DIPLOMARBEIT "Marketingvorschlag für den ... - ALPINETGHEEP
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HÖHERE BUNDESLEHRANSTALT<br />
FÜR LANDWIRTSCHAFT URSPRUNG – ELIXHAUSEN<br />
<strong>DIPLOMARBEIT</strong><br />
aus dem Fachbereich<br />
Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen<br />
"<strong>Marketingvorschlag</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf von<br />
Lammfleisch in Nordtirol"<br />
ausgearbeitet von: Dengg Matthias / Polter Mathias<br />
Betreuer: OstR. Prof. Dipl.-Ing. Leopold Klinghofer<br />
Außerschulischer Betreuer: Ing. Johannes Fitsch<br />
Bearbeitungszeit: 13.06.2007 bis 05.05.2008<br />
Abgegeben am: 07.05.2008
Zusammenfassung<br />
Die Problemstellung der Diplomarbeit „<strong>Marketingvorschlag</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf von<br />
Lammfleisch in Nordtirol“ war die Erstellung eines im Prinzip fertigen Konzeptes<br />
mit genauerer Ausführung bestimmter Teilbereiche.<br />
Dazu war es notwendig, mit all jenen Personen zu sprechen, die am<br />
Vermarktungsprozess beteiligt sind. Diese Marktforschung begann mit der<br />
Ermittlung der Ist-Situation. Anhand eines Fragebogens wur<strong>den</strong> Bauern zu<br />
persönlichen Verhältnissen am eigenen Betrieb befragt. Die Ergebnisse waren<br />
wichtig <strong>für</strong> die folgen<strong>den</strong> Arbeitsschritte.<br />
Der nächste Fragebogen galt <strong>den</strong> Konsumenten, um festzustellen, ob in Nordtirol<br />
überhaupt die Nachfrage nach Lammfleisch existiert.<br />
Im Laufe dieser Arbeit wurde zusätzlich eine Produktionskostenrechnung am<br />
Beispiel des Betriebes der Familie Dengg durchgeführt, um eine Vorstellung<br />
davon zu erhalten, in welchem finanziellen Rahmen sich ein Landwirt bei der<br />
Mastlammproduktion bewegt.<br />
Die Diplomarbeit ist in die vier Marketingbereiche Place, Price, Product und<br />
Promotion gegliedert, auf die näher eingegangen wird.<br />
Die Diplomarbeit soll nicht nur einen groben Überblick über die Thematik<br />
„Vermarktung von Lammfleisch“ vermitteln, sondern <strong>den</strong> gesamten Prozess, vom<br />
Produzenten bis zum Kun<strong>den</strong>, beschreiben und verständlich erklären. Das<br />
Ergebnis soll eine zu Papier gebrachte Antwort auf die derzeitige Problematik in<br />
Nordtirol sein.
Abstract<br />
Our thesis "Marketing Proposal for the Sale of Lamb Meat in North Tyrol" is the<br />
creation of a concept, which elaborates on certain parts.<br />
Therefore, it was necessary to speak with those involved in the marketing process.<br />
This market research began with an assessment of the actual situation. Using a<br />
questionnaire, farmers were asked how they personally operate their farms.<br />
The next questionnaire was for following up on our thesis.<br />
Next consumers were given a questionnaire to find out if the desire to buy lamb<br />
meat even exists in North Tyrol.<br />
In order to get an idea of how much it costs to feed the lambs in preparation for<br />
meat production we used the Dengg Family Farm as an example. Production<br />
costs were then calculated.<br />
The thesis is divided into the four marketing categories place, price, product and<br />
promotion, which are discussed in detail.<br />
The thesis should not only give a broad overview of the issue "marketing of lamb",<br />
it should describe and explain the entire process from the producer to the<br />
customer in an easy to understand fashion. The result should be an answer to the<br />
current problem in North Tyrol.
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung 1<br />
2. Vermarktung 3<br />
2.1. Vermarktung allgemein 3<br />
2.2. Fragebogen Ist-Situation 4<br />
2.2.1. Ausarbeitung Fragebogen Ist-Situation 4<br />
2.2.2. Auswertung und Interpretation Fragebogen Ist-Situation 6<br />
2.3. Fragebogen Konsument 16<br />
2.3.1. Ausarbeitung Fragebogen Konsument 16<br />
2.3.2. Auswertung und Interpretation Fragebogen Konsument 17<br />
2.4. Zusammenfassung Fragebögen 25<br />
2.4.1. Zusammenfassung Fragebogen Ist-Situation 25<br />
2.4.2. Zusammenfassung Fragebogen Konsument 27<br />
2.5. Die Ist-Situation 28<br />
2.6. Die Soll-Situation 29<br />
3. Marketing 31<br />
3.1. Marketing allgemein 31<br />
4. <strong>Marketingvorschlag</strong> 33<br />
4.1. Product 33<br />
4.1.1. Produkt allgemein 33<br />
4.1.2. Gebrauchskreuzungen 33<br />
4.1.3. Schafrassen 35<br />
4.1.4. Qualitätseinteilung nach SEUROP 45<br />
4.1.5. Probeschlachtung 52<br />
4.1.6. Lammfleisch 54
4.1.7. Haltung 63<br />
4.1.8. Fütterung 66<br />
4.1.9. Gesunderhaltung der Tiere 74<br />
4.1.10. Tiergesundheitsdienst 76<br />
4.1.11. Schlachtung 78<br />
4.2. Price 80<br />
4.2.1 Preis allgemein 80<br />
4.2.2. Preis <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bauern 81<br />
4.2.3. Vollkostenrechnung 83<br />
4.2.3.1. Die Kostenrechnung 83<br />
4.2.3.2. Die Produktrechnung 84<br />
4.2.3.3. Die Vollkostenrechnung 86<br />
4.2.4. Preismaske 92<br />
4.2.5. Preis im Handel 95<br />
4.2.6. Schlachtkosten 96<br />
4.2.7. Kosten- und Gewinnrechnung 99<br />
4.3. Place 100<br />
4.3.1. Ort allgemein 100<br />
4.3.2. Sammelstellen 101<br />
4.3.3. Transporteur 102<br />
4.4. Promotion 103<br />
4.4.1. Promotion allgemein 103<br />
4.4.2. Entwicklung des Logos 103<br />
4.4.2.1. Umfrage 104<br />
4.4.2.2. Logo 104<br />
4.4.3. Entwicklung der Plakate 107
4.4.3.1. Plakatentwürfe 108<br />
4.4.4. Überblick Promotion 112<br />
5. Durchführung des Konzeptes 113<br />
5.1. Gespräch mit <strong>den</strong> Bauern 113<br />
5.2. Gespräch mit <strong>den</strong> Metzgern 115<br />
5.3. Gespräch mit dem Lebensmitteleinzelhandel 116<br />
5.4. Gespräch mit dem Transporteur 118<br />
5.5. Gemeinsames Gespräch 118<br />
6. Marketing Zusammenfassung 120<br />
7. Weiterführung des Projektes 121<br />
8. Eigene Meinung 123<br />
9. Anhang 125<br />
10. Quellenverzeichnis 128<br />
11. Internetverzeichnis 128<br />
12. Abbildungsverzeichnis 130<br />
13. Tabellenverzeichnis 131<br />
14. Diagrammverzeichnis 131<br />
15. Begriffs- und Abkürzungsdefinition 132
1. Einleitung<br />
In der heutigen Zeit spielen sowohl biologische - als auch heimische Produkte eine<br />
immer größer wer<strong>den</strong>de Rolle in der Lebensmittelbranche. Während man früher<br />
vermehrt auf <strong>den</strong> Preis geachtet hat, sind qualitätskritische Konsumenten heute<br />
gerne bereit, <strong>für</strong> gesunde und regionale Lebensmittel etwas tiefer in die Tasche zu<br />
greifen. Der Kunde will wissen, woher das, was er isst, herkommt und wie es<br />
produziert wird. Die Leute haben begonnen zu hinterfragen, was bei ihnen auf <strong>den</strong><br />
Tisch kommt. Dieser Trend ist in <strong>den</strong> letzten Jahren klar ersichtlich und durch <strong>den</strong><br />
zunehmen<strong>den</strong> Wohlstand erklär- und finanzierbar.<br />
Durchsucht man die Fleischwarenabteilung in einem beliebigen Tiroler<br />
Lebensmitteleinzelhandel, so ist dort natürlich Lammfleisch vorzufin<strong>den</strong>. Dieses<br />
kommt jedoch nicht aus Tirol, sondern zum überwiegen<strong>den</strong> Teil aus Neuseeland.<br />
Zwar kann man davon ausgehen, dass in einem Land, in dem mehr Schafe als<br />
Menschen leben, gute Lämmer produziert wer<strong>den</strong>, aber man darf nicht vergessen,<br />
dass das Fleisch vor dem „Genuss“ erst um die halbe Erde transportiert wer<strong>den</strong><br />
muss. Ein solch’ weiter Transport beinhaltet selbstverständlich die Notwendigkeit,<br />
das Fleisch einzufrieren, was das Fleisch problemlos zwei Jahre haltbar macht.<br />
Doch von frischem Lammfleisch kann in diesem Fall nicht mehr die Rede sein.<br />
Das Problem in Nordtirol besteht darin, dass kein Konzept existiert, das <strong>den</strong><br />
Verkauf von Tiroler Lammfleisch behandelt. Die Bauern müssen sich selber um<br />
<strong>den</strong> Verkauf ihres Lammfleisches bemühen. Sie betreiben somit<br />
Direktvermarktung. Diese Direktvermarktung ist arbeitsintensiv und kostet sehr viel<br />
Zeit.<br />
Ein Grund <strong>für</strong> die Erstellung eines Marketingkonzeptvorschlages und schließlich<br />
auch zur Verfassung dieser Diplomarbeit war die eigene Betroffenheit, dass es in<br />
Tirol keine Vermarktungsschiene <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf von Qualitätslammfleisch gibt.<br />
1
Unsere Problemstellung in dieser Diplomarbeit war also, einen <strong>Marketingvorschlag</strong><br />
von Grund auf neu zu definieren. Um dies zu erreichen, mussten die Probleme<br />
fehlgeschlagener Projekte ermittelt, verstan<strong>den</strong> und neue Ideen eingebracht<br />
wer<strong>den</strong>. Es war notwendig, einen Systemablauf vom Bauern über <strong>den</strong> Schlachthof<br />
bis in <strong>den</strong> Lebensmitteleinzelhandel zu entwickeln. Dazu mussten etliche<br />
Gespräche mit allen am Prozess Beteiligten geführt wer<strong>den</strong>. Zusätzlich war es<br />
notwendig, diverse Umfragen zur Meinungsforschung zu starten und diese, neben<br />
vielen Ideen und Innovationen, in einen Konzeptentwurf zu verpacken.<br />
2
2. Vermarktung<br />
2.1. Vermarktung allgemein:<br />
Eine Aufgabenstellung in der Lammfleischvermarktung ist bereits im Wort selbst<br />
enthalten, und zwar die Vermarktung. Im Rahmen der Vermarktung sind sowohl<br />
die Produzenten als auch die Transporteure, Verkäufer und Endabnehmer, also<br />
Konsumenten, von großer Bedeutung. Aus diesem Grund ist es nötig, eine<br />
Marktforschung durchzuführen.<br />
„Die Marktforschung ist ein Teilgebiet des Marketing und bezeichnet <strong>den</strong><br />
systematischen Prozeß der Datengewinnung und Datenanalyse <strong>für</strong> Marketing-<br />
Entscheidungen. Sie dient vor allem der Erkennung des Bedarfes von potentiellen<br />
Kun<strong>den</strong>.“ 1<br />
Abb. 1: Marktforschung 2<br />
1 http://www.marc‐schmitz.de/ll/seminar/pix/mafo.gif[Stand 24.3.2008]<br />
2 http://images.google.at/imgres?imgurl=http://www.marc‐<br />
schmitz.de/ll/seminar/pix/mafo.gif&imgrefurl=http://www.marc‐<br />
schmitz.de/ll/seminar/survey.html&h=355&w=531&sz=4&hl=de&start=24&um=1&tbnid=uxWd3GGGIAJmT<br />
M:&tbnh=88&tbnw=132&prev=/images%3Fq%3DMarktforschung%26start%3D18%26ndsp%3D18%26um%<br />
3D1%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox‐a%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26hs%3Dbje%26sa%3DN[Stand<br />
24.3.2008]<br />
3
Die Marktforschung wird in die Datengewinnung und die folgende Analyse der<br />
erhaltenen Daten unterteilt. Die Erhebung der Daten kann im Rahmen einer<br />
Primär- als auch einer Sekundärforschung erfolgen.<br />
Primärforschung:<br />
„"Unter Primärerhebung bzw. Primärforschung (...) versteht man die Gewinnung<br />
originärer Daten." Der Unterschied zur Sekundärforschung besteht also darin, daß<br />
nicht vorhan<strong>den</strong>e Informationen übernommen, sondern eigene Daten erhoben<br />
wer<strong>den</strong>.“ 3<br />
Sekundärforschung:<br />
„Unter Sekundärforschung (auch Sekundärerhebung) versteht man die<br />
"Gewinnung von Informationen aus (irgendwo) bereits vorhan<strong>den</strong>em<br />
Datenmaterial" .“ „A.a.O.“<br />
Um die Daten der ersten und der letzten Stelle des Vermarktungsprozesses, also<br />
von <strong>den</strong> Bauern und <strong>den</strong> Konsumenten, zu erhalten, wurde der Weg der<br />
Primärforschung eingeschlagen. Diese wird in die Bereiche Befragung und<br />
Beobachtung unterteilt.<br />
Die Bauern wur<strong>den</strong> im Rahmen der Diplomarbeit auf Viehauktionen, mögliche<br />
Konsumenten im Lebensmitteleinzelhandel befragt.<br />
Der Vorteil dieser mündlichen Teilerhebung war die hohe Teilnehmeranzahl, was<br />
eine hohe Antwortquote zur Folge hatte.<br />
Nachteilig wirkte sich aus, dass der Befragte nicht immer seine wahren Gedanken<br />
verriet, sondern idealistische Antworten lieferte. Dieser Umstand kann zu einem<br />
verzerrten Ergebnis führen. Ein weiteres Manko ist der hohe Zeitaufwand, <strong>den</strong> die<br />
Befragung in Anspruch nimmt.<br />
3 URL:http://www.marc‐schmitz.de/ll/seminar/pix/mafo.gif[Stand 24.3.2008]<br />
4
2.2. Fragebogen Ist – Situation<br />
2.2.1. Ausarbeitung Fragebogen Ist-Situation<br />
Wenn man das Produkt Lammfleisch vermarkten will, braucht man zuerst<br />
Personen, die das gewünschte Produkt produzieren. In diesem Fall ist von <strong>den</strong><br />
Nordtiroler Schafbauern die Rede.<br />
Um einen groben Überblick über die derzeitige Ist -Situation in Nordtirol zu<br />
erhalten, wurde im Zuge der Diplomarbeit ein Fragebogen ausgearbeitet.<br />
Bei der Erstellung des Fragebogens war es wichtig, dass die folgende Auswertung<br />
möglichst einfach gehandhabt wer<strong>den</strong> konnte. Die Fragen sollten dem<br />
Auszufüllen<strong>den</strong> nicht zu viel Antwortspielraum lassen oder sich überlappen.<br />
Mehrdeutige Fragen, spezielle Fachausdrücke und doppelte Verneinungen<br />
mussten vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Die Fragen mussten kurz und präzise formuliert sein<br />
und Antworten mit <strong>den</strong>selben Eigenschaften fordern.<br />
Der Fragebogen soll Aufschluss darüber geben, ob die Schafhalter generell mit<br />
ihrem Betrieb zufrie<strong>den</strong> sind, oder ob in naher Zukunft größere Änderungen<br />
<strong>den</strong>kbar sind. Außerdem soll die Auswertung des Fragebogens klären, ob generell<br />
Interesse am Eintritt in die Mastlammproduktion besteht und ob diese in Tirol<br />
überhaupt möglich ist. Etwaige Wünsche und Verbesserungsvorschläge der<br />
verschie<strong>den</strong>en Bauern können auf dem Fragebogen notiert und <strong>für</strong> die weitere<br />
Vorgehensweise am Projekt herangezogen und genutzt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Aufschlüsse der Befragung dienen als Grundbaustein <strong>für</strong> die kommen<strong>den</strong><br />
Arbeitsschritte.<br />
Insgesamt wur<strong>den</strong> 27 Tiroler Schafhalter befragt. Ausgewählt wur<strong>den</strong> die<br />
Personen per Zufall auf zwei verschie<strong>den</strong>en Versteigerungen in Tirol. Die ersten<br />
fünfzehn Personen wur<strong>den</strong> bei einer Versteigerung in Imst am 6.10.2007 befragt.<br />
Die restlichen zwölf Schafhalter beantworteten die Fragen bei einer Versteigerung<br />
in Rotholz am 13.10.2007.<br />
5
2.2.2. Auswertung und Interpretation<br />
Frage 1: Sind Sie mit der derzeitigen Schafhaltung in Ihrem Betrieb zufrie<strong>den</strong>?<br />
Wenn nein, was möchten Sie gerne ändern?<br />
Um festzustellen, ob die Betriebsleiter überhaupt mit der Gesamtsituation in ihren<br />
Betrieben zufrie<strong>den</strong> sind, wurde diese Frage als erste behandelt. Wie anhand<br />
dieser Grafik (siehe Diagr.1) zu sehen ist, sind 81,5% der befragten Personen mit<br />
ihrem Betrieb zufrie<strong>den</strong>. Nur 18,5% der befragten Personen gaben an, nicht mit<br />
dem Betrieb zufrie<strong>den</strong> zu sein. Das bedeutet, dass 22 der 27 befragten Personen<br />
zufrie<strong>den</strong> mit ihrer Gesamtsituation im Betrieb sind. 5 von 27 befragten Personen<br />
wünschen sich aufgrund der Unzufrie<strong>den</strong>heit Verbesserungen.<br />
Die 18,5%, die nicht zufrie<strong>den</strong> sind, erwähnten verschie<strong>den</strong> Gesichtspunkte, die<br />
sie ändern wollten. Die am häufigsten genannten Punkte waren:<br />
Anzahl der Personen<br />
• Die Verbesserung des Marketingsystems<br />
• Die Verbesserung der Fleischleistung<br />
• Platzmangel<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Sind Sie mit Ihrer derzeitigen<br />
Schafhaltung zufrie<strong>den</strong>?<br />
zufrie<strong>den</strong> nicht zufrie<strong>den</strong><br />
Diagr. 1: Sind Sie mit Ihrer derzeitigen Schafhaltung zufrie<strong>den</strong>?<br />
6
Frage 2: Denken Sie an Ausweitung/Reduktion ihres Betriebes?<br />
Die zweite Frage, die auf dem Fragebogen behandelt wird, ist die Frage der<br />
Ausweitung oder Reduktion des Schafbestandes. Wenn viele Betriebe in naher<br />
Zukunft reduzieren wür<strong>den</strong>, dann wäre eine ausreichende Deckung des<br />
Lammfleischbedarfs <strong>für</strong> die Handelsabnehmer auf lange Zeit nicht gegeben.<br />
Doch wie in der Grafik (siehe Diagr.2) ersichtlich ist, möchten nur 3,7%<br />
reduzieren, was bedeutet, 1 von 27 der befragten Landwirte. Hingegen 25,9% der<br />
befragten Landwirte möchten ihre Betriebe vergrößern. Das sind immerhin 7 von<br />
<strong>den</strong> 27 befragten Landwirten. Doch der größte Prozentsatz möchte mit 70,4 %<br />
gleichbleiben.<br />
Anzahl der Personen<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Denken Sie an eine Ausweitung oder<br />
Reduktion?<br />
Ausweitung Reduktion gleich bleibend<br />
Diagr. 2: Denken Sie an eine Ausweitung oder Reduktion?<br />
7
Frage 3: Können Sie sich vorstellen, in die Qualitätslämmerproduktion<br />
(Mutterschafe X Fleischwidder) einzusteigen? Wenn nein - warum?<br />
Nun stellt sich die Frage, ob die Landwirte überhaupt bereit sind, ihre Mutterschafe<br />
mit <strong>den</strong> im Kapitel 4.1.3. (z.B. Suffolk, Texel; usw.) genannten Fleischrassen zu<br />
kreuzen. Man musste diese Frage stellen, um herauszufin<strong>den</strong>, ob es überhaupt<br />
möglich ist, in Nordtirol genügend Fleischlämmer zu produzieren. Wie in dem<br />
Diagramm (siehe Diagr.3) ersichtlich ist, sind 48,1% der befragten Landwirte<br />
bereit, ihre Mutterschafe mit einem Fleischwidder zu decken. Dies sind in der<br />
Regel noch sehr kleine Betriebe.<br />
Doch leider sind immer noch 51,9 % nicht bereit, in die Qualitätslammproduktion<br />
einzusteigen. Der einzig genannte Grund da<strong>für</strong> war, dass diese Betriebe eine<br />
Tiroler Bergschafzucht betreiben und es sich dadurch nicht leisten können, ihre<br />
Mutterschafe mit einem Fleischwidder zu kreuzen. Die Tiroler Bergschafzucht ist<br />
in Tirol generell weit verbreitet. Aufgrund dieses Umstandes ist es sehr schwierig,<br />
in Tirol genügend Qualitätslämmer <strong>für</strong> <strong>den</strong> Markt zu fin<strong>den</strong>.<br />
Anzahl der Personen<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Können Sie sich vorstellen in die<br />
Qualitätslamm produktion<br />
einzusteigen?<br />
Ja Nein<br />
Diagr. 3: Können Sie sich vorstellen in die Qualitätslammproduktion einzusteigen?<br />
8
Frage 4: Produzieren Sie bereits Schlachtlämmer? Wenn ja - wie viele pro Jahr?<br />
Jeder normale Betrieb, ob Zucht- oder Fleischbetrieb, produziert Lämmer. Bei <strong>den</strong><br />
Zuchtbetrieben entstehen jedoch nur Zuchtausscheidungen. Diese aussortierten<br />
Lämmer sind jedoch bei weitem nicht <strong>für</strong> die Vermarktung bzw. <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf an<br />
eine Marktkette geeignet. Die Antwort klärt also die Frage, ob und wie viele<br />
„richtige Schlachtlämmer“ in Nordtirol produziert wer<strong>den</strong>.<br />
Es produzieren, wie in dem Diagramm (siehe Diagr.4) zu sehen ist, bereits 70,4 %<br />
Schlachtlämmer. Ganze 29,6 % der befragten Bauern produziert überhaupt keine<br />
Schlachtlämmer, sondern nur Zuchtausschuss. Das sind immerhin 8 von <strong>den</strong> 27<br />
befragten Betriebsleitern.<br />
Anzahl der Personen<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Produzieren Sie bereits<br />
Schlachtlämmer?<br />
ja Nein<br />
Diagr. 4: Produzieren Sie bereits Schlachtlämmer?<br />
9
Dabei wur<strong>den</strong> noch festgestellt, wie viele Schlachtlämmer die einzelnen Betriebe<br />
im Jahr produzieren, wie im unteren Diagramm (siehe Diagr.5) ersichtlich ist. Es<br />
wurde festgestellt, dass 2 Betriebe weniger als 10 Schlachtlämmer oder eben 10<br />
im Jahr produzieren. Hingegen produzieren 7 Betriebe weniger oder genau 30<br />
Schlachtlämmer im Jahr. Fünf Betriebe produzieren 31-50 Schlachtlämmer im<br />
Jahr. Ebenfalls fünf Betriebe sind in der Lage, über 50 Schlachtlämmer pro Jahr<br />
zu produzieren.<br />
Anzal der Personen<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Wie viele Schlachtlämmer<br />
produzieren Sie?<br />
1‐10. 11‐30. 31‐50. > 50<br />
Stück<br />
Diagr. 5: Wie viele Schlachtlämmer produzieren Sie?<br />
10
Frage 5: Zu welcher Jahreszeit können Sie am meisten Schlachtlämmer<br />
verkaufen?<br />
Um festzustellen, ob jetzt schon eine gute Aufteilung der Schlachtlämmer über das<br />
ganze Jahr gegeben ist, wurde diese Frage in <strong>den</strong> Fragebogen aufgenommen.<br />
Die Antwortmöglichkeiten wur<strong>den</strong> in Frühling, Sommer, Herbst und Winter<br />
eingeteilt.<br />
Wie in dem Diagramm (siehe Diagr.6) gut zu sehen ist, sind genügend<br />
Schlachtlämmer im Frühjahr und Herbst vorhan<strong>den</strong>. Doch leider produzieren nur 3<br />
von <strong>den</strong> 27 befragten Landwirten im Sommer Schlachtlämmer. Grund da<strong>für</strong> ist,<br />
dass die Schafhalter ihre Mutterschafe im Sommer auf die Almen schicken<br />
möchten. Es wäre dann unvorteilhaft, wenn sie dort noch Lämmer hätten, <strong>den</strong>n<br />
diese Lämmer wür<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Mastlammproduktion zu alt wer<strong>den</strong>. Ein bisschen<br />
besser sieht es im Winter aus, doch auch hier sind nur 6 von <strong>den</strong> 27 befragten<br />
Landwirten lieferfähig. Dies führt zu der Problemstellung, wie man in <strong>den</strong> Sommerund<br />
Wintermonaten genügend Lämmer <strong>für</strong> <strong>den</strong> Handel liefern kann.<br />
Anzahl der Personen<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
In welchen Monaten produzieren Sie<br />
die Schlachtlämmer?<br />
Frühling Sommer Herbst Winter<br />
Diagr. 6: In welchen Monaten produzieren Sie die Schlachtlämmer?<br />
11
Frage 6: Wohin haben Sie ihre Lämmer bisher verkauft? Wohin geliefert?<br />
Da es bei der Umfrage noch kein einheitliches Marketingsystem <strong>für</strong> Nordtirol<br />
gegeben hat, musste man natürlich herausfin<strong>den</strong>, wohin die Landwirte ihre<br />
Lämmer bis jetzt verkauft oder geliefert haben. Die Grafik (siehe Diagr.7) zeigt<br />
