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Architektur in der Kunst - Kunsthof Bahnitz

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Mart<strong>in</strong> Kobe<br />

O.T., 2008<br />

Xerografie<br />

34 x 23,5 cm<br />

Courtesy the artist and Galerie Christian Ehrentraut. Berl<strong>in</strong>.<br />

MARTIN KOBE<br />

The Centre Cannot Hold<br />

Die Erosion des Zentrum bezeichnet e<strong>in</strong>en wesentlichen<br />

Aspekt <strong>der</strong> <strong>Kunst</strong> Mart<strong>in</strong> Kobes. Sie beschreibt die<br />

anfängliche Verstörung angesichts des irritierenden<br />

Augesche<strong>in</strong>s se<strong>in</strong>er Bil<strong>der</strong>, von dem zugleich e<strong>in</strong> markanter<br />

Reiz ausgeht. Der erste Blick assoziiert menschenleere,<br />

visionäre anmutende Interieurs und <strong>Architektur</strong>en, <strong>der</strong>en<br />

perfektes, aber steriles Oberflächendisign <strong>in</strong> leuchtenden<br />

Farben ultramo<strong>der</strong>ne Urbanität verheißt, das uns zwar<br />

seltsam, aber irgendwie bekannt vorkommt. Dr<strong>in</strong>gt <strong>der</strong><br />

Blick weiter vor, offenbart sich die Fragilität dieser<br />

Konstrukte. Nichts ist so, wie es se<strong>in</strong> müsste. Vergeblich<br />

bemühen sich Auge und Verstand um e<strong>in</strong>e plausible<br />

Konvergenz zwischen <strong>der</strong> räumlichen Illusion und dem<br />

funktional codierten System <strong>Architektur</strong>. Die Malerei steht<br />

dagegen, und die Suggestion räumlicher Effekte ist nur<br />

e<strong>in</strong>e von vielen Entscheidungen des Malers.<br />

Material für se<strong>in</strong>e Bil<strong>der</strong> entnimmt Mart<strong>in</strong> Kobe <strong>der</strong><br />

Baugeschichte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts und auch eigene<br />

Photografien f<strong>in</strong>den als Vorlagen Verwendung. Wesentliche<br />

Merkmale dieser Rezeption s<strong>in</strong>d Fragmentierung und<br />

Abstraktion. Die von Mart<strong>in</strong> Kobe adaptierten, e<strong>in</strong>zelnen<br />

o<strong>der</strong> komplexen Versatzstücke aus <strong>Architektur</strong> und Design<br />

prägen das Bild <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Stadt; ihre ästhetischen<br />

Qualitäten und Mängel s<strong>in</strong>d uns vertraut. Neue Spannung<br />

gew<strong>in</strong>nen sie dadurch, dass Mart<strong>in</strong> Kobe sie aus ihrer<br />

funktionalen Grammatik befreit und und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Bil<strong>der</strong>n<br />

neu konfiguriert, teilweise modifiziert und uns <strong>in</strong>s Imag<strong>in</strong>äre<br />

potenziert.<br />

Text: Matthias Wagner<br />

aus dem Katalog: Mart<strong>in</strong> Kobe - The Centre Cannot Hold, 2007<br />

<strong>der</strong> Staatlichen <strong>Kunst</strong>sammlung Dresden, Galerie Neue Meister <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kunst</strong>halle im Lipsiusbau.<br />

Mart<strong>in</strong> Kobe<br />

Ru<strong>der</strong>a, 2006<br />

Siebdruck<br />

49 x 69 cm<br />

Courtesy the artist and Galerie Christian Ehrentraut. Berl<strong>in</strong>.

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