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DIPLOMARBEIT "Marketingvorschlag für den ... - ALPINETGHEEP

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HÖHERE BUNDESLEHRANSTALT<br />

FÜR LANDWIRTSCHAFT URSPRUNG – ELIXHAUSEN<br />

<strong>DIPLOMARBEIT</strong><br />

aus dem Fachbereich<br />

Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen<br />

"<strong>Marketingvorschlag</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf von<br />

Lammfleisch in Nordtirol"<br />

ausgearbeitet von: Dengg Matthias / Polter Mathias<br />

Betreuer: OstR. Prof. Dipl.-Ing. Leopold Klinghofer<br />

Außerschulischer Betreuer: Ing. Johannes Fitsch<br />

Bearbeitungszeit: 13.06.2007 bis 05.05.2008<br />

Abgegeben am: 07.05.2008


Zusammenfassung<br />

Die Problemstellung der Diplomarbeit „<strong>Marketingvorschlag</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf von<br />

Lammfleisch in Nordtirol“ war die Erstellung eines im Prinzip fertigen Konzeptes<br />

mit genauerer Ausführung bestimmter Teilbereiche.<br />

Dazu war es notwendig, mit all jenen Personen zu sprechen, die am<br />

Vermarktungsprozess beteiligt sind. Diese Marktforschung begann mit der<br />

Ermittlung der Ist-Situation. Anhand eines Fragebogens wur<strong>den</strong> Bauern zu<br />

persönlichen Verhältnissen am eigenen Betrieb befragt. Die Ergebnisse waren<br />

wichtig <strong>für</strong> die folgen<strong>den</strong> Arbeitsschritte.<br />

Der nächste Fragebogen galt <strong>den</strong> Konsumenten, um festzustellen, ob in Nordtirol<br />

überhaupt die Nachfrage nach Lammfleisch existiert.<br />

Im Laufe dieser Arbeit wurde zusätzlich eine Produktionskostenrechnung am<br />

Beispiel des Betriebes der Familie Dengg durchgeführt, um eine Vorstellung<br />

davon zu erhalten, in welchem finanziellen Rahmen sich ein Landwirt bei der<br />

Mastlammproduktion bewegt.<br />

Die Diplomarbeit ist in die vier Marketingbereiche Place, Price, Product und<br />

Promotion gegliedert, auf die näher eingegangen wird.<br />

Die Diplomarbeit soll nicht nur einen groben Überblick über die Thematik<br />

„Vermarktung von Lammfleisch“ vermitteln, sondern <strong>den</strong> gesamten Prozess, vom<br />

Produzenten bis zum Kun<strong>den</strong>, beschreiben und verständlich erklären. Das<br />

Ergebnis soll eine zu Papier gebrachte Antwort auf die derzeitige Problematik in<br />

Nordtirol sein.


Abstract<br />

Our thesis "Marketing Proposal for the Sale of Lamb Meat in North Tyrol" is the<br />

creation of a concept, which elaborates on certain parts.<br />

Therefore, it was necessary to speak with those involved in the marketing process.<br />

This market research began with an assessment of the actual situation. Using a<br />

questionnaire, farmers were asked how they personally operate their farms.<br />

The next questionnaire was for following up on our thesis.<br />

Next consumers were given a questionnaire to find out if the desire to buy lamb<br />

meat even exists in North Tyrol.<br />

In order to get an idea of how much it costs to feed the lambs in preparation for<br />

meat production we used the Dengg Family Farm as an example. Production<br />

costs were then calculated.<br />

The thesis is divided into the four marketing categories place, price, product and<br />

promotion, which are discussed in detail.<br />

The thesis should not only give a broad overview of the issue "marketing of lamb",<br />

it should describe and explain the entire process from the producer to the<br />

customer in an easy to understand fashion. The result should be an answer to the<br />

current problem in North Tyrol.


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung 1<br />

2. Vermarktung 3<br />

2.1. Vermarktung allgemein 3<br />

2.2. Fragebogen Ist-Situation 4<br />

2.2.1. Ausarbeitung Fragebogen Ist-Situation 4<br />

2.2.2. Auswertung und Interpretation Fragebogen Ist-Situation 6<br />

2.3. Fragebogen Konsument 16<br />

2.3.1. Ausarbeitung Fragebogen Konsument 16<br />

2.3.2. Auswertung und Interpretation Fragebogen Konsument 17<br />

2.4. Zusammenfassung Fragebögen 25<br />

2.4.1. Zusammenfassung Fragebogen Ist-Situation 25<br />

2.4.2. Zusammenfassung Fragebogen Konsument 27<br />

2.5. Die Ist-Situation 28<br />

2.6. Die Soll-Situation 29<br />

3. Marketing 31<br />

3.1. Marketing allgemein 31<br />

4. <strong>Marketingvorschlag</strong> 33<br />

4.1. Product 33<br />

4.1.1. Produkt allgemein 33<br />

4.1.2. Gebrauchskreuzungen 33<br />

4.1.3. Schafrassen 35<br />

4.1.4. Qualitätseinteilung nach SEUROP 45<br />

4.1.5. Probeschlachtung 52<br />

4.1.6. Lammfleisch 54


4.1.7. Haltung 63<br />

4.1.8. Fütterung 66<br />

4.1.9. Gesunderhaltung der Tiere 74<br />

4.1.10. Tiergesundheitsdienst 76<br />

4.1.11. Schlachtung 78<br />

4.2. Price 80<br />

4.2.1 Preis allgemein 80<br />

4.2.2. Preis <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bauern 81<br />

4.2.3. Vollkostenrechnung 83<br />

4.2.3.1. Die Kostenrechnung 83<br />

4.2.3.2. Die Produktrechnung 84<br />

4.2.3.3. Die Vollkostenrechnung 86<br />

4.2.4. Preismaske 92<br />

4.2.5. Preis im Handel 95<br />

4.2.6. Schlachtkosten 96<br />

4.2.7. Kosten- und Gewinnrechnung 99<br />

4.3. Place 100<br />

4.3.1. Ort allgemein 100<br />

4.3.2. Sammelstellen 101<br />

4.3.3. Transporteur 102<br />

4.4. Promotion 103<br />

4.4.1. Promotion allgemein 103<br />

4.4.2. Entwicklung des Logos 103<br />

4.4.2.1. Umfrage 104<br />

4.4.2.2. Logo 104<br />

4.4.3. Entwicklung der Plakate 107


4.4.3.1. Plakatentwürfe 108<br />

4.4.4. Überblick Promotion 112<br />

5. Durchführung des Konzeptes 113<br />

5.1. Gespräch mit <strong>den</strong> Bauern 113<br />

5.2. Gespräch mit <strong>den</strong> Metzgern 115<br />

5.3. Gespräch mit dem Lebensmitteleinzelhandel 116<br />

5.4. Gespräch mit dem Transporteur 118<br />

5.5. Gemeinsames Gespräch 118<br />

6. Marketing Zusammenfassung 120<br />

7. Weiterführung des Projektes 121<br />

8. Eigene Meinung 123<br />

9. Anhang 125<br />

10. Quellenverzeichnis 128<br />

11. Internetverzeichnis 128<br />

12. Abbildungsverzeichnis 130<br />

13. Tabellenverzeichnis 131<br />

14. Diagrammverzeichnis 131<br />

15. Begriffs- und Abkürzungsdefinition 132


1. Einleitung<br />

In der heutigen Zeit spielen sowohl biologische - als auch heimische Produkte eine<br />

immer größer wer<strong>den</strong>de Rolle in der Lebensmittelbranche. Während man früher<br />

vermehrt auf <strong>den</strong> Preis geachtet hat, sind qualitätskritische Konsumenten heute<br />

gerne bereit, <strong>für</strong> gesunde und regionale Lebensmittel etwas tiefer in die Tasche zu<br />

greifen. Der Kunde will wissen, woher das, was er isst, herkommt und wie es<br />

produziert wird. Die Leute haben begonnen zu hinterfragen, was bei ihnen auf <strong>den</strong><br />

Tisch kommt. Dieser Trend ist in <strong>den</strong> letzten Jahren klar ersichtlich und durch <strong>den</strong><br />

zunehmen<strong>den</strong> Wohlstand erklär- und finanzierbar.<br />

Durchsucht man die Fleischwarenabteilung in einem beliebigen Tiroler<br />

Lebensmitteleinzelhandel, so ist dort natürlich Lammfleisch vorzufin<strong>den</strong>. Dieses<br />

kommt jedoch nicht aus Tirol, sondern zum überwiegen<strong>den</strong> Teil aus Neuseeland.<br />

Zwar kann man davon ausgehen, dass in einem Land, in dem mehr Schafe als<br />

Menschen leben, gute Lämmer produziert wer<strong>den</strong>, aber man darf nicht vergessen,<br />

dass das Fleisch vor dem „Genuss“ erst um die halbe Erde transportiert wer<strong>den</strong><br />

muss. Ein solch’ weiter Transport beinhaltet selbstverständlich die Notwendigkeit,<br />

das Fleisch einzufrieren, was das Fleisch problemlos zwei Jahre haltbar macht.<br />

Doch von frischem Lammfleisch kann in diesem Fall nicht mehr die Rede sein.<br />

Das Problem in Nordtirol besteht darin, dass kein Konzept existiert, das <strong>den</strong><br />

Verkauf von Tiroler Lammfleisch behandelt. Die Bauern müssen sich selber um<br />

<strong>den</strong> Verkauf ihres Lammfleisches bemühen. Sie betreiben somit<br />

Direktvermarktung. Diese Direktvermarktung ist arbeitsintensiv und kostet sehr viel<br />

Zeit.<br />

Ein Grund <strong>für</strong> die Erstellung eines Marketingkonzeptvorschlages und schließlich<br />

auch zur Verfassung dieser Diplomarbeit war die eigene Betroffenheit, dass es in<br />

Tirol keine Vermarktungsschiene <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf von Qualitätslammfleisch gibt.<br />

1


Unsere Problemstellung in dieser Diplomarbeit war also, einen <strong>Marketingvorschlag</strong><br />

von Grund auf neu zu definieren. Um dies zu erreichen, mussten die Probleme<br />

fehlgeschlagener Projekte ermittelt, verstan<strong>den</strong> und neue Ideen eingebracht<br />

wer<strong>den</strong>. Es war notwendig, einen Systemablauf vom Bauern über <strong>den</strong> Schlachthof<br />

bis in <strong>den</strong> Lebensmitteleinzelhandel zu entwickeln. Dazu mussten etliche<br />

Gespräche mit allen am Prozess Beteiligten geführt wer<strong>den</strong>. Zusätzlich war es<br />

notwendig, diverse Umfragen zur Meinungsforschung zu starten und diese, neben<br />

vielen Ideen und Innovationen, in einen Konzeptentwurf zu verpacken.<br />

2


2. Vermarktung<br />

2.1. Vermarktung allgemein:<br />

Eine Aufgabenstellung in der Lammfleischvermarktung ist bereits im Wort selbst<br />

enthalten, und zwar die Vermarktung. Im Rahmen der Vermarktung sind sowohl<br />

die Produzenten als auch die Transporteure, Verkäufer und Endabnehmer, also<br />

Konsumenten, von großer Bedeutung. Aus diesem Grund ist es nötig, eine<br />

Marktforschung durchzuführen.<br />

„Die Marktforschung ist ein Teilgebiet des Marketing und bezeichnet <strong>den</strong><br />

systematischen Prozeß der Datengewinnung und Datenanalyse <strong>für</strong> Marketing-<br />

Entscheidungen. Sie dient vor allem der Erkennung des Bedarfes von potentiellen<br />

Kun<strong>den</strong>.“ 1<br />

Abb. 1: Marktforschung 2<br />

1 http://www.marc‐schmitz.de/ll/seminar/pix/mafo.gif[Stand 24.3.2008]<br />

2 http://images.google.at/imgres?imgurl=http://www.marc‐<br />

schmitz.de/ll/seminar/pix/mafo.gif&imgrefurl=http://www.marc‐<br />

schmitz.de/ll/seminar/survey.html&h=355&w=531&sz=4&hl=de&start=24&um=1&tbnid=uxWd3GGGIAJmT<br />

M:&tbnh=88&tbnw=132&prev=/images%3Fq%3DMarktforschung%26start%3D18%26ndsp%3D18%26um%<br />

3D1%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox‐a%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26hs%3Dbje%26sa%3DN[Stand<br />

24.3.2008]<br />

3


Die Marktforschung wird in die Datengewinnung und die folgende Analyse der<br />

erhaltenen Daten unterteilt. Die Erhebung der Daten kann im Rahmen einer<br />

Primär- als auch einer Sekundärforschung erfolgen.<br />

Primärforschung:<br />

„"Unter Primärerhebung bzw. Primärforschung (...) versteht man die Gewinnung<br />

originärer Daten." Der Unterschied zur Sekundärforschung besteht also darin, daß<br />

nicht vorhan<strong>den</strong>e Informationen übernommen, sondern eigene Daten erhoben<br />

wer<strong>den</strong>.“ 3<br />

Sekundärforschung:<br />

„Unter Sekundärforschung (auch Sekundärerhebung) versteht man die<br />

"Gewinnung von Informationen aus (irgendwo) bereits vorhan<strong>den</strong>em<br />

Datenmaterial" .“ „A.a.O.“<br />

Um die Daten der ersten und der letzten Stelle des Vermarktungsprozesses, also<br />

von <strong>den</strong> Bauern und <strong>den</strong> Konsumenten, zu erhalten, wurde der Weg der<br />

Primärforschung eingeschlagen. Diese wird in die Bereiche Befragung und<br />

Beobachtung unterteilt.<br />

Die Bauern wur<strong>den</strong> im Rahmen der Diplomarbeit auf Viehauktionen, mögliche<br />

Konsumenten im Lebensmitteleinzelhandel befragt.<br />

Der Vorteil dieser mündlichen Teilerhebung war die hohe Teilnehmeranzahl, was<br />

eine hohe Antwortquote zur Folge hatte.<br />

Nachteilig wirkte sich aus, dass der Befragte nicht immer seine wahren Gedanken<br />

verriet, sondern idealistische Antworten lieferte. Dieser Umstand kann zu einem<br />

verzerrten Ergebnis führen. Ein weiteres Manko ist der hohe Zeitaufwand, <strong>den</strong> die<br />

Befragung in Anspruch nimmt.<br />

3 URL:http://www.marc‐schmitz.de/ll/seminar/pix/mafo.gif[Stand 24.3.2008]<br />

4


2.2. Fragebogen Ist – Situation<br />

2.2.1. Ausarbeitung Fragebogen Ist-Situation<br />

Wenn man das Produkt Lammfleisch vermarkten will, braucht man zuerst<br />

Personen, die das gewünschte Produkt produzieren. In diesem Fall ist von <strong>den</strong><br />

Nordtiroler Schafbauern die Rede.<br />

Um einen groben Überblick über die derzeitige Ist -Situation in Nordtirol zu<br />

erhalten, wurde im Zuge der Diplomarbeit ein Fragebogen ausgearbeitet.<br />

Bei der Erstellung des Fragebogens war es wichtig, dass die folgende Auswertung<br />

möglichst einfach gehandhabt wer<strong>den</strong> konnte. Die Fragen sollten dem<br />

Auszufüllen<strong>den</strong> nicht zu viel Antwortspielraum lassen oder sich überlappen.<br />

Mehrdeutige Fragen, spezielle Fachausdrücke und doppelte Verneinungen<br />

mussten vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Die Fragen mussten kurz und präzise formuliert sein<br />

und Antworten mit <strong>den</strong>selben Eigenschaften fordern.<br />

Der Fragebogen soll Aufschluss darüber geben, ob die Schafhalter generell mit<br />

ihrem Betrieb zufrie<strong>den</strong> sind, oder ob in naher Zukunft größere Änderungen<br />

<strong>den</strong>kbar sind. Außerdem soll die Auswertung des Fragebogens klären, ob generell<br />

Interesse am Eintritt in die Mastlammproduktion besteht und ob diese in Tirol<br />

überhaupt möglich ist. Etwaige Wünsche und Verbesserungsvorschläge der<br />

verschie<strong>den</strong>en Bauern können auf dem Fragebogen notiert und <strong>für</strong> die weitere<br />

Vorgehensweise am Projekt herangezogen und genutzt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Aufschlüsse der Befragung dienen als Grundbaustein <strong>für</strong> die kommen<strong>den</strong><br />

Arbeitsschritte.<br />

Insgesamt wur<strong>den</strong> 27 Tiroler Schafhalter befragt. Ausgewählt wur<strong>den</strong> die<br />

Personen per Zufall auf zwei verschie<strong>den</strong>en Versteigerungen in Tirol. Die ersten<br />

fünfzehn Personen wur<strong>den</strong> bei einer Versteigerung in Imst am 6.10.2007 befragt.<br />

Die restlichen zwölf Schafhalter beantworteten die Fragen bei einer Versteigerung<br />

in Rotholz am 13.10.2007.<br />

5


2.2.2. Auswertung und Interpretation<br />

Frage 1: Sind Sie mit der derzeitigen Schafhaltung in Ihrem Betrieb zufrie<strong>den</strong>?<br />

Wenn nein, was möchten Sie gerne ändern?<br />

Um festzustellen, ob die Betriebsleiter überhaupt mit der Gesamtsituation in ihren<br />