sehr gut, dass 51,8 % der Bauern ihre Lämmer über Direktvermarktung vertreiben,<br />
was aufgrund des Nichtvorhandseins eines funktionieren<strong>den</strong> Marketingkonzeptes<br />
keine Überraschung darstellt.<br />
Interessant ist hingegen, dass 18,5% ihre Lämmer bis nach Salzburg zu<br />
Tauernlamm liefern. Einer der 27 befragten Landwirte liefert sogar schon privat an<br />
die Supermarktkette M-Preis. Ansonsten liefert noch keiner der befragten<br />
Landwirte an eine Supermarktkette. 33,2 % liefern an andere unbekannte oder<br />
private Abnehmer.<br />
Anzahl der Personen?<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Wohin liefern Sie die Lämmer?<br />
Diagr. 7: Wohin liefern Sie die Lämmer?<br />
12
Frage 7: Sind Sie mit Ihrer Absatzsituation zufrie<strong>den</strong>? Wenn nein, was sollte Ihrer<br />
Meinung nach verbessert wer<strong>den</strong>?<br />
Die meisten der befragten Landwirte sind im Großen und Ganzen mit ihrer<br />
Absatzsituation zufrie<strong>den</strong>. Das Diagramm (siehe Diagr.8) beweist, dass 66,6% der<br />
Bauern glücklich mit ihrem derzeitigen Absatz sind. 44,4% hingegen wünschten<br />
sich eine Verbesserung des allgemeinen Absatzes. Die Bauern nannten<br />
verschie<strong>den</strong>e Verbesserungsvorschläge.<br />
Die am häufigsten angesprochenen Punkte waren:<br />
• Erhöhung des aktuellen Lamm-Verkaufspreises<br />
• Erstellung eines geregelten, Absatz bringen<strong>den</strong> Marketingsystems, bei dem<br />
die Landwirte gemeinsam und miteinander arbeiten.<br />
Anzahl der Personen<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Sind Sie mit der Absatzsituation<br />
zufrie<strong>den</strong>?<br />
Zufrie<strong>den</strong> Unzufrie<strong>den</strong><br />
Diagr. 8: Sind Sie mit der Absatzsituation zufrie<strong>den</strong>?<br />
13
Frage 8: Wür<strong>den</strong> Sie in eine neue Vermarktungsschiene mit Supermärkten, wie<br />
M-Preis, Spar… einsteigen? Wenn nein - warum nicht?<br />
Diese Frage wurde gestellt, um herauszufin<strong>den</strong>, ob die Landwirte überhaupt ein<br />
Marketingssystem annehmen und mitarbeiten wür<strong>den</strong>. Wie im Diagramm 9 zu<br />
sehen ist, wür<strong>den</strong> 62,9% der befragten Landwirte bei einem neuen<br />
Marketingkonzept mitmachen. Nur 37,1 % wür<strong>den</strong> eine neues Marketingkonzept<br />
komplett ablehnen. Diese 10 Landwirte nannten eigentlich nur zwei Gründe,<br />
warum sie <strong>den</strong> Einstieg in ein neues Marketingkonzept ablehnen wür<strong>den</strong>.<br />
1. Der Betrieb an sich ist zu klein. Weiters wer<strong>den</strong> die Schafe nur als Hobby<br />
gehalten<br />
2. Der Landwirt ist ein Tiroler Bergschaf Züchter. Dadurch kann er nicht die<br />
gewünschte Fleischqualität produzieren. Weiters wäre solch ein Betrieb<br />
nicht in der Lage, genügend Qualitätslämmer zu produzieren.<br />
Anzahl der Personen<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Wür<strong>den</strong> Sie in eine neue<br />
Vermarktungsschiene einsteigen ?<br />
Ja Nein<br />
Diagr. 9: Wür<strong>den</strong> Sie in eine neue Vermarkungsschiene einsteigen?<br />
14
Frage 9: Was halten Sie davon, Zu- bzw. Abschläge je nach Qualität der<br />
gelieferten Ware zu bekommen?<br />
Das nächste Diagramm (siehe Diagr.10) zeigt, dass 21 der 27 befragten Landwirte<br />
da<strong>für</strong> sind, Zu- oder Abschläge <strong>für</strong> ihre Lämmer bekommen. Zu- oder Abschläge<br />
gibt es nach einem gewissen Schema: z.B. kann die Grundqualität R3 sein. Wenn<br />
nun ein Landwirt mit einem Lamm mit der Güteklasse O3 kommt, bekommt er<br />
Abschläge. Bringt er hingegen ein Lamm mit der Qualität E3, bekommt er<br />
Zuschläge. Durch dieses Prinzip könnten die Bauern angespornt wer<strong>den</strong>, eine<br />
bessere Qualität und nicht nur schwere, verfettete Lämmer zu liefern.<br />
Erstaunlich ist, dass 6 der insgesamt 27 befragten Landwirte nicht da<strong>für</strong> sind,<br />
einen an die Qualität des Produktes angepassten Preis bezahlt zu bekommen.<br />
Anzahl der Personen<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Wären Sie mit Zu‐ / Abschlägen beim<br />
Preis einverstan<strong>den</strong>?<br />
ja Nein<br />
Diagr. 10: Wären Sie mit Zu‐/Abschlägen beim Preis einverstan<strong>den</strong>?<br />
15
2.3. Fragebogen Konsument<br />
2.3.1. Ausarbeitung Fragebogen - Konsument<br />
Die Vermarktung jedes Produktes ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn sie auch<br />
gewinnbringend ist. Hier kommt der Konsument ins Spiel. Indem dieser<br />
Lammfleisch im Lebensmitteleinzelhandel kauft, wird die Vermarktung erst<br />
wirtschaftlich.<br />
Doch bevor ein Produkt angeboten wer<strong>den</strong> kann, muss erst direkt beim<br />
Konsumenten nachgefragt wer<strong>den</strong>, ob überhaupt Nachfrage besteht. Erst wenn<br />
dieser Umstand gegeben ist, ist es lukrativ weitere Schritte einzuleiten.<br />
Bei der Erstellung des Fragebogens wurde zunächst auf <strong>den</strong> Aspekt eingegangen,<br />
ob Nachfrage nach Lammfleisch besteht und wie groß diese ist. Wenn man weiß,<br />
was der Kunde haben will, ist es leichter ihm diesen Wunsch auch zu erfüllen, was<br />
<strong>für</strong> beide Seiten, Anbieter und Konsument, Vorteile mit sich bringt. Der Konsument<br />
kann sich in diesem Fall über ein zufrie<strong>den</strong> stellendes Produkt freuen. Diese<br />
Zufrie<strong>den</strong>heit des Kun<strong>den</strong> hat positive Auswirkungen auf <strong>den</strong> Absatz des<br />
Lammfleisches, wovon sowohl der Anbieter als auch alle am Marketingkonzept<br />
beteiligten Personen profitieren.<br />
Wie schon bei der Erstellung des „Ist - Situation Fragebogens“ wurde auf folgende<br />
Punkte speziell geachtet:<br />
• kurz und präzis formulierte Fragen<br />
• nicht zu viel Antwortspielraum<br />
• keine überlappen<strong>den</strong> Antworten<br />
• möglichst einfache Auswertung<br />
• Vermeidung von<br />
o<br />
o<br />
o<br />
mehrdeutigen Fragen<br />
speziellen Fachausdrücken<br />
doppelte Verneinungen<br />
16
Am 19.3.2008 wur<strong>den</strong> insgesamt 77 Personen nach ihrer Meinung befragt. Die<br />
Umfrage wurde auf zwei Supermärkte aufgeteilt. Von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
wur<strong>den</strong> sowohl im M-Preis in Innsbruck als auch im Spar in Innsbruck (Dez)<br />
Stimmen eingeholt.<br />
Die Umfrage wurde in <strong>den</strong> Filialen direkt vor <strong>den</strong> Fleischtheken durchgeführt.<br />
Dazu war die Erlaubnis der zwei Geschäftsführer notwendig. Jede Person, die im<br />
angegebenen Zeitraum zur Fleischwarenabteilung ging, wurde befragt. Die<br />
dreistündige Befragung war somit zufallsgesteuert.<br />
17
2.3.2 Auswertung und Interpretation<br />
Frage 1: Wie oft essen Sie im Jahr Lammfleisch?<br />
Diese Frage wurde gestellt, um herauszufin<strong>den</strong>, ob es in Nordtirol überhaupt einen<br />
Absatzmarkt <strong>für</strong> Lammfleisch gibt. Es wurde festgestellt, dass 36,37% der<br />
befragten Personen kein Lammfleisch essen. Der Hauptgrund da<strong>für</strong> war der<br />
Geschmack und Geruch des Fleisches. Ebenfalls ein auffälliger Punkt war, dass<br />
viele Personen angaben, noch nie Lammfleisch gegessen oder gekocht zu haben.<br />
Ein kleiner Teil der befragten Personen sagte, dass sie Mitleid mit <strong>den</strong> Lämmern<br />
hätten, da es so kleine, liebe Tiere sind.<br />
Um <strong>den</strong> Personen die “Angst“ vor dem Lammfleisch zu nehmen, sollte man <strong>den</strong><br />
Konsumenten zeigen, wie sie ein schmackhaftes Mahl mit Lammfleisch auf <strong>den</strong><br />
Tisch zaubern können (Kochkurs). Interessant ist, dass 27,28 % der Personen, die<br />
befragt wor<strong>den</strong> sind, nur ein bis zwei Mal im Jahr Lammfleisch essen. Diese<br />
Personen sollte man durch qualitativ hochwertiges und schmackhaftes<br />
Lammfleisch davon überzeugen, ihren Produktkonsum zu erhöhen.<br />
Für <strong>den</strong> Produzenten nennenswert sind die 18,19%, die bereits zwischen drei und<br />
fünf Mal im Jahr Lammfleisch essen. 14,28% hingegen essen schon bis zu zehn<br />
Mal im Jahr Lammfleisch. Das sind die Konsumenten, welche man eigentlich<br />
anstreben sollte. Die 3,9 %, die öfter als zehn Mal Lammfleisch essen, wären<br />
wünschenswert. All’ diese Personen stehen jedoch direkt mit der<br />
Lammfleischproduktion in Verbindung (Landwirte, Metzger).<br />
18
Anzahl der Personen<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Wie oft essen Sie im Jahr<br />
Lammfleisch?<br />
28<br />
Diagr. 11: Wie oft essen Sie im Jahr Lammfleisch?<br />
21<br />
14<br />
nie 1 ‐ 2 3 ‐ 5 6 ‐ 10 >10<br />
Menge im Jahr<br />
11<br />
3<br />
19
Frage2: Zu welcher Jahreszeit essen Sie gerne Lammfleisch?<br />
Interessant ist natürlich zu wissen, zu welcher Zeit der Absatz vorhan<strong>den</strong> bzw. am<br />
größten ist. Wie zu erwarten, essen 20,78 % im Frühling Lammfleisch und 22,07%<br />
essen Lammfleisch nur zu speziellen Anlässen (z.B.: Ostern,…). Die nächste<br />
Jahreszeit, in der am meisten Lammfleisch gegessen wird, ist der Herbst mit<br />
12,98 %. Abgeschlagen sind der Winter mit 6,49 % und der Sommer mit 3,89 %.<br />
Am überraschendsten ist, dass 20,78% der befragten Personen angeben haben,<br />
dass es ihnen egal ist, wann sie Lammfleisch zu sich nehmen. Diese<br />
Konsumenten wären der Grundstock, um die Vermarktung von Lammfleisch<br />
anzustreben.<br />
Anzal der Personen<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Zu welcher Jahreszeit essen Sie gerne<br />
Lammfleisch?<br />
16<br />
Diagr. 12: Zu welcher Jahreszeit essen Sie gerne Lammfleisch?<br />
3<br />
10<br />
Frühling Sommer Herbst Winter spezielle Zeit<br />
(Ostern,…)<br />
Jahreszeiten<br />
5<br />
17<br />
16<br />
Jahreszeit ‐<br />
unabhängig<br />
20
Frage 3: Worauf achten Sie beim Lammfleischkauf?<br />
Um ein Produkt an <strong>den</strong> Konsumenten zu bringen, ist es natürlich sehr wichtig,<br />
Werbung jeglicher Art zu machen. Die Käufer müssen zuerst einmal von dem<br />
vorhan<strong>den</strong>en Produkt erfahren und wissen, wo sie das Lammfleisch der<br />
Marketingschiene „Nord Tiroler Berg LAMM“ erstehen können. Deswegen wur<strong>den</strong><br />
die Konsumenten befragt, auf welche Kriterien sie beim Einkauf von Lammfleisch<br />
achten.<br />
Wie zu erwarten war, sagten 58,44% der Konsumenten, dass Sie auf die Herkunft<br />
achten. Denn sie essen lieber ein Produkt, welches direkt aus der Region stammt.<br />
Darum sollte auch auf einen Blick zu erkennen sein, ob das Fleisch aus Tirol oder<br />
aus einem anderen Land kommt. Natürlich spielt bei jedem Produkt der Preis eine<br />
wichtige Rolle, auch im Vergleich zu anderen Tiroler Fleischarten wie 20,79% der<br />
Befragten angaben. Die Konsumenten kaufen keine Produkte, die überteuert sind.<br />
Somit ist ein äußerst wichtiger Punkt, dass die Käufer von der hochwertigen<br />
Qualität des Produktes erfahren und das Preis- Leistungsverhältnis stimmt.<br />
15,58% gaben die Frische des Fleisches als ein wichtiges Kriterium an, <strong>den</strong>n jeder<br />
weiß, dass die Frische eines Produktes, insbesondere bei Fleisch, mit der<br />
schlussendlichen Qualität und Schmackhaftigkeit zusammenhängt, nach dem<br />
Motto: Gesund leben, gesund essen. Das ist ein sehr starker Trend in der<br />
heutigen Zeit. 12,98% der Kun<strong>den</strong> achten auf <strong>den</strong> Gesundheitswert des von ihnen<br />
gekauften Fleisches. Somit sollte bei der Promotion sichergestellt wer<strong>den</strong>, dass<br />
der gesundheitliche Wert des Lammfleisches klar zum Ausdruck kommt.<br />
Es ist wichtig, auf die genannten Punkte der potentiellen Kun<strong>den</strong> einzugehen und<br />
ihnen durch Werbung zu vermitteln, dass das Produkt all’ diese Kriterien erfüllt<br />
und somit ein Kauf des Nordtiroler Berglammes <strong>für</strong> sie nur von Vorteil ist.<br />
21
Anzahl der Personen<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
10<br />
Worauf achten Sie beim Lammfleischkauf?<br />
Diagr. 13: Worauf achten Sie beim Lammfleischkauf?<br />
45<br />
16<br />
12 3 2 1 2<br />
Kriterien<br />
22
Frage 4: Wie sollte das Fleisch im Lebensmitteleinzelhandel angeboten wer<strong>den</strong>?<br />
Je einfacher es ist, ein Produkt zu erwerben, umso lieber wird es von <strong>den</strong><br />
Konsumenten angenommen und gekauft. Deshalb ist es wichtig, das Fleisch im<br />
Lebensmitteleinzelhandel in der Form anzubieten, in der es sich der Käufer<br />
wünscht und die er bevorzugt.<br />
Darum wur<strong>den</strong> die Konsumenten nach ihren Wünschen und Vorstellungen befragt.<br />
Wenn man beide Diagramme miteinander vergleicht, kann man feststellen, dass<br />
sich die Konsumenten in <strong>den</strong> Lebensmittelgeschäften ein anderes<br />
Verkaufsverhalten wünschen. Das liegt zum Beispiel daran, dass der M-Preis das<br />
Fleisch nur in vakuumverpackter Form anbietet. Der Interspar verkauft das Fleisch<br />
hingegen in jeglicher Form, also entweder offen an der Theke oder als<br />
vakuumverpacktes Fleisch in <strong>den</strong> Kühlregalen.<br />
Aus <strong>den</strong> Befragungen geht hervor, dass die meisten Personen ein<br />
vakuumabgepacktes Fleisch bevorzugen, was das Diagramm verdeutlicht. Doch<br />
auch der Verkauf direkt an der Fleischtheke wird gerne angenommen. Interessant<br />
ist es auch, dass nur wenige der befragten Personen das Fleisch schon fix und<br />
fertig zubereitet haben möchten. Das liegt voraussichtlich an <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />
Geschmäckern der Käufer.<br />
Somit bevorzugen es die meisten Personen, ihr Fleisch nach ihrem Geschmack<br />
und ihren Gewohnheiten zuzubereiten. Was möglicherweise gerne von <strong>den</strong><br />
Konsumenten angenommen wer<strong>den</strong> würde, sind Zubereitungsvorschläge und<br />
Tipps. Diese könnte man z.B. direkt auf das Produkt drucken oder in Form eines<br />
kleinen Heftzettels beilegen.<br />
Dies ist natürlich auch eine Kostenfrage in der Produktion. Nur sehr wenige<br />
Personen haben es offenkundig abgelehnt, das Lammfleisch in einem<br />
Lebensmittelgeschäft zu kaufen. Dies waren im Allgemeinen Personen, welche<br />
direkt mit der Produktion von Lammfleisch in Kontakt stehen (Schafbesitzer,<br />
Metzger…).<br />
23
Anzahl der Personen<br />
Diagr. 14: Wie sollte das Fleisch im LEH angeboten wer<strong>den</strong>? Umfrage M‐Preis<br />
Anzahl der Personen<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Wie sollte das Fleisch im LEH angeboten<br />
wer<strong>den</strong>? Umfrage ‐ M‐Preis<br />
17<br />
Diagr. 15: Wie sollte das Fleisch im LEH angeboten wer<strong>den</strong>? Umfrage Interspar<br />
13<br />
ganze Teilstücke geschnitten fertig gewürzt<br />
9<br />
6<br />
Anbietungsformen<br />
Wie sollte das Fleisch im LEH angeboten<br />
wer<strong>den</strong>? Umfrage ‐ Interspar<br />
Vakuum<br />
geschnitten<br />
Vakkum<br />
ganz<br />
7<br />
Offen<br />
geschnitten<br />
4<br />
2<br />
Offen ganz Angerichtet Egal Nie LEH<br />
Anbietungsformen<br />
4<br />
4<br />
2<br />
24
2.4. Zusammenfassung Fragebögen<br />
2.4.1. Zusammenfassung Fragebogen Ist - Situation<br />
Die Erhebung der Ist- Situation wurde mittels einer Umfrage ausgearbeitet. Hierzu<br />
wur<strong>den</strong> bei zwei verschie<strong>den</strong> Schafauktionen per Zufall 27 Schafhalter befragt.<br />
Dabei wurde festgestellt, dass 81,5 % mit ihrer derzeitigen Betriebssituation<br />
zufrie<strong>den</strong> sind und nichts verändern möchten. Die restlichen 18,5 % sind derzeit<br />
unzufrie<strong>den</strong> und nannten verschie<strong>den</strong>e Beispiele <strong>für</strong> eine Verbesserung, zum<br />
Beispiel Marketingsystem, Fleischleistung, Platzmangel, usw.<br />
Weiters wichtig <strong>für</strong> die Erhebung ist es natürlich zu wissen, ob es in Zukunft noch<br />
Schaf haltende Betriebe geben wird. Hier konnte man feststellen, dass zwar die<br />
meisten Betriebe ihre derzeitige Betriebsgröße beibehalten wollen, doch immerhin<br />
25,9% der Befragten ihren Betrieb erweitern möchte. Nur ein Schafhalter hat<br />
angegeben, dass er in Zukunft seinen Betrieb verkleinern wolle.<br />
Um ein Qualitätsprodukt zum Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ zu produzieren,<br />
sollten die Landwirte natürlich bereit sein, ihre Mutterschafe auch mit einem<br />
Fleischwidder zu decken. In Tirol sind viele Schafhalter darauf spezialisiert, die<br />
Tiroler Bergschafe zu züchten, darum ist es natürlich erfreulich, dass 48,1% der<br />
Bauern bereit wären, ihre Tiere mit einem Fleischwidder zu kreuzen. Festgestellt<br />
wurde aber, dass 70,4 % schon Schlachtlämmer produzieren.<br />
Die restlichen Prozent produzieren nur sehr schlechte Lämmer, die als „<br />
Zuchtausschuss“ bezeichnet wer<strong>den</strong>. Diese Lämmer können natürlich unter<br />
keinen Umstän<strong>den</strong> in das Projekt aufgenommen wer<strong>den</strong>. Die Menge der<br />
produzierten Schlachtlämmer reicht von 1 -
Bisher haben die Landwirte ihre Lämmer meistens über die Schiene der<br />
Direktvermarktung verkauft, da es bisher noch kein richtig funktionierendes<br />
Marketingprojekt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf von Lammfleisch in Nordtirol gab. Ebenfalls<br />
verkaufen sehr viele Landwirte die Lämmer an unbekannte oder private<br />
Abnehmer.<br />
Leider müssen auch ein paar Schafhalter ihre Lämmer über die Landesgrenzen zu<br />
anderen Abnehmern z.B. nach Salzburg, Vorarlberg und Niederösterreich<br />
verkaufen.<br />
Da das Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ natürlich nicht sinnlos starten sollte,<br />
musste festgestellt wer<strong>den</strong>, ob die Landwirte derzeit mit ihrer Absatzsituation<br />
zufrie<strong>den</strong> sind oder ob sie etwas ändern möchten. 66,6 % sind zwar zufrie<strong>den</strong> mit<br />
ihrer derzeitigen Absatzsituation, hätten aber auch nichts gegen eine Änderung.<br />
Die restlichen 44,4 % sind völlig unzufrie<strong>den</strong> und möchten eine Änderung im<br />
Bezug auf:<br />
• Erhöhung des aktuellen Lamm- Verkaufspreises<br />
• Erstellung eines geregelten Absatz bringen<strong>den</strong> Marketingsystems, bei dem<br />
die Landwirte gemeinsam und miteinander arbeiten<br />
Die Landwirte müssten aber auch bereit sein, bei einem Marketingkonzept wie<br />
dem „Nord Tiroler Berg LAMM“ mitzumachen. Doch 62,9 % der Landwirte wür<strong>den</strong><br />
sofort in ein lukratives und viel versprechendes Marketingkonzept einsteigen. Die<br />
37,1% der befragten Landwirte würde ein Marketingprojekt aus verschie<strong>den</strong>en<br />
Grün<strong>den</strong> ablehnen, wie z.B.: zu klein, Züchter…<br />
Um die Landwirte anzuspornen, die beste Qualität zu liefern, muss man natürlich<br />
bei der Qualität Preiszu- oder -abschläge machen. Diese Idee wurde nur von<br />
wenigen Schafhaltern abgelehnt. Den meisten Schafhaltern ist doch bewusst,<br />
dass nur die beste Qualität auch das beste Geld bringen soll und kann.<br />
26
2.4.2. Zusammenfassung Fragebogen Konsument<br />
Um aufzuzeigen, ob sich Lammfleisch auch wirklich in <strong>den</strong><br />
Lebensmittelgeschäften verkaufen lässt, wurde eine Umfrage im Interspar DEZ<br />
und im M-Preis DEZ durchgeführt. Es wur<strong>den</strong> insgesamt 77 Konsumenten in <strong>den</strong><br />
bei<strong>den</strong> Lebensmittelgeschäften befragt.<br />
Es wurde festgestellt, dass 63,64% der befragten Personen Lammfleisch<br />
konsumieren. Die restlichen 36,37 % hatten verschie<strong>den</strong>e Gründe, warum sie kein<br />
Lammfleisch kaufen. Die häufigsten Gründe waren, dass ihnen der Geschmack<br />
und der Geruch zu intensiv sind, oder dass sie es noch nie probiert haben. Ein<br />
weiterer Grund war, dass sie nicht wissen, wie sie es zubereiten müssen, damit es<br />
schmackhaft ist.<br />
Ebenfalls wurde bei der Umfrage festgestellt, zu welcher Jahreszeit die<br />
Konsumenten das Lammfleisch bevorzugen. Hier ist wichtig zu sagen, dass es<br />
20,78% das ganze Jahr über konsumieren. Andere wiederum konsumieren<br />
Lammfleisch im Frühling und Herbst sowie zu Terminen wie Ostern und<br />
Weihnachten.<br />
Natürlich ist es wichtig zu wissen, wie der Konsumenten ihr Lammfleisch in einem<br />
Lebensmittelgeschäft kaufen möchten. Hier ist zu erwähnen, dass die meisten<br />
Konsumenten ihr Lammfleisch gerne in Vakuumverpackungen mit nach Hause<br />
nehmen. Doch auch in offener Form wird nicht „nein“ zu dem Lammfleisch gesagt.<br />
Es wurde ebenfalls bemerkt, dass die Konsumenten nicht so gerne gewürztes<br />
Lammfleisch kaufen möchten.<br />
Um die Werbung <strong>für</strong> Lammfleisch direkt an die Konsumenten anzupassen, wurde<br />
auch ermittelt, worauf sie beim Einkauf von Lammfleisch in einem<br />
Lebensmittelgeschäft achten. Das Wichtigste <strong>für</strong> die Personen ist, dass das<br />
Fleisch direkt aus Tirol stammt. Doch auch die Bereiche Gesundheitsfaktor und<br />
Frische wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Konsumenten mit Überzeugung genannt.<br />
27
2.5. DIE IST - Situation in Nordtirol 4<br />
Derzeit gibt es in Tirol 46.790 Mutterschafe mit gedeckten Lämmern aufgeteilt auf<br />
3.030 Schafhalter. Trotzdem kommt noch ein Teil des Lammfleisches, das in Tirol<br />
angeboten wird, aus Neuseeland. Es hat somit tausende Kilometer Transport<br />
hinter sich und belastet das Klima. In einigen Tiroler Supermärkten wird auch<br />
schon vereinzelt regionales Lammfleisch angeboten.<br />
Nordtirol gilt als Heimat des Tiroler Bergschafes und dies nicht ohne Grund. Sehr<br />
viele Tiroler Schafbauern sind Züchter. Das heißt, dass das Tiroler Bergschaf<br />
reinrassig gehalten und eben auch nach <strong>den</strong> gewünschten Zielen gezüchtet wird.<br />
Ein reinrassiges Lamm hat jedoch nicht <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Fleischanteil, um <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Markt von großer Bedeutung zu sein. Grund da<strong>für</strong> ist der zu geringe<br />
