Jahresbericht 04 - Kinder
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Erfahrungen und Ergebnisse<br />
Die Auswertung des Marktangebotes bezüglich der Filme, die sich für <strong>Kinder</strong> und Jugendliche<br />
eignen (bis FSK 16), gestaltete sich 20<strong>04</strong> als zunehmend arbeitsintensiv. Das Titelangebot<br />
ist im Vergleich zum Vorjahr um ca. 30% gestiegen. Das zieht wechselnde Arbeitsauslastungen<br />
der Redaktion und der Autoren nach sich. Zwischen 60 und 150 Titel pro Woche<br />
sind sachgerecht zu bearbeiten und fachlich auszuwerten. Den Prognosen der Anbieterfirmen<br />
zu Folge unterliegt diese Entwicklung hinsichtlich der Quantität einem Aufwärtstrend. Eine<br />
wirtschaftliche Vergleichsanalyse belegte, dass die Sechs- bis Dreizehnjährigen im Jahre 20<strong>04</strong><br />
siebzehn Prozent mehr Kaufkraft besaßen als noch zwei Jahre zuvor, obwohl die Zahl der<br />
<strong>Kinder</strong> in dieser Altersgruppe um rund 300.000 zurückging. Um einem Verlust an wirtschaftlichem<br />
Gewinn vorzubeugen, reagieren die Anbieter des gesamten <strong>Kinder</strong>unterhaltungsmarktes<br />
mit einer Ausweitung in immer jüngere Altersgruppen. So wird beispielsweise<br />
die Zielgruppe der Zwei- und Dreijährigen <strong>Kinder</strong> als wachstumsträchtig angesehen. Mit der<br />
Einführung von Dachmarken (z.B. Toggo und Toggolino von Super RTL) sollen <strong>Kinder</strong> (und<br />
deren Eltern) frühzeitig an Produkte gebunden werden. Zusätzlich werden Fernsehproduktionen<br />
für die Jüngsten verstärkt als DVD auf den Markt kommen. Im zweiten Halbjahr 20<strong>04</strong><br />
setzte diese Trendentwicklung bereits ein. Ab 2005 wird es kostengünstige tragbare DVD-<br />
Player für <strong>Kinder</strong> geben, die gleich den Walk- und Discmans die Verfügbarkeit des Mediums<br />
als „ständigen Begleiter“ ermöglichen.<br />
Auch jugendliche Altersgruppen wurden als kaufkräftige Konsumenten eingestuft; Sondereditionen<br />
mit Mehrfach-DVDs in kurzer Zeitabfolge kommen auf den Markt. Hinsichtlich der<br />
Jahresprämierung bedeutete dies für das KJF, die Angebote differenziert aufzubereiten, damit<br />
die Jury entscheidungsfähig war. Im Wettbewerbsjahr 20<strong>04</strong> wurde deutlich, dass die Bereiche<br />
„<strong>Kinder</strong>“ und „Jugendliche“ sehr dicht beieinander lagen, so dass der Jury die Zuordnung<br />
der anspruchsvollen Geschichten schwer fiel. Insgesamt wurden fünf Produktionen und eine<br />
Initiative für vorbildliches Bonusmaterial ausgezeichnet. Filme zum Thema „Migration“<br />
bildeten den Schwerpunkt.<br />
Hinsichtlich der zeitnahen und zielgruppenorientierten Informations- und Empfehlungsarbeit<br />
durch das Internetmagazin top-videonews.de lässt sich ein stetiger Zuwachs verzeichnen,<br />
vgl. Seite 23. Die aktuellen Filmbesprechungen haben mit 85% der wöchentlichen Zugriffe<br />
die größte Nachfrage und animierten im Jahr 20<strong>04</strong> zunehmend zum Dialog mit den jugendlichen<br />
Nutzern des Magazins. Im Bereich der Elternberatung stößt die Empfehlungsliste zur<br />
Weihnachtszeit ungebrochen auf große Resonanz. Im Vergleich zu anderen Themenlisten<br />
werden diese Empfehlungen vier Mal so häufig nachgefragt. Sowohl Nutzer selbst als auch<br />
beratende Einrichtungen, Verleihinstitutionen sowie Zeitschriften für Familien bedienen sich<br />
der vom KJF erstellten Auswahl von Filmen unter medienpädagogischen Aspekten. In der auf<br />
Initiative des KJF intensivierten Kooperation mit der Bundesaktion SCHAU HIN stellte sich<br />
beispielsweise heraus, dass dort – wie auf vielen anderen Beratungsseiten auch – die<br />
Bereiche <strong>Kinder</strong>fernsehen, Computer(spiele) und Internet hinreichend als Fachrubriken abgedeckt<br />
sind. Der Medienmarkt für <strong>Kinder</strong> im Bereich DVD bzw. Video bleibt jedoch außen vor.<br />
Das KJF konnte hier mit seiner fachkompetenten Auswahl- und Empfehlungsarbeit ergänzend<br />
tätig werden. SCHAU HIN veröffentlicht nunmehr regelmäßig die KJF-Empfehlungen,<br />
was gleichzeitig zu der angestrebten größeren Reichweite der Fachinformationen beitrug.<br />
Schlussfolgerung und Perspektiven<br />
Die Bilanz nach zwanzig Wettbewerbsjahren zeigte, dass der Preis als Imageträger für Anbieterfirmen<br />
willkommen ist; eine wirklich marktsteuernde Funktion kann er allerdings nicht<br />
ausüben. Die Entscheidung über die Herausgabe von Filmtiteln auf dem europäischen und<br />
damit auch auf dem deutschen Markt erfolgt anhand vorrangig wirtschaftlich erfolgs-<br />
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