Betrieben zufrie<strong>den</strong> sind, wurde diese Frage als erste behandelt. Wie anhand<br />

dieser Grafik (siehe Diagr.1) zu sehen ist, sind 81,5% der befragten Personen mit<br />

ihrem Betrieb zufrie<strong>den</strong>. Nur 18,5% der befragten Personen gaben an, nicht mit<br />

dem Betrieb zufrie<strong>den</strong> zu sein. Das bedeutet, dass 22 der 27 befragten Personen<br />

zufrie<strong>den</strong> mit ihrer Gesamtsituation im Betrieb sind. 5 von 27 befragten Personen<br />

wünschen sich aufgrund der Unzufrie<strong>den</strong>heit Verbesserungen.<br />

Die 18,5%, die nicht zufrie<strong>den</strong> sind, erwähnten verschie<strong>den</strong> Gesichtspunkte, die<br />

sie ändern wollten. Die am häufigsten genannten Punkte waren:<br />

Anzahl der Personen<br />

• Die Verbesserung des Marketingsystems<br />

• Die Verbesserung der Fleischleistung<br />

• Platzmangel<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Sind Sie mit Ihrer derzeitigen<br />

Schafhaltung zufrie<strong>den</strong>?<br />

zufrie<strong>den</strong> nicht zufrie<strong>den</strong><br />

Diagr. 1: Sind Sie mit Ihrer derzeitigen Schafhaltung zufrie<strong>den</strong>?<br />

6


Frage 2: Denken Sie an Ausweitung/Reduktion ihres Betriebes?<br />

Die zweite Frage, die auf dem Fragebogen behandelt wird, ist die Frage der<br />

Ausweitung oder Reduktion des Schafbestandes. Wenn viele Betriebe in naher<br />

Zukunft reduzieren wür<strong>den</strong>, dann wäre eine ausreichende Deckung des<br />

Lammfleischbedarfs <strong>für</strong> die Handelsabnehmer auf lange Zeit nicht gegeben.<br />

Doch wie in der Grafik (siehe Diagr.2) ersichtlich ist, möchten nur 3,7%<br />

reduzieren, was bedeutet, 1 von 27 der befragten Landwirte. Hingegen 25,9% der<br />

befragten Landwirte möchten ihre Betriebe vergrößern. Das sind immerhin 7 von<br />

<strong>den</strong> 27 befragten Landwirten. Doch der größte Prozentsatz möchte mit 70,4 %<br />

gleichbleiben.<br />

Anzahl der Personen<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Denken Sie an eine Ausweitung oder<br />

Reduktion?<br />

Ausweitung Reduktion gleich bleibend<br />

Diagr. 2: Denken Sie an eine Ausweitung oder Reduktion?<br />

7


Frage 3: Können Sie sich vorstellen, in die Qualitätslämmerproduktion<br />

(Mutterschafe X Fleischwidder) einzusteigen? Wenn nein - warum?<br />

Nun stellt sich die Frage, ob die Landwirte überhaupt bereit sind, ihre Mutterschafe<br />

mit <strong>den</strong> im Kapitel 4.1.3. (z.B. Suffolk, Texel; usw.) genannten Fleischrassen zu<br />

kreuzen. Man musste diese Frage stellen, um herauszufin<strong>den</strong>, ob es überhaupt<br />

möglich ist, in Nordtirol genügend Fleischlämmer zu produzieren. Wie in dem<br />

Diagramm (siehe Diagr.3) ersichtlich ist, sind 48,1% der befragten Landwirte<br />

bereit, ihre Mutterschafe mit einem Fleischwidder zu decken. Dies sind in der<br />

Regel noch sehr kleine Betriebe.<br />

Doch leider sind immer noch 51,9 % nicht bereit, in die Qualitätslammproduktion<br />

einzusteigen. Der einzig genannte Grund da<strong>für</strong> war, dass diese Betriebe eine<br />

Tiroler Bergschafzucht betreiben und es sich dadurch nicht leisten können, ihre<br />

Mutterschafe mit einem Fleischwidder zu kreuzen. Die Tiroler Bergschafzucht ist<br />

in Tirol generell weit verbreitet. Aufgrund dieses Umstandes ist es sehr schwierig,<br />

in Tirol genügend Qualitätslämmer <strong>für</strong> <strong>den</strong> Markt zu fin<strong>den</strong>.<br />

Anzahl der Personen<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Können Sie sich vorstellen in die<br />

Qualitätslamm produktion<br />

einzusteigen?<br />

Ja Nein<br />

Diagr. 3: Können Sie sich vorstellen in die Qualitätslammproduktion einzusteigen?<br />

8


Frage 4: Produzieren Sie bereits Schlachtlämmer? Wenn ja - wie viele pro Jahr?<br />

Jeder normale Betrieb, ob Zucht- oder Fleischbetrieb, produziert Lämmer. Bei <strong>den</strong><br />

Zuchtbetrieben entstehen jedoch nur Zuchtausscheidungen. Diese aussortierten<br />

Lämmer sind jedoch bei weitem nicht <strong>für</strong> die Vermarktung bzw. <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf an<br />

eine Marktkette geeignet. Die Antwort klärt also die Frage, ob und wie viele<br />

„richtige Schlachtlämmer“ in Nordtirol produziert wer<strong>den</strong>.<br />

Es produzieren, wie in dem Diagramm (siehe Diagr.4) zu sehen ist, bereits 70,4 %<br />

Schlachtlämmer. Ganze 29,6 % der befragten Bauern produziert überhaupt keine<br />

Schlachtlämmer, sondern nur Zuchtausschuss. Das sind immerhin 8 von <strong>den</strong> 27<br />

befragten Betriebsleitern.<br />

Anzahl der Personen<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Produzieren Sie bereits<br />

Schlachtlämmer?<br />

ja Nein<br />

Diagr. 4: Produzieren Sie bereits Schlachtlämmer?<br />

9


Dabei wur<strong>den</strong> noch festgestellt, wie viele Schlachtlämmer die einzelnen Betriebe<br />

im Jahr produzieren, wie im unteren Diagramm (siehe Diagr.5) ersichtlich ist. Es<br />

wurde festgestellt, dass 2 Betriebe weniger als 10 Schlachtlämmer oder eben 10<br />

im Jahr produzieren. Hingegen produzieren 7 Betriebe weniger oder genau 30<br />

Schlachtlämmer im Jahr. Fünf Betriebe produzieren 31-50 Schlachtlämmer im<br />

Jahr. Ebenfalls fünf Betriebe sind in der Lage, über 50 Schlachtlämmer pro Jahr<br />

zu produzieren.<br />

Anzal der Personen<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Wie viele Schlachtlämmer<br />

produzieren Sie?<br />

1‐10. 11‐30. 31‐50. > 50<br />

Stück<br />

Diagr. 5: Wie viele Schlachtlämmer produzieren Sie?<br />

10


Frage 5: Zu welcher Jahreszeit können Sie am meisten Schlachtlämmer<br />

verkaufen?<br />

Um festzustellen, ob jetzt schon eine gute Aufteilung der Schlachtlämmer über das<br />

ganze Jahr gegeben ist, wurde diese Frage in <strong>den</strong> Fragebogen aufgenommen.<br />

Die Antwortmöglichkeiten wur<strong>den</strong> in Frühling, Sommer, Herbst und Winter<br />

eingeteilt.<br />

Wie in dem Diagramm (siehe Diagr.6) gut zu sehen ist, sind genügend<br />

Schlachtlämmer im Frühjahr und Herbst vorhan<strong>den</strong>. Doch leider produzieren nur 3<br />

von <strong>den</strong> 27 befragten Landwirten im Sommer Schlachtlämmer. Grund da<strong>für</strong> ist,<br />

dass die Schafhalter ihre Mutterschafe im Sommer auf die Almen schicken<br />

möchten. Es wäre dann unvorteilhaft, wenn sie dort noch Lämmer hätten, <strong>den</strong>n<br />

diese Lämmer wür<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Mastlammproduktion zu alt wer<strong>den</strong>. Ein bisschen<br />

besser sieht es im Winter aus, doch auch hier sind nur 6 von <strong>den</strong> 27 befragten<br />

Landwirten lieferfähig. Dies führt zu der Problemstellung, wie man in <strong>den</strong> Sommerund<br />

Wintermonaten genügend Lämmer <strong>für</strong> <strong>den</strong> Handel liefern kann.<br />

Anzahl der Personen<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

In welchen Monaten produzieren Sie<br />

die Schlachtlämmer?<br />

Frühling Sommer Herbst Winter<br />

Diagr. 6: In welchen Monaten produzieren Sie die Schlachtlämmer?<br />

11


Frage 6: Wohin haben Sie ihre Lämmer bisher verkauft? Wohin geliefert?<br />

Da es bei der Umfrage noch kein einheitliches Marketingsystem <strong>für</strong> Nordtirol<br />

gegeben hat, musste man natürlich herausfin<strong>den</strong>, wohin die Landwirte ihre<br />

Lämmer bis jetzt verkauft oder geliefert haben. Die Grafik (siehe Diagr.7) zeigt<br />

sehr gut, dass 51,8 % der Bauern ihre Lämmer über Direktvermarktung vertreiben,<br />

was aufgrund des Nichtvorhandseins eines funktionieren<strong>den</strong> Marketingkonzeptes<br />

keine Überraschung darstellt.<br />

Interessant ist hingegen, dass 18,5% ihre Lämmer bis nach Salzburg zu<br />

Tauernlamm liefern. Einer der 27 befragten Landwirte liefert sogar schon privat an<br />

die Supermarktkette M-Preis. Ansonsten liefert noch keiner der befragten<br />

Landwirte an eine Supermarktkette. 33,2 % liefern an andere unbekannte oder<br />

private Abnehmer.<br />

Anzahl der Personen?<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wohin liefern Sie die Lämmer?<br />

Diagr. 7: Wohin liefern Sie die Lämmer?<br />

12


Frage 7: Sind Sie mit Ihrer Absatzsituation zufrie<strong>den</strong>? Wenn nein, was sollte Ihrer<br />

Meinung nach verbessert wer<strong>den</strong>?<br />

Die meisten der befragten Landwirte sind im Großen und Ganzen mit ihrer<br />

Absatzsituation zufrie<strong>den</strong>. Das Diagramm (siehe Diagr.8) beweist, dass 66,6% der<br />

Bauern glücklich mit ihrem derzeitigen Absatz sind. 44,4% hingegen wünschten<br />

sich eine Verbesserung des allgemeinen Absatzes. Die Bauern nannten<br />

verschie<strong>den</strong>e Verbesserungsvorschläge.<br />

Die am häufigsten angesprochenen Punkte waren:<br />

• Erhöhung des aktuellen Lamm-Verkaufspreises<br />

• Erstellung eines geregelten, Absatz bringen<strong>den</strong> Marketingsystems, bei dem<br />

die Landwirte gemeinsam und miteinander arbeiten.<br />

Anzahl der Personen<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Sind Sie mit der Absatzsituation<br />

zufrie<strong>den</strong>?<br />

Zufrie<strong>den</strong> Unzufrie<strong>den</strong><br />

Diagr. 8: Sind Sie mit der Absatzsituation zufrie<strong>den</strong>?<br />

13


Frage 8: Wür<strong>den</strong> Sie in eine neue Vermarktungsschiene mit Supermärkten, wie<br />

M-Preis, Spar… einsteigen? Wenn nein - warum nicht?<br />

Diese Frage wurde gestellt, um herauszufin<strong>den</strong>, ob die Landwirte überhaupt ein<br />

Marketingssystem annehmen und mitarbeiten wür<strong>den</strong>. Wie im Diagramm 9 zu<br />

sehen ist, wür<strong>den</strong> 62,9% der befragten Landwirte bei einem neuen<br />

Marketingkonzept mitmachen. Nur 37,1 % wür<strong>den</strong> eine neues Marketingkonzept<br />

komplett ablehnen. Diese 10 Landwirte nannten eigentlich nur zwei Gründe,<br />

warum sie <strong>den</strong> Einstieg in ein neues Marketingkonzept ablehnen wür<strong>den</strong>.<br />

1. Der Betrieb an sich ist zu klein. Weiters wer<strong>den</strong> die Schafe nur als Hobby<br />

gehalten<br />

2. Der Landwirt ist ein Tiroler Bergschaf Züchter. Dadurch kann er nicht die<br />

gewünschte Fleischqualität produzieren. Weiters wäre solch ein Betrieb<br />

nicht in der Lage, genügend Qualitätslämmer zu produzieren.<br />

Anzahl der Personen<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wür<strong>den</strong> Sie in eine neue<br />

Vermarktungsschiene einsteigen ?<br />

Ja Nein<br />

Diagr. 9: Wür<strong>den</strong> Sie in eine neue Vermarkungsschiene einsteigen?<br />

14


Frage 9: Was halten Sie davon, Zu- bzw. Abschläge je nach Qualität der<br />

gelieferten Ware zu bekommen?<br />

Das nächste Diagramm (siehe Diagr.10) zeigt, dass 21 der 27 befragten Landwirte<br />

da<strong>für</strong> sind, Zu- oder Abschläge <strong>für</strong> ihre Lämmer bekommen. Zu- oder Abschläge<br />

gibt es nach einem gewissen Schema: z.B. kann die Grundqualität R3 sein. Wenn<br />

nun ein Landwirt mit einem Lamm mit der Güteklasse O3 kommt, bekommt er<br />

Abschläge. Bringt er hingegen ein Lamm mit der Qualität E3, bekommt er<br />

Zuschläge. Durch dieses Prinzip könnten die Bauern angespornt wer<strong>den</strong>, eine<br />

bessere Qualität und nicht nur schwere, verfettete Lämmer zu liefern.<br />

Erstaunlich ist, dass 6 der insgesamt 27 befragten Landwirte nicht da<strong>für</strong> sind,<br />

einen an die Qualität des Produktes angepassten Preis bezahlt zu bekommen.<br />

Anzahl der Personen<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Wären Sie mit Zu‐ / Abschlägen beim<br />

Preis einverstan<strong>den</strong>?<br />

ja Nein<br />

Diagr. 10: Wären Sie mit Zu‐/Abschlägen beim Preis einverstan<strong>den</strong>?<br />

15


2.3. Fragebogen Konsument<br />

2.3.1. Ausarbeitung Fragebogen - Konsument<br />

Die Vermarktung jedes Produktes ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn sie auch<br />

gewinnbringend ist. Hier kommt der Konsument ins Spiel. Indem dieser<br />

Lammfleisch im Lebensmitteleinzelhandel kauft, wird die Vermarktung erst<br />

wirtschaftlich.<br />

Doch bevor ein Produkt angeboten wer<strong>den</strong> kann, muss erst direkt beim<br />

Konsumenten nachgefragt wer<strong>den</strong>, ob überhaupt Nachfrage besteht. Erst wenn<br />

dieser Umstand gegeben ist, ist es lukrativ weitere Schritte einzuleiten.<br />

Bei der Erstellung des Fragebogens wurde zunächst auf <strong>den</strong> Aspekt eingegangen,<br />

ob Nachfrage nach Lammfleisch besteht und wie groß diese ist. Wenn man weiß,<br />

was der Kunde haben will, ist es leichter ihm diesen Wunsch auch zu erfüllen, was<br />

<strong>für</strong> beide Seiten, Anbieter und Konsument, Vorteile mit sich bringt. Der Konsument<br />

kann sich in diesem Fall über ein zufrie<strong>den</strong> stellendes Produkt freuen. Diese<br />

Zufrie<strong>den</strong>heit des Kun<strong>den</strong> hat positive Auswirkungen auf <strong>den</strong> Absatz des<br />

Lammfleisches, wovon sowohl der Anbieter als auch alle am Marketingkonzept<br />

beteiligten Personen profitieren.<br />

Wie schon bei der Erstellung des „Ist - Situation Fragebogens“ wurde auf folgende<br />

Punkte speziell geachtet:<br />

• kurz und präzis formulierte Fragen<br />

• nicht zu viel Antwortspielraum<br />

• keine überlappen<strong>den</strong> Antworten<br />

• möglichst einfache Auswertung<br />

• Vermeidung von<br />

o<br />

o<br />

o<br />

mehrdeutigen Fragen<br />

speziellen Fachausdrücken<br />

doppelte Verneinungen<br />

16


Am 19.3.2008 wur<strong>den</strong> insgesamt 77 Personen nach ihrer Meinung befragt. Die<br />

Umfrage wurde auf zwei Supermärkte aufgeteilt. Von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />

wur<strong>den</strong> sowohl im M-Preis in Innsbruck als auch im Spar in Innsbruck (Dez)<br />

Stimmen eingeholt.<br />

Die Umfrage wurde in <strong>den</strong> Filialen direkt vor <strong>den</strong> Fleischtheken durchgeführt.<br />

Dazu war die Erlaubnis der zwei Geschäftsführer notwendig. Jede Person, die im<br />

angegebenen Zeitraum zur Fleischwarenabteilung ging, wurde befragt. Die<br />

dreistündige Befragung war somit zufallsgesteuert.<br />

17


2.3.2 Auswertung und Interpretation<br />

Frage 1: Wie oft essen Sie im Jahr Lammfleisch?<br />

Diese Frage wurde gestellt, um herauszufin<strong>den</strong>, ob es in Nordtirol überhaupt einen<br />

Absatzmarkt <strong>für</strong> Lammfleisch gibt. Es wurde festgestellt, dass 36,37% der<br />

befragten Personen kein Lammfleisch essen. Der Hauptgrund da<strong>für</strong> war der<br />