Fleischansatz.<br />
Da es noch keine generelle Vermarktungsschiene in Nordtirol gibt, verkauften die<br />
meisten Landwirte ihre Lämmer auf der Schiene der Direktvermarktung. Die<br />
Direktvermarktung ist eine sehr arbeitsaufwändige Art und Weise, das selbst<br />
produzierte Lammfleisch zu verkaufen. Neben dem hohen organisatorischen<br />
Aufwand müssen <strong>für</strong> diese Verkaufsschiene eventuell auch Lagerräume am<br />
Betriebsgelände zur Verfügung stehen.<br />
Dazu kommt nebenbei noch die Verwaltungsarbeit. Zusätzlich sollte der Hof <strong>für</strong><br />
mögliche Kun<strong>den</strong> gut auffindbar und erreichbar sein. Die Exposition der einzelnen<br />
Betriebe spielt also auch eine entschei<strong>den</strong>de Rolle.<br />
Da kein funktionierendes Marketingkonzept <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf von Lammfleisch<br />
besteht bzw. längerfristig bestand, sind die Landwirte gezwungen, sich selbst<br />
intensiv um <strong>den</strong> eigenen Absatz zu kümmern.<br />
4 Statistik Austria. Allgemeine Viehzählung 1.Dezember 2007.<br />
URL:http://www.statistik.at/web_de/static/allgemeine_viehzaehlung_stichprobe_dezember_2007_029842.<br />
pdf[Stand 5.5.2008]<br />
28
Dies mag auch ein Grund sein, dass von vielen Bauern ein Marketingkonzept<br />
nahezu verlangt wird. Die Bereitschaft in die Mastlammproduktion einzusteigen, ist<br />
bereits gegeben. Das nötige Konzept, um diese zu vermarkten, fehlt allerdings<br />
noch.<br />
2.6. Die Soll - Situation in Nordtirol<br />
Das Marketingkonzept soll regionales Lammfleisch von <strong>den</strong> Tiroler Bauern <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Konsumenten zugänglich machen. Um dies zu ermöglichen, muss es im<br />
Lebensmitteleinzelhandel angeboten wer<strong>den</strong>.<br />
Ziel ist also, das Lamm in einem geregelten Ablauf vom Bauern über <strong>den</strong><br />
Schlachthof zum Lebensmitteleinzelhandel zu bringen.<br />
Die Bauern, die sich zurzeit noch selbst mit der zeitaufwändigen<br />
Direktvermarktung herumschlagen, sollen einen festgelegten Absatz ohne <strong>den</strong><br />
hohen zusätzlichen Arbeitsaufwand erreichen. Somit muss sich auch die Summe<br />
der Direktvermarktungen verringern. Ein genau definierter Plan soll festlegen,<br />
welcher Bauer eine angegebene Anzahl an Lämmern mit bestimmter<br />
Fleischqualität zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort<br />
abzuliefern hat. Diese Anzahl der Lämmer errechnet sich aus der<br />
Abnahmekapazität des Lebensmitteleinzelhandels.<br />
Ein positiver Nebeneffekt dieses Konzeptes wäre neben anderen auch die<br />
finanziell bessere Entwicklung <strong>für</strong> die einzelnen Bauern.<br />
Wichtig zu erwähnen ist, dass die Zucht aufgrund des Einstieges in die<br />
Mastlammproduktion keineswegs aufgegeben wer<strong>den</strong> muss. Die<br />
Mastlammproduktion kann parallel dazu geführt wer<strong>den</strong>.<br />
29
Zur Durchführung des Projektes müssen Verantwortliche gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, die<br />
<strong>den</strong> Gesamtüberblick haben und als Anlaufstelle <strong>für</strong> etwaige Fragen der am<br />
Prozess Beteiligten dienen. Für solch’ einen Posten sollte mindestens eine Person<br />
ganztags eingestellt wer<strong>den</strong>. Wesentlich besser aber wären zwei Personen. Dies<br />
würde eine Arbeitsteilung in Ober- und Unterland ermöglichen.<br />
Die Aufgabe dieser Personen wäre der Besuch und die Kontrolle samt Aufklärung<br />
einzelner Betriebe. Geeignet <strong>für</strong> eine Arbeit wie dieser wären Personen, die sich<br />
mit der Schafhaltung auch wirklich gut auskennen und wenn möglich selbst<br />
Schafe halten. Die Kommunikation zwischen <strong>den</strong> Bauern und eben diesen<br />
Personen würde bei <strong>den</strong> genannten Konditionen auf je<strong>den</strong> Fall besser<br />
funktionieren.<br />
Für <strong>den</strong> Konsumenten soll das Tiroler Lammfleisch als solches klar<br />
gekennzeichnet im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich sein. Empfehlenswert wäre<br />
das Angebot wirklich vom fertig gewürzten Steak bis zum ganzen Teilstück zu<br />
führen. Somit wäre jeder Konsument angesprochen, was sich positiv auf die<br />
Verkaufszahlen auswirken soll.<br />
Die Idee vom „Nord Tiroler Berg LAMM“ soll nicht nur einfach eine weitere<br />
Marketingschiene zum übrigen Angebot darstellen. Es gilt, <strong>den</strong> Menschen - ins<br />
besondere natürlich <strong>den</strong> Tirolern, klar zu machen, dass sie ein regionales Produkt<br />
angeboten bekommen.<br />
Der Kunde soll sich im Klaren sein, dass durch <strong>den</strong> Kauf dieses Lammfleisches<br />
nicht nur die heimische Landwirtschaft (Pflege von Landschaft und Almen)<br />
gestärkt wird, sondern dass ein erstklassiges und in erster Linie auch sehr<br />
gesundes, regionales und gut schmeckendes Produkt zu erstehen ist. Nun, da die<br />
Leute immer mehr auf ihre Gesundheit achten und auch <strong>für</strong> Bio-Produkte gerne<br />
tiefer in die Tasche greifen, ist es nur eine logische Folgerung, dass auch<br />
heimische Produkte vermehrt angeboten wer<strong>den</strong> müssen.<br />
30
3. Marketing<br />
3.1. Marketing allgemein<br />
Um ein Produkt erfolgreich zu vermarkten, ist es notwendig, sich mit der Thematik<br />
Marketing genauer auseinanderzusetzen.<br />
Spricht man von der Vermarktung von Lammfleisch, so sind die vier P´s zu<br />
beachten.<br />
Product - Place - Price - Promotion<br />
Bei der Erstellung eines Konzeptes sind dies die Grundpfeiler, an die man sich zu<br />
halten hat. Gestartet wird natürlich beim Produkt selbst. Dieses muss in<br />
ausreichender Menge vorhan<strong>den</strong> sein und vor allem <strong>den</strong> Qualitätsanforderungen<br />
der Abnehmer, ob Lebensmitteleinzelhandel oder Konsument, genüge tun.<br />
Bei der Vermarktung von Fleisch ist der Punkt `Place´ - also Platz bzw. Ort von<br />
wichtiger Bedeutung. In diesem Bereich beschränkt sich dieser Ausdruck auf<br />
mehrere Standorte. Zunächst gilt es zu klären, wo das Lamm überhaupt<br />
herkommt.<br />
Die nächste anfallende Frage ist, wie das Lamm zum Sammelpunkt kommt und<br />
wo dieser eigentlich ist. Nun drängt sich die Frage auf, wo geschlachtet wer<strong>den</strong><br />
kann. Letzten Endes müssen noch die Abnehmer gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, deren<br />
Standorte ebenfalls unter diesen Überbegriff fallen.<br />
Der Preis ist natürlich eines der wichtigsten Themen im Vermarktungswesen.<br />
Dieser muss sowohl <strong>für</strong> <strong>den</strong> Produzenten, also <strong>den</strong> Bauern, als auch <strong>für</strong> die<br />
Transporteure, die Metzger und die einzelnen Filialen passen. Das letzte Glied<br />
dieser Reihe ist der preiskritische Kunde, dessen Ausgabelimit nicht überschritten<br />
wer<strong>den</strong> darf.<br />
31
Wird der Preis <strong>für</strong> bzw. ein Kilogramm Fleisch zu hoch angesetzt, spiegelt sich<br />
dies in niedrigen Verkaufszahlen wider. Verkauft man das Fleisch zu billig,<br />
verschenkt man Kapital. Logischerweise muss <strong>für</strong> je<strong>den</strong>, außer dem<br />
Konsumenten, durch die Vermarktung ein Gewinn entstehen. Aus diesem Grund<br />
stellt sich die Aufgabe, <strong>den</strong> Preis unter Berücksichtigung aller Aspekte<br />
auszurechnen und festzulegen.<br />
Der Punkt `Promotion´ (Werbung) spielt ebenfalls eine sehr wichtige Rolle. Der<br />
Kunde kauft nur ein Produkt, das er kennt. Durch die Werbung wird es ermöglicht,<br />
dem Konsumenten zu übermitteln, woher das Produkt kommt und was es zu<br />
bieten hat. Diese Informationsübermittlung kann auf sehr viele verschie<strong>den</strong>e Arten<br />
durchgeführt wer<strong>den</strong>. Beispielsweise dienen Werbespots im Fernsehen oder<br />
Radio als ansprechendes Medium, mit dem viele Leute erreicht wer<strong>den</strong>. Auch<br />
Poster sind im Sinne der Werbung <strong>den</strong>kbar. Es ist wichtig, dem Kun<strong>den</strong> etwas zu<br />
zeigen, an das er sich wieder erinnern kann. Deshalb ist es notwendig, ein Logo<br />
zu entwerfen, das das Produkt auffällig macht und somit <strong>den</strong> Verkauf erhöht.<br />
Abb.: Marketingunterteilung. Die vier P´s<br />
32
4. <strong>Marketingvorschlag</strong><br />
4.1. Product<br />
4.1.1. Produkt allgemein<br />
Ziel ist es, Nordtiroler Lammfleisch in <strong>den</strong> Lebensmitteleinzelhandel von Tirol zu<br />
bringen. Die Lämmer wer<strong>den</strong> in Tirol geboren, gemästet und geschlachtet.<br />
Lammfleisch gewinnt in <strong>den</strong> letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Es ist nicht<br />
nur gesund, sondern auch sehr schmackhaft. Durch die Vermarktung von<br />
Nordtiroler Lammfleisch erhält der Konsument ein regionales und somit auch<br />
frisches Nahrungsmittel mit gesun<strong>den</strong> Inhaltsstoffen, dessen Kauf die heimische<br />
Landwirtschaft stärkt und eine Bereicherung <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Esstisch darstellt.<br />
4.1.2. Gebrauchskreuzungen<br />
Ein Problem <strong>für</strong> die Marketingplanung, das in Tirol mit Sicherheit besteht, ist der<br />
ziemlich hohe Anteil an Züchtern. Sehr viele Landwirte halten und züchten ihre<br />
Schafe und Lämmer - vorwiegend natürlich das Tiroler Bergschaf - in reinrassiger<br />
Form. Für <strong>den</strong> freien Markt ist ein reinrassiges Lamm jedoch von geringer<br />
Attraktivität. Grund da<strong>für</strong> ist der zu geringe Fleischanteil dieser Rasse. Was der<br />
Abnehmer will, ist ein Tier mit reichlichem Fleischansatz und einer guten<br />
Schlachtausbeute.<br />
Ein reinrassiges Berglamm erreicht bei ausgezeichneter und artgerechter<br />
Fütterung und Haltung bestens die Fleischklasse O.<br />
(siehe Kapitel 4.1.4. Qualitätseinteilung nach SEUROP und Kapitel 4.1.5.<br />
Probeschlachtung).<br />
33
Doch auch bei besten Bedingungen ist es schwierig, diese Klasse zu erreichen.<br />
Zwar ist es nicht ausgeschlossen, ein solches Lamm zu vermarkten, doch <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Lebensmitteleinzelhandel stellt diese Grenze bereits das untere Limit der<br />
Abnahme dar, was bedeutet, dass der Gewinn letzten Endes keine großen<br />
Summen zulässt.<br />
Vom Lebensmitteleinzelhandel als auch vom Kun<strong>den</strong> sind die Klassen U und R<br />
gewünscht. Wie bereits erklärt, ist es unmöglich, dieses Ziel mit einem<br />
reinrassigen Bergschaf zu erreichen. Folglich kommt man nicht darum herum, das<br />
Tiroler Bergschaf mit anderen Rassen zu kreuzen, also eine sogenannte<br />
Gebrauchskreuzung durchzuführen<br />
Das Muttertier muss von einem Widder einer Fleischrasse gedeckt wer<strong>den</strong>. Erst<br />
unter diesen Gegebenheiten ist es möglich, <strong>den</strong> gewünschten Fleischansatz zu<br />
erzielen. Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass Kreuzungen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Eintritt in die<br />
Lammfleischproduktion notwendig und von großer Wichtigkeit sind.<br />
Durch diese qualitative Steigerung des Produktes wird natürlich auch ein höherer<br />
Preis <strong>für</strong> das Lammfleisch erzielt. Diese finanzielle Aussicht soll die Bauern dazu<br />
motivieren, sich auf die Kreuzungen einzulassen und in die<br />
Lammfleischproduktion einzusteigen.<br />
34
4.1.3 Schafrassen<br />
Tiroler Bergschaf 5<br />
Das Tiroler Bergschaf ist die Hauptrasse in Tirol. Es wer<strong>den</strong> in 1.309<br />
Zuchtbetrieben 10.695 Schafe gehalten.<br />
Rassenbeschreibung:<br />
Das Tiroler Bergschaf ist ein hornloses Schaf mit einem geramsten Kopf. Die Stirn<br />
ist unbewollt. Zudem hat das Tiroler Bergschaf sehr lange Hängeohren. Es ist ein<br />
mittelgroßes bis großes Schaf mit einem langen, gera<strong>den</strong> Rücken. Diese Rasse<br />
hat einen leicht fallen<strong>den</strong> Rücken. Das Tiroler Bergschaf hat eine leicht gewellte,<br />
weiße Wolle. Bei zweimaliger Schur ist die Wolle 4-7 cm lang. Weiters ist es sehr<br />
gut geeignet <strong>für</strong> die Almhaltung im Sommer. Besonders gut ist das Tiroler<br />
Bergschaf zur Kreuzung mit Fleischrassen geeignet.<br />
Gewicht nach<br />
einem Jahr<br />
Gewicht Wollgewicht<br />
Schaf 60 kg 90 kg 2,5-4 kg<br />
Widder 70 kg 3-5 kg<br />
Lamm - 1,8-2,5 kg -<br />
Tab. 1: Gewichtstabelle ‐ Tiroler Bergschaf „A.a.O.“<br />
5 Vgl.: Tiroler Schafzuchtverband. Tiroler Bergschaf.<br />
URL:http://www.alpinetgheep.at/?site=rassen&verbands_kennung=9&rassen_kategorie=26[Stand<br />
15.12.07]<br />
35
Zuchtziel:<br />
Ein feiner, glatter, ausdrucksvoller Typ, frei von Erbfehlern wird angestrebt.<br />
Ebenfalls wichtig <strong>für</strong> die Zucht ist ein großrahmiges Bergschaf. Die Widder sollten<br />
eine Widerristhöhe von 90-100 cm haben und die Mutterschafe eine Widerristhöhe<br />
von 80-90 cm. Weiters wichtig ist eine ausgeprägte Vitalität, Widerstandsfähigkeit<br />
und entsprechende Weidtüchtigkeit <strong>für</strong> Alm- und Koppelhaltung. Die Fruchtbarkeit<br />
beträgt 2-2,5 Lämmer pro Jahr. Was bedeutet, dass das Ziel eine kurze<br />
Zwischenlammzeit sein sollte. Seit neuestem wird auch auf Fleischleistung<br />
gezüchtet, soweit es die Fruchtbarkeit nicht negativ beeinflusst.<br />
Fruchtbarkeit:<br />
Das Tiroler Bergschaf hat einen asaisonalen Brunstzyklus, was bedeutet, dass es<br />
mehrmals im Jahr befruchtet wer<strong>den</strong> kann. Durchschnittlich gebärt ein Mutterschaf<br />
pro Jahr 2,21 Lämmer.<br />
Abb. 2: Schafrasse ‐ Tiroler Bergschaf<br />
36
TEXEL 6<br />
Rassenbeschreibung:<br />
Mittelgroßes bis großes Fleischschaf, Kopf und Extremitäten unbewollt. Im<br />
Allgemeinen ist die Rasse Texel weiß mit Ausnahme von ein paar Pigmentflecken<br />
an Augen, Ohren, Nase und Lippen. Ebenfalls besitzt das Texel Schaf einen Kopf,<br />
der dreieckig geformt ist, und starke, abstehende Ohren hat. Da es ein<br />
Fleischschaf ist, hat es eine starke Bemuskelung am ganzen Körper. Die Rasse<br />
Texel hat einen streng saisonalen Brunstzyklus und kann erst mit einem Alter von<br />
7- 9 Monaten zugelassen wer<strong>den</strong>.<br />
Gewicht nach<br />
einem Jahr<br />
Gewicht Wollgewicht<br />
Schaf 60-70 kg 71-80 kg 3-4 kg<br />
Widder 100-120 kg 115-145 kg 4-5 kg<br />
Lamm - -<br />
Tab. 2: Gewichtstabelle ‐ Texel „A.a.O.“<br />
Zuchtziel:<br />
Es sollte ein widerstandfähiges, mittelgroßes bis großes Fleischschaf sein. Sein<br />
Kopf muss weiß, schmal und möglichst unbewollt sein. Ebenso sollte die Rasse<br />
Texel eine flache Stirn besitzen. Kurzer und stark bemuskelter Hals sind<br />
erwünscht. Innen- und Außenkeulen sind voll bemuskelt, was eine gute<br />
Schlachtkörperqualität garantiert. Ein weiteres Ziel ist die rasche Reife und die<br />
Abnahme von Schwergeburten.<br />
6 Vgl.: Tiroler Schafzuchtverband. Texel.<br />
URLhttp://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie=13&rassen_inhalt=<br />
47{Stand 15.12.2007]<br />
37
Fruchtbarkeit:<br />
Die Rasse Texel hat einen saisonalen Brunstzyklus, was bedeutet, dass es einmal<br />
im Jahr befruchtet wer<strong>den</strong> kann. Durchschnittlich gebärt ein Mutterschaf pro Jahr<br />
1,6 Lämmer.<br />
Abb. 3: Schafrasse ‐ Texel 7<br />
7 Tiroler Schafzuchtverband. Texel.<br />
URL:http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/gross/2_47_yynhk<br />
slwfn43e9d9e6ea61a.jpg&b=600[Stand 15.12.2007]<br />
38
Suffolk 8<br />
Rassenbeschreibung:<br />
Das Suffolk ist ein mittelgroßes bis großes Fleischschaf mit leicht gewölbtem<br />
Nasenrücken. Die Ohren sind lang, dünn und etwas hängend. Weiters ist es<br />
hornlos und hat eine weit nach vorne geschobene, breite Brust.<br />
Markant an der Rasse Suffolk ist, dass Kopf, Schleimhäute, Klauen und Beine<br />
(vom Vorderknie bzw. Tarsalgelenk abwärts) schwarz sind. Leicht verwechselbar<br />
ist das Suffolk mit dem Schwarzköpfigen Fleischschaf, das diese Eigenschaften<br />
ebenfalls aufweist.<br />
Auch die Wolle ist bei bei<strong>den</strong> Rassen weiß. Ein wichtiges<br />
Unterscheidungsmerkmal ist die Stirnbewollung, die beim Schwarzen Fleischschaf<br />
vorhan<strong>den</strong> ist. Bei dem Suffolk Schaf ist der Kopf bis hinter die Ohren unbewollt.<br />
Die Feinheit der weißen Crossbred-Wolle beträgt 30 - 34m. Das Suffolk wird<br />
einmal im Jahr geschoren.<br />
Das Suffolk ist sowohl <strong>für</strong> die Hütehaltung als auch <strong>für</strong> die Koppelhaltung auf<br />
Grünlandstandorten mittlerer bis hoher Ertragsfähigkeit geeignet.<br />
Gewicht nach<br />
einem Jahr<br />
Tab. 3: Gewichtstabelle ‐ Suffolk „A.a.O.“<br />
Gewicht Wollgewicht<br />
Schaf 60-80 kg 70-100 kg 3-4 kg<br />
Widder 90-120 kg 120-160 kg 4-6 kg<br />
Lamm - 3-4 kg -<br />
8 Vgl.: Tiroler Schafzuchtverband. Suffolk.<br />
URL:http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie=13&rassen_inhalt<br />
=48[Stand 10.12.2007]<br />
39
Zuchtziel:<br />
Mittelgroßes bis großes, sehr wüchsiges Fleischschaf mit tiefschwarzem,<br />
unbewolltem, keilförmigem edlem Kopf. Weiters zeichnet es sich durch einen<br />
langen und breiten Rumpf mit ausgeprägten Fleischformen an Brust, Rücken und<br />
Keule aus. Zudem besitzt es eine tiefe Brust, gute Flankentiefe sowie langes<br />
Becken. Die Beine sind tiefschwarz und unbewollt.<br />
Fruchtbarkeit:<br />
Das Suffolk hat einen saisonalen Brunstzyklus, was bedeutet, dass es nur einmal<br />
im Jahr befruchtet wer<strong>den</strong> kann. Die Brunstsaison fällt sehr lange aus.<br />
Durchschnittlich gebärt ein Mutterschaf pro Jahr 1,75 Lämmer.<br />
Die Zunahmen liegen bei rund 400g bis 500g pro Tag.<br />
Abb. 4: Schafrasse ‐ Suffolk 9<br />
9 Tiroler Schafzuchtverband. Suffolk.<br />
URL:http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/gross/2_48_uqnd<br />
oklwer43e9df3267433.jpg&b=600[Stand 10.12.2007]<br />
40
Schwarzköpfiges Fleischschaf 10<br />
Rassenbeschreibung:<br />
Das Schwarzköpfige Fleischschaf ist ein mittel- bis großrahmiges Schaf mit<br />
kräftigen, seitwärts abstehen<strong>den</strong> Ohren. Diese Rasse ist hornlos und hat, wie<br />
schon zuvor erwähnt, einen schwarzen, mittelbreiten Kopf mit Stirnbewollung und<br />
ab dem Vorderknie bzw. Sprunggelenk schwarze bis dunkelbraune Beine.<br />
Die Feinheit der weißen Crossbred-Wolle beträgt 33 - 35m. Die Wolllänge liegt bei<br />
10cm -15cm. Die Schur erfolgt auch beim Schwarzköpfigen Fleischschaf jährlich.<br />
Die Böcke dieser Rasse wer<strong>den</strong> bevorzugt in Her<strong>den</strong> anderer Rassen zur<br />
Erzeugung von Kreuzungslämmern verwendet. Die Schlachtausbeute beträgt ca.<br />
50 - 52%.<br />
Das Schwarzköpfige Fleischschaf ist <strong>für</strong> die Hütehaltung und auch <strong>für</strong> die<br />
Koppelhaltung auf Grünlandstandorten mittlerer bis hoher Ertragsfähigkeit<br />
geeignet.<br />
Gewicht nach<br />
einem Jahr<br />
Gewicht Wollgewicht<br />
Schaf 60-80 kg 70-100 kg 4-5 kg<br />
Widder 90-120 kg 120-160 kg 5-7 kg<br />
Lamm - -<br />
Tab. 4: Gewichtstabelle ‐ Schwarzköpfiges Fleischschaf „A.a.O.“<br />
10 Vgl.: Tiroler Schfzuchtverband. Schwarzköpfiges Fleischschaf.<br />
URL:http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie=13&rassen_inhalt<br />
=46[Stand 10.12.2007]<br />
41
Zuchtziel:<br />
Bei dem Schwarzköpfigen Fleischschaf handelt es sich um ein frohwüchsiges<br />
Fleischschaf mit mittelbreitem, schwarzem, nicht zu stark bewolltem Kopf. Es<br />
besitzt eine tiefe, breite, vorgeschobene Brust, einen tiefen und breiten Rumpf mit<br />
langem Rücken, der breit und gut bemuskelt ist. Ein breites, langes Becken mit<br />
vollen Außen- und Innenkeulen, die tief herunter reichen, sind gefordert.<br />
Außerdem sollte es starkknochige, schwarze, möglichst unbewollte Beine haben.<br />
Abgesehen von einigen zulässigen schwarzen oder braunen Wollhaaren am<br />
Kragen und am Keulenrand wird ein einheitlich weißes, dichtes Wollvlies mit einer<br />
mittleren Feinheit von 33 - 35 m angestrebt.<br />
Fruchtbarkeit:<br />
Das Schwarzköpfige Fleischschaf hat einen saisonalen Brunstzyklus. Die<br />
Brunstsaison dauert lange. Durchschnittlich gebärt ein Mutterschaf 1,75 Lämmer.<br />
Die täglichen Zunahmen liegen bei 400g bis 500g. Das Erstlammalter liegt bei 15<br />
bis 18 Monaten.<br />
Abb. 5: Schafrasse ‐ Schwarzköpfiges Fleischschaf 11<br />
11 Tiroler Schafzuchtverband. Schwarzköpfiges Fleischschaf.<br />
URL:http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/gross/2_81_qzckej<br />
qzck4652948df308c.jpg&b=600[Stand 10.12.2007]<br />
42
Ile de France 12<br />
Rassenbeschreibung:<br />
Die großrahmige Rasse präsentiert sich mit kurzem, dicken Hals, breitem sowie<br />
tiefem Rumpf, relativ schmaler Brust und gut bemuskelten Keulen. Der Kopf mit<br />
mittelgroßen Ohren ist hornlos und ebenso wie die Wolle weiß. Die Crossbred-<br />
Wolle hat eine Feinheit von 24 - 28m und reicht weit an <strong>den</strong> Extremitäten herab.<br />
Die Wolle ist somit als fein einzustufen. Das Wollwachstum beträgt pro Jahr 6cm -<br />
10cm. Das Ile de France wird jährlich geschoren.<br />
Die Schlachtausbeute liegt bei ungefähr 55%<br />
Das Ile de France wird zur Veredelung von weniger wüchsigen Rassen und <strong>für</strong><br />
Gebrauchskreuzungen herangezogen. Außerdem eignet es sich <strong>für</strong> die<br />
Beweidung futterreicher Standorte in Koppelhaltung.<br />
Gewicht nach<br />
einem Jahr<br />
Gewicht Wollgewicht<br />
Schaf 60-80 kg 75-90 kg 4-6 kg<br />
Widder 90-110 kg 125-150 kg 4-6 kg<br />
Lamm - -<br />
Tab. 5: Gewichtstabelle Il de France „A.a.O.“<br />
12 Vgl.: Tiroler Schafzuchtverband. Il de France.<br />
URL:http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie=13&rassen_inhalt<br />
=81[Stand 10.12.2007]<br />
43
Zuchtziel:<br />
Züchtung eines weißen, mittel- bis großrahmigen und frohwüchsigen<br />
Fleischschafes mit besonders gut ausgeprägter Bemuskelung der Keulenpartie<br />
