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Download PDF - Geo-Naturpark Bergstraße Odenwald

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Online-Publikationen des <strong>Geo</strong>-<strong>Naturpark</strong>s Bergstraße-<strong>Odenwald</strong> - www.geo-naturpark.net<br />

Abb. 13: prozentuale Verteilung der Gesteinsarten im römischen Straßenpflaster der Bergstraße bei<br />

Heppenheim; ausgezählte Pflastersteine n = 246.<br />

Auffällig ist, dass der im Südosten von Heppenheim bis Weinheim allgegenwärtige Granodiorit, der<br />

am undatierten Werkplatz am Steinberg (Abb. 5) gewonnen wurde, im Pflaster vollständig fehlt.<br />

Ebenso fehlt der für Heppenheim in späterer Zeit verwendete, typische gebleichte, weiß-gelbe<br />

Buntsandstein, der als Bedeckung einer am Grabenrand abgesunkenen Staffelbruchscholle zu finden<br />

ist. Beide Gesteine sind zwar als Baumaterial und für bildhauerische Zwecke gut zu verwenden (aus<br />

dem Schlossberg-Buntsandstein wurde auch das Apollo-Relief vom Löwenbrunnen im Erbacher Tal<br />

gefertigt), wären aber durch ihr Gefüge den physikalischen Belastungen in einem Straßenpflaster nicht<br />

gewachsen gewesen.<br />

4. Römische Steingewinnung südöstlich von Heppenheim<br />

Die Auswahl der für die Pflasterung verwendeten Gesteinsarten ist zu spezifisch, als dass sie auf ein<br />

wahlloses Zusammenlesen verwendbarer Gesteinsbrocken zurückzuführen wäre. Die häufigen<br />

Gesteinsarten Oligozän-Sandstein, Lamprophyr s. l. und Barytquarz weisen auf Grund ihrer Härte und<br />

Belastbarkeit hervorragende Eignung für eine Pflasterung einer viel befahrenen Straße auf. Sie wurden<br />

wohl ganz bewusst gesucht, ausgewählt und gebrochen. Dies könnte ein Hinweis dafür sein, dass<br />

neben der römischen Heerstraße im Ried auch die Bergstraße durch römische Ingenieure, die<br />

wahrscheinlich aus dem Militär stammten, ausgebaut wurde.<br />

Die seltener verwendeten Gesteinsarten wie Diorit weisen ähnlich gute bauphysikalische Eigenschaften<br />

auf. Sie können dem Raum unmittelbar nördlich und nordöstlich von Heppenheim zugeordnet<br />

werden, sind allerdings in ihrem makroskopischen Erscheinungsbild zu unspezifisch, um eine genaue<br />

Lokalisierung vorzunehmen. Damit stammen die Pflastersteine aus einem Radius von maximal 5 bis<br />

6 km um ihren Einsatzort, und mehr als zwei Drittel aus dem Raum südöstlich von Heppenheim<br />

(Abb. 10) 26 .<br />

26 Interessant wäre hier ein Vergleich der Zusammensetzung des römischen Straßenpflasters entlang der<br />

Bergstraße im Gesamten, um die verschiedenen Quellen und evt. sogar eine Richtung in der Abfolge des<br />

Ausbaus der römischen Straße herauszufinden.<br />

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