PROJECT PITCHFORK - NEGAtief
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Senkrechtstarter<br />
Eigentlich wird ja jeden Tag von neuen Labelpleiten,<br />
dem Schwund der Tonträgerbranche<br />
und dem generellen Katzenjammer der früher<br />
so erfolgsverwöhnten Branche in den Massenmedien<br />
berichtet. Umso erfreulicher, wenn<br />
junge und dynamische Unternehmen neue<br />
Wege aus der Misere finden und mit ihrem<br />
Szene-Repertoire Erfolge feiern. Guido von<br />
Prussia Records kann sich nicht beklagen, denn<br />
seit seiner Labelgründung vor zwei Jahren mit<br />
Sara Noxx’ Sideprojekt Essex gab es kein erfolgloses<br />
Signing der Firma. Unser aktuelles<br />
Titelthema Projekt Pitchfork ist das neueste<br />
Signing im Hause Prussia und verspricht schon<br />
jetzt, einer der Überflieger des noch jungen<br />
Jahres 2009 zu werden. Guido selbst bleibt bescheiden,<br />
auch wenn er eine klare Ausrichtung<br />
für die weitere Zukunft seines jungen Unternehmens<br />
formuliert.<br />
In diesen schweren Zeiten der Tonträgerbranche<br />
ein Label zu gründen, ist sehr riskant. Wie<br />
kam es dazu? Was unterscheidet dein Labelkonzept<br />
zu denen von gestern?<br />
Guido: Die Idee entstand im Herbst 006, im Winter<br />
006/ 007 wurde die Fiktion konkret und im Frühjahr<br />
007 ermöglichte mir der Vertrauensvorschuss<br />
vieler Menschen, die mich bis zum heutigen Tag begleiten,<br />
die Veröffentlichung des ersten Prussia-Pro-<br />
A<br />
duktes. Engagement und Zielstrebigkeit eröffneten<br />
mir schon nach kurzer Zeit Möglichkeiten zu Zusammenarbeiten<br />
mit marktführenden Partnern. Mit<br />
Rough Trade weiß ich einen Vertrieb an meiner Seite,<br />
der mich bei der Umsetzung<br />
meiner Ideen tatkräftig unterstützt,<br />
sodass wir inzwischen<br />
weit über eine normale Distributionspartnerschaft<br />
hinaus<br />
vereint sind. Besonders hilfreich<br />
waren in der Anfangszeit die<br />
Gespräche mit Stephan Thiemann<br />
(Pandaimonium), dem ich<br />
bis heute für seine Ratschläge<br />
dankbar bin.<br />
Die Szene war schon immer<br />
starken Schwankungen der<br />
Stile unterworfen. Welche Richtungen empfindest<br />
du am visionärsten?<br />
Project Pitchfork sehe ich 009 als stilistischen Wegweiser,<br />
der zur Orientierung einlädt. Die düsteren Electro-Sounds<br />
werden einen neuen Höhepunkt erleben.<br />
Bei Sara Noxx zeichnet sich ein ähnlicher Weg ab.<br />
Bereits jetzt ist sie der weltweit am häufigsten gespielte<br />
Female-Fronted-Act unser Electroszene, der<br />
mit Minimal-Elektro immer wieder neue Impulse<br />
setzt und die Verbindung zwischen Retro und Zukunft<br />
nie trennt. Ich denke, dass der eher harte<br />
Sound der Anfangszeit des<br />
EBM in unserer Szene ein<br />
Revival feiern wird. Back<br />
to the roots! Im Jahr 009<br />
werden einige Produkte,<br />
die vielen Fans liebevolle<br />
Erinnerung sind, in das<br />
Licht der Öffentlichkeit zurückkehren.<br />
Was würdest du wohl<br />
arbeiten, wenn du nicht<br />
dem Szenevirus erlegen<br />
wärst?<br />
Vermutlich in der freien<br />
Wirtschaft als diplomierter<br />
Wirtschaftsinformatiker<br />
– besser bezahlt. (lacht)<br />
Dein Label ist extrem<br />
schnell gewachsen und<br />
gerade das Signing von<br />
PPF hat ja viele überrascht.<br />
Wie bist du zu<br />
„im Jahr 2009<br />
werden einige<br />
Produkte, die<br />
vielen Fans<br />
liebevolle<br />
Erinnerung sind,<br />
in das licht der<br />
Öffentlichkeit<br />
zurückkehren.“<br />
diesem Megadeal gekommen?<br />
Wir schätzen uns gegenseitig, achten die Arbeit des<br />
anderen. Unser Konzept, die Vision und die Möglichkeiten,<br />
die beispielsweise die Kooperation mit<br />
RoughTrade eröffnet, sowie der Wille<br />
zum Erfolg resultierend in öffentlicher<br />
Aufmerksamkeit und Interesse haben<br />
gezeigt, dass der Weg, den wir gemeinsam<br />
beschritten haben, der richtige ist.<br />
Was ist dein Arbeitscredo? Wie<br />
bekommst du dieses massive Arbeitspensum<br />
gerissen?<br />
Künstler und Fan stehen im Mittelpunkt<br />
meines Schaffens und ich sehe meine<br />
Aufgabe erst dann erfüllt, wenn beide<br />
zufrieden sind. Das bedeutet nicht selten<br />
16 Stunden Arbeit täglich, Doppelschichten<br />
– unabhängig von Wochen- oder Feiertag.<br />
Gibt es bereits ein neues Signing, vom dem du<br />
berichten kannst?<br />
Nachdem wir letztes Jahr bereits mit Robert Görl<br />
das erste DAF-Mitglied in die Prussia-Familie aufgenommen<br />
und auch hier durch erfolgreiches Arbeiten<br />
überzeugt haben, dürfen wir 009 auch Gabi Delgado<br />
in unseren Reihen begrüßen.<br />
www.prussia-records.com<br />
A<br />
SiGmaR OSt