„Fest“-gehalten von Sarah Koska - Draußen

Bericht | Text: Isi Fuchs | Foto: Heinz Dalmühle
Reifer geworden?
Mein Jahrespraktikum bei ~
Jetzt wird es Zeit Abschied zu nehmen.
Am 8. Mai endete mein Jahrespraktikum
bei der „~“ und deswegen
möchte ich Ihnen von dem knappen
Jahr als Gestalterin bei der tollsten
Straßenzeitung der Welt erzählen.
_Zum Praktikumsplatz selbst bin ich
durch einen Zufall gekommen. Ich war
auf einem Gymnasium und wollte dieses
nach der Klasse 12 verlassen. In NRW
hat man dann den theoretischen Teil
der Fachhochschulreife, mit einem einjährigen
Praktikum dann die voll anerkannte
FHR. Da ich aus Ibbenbüren komme,
machte ich mich also im Umkreis
auf die Suche, immer wieder standen
Absagen auf der Tagesordnung: „ Wir
haben schon eine Praktikantin“, „Wir
nehmen keine Praktikanten“, „Wir sind
ein zu kleines Unternehmen“… Im Februar
2008 traf ich dann am Hörstler
Bahnhof den Bruder vom damaligen
Chefredakteur Gerrit Hoekman und, da
der Zug auf unbestimmte Zeit Verspätung
haben sollte, kamen wir ins Gespräch
und ich erzählte von meiner Suche
nach einem Jahrespraktikumsplatz.
Martinus Hoekman erzählte mir von der
„~“ und gab mir die Telefonnummer
der damaligen Redaktionsräume in
der Overbergstraße. Nur ein einziges Telefonat
und ich hatte den Platz!
_Im Mai war ich dann zum ersten Mal
mit meinen Eltern dort, um den Vertrag
zu unterschreiben. Zuerst bekamen wir
einen riesigen Schreck, wie sollte man
denn in diesem kleinen Kabuff eine Zeitung
machen? Aber die freundliche Art
von Gerrit überzeugte mich und ich wollte
unbedingt die Schule verlassen. Im
Juli begann ich dann die Tage bis zum
Arbeitsbeginn zu zählen, ich war tierisch
nervös, als es dann Anfang August soweit
war. Mit einer freundlichen Begrüßen
und dem Vorstellen der anderen
Mitarbeiter Sabrina und Jörg wurde mir
direkt mein Computer zugewiesen. Meine
erste Aufgabe bestand darin zu lernen,
wie man Kurzmeldungen schreibt.
So verbrachte ich meinen ersten Monat
damit zu recherchieren und Meldungen
zu schreiben. Man ist total stolz, diese
Meldungen dann abgedruckt im Heft
wieder zu finden. Mitte des Monats kam
der damalige Layouter Jörn zu uns und,
da ich mich für die Gestaltung beworben
hatte, konnte ich ihm das erste Mal
über die Schulter schauen und später
sogar selbst Artikel setzen.
_Gerrit und Jörn verließen die „~“
nach 2 Monaten meines Praktikums während
des Umzugs in die größeren Räume
am Berliner Platz. Mein neuer „Chef“
wurde Heinz Dalmühle, jetzt konnte ich
mich ganz auf das Layouten konzentrieren,
da Heinz jeden Tag da war und mir
sehr viel beigebracht hat. Mit einem
Handbuch, durch Ausprobieren und mit
Heinz' Hilfe lernte ich schnell und konnte
selbstständig Bilder bearbeiten, Artikel
layouten und Anzeigen gestalten.
_Da wir immer erst am 15. eines Monats
mit dem Setzen der Artikel beginnen
konnten, hatte ich außerdem auch viele
andere Aufgaben. So musste ich Anfang
des Monats die Abos und die Anzeigenrechnungen
wegschicken, war für die
Verkäuferausweise zuständig, kleine
Bastelarbeiten fielen mir zu und ich war
mit dem ~-Verkäufer Detlef in der
Stadt unterwegs, um Tombolapreise für
unsere Verlosung zu sammeln. Ab und
zu erledigte ich kleine Einkäufe und gab
die Zeitungen heraus, so wurde es selten
langweilig und es gab viel Abwechslung.
Hier und da wurde man von
Verkäufern auf einen Kaffee, eine Zigarette
oder etwas zu essen eingeladen.
_Am liebsten aber war mir die Arbeit an
der Zeitung. Es ist eine wahre Meisterleistung,
die Zeitung bis zum Abgabetermin
der Druckerei fertig zu haben.
Denn gerade wenn man denkt, man hat
es geschafft, kommen immer wieder
kurzfristig Änderungen dazu, manchmal
sind nicht alle Artikel fertig oder man
wartet auf ein paar Anzeigen, die noch
gesetzt werden müssen, darum gilt
mein ganzer Respekt Heinz. Er sorgt immer
wieder dafür, dass die Zeitung
pünktlich erscheint und macht dafür
auch mal die Wochenenden durch.
_Die Maiausgabe überließ Heinz fast
komplett mir. Es musste ein Plan gemacht
werden, ich musste alle Anzeigen
sammeln, Seiten für die Artikel festlegen,
Bilder bearbeiten, auf Artikel warten,
die Texte müssten korrigiert werden
und ich musste zusehen, dass ich alles
unterbringen in der Zeitung konnte.
Man sehe und staune, mit Hilfe der anderen
habe ich es tatsächlich hinbekommen.
Natürlich hat Heinz mir an
vielen Stellen helfen müssen, weil ich
längst noch nicht alles kann, aber alles
in allem bin ich sehr zufrieden mit der
Maiausgabe.
_Der April war generell sehr anstrengend
für uns alle, wir mussten die letzten
Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier
treffen und durften dabei die Zeitung
nicht außer Acht lassen. Leider war ich
bei dem Fest nicht dabei, aber ich hoffe,
dass die „draußen“ mindestens noch
mal so alt wird und noch viele Erfolge
feiert.
_Nun geht mein Jahr bei der „~“
zu Ende, ich habe in dieser Zeit viel gelernt,
so fällt es mir zum Beispiel leichter
auf Menschen zuzugehen und ich
bin, wie meine Eltern sagen, auch reifer
geworden (mit Mitte 20 sollte man das
auch meinen).
_Auf diesem Weg möchte ich allen Mitarbeitern
und Verkäufern der „~“
für das tolle Jahr danken und hoffe,
dass mir auch zukünftig die Tür für
einen Besuch immer offen steht. #
~ bietet jetzt eine neue
Praktikantenstelle für Mediengestalter
zur Unterstützung beim Zeitungslayout.
Meldet euch bei Heinz Dalmühle
Ruft an: Tel.: 0251-4909118
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