und asaisonaler Brunst. Es ist geeignet <strong>für</strong> futterreiche Standorte in<br />
Koppelhaltung.<br />
Fruchtbarkeit:<br />
Das Ile de France hat einen asaisonalen Brunstzyklus. Im Durchschnitt gebärt ein<br />
Mutterschaf 1,75 Lämmer. Die täglichen Zunahmen befin<strong>den</strong> sich im Bereich von<br />
400g bis 430g. Das Erstlammalter beträgt 15 - 18 Monate.<br />
Abb. 6: Schafrasse ‐ Il de France 13<br />
13 Tiroler Schafzuchtverband. Il de France.<br />
URL:http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/gross/2_81_qzckej<br />
vmrx4652948df308c.jpg&b=600[Stand 10.12.2007]<br />
44
4.1.4. Qualitätseinteilung nach SEUROP 14<br />
Die Einteilung von Schlachtkörpern von Lämmern und Schafen erfolgt in der<br />
ganzen EU durch die aufeinander folgende Bewertung folgender Merkmale:<br />
‐ Fleischigkeit<br />
(sechs Klassen: S, E, U, R, O, P)<br />
‐ Fettgewebe<br />
(fünf Klassen: 1, 2, 3, 4, 5)<br />
Einteilung durch Fleischigkeit:<br />
S - Erstklassig:<br />
Alle Profile sind äußert konvex. Für eine Einstufung in die S-Klasse muss eine<br />
außergewöhnliche Muskelfülle mit doppelter Bemuskelung (Doppellender)<br />
vorhan<strong>den</strong> sein.<br />
Das Hinterviertel muss doppelt bemuskelt, sehr stark abgerundet und<br />
außeror<strong>den</strong>tlich breit und dick sein.<br />
Der Rücken ist sehr stark abgerundet, hervorragend breit und dick.<br />
Die Schulter ist hervorragend breit und dick.<br />
E - Vorzüglich:<br />
Alle Profile sind konvex bis äußert konvex. Eine außergewöhnliche Muskelfülle<br />
muss gegeben sein.<br />
Das Hinterviertel muss sehr dick und abgerundet sein.<br />
Der Rücken ist sehr abgerundet und an der Schulter sehr breit und dick.<br />
Die Schulter selbst ist sehr abgerundet und dick.<br />
14<br />
Vgl. Amt <strong>für</strong> amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften. Informationsfolder‐<br />
Gemeinschaftliches Handelsklassenschema <strong>für</strong> Schaf‐Schlachtkörper<br />
45
U - Sehr gut:<br />
Die Profile sind insgesamt konvex. Der Schlachtkörper weist eine sehr gute<br />
Muskelfülle auf.<br />
Das Hinterviertel ist dick und abgerundet.<br />
Der Rücken ist an der Schulter breit und dick.<br />
Die Schulter ist dick und abgerundet.<br />
R - Gut:<br />
Die Profile sind insgesamt geradlinig. Weiteres zeichnet sich die Klasse R durch<br />
eine gute Muskelfülle aus.<br />
Das Hinterviertel ist meist flach.<br />
Der Rücken ist dick und an der Schulter weniger breit.<br />
Die Schulter ist gut entwickelt, aber weniger dick.<br />
O - Mittel:<br />
Die Profile sind geradlinig bis konkav. In die Klasse O wer<strong>den</strong> Schlachtkörper<br />
eingestuft, die eine durchschnittliche Muskelfülle aufweisen.<br />
Das Hinterviertel ist geringfügig eingefallen.<br />
Der Rücken ist weniger breit und dick.<br />
Die Schulter ist fast schmal und ohne Dicke.<br />
P - Gering:<br />
Die Profile sind konkav bis sehr konkav. Der Schlachtkörper hat eine geringe<br />
Muskelfülle.<br />
Das Hinterviertel ist eingefallen bis stark eingefallen.<br />
Der Rücken ist schmal und eingefallen. Die Knochen stehen hervor.<br />
Die Schulter ist schmal und flach. Die Knochen stehen hervor.<br />
46
Einteilung durch Fettgewebe:<br />
1 - Sehr gering:<br />
Der Schlachtkörper weist keine bis sehr geringe Fettabdeckung auf.<br />
Außen: Kein sichtbares Fett oder nur Anzeichen davon<br />
Innen: Bauchhöhle: Kein sichtbares Fett oder nur Anzeichen über <strong>den</strong><br />
Nieren<br />
Brusthöhle: Kein sichtbares Fett oder nur Anzeichen zwischen <strong>den</strong><br />
Rippen<br />
2 - Gering:<br />
Der Schlachtkörper hat eine leichte Fettabdeckung. Die Muskulatur ist fast überall<br />
sichtbar.<br />
Außen: Der Schlachtkörper ist teilweise mit einer dünnen Fettschicht bedeckt,<br />
die auf <strong>den</strong> Gliedmaßen weniger ausgeprägt sein kann.<br />
Innen: Bauchhöhle: Die Nieren sind teilweise von Fettspuren oder<br />
dünnen Fettschichten umgeben.<br />
Brusthöhle: Die Muskulatur zwischen <strong>den</strong> Rippen ist deutlich<br />
sichtbar.<br />
3 - Mittel:<br />
Die Muskulatur ist mit Ausnahme von Hinterviertel und Schulter fast überall mit<br />
Fett abgedeckt. In der Brusthöhle sind leichte Fettansätze zu sehen.<br />
Außen: Der Schlachtkörper ist ganz oder fast ganz mit einer dünnen Fettschicht<br />
bedeckt.<br />
Am Schwanzansatz sind leichte Fettablagerungen.<br />
Innen: Bauchhöhle: Die Nieren sind ganz oder teilweise von einer dünnen<br />
Fettschicht umgeben<br />
Brusthöhle: Die Muskulatur zwischen <strong>den</strong> Rippen ist noch sichtbar.<br />
47
4 - Stark:<br />
Die Muskulatur ist mit Fett abgedeckt, an Hinterviertel und Schulter jedoch noch<br />
teilweise sichtbar. Einige deutliche Fettansätze sind in der Brusthöhle zu sehen.<br />
Außen: Der Schlachtkörper ist vollständig oder fast vollständig mit einer dicken<br />
Fettschicht bedeckt, die jedoch auf <strong>den</strong> Gliedmaßen etwas schwächer<br />
und an der Schulter etwas stärker ausgeprägt sein kann.<br />
Innen: Bauchhöhle: Die Nieren sind von einer Fettschicht umgeben.<br />
Brusthöhle: Die Muskulatur zwischen <strong>den</strong> Rippen kann<br />
fettdurchwachsen sein.<br />
Auf <strong>den</strong> Rippen können Fettansätze sichtbar sein.<br />
5 - Sehr stark:<br />
Der Schlachtkörper ist dick mit Fett abgedeckt. In der Brusthöhle sind starke<br />
Fettansätze zu sehen.<br />
Außen: Es ist eine sehr starke Fettabdeckung vorhan<strong>den</strong>. Teilweise sind<br />
Fettanhäufungen sichtbar.<br />
Innen: Bauchhöhle: Die Nieren sind von einer dicken Fettschicht umgeben.<br />
Brusthöhle: Die Muskulatur zwischen <strong>den</strong> Rippen ist<br />
fettdurchwachsen.<br />
Auf <strong>den</strong> Rippen sind Fettansätze sichtbar.<br />
48
Abb. 7: SEUROP ‐ Einteilung 15<br />
15<br />
Vgl. Amt <strong>für</strong> amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften. Informationsfolder‐<br />
Gemeinschaftliches Handelsklassenschema <strong>für</strong> Schaf‐Schlachtkörper<br />
49
Einteilung am leben<strong>den</strong> Tier 16<br />
Schulter und Lende:<br />
E) Dornfortsätze sind nicht spürbar. Das Fleisch bildet ein sehr konvexes<br />
Profil. Die Schultern sind breit.<br />
U) Die Dornfortsätze sind auszumachen, durch das Fleisch wird ein konvexes<br />
Profil erreicht.<br />
R) Die Dornfortsätze sind nur leicht hervorstehend. Das Fleisch bildet ein<br />
flaches Profil.<br />
O) Die Dornfortsätze sind hervorstehend. Es entsteht eine gewölbte Fläche<br />
unter der Hand.<br />
P) Die Dornfortsätze stehen sehr weit vor. Unter der Hand ist das Gefühl von<br />
Wölbung sehr ausgeprägt.<br />
Fettklasse:<br />
Schwanzansatz:<br />
1. Einzelne Knochen sind sehr leicht auszumachen.<br />
2. Einzelne Knochen sind durch leichten Druck sehr leicht auszumachen.<br />
3. Einzelne Knochen sind durch mäßigen Druck zu spüren.<br />
4. Einzelne Knochen sind durch festeren Druck zu spüren.<br />
5. Einzelne Knochen sind nicht zu spüren.<br />
16 Vlg.: Chris Lloyd Better Returns Programme. Target Lamb Selection for Better Returns. UK 2004.<br />
S. 7-8<br />
50
Lende:<br />
1. Einzelne hervorstehende Wirbel sind leicht zu spüren.<br />
2. Dorn- und Querfortsätze sind leicht zu ertasten.<br />
3. Die Spitzen der Fortsätze sind spürbar. Einzelne Knochen sind durch<br />
leichten Druck zu spüren.<br />
4. Die Dornfortsätze sind durch mäßigen Druck fühlbar, die Querfortsätze<br />
sind durch festen Druck spürbar.<br />
5. Einzelne Fortsätze sind nicht mehr fühlbar.<br />
Rippen:<br />
1. Einzelne Rippen sind sehr leicht spürbar.<br />
2. Einzelne Rippen sind leicht mit Fett bedeckt, doch leicht auszumachen.<br />
3. Einzelne Rippen fühlen sich weicher an, das Fett wird über und zwischen<br />
<strong>den</strong> Rippen mehr, sie sind nicht mehr so leicht auszumachen.<br />
4. Einzelne Rippen sind nur durch stärkeren Druck auszumachen.<br />
5. Einzelne Rippen sind nicht auszumachen – es fühlt sich weich und<br />
schwammig an.<br />
Brust:<br />
1. Die Haut ist straff und lässt keine Seitwärtsbewegung zu.<br />
2. Eine leichte Seitwärtsbewegung ist möglich; eine dünne Fettschicht ist<br />
spürbar.<br />
3. Es ist mehr Seitwärtsbewegung möglich. Die Fettschicht ist definitiv<br />
spürbar; es fühlt sich weicher an.<br />
4. Eine Erhöhung des Fettgehaltes ist spürbar.<br />
5. Die dicke Fettschicht ist deutlich spürbar; es fühlt sich sehr weich an.<br />
51
4.1.5. Probeschlachtung<br />
Um einmal <strong>den</strong> genauen Unterschied zwischen<br />
einem reinrassigen Lamm und zwei verschie<strong>den</strong>en<br />
Kreuzungen festzustellen, wurde am 14.11.2007<br />
eine Probeschlachtung im EU-Schlachthof in<br />
Mieming durchgeführt. Dabei wur<strong>den</strong> drei Lämmer<br />
der Kategorie L des Betriebes Dengg geschlachtet.<br />
Der Metzger Andreas Riser absolvierte einen von<br />
der AMA organisierten fünftägigen Kurs mit Prüfung,<br />
Abb. 8: Lamm ‐ Schlachtkörper 1<br />
um an EU-Schlachthöfen die Fleischverarbeitung <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Handel durchführen zu dürfen. Weiteres berechtigt ihn dieser Kurs, die<br />
Qualität der verschie<strong>den</strong>en Schlachtkörper zu beurteilen. Beim Schaf bzw. Lamm<br />
wird dies nach dem Gemeinschaftlichen Handelsklassenschema <strong>für</strong> Schaf-<br />
Schlachtkörper „SEUROP“ gemacht.<br />
„Bei der Bewertung geht man <strong>den</strong> Schlachtkörper<br />
von oben nach unten durch“, erklärt Herr Riser. Die<br />
Begutachtung fängt also beim Schlögel an und führt<br />
über Hüfte, Rücken und Schulter schlussendlich zum<br />
Hals.<br />
Es gibt bestimmte Tricks, um einen Schlachtkörper<br />
besser aussehen zu lassen. „Überkreuzt man<br />
beispielsweise die Hinterfüße beim Aufhängen des<br />
Schlachtkörpers, so sehen die Schlögel massiger<br />
Abb. 9: Lamm ‐ Schlachtkörper 2<br />
und somit besser aus, was bei jemandem, der sich<br />
auskennt, aber keinen Unterschied macht“, wie Herr Riser erklärt.<br />
52
Ebenso kann das Ellenbogengelenk leicht angewinkelt wer<strong>den</strong>, was die Schultern<br />
natürlich voller herausbringt. Bei einem Lamm mit guter Muskelfülle ist das Profil<br />
geradlinig. Ein Lamm mit geringer Muskelfülle weist ein konkaves Profil auf.<br />
Die Bewertung der drei Schlachtkörper<br />
Abb. 10: Profilvergleich der drei Schlachtkörper<br />
Nachdem die drei Schlachtkörper<br />
nebeneinander aufgehängt wur<strong>den</strong>, (siehe<br />
Abb. 11) wurde die Bewertung der<br />
Lämmer durchgeführt.<br />
Das erste Lamm war ein reinrassiges<br />
Bergschaf mit einem Totgewicht (warm)<br />
von 18kg. Nach dem bereits erwähnten<br />
Bewertungsschema teilte Herr Riser <strong>den</strong><br />
Schlachtkörper in die Klasse O2 ein.<br />
„Das reinrassige Lamm wäre, wenn es gut<br />
gefüttert wird, immer noch passabel zu<br />
verkaufen“, sagt Andreas Riser.<br />
Der zweite Schlachtkörper mit einem Totgewicht (warm) von 19,8kg ist eine<br />
Bergschaf-Suffolk-Kreuzung. Dieses Lamm wurde in die Klasse R2 eingeteilt.<br />
„Zum Verkauf wäre dieses Lamm wahrscheinlich am besten geeignet, wobei alle<br />
drei gut sind“, erklärt Herr Riser.<br />
Das dritte Lamm ist eine Bergschaf-Il de France-Kreuzung. Das Totgewicht<br />
(warm) betrug 23,4kg. Nach der SEUROP-Bewertung wurde dieses Tier der<br />
Klasse U3 zugewiesen. Die Nieren des Lammes waren schon deutlich mit Fett<br />
überzogen.<br />
Die Fettabdeckung des Muskelfleisches war jedoch sehr schön und nicht zu dick.<br />
53
Fazit:<br />
Nach der Meinung von Herrn Riser ist die Klasse R3 jene Klasse, die von <strong>den</strong><br />
meisten Betrieben in Nordtirol erreicht wer<strong>den</strong> kann, sofern nicht reinrassige<br />
Tiroler Bergschaflämmer zum Schlachthof transportiert wer<strong>den</strong>. Um solch ein<br />
reinrassiges Tier vermarkten zu können, muss schon sehr gut und spezifisch<br />
gefüttert wer<strong>den</strong>.<br />
Dass <strong>für</strong> <strong>den</strong> Abnehmer des Lammfleisches eine bestimmte Qualitäts- und<br />
Klassengrenze eingerichtet wer<strong>den</strong> muss, ist verständlich, da der Kunde im<br />
Geschäft gute und gleich bleibende Qualität fordert. Diese Grenze sollte die<br />
bereits genannte R3-Klasse sein.<br />
4.1.6. Lammfleisch<br />
Während das Schaf früher hauptsächlich zur Wollproduktion gehalten wurde, ist<br />
heute die Gewinnung und Erzeugung von Schaf- bzw. Lammfleisch von größerer<br />
Bedeutung. Lammfleisch besitzt einen unverwechselbaren und einzigartigen<br />
Geschmack und zählt somit zu <strong>den</strong> delikatesten und dank der reichhaltigen<br />
Inhaltsstoffe auch gesündesten Fleischsorten. Ob gegrillt oder gebraten,<br />
Lammfleisch ist in vielen Variationen ein Genuss <strong>für</strong> <strong>den</strong> Gaumen. Deshalb<br />
gewinnt es seit einiger Zeit auch immer mehr an Bedeutung. Derzeit kommt das<br />
Lammfleisch, das im Lebensmitteleinzelhandel in Tirol angeboten wird,<br />
hauptsächlich aus Neuseeland. Der Verkauf von regionalem Lammfleisch scheint<br />
bislang eine Marktlücke zu sein.<br />
54
Inhaltsstoffe von Lammfleisch 17<br />
Lammfleisch ist besonders bekömmlich. Es enthält ein ausgewogenes Verhältnis<br />
von Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.<br />
Mageres Lammfleisch enthält durchschnittlich:<br />
75 % Wasser<br />
20 % Eiweiß<br />
4 % Fett<br />
sowie 1 % Mineralstoffe und Vitamine<br />
Fettes Lammfleisch enthält wesentlich weniger Wasser und Eiweiß. Der<br />
Energiewert hängt hauptsächlich vom Fettanteil ab und beträgt zwischen 150 und<br />
300 kcal (627 - 1254 kJ) pro 100 g. Mageres Lammfleisch hat durchschnittlich nur<br />
knapp 180 kcal (750 kJ), weshalb es auch bei schlankheitsbewussten Genießern<br />
sehr beliebt ist.<br />
Wie wertvoll Lammfleisch <strong>für</strong> die tägliche Ernährung ist, zeigen folgende<br />
Zahlen: „A.a.O.“<br />
• 150 g Lammfleisch (Schlögel) decken:<br />
• ca. 1/3 der empfohlenen täglichen Eisen- und Zinkzufuhr<br />
• über 100 % der empfohlenen täglichen Menge an Vitamin B 12<br />
• fast die Hälfte der empfohlenen Niacin-Zufuhr<br />
• etwa 1/4 der empfohlenen täglichen Menge an Vitamin B 6<br />
• 1/5 der täglich empfohlenen Menge an Vitamin B1 und B 2<br />
17<br />
Agrar Marketing Austria. Inhaltsstoffe von Lammfleisch Das steckt drin im Lamm. URL:http://www.ama‐<br />
marketing.at/index.php?id=386[Stand 3.82007]<br />
55
Lammfleisch - Inhaltsstoffe und Gesundheitswert: 18<br />
Inhaltsstoffe Brust Filet Hals Keule<br />
Kilokalorien 313 117 224 208<br />
Kilojoule 1.324 498 948 881<br />
Wasser in Prozent 56,1 74,3 64,4 65,9<br />
Eiweiß in Gramm<br />
Fett in Gramm<br />
Mineralstoffe in Gramm<br />
Cholesterin<br />
in Milligramm<br />
Purine<br />
in Milligramm<br />
Tab. 6: Lammfleisch ‐ Inhaltsstoffe und Gesundheitswert „A.a.O."<br />
15,3 20,8 18 18,5<br />
28 3,7 16,9 14,9<br />
0,9 1,2 1,1 1,1<br />
70 63 80 70<br />
90 182 120 120<br />
Durchschnittliche Nährwerte in Gramm pro 100 Gramm Rohgewicht:<br />
Gesundheitswert<br />
Wie jedes Fleisch sind auch Lamm- und Schaffleisch reich an Purinen. Personen<br />
mit erhöhten Harnsäurewerten (Hyperurikämie und Gicht) sollten maximal dreimal<br />
pro Woche je eine Portion Lamm- oder Schaffleisch verzehren.<br />
18 Werbeservice der Stadt Wien. Lamm‐ und Schaffleisch ‐ Inhaltsstoffe und Gesundheitwert.<br />
URL:http://www.wien.gv.at/lebensmittel/lebensmittel/uebersicht/fleisch/lamm/inhaltsstoff.html[Stand<br />
27.11.2007]<br />
56
Vitamine<br />
Der Gehalt an B-Vitaminen (Vitalstoffe - Einteilung und Wirkung im Organismus)<br />
ist relativ hoch. B –Vitamine sind unerlässlich <strong>für</strong> <strong>den</strong> Stoffwechsel und das<br />
Nervensystem.<br />
Mineralstoffe<br />
Aufgrund des hohen Phosphorgehaltes müssen Personen mit<br />
Nierenerkrankungen wegen der Blutwerte auf die Einnahmemenge von Lammoder<br />
Schaffleisch achten.<br />
Spurenelemente<br />
Lamm- und Schaffleisch sind reich an gut verwertbarem Eisen, das <strong>für</strong> die<br />
Sauerstoffversorgung des Körpers lebenswichtig ist. Vor allem junge Frauen<br />
lei<strong>den</strong> häufig an diesbezüglichen Mangelerscheinungen.<br />
Des Weiteren enthalten sie Zink, das wichtige Aufgaben bei der Wundheilung<br />
übernimmt und das Immunsystem unterstützt.<br />
Zudem liefern Lamm- und Schaffleisch Kupfer, das <strong>für</strong> die Bildung des roten<br />
Blutfarbstoffes und <strong>den</strong> Eisen-Stoffwechsel wichtig ist.<br />
Eiweiß und biologische Wertigkeit<br />
Lamm- und Schaffleisch liefern große Mengen an hochwertigem tierischen Eiweiß.<br />
Im Gegensatz zu pflanzlichem Eiweiß kann der menschliche Organismus die<br />
Aminosäuren aus tierischem Eiweiß besonders gut verwerten. Sie wer<strong>den</strong> fast<br />
restlos in körpereigenes Eiweiß umgewandelt. Die beste Ausbeute wird mit einer<br />
Kombination aus tierischem und pflanzlichem Eiweiß erzielt, wie zum Beispiel<br />
durch Lammkotelett mit Kartoffeln.<br />
57
Fettgehalt und Fettsäuremuster<br />
Mageres Lammfleisch enthält durchschnittlich vier Prozent Fett. Lammfett bietet<br />
dem Körper eine Reihe fettlöslicher Vitamine (Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E und<br />
Vitamin K). Neben gesättigten und ungesättigten Fettsäuren enthalten tierische<br />
Produkte, speziell von Wiederkäuern und Schafen, einen beachtlichen Anteil an<br />
der sogenannten konjugierten Linolsäure (CLA).<br />
Konjugierte Linolsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, bei <strong>den</strong>en - im<br />
Unterschied zur essentiellen Linolsäure - eine oder beide Doppelbindungen<br />
unterschiedlich lokalisiert sind. Neuesten Untersuchungen zufolge weisen<br />
konjugierte Linolsäuren eine Reihe positiver physiologischer Eigenschaften auf.<br />
Sie sollen unter anderem eine antioxidative und somit auch krebspräventive<br />
Wirkung besitzen. Zudem wirken sie sich positiv auf <strong>den</strong> Zucker- und<br />
Fettstoffwechsel aus, indem sie erhöhte Cholesterin- und Triglyceridwerte im Blut<br />
senken.<br />
Cholesterin<br />
Personen mit erhöhten Blutcholesterinwerten (Hypercholesterinämie) sollten nur<br />
kleine Mengen Lamm- oder Schaffleisch genießen und bei der Zubereitung<br />
tierische Fette wie Butter, Schlagobers oder Crème fraîche einsparen.<br />
58
Zerteilung eines Schlachtkörpers und Verwendung der Teilstücke 19<br />
Abb. 11: Teilstücke eines Lammes 20<br />
1 Nacken<br />
Hals oder Kamm- Das Fleisch ist mit feinem, weißem Fett durchzogen und sehr<br />
saftig.<br />
Es wird im Stück, mit oder ohne Knochen zum Kauf angeboten.<br />
Hals – oder Kammfleisch ist zum Schmoren von Gulasch oder Nackenbraten<br />
geeignet, ebenso zum Kochen von Suppen, Eintöpfen und Ragouts.<br />
2 Brust<br />
Es wird als Brust und Brustspitze im Handel angeboten. Das Fleisch ist flach mit<br />
Fett durchzogen und saftig.<br />
Es wird im Stück, mit oder ohne Knochen angeboten.<br />
Es eignet sich zum Kochen von Suppen und Eintöpfen sowie zum Schmoren von<br />
Gulasch und gefüllter Lammbrust.<br />
19 vgl.:Kochatelier. Warenkunde Lammfleisch. URL:http://www.kochatelier.de/Warenkunde/lammfleisch.htm[Stand<br />
12.12.2007]<br />
20 URL:http://www.kochatelier.de/Warenkunde/lammfleisch.htm[Stand 12.12.2007]<br />
59
3 Schulter<br />
Wird im Handel auch als Bug oder Blatt angeboten. Alle Teilstücke aus der<br />
Schulter ergeben zarte, saftige Fleischstücke. Der äußere Fettrand ist jedoch vor<br />
der Zubereitung zu entfernen.<br />
Im Angebot als Stück, mit oder ohne Knochen, und in gerollter Form erhältlich.<br />
Es eignet sich zum Kochen von Eintöpfen, zum Schmoren von Gulasch, <strong>für</strong><br />
Rollbraten und zum Grillen von Fleischspießchen.<br />
4 Haxen<br />
Das Fleisch ist sehr saftig, kräftig und kernig im Geschmack.<br />
Im Handel wird es im Stück mit Knochen angeboten.<br />
Außerdem ist es ideal zum Braten, Grillen und Schmoren.<br />
5 Koteletts<br />
Es gibt Stielkoteletts, die aus dem vorderen Teil des Rückens mit <strong>den</strong><br />
eingewachsenen Rippenen<strong>den</strong> stammen, und es gibt Len<strong>den</strong>koteletts aus dem<br />
hinteren Rippenstück. Bei <strong>den</strong> Len<strong>den</strong>koteletts sind an der Unterseite die kleinen<br />
Filets angewachsen. Das Fleisch beider Arten ist sehr saftig und zart. Die<br />
Scheiben vom ausgelösten Kotelettstrang nennt man auch Lamm-Chops.<br />
Die sehr kleinen Len<strong>den</strong>koteletts wer<strong>den</strong> meist nur doppelt, als sogenannte<br />
Schmetterlingskoteletts angeboten. Die Stielkoteletts sind einzeln erhältlich.<br />
Sie sind ideal zum Kurzbraten und Grillen.<br />
60
6 Rücken<br />
Das Lammkarree enthält das zarteste Fleisch vom Lamm. Er liefert sowohl<br />
Lammkoteletts als auch saftige Bratenstücke.<br />
Es wird als Stück, mit oder ohne Knochen, als Lammkarree, Lammrückenfilets<br />
und Lammfilets angeboten.<br />
Es ist bestens zum Kurzbraten, Grillen, Braten im Ofen und zum Schmoren von<br />
Lammrückenfilet geeignet.<br />
7 Dünnung<br />
Die Dünnung ist der Bauchlappen, ein flaches, mit Fett durchwachsenes<br />
Fleischstück und Knorpeln.<br />
Die Dünnung gibt es im Stück zu kaufen, mit oder ohne Knorpel und Rippen und<br />
ist weiters auch als Rollbraten zu bekommen.<br />
Es ist geeignet zum Kochen von Ragouts, Eintöpfen, Suppen, zum Schmoren von<br />
Gulasch und Rollbraten.<br />
8 Keule<br />
Die Lammkeule - der Schlegel - ist mager, zart und fleischig;<br />
es ist das beste Bratenstück vom Lamm.<br />
Sie wird im Stück, mit oder ohne Knochen und in Scheiben geschnitten, zum<br />
Verkauf angeboten.<br />
Die Keule ist als Braten im Ofen und als Gulasch verwendbar. Zudem ist sie<br />
bestens zum Grillen von Steaks und Fleischspießen, zum Braten und als Gulasch<br />
geeignet.<br />
61
Warenkunde und Rezepte 21<br />
Lammfleisch ist in der Mittelmeerküche sowie in islamischen Ländern (z.B. als<br />
Döner), Afrika oder Indien (in einer Curryspeise) sehr beliebt. Bei uns wer<strong>den</strong><br />
