Auszug aus der Machbarkeitsstudie - Lindenberg

10.1 Gebäude
Das ehemalige Fabrikgebäude der Fa. Reich wurde 1923 vom renommierten
Architekten Philipp Jakob Manz aus Stuttgart errichtet. Es repräsentiert einen
damals sehr modernen, funktio-nellen Industriebau und gleichzeitig einen
authentischen Pro-duktionsort der westallgäuer Hutindustrie, an dem bis zu
1200 Menschen gearbeitet haben.
Das Gebäude wird damit bereits zu einem „Ausstellungsobjekt“, das durch
seine Hausgeschichte ein wichtiger Zeuge der Hut-kultur ist. Mit dem
angebauten Kesselhaus steht es für das ideal-typische zentrale
Produktionsgebäude einer Hutfabrik-Anlage.
Die bereit stehenden Gebäudeflächen in den fünf Geschossen reichen aus,
um die skizzierte Konzeption einer Dauerausstellung sowie alle
Funktionsbereiche für einen sinnvollen, modernen Museumsbetrieb
realisieren zu können.
10.2 Sammlung
Der Objektbestand der bisherigen Museumssammlung deckt die
wesentlichen inhaltlichen Kategorien für die Dauerausstellung ab. Die
Sammlung umfasst nicht nur Hüte, sondern viele Objekte aus dem Kontext
von Produktion und Konsum. Hier wurde von Museums¬leiter Manfred Röhrl
und seinen Mitarbeitern mit dem richtigen Gespür ein Konvolut von
Gegenständen der Hutkultur von überregionaler Bedeutung
zusammengetragen.
In Einzelbereichen, die nun konzeptionell neu in der Daueraus-stellung
dokumentiert und inszeniert werden sollen, sind Deside-rate aufzulösen.
Insbesondere werden Zeitzeugeninterviews eine wichtige Quelle und zugleich
eine Darstellungsgrundlage für die neue Präsentationsform im Lindenberger
Hutmuseum sein – und müssen gezielt durchgeführt und ausgewertet
werden.
10.3 Stadt Lindenberg als Standort
Die Stadt Lindenberg i. Allgäu ist das historische Zentrum der Hutherstellung
im Westallgäu. Hier beginnt die Entwicklungs-geschichte mit dem
Pferdehandel über die Alpen nach Italien und hier befanden sich die größten