Geschmack und Geruch des Fleisches. Ebenfalls ein auffälliger Punkt war, dass<br />

viele Personen angaben, noch nie Lammfleisch gegessen oder gekocht zu haben.<br />

Ein kleiner Teil der befragten Personen sagte, dass sie Mitleid mit <strong>den</strong> Lämmern<br />

hätten, da es so kleine, liebe Tiere sind.<br />

Um <strong>den</strong> Personen die “Angst“ vor dem Lammfleisch zu nehmen, sollte man <strong>den</strong><br />

Konsumenten zeigen, wie sie ein schmackhaftes Mahl mit Lammfleisch auf <strong>den</strong><br />

Tisch zaubern können (Kochkurs). Interessant ist, dass 27,28 % der Personen, die<br />

befragt wor<strong>den</strong> sind, nur ein bis zwei Mal im Jahr Lammfleisch essen. Diese<br />

Personen sollte man durch qualitativ hochwertiges und schmackhaftes<br />

Lammfleisch davon überzeugen, ihren Produktkonsum zu erhöhen.<br />

Für <strong>den</strong> Produzenten nennenswert sind die 18,19%, die bereits zwischen drei und<br />

fünf Mal im Jahr Lammfleisch essen. 14,28% hingegen essen schon bis zu zehn<br />

Mal im Jahr Lammfleisch. Das sind die Konsumenten, welche man eigentlich<br />

anstreben sollte. Die 3,9 %, die öfter als zehn Mal Lammfleisch essen, wären<br />

wünschenswert. All’ diese Personen stehen jedoch direkt mit der<br />

Lammfleischproduktion in Verbindung (Landwirte, Metzger).<br />

18


Anzahl der Personen<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Wie oft essen Sie im Jahr<br />

Lammfleisch?<br />

28<br />

Diagr. 11: Wie oft essen Sie im Jahr Lammfleisch?<br />

21<br />

14<br />

nie 1 ‐ 2 3 ‐ 5 6 ‐ 10 >10<br />

Menge im Jahr<br />

11<br />

3<br />

19


Frage2: Zu welcher Jahreszeit essen Sie gerne Lammfleisch?<br />

Interessant ist natürlich zu wissen, zu welcher Zeit der Absatz vorhan<strong>den</strong> bzw. am<br />

größten ist. Wie zu erwarten, essen 20,78 % im Frühling Lammfleisch und 22,07%<br />

essen Lammfleisch nur zu speziellen Anlässen (z.B.: Ostern,…). Die nächste<br />

Jahreszeit, in der am meisten Lammfleisch gegessen wird, ist der Herbst mit<br />

12,98 %. Abgeschlagen sind der Winter mit 6,49 % und der Sommer mit 3,89 %.<br />

Am überraschendsten ist, dass 20,78% der befragten Personen angeben haben,<br />

dass es ihnen egal ist, wann sie Lammfleisch zu sich nehmen. Diese<br />

Konsumenten wären der Grundstock, um die Vermarktung von Lammfleisch<br />

anzustreben.<br />

Anzal der Personen<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Zu welcher Jahreszeit essen Sie gerne<br />

Lammfleisch?<br />

16<br />

Diagr. 12: Zu welcher Jahreszeit essen Sie gerne Lammfleisch?<br />

3<br />

10<br />

Frühling Sommer Herbst Winter spezielle Zeit<br />

(Ostern,…)<br />

Jahreszeiten<br />

5<br />

17<br />

16<br />

Jahreszeit ‐<br />

unabhängig<br />

20


Frage 3: Worauf achten Sie beim Lammfleischkauf?<br />

Um ein Produkt an <strong>den</strong> Konsumenten zu bringen, ist es natürlich sehr wichtig,<br />

Werbung jeglicher Art zu machen. Die Käufer müssen zuerst einmal von dem<br />

vorhan<strong>den</strong>en Produkt erfahren und wissen, wo sie das Lammfleisch der<br />

Marketingschiene „Nord Tiroler Berg LAMM“ erstehen können. Deswegen wur<strong>den</strong><br />

die Konsumenten befragt, auf welche Kriterien sie beim Einkauf von Lammfleisch<br />

achten.<br />

Wie zu erwarten war, sagten 58,44% der Konsumenten, dass Sie auf die Herkunft<br />

achten. Denn sie essen lieber ein Produkt, welches direkt aus der Region stammt.<br />

Darum sollte auch auf einen Blick zu erkennen sein, ob das Fleisch aus Tirol oder<br />

aus einem anderen Land kommt. Natürlich spielt bei jedem Produkt der Preis eine<br />

wichtige Rolle, auch im Vergleich zu anderen Tiroler Fleischarten wie 20,79% der<br />

Befragten angaben. Die Konsumenten kaufen keine Produkte, die überteuert sind.<br />

Somit ist ein äußerst wichtiger Punkt, dass die Käufer von der hochwertigen<br />

Qualität des Produktes erfahren und das Preis- Leistungsverhältnis stimmt.<br />

15,58% gaben die Frische des Fleisches als ein wichtiges Kriterium an, <strong>den</strong>n jeder<br />

weiß, dass die Frische eines Produktes, insbesondere bei Fleisch, mit der<br />

schlussendlichen Qualität und Schmackhaftigkeit zusammenhängt, nach dem<br />

Motto: Gesund leben, gesund essen. Das ist ein sehr starker Trend in der<br />

heutigen Zeit. 12,98% der Kun<strong>den</strong> achten auf <strong>den</strong> Gesundheitswert des von ihnen<br />

gekauften Fleisches. Somit sollte bei der Promotion sichergestellt wer<strong>den</strong>, dass<br />

der gesundheitliche Wert des Lammfleisches klar zum Ausdruck kommt.<br />

Es ist wichtig, auf die genannten Punkte der potentiellen Kun<strong>den</strong> einzugehen und<br />

ihnen durch Werbung zu vermitteln, dass das Produkt all’ diese Kriterien erfüllt<br />

und somit ein Kauf des Nordtiroler Berglammes <strong>für</strong> sie nur von Vorteil ist.<br />

21


Anzahl der Personen<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

10<br />

Worauf achten Sie beim Lammfleischkauf?<br />

Diagr. 13: Worauf achten Sie beim Lammfleischkauf?<br />

45<br />

16<br />

12 3 2 1 2<br />

Kriterien<br />

22


Frage 4: Wie sollte das Fleisch im Lebensmitteleinzelhandel angeboten wer<strong>den</strong>?<br />

Je einfacher es ist, ein Produkt zu erwerben, umso lieber wird es von <strong>den</strong><br />

Konsumenten angenommen und gekauft. Deshalb ist es wichtig, das Fleisch im<br />

Lebensmitteleinzelhandel in der Form anzubieten, in der es sich der Käufer<br />

wünscht und die er bevorzugt.<br />

Darum wur<strong>den</strong> die Konsumenten nach ihren Wünschen und Vorstellungen befragt.<br />

Wenn man beide Diagramme miteinander vergleicht, kann man feststellen, dass<br />

sich die Konsumenten in <strong>den</strong> Lebensmittelgeschäften ein anderes<br />

Verkaufsverhalten wünschen. Das liegt zum Beispiel daran, dass der M-Preis das<br />

Fleisch nur in vakuumverpackter Form anbietet. Der Interspar verkauft das Fleisch<br />

hingegen in jeglicher Form, also entweder offen an der Theke oder als<br />

vakuumverpacktes Fleisch in <strong>den</strong> Kühlregalen.<br />

Aus <strong>den</strong> Befragungen geht hervor, dass die meisten Personen ein<br />

vakuumabgepacktes Fleisch bevorzugen, was das Diagramm verdeutlicht. Doch<br />

auch der Verkauf direkt an der Fleischtheke wird gerne angenommen. Interessant<br />

ist es auch, dass nur wenige der befragten Personen das Fleisch schon fix und<br />

fertig zubereitet haben möchten. Das liegt voraussichtlich an <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Geschmäckern der Käufer.<br />

Somit bevorzugen es die meisten Personen, ihr Fleisch nach ihrem Geschmack<br />

und ihren Gewohnheiten zuzubereiten. Was möglicherweise gerne von <strong>den</strong><br />

Konsumenten angenommen wer<strong>den</strong> würde, sind Zubereitungsvorschläge und<br />

Tipps. Diese könnte man z.B. direkt auf das Produkt drucken oder in Form eines<br />

kleinen Heftzettels beilegen.<br />

Dies ist natürlich auch eine Kostenfrage in der Produktion. Nur sehr wenige<br />

Personen haben es offenkundig abgelehnt, das Lammfleisch in einem<br />

Lebensmittelgeschäft zu kaufen. Dies waren im Allgemeinen Personen, welche<br />

direkt mit der Produktion von Lammfleisch in Kontakt stehen (Schafbesitzer,<br />

Metzger…).<br />

23


Anzahl der Personen<br />

Diagr. 14: Wie sollte das Fleisch im LEH angeboten wer<strong>den</strong>? Umfrage M‐Preis<br />

Anzahl der Personen<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Wie sollte das Fleisch im LEH angeboten<br />

wer<strong>den</strong>? Umfrage ‐ M‐Preis<br />

17<br />

Diagr. 15: Wie sollte das Fleisch im LEH angeboten wer<strong>den</strong>? Umfrage Interspar<br />

13<br />

ganze Teilstücke geschnitten fertig gewürzt<br />

9<br />

6<br />

Anbietungsformen<br />

Wie sollte das Fleisch im LEH angeboten<br />

wer<strong>den</strong>? Umfrage ‐ Interspar<br />

Vakuum<br />

geschnitten<br />

Vakkum<br />

ganz<br />

7<br />

Offen<br />

geschnitten<br />

4<br />

2<br />

Offen ganz Angerichtet Egal Nie LEH<br />

Anbietungsformen<br />

4<br />

4<br />

2<br />

24


2.4. Zusammenfassung Fragebögen<br />

2.4.1. Zusammenfassung Fragebogen Ist - Situation<br />

Die Erhebung der Ist- Situation wurde mittels einer Umfrage ausgearbeitet. Hierzu<br />

wur<strong>den</strong> bei zwei verschie<strong>den</strong> Schafauktionen per Zufall 27 Schafhalter befragt.<br />

Dabei wurde festgestellt, dass 81,5 % mit ihrer derzeitigen Betriebssituation<br />

zufrie<strong>den</strong> sind und nichts verändern möchten. Die restlichen 18,5 % sind derzeit<br />

unzufrie<strong>den</strong> und nannten verschie<strong>den</strong>e Beispiele <strong>für</strong> eine Verbesserung, zum<br />

Beispiel Marketingsystem, Fleischleistung, Platzmangel, usw.<br />

Weiters wichtig <strong>für</strong> die Erhebung ist es natürlich zu wissen, ob es in Zukunft noch<br />

Schaf haltende Betriebe geben wird. Hier konnte man feststellen, dass zwar die<br />

meisten Betriebe ihre derzeitige Betriebsgröße beibehalten wollen, doch immerhin<br />

25,9% der Befragten ihren Betrieb erweitern möchte. Nur ein Schafhalter hat<br />

angegeben, dass er in Zukunft seinen Betrieb verkleinern wolle.<br />

Um ein Qualitätsprodukt zum Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ zu produzieren,<br />

sollten die Landwirte natürlich bereit sein, ihre Mutterschafe auch mit einem<br />

Fleischwidder zu decken. In Tirol sind viele Schafhalter darauf spezialisiert, die<br />

Tiroler Bergschafe zu züchten, darum ist es natürlich erfreulich, dass 48,1% der<br />

Bauern bereit wären, ihre Tiere mit einem Fleischwidder zu kreuzen. Festgestellt<br />

wurde aber, dass 70,4 % schon Schlachtlämmer produzieren.<br />

Die restlichen Prozent produzieren nur sehr schlechte Lämmer, die als „<br />

Zuchtausschuss“ bezeichnet wer<strong>den</strong>. Diese Lämmer können natürlich unter<br />

keinen Umstän<strong>den</strong> in das Projekt aufgenommen wer<strong>den</strong>. Die Menge der<br />

produzierten Schlachtlämmer reicht von 1 -


Bisher haben die Landwirte ihre Lämmer meistens über die Schiene der<br />

Direktvermarktung verkauft, da es bisher noch kein richtig funktionierendes<br />

Marketingprojekt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf von Lammfleisch in Nordtirol gab. Ebenfalls<br />

verkaufen sehr viele Landwirte die Lämmer an unbekannte oder private<br />

Abnehmer.<br />

Leider müssen auch ein paar Schafhalter ihre Lämmer über die Landesgrenzen zu<br />

anderen Abnehmern z.B. nach Salzburg, Vorarlberg und Niederösterreich<br />

verkaufen.<br />

Da das Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ natürlich nicht sinnlos starten sollte,<br />

musste festgestellt wer<strong>den</strong>, ob die Landwirte derzeit mit ihrer Absatzsituation<br />

zufrie<strong>den</strong> sind oder ob sie etwas ändern möchten. 66,6 % sind zwar zufrie<strong>den</strong> mit<br />

ihrer derzeitigen Absatzsituation, hätten aber auch nichts gegen eine Änderung.<br />

Die restlichen 44,4 % sind völlig unzufrie<strong>den</strong> und möchten eine Änderung im<br />

Bezug auf:<br />

• Erhöhung des aktuellen Lamm- Verkaufspreises<br />

• Erstellung eines geregelten Absatz bringen<strong>den</strong> Marketingsystems, bei dem<br />

die Landwirte gemeinsam und miteinander arbeiten<br />

Die Landwirte müssten aber auch bereit sein, bei einem Marketingkonzept wie<br />

dem „Nord Tiroler Berg LAMM“ mitzumachen. Doch 62,9 % der Landwirte wür<strong>den</strong><br />

sofort in ein lukratives und viel versprechendes Marketingkonzept einsteigen. Die<br />

37,1% der befragten Landwirte würde ein Marketingprojekt aus verschie<strong>den</strong>en<br />

Grün<strong>den</strong> ablehnen, wie z.B.: zu klein, Züchter…<br />

Um die Landwirte anzuspornen, die beste Qualität zu liefern, muss man natürlich<br />

bei der Qualität Preiszu- oder -abschläge machen. Diese Idee wurde nur von<br />

wenigen Schafhaltern abgelehnt. Den meisten Schafhaltern ist doch bewusst,<br />

dass nur die beste Qualität auch das beste Geld bringen soll und kann.<br />

26


2.4.2. Zusammenfassung Fragebogen Konsument<br />

Um aufzuzeigen, ob sich Lammfleisch auch wirklich in <strong>den</strong><br />

Lebensmittelgeschäften verkaufen lässt, wurde eine Umfrage im Interspar DEZ<br />

und im M-Preis DEZ durchgeführt. Es wur<strong>den</strong> insgesamt 77 Konsumenten in <strong>den</strong><br />

bei<strong>den</strong> Lebensmittelgeschäften befragt.<br />

Es wurde festgestellt, dass 63,64% der befragten Personen Lammfleisch<br />

konsumieren. Die restlichen 36,37 % hatten verschie<strong>den</strong>e Gründe, warum sie kein<br />

Lammfleisch kaufen. Die häufigsten Gründe waren, dass ihnen der Geschmack<br />

und der Geruch zu intensiv sind, oder dass sie es noch nie probiert haben. Ein<br />

weiterer Grund war, dass sie nicht wissen, wie sie es zubereiten müssen, damit es<br />

schmackhaft ist.<br />

Ebenfalls wurde bei der Umfrage festgestellt, zu welcher Jahreszeit die<br />

Konsumenten das Lammfleisch bevorzugen. Hier ist wichtig zu sagen, dass es<br />

20,78% das ganze Jahr über konsumieren. Andere wiederum konsumieren<br />

Lammfleisch im Frühling und Herbst sowie zu Terminen wie Ostern und<br />

Weihnachten.<br />

Natürlich ist es wichtig zu wissen, wie der Konsumenten ihr Lammfleisch in einem<br />

Lebensmittelgeschäft kaufen möchten. Hier ist zu erwähnen, dass die meisten<br />

Konsumenten ihr Lammfleisch gerne in Vakuumverpackungen mit nach Hause<br />

nehmen. Doch auch in offener Form wird nicht „nein“ zu dem Lammfleisch gesagt.<br />

Es wurde ebenfalls bemerkt, dass die Konsumenten nicht so gerne gewürztes<br />

Lammfleisch kaufen möchten.<br />

Um die Werbung <strong>für</strong> Lammfleisch direkt an die Konsumenten anzupassen, wurde<br />

auch ermittelt, worauf sie beim Einkauf von Lammfleisch in einem<br />

Lebensmittelgeschäft achten. Das Wichtigste <strong>für</strong> die Personen ist, dass das<br />

Fleisch direkt aus Tirol stammt. Doch auch die Bereiche Gesundheitsfaktor und<br />

Frische wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Konsumenten mit Überzeugung genannt.<br />

27


2.5. DIE IST - Situation in Nordtirol 4<br />

Derzeit gibt es in Tirol 46.790 Mutterschafe mit gedeckten Lämmern aufgeteilt auf<br />