gerne Lammkoteletts oder Eintöpfe gegessen.<br />
Die Koteletts stammen aus dem Rücken des Lammes und eignen sich zum<br />
Braten, Grillen oder Schmoren. Als Lammkrone wer<strong>den</strong> zwei<br />
zusammengebun<strong>den</strong>e Koteletts aus dem Len<strong>den</strong>bereich bezeichnet. Filets sind<br />
bereits ausgelöste Rückenstücke. Der Lammrücken bzw. das Karree kann aber<br />
auch als Ganzes gebraten wer<strong>den</strong>.<br />
Für Ragouts, Gulasch oder Eintöpfe (wie zum Beispiel das berühmte Irish Stew)<br />
eignen sich Nacken und Hals des Tieres, aber auch Bauchfleisch, Brust und<br />
Schulter. Die Schulter schmeckt auch als ganzer Braten. Die Lammkeule (Stelze)<br />
zählt zu <strong>den</strong> beliebtesten Teilen des Lammes und ist vielseitig verwendbar.<br />
Ausgelöst nimmt man die Keule ebenfalls <strong>für</strong> Ragouts und Eintöpfe, im Ganzen<br />
kann man sie schmoren, braten oder kochen.<br />
In Scheiben geschnitten wird die Keule <strong>für</strong> Ossobuco verwendet. Die Haxe ist der<br />
untere Teil der Keule und eignet sich von der Größe her genau <strong>für</strong> eine Person.<br />
Für Steaks und Medaillons nimmt man am besten die Nuss oder <strong>den</strong><br />
Schlussbraten.<br />
Die fertigen Lammgerichte sollten möglichst schnell serviert wer<strong>den</strong>, weil das Fett<br />
des Fleisches beim Abkühlen sehr schnell fest wird. Lamm harmoniert gut mit <strong>den</strong><br />
Gewürzen Rosmarin, Thymian, Oregano, Basilikum, Salbei und Knoblauch.<br />
21 Vgl.:Wecarelife. Nahrungsmittellexikon. Warenkunde und Rezepte. URL:http://www.wecarelife.at/ernaehrung‐<br />
esskultur/lamm/warenkunde‐und‐rezepte/ Stand 12.12.2007]<br />
62
4.1.7. Haltung 22,23<br />
Es ist nicht unbedingt notwendig, einen neuen Schafstall zu bauen, es kann<br />
natürlich auch ein Altgebäude verwendet wer<strong>den</strong>. Dort müsste man<br />
möglicherweise Umbaumaßnahmen ergreifen, wodurch man die Gebäudekosten<br />
niedrig halten könnte. Einer der wichtigsten Punkte ist, dass man genügend Platz<br />
<strong>für</strong> seinen Tierbestand hat.<br />
Tierkategorie Gruppenbucht Einzelbucht Fressplatzbreite<br />
Mutterschaf 0,8m²/Tier 1,2m²/Tier 40cm/Tier<br />
Mutterschaf<br />
mit Lamm<br />
Mutterschaf<br />
mit mehr Lämmern<br />
1,2m²/Tier 2,0m²/Tier 40cm/Tier<br />
1,5m²/Tier 2,3m²/Tier 40cm/Tier<br />
Lämmer bis 6 Monate 0,5 m²/Tier - 20cm/Tier<br />
Jungschaf 6-12 Monate 0,6m²/Tier - 30cm/Tier<br />
Widder 1,5m²/Tier 3,0m²/Tier 50cm/Tier<br />
Tab. 7: Flächenbedarf 24<br />
22 Vgl.: Prof. Dr. Fritz Haring et al. Schafzucht. Sechste, neubearbeitete und erweitere Auflage. Stuttgart.<br />
Verlag Eugen Ulmer.1980<br />
23 Vgl.: Prof. Dr. Gerold Rahmann. Ökologische Schaf‐ und Ziegenhaltung. 100 Fragen und Antworten <strong>für</strong> die<br />
Praxis.URL:http://orgprints.org/12971/01/200_Schaf_Ziege_im_%C3%96kolandbau_komplett_Version_3_kl<br />
eine_Datei.pdf[Stand 18.4.2008]<br />
24 Mag. Vinzent Lenz. Qualitätslammfleischerzeugung – Eine alternative Grünlandbewirtschaftung.<br />
Anforderungen an <strong>den</strong> Schafstall <strong>für</strong> eine tiergerechte Haltung.<br />
URL:http://www.gumpenstein.at/publikationen/schafhalter2004/lenz.pdf[Stand 7.2.2008]<br />
63
Für eine optimale Haltungsweise muss genügend Weidefläche vorhan<strong>den</strong> sein.<br />
Von Vorteil wäre es hierbei, wenn die Wei<strong>den</strong> nicht zu weit vom Stall entfernt<br />
wären, oder eventuell direkt angrenzen, damit man die Tiere bei jeder Möglichkeit<br />
ins Freie lassen kann.<br />
Wichtig <strong>für</strong> die Gesundheit und das Wohlbefin<strong>den</strong> der Tiere ist die Luftzirkulation<br />
im Stall. Allerdings sollten sich die Tiere aufgrund der Krankheitsgefahr (z.B.<br />
Lungenentzündung) nicht in einem Luftzug befin<strong>den</strong>. Das optimale Klima im Stall<br />
liegt ca. zwischen 16- 20 °Celsius. Um eine solche Temperatur sowie die<br />
Luftreinheit zu gewährleisten, sollte man entweder Windschutznetze oder ein<br />
durchkonstruiertes Lüftungskonzept verwen<strong>den</strong>.<br />
Licht bedeutet Leben, somit braucht jedes Lebewesen genügend Licht. Die Tiere<br />
sollten ungefähr acht Stun<strong>den</strong> pro Tag Licht haben, was durch eine großzügige<br />
Fensterfläche gewährleistet wer<strong>den</strong> kann. Am Abend kann man ein schwaches<br />
Licht (Neonröhre) brennen lassen, damit die Lämmer kein Problem dabei haben,<br />
ihr Mutterschaf <strong>für</strong> die Nahrungsaufnahme zu fin<strong>den</strong>.<br />
Der Stall sollte so aufgebaut sein, dass man die Tiere in verschie<strong>den</strong>e Gruppen<br />
aufteilen kann. Diese Aufteilung in Leistungsgruppen ist individuell abhängig. Auf<br />
je<strong>den</strong> Fall sollte man darauf achten, dass <strong>den</strong> Lämmern ein Lämmerschlupf zur<br />
Verfügung steht. Einen Lämmerschlupf trennt man am besten mit Holz oder<br />
Metallgitter ab. Nur ein kleiner, verstellbarer Zugang <strong>für</strong> die Lämmer sollte<br />
vorhan<strong>den</strong> sein. Der Lämmerschlupf ist <strong>für</strong> die ad libitum Fütterung der Lämmer<br />
wichtig. Ebenso ist er ein Schutz vor <strong>den</strong> älteren Tieren.<br />
64
Die Fütterung sowie das Ausmisten sollten, so gut es geht, mit wenig<br />
Arbeitsaufwand erledigt wer<strong>den</strong> können, was bei der Bauweise eines Stalles<br />
aufgrund der Wirtschaftlichkeit berücksichtigt wer<strong>den</strong> sollte. Für die Fütterung<br />
eignen sich Rundraufen oder Förderbänder sehr gut, man kann aber auch, wenn<br />
der Stall zu befahren ist, die Tiere mit dem Traktor füttern.<br />
Da es heutzutage üblich ist, die Schafe auf einem Tiefstallmist zu halten, sollte<br />
man natürlich genügend Platz <strong>für</strong> die Lagerung des Mistes haben. Das Ausmisten<br />
sollte aufgrund des Arbeitsaufwandes mittels Traktor oder Hoftrak möglich sein.<br />
Sollte ein neuer Stall gebaut wer<strong>den</strong>, so müssen auf je<strong>den</strong> Fall all diese Aspekte<br />
berücksichtigt wer<strong>den</strong>.<br />
Durch die Stallbauweise kann das Arbeiten erleichtert und Zeit gespart wer<strong>den</strong>.<br />
Vor allem können durch ein optimales Stallklima und die richtige Haltung der Tiere<br />
die Leistung und die Qualität des Produktes gesteigert wer<strong>den</strong>. Sollte ein<br />
Altgebäude umgebaut wer<strong>den</strong>, soll darauf geachtet wer<strong>den</strong>, möglichst viele der<br />
oben genannten Punkte einzuhalten<br />
„Egal, ob alt oder neu, Schaf- und Ziegenställe müssen tier- und umweltgerecht<br />
sowie finanzierbar und arbeitswirtschaftlich sein.“ 25<br />
25<br />
Prof. Dr. Gerold Rahmann. Ökologische Schaf‐ und Ziegenhaltung. 100 Fragen und Antworten <strong>für</strong> die<br />
Praxis. Seite 52.<br />
URL:http://orgprints.org/12971/01/200_Schaf_Ziege_im_%C3%96kolandbau_komplett_Version_3_kleine_<br />
Datei.pdf[Stand 18.4.2008]<br />
65
4.1.8. Fütterung: 26,27<br />
Da Schafe Wiederkäuer sind, besitzen sie die Fähigkeit, rohfaserreiches<br />
Futtermittel gut zu verwerten. Wird jedoch höhere Leistung von Mutterschafen<br />
verlangt, muss man rohfaserarme, energie- und eiweißreiche Futtermittel zufüttern.<br />
Die bestmögliche Fütterung orientiert sich stark an dem Erhaltungsbedarf<br />
inklusive dem Leistungsbedarf, falls dieser vorhan<strong>den</strong> ist.<br />
Um eine optimale Fütterung zu gewährleisten, müssen die Schafe in kleine<br />
„Schafgruppen“ eingeteilt wer<strong>den</strong>. Es sollten mindestens drei Gruppen gebildet<br />
wer<strong>den</strong>: Leere bis niedertragende Mutterschafe, hochtragende Mutterschafe und<br />
säugende Mutterschafe. Wenn noch genügend Kapazität im Stall vorhan<strong>den</strong> wäre,<br />
könnte man noch die Mutterschafe vor der Deckzeit als eine eigene Gruppe<br />
halten.<br />
Fütterung von Leer bis Niedertragen<strong>den</strong> Mutterschafen:<br />
Leere Mutterschafe benötigen nur eine Energiezufuhr, um ihren eigenen<br />
Erhaltungsbedarf zu decken. Die niedertragen<strong>den</strong> Mutterschafe haben nur einen<br />
unwesentlich erhöhten Erhaltungsbedarf, <strong>den</strong> sie durch eine kleine Steigerung der<br />
Futtermenge ohne weitere Probleme ausgleichen können.<br />
Ebenfalls kann ihr Erhaltungsbedarf ohne weiteres bei der Koppelhaltung in der<br />
Vegetationsperiode gedeckt wer<strong>den</strong>. In der Winterstallfütterung sollte man anhand<br />
einer Futterwerttabelle und der verfügbaren Futtermittel eine angepasste Ration<br />
zusammenstellen.<br />
26 Vgl.: Prof. Dr. Fritz Haring et al. Schafzucht. Sechste, neubearbeitete und erweitere Auflage. Stuttgart.<br />
Verlag Eugen Ulmer.1980<br />
27 Vgl.: Prof. Dr. Gerold Rahmann. Ökologische Schaf‐ und Ziegenhaltung. 100 Fragen und Antworten <strong>für</strong> die<br />
Praxis.URL:http://orgprints.org/12971/01/200_Schaf_Ziege_im_%C3%96kolandbau_komplett_Version_3_kl<br />
eine_Datei.pdf[Stand 19.4.2008]<br />
66
Täglicher Nährstoffbedarf: (70 kg Lebendmasse):<br />
Verzehr kg TS Energie MJ ME Rohprotein g<br />
1,0-1,4 10,4 80-115<br />
Tab. 8: Täglicher Nährstoffbedarf von leer bis niedertragen<strong>den</strong> Mutterschafen<br />
Bsp. Für eine Ration: 28<br />
1. 4 kg Grassilage + Stroh ad lib. + 0,2 kg Trockenschnitzel (Getreide) +<br />
Mineralstoffergänzung<br />
2. 1 kg Heu + 2 kg Futterrüben + 0,2 kg Trockenschnitzel (Getreide) + 0,1 kg<br />
Körnerleguminosen + Mineralstoffergänzung<br />
28<br />
W.Zollitsch. Department <strong>für</strong> Nachhaltige Agrarsysteme. Kleintierkunde 2005. Seite 31.<br />
URL:http://www.nas.boku.ac.at/fileadmin/_/H93/H932‐<br />
NUWI/Stu<strong>den</strong>ten/Lehrveranstaltungen/Unterlagen/Kleintierkunde/KTK‐Schafe.pdf[Stand 5.4.2008]<br />
67
Fütterung von hochtragen<strong>den</strong> Mutterschafen:<br />
Man sollte die tragen<strong>den</strong> Mutterschafe ungefähr 6 Wochen vor der Lammung in<br />
eine eigene Schafgruppe geben. Ungefähr ab 6 Wochen vor der Lammung<br />
beginnen die Föten relativ stark zu wachsen und somit wirkt sich eine angepasste<br />
Fütterung positiv auf das Geburtsgewicht und die Vitalität der Lämmer aus.<br />
Doch während der Vegetationsperiode kann auch in <strong>den</strong> meisten Fällen ihr<br />
Erhaltungs- und Leistungsbedarf durch die Koppel bzw. Weidehaltung gedeckt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Sobald die Futterverhältnisse sich zu verschlechtern beginnen, wie es<br />
beispielsweise im Hochsommer der Fall ist, sollte man Heu oder Silage zufüttern.<br />
In der Winterfütterung hängt es stark von der Grundfutterqualität ab, ob man<br />
Kraftfutter zufüttern muss oder nicht. Hier ist wieder eine Rationsberechnung<br />
anhand einer Futterwerttabelle zu empfehlen.<br />
Täglicher Nährstoffbedarf: (70 kg Lebendmasse) 1 Lamm (Geburtsgewicht 5kg)<br />
Verzehr kg TS Energie MJ ME Rohprotein g<br />
1,4-1,6 14,6 145<br />
Tab. 9: Täglicher Nährstoffbedarf von hochtragen<strong>den</strong> Mutterschafen 1<br />
Täglicher Nährstoffbedarf: (70 kg Lebendmasse) 2 Lämmer (Geburtsgewicht 5kg)<br />
Verzehr kg TS Energie MJ ME Rohprotein g<br />
1,4-1,8 18,7 180<br />
Tab. 10: Täglicher Nährstoffbedarf von hochtragen<strong>den</strong> Mutterschafen 2<br />
68
Bsp.: Für eine Ration 29<br />
1. 3 kg Grassilage + 0,3 kg Heu + 0,3 kg Trockenschnitzel + 0,1 kg Hafer +<br />
0,1 kg Sonnenbl.extr.schrot + Mineralstoffergänzung<br />
2. 1,5 kg Grassilage + 0,75 kg Heu + 0,2 kg Trockenschnitzel (Getreide) + 0,1<br />
kg Kleie + Mineralstoffergänzung<br />
Fütterung von säugen<strong>den</strong> Mutterschafen:<br />
Die Fütterung von säugen<strong>den</strong> Mutterschafen ist stark abhängig von ihrer<br />
Laktationsleistung. Bei <strong>den</strong> meisten Schafrassen liegt die tägliche Milchleistung<br />
nach der Geburt bei ca. 1,5 kg/Tag.<br />
Da bei Mutterschafen, die Zwillinge geboren haben, die Milchsekretion stärker<br />
angeregt wird, liegt die tägliche Milchleistung in <strong>den</strong> ersten 6- 8 Laktationswochen<br />
bei ca.1, 5 kg/Tag und bei Einlingen ca. bei 1 kg/Tag. Diese Leistungen können im<br />
Regelfall nicht mit dem Grundfutter gedeckt wer<strong>den</strong>. Darum müssen 0,5 – 1 kg<br />
Kraftfutter dazugefüttert wer<strong>den</strong>.<br />
Das Kraftfutter sollte sich nach dem Energiegehalt des Grundfutters richten.<br />
Täglicher Nährstoffbedarf: (70 kg Lebendmasse) 1 Lamm (Geburtsgewicht 5kg)<br />
Verzehr kg TS Energie MJ ME Rohprotein g<br />
1,6-2,0 18,4 260<br />
Tab. 11: Täglicher Nährstoffbedarf von säugen<strong>den</strong> Mutterschafen 1<br />
29<br />
W.Zollitsch. Department <strong>für</strong> Nachhaltige Agrarsysteme. Kleintierkunde 2005. Seite 32.<br />
URL:http://www.nas.boku.ac.at/fileadmin/_/H93/H932‐<br />
NUWI/Stu<strong>den</strong>ten/Lehrveranstaltungen/Unterlagen/Kleintierkunde/KTK‐Schafe.pdf[Stand 5.4.2008]<br />
69
Täglicher Nährstoffbedarf: (70 kg Lebendmasse) 2 Lämmer (Geburtsgewicht 5kg)<br />
Verzehr kg TS Energie MJ ME Rohprotein g<br />
2,0-2,3 22,4 360<br />
Tab. 12: Täglicher Nährstoffbedarf von säugen<strong>den</strong> Mutterschafen 2<br />
Bsp. Für eine Ration 30<br />
1. 4 kg Grassilage + 0,6 kg Trockenschnitzel (Getreide) + 0,4 kg Sonnenbl.<br />
(Raps) extr.schrot + Mineralstoffergänzung<br />
2. 2 kg Maissilage + 2 kg Biertrebersilage + 0,5 kg Heu + 0,5 kg<br />
Trockenschnitzel (Getreide) + 0,5 kg Körnerleguminosen (Extr.schrote) +<br />
Mineralstoffergänzung<br />
30<br />
W.Zollitsch. Department <strong>für</strong> Nachhaltige Agrarsysteme. Kleintierkunde 2005. Seite 32.<br />
URL:http://www.nas.boku.ac.at/fileadmin/_/H93/H932‐<br />
NUWI/Stu<strong>den</strong>ten/Lehrveranstaltungen/Unterlagen/Kleintierkunde/KTK‐Schafe.pdf[Stand 5.4.2008]<br />
70
Fütterung der Lämmer:<br />
Es ist wahrscheinlich noch wichtiger, die Lämmer richtig zu mästen. Die Mast von<br />
Lämmern kann man in vier Intensitätsstufen einteilen:<br />
a) Hammelmast<br />
b) Verlängerte Lämmermast<br />
1) Weidelämmermast<br />
2) Absetzlämmermast<br />
c) Kraftfutterintensivmast<br />
d) Säugelämmermast<br />
Für das Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ kommt im Endeffekt nur die<br />
Kraftfutterintensivmast und Säugelämmermast in Frage. Alle anderen Formen der<br />
Mast wären <strong>für</strong> <strong>den</strong> privaten Gebrauch möglich, doch diese Lämmer sind <strong>für</strong> das<br />
Projekt „ Nord Tiroler Berg LAMM“ ungeeignet.<br />
a) Hammelmast<br />
Die Hammelmast ist eine veraltete und sehr extensive Form Mastprodukte zu<br />
erzeugen. Sie ist nur noch vereinzelt in einigen Hüteher<strong>den</strong> zu fin<strong>den</strong>. Hier sollte<br />
die Lammzeit im Herbst und im Winter liegen. Die Lämmer säugen und wer<strong>den</strong><br />
ohne Kraftfutter auf Wei<strong>den</strong> gehütet. Diese Lämmer wer<strong>den</strong> ab dem Herbst im<br />
nächsten Jahr auf guten Herbst- und Winterwei<strong>den</strong> fertig gemästet, bis sie ein<br />
Endmastgewicht von 60-65 kg erreichen. Diese Lämmer wer<strong>den</strong> ca. 1-1,5 Jahre<br />
alt. Somit können sie nicht in dem Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“<br />
aufgenommen wer<strong>den</strong>, da sie zu alt und wahrscheinlich zu verfettet sind. Der<br />
Vorteil dieser Mast ist, dass sie sehr kostengünstig ist, da kein Kraftfutter verfüttert<br />
wer<strong>den</strong> muss.<br />
71
Verlängerte Lämmermast<br />
1) Weidelämmermast<br />
Bei dieser Mast wer<strong>den</strong> die Lämmer, je nach Geburtszeitpunkt, im Juni –August<br />
abgesetzt. Diese Lämmer wiegen zu diesem Zeitpunkt zwischen 30 und 45 kg.<br />
Lämmer über 40 kg können direkt zu einem Schlachtbetrieb geliefert wer<strong>den</strong>. Die<br />
restlichen Lämmer sollten auf eine parasitenarme Weide kommen, wo sie dann<br />
auf 40- 50kg ausgemästet wer<strong>den</strong>.<br />
Sollten die Lämmer aufgrund eines ungünstigen Standortes diese 40 -50 kg nicht<br />
erreichen, sollte man Kraftfutter zufüttern. Dieses Kraftfutter sollte man in<br />
Futterautomaten oder in überdachten Trögen anbieten, damit das Kraftfutter<br />
weder nass noch verschmutzt wird. Auch diese Lämmer sind <strong>für</strong> das Projekt „Nord<br />
Tiroler Berg LAMM“ nicht geeignet, da sie wieder zu alt <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Lebensmitteleinzelhandel sind.<br />
2) Absatzlämmermast<br />
Die Lämmer wer<strong>den</strong> bei der Absatzlämmermast nach der normalen Säugezeit (ca.<br />
140 Tag) abgesetzt, weiter gemästet wird mit Grund- und Kraftfutter. Bei der<br />
Absatzlämmermast erreichen die Lämmer nach 6-7 Monaten ein Lebendgewicht<br />
von 45 -50 kg.<br />
b) Kraftfutterintensivmast<br />
Hier wer<strong>den</strong> die Lämmer entweder früh von ihren Müttern entwöhnt oder die<br />
normale Säugezeit wird eingehalten. Das Kraftfutter wird schon ab dem ersten<br />
Tag in einem eigenen Lämmerschlupf <strong>für</strong> die Lämmer ad libitum angeboten. Nach<br />
dem Absetzen sollten die Lämmer komplett von ihren Müttern getrennt wer<strong>den</strong>.<br />
Dieses Kraftfutter sollte ein Eiweiß-Stärkeeinheiten –Verhältnis von 1: 4 haben.<br />
72
Wenn die Lämmer ein Gewicht von über 20 kg erreichen, sollten sie ein Kraftfutter<br />
mit dem Eiweiß-Stärkeeinheiten –Verhältnis von 1:5,3 angeboten bekommen.<br />
Durch diese intensive Fütterung erreichen die Lämmer eine tägliche Zunahme von<br />
280 bis 300 g pro Tag.<br />
Wichtig ist aber auch, <strong>den</strong> Lämmern genügend Heu anzubieten. „Dies ist nötig,<br />
damit keine Pansenübersäuerung durch die hohen Kraftfuttergaben eintritt.“ 1<br />
Diese Lämmer erreichen schon in 4-5 Monaten das optimale Schlachtgewicht von<br />
40-45 kg. Für das Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ sind die Lämmer der<br />
Kraftfutterintensivmast, welche ohnehin die häufigste Mast ist, das optimale<br />
Produkt.<br />
c) Säugelämmermast<br />
Die Säugelämmermast ist wahrscheinlich eine der intensivsten Formen der<br />
Schlachtlämmererzeugung. Die Lämmer saugen bis zum Ende der Mast bei dem<br />
Mutterschaf. Dies fordert natürlich eine sehr gute Milchleistung der Mutterschafe.<br />
Auch hier wird ab dem ersten Tag in einem speziellen Lämmerschlupf das<br />
Kraftfutter ad libitum angeboten.<br />
Wichtig ist ebenso das Füttern von Heu, um eine Pansenübersäuerung zu<br />
vermei<strong>den</strong>. Diese Mast ist optimal <strong>für</strong> Betriebe, bei <strong>den</strong>en die Lämmer im Herbst<br />
oder im Winter auf die Welt kommen, da die Mutterschafe meist im Sommer auf<br />
eine Alm gebracht wer<strong>den</strong> und die alten Lämmer schon geschlachtet sind, sodass<br />
sie nicht zu alt wer<strong>den</strong>.<br />
Auch bei dieser Lämmermast benötigen die Lämmer max. 6 Monate <strong>für</strong> ein<br />
Schlachtgewicht von 40-45 kg. Diese Mast ist ebenfalls sehr gut geeignet, um<br />
Lämmer <strong>für</strong> das Projekt „ Nord Tiroler Berg LAMM“ zu erzeugen.<br />
73
4.1.9 Gesunderhaltung der Tiere: 31,32<br />
Um eine gute Qualität zu erzielen, sollten nicht nur die Haltung und die Fütterung<br />
in Ordnung sein, man sollte genauso auf die Gesundheit der einzelnen Tiere<br />
achten.<br />
Zu der allgemeinen Gesunderhaltung gehört das zweimalige Schafscheren, das<br />
aufgrund der Temperatur und dem Energiebedarf (bei Lämmern) gemacht wer<strong>den</strong><br />
muss. Ebenso sollte man auf die Klauen der Schafe achten. Diese sollten<br />
mindestens zwei Mal im Jahr geschnitten wer<strong>den</strong>. Genauso wichtig wie diese zwei<br />
Punkte sind die Klauen- und Räudebäder, um Krankheitserreger abzutöten.<br />
Das Räudebad sollte mindestens einmal im Jahr stattfin<strong>den</strong>. Die Häufigkeit eines<br />
Klauenbads obliegt dem eigenen Ermessen. Je nach Erkrankung der Tiere wäre<br />
es doch ratsam, das Bad mindestens einmal im Jahr durchzuführen. Hält man<br />
diese Punkte ein, sollte die Krankheitsanfälligkeit der Tiere gering sein.<br />
Doch leider wer<strong>den</strong> die Schafe immer wieder krank, seien es Erkältungen oder<br />
andere gefährlichere Krankheiten. Ein Profi wird bereits nach einem Blick auf die<br />
Herde erkennen, welche Schafe nicht zu hundert Prozent gesund sind. Doch ein<br />
Anfänger sollte auf je<strong>den</strong> Fall einige allgemeine Daten zu Schafen wissen. Wenn<br />
ihm ein Schaf nicht ganz in Ordnung vorkommt, sollten bestimmte Daten<br />
kontrolliert wer<strong>den</strong>:<br />
• Atmung: Ausgewachsene Schafe atmen 9 -18 Mal in der Minute. Jüngere<br />
Tiere haben eine schnellere Atmung.<br />
31 Vgl.: Prof. Dr. Fritz Haring et al. Schafzucht. Sechste, neubearbeitete und erweitere Auflage. Stuttgart.<br />
Verlag Eugen Ulmer.1980<br />
32 Vgl.: Prof. Dr. Gerold Rahmann. Ökologische Schaf‐ und Ziegenhaltung. 100 Fragen und Antworten <strong>für</strong> die<br />
Praxis.URL:http://orgprints.org/12971/01/200_Schaf_Ziege_im_%C3%96kolandbau_komplett_Version_3_kl<br />
eine_Datei.pdf[Stand 7.4.2008]<br />
74
• Temperatur: Die Normaltemperatur bei ausgewachsenen Schafen liegt bei<br />
38,5 -39,5 Grad Celsius. Bei Lämmern kann die Temperatur bei 40,5 Grad<br />
Celsius liegen. Man sollte aber immer zum Vergleich auch bei einem<br />
gesun<strong>den</strong> Tier Fieber messen, <strong>den</strong>n die Körpertemperatur ist von der<br />
Außentemperatur abhängig.<br />
• Puls: Den Puls wird bei Schafen an der Innenseite des Schenkels gefühlt.<br />
Ausgewachsene Schafe haben einen Puls von 60 – 80; jüngere Tiere<br />
haben einen schnelleren Puls.<br />
• Äußere Anzeichen: Es sollte beobachtet wer<strong>den</strong>, ob das Schaf irgendwo,<br />
irgendwelche Auswüchse hat (Bläschen usw.), ob es irgendwelche<br />
Geräusche macht (Zähneknirschen usw.), ob das Verhalten sich verändert<br />
hat (Knien usw.) oder ob es Durchfall usw. hat.<br />
Falls das Tier irgendwelche dieser Daten nicht erfüllt oder Anzeichen <strong>für</strong> eine<br />
Erkrankung zeigt, sollte man in einem Buch nachlesen und/ oder <strong>den</strong> Tierarzt<br />
