Auszug aus der Machbarkeitsstudie - Lindenberg
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Industriemuseum <strong>der</strong> Hutkultur<br />
Menschen – Hüte – Industriekultur<br />
4.2 Konzeptionelle Leitlinien <strong>der</strong> neuen Präsentation<br />
Eine künftige Präsentation wird sich grundsätzlich vom Erscheinungsbild des<br />
jetzigen <strong>Lindenberg</strong>er Hutmuseums unterscheiden. Dies betrifft die<br />
konzeptionelle Leitlinie mit neuen inhaltlichen Schwerpunkten ebenso wie<br />
die Gestaltungssprache.<br />
Der Fokus wird im Wesentlichen auf drei Bereichen liegen:<br />
Hutherstellung - Hüte - Hüte Tragen.<br />
Dieser Ansatz verbindet die Sozialgeschichte mit <strong>der</strong> Technikgeschichte,<br />
sowie die Kunst- und Epochengeschichte mit <strong>der</strong> Wirtschaftsgeschichte <strong>der</strong><br />
Region Westallgäu.<br />
Grundsätzlich steht dabei immer die erzählerische Perspektive <strong>der</strong> mit den<br />
jeweils zu zeigenden Aspekten verbunden Menschen im Mittelpunkt. Die<br />
biografische Methode <strong>der</strong> „Oral History“ – eine auf mündliche Überlieferung<br />
zentrierte Forschungsrichtung – wird dabei die wesentlichen Informationen<br />
liefern: Die „Produzenten“ selbst dokumentieren, erklären und deuten die<br />
Produkte ihrer Arbeit. Somit sollen die vielen Spezialberufe und die vielen<br />
„Hände“, die am Herstellungsprozess beteiligt sind, den Besuchern bewusst<br />
gemacht werden.<br />
Neben den Produzenten stehen aber auch im Weiteren die „Konsumenten“<br />
im Blickfeld. Sie bestimmen durch ihr Kaufverhalten und die zeichenhafte<br />
Aussage, die sie durch das Tragen <strong>der</strong> Hüte zur Schau stellen, letztlich wie<strong>der</strong><br />
die Produktionsprozesse in ihren Phasen von Konjunktur und Krise. Der sich<br />
damit schließende Kreis macht den konzeptionellen Ansatz eines ganzheitlichen<br />
Blicks auf den Hut als Kulturfaktor deutlich und setzt den<br />
Gegenwartsbezug an den Anfang und das Ende <strong>der</strong> Dauer<strong>aus</strong>stellung.<br />
Dieser Gegenwartsbezug muss konzeptionell an verschiedenen Stellen immer<br />
wie<strong>der</strong> eine tragende Rolle spielen. So lassen die Ergebnisse <strong>der</strong> Oral History-<br />
Forschung die Blickrichtung <strong>aus</strong> <strong>der</strong> aktuellen Zeit nachvollziehen und die<br />
Verbindung <strong>der</strong> Thematik zu den Erfahrungen und dem Vorwissen <strong>der</strong><br />
Museumsbesucher erleichtern den emotionalen Einstieg in die<br />
„Geschichten“, die in <strong>der</strong> Ausstellung erzählt werden. Nicht zuletzt soll die<br />
historisch-chronologische Darstellung auch die aktuellen Entwicklungen<br />
dokumentieren.