3.030 Schafhalter. Trotzdem kommt noch ein Teil des Lammfleisches, das in Tirol<br />

angeboten wird, aus Neuseeland. Es hat somit tausende Kilometer Transport<br />

hinter sich und belastet das Klima. In einigen Tiroler Supermärkten wird auch<br />

schon vereinzelt regionales Lammfleisch angeboten.<br />

Nordtirol gilt als Heimat des Tiroler Bergschafes und dies nicht ohne Grund. Sehr<br />

viele Tiroler Schafbauern sind Züchter. Das heißt, dass das Tiroler Bergschaf<br />

reinrassig gehalten und eben auch nach <strong>den</strong> gewünschten Zielen gezüchtet wird.<br />

Ein reinrassiges Lamm hat jedoch nicht <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Fleischanteil, um <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Markt von großer Bedeutung zu sein. Grund da<strong>für</strong> ist der zu geringe<br />

Fleischansatz.<br />

Da es noch keine generelle Vermarktungsschiene in Nordtirol gibt, verkauften die<br />

meisten Landwirte ihre Lämmer auf der Schiene der Direktvermarktung. Die<br />

Direktvermarktung ist eine sehr arbeitsaufwändige Art und Weise, das selbst<br />

produzierte Lammfleisch zu verkaufen. Neben dem hohen organisatorischen<br />

Aufwand müssen <strong>für</strong> diese Verkaufsschiene eventuell auch Lagerräume am<br />

Betriebsgelände zur Verfügung stehen.<br />

Dazu kommt nebenbei noch die Verwaltungsarbeit. Zusätzlich sollte der Hof <strong>für</strong><br />

mögliche Kun<strong>den</strong> gut auffindbar und erreichbar sein. Die Exposition der einzelnen<br />

Betriebe spielt also auch eine entschei<strong>den</strong>de Rolle.<br />

Da kein funktionierendes Marketingkonzept <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf von Lammfleisch<br />

besteht bzw. längerfristig bestand, sind die Landwirte gezwungen, sich selbst<br />

intensiv um <strong>den</strong> eigenen Absatz zu kümmern.<br />

4 Statistik Austria. Allgemeine Viehzählung 1.Dezember 2007.<br />

URL:http://www.statistik.at/web_de/static/allgemeine_viehzaehlung_stichprobe_dezember_2007_029842.<br />

pdf[Stand 5.5.2008]<br />

28


Dies mag auch ein Grund sein, dass von vielen Bauern ein Marketingkonzept<br />

nahezu verlangt wird. Die Bereitschaft in die Mastlammproduktion einzusteigen, ist<br />

bereits gegeben. Das nötige Konzept, um diese zu vermarkten, fehlt allerdings<br />

noch.<br />

2.6. Die Soll - Situation in Nordtirol<br />

Das Marketingkonzept soll regionales Lammfleisch von <strong>den</strong> Tiroler Bauern <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Konsumenten zugänglich machen. Um dies zu ermöglichen, muss es im<br />

Lebensmitteleinzelhandel angeboten wer<strong>den</strong>.<br />

Ziel ist also, das Lamm in einem geregelten Ablauf vom Bauern über <strong>den</strong><br />

Schlachthof zum Lebensmitteleinzelhandel zu bringen.<br />

Die Bauern, die sich zurzeit noch selbst mit der zeitaufwändigen<br />

Direktvermarktung herumschlagen, sollen einen festgelegten Absatz ohne <strong>den</strong><br />

hohen zusätzlichen Arbeitsaufwand erreichen. Somit muss sich auch die Summe<br />

der Direktvermarktungen verringern. Ein genau definierter Plan soll festlegen,<br />

welcher Bauer eine angegebene Anzahl an Lämmern mit bestimmter<br />

Fleischqualität zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort<br />

abzuliefern hat. Diese Anzahl der Lämmer errechnet sich aus der<br />

Abnahmekapazität des Lebensmitteleinzelhandels.<br />

Ein positiver Nebeneffekt dieses Konzeptes wäre neben anderen auch die<br />

finanziell bessere Entwicklung <strong>für</strong> die einzelnen Bauern.<br />

Wichtig zu erwähnen ist, dass die Zucht aufgrund des Einstieges in die<br />

Mastlammproduktion keineswegs aufgegeben wer<strong>den</strong> muss. Die<br />

Mastlammproduktion kann parallel dazu geführt wer<strong>den</strong>.<br />

29


Zur Durchführung des Projektes müssen Verantwortliche gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, die<br />

<strong>den</strong> Gesamtüberblick haben und als Anlaufstelle <strong>für</strong> etwaige Fragen der am<br />

Prozess Beteiligten dienen. Für solch’ einen Posten sollte mindestens eine Person<br />

ganztags eingestellt wer<strong>den</strong>. Wesentlich besser aber wären zwei Personen. Dies<br />

würde eine Arbeitsteilung in Ober- und Unterland ermöglichen.<br />

Die Aufgabe dieser Personen wäre der Besuch und die Kontrolle samt Aufklärung<br />

einzelner Betriebe. Geeignet <strong>für</strong> eine Arbeit wie dieser wären Personen, die sich<br />

mit der Schafhaltung auch wirklich gut auskennen und wenn möglich selbst<br />

Schafe halten. Die Kommunikation zwischen <strong>den</strong> Bauern und eben diesen<br />

Personen würde bei <strong>den</strong> genannten Konditionen auf je<strong>den</strong> Fall besser<br />

funktionieren.<br />

Für <strong>den</strong> Konsumenten soll das Tiroler Lammfleisch als solches klar<br />

gekennzeichnet im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich sein. Empfehlenswert wäre<br />

das Angebot wirklich vom fertig gewürzten Steak bis zum ganzen Teilstück zu<br />

führen. Somit wäre jeder Konsument angesprochen, was sich positiv auf die<br />

Verkaufszahlen auswirken soll.<br />

Die Idee vom „Nord Tiroler Berg LAMM“ soll nicht nur einfach eine weitere<br />

Marketingschiene zum übrigen Angebot darstellen. Es gilt, <strong>den</strong> Menschen - ins<br />

besondere natürlich <strong>den</strong> Tirolern, klar zu machen, dass sie ein regionales Produkt<br />

angeboten bekommen.<br />

Der Kunde soll sich im Klaren sein, dass durch <strong>den</strong> Kauf dieses Lammfleisches<br />

nicht nur die heimische Landwirtschaft (Pflege von Landschaft und Almen)<br />

gestärkt wird, sondern dass ein erstklassiges und in erster Linie auch sehr<br />

gesundes, regionales und gut schmeckendes Produkt zu erstehen ist. Nun, da die<br />

Leute immer mehr auf ihre Gesundheit achten und auch <strong>für</strong> Bio-Produkte gerne<br />

tiefer in die Tasche greifen, ist es nur eine logische Folgerung, dass auch<br />

heimische Produkte vermehrt angeboten wer<strong>den</strong> müssen.<br />

30


3. Marketing<br />

3.1. Marketing allgemein<br />

Um ein Produkt erfolgreich zu vermarkten, ist es notwendig, sich mit der Thematik<br />

Marketing genauer auseinanderzusetzen.<br />

Spricht man von der Vermarktung von Lammfleisch, so sind die vier P´s zu<br />

beachten.<br />

Product - Place - Price - Promotion<br />

Bei der Erstellung eines Konzeptes sind dies die Grundpfeiler, an die man sich zu<br />

halten hat. Gestartet wird natürlich beim Produkt selbst. Dieses muss in<br />

ausreichender Menge vorhan<strong>den</strong> sein und vor allem <strong>den</strong> Qualitätsanforderungen<br />

der Abnehmer, ob Lebensmitteleinzelhandel oder Konsument, genüge tun.<br />

Bei der Vermarktung von Fleisch ist der Punkt `Place´ - also Platz bzw. Ort von<br />

wichtiger Bedeutung. In diesem Bereich beschränkt sich dieser Ausdruck auf<br />

mehrere Standorte. Zunächst gilt es zu klären, wo das Lamm überhaupt<br />

herkommt.<br />

Die nächste anfallende Frage ist, wie das Lamm zum Sammelpunkt kommt und<br />

wo dieser eigentlich ist. Nun drängt sich die Frage auf, wo geschlachtet wer<strong>den</strong><br />

kann. Letzten Endes müssen noch die Abnehmer gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, deren<br />

Standorte ebenfalls unter diesen Überbegriff fallen.<br />

Der Preis ist natürlich eines der wichtigsten Themen im Vermarktungswesen.<br />

Dieser muss sowohl <strong>für</strong> <strong>den</strong> Produzenten, also <strong>den</strong> Bauern, als auch <strong>für</strong> die<br />

Transporteure, die Metzger und die einzelnen Filialen passen. Das letzte Glied<br />

dieser Reihe ist der preiskritische Kunde, dessen Ausgabelimit nicht überschritten<br />

wer<strong>den</strong> darf.<br />

31


Wird der Preis <strong>für</strong> bzw. ein Kilogramm Fleisch zu hoch angesetzt, spiegelt sich<br />

dies in niedrigen Verkaufszahlen wider. Verkauft man das Fleisch zu billig,<br />

verschenkt man Kapital. Logischerweise muss <strong>für</strong> je<strong>den</strong>, außer dem<br />

Konsumenten, durch die Vermarktung ein Gewinn entstehen. Aus diesem Grund<br />

stellt sich die Aufgabe, <strong>den</strong> Preis unter Berücksichtigung aller Aspekte<br />

auszurechnen und festzulegen.<br />

Der Punkt `Promotion´ (Werbung) spielt ebenfalls eine sehr wichtige Rolle. Der<br />

Kunde kauft nur ein Produkt, das er kennt. Durch die Werbung wird es ermöglicht,<br />

dem Konsumenten zu übermitteln, woher das Produkt kommt und was es zu<br />

bieten hat. Diese Informationsübermittlung kann auf sehr viele verschie<strong>den</strong>e Arten<br />

durchgeführt wer<strong>den</strong>. Beispielsweise dienen Werbespots im Fernsehen oder<br />

Radio als ansprechendes Medium, mit dem viele Leute erreicht wer<strong>den</strong>. Auch<br />

Poster sind im Sinne der Werbung <strong>den</strong>kbar. Es ist wichtig, dem Kun<strong>den</strong> etwas zu<br />

zeigen, an das er sich wieder erinnern kann. Deshalb ist es notwendig, ein Logo<br />

zu entwerfen, das das Produkt auffällig macht und somit <strong>den</strong> Verkauf erhöht.<br />

Abb.: Marketingunterteilung. Die vier P´s<br />

32


4. <strong>Marketingvorschlag</strong><br />

4.1. Product<br />

4.1.1. Produkt allgemein<br />

Ziel ist es, Nordtiroler Lammfleisch in <strong>den</strong> Lebensmitteleinzelhandel von Tirol zu<br />

bringen. Die Lämmer wer<strong>den</strong> in Tirol geboren, gemästet und geschlachtet.<br />

Lammfleisch gewinnt in <strong>den</strong> letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Es ist nicht<br />

nur gesund, sondern auch sehr schmackhaft. Durch die Vermarktung von<br />

Nordtiroler Lammfleisch erhält der Konsument ein regionales und somit auch<br />

frisches Nahrungsmittel mit gesun<strong>den</strong> Inhaltsstoffen, dessen Kauf die heimische<br />

Landwirtschaft stärkt und eine Bereicherung <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Esstisch darstellt.<br />

4.1.2. Gebrauchskreuzungen<br />

Ein Problem <strong>für</strong> die Marketingplanung, das in Tirol mit Sicherheit besteht, ist der<br />

ziemlich hohe Anteil an Züchtern. Sehr viele Landwirte halten und züchten ihre<br />

Schafe und Lämmer - vorwiegend natürlich das Tiroler Bergschaf - in reinrassiger<br />

Form. Für <strong>den</strong> freien Markt ist ein reinrassiges Lamm jedoch von geringer<br />

Attraktivität. Grund da<strong>für</strong> ist der zu geringe Fleischanteil dieser Rasse. Was der<br />

Abnehmer will, ist ein Tier mit reichlichem Fleischansatz und einer guten<br />

Schlachtausbeute.<br />

Ein reinrassiges Berglamm erreicht bei ausgezeichneter und artgerechter<br />

Fütterung und Haltung bestens die Fleischklasse O.<br />

(siehe Kapitel 4.1.4. Qualitätseinteilung nach SEUROP und Kapitel 4.1.5.<br />

Probeschlachtung).<br />

33


Doch auch bei besten Bedingungen ist es schwierig, diese Klasse zu erreichen.<br />

Zwar ist es nicht ausgeschlossen, ein solches Lamm zu vermarkten, doch <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Lebensmitteleinzelhandel stellt diese Grenze bereits das untere Limit der<br />

Abnahme dar, was bedeutet, dass der Gewinn letzten Endes keine großen<br />

Summen zulässt.<br />

Vom Lebensmitteleinzelhandel als auch vom Kun<strong>den</strong> sind die Klassen U und R<br />

gewünscht. Wie bereits erklärt, ist es unmöglich, dieses Ziel mit einem<br />

reinrassigen Bergschaf zu erreichen. Folglich kommt man nicht darum herum, das<br />

Tiroler Bergschaf mit anderen Rassen zu kreuzen, also eine sogenannte<br />

Gebrauchskreuzung durchzuführen<br />

Das Muttertier muss von einem Widder einer Fleischrasse gedeckt wer<strong>den</strong>. Erst<br />

unter diesen Gegebenheiten ist es möglich, <strong>den</strong> gewünschten Fleischansatz zu<br />

erzielen. Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass Kreuzungen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Eintritt in die<br />

Lammfleischproduktion notwendig und von großer Wichtigkeit sind.<br />

Durch diese qualitative Steigerung des Produktes wird natürlich auch ein höherer<br />

Preis <strong>für</strong> das Lammfleisch erzielt. Diese finanzielle Aussicht soll die Bauern dazu<br />

motivieren, sich auf die Kreuzungen einzulassen und in die<br />

Lammfleischproduktion einzusteigen.<br />

34


4.1.3 Schafrassen<br />

Tiroler Bergschaf 5<br />

Das Tiroler Bergschaf ist die Hauptrasse in Tirol. Es wer<strong>den</strong> in 1.309<br />

Zuchtbetrieben 10.695 Schafe gehalten.<br />

Rassenbeschreibung:<br />

Das Tiroler Bergschaf ist ein hornloses Schaf mit einem geramsten Kopf. Die Stirn<br />

ist unbewollt. Zudem hat das Tiroler Bergschaf sehr lange Hängeohren. Es ist ein<br />

mittelgroßes bis großes Schaf mit einem langen, gera<strong>den</strong> Rücken. Diese Rasse<br />

hat einen leicht fallen<strong>den</strong> Rücken. Das Tiroler Bergschaf hat eine leicht gewellte,<br />

weiße Wolle. Bei zweimaliger Schur ist die Wolle 4-7 cm lang. Weiters ist es sehr<br />

gut geeignet <strong>für</strong> die Almhaltung im Sommer. Besonders gut ist das Tiroler<br />

Bergschaf zur Kreuzung mit Fleischrassen geeignet.<br />

Gewicht nach<br />

einem Jahr<br />

Gewicht Wollgewicht<br />

Schaf 60 kg 90 kg 2,5-4 kg<br />

Widder 70 kg 3-5 kg<br />

Lamm - 1,8-2,5 kg -<br />

Tab. 1: Gewichtstabelle ‐ Tiroler Bergschaf „A.a.O.“<br />

5 Vgl.: Tiroler Schafzuchtverband. Tiroler Bergschaf.<br />

URL:http://www.alpinetgheep.at/?site=rassen&verbands_kennung=9&rassen_kategorie=26[Stand<br />

15.12.07]<br />

35


Zuchtziel:<br />

Ein feiner, glatter, ausdrucksvoller Typ, frei von Erbfehlern wird angestrebt.<br />

Ebenfalls wichtig <strong>für</strong> die Zucht ist ein großrahmiges Bergschaf. Die Widder sollten<br />

eine Widerristhöhe von 90-100 cm haben und die Mutterschafe eine Widerristhöhe<br />

von 80-90 cm. Weiters wichtig ist eine ausgeprägte Vitalität, Widerstandsfähigkeit<br />

und entsprechende Weidtüchtigkeit <strong>für</strong> Alm- und Koppelhaltung. Die Fruchtbarkeit<br />

beträgt 2-2,5 Lämmer pro Jahr. Was bedeutet, dass das Ziel eine kurze<br />

Zwischenlammzeit sein sollte. Seit neuestem wird auch auf Fleischleistung<br />

gezüchtet, soweit es die Fruchtbarkeit nicht negativ beeinflusst.<br />

Fruchtbarkeit:<br />

Das Tiroler Bergschaf hat einen asaisonalen Brunstzyklus, was bedeutet, dass es<br />

mehrmals im Jahr befruchtet wer<strong>den</strong> kann. Durchschnittlich gebärt ein Mutterschaf<br />

pro Jahr 2,21 Lämmer.<br />

Abb. 2: Schafrasse ‐ Tiroler Bergschaf<br />

36


TEXEL 6<br />

Rassenbeschreibung:<br />

Mittelgroßes bis großes Fleischschaf, Kopf und Extremitäten unbewollt. Im<br />

Allgemeinen ist die Rasse Texel weiß mit Ausnahme von ein paar Pigmentflecken<br />

an Augen, Ohren, Nase und Lippen. Ebenfalls besitzt das Texel Schaf einen Kopf,<br />

der dreieckig geformt ist, und starke, abstehende Ohren hat. Da es ein<br />

Fleischschaf ist, hat es eine starke Bemuskelung am ganzen Körper. Die Rasse<br />