kontaktieren.<br />
Nachleselektüre:<br />
� Straiton Schafkrankheiten Verlagsunion Agrar<br />
� K.Zettl/J.Brömel Handbuch Schafkrankheiten Verlagsunion Agrar<br />
Um bei dem Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ teilnehmen zu können, muss man<br />
sich dem Tiergesundheitsdienst (TGD) anschließen. Dies ist eine der wenigen<br />
Richtlinien, die eingehalten wer<strong>den</strong> müssen. Man benötigt <strong>den</strong> TGD, um bereits<br />
eine Kontrolle der Tiere im Vorfeld zu haben.<br />
75
4.1.10 Tiergesundheitsdienst: 33<br />
Ziele und Aufgaben<br />
1. Verbesserung der Tiergesundheit<br />
Das Ansteigen der Bestandsgrößen führt zusammen mit Leistungssteigerungen<br />
zum Teil zu höherer Krankheitsanfälligkeit. Im Tiergesundheitsdienst wird der<br />
Krankheitsvorbeugung vermehrt Aufmerksamkeit beigemessen.<br />
Dadurch soll die Arzneimittelanwendung reduziert und Totalausfälle soweit wie<br />
möglich vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Zusätzlich bezweckt der Tiergesundheitsdienst durch<br />
systematische, prophylaktische und therapeutische Maßnahmen die Gesundheit<br />
der <strong>für</strong> die Lebensmittelerzeugung bestimmten Tiere zu erhalten. Schließlich<br />
sollen Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit, der einwandfreien<br />
Beschaffenheit und einer hohen Qualität von Lebensmitteln tierischer Herkunft zur<br />
Erzielung eines bestmöglichen Verbraucherschutzes gesetzt wer<strong>den</strong>.<br />
2. Der Tiergesundheitsdienst - ein Instrument <strong>für</strong> ein<br />
Qualitätssicherungsprogramm<br />
• Nach <strong>den</strong> Richtlinien der gemeinsamen EU Agrarpolitik (GAP Reform 2003)<br />
wer<strong>den</strong> Förderungen zukünftig an die Einhaltung von Standards in <strong>den</strong><br />
Bereichen Umwelt, Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit und Tierschutz<br />
(„Cross Compliance“) gebun<strong>den</strong>.<br />
• Auch in der EU Verordnung 178/2002 sind Grundsätze <strong>für</strong> die<br />
Primärproduktion (Erzeugung, Aufzucht oder Anbau von Primärprodukten<br />
einschließlich Ernten, Melken und landwirtschaftlicher Nutztierproduktion<br />
vor dem Schlachten) enthalten, die ein hohes Maß an<br />
Lebensmittelsicherheit gewährleisten.<br />
33 Tiroler Gesundheitsdienst. URL:http://www.t‐<br />
tgd.at/index.php?option=com_content&task=view&id=4&Itemid=7[Stand 25.4.2008]<br />
76
• Das QS- Programm wird im TGD durch die Einführung von<br />
Betriebserhebungen umgesetzt. Ziele dabei sind die Umsetzung der<br />
Dokumentation sowie Fehleranalyse, Fehlerbewertung, Fehlerbeseitigung,<br />
wie sie auch in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Richtlinien enthalten sind.<br />
• Derzeit fordern das AMA Gütesiegel und verschie<strong>den</strong>e<br />
Markenfleischprogramme (z.B. Grauviehalmochs) die Teilnahme am TGD.<br />
In Zukunft wer<strong>den</strong> noch eine Reihe anderer Qualitätsprogramme<br />
dazukommen.<br />
3. Der TGD sorgt <strong>für</strong> ordnungsgemäßen Arzneimitteleinsatz<br />
• Im Rahmen des TGD darf der Tierhalter unter Beachtung der gesetzlichen<br />
Vorgaben in die Anwendung von Tierarzneimitteln eingebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
• Der Tierarzt darf dem Tierhalter im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes<br />
Arzneimittel (z.B. Eutertuben, Mykoplasmenimpfstoff) überlassen.<br />
• Es wird die ordnungsgemäße Dokumentation des Arzneimitteleinsatzes<br />
verlangt.<br />
4. Weiterbildung <strong>für</strong> Tierärzte und Landwirte<br />
Schulungen und Weiterbildungsveranstaltungen wer<strong>den</strong> von der Geschäftsstelle<br />
<strong>für</strong> beide Partner (Tierhalter und Tierärzte) angeboten und organisiert.<br />
Für genauere Informationen über das TGD ist der Besuch der Homepage des<br />
TGD www.t-tgd.at. hilfreich.<br />
77
4.1.11. Schlachtung<br />
Schon bei der Abholung der Lämmer sind <strong>für</strong> die folgende Schlachtung wichtige<br />
Punkte zu beachten. Die Tiere sollten so wenig Stress wie nur möglich haben, um<br />
die Fleischqualität nicht zu senken. Dies erfordert eine tiergerechte Auf- und<br />
Abladung der Lämmer sowie einen möglichst ruhigen Transport. Keinesfalls<br />
sollten die Tiere Gewalt erfahren. Blaue Flecken, die dadurch eventuell entstehen<br />
könnten, wirken sich negativ auf die Qualität aus.<br />
Die Schlachtung muss <strong>für</strong> <strong>den</strong> weiteren Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel in<br />
einem EU-Schlachthof von qualifizierten Personen durchgeführt wer<strong>den</strong>. Um die<br />
richtige Qualität zu gewährleisten, sind die Tiere vor der Schlachtung auf ihre<br />
Gesundheit zu prüfen. Dies muss von einem zugelassenen und geprüften<br />
Fleischbeschauer gemacht wer<strong>den</strong>.<br />
Die Lämmer sind vor der Blutentziehung entweder elektrisch oder mit einem<br />
Bolzenschussgerät zu betäuben. Danach wird die Kehle des Tieres<br />
durchgeschnitten. Zum Ausbluten wird das Lamm nun sofort an <strong>den</strong> Hinterbeinen<br />
aufgehängt.<br />
Im Zuge des nächsten Arbeitsschrittes wird das Lamm im hängen<strong>den</strong> Zustand<br />
gehäutet. Es ist speziell darauf zu achten, dass das Fleisch nicht mit dem Fell in<br />
Kontakt kommt oder auf anderem Wege verschmutzt wird.<br />
„Das Auswei<strong>den</strong> hat so zu erfolgen, dass der Schlachtkörper nicht verunreinigt<br />
wird. Die Edel-Innereien Leber, Herz, Lunge sowie die Zunge sind getrennt zur<br />
Beschau und Weiterverarbeitung aufzubewahren. Die Karkasse ist hängend so<br />
zwischenzulagern, dass die Fleischtemperatur in 4 bis 6 Stun<strong>den</strong> auf +10°C<br />
abgesenkt wird. Nach der Beschau und 6 Stun<strong>den</strong> Vorreife wird die Karkasse im<br />
Kühlhaus bei +4°C mindestens 120 Stun<strong>den</strong> hängend gekühlt. Dabei wird eine<br />
gute Reifung erzielt.“ 34<br />
34 http://www.ovis‐lammspezialitaeten.de/lammfleisch‐verarbeitung.htm[Stand 25.4.2008]<br />
78
„Es ist unbedingt darauf zu achten, dass Kontrollstempel nicht auf Premium-Teile<br />
aufgebracht wer<strong>den</strong>, um eine optische Beeinträchtigung dieser wertvollen Anteile<br />
zu vermei<strong>den</strong>.““A.a.O.“<br />
Auch die folgende Zerlegung des Lammes wird von ausgebildeten Metzgern<br />
durchgeführt. Dabei wird die Karkasse in bestimmte Teilstücke zerlegt.<br />
Prozentuale Anteile der Teilstücke bezogen auf <strong>den</strong> gesamten<br />
Schlachtkörper: 35<br />
Keule mit Hinterhaxe 31,5 %<br />
Rücken 13,9 %<br />
Filet 1,9 %<br />
Kamm 5,8 %<br />
Hals 6,7 %<br />
Brust 5,3 %<br />
Bug mit Vorderhaxe 16,9 %<br />
Talg, Nieren, Schwanz 4,0 %<br />
Diese Teilstücke wer<strong>den</strong> anschließend zur entsprechen<strong>den</strong><br />
Lebensmitteleinzelhandelszentrale befördert, wo sie jeweils einzeln verkauft<br />
wer<strong>den</strong> können. Talg, Nieren und Schwanz können im Regelfall nicht<br />
weiterverwendet wer<strong>den</strong>.<br />
35 http://www.ovis‐lammspezialitaeten.de/produkte‐lamm‐frischfleisch‐<br />
info.htm#prozentuale_anteile[Stand 25.4.2008]<br />
79
Im Hinblick auf die Schlachtung ist auf folgende Gesetze und Verordnungen<br />
zu achten: 36<br />
- Tierschutzgesetz<br />
- Fleischhygienegesetz<br />
- Tierkörperbeseitigungsgesetz<br />
- Fleischhygiene-Verordnung<br />
- Anlage zur Fleischhygiene-Verordnung Kapitel I – IX<br />
- Fleischverordnung<br />
4.2 Preis<br />
4.2.1. Preis allgemein<br />
Bei dem Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM “ wird der Bauer nach der Qualität des<br />
Schlachtlammes bezahlt. Diese Methode wird verwendet, um die Bauern dazu zu<br />
motivieren, die gewünschte Qualität oder eine bessere Qualität zu bringen.<br />
Der Preis des Bauern wird in dem Projekt durch eine fixe Preismaske festgelegt.<br />
Diese Preise sind gewichts- sowie qualitätsabhängig. Der Bauer sollte mit diesem<br />
Geld seine Produktionskosten decken können. Natürlich sollte er auch einen<br />
Gewinn dabei erzielen. Dieser Preis wird durch eine Vollkostenrechnung und der<br />
derzeitigen Marktsituation gestaltet. Ebenso wur<strong>den</strong> die Schlachtkosten anhand<br />
der Zahlen des EU-Schlachthauses in Untermieming berechnet.<br />
36 http://www.ovis‐lammspezialitaeten.de/lammfleisch‐verarbeitung.htm[Stand 25.4.2008]<br />
80
4.2.2. Preis <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bauern<br />
Für die Preisgestaltung wurde eine Vollkostenrechnung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Betrieb Dengg in<br />
Mieming mit 200 Stück Mutterschafen, 13 ha Grünland und 6 ha Kleegrassilage<br />
durchgerechnet (siehe Kapitel 4.2.3.Vollkostenrechnung). Aus dieser<br />
Vollkostenrechnung sind ein paar Punkte <strong>für</strong> die Preisgestaltung wichtig. Die<br />
folgen<strong>den</strong> Daten sind der Vollkostenrechnung entnommen.<br />
Die Produktionskosten <strong>für</strong> ein Schaf pro Jahr liegen bei 97,77 €. Von diesen<br />
Produktionskosten wer<strong>den</strong> nun die Nebenerlöse (Altschaf- und Wollerlöse) ohne<br />
Förderungen abgezogen.<br />
Fixe und variable Kosten 104,18 €/Lamm<br />
- Nebenerlöse -6,41 €/Lamm<br />
Produktionskosten ohne Lohnanspruch 97,77 €/Lamm<br />
Das bedeutet ein Betrieb ohne Förderungen erzielt bei dem derzeitigen<br />
Durchschnittspreis von 4,55 €/ kg Totgewicht einen Erlös von 91,00 € bei Verkauf<br />
eines Schlachtlammes mit 20kg Totgewicht.<br />
Erlös 91,00 €/Lamm<br />
- Produktionskosten ohne<br />
Lohnanspruch -97,77 €/Lamm<br />
Arbeitsverdienst -6,77 €/Lamm<br />
81
Diese Rechnung beweist, dass der Landwirt ohne Förderungen negativ aussteigt.<br />
Um dies Auszugleichen müsste der Landwirt mind. 4,90 €/ kg Totgewicht<br />
beziehen.<br />
Erlös / Lamm 98,00 €/Lamm<br />
- Produktionskosten ohne Lohnanspruch - 97,77€/Lamm<br />
Arbeitsverdienst 0,23 €/Lamm<br />
Leider sind 4,90 € / kg Totgewicht weder von <strong>den</strong> Konsumenten noch von <strong>den</strong><br />
Lebensmittelgeschäften als Grundpreis bezahlbar. Darum können heutzutage<br />
Betriebe ohne Förderungen fast nicht mehr überleben. Wenn man nun die<br />
Förderungen mit einbezieht, kann man feststellen, dass der Landwirt ein<br />
Einkommen pro Lamm von 40,37 € hat.<br />
Erlös 91,00 €/Lamm<br />
+ Förderungen 47,14 €/Lamm<br />
- Produktionskosten ohne Lohnanspruch -97,77 €/Lamm<br />
Arbeitsverdienst 40,37 €/Lamm<br />
���������������� ��� ������ � Arbeitsverdienst<br />
Akh / Lamm<br />
�, �� €/��� �<br />
40,37 €/ Lamm<br />
6,94 Akh / Lamm<br />
82
Hier kann man gut sehen, dass ein Grundpreis von 4,55€ / kg Totgewicht <strong>für</strong> die<br />
gewünschte Qualität von R 2/3 mindestens bezahlt wer<strong>den</strong> muss. Dem Preis sind<br />
natürlich nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Doch weniger als die genannten<br />
4,55 € / kg Totgewicht dürfen dem Landwirt nicht bezahlt wer<strong>den</strong>.<br />
4.2.3. Vollkostenrechnung<br />
Um einmal einen Eindruck zu erhalten, wurde anhand der Daten des Betriebes<br />
Dengg eine Produktionskostenrechnung durchgeführt. Es soll veranschaulicht<br />
wer<strong>den</strong>, in welchem Rahmen sich die Produktionskosten einerseits auf <strong>den</strong><br />
Betrieb, andererseits auf das einzelne Lamm bewegen.<br />
4.2.3.1.Die Kostenrechnung<br />
Die Kostenrechnung ist ein Teil des betrieblichen Rechnungswesens, mit dem alle<br />
betrieblichen Vorgänge mengen- und wertmäßig erfasst und überwacht wer<strong>den</strong>.<br />
� Fixe und variable Kosten:<br />
In der Praxis fallen oft Mischkosten an, die teilweise fix und teilweise variabel sind.<br />
Es kommt vor, dass sich bestimmte Kosten auch manchmal fix und manchmal<br />
variabel verhalten. Eine genaue Zuordnung gibt es also nicht.<br />
Fixkosten sind benützungsabhängig. Das heißt, dass sie immer anfallen, egal ob,<br />
wie und wie viel produziert wird. Die Fixkosten/Jahr bleiben in Abhängigkeit der<br />
Produktion immer gleich. Wer<strong>den</strong> die Fixkosten auf die produzierten Einheiten<br />
gerechnet, so nehmen diese bei einer Ausdehnung der Produktion ab. In diesem<br />
Fall spricht man von Fixkostendegression.<br />
83
Variable Kosten sind benützungsunabhängig. Das bedeutet, dass sie nur anfallen,<br />
wenn auch wirklich produziert wird. Die Höhe der anfallen<strong>den</strong> variablen Kosten ist<br />
von der Produktion abhängig.<br />
� Spezial- und Gemeinkosten<br />
Diese Einteilung wird hinsichtlich der Zuordnungs- oder Verteilungsmöglichkeit auf<br />
die einzelnen Produktionsverfahren gemacht. Man unterscheidet zwischen<br />
Kosten, welche einzelnen Produktionsverfahren speziell angelastet wer<strong>den</strong><br />
können und zwischen solchen, bei <strong>den</strong>en dies eben nicht möglich ist.<br />
Spezialkosten können eindeutig und direkt einem bestimmten Produkt zugeordnet<br />
wer<strong>den</strong>. Ist dies nicht möglich, so handelt es sich um Gemeinkosten.<br />
� Eigen- und Fremdkosten<br />
Eigen- und Fremdkosten wer<strong>den</strong> nach <strong>den</strong> anfallen<strong>den</strong> Ausgaben unterschie<strong>den</strong>.<br />
Eigenkosten verursachen keine Ausgaben. Deshalb wer<strong>den</strong> sie meist nicht<br />
wirklich als „Kosten“ empfun<strong>den</strong>.<br />
Zu <strong>den</strong> Eigenkosten zählen:<br />
� Zinsanspruch <strong>für</strong> das eingesetzte Eigenkapital<br />
� Naturale Eigenleistungen des Betriebes<br />
� Lohnanspruch <strong>für</strong> die geleistete Arbeit der Familienarbeitskräfte.<br />
Der Lohnanspruch wird vom Unternehmer selbst festgelegt und richtet sich<br />
nach dessen Vorstellungen, wie viel Geld er verdienen möchte.<br />
Fremdkosten verursachen Ausgaben. Zu diesen Kosten zählen zum Beispiel<br />
Personal-, Material-, Transport-, Energie- und Maschinenkosten.<br />
84
4.2.3.2. Produktionskostenrechnung:<br />
Bei der Produktionskostenrechnung müssen alle Kosten, sowohl die fixen und<br />
variablen Spezial- und Gemeinkosten als auch die Eigen- und Fremdkosten<br />
berücksichtigt wer<strong>den</strong>. Empfehlenswert ist folgendes Berechnungsschema:<br />
Spezialkosten<br />
+ Gemeinkosten<br />
- Nebenerlöse<br />
= Produktionskosten<br />
Die Produktionskosten wer<strong>den</strong> meist <strong>für</strong> ein bestimmtes Produkt berechnet. In<br />
dieser Diplomarbeit lautet die Einheit [Produktionskosten pro Lamm].<br />
85
4.2.3.3. Die Vollkostenrechnung<br />
Allgemeines Datenblatt<br />
LW Nutzfläche 19,00 ha<br />
…davon Grünland, Heu 13,00 ha<br />
…davon Kleegras, Silage 6,00 ha<br />
Anzahl der Mutterschafe 200,00 Stk.<br />
Mutterschafe pro Bock 50,00 Stk.<br />
Anzahl der Lämmer 1,60 Stk./MS/Jahr<br />
...davon Almmast 50 %<br />
...davon Stallmast 50 %<br />
Wollpreis 0,50 €/kg<br />
Scheren 7,00 €/MS + Lämmer/Jahr<br />
Wollmenge 8,00 kg/Jahr<br />
Nutzungsdauer Schaf 6,00 Jahre<br />
Mastdauer<br />
Altschafpreis 0,50 €/kg<br />
Altschafgewicht 75,00 Kg<br />
4,00 Monate bei Stallmast<br />
6,00 Monate bei Almmast<br />
Lammpreis 4,55 €/kg TG<br />
Totgewicht Lamm 20,00 Kg<br />
Jungschaf 100,00 €/Stk.<br />
Bestandsergänzung<br />
Kraftfutter Lamm kg<br />
20,00 Stk./Jahr<br />
Kraftfutterpreis Lamm 0,37 €/kg<br />
Rest Eigene Nachzucht<br />
80,00 kg bei Stallmast<br />
1,00 kg bei Almmast<br />
Kraftfutter Schaf kg 10,00 kg/Jahr<br />
86
Kraftfutterpreis Schaf 0,30 €/kg<br />
Mineralstoffe 1,75 €/MS+Lämmer/Jahr<br />
Tiergesundheit 4,88 €/MS+Lämmer/Jahr<br />
Bockabwertung 450,00 €/Bock<br />
Nutzungsdauer Bock 3,00 Jahre<br />
Vermarktung, div. Gebühren 220,00 €/Jahr<br />
Einstreu (180 d Stallhaltung) 15.000,00 kg/Jahr<br />
Strohpreis 0,09 €/kg<br />
Transport auf die Alm 900,00 €/Jahr<br />
Hirtenlohn 1.000,00 €/Jahr<br />
MR Silagekosten 411,00 €/ha<br />
Tierprämie 28,00 €/Mutterschaf<br />
ÖPUL 136,00 €/ha LNF<br />
Ausgleichszulage 6.900,69 €/Betrieb/Jahr<br />
Neupreis Gebäude 290,00 €/MS + Lämmer/Jahr<br />
Nutzungsdauer 25,00 Jahren<br />
Lohnanspruch 7,00 €<br />
Arbeitsstun<strong>den</strong> 10,00<br />
Zinsanspruch <strong>für</strong> Gebäude 0,04<br />
AKH/MS +<br />
Lämmer/Jahr<br />
von 60 % des<br />
Neuwertes<br />
Reparaturkosten Gebäude 0,01 vom Neuwert<br />
Strom 924,27 €/Jahr<br />
Wasser 49,50 €/Jahr<br />
Grundsteuer 134,52 €/Jahr<br />
Versicherung 204,21 €/Jahr<br />
Steuer Finanzamt 84,00 €/Jahr<br />
87
1. Variable Kosten €/Jahr €/Mutterschaf,Jahr<br />
1.01 Bestandsergänzung 2.000,00 10,00<br />
1.02 Kraftfutter Lamm 4.782,24 23,91<br />
1.03 Kraftfutter Schaf 600,00 3,00<br />
1.04Mineralstoff 350,00 1,75<br />
1.05 Tiergesundheit 976,00 4,88<br />
1.06 Bockabwertung 600,00 3,00<br />
1.07 Vermarktung div. Gebühren 220,00 1,10<br />
1.08 Einstreu 1.350,00 6,75<br />
1.09Schur 1.400,00 7,00<br />
1.10 Transport auf die Alm 900,00 4,50<br />
1.11 Hirtenlohn 1.000,00 5,00<br />
1.12 Maschinenring 2.460,00 12,30<br />
1.13 Eigenmechanisierung 11.010,52 55,05<br />
Summe 27.648,76 138,24<br />
2. Fixe Kosten €/Jahr €/Mutterschaf,Jahr<br />
2.01Versicherung 204,21 1,02<br />
2.02 Gebäudekosten 4.292,00 21,46<br />
2.03 Strom 924,27 4,62<br />
2.04 Wasser 49,50 0,25<br />
2.05 Grundsteuer 134,52 0,67<br />
2.06 Steuer Finanzamt 84,00 0,42<br />
Summe 5.688,50 28,44<br />
3. Nebenerlöse €/Jahr €/Mutterschaf,Jahr<br />
3.01 Wolle 800,00 4,00<br />
3.02 Altschaf 1.250,00 6,25<br />
Zwischensumme 2.050,00 10,25<br />
3.02 Öpul 2.584,00 12,92<br />
3.03 Tierprämie 5.600,00 28,00<br />
3.04 Ausgleichszulage 6.900,69 34,50<br />
Zwischensumme 15.084,69 75,42<br />
Summe 17.134,69 85,67<br />
88
€/Jahr €/Mutterschaf,Jahr<br />
Produktionskosten ohne Lohnanspruch 16.202,57 81,01<br />
€/Lamm<br />
Produktionskosten ohne Lohnanspruch 50,63<br />
Erlöse €/Lamm<br />
Lammverkauf 91,00<br />
Produktionskosten ohne Lohnanspruch ‐50,63<br />
Nebenrechnungen:<br />
Traktorkosten<br />
Arbeitsverdienst pro Lamm 40,37<br />
Einsatzstun<strong>den</strong> /Jahr 278,80 Akh<br />
Maschinenkosten/h 14,14 278,80<br />
Traktorkosten Gesamt 3.942,23<br />
Maschinenkosten Silage: 6 ha, 3 Schnitte<br />
Traktor Mähwerk Zettwender Miststreuer Akh<br />
Einsatzstun<strong>den</strong>/Schnitt/ha 2,90 0,90 0,50 1,50 2,90<br />
Einsatzstun<strong>den</strong>/Jahr 52,20 16,20 9,00 6,00 52,20<br />
Maschinenkosten/h 14,14 17,59 20,66 19,24<br />
Maschinenkosten Gesamt 738,11 284,96 185,94 115,44<br />
Maschinenkosten Heufläche: 13 ha, 2 Schnitte Summe 1.324,45<br />
89
Kosten ‐ Heuproduktion<br />
Traktor Mähwerk Zettwender Miststreuer<br />
Einsatzstun<strong>den</strong>/Schnitt/ha 6,50 0,90 1,50 1,50<br />
Einsatzstun<strong>den</strong>/Jahr 169,00 23,40 39,00 19,50<br />
Maschinenkosten/h 14,14 17,59 20,66 19,24<br />
Maschinenkosten Gesamt 2.389,66 411,61 805,74 375,18<br />
Schwader Ladewagen Akh<br />
Einsatzstun<strong>den</strong>/Schnitt/ha 1,00 1,60 6,50<br />
Einsatzstun<strong>den</strong>/Jahr 26,00 41,60 169,00<br />
Maschinenkosten/h 6,54 38,26<br />
Maschinenkosten Gesamt 170,04 1.591,62<br />
Maschinenkosten Summe 5.743,84<br />
Einheit …/Betrieb …/Mutterschaf<br />
Landwirtschaftliche Nutzfläche ha 19,00 0,10<br />
Maschinenkosten Eigenmechanisierung € 11.010,52 55,05<br />
Arbeitsbedarf Grundfutter Akh 500,00 2,50<br />
Gebäude<br />
Neupreis 58.000,00 €<br />
Nd 25,00 Jahre<br />
Afa 2.320,00 €/Jahr<br />
Reparaturkosten 580,00 €/Jahr<br />
Zinsanspruch 1.392,00 €/Jahr<br />
Gebäudekosten 4.292,00 €/Jahr<br />
90
Arbeitsbedarf<br />
Akh/Jahr Akh/Mutterschaf Akh/Lamm<br />
Heu 169,00 0,85 0,53<br />
Silage 52,20 0,26 0,16<br />
Stall 2.000,00 10,00 6,25<br />
Gesamt 2221,20 11,11 6,94<br />
Gesamte Kosten<br />
€/Jahr €/Mutterschaf,Jahr €/Lamm<br />
Variable Kosten 27.648,76 138,24 86,40<br />
Fixe Kosten 5.688,50 28,44 17,78<br />
Gesamt 33.337,26 166,69 104,18<br />
Nebenerlöse ohne Förderungen<br />
€/Jahr €/Mutterschaf,Jahr €/Lamm<br />
Wolle 800,00 4,00 2,50<br />
Altschaf 1.250,00 6,25 3,91<br />
Gesamt 2.050,00 10,25 6,41<br />
91
4.2.4. Preismaske<br />
Wie in der Diplomarbeit schon öfters erwähnt, wird in dem Projekt „Nord Tiroler<br />
Berg LAMM“ nach Qualität und Gewicht bezahlt. Die Qualitätseinteilung erfolgt<br />
durch einen ausgebildeten Prüfer. Eingeteilt wer<strong>den</strong> die Lämmer nach dem<br />
SEUROP Konzept (siehe Kapitel 4.1.4. Qualitätseinteilung nach SEUROP). Da<br />
leider nicht direkt mit einem LEH zusammen gearbeitet wer<strong>den</strong> konnte, war es<br />
schwierig, eine eigene Preismaske anzulegen. Darum wurde die derzeitige<br />
Preismaske des Projektes „Tiroler Qualitätslamm“ von Zürcher Martin kontrolliert.<br />
Diese Preismaske mit Grundpreis von 4,55 € ist als eine gute Preismaske zu<br />
bewerten. Natürlich müsste man bei einer Durchführung des Projektes „Nord<br />
Tiroler Berg LAMM“ <strong>den</strong> Preis neu aushandeln, doch als Grundgerüst kann man<br />
die unten angeführte Preismaske (siehe Tab. 8) heranziehen.<br />
Einkauf ‐ Preismaske Auszahlung Landwirt<br />
Gewichtsklasse Handelsklasse Netto<br />
Tab. 13: Einkauf ‐ Preismaske Auszahlung Landwirt 37<br />
37 Zürcher Martin. Projekt „Tiroler Qualitätslamm“<br />
U 2/3 4,72 €<br />
< 16,9 kg R 2/3 4,30 €<br />
O 2/3 3,87 €<br />
U 2/3 4,99 €<br />
17 kg ‐ 21,9 kg R 2/3 4,55 €<br />
O 2/3 4,11 €<br />
U 2/3 4,65 €<br />
> 22 kg R 2/3 4,24 €<br />
Abzug <strong>für</strong> Fettklasse 1 : 0,10 €<br />
O 2/3 3,82 €<br />
92
Ebenfalls kann aus dem Projekt „Tiroler Qualitätslamm“ von Zürcher Martin die<br />
Preismaske <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf des Lammfleisches an das Lebensmittelgeschäft<br />
M-Preis (siehe Tab.9) als Grundgerüst verwendet wer<strong>den</strong>. Denn im Zuge der<br />
Diplomarbeit konnten leider keine Verhandlungen mit dem LEH über <strong>den</strong> Preis<br />
durchgeführt wer<strong>den</strong>.<br />
Verkauf‐ Preismaske Handel<br />
Gewichtsklasse Handelsklasse Netto<br />
Tab. 14: Verkauf – Preismaske Handel 38<br />
38 Zürcher Martin. Projekt „Tiroler Qualitätslamm“<br />
U 2/3 6,47 €<br />
< 16,9 kg R 2/3 6,05 €<br />
