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Pistenclub Magazin April 2017

Unsere Themen: - Alle Pistenclub Veranstaltungen für das Jahr 2017 - Racepark Meppen - Ausflug auf die neue Pistenclub-Rundstrecke - Benzingespräche - Pistenclub-Instruktor Martin Dose im Portrait - Mitglieder fragen... - ...der Pistenclub antwortet - Ratgeber und Tipps

Unsere Themen:
- Alle Pistenclub Veranstaltungen für das Jahr 2017
- Racepark Meppen - Ausflug auf die neue Pistenclub-Rundstrecke
- Benzingespräche - Pistenclub-Instruktor Martin Dose im Portrait
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Benzingespräche<br />

Fotos: Martin Dose<br />

und konnten beide Fahrzeuge erfolgreich ins Ziel<br />

bringen.<br />

<strong>Pistenclub</strong>: Die alternativen Kraftstoffe haben es Dir<br />

offenbar angetan.<br />

Martin Dose: Ja, wir haben da in alle möglichen Richtungen<br />

experimentiert. Dieselfahrzeuge sind im<br />

Rundstreckensport ja keine Seltenheit mehr, selbst<br />

die großen Le-Mans-Prototypen werden teilweise<br />

von Dieselmotoren angetrieben. Nachdem der Diesel<br />

auch in der Langstreckenmeisterschaft des Nürburgrings<br />

etabliert war, probierten wir andere alternative<br />

Kraftstoffe aus. Im Jahr 2004 war unser Audi<br />

A3 R-TDI das erste Fahrzeug, was ausschließlich<br />

von Pflanzenöl betrieben wurde. Ebenso waren wir<br />

das erste deutsche Team, das ein Flüssiggas-Fahrzeug<br />

zum 24-Stunden-Rennen brachte.<br />

<strong>Pistenclub</strong>: Das klingt beinahe so, als hättest Du dem<br />

Ottomotor komplett abgeschworen.<br />

Martin Dose: Nein, auf keinen Fall. Auch wenn in der<br />

heutigen Zeit die Wahl des Kraftstoffs eine große<br />

Rolle spielt, über den Klang eines hochdrehenden<br />

Benziners geht ja nun doch nichts. Seit 2008 durfte<br />

ich in der VLN die BMW-Baureihen E36, E46 und<br />

E90, jeweils als M3, pilotieren, außerdem den aktuellen<br />

BMW M235i Racing.<br />

<strong>Pistenclub</strong>: Du bist bei uns nicht nur als Instruktor<br />

aktiv, sondern gibst auch regelmäßig Lizenzlehrgänge.<br />

Kennt man vielleicht einige Deiner Schüler?<br />

Martin Dose: Richtig, seit 2002 bin ich vom DMSB anerkannter<br />

Lizenzinstruktor für die Rennfahrerlizenz<br />

Stufe A. Unter anderem machten Fabian Vettel, der<br />

Bruder unseres vierfachen Formel-1-Weltmeisters<br />

Sebastian, und Alexander Klaws, Gewinner der ersten<br />

Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ und<br />

aktueller Hauptdarsteller des Tarzan-Musicals, ihre<br />

Rennlizenz bei mir. Außerdem benötigt man seit einiger<br />

Zeit über die Rennlizenz hinaus eine sogenannte<br />

Permit für Rennen auf der Nordschleife. Im Zuge dieser<br />

Weiterbildung für bereits lizenzierte Fahrer kam<br />

ich mit dem halben Starterfeld der DTM, GT Masters<br />

und WTCC in Kontakt.<br />

<strong>Pistenclub</strong>: Und wie geht es mit Deiner motorsportlichen<br />

Karriere weiter?<br />

<strong>Pistenclub</strong>-Instruktor Martin Dose<br />

Martin Dose: Als Instruktor fühle ich mich sehr wohl,<br />

und insofern möchte ich dem <strong>Pistenclub</strong> natürlich Falcon V8. Insgesamt ist das eine tolle Mischung,<br />

auch weiterhin erhalten bleiben. Mit steigendem die Abwechslung macht nicht nur Spaß, sie sorgt<br />

Alter besinnt man sich gern auf alte Zeiten und auch dafür, dass man keine der Sportarten verlernt.<br />

somit auch die Rennwagen vergangener Tage. So So darf es gerne weitergehen.<br />

durfte ich bereits einige Male den immer beliebter<br />

werdenden Porsche 924 beim Classic-Rennen im <strong>Pistenclub</strong>: Wir danken Dir für das Interview, wünschen<br />

Dir weiterhin alles Gute und freuen uns auf<br />

Rahmenprogramm des 24-Stunden-Rennens und<br />

bei Rallyes pilotieren. Beim Sechs-Stunden-Rennen die neue Saison, in der Du schon für viele Termine<br />

Spa-Classic startete ich bereits drei Mal im Ford als Instruktor zugesagt hast.<br />

Im überblick<br />

Benzingespräche<br />

• Geboren am 30. Oktober 1954<br />

• Aktiv im internationalen Rallyesport seit 1975<br />

• Porsche Carrera Cup Finale 1994 auf dem Hockenheimring<br />

• 24-Stunden-Rennen Daytona 1994 auf Porsche 911 Carrera RSR 3.8<br />

• Elf Starts beim 24-Stunden-Rennen Nürburgring, davon sieben Podiumsplätze<br />