Texel hat einen streng saisonalen Brunstzyklus und kann erst mit einem Alter von<br />

7- 9 Monaten zugelassen wer<strong>den</strong>.<br />

Gewicht nach<br />

einem Jahr<br />

Gewicht Wollgewicht<br />

Schaf 60-70 kg 71-80 kg 3-4 kg<br />

Widder 100-120 kg 115-145 kg 4-5 kg<br />

Lamm - -<br />

Tab. 2: Gewichtstabelle ‐ Texel „A.a.O.“<br />

Zuchtziel:<br />

Es sollte ein widerstandfähiges, mittelgroßes bis großes Fleischschaf sein. Sein<br />

Kopf muss weiß, schmal und möglichst unbewollt sein. Ebenso sollte die Rasse<br />

Texel eine flache Stirn besitzen. Kurzer und stark bemuskelter Hals sind<br />

erwünscht. Innen- und Außenkeulen sind voll bemuskelt, was eine gute<br />

Schlachtkörperqualität garantiert. Ein weiteres Ziel ist die rasche Reife und die<br />

Abnahme von Schwergeburten.<br />

6 Vgl.: Tiroler Schafzuchtverband. Texel.<br />

URLhttp://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie=13&rassen_inhalt=<br />

47{Stand 15.12.2007]<br />

37


Fruchtbarkeit:<br />

Die Rasse Texel hat einen saisonalen Brunstzyklus, was bedeutet, dass es einmal<br />

im Jahr befruchtet wer<strong>den</strong> kann. Durchschnittlich gebärt ein Mutterschaf pro Jahr<br />

1,6 Lämmer.<br />

Abb. 3: Schafrasse ‐ Texel 7<br />

7 Tiroler Schafzuchtverband. Texel.<br />

URL:http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/gross/2_47_yynhk<br />

slwfn43e9d9e6ea61a.jpg&b=600[Stand 15.12.2007]<br />

38


Suffolk 8<br />

Rassenbeschreibung:<br />

Das Suffolk ist ein mittelgroßes bis großes Fleischschaf mit leicht gewölbtem<br />

Nasenrücken. Die Ohren sind lang, dünn und etwas hängend. Weiters ist es<br />

hornlos und hat eine weit nach vorne geschobene, breite Brust.<br />

Markant an der Rasse Suffolk ist, dass Kopf, Schleimhäute, Klauen und Beine<br />

(vom Vorderknie bzw. Tarsalgelenk abwärts) schwarz sind. Leicht verwechselbar<br />

ist das Suffolk mit dem Schwarzköpfigen Fleischschaf, das diese Eigenschaften<br />

ebenfalls aufweist.<br />

Auch die Wolle ist bei bei<strong>den</strong> Rassen weiß. Ein wichtiges<br />

Unterscheidungsmerkmal ist die Stirnbewollung, die beim Schwarzen Fleischschaf<br />

vorhan<strong>den</strong> ist. Bei dem Suffolk Schaf ist der Kopf bis hinter die Ohren unbewollt.<br />

Die Feinheit der weißen Crossbred-Wolle beträgt 30 - 34m. Das Suffolk wird<br />

einmal im Jahr geschoren.<br />

Das Suffolk ist sowohl <strong>für</strong> die Hütehaltung als auch <strong>für</strong> die Koppelhaltung auf<br />

Grünlandstandorten mittlerer bis hoher Ertragsfähigkeit geeignet.<br />

Gewicht nach<br />

einem Jahr<br />

Tab. 3: Gewichtstabelle ‐ Suffolk „A.a.O.“<br />

Gewicht Wollgewicht<br />

Schaf 60-80 kg 70-100 kg 3-4 kg<br />

Widder 90-120 kg 120-160 kg 4-6 kg<br />

Lamm - 3-4 kg -<br />

8 Vgl.: Tiroler Schafzuchtverband. Suffolk.<br />

URL:http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie=13&rassen_inhalt<br />

=48[Stand 10.12.2007]<br />

39


Zuchtziel:<br />

Mittelgroßes bis großes, sehr wüchsiges Fleischschaf mit tiefschwarzem,<br />

unbewolltem, keilförmigem edlem Kopf. Weiters zeichnet es sich durch einen<br />

langen und breiten Rumpf mit ausgeprägten Fleischformen an Brust, Rücken und<br />

Keule aus. Zudem besitzt es eine tiefe Brust, gute Flankentiefe sowie langes<br />

Becken. Die Beine sind tiefschwarz und unbewollt.<br />

Fruchtbarkeit:<br />

Das Suffolk hat einen saisonalen Brunstzyklus, was bedeutet, dass es nur einmal<br />

im Jahr befruchtet wer<strong>den</strong> kann. Die Brunstsaison fällt sehr lange aus.<br />

Durchschnittlich gebärt ein Mutterschaf pro Jahr 1,75 Lämmer.<br />

Die Zunahmen liegen bei rund 400g bis 500g pro Tag.<br />

Abb. 4: Schafrasse ‐ Suffolk 9<br />

9 Tiroler Schafzuchtverband. Suffolk.<br />

URL:http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/gross/2_48_uqnd<br />

oklwer43e9df3267433.jpg&b=600[Stand 10.12.2007]<br />

40


Schwarzköpfiges Fleischschaf 10<br />

Rassenbeschreibung:<br />

Das Schwarzköpfige Fleischschaf ist ein mittel- bis großrahmiges Schaf mit<br />

kräftigen, seitwärts abstehen<strong>den</strong> Ohren. Diese Rasse ist hornlos und hat, wie<br />

schon zuvor erwähnt, einen schwarzen, mittelbreiten Kopf mit Stirnbewollung und<br />

ab dem Vorderknie bzw. Sprunggelenk schwarze bis dunkelbraune Beine.<br />

Die Feinheit der weißen Crossbred-Wolle beträgt 33 - 35m. Die Wolllänge liegt bei<br />

10cm -15cm. Die Schur erfolgt auch beim Schwarzköpfigen Fleischschaf jährlich.<br />

Die Böcke dieser Rasse wer<strong>den</strong> bevorzugt in Her<strong>den</strong> anderer Rassen zur<br />

Erzeugung von Kreuzungslämmern verwendet. Die Schlachtausbeute beträgt ca.<br />

50 - 52%.<br />

Das Schwarzköpfige Fleischschaf ist <strong>für</strong> die Hütehaltung und auch <strong>für</strong> die<br />

Koppelhaltung auf Grünlandstandorten mittlerer bis hoher Ertragsfähigkeit<br />

geeignet.<br />

Gewicht nach<br />

einem Jahr<br />

Gewicht Wollgewicht<br />

Schaf 60-80 kg 70-100 kg 4-5 kg<br />

Widder 90-120 kg 120-160 kg 5-7 kg<br />

Lamm - -<br />

Tab. 4: Gewichtstabelle ‐ Schwarzköpfiges Fleischschaf „A.a.O.“<br />

10 Vgl.: Tiroler Schfzuchtverband. Schwarzköpfiges Fleischschaf.<br />

URL:http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie=13&rassen_inhalt<br />

=46[Stand 10.12.2007]<br />

41


Zuchtziel:<br />

Bei dem Schwarzköpfigen Fleischschaf handelt es sich um ein frohwüchsiges<br />

Fleischschaf mit mittelbreitem, schwarzem, nicht zu stark bewolltem Kopf. Es<br />

besitzt eine tiefe, breite, vorgeschobene Brust, einen tiefen und breiten Rumpf mit<br />

langem Rücken, der breit und gut bemuskelt ist. Ein breites, langes Becken mit<br />

vollen Außen- und Innenkeulen, die tief herunter reichen, sind gefordert.<br />

Außerdem sollte es starkknochige, schwarze, möglichst unbewollte Beine haben.<br />

Abgesehen von einigen zulässigen schwarzen oder braunen Wollhaaren am<br />

Kragen und am Keulenrand wird ein einheitlich weißes, dichtes Wollvlies mit einer<br />

mittleren Feinheit von 33 - 35 m angestrebt.<br />

Fruchtbarkeit:<br />

Das Schwarzköpfige Fleischschaf hat einen saisonalen Brunstzyklus. Die<br />

Brunstsaison dauert lange. Durchschnittlich gebärt ein Mutterschaf 1,75 Lämmer.<br />

Die täglichen Zunahmen liegen bei 400g bis 500g. Das Erstlammalter liegt bei 15<br />

bis 18 Monaten.<br />

Abb. 5: Schafrasse ‐ Schwarzköpfiges Fleischschaf 11<br />

11 Tiroler Schafzuchtverband. Schwarzköpfiges Fleischschaf.<br />

URL:http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/gross/2_81_qzckej<br />

qzck4652948df308c.jpg&b=600[Stand 10.12.2007]<br />

42


Ile de France 12<br />

Rassenbeschreibung:<br />

Die großrahmige Rasse präsentiert sich mit kurzem, dicken Hals, breitem sowie<br />

tiefem Rumpf, relativ schmaler Brust und gut bemuskelten Keulen. Der Kopf mit<br />

mittelgroßen Ohren ist hornlos und ebenso wie die Wolle weiß. Die Crossbred-<br />

Wolle hat eine Feinheit von 24 - 28m und reicht weit an <strong>den</strong> Extremitäten herab.<br />

Die Wolle ist somit als fein einzustufen. Das Wollwachstum beträgt pro Jahr 6cm -<br />

10cm. Das Ile de France wird jährlich geschoren.<br />

Die Schlachtausbeute liegt bei ungefähr 55%<br />

Das Ile de France wird zur Veredelung von weniger wüchsigen Rassen und <strong>für</strong><br />

Gebrauchskreuzungen herangezogen. Außerdem eignet es sich <strong>für</strong> die<br />

Beweidung futterreicher Standorte in Koppelhaltung.<br />

Gewicht nach<br />

einem Jahr<br />

Gewicht Wollgewicht<br />

Schaf 60-80 kg 75-90 kg 4-6 kg<br />

Widder 90-110 kg 125-150 kg 4-6 kg<br />

Lamm - -<br />

Tab. 5: Gewichtstabelle Il de France „A.a.O.“<br />

12 Vgl.: Tiroler Schafzuchtverband. Il de France.<br />

URL:http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie=13&rassen_inhalt<br />

=81[Stand 10.12.2007]<br />

43


Zuchtziel:<br />

Züchtung eines weißen, mittel- bis großrahmigen und frohwüchsigen<br />

Fleischschafes mit besonders gut ausgeprägter Bemuskelung der Keulenpartie<br />

und asaisonaler Brunst. Es ist geeignet <strong>für</strong> futterreiche Standorte in<br />

Koppelhaltung.<br />

Fruchtbarkeit:<br />

Das Ile de France hat einen asaisonalen Brunstzyklus. Im Durchschnitt gebärt ein<br />

Mutterschaf 1,75 Lämmer. Die täglichen Zunahmen befin<strong>den</strong> sich im Bereich von<br />

400g bis 430g. Das Erstlammalter beträgt 15 - 18 Monate.<br />

Abb. 6: Schafrasse ‐ Il de France 13<br />

13 Tiroler Schafzuchtverband. Il de France.<br />

URL:http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/gross/2_81_qzckej<br />

vmrx4652948df308c.jpg&b=600[Stand 10.12.2007]<br />

44


4.1.4. Qualitätseinteilung nach SEUROP 14<br />

Die Einteilung von Schlachtkörpern von Lämmern und Schafen erfolgt in der<br />

ganzen EU durch die aufeinander folgende Bewertung folgender Merkmale:<br />

‐ Fleischigkeit<br />

(sechs Klassen: S, E, U, R, O, P)<br />

‐ Fettgewebe<br />

(fünf Klassen: 1, 2, 3, 4, 5)<br />

Einteilung durch Fleischigkeit:<br />

S - Erstklassig:<br />

Alle Profile sind äußert konvex. Für eine Einstufung in die S-Klasse muss eine<br />

außergewöhnliche Muskelfülle mit doppelter Bemuskelung (Doppellender)<br />

vorhan<strong>den</strong> sein.<br />

Das Hinterviertel muss doppelt bemuskelt, sehr stark abgerundet und<br />

außeror<strong>den</strong>tlich breit und dick sein.<br />

Der Rücken ist sehr stark abgerundet, hervorragend breit und dick.<br />

Die Schulter ist hervorragend breit und dick.<br />

E - Vorzüglich:<br />

Alle Profile sind konvex bis äußert konvex. Eine außergewöhnliche Muskelfülle<br />

muss gegeben sein.<br />

Das Hinterviertel muss sehr dick und abgerundet sein.<br />

Der Rücken ist sehr abgerundet und an der Schulter sehr breit und dick.<br />

Die Schulter selbst ist sehr abgerundet und dick.<br />

14<br />

Vgl. Amt <strong>für</strong> amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften. Informationsfolder‐<br />

Gemeinschaftliches Handelsklassenschema <strong>für</strong> Schaf‐Schlachtkörper<br />

45


U - Sehr gut:<br />

Die Profile sind insgesamt konvex. Der Schlachtkörper weist eine sehr gute<br />

Muskelfülle auf.<br />

Das Hinterviertel ist dick und abgerundet.<br />

Der Rücken ist an der Schulter breit und dick.<br />

Die Schulter ist dick und abgerundet.<br />

R - Gut:<br />

Die Profile sind insgesamt geradlinig. Weiteres zeichnet sich die Klasse R durch<br />

eine gute Muskelfülle aus.<br />

Das Hinterviertel ist meist flach.<br />

Der Rücken ist dick und an der Schulter weniger breit.<br />

Die Schulter ist gut entwickelt, aber weniger dick.<br />

O - Mittel:<br />

Die Profile sind geradlinig bis konkav. In die Klasse O wer<strong>den</strong> Schlachtkörper<br />

eingestuft, die eine durchschnittliche Muskelfülle aufweisen.<br />

Das Hinterviertel ist geringfügig eingefallen.<br />

Der Rücken ist weniger breit und dick.<br />

Die Schulter ist fast schmal und ohne Dicke.<br />

P - Gering:<br />

Die Profile sind konkav bis sehr konkav. Der Schlachtkörper hat eine geringe<br />

Muskelfülle.<br />

Das Hinterviertel ist eingefallen bis stark eingefallen.<br />

Der Rücken ist schmal und eingefallen. Die Knochen stehen hervor.<br />

Die Schulter ist schmal und flach. Die Knochen stehen hervor.<br />

46


Einteilung durch Fettgewebe:<br />

1 - Sehr gering:<br />

Der Schlachtkörper weist keine bis sehr geringe Fettabdeckung auf.<br />

Außen: Kein sichtbares Fett oder nur Anzeichen davon<br />

Innen: Bauchhöhle: Kein sichtbares Fett oder nur Anzeichen über <strong>den</strong><br />

Nieren<br />

Brusthöhle: Kein sichtbares Fett oder nur Anzeichen zwischen <strong>den</strong><br />

Rippen<br />

2 - Gering:<br />

Der Schlachtkörper hat eine leichte Fettabdeckung. Die Muskulatur ist fast überall<br />

sichtbar.<br />

Außen: Der Schlachtkörper ist teilweise mit einer dünnen Fettschicht bedeckt,<br />

die auf <strong>den</strong> Gliedmaßen weniger ausgeprägt sein kann.<br />

Innen: Bauchhöhle: Die Nieren sind teilweise von Fettspuren oder<br />

dünnen Fettschichten umgeben.<br />

Brusthöhle: Die Muskulatur zwischen <strong>den</strong> Rippen ist deutlich<br />

sichtbar.<br />

3 - Mittel:<br />

Die Muskulatur ist mit Ausnahme von Hinterviertel und Schulter fast überall mit<br />

Fett abgedeckt. In der Brusthöhle sind leichte Fettansätze zu sehen.<br />

Außen: Der Schlachtkörper ist ganz oder fast ganz mit einer dünnen Fettschicht<br />

bedeckt.<br />

Am Schwanzansatz sind leichte Fettablagerungen.<br />

Innen: Bauchhöhle: Die Nieren sind ganz oder teilweise von einer dünnen<br />

Fettschicht umgeben<br />

Brusthöhle: Die Muskulatur zwischen <strong>den</strong> Rippen ist noch sichtbar.<br />

47


4 - Stark:<br />

Die Muskulatur ist mit Fett abgedeckt, an Hinterviertel und Schulter jedoch noch<br />

teilweise sichtbar. Einige deutliche Fettansätze sind in der Brusthöhle zu sehen.<br />

Außen: Der Schlachtkörper ist vollständig oder fast vollständig mit einer dicken<br />

Fettschicht bedeckt, die jedoch auf <strong>den</strong> Gliedmaßen etwas schwächer<br />

und an der Schulter etwas stärker ausgeprägt sein kann.<br />

Innen: Bauchhöhle: Die Nieren sind von einer Fettschicht umgeben.<br />

Brusthöhle: Die Muskulatur zwischen <strong>den</strong> Rippen kann<br />

fettdurchwachsen sein.<br />

Auf <strong>den</strong> Rippen können Fettansätze sichtbar sein.<br />

5 - Sehr stark:<br />

Der Schlachtkörper ist dick mit Fett abgedeckt. In der Brusthöhle sind starke<br />

Fettansätze zu sehen.<br />

Außen: Es ist eine sehr starke Fettabdeckung vorhan<strong>den</strong>. Teilweise sind<br />