O 2/3 5,62 €<br />
U 2/3 6,74 €<br />
17 kg ‐ 21,9 kg R 2/3 6,30 €<br />
O 2/3 5,86 €<br />
U 2/3 6,40 €<br />
> 22 kg R 2/3 5,99 €<br />
O 2/3 5,57 €<br />
93
Wenn man nun zum Beispiel rechnet, dass ein Landwirt ein Lamm mit der Qualität<br />
U 2/3 liefert und dieses ein Totgewicht von 17- 21,9 kg hat, dann bekommt der<br />
Bauer:<br />
20kg * 4,99€ = 99,80 €<br />
Das Lebensmittelgeschäft hingegen zahlt:<br />
20kg * 6,74€ = 134,8 €<br />
Die Differenz aus diesen zwei Beträgen ist:<br />
134,80 €<br />
-99,80 €<br />
35,00 €/ Lamm<br />
35,00 € / 20kg = 1,75 €/kg<br />
Die 1,75 € pro kg Schlachtkörper wer<strong>den</strong> dazu verwendet, um jegliche Kosten zu<br />
decken. Um dies zu schaffen, muss man die Anzahl der verkauften Lämmer pro<br />
Woche so lange steigern, bis die Kosten gedeckt sind.<br />
94
4.2.5. Preis im Handel<br />
Der Preis im Handel kann mit einer normalen Preiskalkulation berechnet wer<strong>den</strong>.<br />
Allgemeine Preiskalkulation:<br />
Einstandspreis €<br />
+ Gemeinkostenzuschlag in % €<br />
∑ Selbstkosten €<br />
+Gewinnzuschlag in % €<br />
∑ Nettoverkaufspreis €<br />
Umsatzsteuer in % €<br />
∑ Bruttoverkaufspreis (Abgabepreis) €<br />
Im M-Preis in der Höttinger Au zum Beispiel kostete ein Lammschlögel am<br />
28.04.08 auf Vorbestellung 14,99 €/kg. Der Einstandspreis wurde aus der<br />
Preismaske aus Kapitel 4.2.4 Preismaske übernommen. Die unten angeführten<br />
Rechnungen sind nur Beispielrechnungen und stimmen nicht mit <strong>den</strong><br />
Kalkulationen von M-Preis überein.<br />
Einstandspreis 6,30 €/kg<br />
+ Gemeinkostenzuschlag 106% 6,68 €/kg<br />
∑ Selbstkosten 12,98 €/kg<br />
+Gewinnzuschlag 5% 0,65 €/kg<br />
∑ Nettoverkaufspreis 13,63 €/kg<br />
Umsatzsteuer 10% 1,36 €/kg<br />
∑ Bruttoverkaufspreis (Abgabepreis) 14,99 €/kg<br />
95
Einstandspreis 6,30 €/kg<br />
+ Gemeinkostenzuschlag 96,6% 6,09 €/kg<br />
∑ Selbstkosten 12,39 €/kg<br />
+Gewinnzuschlag 10% 1,24 €/kg<br />
∑ Nettoverkaufspreis 13,63 €/kg<br />
Umsatzsteuer 10% 1,36 €/kg<br />
∑ Bruttoverkaufspreis (Abgabepreis) 14,99 €/kg<br />
Einstandspreis 6,30 €/kg<br />
+ Gemeinkostenzuschlag 88,1% 5,55 €/kg<br />
∑ Selbstkosten 11,85 €/kg<br />
+Gewinnzuschlag 15% 1,78 €/kg<br />
∑ Nettoverkaufspreis 13,63 €/kg<br />
Umsatzsteuer 10% 1,36 €/kg<br />
∑ Bruttoverkaufspreis (Abgabepreis) 14,99 €/kg<br />
4.2.6. Schlachtkosten:<br />
Schlachtkosten setzen sich zusammen aus:<br />
Direkte Schlachtkosten €/Stk.<br />
Lohnkosten €/Stk.<br />
Schlachthausgebühren €/kg Warmgewicht<br />
Konfiskatentsorgung €/kg Konfiskat<br />
∑ Gesamte<br />
Schlachtkosten<br />
€/Stk.<br />
96
Die Kosten <strong>für</strong> die Schlachtung eines Lammes im EU-Schlachthaus Untermieming<br />
betragen: 39<br />
39 Verband der Agrargemeinschaft vom Mieminger Plateau und des Bauernmarktvereines Wildermieming.<br />
Mitgliederinformation 2003<br />
Direkte Schlachtkosten<br />
Schlachtkosten 5,00 €/Stk.<br />
Schlachthausgebühren<br />
0,04 €/kg Warmgewicht<br />
Konfiskate<br />
0,27 €/kg Konfiskat<br />
+ 20% USt. 1,00 €/Stk.<br />
AMA Geb. 0,73 €/Stk<br />
Lohnkosten<br />
Summe 6,73 €/Stk.<br />
Lohnkosten 8,30 €/Stk.<br />
+ 20% USt. 1,66 €/Stk.<br />
Summe 9,96 €/Stk.<br />
97
Wenn zum Beispiel ein Bauer im Schlachthaus Untermieming ein Lamm mit 42 kg<br />
Lebengewicht schlachtet, betragen die Schlachtkosten:<br />
Daten<br />
42 kg Lebendgewicht<br />
48 % Ausschlachtung<br />
0,04 €/ kg Warmgewicht<br />
0,27 €/kg Konfiskat<br />
2) Lohnkosten<br />
Lohn 8,30 €/Stk.<br />
+ 20 % USt. 1,66 €/Stk.<br />
Summe 9,96 €/Stk.<br />
4) Konfiskate<br />
Konfiskat 21,84 kg<br />
Konfiskatgebühren. 5,90 €<br />
1) Direkte Schlachtkosten<br />
Schlachtkosten 5,00 €/Stk.<br />
+ 20 % USt. 1,00 €/Stk.<br />
+ 0,73 AMA Geb. 0,73 €/Stk.<br />
Summe 6,73 €/Stk.<br />
3) Schlachthausgebühren<br />
Warmgewicht 20,16 kg<br />
Schlachthausgeb. 0,81 €<br />
Direkte Schlachtkosten 6,73 €/Stk<br />
Lohnkosten 9,96 €/Stk<br />
Schlachthausgeb. 0,81 €/Stk<br />
Konfiskatgeb. 5,90 €/Stk<br />
Gesamte Schlachtkosten 23,39 €/Stk<br />
An diesem Beispiel kann man sehen, dass im EU- Schlachthaus die Kosten <strong>für</strong> die<br />
Schlachtung von einem Lamm bei 23,39 € liegen. Natürlich kann man um <strong>den</strong><br />
Schlachtpreis noch verhandeln, wenn man darüber Bescheid weiß, wie oft und wie<br />
viele Schlachtungen pro Woche vorgenommen wer<strong>den</strong>.<br />
Die Zerlegungskosten konnten bei der Rechnung weitgehend außer Acht gelassen<br />
wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n laut Riser Andreas zerlegen die meisten LEHs die Schlachtkörper<br />
selbst.<br />
98
4.2.7 Kosten - und Gewinnrechnung<br />
Da nun fast alle Kosten und Preise in der Diplomarbeit abgehandelt wor<strong>den</strong> sind,<br />
kann eine Kosten- und Gewinnrechnung durchgeführt wer<strong>den</strong>.<br />
Angenommen, es wird ein Lamm mit R2 Qualität und 40 kg Lebendgewicht von<br />
einem Landwirt geliefert. Der Landwirt erhält 91,00 € (siehe Kapitel 4.2.4<br />
Preismaske).<br />
Der LEH bezahlt 123,48 € (sieh Kapitel 4.2.4 Preismaske). Der Differenzbetrag<br />
von 32,48 € wird zum Decken der Schlachtkosten (siehe Kapitel 4.2.6.<br />
Schlachtkosten) sowie zur Deckung der Transportkosten (diese 6,00 € wur<strong>den</strong> von<br />
Zürcher Martin übernommen, der das Projekt Tiroler Qualitätslamm betreut)<br />
herangezogen.<br />
Hieraus entsteht wieder eine Differenz von 4,09 €. Mit diesem Geld sollte die<br />
Promotion und die Person bezahlt wer<strong>den</strong>. Um diesen Betrag zu steigern, müssen<br />
die wöchentlichen Schlachtungen erhöht wer<strong>den</strong>. Extrem hoch sind in diesem<br />
Beispiel die Schlachtkosten. Hier sollte der Projektleiter <strong>den</strong> Preis neu verhandeln.<br />
Auszahlung des Bauern 91,00 €/Lamm<br />
Transport 6,00 €/Lamm<br />
Schlachtung 22,39 €/Lamm<br />
Werbung/Person 4,09 €/Lamm<br />
∑ Kosten LEH 123,48 €/Lamm<br />
99
4.3. Ort<br />
4.3.1.Ort allgemein<br />
Beim Themenpunkt Ort gilt es zuerst recht originäre Fragen zu klären. Es ist<br />
notwendig zu erfahren, wo sich in Nordtirol die Schafbauern befin<strong>den</strong>, bzw. wie<br />
sich die einzelnen Betriebe verteilen. Erst wenn man im Besitz dieser<br />
Informationen ist, kann man sachlich an die Planung der Sammelstellen und der<br />
weiterfolgen<strong>den</strong> Logistik herangehen.<br />
Es ist darauf zu achten, dass die Sammelpunkte so gewählt wer<strong>den</strong>, dass die<br />
Landwirte durchschnittlich gleich weit von diesen Stellen entfernt sind. Von Vorteil<br />
ist, wenn eine festgelegte Sammelstelle die nötigen Vorrichtungen und Stallungen<br />
bereits aufweist. Eine zentrale Lage in verschie<strong>den</strong>en Teilen Tirols, unter<br />
Umstän<strong>den</strong> auch mehrere Sammelstellen scheinen sinnvoll. Eine einfache Zuund<br />
Abfahrt ist Bedingung <strong>für</strong> <strong>den</strong> stressärmeren Transport der Lämmer. Weiters<br />
ist darauf zu achten, dass die Sammelstellen nicht zu weit von <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Schlachthöfen entfernt sind.<br />
Die bereits erwähnten Schlachthöfe müssen EU-Schlachthöfe sein, um das<br />
Fleisch anschließend auch im Lebensmitteleinzelhandel verkaufen zu dürfen. Es<br />
gilt also, diese Schlachthöfe in <strong>den</strong> Vermarktungsprozess einzubin<strong>den</strong>. Nach der<br />
Schlachtung muss das Lammfleisch zur Lebensmitteleinzelhandelzentrale geliefert<br />
wer<strong>den</strong>. Von dort aus erfolgt der Weiterverkauf an die verschie<strong>den</strong>en Filialen.<br />
100
4.3.2. Sammelstellen<br />
Da man die Logistik direkt an die mitmachen<strong>den</strong> Bauern anpassen muss, kann<br />
man noch nicht genau sagen, in welchen Gebieten sich unbedingt eine<br />
Sammelstelle befin<strong>den</strong> muss. In <strong>den</strong> letzten Programmen hat sich aber schon<br />
gezeigt, dass es zumindest drei relativ fixe Standorte gibt.<br />
Einer dieser Standorte, der sich als Sammelstelle eignet, ist das<br />
Versteigerungsgelände Imst. Dieses Gelände hat eine sehr zentrale Nähe zu<br />
Gebieten wie Pitztal, Ötztal, Außerfern usw. Ebenfalls sind schon Stallungen<br />
gegeben. Ein weiterer Punkt, der Imst als eine geeignete Sammelstelle<br />
auszeichnet, ist die Nähe zu dem EU-Schlachthaus Untermieming.<br />
Die zweite relativ fixe Sammelstelle ist in Unterperfuss, um <strong>den</strong> ganzen mittleren<br />
Bereich von Nordtirol abzudecken.<br />
Das Versteigerungsgelände Rotholz ist ebenfalls optimal <strong>für</strong> eine Sammelstelle,<br />
um die Lämmer im Unterinntal zu sammeln. Auch in Rotholz sind schon<br />
Stallungen gegeben. Die Nähe zu dem EU- Schlachthaus in St.Johann macht<br />
dieses Versteigerungsgelände als Sammelstelle interessant.<br />
Doch je nachdem, wo sich die Bauern befin<strong>den</strong>, muss man die Sammelstellen<br />
noch erweitern. Landeck käme <strong>für</strong> solch eine Erweiterung in Frage.<br />
Wichtige Kriterien bei der Standortwahl der Sammelstellen sind:<br />
1. Die Standorte sollten so gewählt wer<strong>den</strong>, dass jeder Landwirt ungefähr die<br />
gleiche Strecke zu einem Sammelplatz hat.<br />
2. Sie sollte, wenn es möglich ist, in der Nähe eines EU-Schlachthauses sein,<br />
damit die Tiere so wenig Stress wie möglich ausgesetzt sind.<br />
3. Weiters sollte schon eine Möglichkeit zur Sammlung sowie zur Sortierung<br />
der Lämmer vorhan<strong>den</strong> sein.<br />
4. Ebenfalls muss es eine genehmigte Sammelstelle sein.<br />
101
Abb. 12: Sammelstellen in Nordtirol<br />
4.3.3. Transporteur<br />
Zudem wird nicht jede Woche der Termin <strong>für</strong> <strong>den</strong> Transport am gleichen Tag sein.<br />
Deswegen sollte die Transportfirma auch in diesem Punkt sehr anpassungsfähig<br />
sein.<br />
Der Transport der leben<strong>den</strong> Tiere sowie die Beförderung des Fleisches sollten in<br />
der Hand einer Firma liegen, damit keine Komplikationen auftreten.<br />
Bei dem Transport der leben<strong>den</strong> Tiere müssen die Tierschutzgesetze eingehalten<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Das Fleisch sollte möglichst rasch und ohne Unterbrechung der Kühlkette zu <strong>den</strong><br />
Kühlhäusern der LEHs gebracht wer<strong>den</strong>. Von dort wird es dann von <strong>den</strong> LKWs<br />
des Projektpartners zu <strong>den</strong> einzelnen Lebensmittelgeschäften transportiert.<br />
102
4.4. Promotion<br />
4.4.1. Promotion allgemein<br />
Will man ein Produkt vermarkten, so ist es wichtig, <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> auf<br />
verschie<strong>den</strong>ste Arten auf das Produkt aufmerksam zu machen. Dies wird durch<br />
die Werbung ermöglicht. Der Kunde soll bei dem Gedanken an Lammfleisch ein<br />
festes Bild vor Augen haben.<br />
4.4.2. Entwicklung des Logos<br />
Im Rahmen der Diplomarbeit wur<strong>den</strong> diverse Logos entworfen, von <strong>den</strong>en es zwei<br />
in die weitere Auswahl schafften. Das Logo soll als Blickfang und<br />
Wiedererkennungsmerkmal dienen.<br />
Für die Entwicklung eines Logos ist es wichtig zu wissen, was man einem<br />
möglichen Interessenten vermitteln will. Das Logo muss ansprechend und markant<br />
gestaltet wer<strong>den</strong> und als Blickfang dienen.<br />
Abb. 14: Logo 1<br />
Abb. 13: Logo 2<br />
103
Logo 1 wurde von Beginn an am Computer gestaltet und erstellt. Für Logo 2<br />
wurde zunächst eine Bleistiftskizze angefertigt, die nachher eingescannt und am<br />
Computer nachbearbeitet wurde.<br />
Beide Logos enthalten klarerweise ein Schaf bzw. ein Lamm. Bei Logo 1 sind<br />
zusätzlich Berge zu sehen, die <strong>den</strong> Charakter Tirols widerspiegeln sollen.<br />
Zusätzlich ist auf <strong>den</strong> Logos der Projektname „Nord Tiroler Berg LAMM“ zu<br />
erkennen.<br />
4.4.2.1. Umfrage<br />
Mit <strong>den</strong> zwei Logos wurde in bei<strong>den</strong> Internaten der HBLA Ursprung eine Umfrage<br />
durchgeführt. Nach der Befragung von etwa 100 Teilnehmern ging kein klares<br />
Siegerlogo hervor. Sowohl Logo 1 als auch Logo 2 erhielten ungefähr die gleiche<br />
Anzahl an Stimmen.<br />
4.4.2.2. Logo<br />
Nun wurde versucht, die zwei verschie<strong>den</strong>en Logos in eines zu verpacken. Darauf<br />
wurde auf die Meinungen der ersten Umfrage eingegangen. Die positiven Aspekte<br />
wur<strong>den</strong> aus <strong>den</strong> Logos herausgenommen, um ein neues zu entwerfen. Doch auch<br />
dieses Ergebnis entsprach nicht <strong>den</strong> gestellten Anforderungen, da die<br />
verschie<strong>den</strong>en Komponenten nicht zusammenpassten.<br />
104
Daraufhin wurde eine Zusammenarbeit mit dem Stu<strong>den</strong>ten Ekkehard Riegler<br />
gestartet. Mit seiner Hilfe wur<strong>den</strong> vier weitere Logos entworfen.<br />
Abb. 16: Logo 3<br />
Abb. 17: Logo 5<br />
Abb. 15: Logo 4<br />
Abb. 18: Logo 6<br />
Bei Logo 3 und Logo 4 wurde der Schafskopf aus Logo 2 verwendet. Vom<br />
Grundkonzept waren diese vier Logos auch völlig in Ordnung. Dennoch fan<strong>den</strong><br />
sich wieder Kritikpunkte. Störend wirkte, dass bei der Vermarktung von<br />
Lammfleisch ein Schafskopf auf dem Logo zu sehen ist. Bei Logo 5 und Logo 6<br />
war das Schaf nicht deutlich genug herausgearbeitet.<br />
105
Dies führte dazu, dass nochmals ein Eigenversuch gestartet wurde. Das<br />
Grundgerüst wurde übernommen, der Lammkopf wurde neu gestaltet und<br />
eingefügt (siehe Logo 7).<br />
Schlussendlich soll dieses Logo nun <strong>den</strong> richtigen Eindruck an die Konsumenten<br />
vermitteln. Der Lammkopf steht <strong>für</strong> das Produkt, die grünen Berge <strong>für</strong> die Herkunft.<br />
Der Schriftzug „Nord Tiroler Berg LAMM“ samt der Umrandung verleiht dem Logo<br />
Attraktivität.<br />
Abb. 19: Logo 7<br />
106
4.4.3. Entwicklung der Plakate<br />
Da ein Plakat im Regelfall im Vorbeigehen gesehen wird, muss es auffallend und<br />
ansprechend gestaltet sein. Das Plakat muss beim Konsumenten Interesse<br />
wecken und ihn dazu veranlassen, das beworbene Produkt auch zu kaufen.<br />
Damit das Plakat gut aussieht, muss eine Komposition aus Bildern, Farbe und<br />
Text geschaffen wer<strong>den</strong>. Die Farben müssen aufeinander abgestimmt sein.<br />
Farben, die in Fotos vorkommen, sollten auch im übrigen Plakat wieder zu fin<strong>den</strong><br />
sein.<br />
Der Text soll dem Konsumenten in wenigen Worten erklären, welches Produkt<br />
angeboten wird und was es selbst zu bieten hat. Gut gewählte Werbesprüche sind<br />
<strong>für</strong> die Plakatwerbung eines Produktes wichtig.<br />
Entschei<strong>den</strong>d ist, dass das Projektlogo am Plakat gut ersichtlich ist. Durch das<br />
Aufscheinen des Logos in der Werbung und auf der Verpackung des Produktes<br />
wird dem Konsumenten im Lebensmitteleinzelhandel die Werbung wieder in<br />
Erinnerung gerufen.<br />
Im Rahmen der Diplomarbeit wur<strong>den</strong> vier Plakate entworfen, die die oben<br />
angeführten Eigenschaften aufweisen. Diese Plakate sind Teil der Promotion und<br />
als Vorschläge anzusehen.<br />
107
4.4.3.1. Plakatentwürfe<br />
Abb. 20: Plakatentwurf 1<br />
108
Abb. 21: Plakatentwurf 2<br />
109
Abb. 22: Plakatentwurf 3<br />
110
Abb. 23: Plakatentwurf 4<br />
111
4.4.4. Überblick Promotion<br />
Auch das beste Produkt ist ohne die richtige und passende Werbung nicht viel<br />
wert. Grund da<strong>für</strong> ist, dass das Produkt nicht gekauft wird, weil die Konsumenten<br />
nicht wissen, dass es angeboten wird. Eine richtige Werbestrategie ist also<br />
ausschlaggebend <strong>für</strong> <strong>den</strong> späteren Absatz.<br />
In der heutigen Zeit ist das Angebot an Werbemöglichkeiten sehr breit gefächert.<br />
Man muss sich überlegen, mit welcher Methode die meisten Konsumenten<br />
erreicht und angesprochen wer<strong>den</strong> können. Für die Einführung eines neuen<br />
Produktes sind neben dem Internet die Medien Fernsehen und Radio<br />
wahrscheinlich die beste Lösung.<br />
Im Zuge eines Fernsehspots ist es relativ einfach, die gewünschte Information an<br />
die Konsumenten weiterzugeben. Für das Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ wäre<br />
eine Almlandschaft mit Hirten und Schafen als Kulisse bestens geeignet. Den<br />
potentiellen Kun<strong>den</strong> soll klar gemacht wer<strong>den</strong>, dass ein regionales Produkt<br />
angeboten wird, welches zur Erhaltung von Wiesen und Almen benötigt wird.<br />
Wichtig ist, dass im Werbespot auch das Projektlogo klar ersichtlich ist, welches<br />
im Lebensmitteleinzelhandel die Assoziation zur Werbung herstellen soll und<br />
somit <strong>den</strong> Wiedererkennungseffekt erfüllt.<br />
Genauso wie im Radio muss der Spot mit innovativen Werbesprüchen (wie zum<br />
Beispiel: Wer Qualität mag, wird „Nord Tiroler Berg LAMM“ lieben) versehen sein.<br />
Auch der Projektname sollte mehrmals genannt wer<strong>den</strong>.<br />
Der Lebensmitteleinzelhandel hat die Möglichkeit Werbeprospekte an die<br />
einzelnen Haushalte zu schicken und somit Aufmerksamkeit zu erregen. Auch<br />
durch Zeitungsinserate wer<strong>den</strong> sehr viele Leute erreicht.<br />
Wenn die Plakate ansprechend und auffallend sind, ist der Weg der Plakatierung<br />
bei der Vermarktung eines Produktes sehr hilfreich. Dem Konsumenten muss<br />
dabei in wenigen Worten ein Vorgeschmack auf das Produkt verschafft wer<strong>den</strong>.<br />
112
Da viele Leute nicht wissen, wie Lammfleisch zubereitet wird, wäre es <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Lebensmitteleinzelhandel dienlich, Rezepte und Kochtipps auszulegen oder zum<br />
Produkt zu geben bzw. sogar Kochkurse anzubieten. Wird dem Konsumenten das<br />
schmackhafte Zubereiten eines neuen Produktes beigebracht, ist mit Sicherheit<br />
ein Absatzanstieg zu verzeichnen.<br />
5. Durchführung des Konzeptes<br />
Wenn man sich die Aufgabe stellt, ein Produkt zu vermarkten, so muss man da<strong>für</strong><br />
viele einzelne Aufgaben erfüllen und die Ergebnisse letztendlich zusammenführen,<br />
um erfolgreich zu sein. Auch <strong>für</strong> die Vermarktung von Nordtiroler Lammfleisch<br />
waren gewisse Posten anzulaufen und Ideen und Innovationen gefragt.<br />
5.1. Gespräch mit <strong>den</strong> Bauern<br />
Um ein Lebensmittel in <strong>den</strong> Lebensmitteleinzelhandel zu bringen, muss natürlich<br />
erst einmal ein zufrie<strong>den</strong>stellendes Produkt <strong>für</strong> Handel und Kunde zur Verfügung<br />
gestellt wer<strong>den</strong>. Aus diesem Grund muss auch zuerst mit dem „Hersteller“ - also<br />
dem Bauern geredet und verhandelt wer<strong>den</strong>.<br />
Mit dem Erzeuger müssen die grundlegen<strong>den</strong> Fakten, Vorgaben und<br />
Vorgehensweisen besprochen wer<strong>den</strong>. Unklarheiten sind dem Bauern<br />
verständlich zu erklären.<br />
113
Kreuzungen<br />
Fängt man beim Produkt an, so ist dem Bauern die Thematik Kreuzung<br />
näherzubringen. Da es sehr schwierig ist, ein reinrassiges Lamm aufgrund des<br />
geringen Fleischansatzes an <strong>den</strong> Mann zu bringen, ist es wichtig, das Tiroler<br />
Bergschaf mit Fleischrassen zu kreuzen. Die gewünschte Qualität ist nur unter<br />
dieser Voraussetzung möglich. Dies ist im Rahmen der Probeschlachtung klar<br />
hervorgegangen.<br />
Die nicht zu unterschätzende Aufgabe ist vorneweg, <strong>den</strong> Bauern zu erklären, dass<br />
Kreuzungen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Einstieg in die Mastlammproduktion beinahe unablässig sind.<br />
Die Vorstellungen des Abnehmers können nur durch diese Maßnahme erfolgreich<br />
befriedigt wer<strong>den</strong>. Klarzumachen ist, dass die Zucht aufgrund des Einstiegs in die<br />
Lammfleischproduktion nicht aufgegeben wer<strong>den</strong> muss. Sie kann auch nebenbei<br />
weitergeführt wer<strong>den</strong>.<br />
Qualität<br />
Die Qualität der geschlachteten Lämmer wird von qualifizierten Metzgern durch<br />
das SEUROP-System ermittelt. Für <strong>den</strong> Markt gelten die Fleischklassen U, R und<br />
in Ausnahmefällen auch O als relevant. Die gewünschte Fettklasse ist die Klasse<br />
2. Klasse 3 ist zwar noch möglich, wird jedoch ungern akzeptiert.<br />
Für eine gut funktionierende Geschäftsbeziehung müssen gewisse Richtlinien fix<br />
festgelegt und auf Papier dokumentiert wer<strong>den</strong>. Spricht man von Geschäft, so<br />
spricht man auch von Geld, respektive vom Preis, <strong>den</strong> der jeweilige Verkäufer <strong>für</strong><br />
seine Ware erhält. Durch diese Tatsache ist es unablässig, eine Preismaske mit<br />
beidseitigem Einverständnis zu entwickeln.<br />
114
Diese Preismaske bietet auch die Möglichkeit, das Produkt in indirekter Art und<br />
Weise zu verbessern. Dies ermöglicht man durch Abzüge bzw. durch Aufschläge.<br />
Bietet man <strong>den</strong> Bauern die Möglichkeit sich in finanzieller Hinsicht durch die<br />
Produktion von hochqualitativem Fleisch zu verbessern, so wer<strong>den</strong> viele auf<br />
dieses Angebot eingehen. Erwünscht wäre also, dass sich die Bauern die<br />
Qualitätsklasse U2 als Ziel setzen. Ein Abweichen der Qualität muss natürlich<br />
durch Abzüge getadelt wer<strong>den</strong>, was zusätzlich als Ansporn und Motivation dienen<br />
soll.<br />
5.2. Gespräch mit <strong>den</strong> Metzgern<br />
Die Aufgabe der Metzger ist primär die Schlachtung der Mastlämmer. Die<br />
Schlachtung muss in einem EU-Schlachthof stattfin<strong>den</strong>. Da die LEHs die<br />
Zerteilung überwiegend selbst übernehmen, fällt die Zerteilungsarbeit <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Metzger weg. Wichtig <strong>für</strong> die weiteren Verkaufsschritte ist, dass die<br />
Schlachtungskosten möglichst gering gehalten wer<strong>den</strong>.<br />
115
5.3. Gespräch mit dem Lebensmitteleinzelhandel<br />
Der Lebensmitteleinzelhandel ist die Anlaufstelle <strong>für</strong> die Konsumenten. Deshalb ist<br />
