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Selbermacher<br />
„Du musst dir<br />
selbst Druck<br />
machen!“<br />
„Ex Rakia“ soll<br />
die Tradition des<br />
Schnapstrinkens am<br />
Balkan wiederbeleben<br />
und in die Wiener<br />
Clubs holen. Gründer<br />
Ivan Stefanovic erzählt<br />
von seiner Idee, den<br />
Schwierigkeiten und<br />
warum sein Produkt<br />
vor allem den Mädels<br />
schmecken muss.<br />
Text: Adriana Davidović<br />
Fotos: Susanne Einzenberger<br />
Alles begann vor einigen Jahren<br />
bei einer International Night<br />
Party in Zagreb. Jeder Student<br />
brachte sein eigenes Nationalgetränk<br />
mit. Die Russen hatten ihren Vodka, die<br />
Deutschen ihren Jägermeister, die Türken<br />
ihren Yeni Raki. Nur die Jugos hatten<br />
kein Getränk mit einer international<br />
bekannten Marke. Da kam Ivan die Idee,<br />
„Ex Rakia“ zu gründen. „Ich wollte nicht<br />
ein Produkt, das auf ein Land spezialisiert<br />
ist, sondern eines, das als jugoslawisch<br />
angesehen wird – ein Produkt, das<br />
verbindet.“ In ex-jugoslawischen Ländern<br />
gibt es aber genug Rakija. Deshalb<br />
das Ziel: Ex-Rakia soll fixer Bestandteil<br />
der Getränkekarten von Wiener Clubs<br />
werden.<br />
Sad eine Produktionsstätte mit einer<br />
Destillieranlage aus Deutschland. Hier<br />
werden die Bio-Früchte des Balkans<br />
mehrfach gewaschen, die Körner entfernt<br />
und der Schnaps zweifach destilliert.<br />
Pro Liter werden 13 kg Früchte<br />
verwendet. „Daher kommt der richtig<br />
fruchtig aromatische Geschmack – ein<br />
bisschen würzig am Gaumen, abschließend<br />
wird er zum Genuss.“<br />
DIE NEUE ALTE TRADITION<br />
„Ich wollte das Rakijatrinken wiederbeleben.<br />
Ein Schluck beim Kaffeetrinken,<br />
vielleicht eine Zigarette dazu. Das war<br />
Tradition bei uns.“ Ivan wollte aus der<br />
alten Tradition etwas Neues, Innovatives,<br />
Elegantes und Modernes machen.<br />
Dafür tut er etwas, was Jugos sonst<br />
nie machen würden: Er mischt den<br />
Rakija. „Als damals der Trend mit den<br />
Longdrinks und Cocktails in Europa<br />
startete, zogen alle mit. Nur Rakija eben<br />
nicht. Jetzt wird es Zeit.“ Die köstlichen<br />
Mischungen aus Marillenbrand mit Orangensaft<br />
oder Pflaumenbrand mit Cranberry<br />
sind besonders gefragt. Vor allem<br />
war es Ivan wichtig, dass „Ex Rakia“ den<br />
DER ERSTE<br />
SCHRITT ZUM<br />
ERFOLG!<br />
Mädels schmeckt. „Auf der Ottakringer<br />
Straße läuft das so: Wenn es die Ladies<br />
mögen, kaufen es ihnen die Männer.“<br />
„DURCHHALTEVERMÖGEN IST DAS<br />
WICHTIGSTE.“<br />
Auch wenn das gesamte Konzept<br />
nun läuft, einfach war es nicht.<br />
„Eine gute Idee bringt nichts ohne den<br />
Versuch, sie umzusetzen. Viele Leute<br />
haben gute Ideen, doch leider gehen<br />
wenige das Risiko ein es zu probieren.“<br />
Ivan hat gelernt einen klaren Fokus zu<br />
setzen. „Man muss ein hohes Maß an<br />
Selbstmotivation haben und sich stetig<br />
persönlich weiterentwickeln. Ich liebe<br />
es, wenn einer sagt, das geht nicht,<br />
dann beweise ich ihm das Gegenteil.<br />
Wo andere Probleme sehen, suche ich<br />
nach Lösungen. Wörter wie „Stress“<br />
oder „Probleme“ sind längst aus meinem<br />
persönlichen Wortschatz gestrichen. Du<br />
musst dir selbst den Druck machen, weiterzukämpfen.<br />
Konstantes Lernen und<br />
Weiterbilden muss zum Alltag gehören,<br />
denn man kann dir alles wegnehmen<br />
– Geld, Haus, Auto. Doch niemals dein<br />
Know-how.“ Živeli! ●<br />
WKO-WIEN HILFT<br />
Im Gründerservice der WKO-Wien<br />
kann man bei einem Beratungsgespräch<br />
alle Fragen stellen, die<br />
die Gründung eines Unternehmens<br />
betreffen. Im Vorhinein kann man<br />
sich auch schon eigenständig<br />
online informieren. Ob generelle<br />
Tipps zur Selbstständigkeit,<br />
rechtliche Voraussetzungen, Amtswege<br />
oder Finanzierungs- und<br />
Förderungsmöglichkeiten: Auf der<br />
Website kommt man mit wenigen<br />
Klicks zu allen wichtigen Informationen.<br />
wko.at/wien<br />
www.gruenderservice.at<br />
Die Selbermacher-Serie ist eine<br />
redaktionelle Kooperation von das<br />
biber mit der Wirtschaftskammer<br />
Wien.<br />
46 / KARRIERE /<br />
„KEINER WAR BEEINDRUCKT.“<br />
Monatelang ist der 28-Jährige von<br />
Bank zu Bank gelaufen und hat seinen<br />
Businessplan vorgelegt, doch keiner<br />
war beeindruckt. Nach etlichen Hürden<br />
und Versuchen klappte es endlich. Ivan<br />
probierte über 30 Obstbrandhersteller<br />
in Serbien aus, um sicherzugehen, dass<br />
sie auch bei hoher Quantität den hohen<br />
Qualitätsansprüchen gerecht werden<br />
können. Letztendlich eröffnete er in Novi<br />
»<br />
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+43 1 514 50 - 1050<br />
Das WK Wien-Servicepaket ist randvoll mit Unterstützung, Beratung und<br />
ExpertInnenkontakten. Besonders bei der Beratung zur Unternehmensgründung.<br />
W wko.at/wien/gruenden<br />
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