Fettanhäufungen sichtbar.<br />

Innen: Bauchhöhle: Die Nieren sind von einer dicken Fettschicht umgeben.<br />

Brusthöhle: Die Muskulatur zwischen <strong>den</strong> Rippen ist<br />

fettdurchwachsen.<br />

Auf <strong>den</strong> Rippen sind Fettansätze sichtbar.<br />

48


Abb. 7: SEUROP ‐ Einteilung 15<br />

15<br />

Vgl. Amt <strong>für</strong> amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften. Informationsfolder‐<br />

Gemeinschaftliches Handelsklassenschema <strong>für</strong> Schaf‐Schlachtkörper<br />

49


Einteilung am leben<strong>den</strong> Tier 16<br />

Schulter und Lende:<br />

E) Dornfortsätze sind nicht spürbar. Das Fleisch bildet ein sehr konvexes<br />

Profil. Die Schultern sind breit.<br />

U) Die Dornfortsätze sind auszumachen, durch das Fleisch wird ein konvexes<br />

Profil erreicht.<br />

R) Die Dornfortsätze sind nur leicht hervorstehend. Das Fleisch bildet ein<br />

flaches Profil.<br />

O) Die Dornfortsätze sind hervorstehend. Es entsteht eine gewölbte Fläche<br />

unter der Hand.<br />

P) Die Dornfortsätze stehen sehr weit vor. Unter der Hand ist das Gefühl von<br />

Wölbung sehr ausgeprägt.<br />

Fettklasse:<br />

Schwanzansatz:<br />

1. Einzelne Knochen sind sehr leicht auszumachen.<br />

2. Einzelne Knochen sind durch leichten Druck sehr leicht auszumachen.<br />

3. Einzelne Knochen sind durch mäßigen Druck zu spüren.<br />

4. Einzelne Knochen sind durch festeren Druck zu spüren.<br />

5. Einzelne Knochen sind nicht zu spüren.<br />

16 Vlg.: Chris Lloyd Better Returns Programme. Target Lamb Selection for Better Returns. UK 2004.<br />

S. 7-8<br />

50


Lende:<br />

1. Einzelne hervorstehende Wirbel sind leicht zu spüren.<br />

2. Dorn- und Querfortsätze sind leicht zu ertasten.<br />

3. Die Spitzen der Fortsätze sind spürbar. Einzelne Knochen sind durch<br />

leichten Druck zu spüren.<br />

4. Die Dornfortsätze sind durch mäßigen Druck fühlbar, die Querfortsätze<br />

sind durch festen Druck spürbar.<br />

5. Einzelne Fortsätze sind nicht mehr fühlbar.<br />

Rippen:<br />

1. Einzelne Rippen sind sehr leicht spürbar.<br />

2. Einzelne Rippen sind leicht mit Fett bedeckt, doch leicht auszumachen.<br />

3. Einzelne Rippen fühlen sich weicher an, das Fett wird über und zwischen<br />

<strong>den</strong> Rippen mehr, sie sind nicht mehr so leicht auszumachen.<br />

4. Einzelne Rippen sind nur durch stärkeren Druck auszumachen.<br />

5. Einzelne Rippen sind nicht auszumachen – es fühlt sich weich und<br />

schwammig an.<br />

Brust:<br />

1. Die Haut ist straff und lässt keine Seitwärtsbewegung zu.<br />

2. Eine leichte Seitwärtsbewegung ist möglich; eine dünne Fettschicht ist<br />

spürbar.<br />

3. Es ist mehr Seitwärtsbewegung möglich. Die Fettschicht ist definitiv<br />

spürbar; es fühlt sich weicher an.<br />

4. Eine Erhöhung des Fettgehaltes ist spürbar.<br />

5. Die dicke Fettschicht ist deutlich spürbar; es fühlt sich sehr weich an.<br />

51


4.1.5. Probeschlachtung<br />

Um einmal <strong>den</strong> genauen Unterschied zwischen<br />

einem reinrassigen Lamm und zwei verschie<strong>den</strong>en<br />

Kreuzungen festzustellen, wurde am 14.11.2007<br />

eine Probeschlachtung im EU-Schlachthof in<br />

Mieming durchgeführt. Dabei wur<strong>den</strong> drei Lämmer<br />

der Kategorie L des Betriebes Dengg geschlachtet.<br />

Der Metzger Andreas Riser absolvierte einen von<br />

der AMA organisierten fünftägigen Kurs mit Prüfung,<br />

Abb. 8: Lamm ‐ Schlachtkörper 1<br />

um an EU-Schlachthöfen die Fleischverarbeitung <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Handel durchführen zu dürfen. Weiteres berechtigt ihn dieser Kurs, die<br />

Qualität der verschie<strong>den</strong>en Schlachtkörper zu beurteilen. Beim Schaf bzw. Lamm<br />

wird dies nach dem Gemeinschaftlichen Handelsklassenschema <strong>für</strong> Schaf-<br />

Schlachtkörper „SEUROP“ gemacht.<br />

„Bei der Bewertung geht man <strong>den</strong> Schlachtkörper<br />

von oben nach unten durch“, erklärt Herr Riser. Die<br />

Begutachtung fängt also beim Schlögel an und führt<br />

über Hüfte, Rücken und Schulter schlussendlich zum<br />

Hals.<br />

Es gibt bestimmte Tricks, um einen Schlachtkörper<br />

besser aussehen zu lassen. „Überkreuzt man<br />

beispielsweise die Hinterfüße beim Aufhängen des<br />

Schlachtkörpers, so sehen die Schlögel massiger<br />

Abb. 9: Lamm ‐ Schlachtkörper 2<br />

und somit besser aus, was bei jemandem, der sich<br />

auskennt, aber keinen Unterschied macht“, wie Herr Riser erklärt.<br />

52


Ebenso kann das Ellenbogengelenk leicht angewinkelt wer<strong>den</strong>, was die Schultern<br />

natürlich voller herausbringt. Bei einem Lamm mit guter Muskelfülle ist das Profil<br />

geradlinig. Ein Lamm mit geringer Muskelfülle weist ein konkaves Profil auf.<br />

Die Bewertung der drei Schlachtkörper<br />

Abb. 10: Profilvergleich der drei Schlachtkörper<br />

Nachdem die drei Schlachtkörper<br />

nebeneinander aufgehängt wur<strong>den</strong>, (siehe<br />

Abb. 11) wurde die Bewertung der<br />

Lämmer durchgeführt.<br />

Das erste Lamm war ein reinrassiges<br />

Bergschaf mit einem Totgewicht (warm)<br />

von 18kg. Nach dem bereits erwähnten<br />

Bewertungsschema teilte Herr Riser <strong>den</strong><br />

Schlachtkörper in die Klasse O2 ein.<br />

„Das reinrassige Lamm wäre, wenn es gut<br />

gefüttert wird, immer noch passabel zu<br />

verkaufen“, sagt Andreas Riser.<br />

Der zweite Schlachtkörper mit einem Totgewicht (warm) von 19,8kg ist eine<br />

Bergschaf-Suffolk-Kreuzung. Dieses Lamm wurde in die Klasse R2 eingeteilt.<br />

„Zum Verkauf wäre dieses Lamm wahrscheinlich am besten geeignet, wobei alle<br />

drei gut sind“, erklärt Herr Riser.<br />

Das dritte Lamm ist eine Bergschaf-Il de France-Kreuzung. Das Totgewicht<br />

(warm) betrug 23,4kg. Nach der SEUROP-Bewertung wurde dieses Tier der<br />

Klasse U3 zugewiesen. Die Nieren des Lammes waren schon deutlich mit Fett<br />

überzogen.<br />

Die Fettabdeckung des Muskelfleisches war jedoch sehr schön und nicht zu dick.<br />

53


Fazit:<br />

Nach der Meinung von Herrn Riser ist die Klasse R3 jene Klasse, die von <strong>den</strong><br />

meisten Betrieben in Nordtirol erreicht wer<strong>den</strong> kann, sofern nicht reinrassige<br />

Tiroler Bergschaflämmer zum Schlachthof transportiert wer<strong>den</strong>. Um solch ein<br />

reinrassiges Tier vermarkten zu können, muss schon sehr gut und spezifisch<br />

gefüttert wer<strong>den</strong>.<br />

Dass <strong>für</strong> <strong>den</strong> Abnehmer des Lammfleisches eine bestimmte Qualitäts- und<br />

Klassengrenze eingerichtet wer<strong>den</strong> muss, ist verständlich, da der Kunde im<br />

Geschäft gute und gleich bleibende Qualität fordert. Diese Grenze sollte die<br />

bereits genannte R3-Klasse sein.<br />

4.1.6. Lammfleisch<br />

Während das Schaf früher hauptsächlich zur Wollproduktion gehalten wurde, ist<br />

heute die Gewinnung und Erzeugung von Schaf- bzw. Lammfleisch von größerer<br />

Bedeutung. Lammfleisch besitzt einen unverwechselbaren und einzigartigen<br />

Geschmack und zählt somit zu <strong>den</strong> delikatesten und dank der reichhaltigen<br />

Inhaltsstoffe auch gesündesten Fleischsorten. Ob gegrillt oder gebraten,<br />

Lammfleisch ist in vielen Variationen ein Genuss <strong>für</strong> <strong>den</strong> Gaumen. Deshalb<br />

gewinnt es seit einiger Zeit auch immer mehr an Bedeutung. Derzeit kommt das<br />

Lammfleisch, das im Lebensmitteleinzelhandel in Tirol angeboten wird,<br />

hauptsächlich aus Neuseeland. Der Verkauf von regionalem Lammfleisch scheint<br />

bislang eine Marktlücke zu sein.<br />

54


Inhaltsstoffe von Lammfleisch 17<br />

Lammfleisch ist besonders bekömmlich. Es enthält ein ausgewogenes Verhältnis<br />

von Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.<br />

Mageres Lammfleisch enthält durchschnittlich:<br />

75 % Wasser<br />

20 % Eiweiß<br />

4 % Fett<br />

sowie 1 % Mineralstoffe und Vitamine<br />

Fettes Lammfleisch enthält wesentlich weniger Wasser und Eiweiß. Der<br />

Energiewert hängt hauptsächlich vom Fettanteil ab und beträgt zwischen 150 und<br />

300 kcal (627 - 1254 kJ) pro 100 g. Mageres Lammfleisch hat durchschnittlich nur<br />

knapp 180 kcal (750 kJ), weshalb es auch bei schlankheitsbewussten Genießern<br />

sehr beliebt ist.<br />

Wie wertvoll Lammfleisch <strong>für</strong> die tägliche Ernährung ist, zeigen folgende<br />

Zahlen: „A.a.O.“<br />

• 150 g Lammfleisch (Schlögel) decken:<br />

• ca. 1/3 der empfohlenen täglichen Eisen- und Zinkzufuhr<br />

• über 100 % der empfohlenen täglichen Menge an Vitamin B 12<br />

• fast die Hälfte der empfohlenen Niacin-Zufuhr<br />

• etwa 1/4 der empfohlenen täglichen Menge an Vitamin B 6<br />

• 1/5 der täglich empfohlenen Menge an Vitamin B1 und B 2<br />

17<br />

Agrar Marketing Austria. Inhaltsstoffe von Lammfleisch Das steckt drin im Lamm. URL:http://www.ama‐<br />

marketing.at/index.php?id=386[Stand 3.82007]<br />

55


Lammfleisch - Inhaltsstoffe und Gesundheitswert: 18<br />

Inhaltsstoffe Brust Filet Hals Keule<br />

Kilokalorien 313 117 224 208<br />

Kilojoule 1.324 498 948 881<br />

Wasser in Prozent 56,1 74,3 64,4 65,9<br />

Eiweiß in Gramm<br />

Fett in Gramm<br />

Mineralstoffe in Gramm<br />

Cholesterin<br />

in Milligramm<br />

Purine<br />

in Milligramm<br />

Tab. 6: Lammfleisch ‐ Inhaltsstoffe und Gesundheitswert „A.a.O."<br />

15,3 20,8 18 18,5<br />

28 3,7 16,9 14,9<br />

0,9 1,2 1,1 1,1<br />

70 63 80 70<br />

90 182 120 120<br />

Durchschnittliche Nährwerte in Gramm pro 100 Gramm Rohgewicht:<br />

Gesundheitswert<br />

Wie jedes Fleisch sind auch Lamm- und Schaffleisch reich an Purinen. Personen<br />

mit erhöhten Harnsäurewerten (Hyperurikämie und Gicht) sollten maximal dreimal<br />

pro Woche je eine Portion Lamm- oder Schaffleisch verzehren.<br />

18 Werbeservice der Stadt Wien. Lamm‐ und Schaffleisch ‐ Inhaltsstoffe und Gesundheitwert.<br />

URL:http://www.wien.gv.at/lebensmittel/lebensmittel/uebersicht/fleisch/lamm/inhaltsstoff.html[Stand<br />

27.11.2007]<br />

56


Vitamine<br />

Der Gehalt an B-Vitaminen (Vitalstoffe - Einteilung und Wirkung im Organismus)<br />

ist relativ hoch. B –Vitamine sind unerlässlich <strong>für</strong> <strong>den</strong> Stoffwechsel und das<br />

Nervensystem.<br />

Mineralstoffe<br />

Aufgrund des hohen Phosphorgehaltes müssen Personen mit<br />

Nierenerkrankungen wegen der Blutwerte auf die Einnahmemenge von Lammoder<br />

Schaffleisch achten.<br />

Spurenelemente<br />

Lamm- und Schaffleisch sind reich an gut verwertbarem Eisen, das <strong>für</strong> die<br />

Sauerstoffversorgung des Körpers lebenswichtig ist. Vor allem junge Frauen<br />

lei<strong>den</strong> häufig an diesbezüglichen Mangelerscheinungen.<br />

Des Weiteren enthalten sie Zink, das wichtige Aufgaben bei der Wundheilung<br />

übernimmt und das Immunsystem unterstützt.<br />

Zudem liefern Lamm- und Schaffleisch Kupfer, das <strong>für</strong> die Bildung des roten<br />

Blutfarbstoffes und <strong>den</strong> Eisen-Stoffwechsel wichtig ist.<br />

Eiweiß und biologische Wertigkeit<br />

Lamm- und Schaffleisch liefern große Mengen an hochwertigem tierischen Eiweiß.<br />

Im Gegensatz zu pflanzlichem Eiweiß kann der menschliche Organismus die<br />

Aminosäuren aus tierischem Eiweiß besonders gut verwerten. Sie wer<strong>den</strong> fast<br />

restlos in körpereigenes Eiweiß umgewandelt. Die beste Ausbeute wird mit einer<br />

Kombination aus tierischem und pflanzlichem Eiweiß erzielt, wie zum Beispiel<br />

durch Lammkotelett mit Kartoffeln.<br />

57


Fettgehalt und Fettsäuremuster<br />

Mageres Lammfleisch enthält durchschnittlich vier Prozent Fett. Lammfett bietet<br />

dem Körper eine Reihe fettlöslicher Vitamine (Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E und<br />

Vitamin K). Neben gesättigten und ungesättigten Fettsäuren enthalten tierische<br />

Produkte, speziell von Wiederkäuern und Schafen, einen beachtlichen Anteil an<br />

der sogenannten konjugierten Linolsäure (CLA).<br />

Konjugierte Linolsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, bei <strong>den</strong>en - im<br />

Unterschied zur essentiellen Linolsäure - eine oder beide Doppelbindungen<br />

unterschiedlich lokalisiert sind. Neuesten Untersuchungen zufolge weisen<br />

konjugierte Linolsäuren eine Reihe positiver physiologischer Eigenschaften auf.<br />

Sie sollen unter anderem eine antioxidative und somit auch krebspräventive<br />

Wirkung besitzen. Zudem wirken sie sich positiv auf <strong>den</strong> Zucker- und<br />

Fettstoffwechsel aus, indem sie erhöhte Cholesterin- und Triglyceridwerte im Blut<br />

senken.<br />

Cholesterin<br />

Personen mit erhöhten Blutcholesterinwerten (Hypercholesterinämie) sollten nur<br />

kleine Mengen Lamm- oder Schaffleisch genießen und bei der Zubereitung<br />

tierische Fette wie Butter, Schlagobers oder Crème fraîche einsparen.<br />

58


Zerteilung eines Schlachtkörpers und Verwendung der Teilstücke 19<br />

Abb. 11: Teilstücke eines Lammes 20<br />

1 Nacken<br />

Hals oder Kamm- Das Fleisch ist mit feinem, weißem Fett durchzogen und sehr<br />

saftig.<br />

Es wird im Stück, mit oder ohne Knochen zum Kauf angeboten.<br />

Hals – oder Kammfleisch ist zum Schmoren von Gulasch oder Nackenbraten<br />

geeignet, ebenso zum Kochen von Suppen, Eintöpfen und Ragouts.<br />

2 Brust<br />

Es wird als Brust und Brustspitze im Handel angeboten. Das Fleisch ist flach mit<br />

Fett durchzogen und saftig.<br />

Es wird im Stück, mit oder ohne Knochen angeboten.<br />

Es eignet sich zum Kochen von Suppen und Eintöpfen sowie zum Schmoren von<br />

Gulasch und gefüllter Lammbrust.<br />

19 vgl.:Kochatelier. Warenkunde Lammfleisch. URL:http://www.kochatelier.de/Warenkunde/lammfleisch.htm[Stand<br />