es notwendig, wichtige Punkte mit <strong>den</strong> Chefs und Leitern der Filialen zu klären.<br />
Menge:<br />
In erster Linie geht es dem Lebensmitteleinzelhandel natürlich darum, einen Profit<br />
aus dem Verkauf von Lammfleisch zu erzielen. Eine kontinuierliche und<br />
wirtschaftliche Planung ist jedoch nur dann möglich, wenn auf die ausgemachten<br />
Lieferungen Verlass ist. Durch die Werbung des Lebensmitteleinzelhandels bietet<br />
er dem Kun<strong>den</strong> ein Produkt an, das nicht nur saisonal, sondern das ganze Jahr<br />
erhältlich sein soll. Um dem Kun<strong>den</strong> solch ein Versprechen geben zu können,<br />
muss natürlich Vertrauen in die kontinuierliche Lieferung einer konkreten Anzahl<br />
oder Menge an Lammfleisch gegeben sein. Es ist wichtig im Vorhinein mit dem<br />
Handel auszumachen, welche Mengen er überhaupt abnehmen kann und<br />
anbieten will. Erst darauf kann unter Rücksprache mit allen weiteren Partnern ein<br />
Plan erstellt wer<strong>den</strong>, der die schwierige Logistik ermöglicht.<br />
Qualität:<br />
Vor allem am Anfang ist es wichtig, dem Kun<strong>den</strong> das Lammfleisch von seiner<br />
besten Seite zu präsentieren. Würde der erste Lammfleischkauf ein<br />
geschmacklicher Fehlschlag sein, wäre die negative Meinung über das<br />
Lebensmittel bereits festgelegt. Die Folge wäre, dass kein weiteres Mal zum<br />
Lammfleisch gegriffen wird. Zusätzlich ist anzunehmen, dass die regionale<br />
Köstlichkeit vom Konsumenten nicht weiterempfohlen oder sogar als negativ<br />
abgetan wird.<br />
Würde sich der erste Lammfleischgenuss jedoch als erfreulich erweisen, so ist<br />
davon auszugehen, dass ein bedeutender Teil der Werbung vom Kun<strong>den</strong> selbst<br />
an andere Kun<strong>den</strong> erfolgt. Solch’ ein Ergebnis wäre erfreulich und ist auf je<strong>den</strong><br />
Fall anzustreben.<br />
116
Um <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> zu überzeugen, bedarf es allerdings ausgezeichnete Qualität, die<br />
vom Bauern garantiert wer<strong>den</strong> muss. Der Lebensmitteleinzelhandel muss sich auf<br />
gleichbleibende Topqualität verlassen können.<br />
Unerlässlich ist das Festlegen von Richtlinien, die die Qualität in Form von<br />
Klassen als Maßstab setzt. Als Fleischklasse kommen die Klassen U, R und O in<br />
Frage. Letztere wird jedoch schon eher ungern gesehen. Die Fettklasse<br />
beschränkt sich auf die Klassen 2 und 3, wobei die Klasse 2 natürlich lieber vom<br />
Kun<strong>den</strong> und somit auch vom Handel angenommen wird. Durch die Regulierung<br />
des Preises <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bauern, welche durch Zu- und Abschläge gekennzeichnet ist,<br />
ist jedoch anzunehmen, dass aufgrund finanzieller Vorteile die beste<br />
Qualitätsklasse angestrebt wird.<br />
Da Qualität ihren Preis hat und auch haben darf, wird der Kunde auch gerne einen<br />
gerechten Preis <strong>für</strong> das erhaltene Lebensmittel bezahlen, sofern er diese auch<br />
bekommt.<br />
3. Anlieferung und Verkauf:<br />
Die Anlieferung vom Schlachthof zur Lebensmitteleinzelhandel-Zentrale erfolgt<br />
durch ein selbstständiges Transportunternehmen. Von dieser Zentrale aus ist es<br />
die Angelegenheit der jeweiligen Marktkette (Bsp. M-Preis oder Spar), die<br />
Fleischwaren an die weiteren Filialen in Tirol weiterzuverkaufen. Der Transport<br />
des Lammfleisches wird dann von <strong>den</strong> betriebseigenen Lastkraftwagen<br />
durchgeführt.<br />
117
5.4. Gespräch mit dem Transporteur<br />
Den Transport sollte eine billige und flexible Firma übernehmen. Um eine<br />
Ermäßigung zu erhalten, sollte diese die einzige Transportfirma bleiben. Die Firma<br />
muss über LKWs verfügen, die bei Lebendtransporten <strong>den</strong> derzeitigen<br />
Tierschutzgesetzen entsprechen. Ebenfalls sollte die Firma <strong>für</strong> <strong>den</strong> Transport vom<br />
Schlachthaus zum LEH Zerlegegebäude Kühl -LKWs besitzen. Dieser Transport<br />
könnte natürlich auch von einem LKW des Lebensmittelgeschäfts erledigt wer<strong>den</strong>.<br />
5.5. Gemeinsames Gespräch<br />
Auch wenn das Projekt erfolgreich gestartet und die ersten Lammprodukte im<br />
Handel vorhan<strong>den</strong> sind, darf man nicht davon ausgehen, dass der Rest von ganz<br />
alleine läuft. Um „Nord Tiroler Berg LAMM“ weiterhin zu erhalten, muss<br />
fortwährend weitergearbeitet wer<strong>den</strong>.<br />
Für eine gute Zusammenarbeit der verschie<strong>den</strong>en Partner ist es wichtig, dass von<br />
Zeit zu Zeit auch im Rahmen einer Versammlung Absprache gehalten wird.<br />
Wür<strong>den</strong> sich Bauern, Metzger und die <strong>für</strong> die Filialen verantwortlichen Leute<br />
zusammen mit Zuständigen der AMA vier Mal im Jahr treffen, so sollten<br />
auftretende Schwierigkeiten kein Problem mehr sein.<br />
Wichtig ist es, <strong>den</strong> Bauern auch die Möglichkeit zu Weiterbildungen im Sektor<br />
Lammfleischproduktion zu ermöglichen. Über eine finanzielle Unterstützung wäre<br />
nachzu<strong>den</strong>ken. Sicher ist, dass sich Fortbildungen positiv auf die Qualität des<br />
Fleisches und somit auch auf <strong>den</strong> Verkauf und die Vermarktung samt Werbung<br />
auswirken wür<strong>den</strong>.<br />
118
Ein weiterer Punkt, der auf keinen Fall vernachlässigt wer<strong>den</strong> darf, ist das<br />
persönliche Feedback der Abnehmer an die Bauern. Sollte zum Beispiel bei einer<br />
Lieferung ein Lamm dabei sein, das nicht <strong>den</strong> gewünschten Richtlinien entspricht,<br />
so muss der Bauer auf eine neutrale Art und Weise darauf aufmerksam gemacht<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Fördernd wäre die Evaluierung des Problems, was das Ausmerzen von Fehlern<br />
erleichtern würde. Grundsätzlich ist zu sagen, dass es nicht als zu schlimm<br />
angesehen wer<strong>den</strong> darf, wenn bei einer Lieferung ab und zu ein „schlechteres<br />
Lamm“ dabei ist. Diese sollten dann die Ausnahme der Regel sein! Dass es <strong>für</strong><br />
solche Lämmer jedoch preisliche Sanktionen geben muss, ist klar.<br />
Sehr wichtig ist es, und darauf wird häufig vergessen, <strong>den</strong> Bauern auch ein<br />
positives Feedback zu geben. Nach einer Lieferung sollte dem Bauer gesagt<br />
wer<strong>den</strong>, dass er einen guten Job gemacht hat, sofern dies auch der Realität<br />
entspricht.<br />
Ein einfaches Lob mag <strong>für</strong> viele weitere Lieferungen vorteilhaft sein. Eine<br />
Bestätigung wirkt motivierend, was sich in vielerlei Hinsicht positiv widerspiegelt.<br />
Ein Lob des Abnehmers würde nebenbei auch noch <strong>den</strong> Kontakt und somit die<br />
Partnerschaft fördern.<br />
119
6. Marketing Zusammenfassung<br />
Das Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ soll es <strong>den</strong> Bauern erleichtern, ihre<br />
Lämmer zu vermarkten und <strong>den</strong> Konsumenten das Produkt Lammfleisch näher zu<br />
bringen.<br />
Da<strong>für</strong> wurde ein Logo entwickelt. Dieses Logo steht <strong>für</strong><br />
• das Lamm ist in Tirol geboren, aufgewachsen und gemästet wor<strong>den</strong>.<br />
• besten Geschmack und beste Qualität<br />
• <strong>den</strong> Erhalt von Wiesen und Almen<br />
• Fairness gegenüber dem Bauern und dem Konsumenten<br />
Das Lamm selber sollte<br />
• max. 6 Monate alt sein<br />
• max. 40 - 45 kg Lebendgewicht haben<br />
• eine Fleischqualität von mindestens R2/3 aufweisen<br />
• nach <strong>den</strong> derzeitigen Tierschutzgesetzen gehalten, transportiert und<br />
geschlachtet wer<strong>den</strong><br />
Die Sammelstellen sollten günstig gelegt wer<strong>den</strong>, damit die Schafhalter nicht zu<br />
hohe Transportkosten zu <strong>den</strong> Sammelstellen haben. Der weitere Transport zu<br />
einem EU-Schlachthaus wird von einem Unternehmen im Auftrag des Projektes<br />
„Nord Tiroler Berg LAMM“ durchgeführt. Diese Kosten wer<strong>den</strong> natürlich von dem<br />
Projekt getragen. Ebenfalls wer<strong>den</strong> die Kosten der Schlachtung von dem Projekt<br />
bezahlt und ein Teil der Promotion wird vergütet.<br />
Die Promotion wird im Zuge von Plakaten, Foldern, Postaussendungen,<br />
Fernsehspots und Radiowerbung durchgeführt. Bei der Werbung ist die<br />
Regionalität in <strong>den</strong> Mittelpunkt zu stellen. Ebenfalls muss kundgemacht wer<strong>den</strong>,<br />
was das Logo des Projektes ausdrücken soll.<br />
120
7. Weiterführung des Projektes<br />
Diese Diplomarbeit „<strong>Marketingvorschlag</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf von Lammfleisch in<br />
Nordtirol“ ist als Grundstock <strong>für</strong> <strong>den</strong> weiteren Verlauf des Projektes „Nord Tiroler<br />
Berg LAMM“ anzusehen. Als unbedingt notwendig wird erachtet, mindestens eine<br />
Person anzustellen, die eine beratende Rolle <strong>für</strong> die Landwirte übernimmt.<br />
Wesentlich besser <strong>für</strong> das Projekt wäre es allerdings, zwei Personen mit diesem<br />
Dienst zu betrauen, um eine Arbeitsteilung in Ober- und Unterland zu<br />
gewährleisten.<br />
Das Projekt sollte langfristig so ausgelegt wer<strong>den</strong>, dass alle Kosten aus dem<br />
Projekt finanziert wer<strong>den</strong>.<br />
Wenn finanzielle Belange geklärt sind, kann im Prinzip mit der Testphase<br />
begonnen wer<strong>den</strong>. Hierzu sollten mehrere Probeschlachtungen durchgeführt<br />
wer<strong>den</strong>. Der Zweck dieser Schlachtungen liegt schlicht darin, dem jeweiligen<br />
Lebensmitteleinzelhandel zu zeigen, dass eine hohe und vor allem<br />
gleichbleibende Qualität gewährleistet ist.<br />
Schon kurz bevor das Lammfleisch in <strong>den</strong> einzelnen Geschäften angeboten wird,<br />
muss mit der Werbung begonnen wer<strong>den</strong>. Hierzu sollten sowohl im LEH als auch<br />
auf der Straße Plakate und Flyer zur Information aufgehängt bzw. verteilt wer<strong>den</strong>.<br />
Die wohl größte Werbewirkung erreicht der LEH durch Werbespots im Fernsehen<br />
oder Radio und auch durch die Werbeprospekte, die an die Haushalten geschickt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Um beim Kun<strong>den</strong> Interesse <strong>für</strong> ein neues Produkt zu wecken, muss der Preis in<br />
der Anfangsphase attraktiv sein. Für <strong>den</strong> LEH ist es möglich, <strong>den</strong> Preis anfangs so<br />
zu gestalten, dass alle Kosten gedeckt wer<strong>den</strong>, der Gewinn jedoch vorerst gering<br />
gehalten wird. Mit der Zeit, wenn die Konsumenten das Produkt im größeren<br />
Umfang kaufen, ist eine Preissteigerung seitens des LEHs vorzunehmen.<br />
121
Da eine Testphase bereits der direkte Einstieg in die tatsächliche Vermarktung ist<br />
und somit auch sehr viel Zeit und Betreuung in Anspruch nimmt, wurde im<br />
Rahmen der Diplomarbeit keine Testphase eingeleitet. Der wohl wichtigste Grund<br />
da<strong>für</strong> ist der finanzielle Aspekt.<br />
Wenn das Projekt mit <strong>den</strong> LEHs ohne weitere Schwierigkeiten läuft, wäre die<br />
Gastronomie eine weitere Absatzmöglichkeit <strong>für</strong> Nordtiroler Lammfleisch. Wenn<br />
die Absatzzahlen von Lammfleisch nach oben gehen und die Gastronomen darauf<br />
aufmerksam wer<strong>den</strong>, wird sich der Verkauf des Fleisches auch in diese Richtung<br />
weiterentwickeln, was natürlich wieder vorteilhaft <strong>für</strong> die Tiroler Bauern wäre.<br />
122
8. Eigene Meinung<br />
Dengg Matthias<br />
Da mein Vater selbst ein großer Schafhalter in Nordtirol ist, hatte ich schon immer<br />
relativ viel Bezug zu Schafen. So konnte ich meine 20 jährige Erfahrung in die<br />
Diplomarbeit einfließen lassen. Die Thematik Marketing hat mich schon lange in<br />
ihren Bann gezogen.<br />
Durch die Probleme in der Nordtiroler Schafhaltung, welche ich seit vielen Jahren<br />
mitbekomme, kamen Polter Mathias und ich auf die Idee, diese Probleme zu<br />
lösen. Da<strong>für</strong> mussten wir viel Zeit investieren. Doch nach der Beendigung der<br />
Diplomarbeit kann ich sagen, dass wir in dieser Zeit viel gelernt haben und das<br />
Gelernte <strong>für</strong> unser späteres Leben hilfreich sein wird. Ich glaube, dass das Projekt<br />
„Nord Tiroler Berg LAMM“ funktioniert, wenn man die benötigen Personen<br />
überzeugen kann, sodass sie ihre Einstellungen im mancher Hinsicht über<strong>den</strong>ken.<br />
Natürlich wür<strong>den</strong>, wenn man das Projekt startet, noch kleinere Fehler auftreten,<br />
doch mit Sicherheit sind diese mit Improvisation zu lösen. Ebenfalls glaube ich,<br />
dass wir mit Hilfe der Logos, <strong>den</strong> Plakaten usw. es geschafft hätten, eine neue<br />
Marke zu kreieren. Zum Abschluss möchte ich mich noch bei allen Personen<br />
welche uns bei der Ausarbeitung der Diplomarbeit in irgendeiner Form behilflich<br />
waren, bedanken.<br />
123
Polter Mathias<br />
Bevor wir diese Diplomarbeit begannen, konnte ich mit dem Begriff Lammfleisch<br />
nicht wirklich viel anfangen. Durch die Auseinandersetzung mit dieser Thematik<br />
nahm mein selbstgewecktes Interesse ständig zu. So habe ich mir im Rahmen<br />
dieser Diplomarbeit sehr viel landwirtschaftliches Wissen aneignen können und im<br />
Hinblick auf die Schafhaltung bzw. Mastlammproduktion einiges gelernt. Speziell<br />
im Bereich Marketing konnte ich viel Neues erfahren.<br />
Nach intensiver Befassung mit dem Thema Lammfleisch in Nordtirol gehe ich<br />
davon aus, dass die Vermarktung durchaus gelingen kann, wenn die in dieser<br />
Arbeit angegebenen Punkte erfüllt wer<strong>den</strong>. Die Bereitschaft regionale<br />
Lebensmittel zu kaufen ist gegeben. Wird Lammfleisch richtig vermarktet, was<br />
auch sehr viel Werbeaufwand mit sich bringt, dann <strong>den</strong>ke ich, dass der<br />
Lammfleischabsatz in Nordtirol tatsächlich um einiges steigen könnte. Spätestens<br />
wenn der Absatz in <strong>den</strong> diversen LEHs spürbar steigt, wird auch die Gastronomie<br />
auf die Lammfleischschiene aufspringen, was <strong>den</strong> Stand der Nordtiroler<br />
Schafbauern weiter stärken würde. Solch eine Entwicklung wäre aus meiner Sicht<br />
auf je<strong>den</strong> Fall zu be<strong>für</strong>worten.<br />
Bei all jenen, die uns bei der Erstellung dieser Diplomarbeit geholfen haben,<br />
möchte ich mich recht herzlich bedanken.<br />
124
9.<br />
Anhang<br />
125
126
127
10. Quellenverzeichnis<br />
Amt <strong>für</strong> amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften.<br />
Informationsfolder-Gemeinschaftliches Handelsklassenschema <strong>für</strong> Schaf-<br />
Schlachtkörper<br />
Chris Lloyd Better Returns Programme. Target Lamb Selection for Better Returns.<br />
UK 2004. S. 7-8<br />
Prof. Dr. Fritz Haring et al. Schafzucht. Sechste, neubearbeitete und erweitere<br />
Auflage. Stuttgart. Verlag Eugen Ulmer.1980<br />
Verband der Agrargemeinschaft vom Mieminger Plateau und des<br />
Bauernmarktvereines Wildermieming. Mitgliederinformation 2003<br />
Zürcher Martin. Projekt „Tiroler Qualitätslamm“<br />
11. Internetverzeichnis<br />
http://www.alpinetgheep.at/?site=rassen&verbands_kennung=9&rassen_kategorie<br />
=26[Stand 15.12.07]<br />
http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie<br />
=13&rassen_inhalt=46[Stand 10.12.2007]<br />
http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie<br />
=13&rassen_inhalt=47{Stand 15.12.2007]<br />
http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie<br />
=13&rassen_inhalt=48[Stand 10.12.2007]<br />
http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie<br />
=13&rassen_inhalt=81[Stand 10.12.2007]<br />
http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/<br />
gross/2_47_yynhkslwfn43e9d9e6ea61a.jpg&b=600[Stand 15.12.2007]<br />
128
http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/<br />
gross/2_48_uqndoklwer43e9df3267433.jpg&b=600[Stand 10.12.2007]<br />
http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/<br />
gross/2_81_qzckejqzck4652948df308c.jpg&b=600[Stand 10.12.2007]<br />
http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/<br />
gross/2_81_qzckejvmrx4652948df308c.jpg&b=600[Stand 10.12.2007]<br />
http://www.ama-marketing.at/index.php?id=386[Stand 3.82007]<br />
http://www.gumpenstein.at/publikationen/schafhalter2004/lenz.pdf[Stand 7.2.2008]<br />
http://images.google.at/imgres?imgurl=http://www.marcschmitz.de/ll/seminar/pix/mafo.gif&imgrefurl=http://www.marcschmitz.de/ll/seminar/survey.html&h=355&w=531&sz=4&hl=de&start=24&um=1&t<br />
bnid=uxWd3GGGIAJmTM:&tbnh=88&tbnw=132&prev=/images%3Fq%3DMarktfor<br />
schung%26start%3D18%26ndsp%3D18%26um%3D1%26hl%3Dde%26client%3D<br />
firefox-a%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26hs%3Dbje%26sa%3DN[Stand<br />
24.3.2008]<br />
http://www.kochatelier.de/Warenkunde/lammfleisch.htm[Stand 12.12.2007]<br />
http://www.kochatelier.de/Warenkunde/lammfleisch.htm[Stand 12.12.2007]<br />
http://www.marc-schmitz.de/ll/seminar/pix/mafo.gif[Stand 24.3.2008]<br />
http://www.nas.boku.ac.at/fileadmin/_/H93/H932-<br />
NUWI/Stu<strong>den</strong>ten/Lehrveranstaltungen/Unterlagen/Kleintierkunde/KTK-<br />
Schafe.pdf[Stand 5.4.2008]<br />
http://orgprints.org/12971/01/200_Schaf_Ziege_im_%C3%96kolandbau_komplett_<br />
Version_3_kleine_Datei.pdf[Stand 18.4.2008]<br />
http://www.ovis-lammspezialitaeten.de/lammfleisch-verarbeitung.htm[Stand<br />
25.4.2008]<br />
http://www.ovis-lammspezialitaeten.de/produkte-lamm-frischfleischinfo.htm#prozentuale_anteile[Stand<br />
25.4.2008]<br />
129
http://www.statistik.at/web_de/static/allgemeine_viehzaehlung_stichprobe_dezem<br />
ber_2007_029842.pdf[Stand 5.5.2008]<br />
http://www.ttgd.at/index.php?option=com_content&task=view&id=4&Itemid=7[Stand<br />
25.4.2008]<br />
http://www.wecarelife.at/ernaehrung-esskultur/lamm/warenkunde-und-rezepte/<br />
Stand 12.12.2007]<br />
http://www.wien.gv.at/lebensmittel/lebensmittel/uebersicht/fleisch/lamm/inhaltsstoff<br />
.html<br />
12. Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1: Marktforschung S. 3<br />
Abb. 2: Marketingunterteilung. Die vier P´s S. 32<br />
Abb. 3: Schafrasse - Tiroler Bergschaf S. 36<br />
Abb. 4: Schafrasse - Texel S. 38<br />
Abb. 5: Schafrasse - Suffolk S. 40<br />
Abb. 6: Schafrasse - Schwarzköpfiges Fleischschaf S. 42<br />
Abb. 7: Schafrasse - Il de France S. 44<br />
Abb. 8: SEUROP - Einteilung S. 49<br />
Abb. 9: Lamm - Schlachtkörper 1 S. 52<br />
Abb. 10: Lamm - Schlachtkörper 2 S. 52<br />
Abb. 11: Profilvergleich der drei Schlachtkörper S. 53<br />
Abb. 12: Teilstücke eines Lammes S. 59<br />
Abb. 13: Sammelstellen in Nordtirol S. 102<br />
Abb. 14: Logo 1 S. 103<br />
Abb. 15: Logo 2 S. 103<br />
Abb. 16: Logo 3 S. 105<br />
Abb. 17: Logo 4 S. 105<br />
Abb. 18: Logo 5 S. 105<br />
Abb. 19: Logo 6 S. 105<br />
Abb. 20: Logo 7 S. 106<br />
Abb. 21: Plakatentwurf 1 S. 108<br />
Abb. 22: Plakatentwurf 2 S. 109<br />
Abb. 23: Plakatentwurf 3 S. 110<br />
Abb. 24: Plakatentwurf 4 S. 111<br />
130
13. Tabellenverzeichnis<br />
Tab. 1: Gewichtstabelle - Tiroler Bergschaf S. 35<br />
Tab. 2: Gewichtstabelle - Texel S. 37<br />
Tab. 3: Gewichtstabelle - Suffolk S. 39<br />
Tab. 4: Gewichtstabelle - Schwarzköpfiges Fleischschaf S. 41<br />
Tab. 5: Gewichtstabelle - Il de France S. 43<br />
Tab. 6: Lammfleisch - Inhaltsstoffe und Gesundheitswert S. 56<br />
Tab. 7: Flächenbedarf S. 63<br />
Tab. 8: Täglicher Nährstoffbedarf von leer bis niedertragen<strong>den</strong> S. 67<br />
Mutterschafen<br />
Tab. 9: Täglicher Nährstoffbedarf von hochtragen<strong>den</strong> Mutterschafen1 S. 68<br />
Tab. 10: Täglicher Nährstoffbedarf von hochtragen<strong>den</strong> Mutterschafen2 S. 68<br />
Tab. 11: Täglicher Nährstoffbedarf von säugen<strong>den</strong> Mutterschafen 1 S. 69<br />
Tab. 12: Täglicher Nährstoffbedarf von säugen<strong>den</strong> Mutterschafen 2 S. 70<br />
Tab. 13: Einkauf - Preismaske Auszahlung Landwirt S. 92<br />
Tab. 14: Verkauf - Preismaske Handel S. 93<br />
14. Diagrammverzeichnis<br />
Diagr. 1: Sind Sie mit Ihrer derzeitigen Schafhaltung zufrie<strong>den</strong>? S. 6<br />
Diagr. 2: Denken Sie an eine Ausweitung oder Reduktion? S. 7<br />
Diagr. 3: Können Sie sich vorstellen in die<br />
Qualitätslammproduktion einzusteigen?<br />
S. 8<br />
Diagr. 4: Produzieren Sie bereits Schlachtlämmer? S. 9<br />
Diagr. 5: Wie viele Schlachtlämmer produzieren Sie? S. 10<br />
Diagr. 6: In welchen Monaten produzieren Sie die<br />
Schlachtlämmer?<br />
S. 11<br />
Diagr. 7: Wohin liefern Sie die Lämmer? S. 12<br />
Diagr. 8: Sind Sie mit der Absatzsituation zufrie<strong>den</strong>? S. 13<br />
Diagr. 9: Wür<strong>den</strong> Sie in eine neue Vermarktungsschiene<br />
einsteigen?<br />
S. 14<br />
Diagr.10: Wären Sie mit Zu- / Abschlägen beim Preis<br />
einverstan<strong>den</strong>?<br />
S. 15<br />
Diagr.11: Wie oft essen Sie im Jahr Lammfleisch? S. 19<br />
Diagr.12: Zu welcher Jahreszeit essen Sie gerne Lammfleisch? S. 20<br />
Diagr.13: Worauf achten Sie beim Lammfleischeinkauf S. 22<br />
Diagr.14: Wie sollte das Fleisch im LEH angeboten wer<strong>den</strong>?<br />
Umfrage M-Preis<br />
S. 24<br />
Diagr. 15: Wie sollte das Fleisch im LEH angeboten wer<strong>den</strong>?<br />
Umfrage Interspar<br />
S. 24<br />
131
15. Begriffs- und Abkürzungsdefinition<br />
ad libitum zur freien Entnahme<br />
asaisonal Tiere bekommen mehrmals im Jahr Nachwuchs<br />
geramst gebogen<br />
Konfiskat Schlachtabfall<br />
LEH Lebensmitteleinzelhandel<br />
saisonal Tiere bekommen nur einmal im Jahr Nachwuchs<br />
Sonnenbl.extr.schrot Sonnenblumenextraktschrot<br />
TGD Tier Gesundheitsdienst<br />
unbewollt keine Wolle<br />
Zuchtausschuss Tiere, welche nicht <strong>für</strong> die weitere Zucht geeignet sind<br />
132
Versicherung<br />
Wir erklären, dass wir die vorliegende Diplomarbeit selbst verfasst und dazu keine<br />
anderen als die angeführten Behelfe verwendet haben.<br />
Ort, Datum Unterschrift: Dengg Matthias / Polter Mathias<br />
133