PROJECT PITCHFORK - NEGAtief
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6<br />
Spielen bis zum Weltuntergang<br />
Die Sackpfeife aus dem Hoden des Teufels<br />
geschnitzt und alsdann als Spielmann durch<br />
die Lande gezogen– Zu verwegen klingt diese<br />
Mär, doch wenn man die eingeschworenen<br />
Haudegen von Ragnaröek sieht, könnte man<br />
glauben, es mit den letzten verbliebenen Wikingern<br />
zu tun zu bekommen. Die raue und<br />
lebendige Energie der Spielleute wurde auf<br />
ihren Album „Rache“ perfekt eingefangen und<br />
vermittelt einen nachhaltigen Eindruck einer<br />
der vielversprechendsten Nachwuchskünstler<br />
des hart rockenden Mittelaltergenres.<br />
Euer neues Album „Rache“ fußt auf einem<br />
starken Rockfundament. Sackpfeife und mittelalterliches<br />
Schlagwerk fügen sich harmonisch<br />
ein. Wie habt ihr zu eurem Sound gefunden?<br />
Wart ihr ursprünglich eine klassische<br />
Rockband?<br />
Eine klassische Rockband war Ragnaröek nie, selbst<br />
wenn es die Besetzung vermuten lässt. Wir haben<br />
uns von Anfang an zusammengefunden, um harte<br />
Gitarrenklänge und Dudelsackmelodien zu verei-<br />
nen. Bis zu dem Zeitpunkt des<br />
Entstehens von Ragnaröek<br />
spielte jeder hübsch fleißig in<br />
anderen Bands und Projekten,<br />
welche nicht unterschiedlicher<br />
sein konnten. Der Zufall führte<br />
die Mannschaft auf einem Feste des Großherzogs in<br />
Sektlaune zu einem Ständchen auf die Bühne. Die<br />
Stimmung war so gut, das allen klar war, das musste<br />
weiter gehen. Zuerst waren wir vier Musikanten,<br />
doch der Wunsch nach noch mehr<br />
Druck wuchs schnell. Somit wurde ein<br />
zweiter Lautenschläger verpflichtet<br />
und spätestens von da an hatten wir<br />
unseren Sound gefunden. Sicher spielt<br />
dabei auch eine Rolle, dass wir alle<br />
aus unterschiedlichen Stilrichtungen<br />
kommen. Da ist von Folk über Punk<br />
und Gothic bis hin zu Metal so ziemlich<br />
alles dabei.<br />
Rag’n Roll ist ein toller Terminus.<br />
Möchtet ihr damit auch eure Eigenständigkeit<br />
unterstreichen?<br />
Unbedingt, auf jeden Fall! Jeder Kreative<br />
träumt von Einmaligkeit oder zumindest<br />
Originalität. Ursprünglich war<br />
es nur ein Wortspiel, aber es gefällt uns<br />
und wir finden, es beschreibt genau<br />
unsere Musik - den ganz speziellen<br />
Rock’n Roll von Ragnaröek.<br />
Was sind die Hauptthemen eures Albums<br />
„Rache“. Ist Rache süß?<br />
Leidenschaft, Liebe, Tod und Teufel! Und ja,<br />
Rache ist süß, bittersüß! Bei all der Ungerechtigkeit<br />
auf dieser Erdenscheibe sehnt<br />
man sich schon mal danach, die Dinge einfach<br />
mit dem Schwert in der Hand selbst zu<br />
klären. Auf jeden Fall ist Rache eine starke<br />
Motivation, sich aufzumachen und etwas<br />
zu ändern. In unserem Titelsong hat der<br />
Proband seinen Dämon besiegt, kann zufrieden<br />
abtanzen und hat genug Spaß an<br />
der Zukunft, um die anderen Songs und<br />
Abenteuer unserer Liederfahrt<br />
zu erleben.<br />
Ragnaröek, euer Bandname<br />
bezieht sich auf<br />
den heidnischen Weltuntergang.<br />
Fühlt ihr euch<br />
selbst dem heidnischen<br />
und nordischen Glaubensrichtungen<br />
zugetan?<br />
Wir sind alle Nordmänner,<br />
hängen aber keinem Kult<br />
oder Glauben in dieser Richtung<br />
an. Wir beschäftigen<br />
uns zwar mit den Geschichten unserer Groß- und Urgroßväter,<br />
aber für uns hatte einfach der Name viel<br />
Kraft! Die Schlacht ist noch nicht vorbei.<br />
Martialisch sind auch die weiteren Titel eures<br />
Albums. Wie wichtig ist euch das thematische<br />
Feld eurer Songs?<br />
Da legen wir großen Wert drauf! Wir versuchen viele<br />
Themen einfließen zu lassen: Sehnsüchte, Albträume,<br />
Abenteuerlust. Aber auch alte Geschichten aus<br />
unserer Sicht. Wir haben Spaß am Kraft- und Fantasievollen,<br />
im Extremen spürt man eben am besten,<br />
dass man lebt. Sicher führt uns das immer wieder zu<br />
solchen martialischen Themen. Aber keine Angst: Am<br />
Ende wird alles gut und sie lebten glücklich.<br />
Woran liegt eurer Meinung nach der scheinbar<br />
unbändige Erfolg der Mittelaltermusikszene?<br />
Handgemachte Musik mit eingängigen Melodien<br />
und von Leuten dargebracht, die nicht schlecht<br />
gelaunt in Renovierungsklamotten auf der Bühne<br />
abhängen. Das verspricht eine Menge Kurzweil und<br />
lockt schon den einen oder anderen hinter dem Ofen<br />
hervor!<br />
www.ragnaroeek.de<br />
PEtER iStuk