12.12.2007]<br />

20 URL:http://www.kochatelier.de/Warenkunde/lammfleisch.htm[Stand 12.12.2007]<br />

59


3 Schulter<br />

Wird im Handel auch als Bug oder Blatt angeboten. Alle Teilstücke aus der<br />

Schulter ergeben zarte, saftige Fleischstücke. Der äußere Fettrand ist jedoch vor<br />

der Zubereitung zu entfernen.<br />

Im Angebot als Stück, mit oder ohne Knochen, und in gerollter Form erhältlich.<br />

Es eignet sich zum Kochen von Eintöpfen, zum Schmoren von Gulasch, <strong>für</strong><br />

Rollbraten und zum Grillen von Fleischspießchen.<br />

4 Haxen<br />

Das Fleisch ist sehr saftig, kräftig und kernig im Geschmack.<br />

Im Handel wird es im Stück mit Knochen angeboten.<br />

Außerdem ist es ideal zum Braten, Grillen und Schmoren.<br />

5 Koteletts<br />

Es gibt Stielkoteletts, die aus dem vorderen Teil des Rückens mit <strong>den</strong><br />

eingewachsenen Rippenen<strong>den</strong> stammen, und es gibt Len<strong>den</strong>koteletts aus dem<br />

hinteren Rippenstück. Bei <strong>den</strong> Len<strong>den</strong>koteletts sind an der Unterseite die kleinen<br />

Filets angewachsen. Das Fleisch beider Arten ist sehr saftig und zart. Die<br />

Scheiben vom ausgelösten Kotelettstrang nennt man auch Lamm-Chops.<br />

Die sehr kleinen Len<strong>den</strong>koteletts wer<strong>den</strong> meist nur doppelt, als sogenannte<br />

Schmetterlingskoteletts angeboten. Die Stielkoteletts sind einzeln erhältlich.<br />

Sie sind ideal zum Kurzbraten und Grillen.<br />

60


6 Rücken<br />

Das Lammkarree enthält das zarteste Fleisch vom Lamm. Er liefert sowohl<br />

Lammkoteletts als auch saftige Bratenstücke.<br />

Es wird als Stück, mit oder ohne Knochen, als Lammkarree, Lammrückenfilets<br />

und Lammfilets angeboten.<br />

Es ist bestens zum Kurzbraten, Grillen, Braten im Ofen und zum Schmoren von<br />

Lammrückenfilet geeignet.<br />

7 Dünnung<br />

Die Dünnung ist der Bauchlappen, ein flaches, mit Fett durchwachsenes<br />

Fleischstück und Knorpeln.<br />

Die Dünnung gibt es im Stück zu kaufen, mit oder ohne Knorpel und Rippen und<br />

ist weiters auch als Rollbraten zu bekommen.<br />

Es ist geeignet zum Kochen von Ragouts, Eintöpfen, Suppen, zum Schmoren von<br />

Gulasch und Rollbraten.<br />

8 Keule<br />

Die Lammkeule - der Schlegel - ist mager, zart und fleischig;<br />

es ist das beste Bratenstück vom Lamm.<br />

Sie wird im Stück, mit oder ohne Knochen und in Scheiben geschnitten, zum<br />

Verkauf angeboten.<br />

Die Keule ist als Braten im Ofen und als Gulasch verwendbar. Zudem ist sie<br />

bestens zum Grillen von Steaks und Fleischspießen, zum Braten und als Gulasch<br />

geeignet.<br />

61


Warenkunde und Rezepte 21<br />

Lammfleisch ist in der Mittelmeerküche sowie in islamischen Ländern (z.B. als<br />

Döner), Afrika oder Indien (in einer Curryspeise) sehr beliebt. Bei uns wer<strong>den</strong><br />

gerne Lammkoteletts oder Eintöpfe gegessen.<br />

Die Koteletts stammen aus dem Rücken des Lammes und eignen sich zum<br />

Braten, Grillen oder Schmoren. Als Lammkrone wer<strong>den</strong> zwei<br />

zusammengebun<strong>den</strong>e Koteletts aus dem Len<strong>den</strong>bereich bezeichnet. Filets sind<br />

bereits ausgelöste Rückenstücke. Der Lammrücken bzw. das Karree kann aber<br />

auch als Ganzes gebraten wer<strong>den</strong>.<br />

Für Ragouts, Gulasch oder Eintöpfe (wie zum Beispiel das berühmte Irish Stew)<br />

eignen sich Nacken und Hals des Tieres, aber auch Bauchfleisch, Brust und<br />

Schulter. Die Schulter schmeckt auch als ganzer Braten. Die Lammkeule (Stelze)<br />

zählt zu <strong>den</strong> beliebtesten Teilen des Lammes und ist vielseitig verwendbar.<br />

Ausgelöst nimmt man die Keule ebenfalls <strong>für</strong> Ragouts und Eintöpfe, im Ganzen<br />

kann man sie schmoren, braten oder kochen.<br />

In Scheiben geschnitten wird die Keule <strong>für</strong> Ossobuco verwendet. Die Haxe ist der<br />

untere Teil der Keule und eignet sich von der Größe her genau <strong>für</strong> eine Person.<br />

Für Steaks und Medaillons nimmt man am besten die Nuss oder <strong>den</strong><br />

Schlussbraten.<br />

Die fertigen Lammgerichte sollten möglichst schnell serviert wer<strong>den</strong>, weil das Fett<br />

des Fleisches beim Abkühlen sehr schnell fest wird. Lamm harmoniert gut mit <strong>den</strong><br />

Gewürzen Rosmarin, Thymian, Oregano, Basilikum, Salbei und Knoblauch.<br />

21 Vgl.:Wecarelife. Nahrungsmittellexikon. Warenkunde und Rezepte. URL:http://www.wecarelife.at/ernaehrung‐<br />

esskultur/lamm/warenkunde‐und‐rezepte/ Stand 12.12.2007]<br />

62


4.1.7. Haltung 22,23<br />

Es ist nicht unbedingt notwendig, einen neuen Schafstall zu bauen, es kann<br />

natürlich auch ein Altgebäude verwendet wer<strong>den</strong>. Dort müsste man<br />

möglicherweise Umbaumaßnahmen ergreifen, wodurch man die Gebäudekosten<br />

niedrig halten könnte. Einer der wichtigsten Punkte ist, dass man genügend Platz<br />

<strong>für</strong> seinen Tierbestand hat.<br />

Tierkategorie Gruppenbucht Einzelbucht Fressplatzbreite<br />

Mutterschaf 0,8m²/Tier 1,2m²/Tier 40cm/Tier<br />

Mutterschaf<br />

mit Lamm<br />

Mutterschaf<br />

mit mehr Lämmern<br />

1,2m²/Tier 2,0m²/Tier 40cm/Tier<br />

1,5m²/Tier 2,3m²/Tier 40cm/Tier<br />

Lämmer bis 6 Monate 0,5 m²/Tier - 20cm/Tier<br />

Jungschaf 6-12 Monate 0,6m²/Tier - 30cm/Tier<br />

Widder 1,5m²/Tier 3,0m²/Tier 50cm/Tier<br />

Tab. 7: Flächenbedarf 24<br />

22 Vgl.: Prof. Dr. Fritz Haring et al. Schafzucht. Sechste, neubearbeitete und erweitere Auflage. Stuttgart.<br />

Verlag Eugen Ulmer.1980<br />

23 Vgl.: Prof. Dr. Gerold Rahmann. Ökologische Schaf‐ und Ziegenhaltung. 100 Fragen und Antworten <strong>für</strong> die<br />

Praxis.URL:http://orgprints.org/12971/01/200_Schaf_Ziege_im_%C3%96kolandbau_komplett_Version_3_kl<br />

eine_Datei.pdf[Stand 18.4.2008]<br />

24 Mag. Vinzent Lenz. Qualitätslammfleischerzeugung – Eine alternative Grünlandbewirtschaftung.<br />

Anforderungen an <strong>den</strong> Schafstall <strong>für</strong> eine tiergerechte Haltung.<br />

URL:http://www.gumpenstein.at/publikationen/schafhalter2004/lenz.pdf[Stand 7.2.2008]<br />

63


Für eine optimale Haltungsweise muss genügend Weidefläche vorhan<strong>den</strong> sein.<br />

Von Vorteil wäre es hierbei, wenn die Wei<strong>den</strong> nicht zu weit vom Stall entfernt<br />

wären, oder eventuell direkt angrenzen, damit man die Tiere bei jeder Möglichkeit<br />

ins Freie lassen kann.<br />

Wichtig <strong>für</strong> die Gesundheit und das Wohlbefin<strong>den</strong> der Tiere ist die Luftzirkulation<br />

im Stall. Allerdings sollten sich die Tiere aufgrund der Krankheitsgefahr (z.B.<br />

Lungenentzündung) nicht in einem Luftzug befin<strong>den</strong>. Das optimale Klima im Stall<br />

liegt ca. zwischen 16- 20 °Celsius. Um eine solche Temperatur sowie die<br />

Luftreinheit zu gewährleisten, sollte man entweder Windschutznetze oder ein<br />

durchkonstruiertes Lüftungskonzept verwen<strong>den</strong>.<br />

Licht bedeutet Leben, somit braucht jedes Lebewesen genügend Licht. Die Tiere<br />

sollten ungefähr acht Stun<strong>den</strong> pro Tag Licht haben, was durch eine großzügige<br />

Fensterfläche gewährleistet wer<strong>den</strong> kann. Am Abend kann man ein schwaches<br />

Licht (Neonröhre) brennen lassen, damit die Lämmer kein Problem dabei haben,<br />

ihr Mutterschaf <strong>für</strong> die Nahrungsaufnahme zu fin<strong>den</strong>.<br />

Der Stall sollte so aufgebaut sein, dass man die Tiere in verschie<strong>den</strong>e Gruppen<br />

aufteilen kann. Diese Aufteilung in Leistungsgruppen ist individuell abhängig. Auf<br />

je<strong>den</strong> Fall sollte man darauf achten, dass <strong>den</strong> Lämmern ein Lämmerschlupf zur<br />

Verfügung steht. Einen Lämmerschlupf trennt man am besten mit Holz oder<br />

Metallgitter ab. Nur ein kleiner, verstellbarer Zugang <strong>für</strong> die Lämmer sollte<br />

vorhan<strong>den</strong> sein. Der Lämmerschlupf ist <strong>für</strong> die ad libitum Fütterung der Lämmer<br />

wichtig. Ebenso ist er ein Schutz vor <strong>den</strong> älteren Tieren.<br />

64


Die Fütterung sowie das Ausmisten sollten, so gut es geht, mit wenig<br />

Arbeitsaufwand erledigt wer<strong>den</strong> können, was bei der Bauweise eines Stalles<br />

aufgrund der Wirtschaftlichkeit berücksichtigt wer<strong>den</strong> sollte. Für die Fütterung<br />

eignen sich Rundraufen oder Förderbänder sehr gut, man kann aber auch, wenn<br />

der Stall zu befahren ist, die Tiere mit dem Traktor füttern.<br />

Da es heutzutage üblich ist, die Schafe auf einem Tiefstallmist zu halten, sollte<br />

man natürlich genügend Platz <strong>für</strong> die Lagerung des Mistes haben. Das Ausmisten<br />

sollte aufgrund des Arbeitsaufwandes mittels Traktor oder Hoftrak möglich sein.<br />

Sollte ein neuer Stall gebaut wer<strong>den</strong>, so müssen auf je<strong>den</strong> Fall all diese Aspekte<br />

berücksichtigt wer<strong>den</strong>.<br />

Durch die Stallbauweise kann das Arbeiten erleichtert und Zeit gespart wer<strong>den</strong>.<br />

Vor allem können durch ein optimales Stallklima und die richtige Haltung der Tiere<br />

die Leistung und die Qualität des Produktes gesteigert wer<strong>den</strong>. Sollte ein<br />

Altgebäude umgebaut wer<strong>den</strong>, soll darauf geachtet wer<strong>den</strong>, möglichst viele der<br />

oben genannten Punkte einzuhalten<br />

„Egal, ob alt oder neu, Schaf- und Ziegenställe müssen tier- und umweltgerecht<br />

sowie finanzierbar und arbeitswirtschaftlich sein.“ 25<br />

25<br />

Prof. Dr. Gerold Rahmann. Ökologische Schaf‐ und Ziegenhaltung. 100 Fragen und Antworten <strong>für</strong> die<br />

Praxis. Seite 52.<br />

URL:http://orgprints.org/12971/01/200_Schaf_Ziege_im_%C3%96kolandbau_komplett_Version_3_kleine_<br />

Datei.pdf[Stand 18.4.2008]<br />

65


4.1.8. Fütterung: 26,27<br />

Da Schafe Wiederkäuer sind, besitzen sie die Fähigkeit, rohfaserreiches<br />

Futtermittel gut zu verwerten. Wird jedoch höhere Leistung von Mutterschafen<br />

verlangt, muss man rohfaserarme, energie- und eiweißreiche Futtermittel zufüttern.<br />

Die bestmögliche Fütterung orientiert sich stark an dem Erhaltungsbedarf<br />

inklusive dem Leistungsbedarf, falls dieser vorhan<strong>den</strong> ist.<br />

Um eine optimale Fütterung zu gewährleisten, müssen die Schafe in kleine<br />

„Schafgruppen“ eingeteilt wer<strong>den</strong>. Es sollten mindestens drei Gruppen gebildet<br />

wer<strong>den</strong>: Leere bis niedertragende Mutterschafe, hochtragende Mutterschafe und<br />

säugende Mutterschafe. Wenn noch genügend Kapazität im Stall vorhan<strong>den</strong> wäre,<br />

könnte man noch die Mutterschafe vor der Deckzeit als eine eigene Gruppe<br />

halten.<br />

Fütterung von Leer bis Niedertragen<strong>den</strong> Mutterschafen:<br />

Leere Mutterschafe benötigen nur eine Energiezufuhr, um ihren eigenen<br />

Erhaltungsbedarf zu decken. Die niedertragen<strong>den</strong> Mutterschafe haben nur einen<br />

unwesentlich erhöhten Erhaltungsbedarf, <strong>den</strong> sie durch eine kleine Steigerung der<br />

Futtermenge ohne weitere Probleme ausgleichen können.<br />

Ebenfalls kann ihr Erhaltungsbedarf ohne weiteres bei der Koppelhaltung in der<br />

Vegetationsperiode gedeckt wer<strong>den</strong>. In der Winterstallfütterung sollte man anhand<br />

einer Futterwerttabelle und der verfügbaren Futtermittel eine angepasste Ration<br />

zusammenstellen.<br />

26 Vgl.: Prof. Dr. Fritz Haring et al. Schafzucht. Sechste, neubearbeitete und erweitere Auflage. Stuttgart.<br />

Verlag Eugen Ulmer.1980<br />

27 Vgl.: Prof. Dr. Gerold Rahmann. Ökologische Schaf‐ und Ziegenhaltung. 100 Fragen und Antworten <strong>für</strong> die<br />

Praxis.URL:http://orgprints.org/12971/01/200_Schaf_Ziege_im_%C3%96kolandbau_komplett_Version_3_kl<br />

eine_Datei.pdf[Stand 19.4.2008]<br />

66


Täglicher Nährstoffbedarf: (70 kg Lebendmasse):<br />

Verzehr kg TS Energie MJ ME Rohprotein g<br />

1,0-1,4 10,4 80-115<br />

Tab. 8: Täglicher Nährstoffbedarf von leer bis niedertragen<strong>den</strong> Mutterschafen<br />

Bsp. Für eine Ration: 28<br />

1. 4 kg Grassilage + Stroh ad lib. + 0,2 kg Trockenschnitzel (Getreide) +<br />

Mineralstoffergänzung<br />

2. 1 kg Heu + 2 kg Futterrüben + 0,2 kg Trockenschnitzel (Getreide) + 0,1 kg<br />

Körnerleguminosen + Mineralstoffergänzung<br />

28<br />

W.Zollitsch. Department <strong>für</strong> Nachhaltige Agrarsysteme. Kleintierkunde 2005. Seite 31.<br />

URL:http://www.nas.boku.ac.at/fileadmin/_/H93/H932‐<br />

NUWI/Stu<strong>den</strong>ten/Lehrveranstaltungen/Unterlagen/Kleintierkunde/KTK‐Schafe.pdf[Stand 5.4.2008]<br />

67


Fütterung von hochtragen<strong>den</strong> Mutterschafen:<br />

Man sollte die tragen<strong>den</strong> Mutterschafe ungefähr 6 Wochen vor der Lammung in<br />

eine eigene Schafgruppe geben. Ungefähr ab 6 Wochen vor der Lammung<br />

beginnen die Föten relativ stark zu wachsen und somit wirkt sich eine angepasste<br />

Fütterung positiv auf das Geburtsgewicht und die Vitalität der Lämmer aus.<br />

Doch während der Vegetationsperiode kann auch in <strong>den</strong> meisten Fällen ihr<br />

Erhaltungs- und Leistungsbedarf durch die Koppel bzw. Weidehaltung gedeckt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Sobald die Futterverhältnisse sich zu verschlechtern beginnen, wie es<br />

beispielsweise im Hochsommer der Fall ist, sollte man Heu oder Silage zufüttern.<br />

In der Winterfütterung hängt es stark von der Grundfutterqualität ab, ob man<br />

