Jahresbericht 04 - Kinder
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Jurybegründungen Deutscher Jugendvideopreis 20<strong>04</strong><br />
Sektion: Professional Media<br />
Medienproduktionen für <strong>Kinder</strong> und Jugendliche<br />
Preis in der Kategorie „<strong>Kinder</strong>film“<br />
WHALE RIDER<br />
(Niki Caro, Neuseeland/Deutschland 2002)<br />
Inhalt<br />
Der neuseeländische Spielfilm erzählt die Geschichte des Mädchens Pai(kea). Als jüngste<br />
Nachfahre des Häuptlings eines Maori-Stammes tritt sie den Vorurteilen ihres Großvaters stark<br />
und selbstbewusst entgegen und erkämpft sich seine Akzeptanz.<br />
Jurybegründung<br />
Mit ihrem Film eröffnet die Regisseurin Niki Caro <strong>Kinder</strong>n Schauplätze dieser Welt, die ihnen<br />
zumeist unbekannt und fremd sind. In eindrucksvollen Bildern zeigt sie Traditionen und Riten<br />
der Maori. Die Zwiespältigkeit, die sich für die alte Kultur in moderner Zeit ergibt, wird offengelegt.<br />
Zugang finden <strong>Kinder</strong> leicht über die Hauptfigur, mit der sie sich sofort identifizieren.<br />
Das starke, selbstbewusste Mädchen, das gegen seine untergeordnete Stellung in der traditionellen<br />
Familienfolge opponiert und schließlich seinen Weg geht, ist dank der großartigen<br />
schauspielerischen Leistung von Keisha Castel-Hughes ermutigendes Vorbild für <strong>Kinder</strong> von<br />
heute.<br />
Preis in der Kategorie „Jugendfilm“<br />
DREIZEHN<br />
(Catherine Hradwicke, 2003 USA)<br />
Inhalt<br />
Tracy ist dreizehn und auf der Suche nach Verständnis, Zuneigung und nach sich selbst.<br />
In der Freundschaft zu Evie scheinen sich ihre Wünsche zu erfüllen. Doch Tracy droht, in eine<br />
Welt aus Drogen, Diebstahl und Sex abzustürzen .<br />
Jurybegründung<br />
In ihrem Regiedebut zeigt Catherine Hradwicke in realistischer Weise, wie schnell Jugendliche<br />
in einer auf Konsum und Aussehen fokussierten Welt ins Abseits driften können. Am Beispiel<br />
der Hauptfiguren ist das Lebensgefühl Dreizehnjähriger glaubhaft und nachvollziehbar<br />
eingefangen. Das Phänomen, Gewalt selbstzerstörerisch einzusetzen wird dabei offen<br />
thematisiert. Schnelle Szenenfolgen, abrupte Schnitte und Handkameraeinsatz spiegeln die<br />
bewegte Gefühlslage der Hauptfiguren filmisch wieder. Die Geschichte mit authentischem<br />
Hintergrund versteht es, den Zuschauer zu berühren. Neben einem realistischen Blick auf die<br />
Entwicklung Heranwachsender gelingt dem Film eine treffende Beschreibung elterlichen<br />
Verantwortungsgefühls ebenso wie erzieherischer Unsicherheit.<br />
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