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Einer unserer leitenden Instruktoren, Martin Dose, ist eine wahre Größe beim <strong>Pistenclub</strong>, und das nicht nur wegen seinen<br />

stattlichen 1,96 Meter. Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ist er einer der Pioniere in Sachen alternative Kraftstoffe,<br />

brachte sogar einen VW Bus an den Start und ist auch auf Schotter und in Übersee unterwegs.<br />

Das Interview führte Felix Aretz<br />

<strong>Pistenclub</strong>: Martin, Du bist seit 2004 als Instruktor<br />

beim <strong>Pistenclub</strong> unterwegs. Deine Karriere startete<br />

aber schon lange, bevor es den <strong>Pistenclub</strong> gab.<br />

Somit hast Du schon viel Erfahrung mit ins Team<br />

gebracht. Wie fing alles an?<br />

Martin Dose: Das war im Jahr 1975, damals noch im<br />

Rallyesport. Erste Erfahrungen sammelte ich im VW<br />

Käfer 1302 und Ford Escort Sport bei den Rallyes<br />

Ostwestfalen und München-Wien-Budapest. Ein<br />

Highlight der Saison war mein Start bei der Hunsrück-Rallye,<br />

einem Lauf zur Rallye-Europameisterschaft.<br />

<strong>Pistenclub</strong>: Man sagt ja, dass Rallyefahrer auch ohne<br />

Probleme auf der Rundstrecke klarkommen, die<br />

Gaststarts unseres Ausnahmefahrers Walter Röhrl<br />

in der DTM und IMSA haben das bewiesen. Wann<br />

hast Du zum ersten Mal den Weg auf den Asphalt<br />

gefunden?<br />

Martin Dose: Nach vier Jahren im Rallyesport suchte ich ein<br />

neues Betätigungsfeld, um mich persönlich und fahrerisch<br />

weiterzuentwickeln. Der Sprung sollte belohnt<br />

werden: Im Jahr 1980 konnte ich im Autobianchi Abarth<br />

meinen ersten Klassensieg beim 24-Stunden-Rennen<br />

auf dem Nürburgring einfahren. Ein Jahr später holte<br />

ich mit sieben Klassensiegen im VW Polo GT den Sieg<br />

der Castrol-Trophy sowie den Gaumeistertitel. Danach<br />

ging es wieder auf losem Untergrund weiter. 1984<br />

wurde ich Vizemeister des Peugeot-Talbot-Sportpokals<br />

im Rahmen der Deutschen Rallyemeisterschaft.<br />

Mit dem Peugeot Talbot Samba Rallye<br />

konnte ich dann auch bis 1987 zahlreiche Klassensiege<br />

und Top-Ten-Platzierungen bei diversen<br />

nationalen Rallyemeisterschaftsläufen einfahren.<br />

1988 trat ich dann meine vorerst letzte Rallyesaison<br />

im Peugeot 205 GTI an, bevor ich bis 1994<br />

eine motorsportliche Pause, bedingt durch Hochzeit,<br />

Hauskauf und Nachwuchs, einlegte.<br />

<strong>Pistenclub</strong>: Was waren die Highlights Deiner langen<br />

Karriere?<br />

Martin Dose: Ohne Sponsoren läuft im Motorsport<br />

nicht viel, andererseits kommt man bei so vielen<br />

Renneinsätzen auch mit vielen Menschen und somit<br />

auch potenziellen Unterstützern in Kontakt. So<br />

ergab es sich im Jahr 1994, dass ich als Gaststarter<br />

beim Finale des Porsche Carrera Cup auf dem<br />

Hockenheimring teilnehmen konnte. Im gleichen<br />

Porsche 911 Carrera Cup belegten meine Teamkollegen<br />

und ich den fünften Platz beim Porsche Weekend<br />

Vier-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Im<br />

Februar 1994 wurde ich erneut als Fahrer ins Team<br />

geholt, um die Mannschaft beim 24-Stunden-Rennen<br />

von Daytona zu verstärken.<br />

<strong>Pistenclub</strong>: Wer sich ein bisschen mit der Motorsport-Szene<br />

rund um den Nürburgring auskennt,<br />

weiß, dass Du dort schon mit einigen „ausgefallenen“<br />

Starts für Aufsehen gesorgt hast.<br />

Martin Dose: Zunächst waren wir noch recht konventionell<br />

unterwegs. 1996 startete ich auf einem Opel<br />

Vectra 16V und einem Opel Kadett GSI 16V beim<br />

24-Stunden-Rennen. Den Vectra mussten wir nach<br />

21 Stunden mit Getriebedefekt abstellen, mit dem<br />

Kadett erreichten wir Platz zwei in der Klasse und<br />

Gesamtrang 17. Ab 1997 konzentrierte ich mich<br />

auf alternative Kraftstoffe. Beim 24-Stunden-Rennen<br />

wurde der Einsatz unseres Biodiesel-betriebenen<br />

Audi A3 mit einem zweiten Platz in der<br />

Dieselklasse belohnt, das Sechs-Stunden-Rennen<br />

konnten wir mit einem Klassensieg beenden. Mit<br />

diversen Dieselfahrzeugen ging es in den folgenden<br />

Jahren weiter: In den Jahren 1999, 2000 und 2002<br />

waren wir das erfolgreichste Team der Dieselklasse.<br />

Zur Jahrtausendwende ließen wir uns etwas Besonderes<br />

einfallen und gingen mit einem VW Lupo Drei<br />

Liter (Verbrauch, nicht Hubraum) und einem VW<br />

Bus, beide ebenfalls dieselbetrieben, an den Start<br />

14 <strong>Pistenclub</strong> - Das Clubmagazin

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