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Architektur in der Kunst - Kunsthof Bahnitz

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Pieter Breughel<br />

Turmbau zu Babel, 1563<br />

<strong>Kunst</strong>historisches Museum Wien<br />

World Trade Center<br />

New York, 9.11.2001<br />

ARCHITEKTUR IN DER KUNST<br />

<strong>Architektur</strong>en des Augenblicks<br />

Die biblische Erzählung «Turmbau zu Babel» ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong><br />

bekanntesten und ältesten Erzählungen über <strong>Architektur</strong>,<br />

die beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> Malerei des 15 Jahrhun<strong>der</strong>t durch<br />

verschiedene Künstler dargestellt wurden.<br />

Die Darstellung «Der Turmbau zu Babel” von Pieter Breughel<br />

aus dem Jahre 1563 (Das Orig<strong>in</strong>al ist im <strong>Kunst</strong>historischen<br />

Museum <strong>in</strong> Wien), ist sicherlich e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> bekanntesten<br />

Werke. Der Turmbau zu Babel ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildenden <strong>Kunst</strong><br />

e<strong>in</strong> Symbol menschlicher Hybris und e<strong>in</strong>e Kritik an dem<br />

Hochmut <strong>der</strong> Menschen, die nach biblischer Überlieferung<br />

zur Sprachverwirrung als göttliche Strafe führte.<br />

Dem gegenüber haben sich die Bil<strong>der</strong> des Terroranschlag<br />

auf das World Trade Center <strong>in</strong> New York am 9. September<br />

2001 <strong>in</strong> unserer global vernetzten medialen Welt zu Beg<strong>in</strong>n<br />

des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts als e<strong>in</strong> festes Bild <strong>in</strong> dem kollektiven<br />

Bewußtse<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geprägt, als Symbol e<strong>in</strong>es Wendepunktes <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Weltgeschichte, dessen sozialen, politischen und<br />

ökonomischen Ursachen und Folgen bis heute spürbar<br />

s<strong>in</strong>d. Durch dieses Ereignis wurden die politischen und<br />

ökonomischen Machtstrukturen, die das World Trade<br />

Center repräsentierten, durch das Attentat <strong>in</strong> Frage gestellt<br />

und erschüttert. Der E<strong>in</strong>sturz <strong>der</strong> beiden Türme, die<br />

weltweit <strong>in</strong>direkt als mediales Ereignis übertragen wurden,<br />

markiert somit e<strong>in</strong>en Wendepunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vernetzung von<br />

Information und zeigt auch die zeitliche und vergängliche<br />

Dimension von <strong>Architektur</strong>.<br />

<strong>Architektur</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> bildenden <strong>Kunst</strong> ist über Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> zentrales Thema, das sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

formalen, als auch technischen Bearbeitung und im<br />

konzeptuellen Diskurs sich ästhetisch erneuert.<br />

Die Ausstellung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kunst</strong>halle <strong>Bahnitz</strong> mit <strong>der</strong> Auswahl<br />

von Werken <strong>der</strong> zeitgenössischen Künstlern Julian<br />

Rosefeldt/Piero Ste<strong>in</strong>le, Michael Najjar, Michael Lapuks,<br />

Mart<strong>in</strong> Kobe, Jesus Portal, Ulrich Wüst, Peter Bialobrzeski,<br />

Karhe<strong>in</strong>z Bie<strong>der</strong>bick, Romana Schamlisch, Roland Fischer,<br />

Sery C., Jobst Günther, Monika Murasch, Eugenio Ampudia,<br />

Thomas Kaufhold soll zeigen, wie heute <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

zeitgenössischen bildenden <strong>Kunst</strong> mit unterschiedlichen<br />

Medien das Thema <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong> behandelt wird und zu<br />

neuen ästhetischen Erfahrungen, als auch zu kritischen<br />

Reflexionen über <strong>Architektur</strong> mit <strong>der</strong>en sozialen,<br />

ökonomischen, politischen und kulturellen E<strong>in</strong>wirkungen,<br />

führen kann.<br />

Text: Bodo Rau

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