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„Fest“-gehalten von Sarah Koska - Draußen

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„Borussia“ (lateinisch für Preußen) oder<br />

„Germania“, so dass dies nicht als ein<br />

rein bürgerliches Phänomen anzusehen<br />

ist. Wiederum andere bevorzugten die<br />

Hervorhebung der eigenen Region in<br />

ihrem Vereinsnamen und nannten sich<br />

beispielsweise „Westfalia“ oder „Rhenania“.<br />

Die Sporthistoriker Hans Langenfeld<br />

und Klaus Prange interpretierten<br />

die Namenwahl so: „Die Wahl des<br />

Namens „Preußen“ lässt darauf schließen,<br />

dass die Jugendlichen zumeist aus<br />

Familien des Beamtentums stammten,<br />

das sich mit der preußischen Monarchie<br />

identifizierte.<br />

_Der Verein war gegründet und nun benötigte<br />

man natürlich einen Platz, auf<br />

dem man regelmäßig spielen konnte.<br />

So wandte sich der Vereinsvorsitzende<br />

an den kommandierenden General Freiherr<br />

<strong>von</strong> Bissing mit der Bitte, dem Verein<br />

ein Spielgelände auf der Loddenheide<br />

zu überlassen. Nur wenig später<br />

erhielt Bernhard Böckmann die Genehmigung,<br />

jedoch nur unter der Auflage,<br />

dass nach jedem Spiel die Fußballtore<br />

wieder abgebaut werde müssten. Das<br />

Militär war zu dieser Zeit ein bedeutender<br />

Geburtshelfer des Sports in Deutschland.<br />

Nicht nur das Turnen, auch der<br />

Fußball profitierte <strong>von</strong> der Wertschät-<br />

zung, die der Sport als „Körperertüchtigung“<br />

im Vorfeld der Militärpflicht im<br />

Kaiserreich erfuhr. Doch der Profit aus<br />

diesem Arrangement was durchaus<br />

wechselseitig, denn Sport als Wehrertüchtigung<br />

hatte sich beim englischen<br />

Heer, <strong>von</strong> dessen Erfahrung man nun<br />

profitierte, durchaus bewährt. Als Umkleideraum<br />

diente den Spielern ein Bodenraum<br />

über einem Stall, der zur Wirtschaft<br />

„Thürs am Busch“ (heute Kaffeehaus<br />

„Sebon“) gehörte. Hier wurden<br />

auch die Tore untergebracht, was einen<br />

zwei Kilometer Fußmarsch samt Tore bis<br />

zum Spielgelände erforderlich machte.<br />

Bei Thürs wurde dann auch - gleich, ob<br />

man gewonnen hatte oder nicht- gefeiert.<br />

Hierzu die Sporthistoriker Langenfeld/Prange:<br />

„Diese Beziehung zu einer<br />

Kneipe erregte natürlich bei den Lehrern<br />

Argwohn, zumal nach den damaligen<br />

Schulordnungen für derartige Schülerverbindungen<br />

ohnehin rigorose Bestimmungen<br />

galten: Die Bildung <strong>von</strong> so<br />

genannten Spielklubs mit Statuten,<br />

regelmäßigen Geldbeiträgen usw. ist<br />

untersagt (…). Der Eintritt <strong>von</strong> Schülern<br />

in irgendeinen Verein bedarf der<br />

Genehmigung des Direktors“.<br />

_Am 24. Juni 1907 war dann im „Münsterischen<br />

Anzeiger“ folgende karge An-<br />

Wilma<br />

Obwohl Wilma mit ihrer dreifarbigen Zeichnung unter die Kategorie „Glückskatze“<br />

fällt, hat sie da<strong>von</strong> in ihrem Leben noch nicht ganz soviel erfahren. Die schöne,<br />

knapp sechsjährige Katzendame sitzt schon seit geraumer Zeit im Tierheim und wartet<br />

dort auf neue Besitzer. Dabei ist die kastrierte Wilma sehr unkompliziert und<br />

nach einer gewissen Kennenlernphase auch für ausgiebige Streicheleinheiten aufgeschlossen.<br />

Die bunte Schönheit lässt es gerne ruhig und gemütlich angehen, ein<br />

turbulenter Haushalt wäre daher ungeeignet. Mit anderen Katzen findet sie sich<br />

zwar wohl oder übel ab, wäre aber auch nicht traurig, in ihrem künftigen Zuhause<br />

die einzige Samtpfote zu sein. Zu einem katzensicher eingezäunten Balkon würde<br />

sie aber auch nicht nein sagen. Wer gibt dem gefleckten Stubentiger eine Chance?<br />

Kontakt<br />

Tierfreunde Münster e. V., Kötterstr. 198, 48157 Münster<br />

Telefon: 0251/ 32 50 58<br />

Öffnungszeiten: Samstags <strong>von</strong> 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr und sonntags <strong>von</strong> 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

www.tierfreunde-ms.de<br />

zeige zu lesen: „Fußballsport. Seine Exzellenz,<br />

Freiherr <strong>von</strong> Bissing, hat dem<br />

neuerdings gegründeten Fußballklub<br />

Preußen einen Spielplatz auf der Loddenheide<br />

zur Verfügung gestellt, auf<br />

welchem heute, um halb vier Uhr, ein<br />

Wettspiel zwischen der 1. Mannschaft<br />

des Fußballklub Osnabrück und der 1.<br />

Mannschaft des Fußballklub Preußen<br />

stattfinden wird.“ Der Grundstein für<br />

eine über 100-jährige Geschichte war<br />

gelegt. Der FC Preußen gewann dieses<br />

noch nicht allzu brisante Spiel klar mit<br />

5:0. Die Aufstellung der Mannschaft ist<br />

nicht überliefert, aber man kann da<strong>von</strong><br />

ausgehen, dass auch die Gründer und<br />

Funktionäre des Vereins beteiligt waren.<br />

Zu dieser Zeit gab es noch nicht die<br />

heutige Trennung zwischen Spielern<br />

und Funktionären, Vereinsmitgliedern<br />

und Zuschauern. Einige Funktionäre<br />

waren auch Spieler - schließlich hatten<br />

sie eben als Spieler den Verein ins Leben<br />

gerufen. Bei den ersten Zuschauern<br />

handelte es sich in der Regel um den<br />

Teil der Vereinsmitglieder, die eben<br />

selbst nicht aktiv waren. Aufgrund der<br />

Identität <strong>von</strong> Zuschauern und Vereinsmitgliedern<br />

war dies vermutlich die<br />

demokratischste Phase des organisierten<br />

Fußballs. #<br />

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