Architektur in der Kunst - Kunsthof Bahnitz
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MONIKA MURASCH<br />
«In <strong>der</strong> unendlichen Weite <strong>der</strong> Wüste, wo die Horizontale<br />
herrschend ist, wo <strong>der</strong> W<strong>in</strong>d immer neue vielfältige Spuren<br />
<strong>in</strong> den Sand zeichnet, dort, wo es ke<strong>in</strong>e Vertikale gibt ,war<br />
es mir möglich, diese me<strong>in</strong>e hohen Skulpturen zu denken<br />
und zu zeichnen.» (Monika Murasch)<br />
« … Monika Muraschs Skulpturen s<strong>in</strong>d sehr hohe, sehr<br />
schlanke und eigentümlich kraftvolle Gebilde. Trotz ihres<br />
reduzierten Volumens wirken sie nicht formalistisch,<br />
son<strong>der</strong>n sie entfalten die Fülle suggestiver und höchst<br />
<strong>in</strong>dividueller Bil<strong>der</strong>. In ihrem rhythmischen Sich-Aufbauen<br />
sche<strong>in</strong>en die Skulpturen zugleich wie sensorisch auf<br />
Umgebendes, den menschlichen S<strong>in</strong>nen aber Verborgenes<br />
zu reagieren. Indem sie dieses Nicht-Wahrnehmbare zu<br />
spüren geben, stellen sie als D<strong>in</strong>ge we<strong>der</strong> Gesten noch<br />
S<strong>in</strong>nbil<strong>der</strong> dar. Vielmehr bestimmen sie e<strong>in</strong>drücklich die<br />
imag<strong>in</strong>ären Bil<strong>der</strong>, die sich <strong>der</strong> Betrachter an ihnen bildet.<br />
Monika Murasch gel<strong>in</strong>gt es somit, den überkommenen<br />
Begriff <strong>der</strong> Bildhauerei mit neuem S<strong>in</strong>n zu füllen: Skulptur<br />
und Bild <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Kunst</strong>werk mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu versöhnen.»<br />
(L.F.St.)<br />
Diese Frage <strong>der</strong> Versöhnung stellt sich auch unter<br />
an<strong>der</strong>em, dem architektonischem Blick. Die Skulpturen<br />
s<strong>in</strong>d aus Fe<strong>in</strong>blechplatten, die mit <strong>der</strong> Punktschweißtechnik<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden s<strong>in</strong>d. Das Material und Bearbeitung<br />
hat also engen Bezug zu den Karosserieblechen des<br />
Automobils, dem Verkehrsmittel des Urbanen. Die Gestalt<br />
<strong>der</strong> Skulpturen hat zwar das Aufstrebende <strong>der</strong><br />
Stahlhochhäuser <strong>in</strong> den Großstädten, dennoch br<strong>in</strong>gt ihre<br />
beson<strong>der</strong>e, filigrane Ver- und Bearbeitung allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e<br />
ganz an<strong>der</strong>e Poetik <strong>in</strong> die Wahrnehmung des<br />
großstädtischen Betrachters. Vielleicht können diese<br />
Skulpturen e<strong>in</strong>en Versöhnungsweg von lauter, harter Stadt<br />
zu bes<strong>in</strong>nen<strong>der</strong>, s<strong>in</strong>nlicher Anmutung «aus <strong>der</strong> fernen<br />
Unberührtheit <strong>der</strong> Wüste» weisen.<br />
Text: Monika Murasch<br />
Monika Murasch<br />
Skulpturen, 2011<br />
Fe<strong>in</strong>blechplatten<br />
Courtesy the artist