Kraftfutter zufüttern muss oder nicht. Hier ist wieder eine Rationsberechnung<br />

anhand einer Futterwerttabelle zu empfehlen.<br />

Täglicher Nährstoffbedarf: (70 kg Lebendmasse) 1 Lamm (Geburtsgewicht 5kg)<br />

Verzehr kg TS Energie MJ ME Rohprotein g<br />

1,4-1,6 14,6 145<br />

Tab. 9: Täglicher Nährstoffbedarf von hochtragen<strong>den</strong> Mutterschafen 1<br />

Täglicher Nährstoffbedarf: (70 kg Lebendmasse) 2 Lämmer (Geburtsgewicht 5kg)<br />

Verzehr kg TS Energie MJ ME Rohprotein g<br />

1,4-1,8 18,7 180<br />

Tab. 10: Täglicher Nährstoffbedarf von hochtragen<strong>den</strong> Mutterschafen 2<br />

68


Bsp.: Für eine Ration 29<br />

1. 3 kg Grassilage + 0,3 kg Heu + 0,3 kg Trockenschnitzel + 0,1 kg Hafer +<br />

0,1 kg Sonnenbl.extr.schrot + Mineralstoffergänzung<br />

2. 1,5 kg Grassilage + 0,75 kg Heu + 0,2 kg Trockenschnitzel (Getreide) + 0,1<br />

kg Kleie + Mineralstoffergänzung<br />

Fütterung von säugen<strong>den</strong> Mutterschafen:<br />

Die Fütterung von säugen<strong>den</strong> Mutterschafen ist stark abhängig von ihrer<br />

Laktationsleistung. Bei <strong>den</strong> meisten Schafrassen liegt die tägliche Milchleistung<br />

nach der Geburt bei ca. 1,5 kg/Tag.<br />

Da bei Mutterschafen, die Zwillinge geboren haben, die Milchsekretion stärker<br />

angeregt wird, liegt die tägliche Milchleistung in <strong>den</strong> ersten 6- 8 Laktationswochen<br />

bei ca.1, 5 kg/Tag und bei Einlingen ca. bei 1 kg/Tag. Diese Leistungen können im<br />

Regelfall nicht mit dem Grundfutter gedeckt wer<strong>den</strong>. Darum müssen 0,5 – 1 kg<br />

Kraftfutter dazugefüttert wer<strong>den</strong>.<br />

Das Kraftfutter sollte sich nach dem Energiegehalt des Grundfutters richten.<br />

Täglicher Nährstoffbedarf: (70 kg Lebendmasse) 1 Lamm (Geburtsgewicht 5kg)<br />

Verzehr kg TS Energie MJ ME Rohprotein g<br />

1,6-2,0 18,4 260<br />

Tab. 11: Täglicher Nährstoffbedarf von säugen<strong>den</strong> Mutterschafen 1<br />

29<br />

W.Zollitsch. Department <strong>für</strong> Nachhaltige Agrarsysteme. Kleintierkunde 2005. Seite 32.<br />

URL:http://www.nas.boku.ac.at/fileadmin/_/H93/H932‐<br />

NUWI/Stu<strong>den</strong>ten/Lehrveranstaltungen/Unterlagen/Kleintierkunde/KTK‐Schafe.pdf[Stand 5.4.2008]<br />

69


Täglicher Nährstoffbedarf: (70 kg Lebendmasse) 2 Lämmer (Geburtsgewicht 5kg)<br />

Verzehr kg TS Energie MJ ME Rohprotein g<br />

2,0-2,3 22,4 360<br />

Tab. 12: Täglicher Nährstoffbedarf von säugen<strong>den</strong> Mutterschafen 2<br />

Bsp. Für eine Ration 30<br />

1. 4 kg Grassilage + 0,6 kg Trockenschnitzel (Getreide) + 0,4 kg Sonnenbl.<br />

(Raps) extr.schrot + Mineralstoffergänzung<br />

2. 2 kg Maissilage + 2 kg Biertrebersilage + 0,5 kg Heu + 0,5 kg<br />

Trockenschnitzel (Getreide) + 0,5 kg Körnerleguminosen (Extr.schrote) +<br />

Mineralstoffergänzung<br />

30<br />

W.Zollitsch. Department <strong>für</strong> Nachhaltige Agrarsysteme. Kleintierkunde 2005. Seite 32.<br />

URL:http://www.nas.boku.ac.at/fileadmin/_/H93/H932‐<br />

NUWI/Stu<strong>den</strong>ten/Lehrveranstaltungen/Unterlagen/Kleintierkunde/KTK‐Schafe.pdf[Stand 5.4.2008]<br />

70


Fütterung der Lämmer:<br />

Es ist wahrscheinlich noch wichtiger, die Lämmer richtig zu mästen. Die Mast von<br />

Lämmern kann man in vier Intensitätsstufen einteilen:<br />

a) Hammelmast<br />

b) Verlängerte Lämmermast<br />

1) Weidelämmermast<br />

2) Absetzlämmermast<br />

c) Kraftfutterintensivmast<br />

d) Säugelämmermast<br />

Für das Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ kommt im Endeffekt nur die<br />

Kraftfutterintensivmast und Säugelämmermast in Frage. Alle anderen Formen der<br />

Mast wären <strong>für</strong> <strong>den</strong> privaten Gebrauch möglich, doch diese Lämmer sind <strong>für</strong> das<br />

Projekt „ Nord Tiroler Berg LAMM“ ungeeignet.<br />

a) Hammelmast<br />

Die Hammelmast ist eine veraltete und sehr extensive Form Mastprodukte zu<br />

erzeugen. Sie ist nur noch vereinzelt in einigen Hüteher<strong>den</strong> zu fin<strong>den</strong>. Hier sollte<br />

die Lammzeit im Herbst und im Winter liegen. Die Lämmer säugen und wer<strong>den</strong><br />

ohne Kraftfutter auf Wei<strong>den</strong> gehütet. Diese Lämmer wer<strong>den</strong> ab dem Herbst im<br />

nächsten Jahr auf guten Herbst- und Winterwei<strong>den</strong> fertig gemästet, bis sie ein<br />

Endmastgewicht von 60-65 kg erreichen. Diese Lämmer wer<strong>den</strong> ca. 1-1,5 Jahre<br />

alt. Somit können sie nicht in dem Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“<br />

aufgenommen wer<strong>den</strong>, da sie zu alt und wahrscheinlich zu verfettet sind. Der<br />

Vorteil dieser Mast ist, dass sie sehr kostengünstig ist, da kein Kraftfutter verfüttert<br />

wer<strong>den</strong> muss.<br />

71


Verlängerte Lämmermast<br />

1) Weidelämmermast<br />

Bei dieser Mast wer<strong>den</strong> die Lämmer, je nach Geburtszeitpunkt, im Juni –August<br />

abgesetzt. Diese Lämmer wiegen zu diesem Zeitpunkt zwischen 30 und 45 kg.<br />

Lämmer über 40 kg können direkt zu einem Schlachtbetrieb geliefert wer<strong>den</strong>. Die<br />

restlichen Lämmer sollten auf eine parasitenarme Weide kommen, wo sie dann<br />

auf 40- 50kg ausgemästet wer<strong>den</strong>.<br />

Sollten die Lämmer aufgrund eines ungünstigen Standortes diese 40 -50 kg nicht<br />

erreichen, sollte man Kraftfutter zufüttern. Dieses Kraftfutter sollte man in<br />

Futterautomaten oder in überdachten Trögen anbieten, damit das Kraftfutter<br />

weder nass noch verschmutzt wird. Auch diese Lämmer sind <strong>für</strong> das Projekt „Nord<br />

Tiroler Berg LAMM“ nicht geeignet, da sie wieder zu alt <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Lebensmitteleinzelhandel sind.<br />

2) Absatzlämmermast<br />

Die Lämmer wer<strong>den</strong> bei der Absatzlämmermast nach der normalen Säugezeit (ca.<br />

140 Tag) abgesetzt, weiter gemästet wird mit Grund- und Kraftfutter. Bei der<br />

Absatzlämmermast erreichen die Lämmer nach 6-7 Monaten ein Lebendgewicht<br />

von 45 -50 kg.<br />

b) Kraftfutterintensivmast<br />

Hier wer<strong>den</strong> die Lämmer entweder früh von ihren Müttern entwöhnt oder die<br />

normale Säugezeit wird eingehalten. Das Kraftfutter wird schon ab dem ersten<br />

Tag in einem eigenen Lämmerschlupf <strong>für</strong> die Lämmer ad libitum angeboten. Nach<br />

dem Absetzen sollten die Lämmer komplett von ihren Müttern getrennt wer<strong>den</strong>.<br />

Dieses Kraftfutter sollte ein Eiweiß-Stärkeeinheiten –Verhältnis von 1: 4 haben.<br />

72


Wenn die Lämmer ein Gewicht von über 20 kg erreichen, sollten sie ein Kraftfutter<br />

mit dem Eiweiß-Stärkeeinheiten –Verhältnis von 1:5,3 angeboten bekommen.<br />

Durch diese intensive Fütterung erreichen die Lämmer eine tägliche Zunahme von<br />

280 bis 300 g pro Tag.<br />

Wichtig ist aber auch, <strong>den</strong> Lämmern genügend Heu anzubieten. „Dies ist nötig,<br />

damit keine Pansenübersäuerung durch die hohen Kraftfuttergaben eintritt.“ 1<br />

Diese Lämmer erreichen schon in 4-5 Monaten das optimale Schlachtgewicht von<br />

40-45 kg. Für das Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ sind die Lämmer der<br />

Kraftfutterintensivmast, welche ohnehin die häufigste Mast ist, das optimale<br />

Produkt.<br />

c) Säugelämmermast<br />

Die Säugelämmermast ist wahrscheinlich eine der intensivsten Formen der<br />

Schlachtlämmererzeugung. Die Lämmer saugen bis zum Ende der Mast bei dem<br />

Mutterschaf. Dies fordert natürlich eine sehr gute Milchleistung der Mutterschafe.<br />

Auch hier wird ab dem ersten Tag in einem speziellen Lämmerschlupf das<br />

Kraftfutter ad libitum angeboten.<br />

Wichtig ist ebenso das Füttern von Heu, um eine Pansenübersäuerung zu<br />

vermei<strong>den</strong>. Diese Mast ist optimal <strong>für</strong> Betriebe, bei <strong>den</strong>en die Lämmer im Herbst<br />

oder im Winter auf die Welt kommen, da die Mutterschafe meist im Sommer auf<br />

eine Alm gebracht wer<strong>den</strong> und die alten Lämmer schon geschlachtet sind, sodass<br />

sie nicht zu alt wer<strong>den</strong>.<br />

Auch bei dieser Lämmermast benötigen die Lämmer max. 6 Monate <strong>für</strong> ein<br />

Schlachtgewicht von 40-45 kg. Diese Mast ist ebenfalls sehr gut geeignet, um<br />

Lämmer <strong>für</strong> das Projekt „ Nord Tiroler Berg LAMM“ zu erzeugen.<br />

73


4.1.9 Gesunderhaltung der Tiere: 31,32<br />

Um eine gute Qualität zu erzielen, sollten nicht nur die Haltung und die Fütterung<br />

in Ordnung sein, man sollte genauso auf die Gesundheit der einzelnen Tiere<br />

achten.<br />

Zu der allgemeinen Gesunderhaltung gehört das zweimalige Schafscheren, das<br />

aufgrund der Temperatur und dem Energiebedarf (bei Lämmern) gemacht wer<strong>den</strong><br />

muss. Ebenso sollte man auf die Klauen der Schafe achten. Diese sollten<br />

mindestens zwei Mal im Jahr geschnitten wer<strong>den</strong>. Genauso wichtig wie diese zwei<br />

Punkte sind die Klauen- und Räudebäder, um Krankheitserreger abzutöten.<br />

Das Räudebad sollte mindestens einmal im Jahr stattfin<strong>den</strong>. Die Häufigkeit eines<br />

Klauenbads obliegt dem eigenen Ermessen. Je nach Erkrankung der Tiere wäre<br />

es doch ratsam, das Bad mindestens einmal im Jahr durchzuführen. Hält man<br />

diese Punkte ein, sollte die Krankheitsanfälligkeit der Tiere gering sein.<br />

Doch leider wer<strong>den</strong> die Schafe immer wieder krank, seien es Erkältungen oder<br />

andere gefährlichere Krankheiten. Ein Profi wird bereits nach einem Blick auf die<br />

Herde erkennen, welche Schafe nicht zu hundert Prozent gesund sind. Doch ein<br />

Anfänger sollte auf je<strong>den</strong> Fall einige allgemeine Daten zu Schafen wissen. Wenn<br />

ihm ein Schaf nicht ganz in Ordnung vorkommt, sollten bestimmte Daten<br />

kontrolliert wer<strong>den</strong>:<br />

• Atmung: Ausgewachsene Schafe atmen 9 -18 Mal in der Minute. Jüngere<br />

Tiere haben eine schnellere Atmung.<br />

31 Vgl.: Prof. Dr. Fritz Haring et al. Schafzucht. Sechste, neubearbeitete und erweitere Auflage. Stuttgart.<br />

Verlag Eugen Ulmer.1980<br />

32 Vgl.: Prof. Dr. Gerold Rahmann. Ökologische Schaf‐ und Ziegenhaltung. 100 Fragen und Antworten <strong>für</strong> die<br />

Praxis.URL:http://orgprints.org/12971/01/200_Schaf_Ziege_im_%C3%96kolandbau_komplett_Version_3_kl<br />

eine_Datei.pdf[Stand 7.4.2008]<br />

74


• Temperatur: Die Normaltemperatur bei ausgewachsenen Schafen liegt bei<br />

38,5 -39,5 Grad Celsius. Bei Lämmern kann die Temperatur bei 40,5 Grad<br />

Celsius liegen. Man sollte aber immer zum Vergleich auch bei einem<br />

gesun<strong>den</strong> Tier Fieber messen, <strong>den</strong>n die Körpertemperatur ist von der<br />

Außentemperatur abhängig.<br />

• Puls: Den Puls wird bei Schafen an der Innenseite des Schenkels gefühlt.<br />

Ausgewachsene Schafe haben einen Puls von 60 – 80; jüngere Tiere<br />

haben einen schnelleren Puls.<br />

• Äußere Anzeichen: Es sollte beobachtet wer<strong>den</strong>, ob das Schaf irgendwo,<br />

irgendwelche Auswüchse hat (Bläschen usw.), ob es irgendwelche<br />

Geräusche macht (Zähneknirschen usw.), ob das Verhalten sich verändert<br />

hat (Knien usw.) oder ob es Durchfall usw. hat.<br />

Falls das Tier irgendwelche dieser Daten nicht erfüllt oder Anzeichen <strong>für</strong> eine<br />

Erkrankung zeigt, sollte man in einem Buch nachlesen und/ oder <strong>den</strong> Tierarzt<br />

kontaktieren.<br />

Nachleselektüre:<br />

� Straiton Schafkrankheiten Verlagsunion Agrar<br />

� K.Zettl/J.Brömel Handbuch Schafkrankheiten Verlagsunion Agrar<br />

Um bei dem Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ teilnehmen zu können, muss man<br />

sich dem Tiergesundheitsdienst (TGD) anschließen. Dies ist eine der wenigen<br />

Richtlinien, die eingehalten wer<strong>den</strong> müssen. Man benötigt <strong>den</strong> TGD, um bereits<br />

eine Kontrolle der Tiere im Vorfeld zu haben.<br />

75


4.1.10 Tiergesundheitsdienst: 33<br />

Ziele und Aufgaben<br />

1. Verbesserung der Tiergesundheit<br />

Das Ansteigen der Bestandsgrößen führt zusammen mit Leistungssteigerungen<br />

zum Teil zu höherer Krankheitsanfälligkeit. Im Tiergesundheitsdienst wird der<br />

Krankheitsvorbeugung vermehrt Aufmerksamkeit beigemessen.<br />

Dadurch soll die Arzneimittelanwendung reduziert und Totalausfälle soweit wie<br />

möglich vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Zusätzlich bezweckt der Tiergesundheitsdienst durch<br />

systematische, prophylaktische und therapeutische Maßnahmen die Gesundheit<br />

der <strong>für</strong> die Lebensmittelerzeugung bestimmten Tiere zu erhalten. Schließlich<br />

sollen Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit, der einwandfreien<br />

Beschaffenheit und einer hohen Qualität von Lebensmitteln tierischer Herkunft zur<br />

Erzielung eines bestmöglichen Verbraucherschutzes gesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

2. Der Tiergesundheitsdienst - ein Instrument <strong>für</strong> ein<br />

Qualitätssicherungsprogramm<br />

• Nach <strong>den</strong> Richtlinien der gemeinsamen EU Agrarpolitik (GAP Reform 2003)<br />

wer<strong>den</strong> Förderungen zukünftig an die Einhaltung von Standards in <strong>den</strong><br />

Bereichen Umwelt, Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit und Tierschutz<br />

(„Cross Compliance“) gebun<strong>den</strong>.<br />

• Auch in der EU Verordnung 178/2002 sind Grundsätze <strong>für</strong> die<br />

Primärproduktion (Erzeugung, Aufzucht oder Anbau von Primärprodukten<br />

einschließlich Ernten, Melken und landwirtschaftlicher Nutztierproduktion<br />

vor dem Schlachten) enthalten, die ein hohes Maß an<br />

Lebensmittelsicherheit gewährleisten.<br />

33 Tiroler Gesundheitsdienst. URL:http://www.t‐<br />

tgd.at/index.php?option=com_content&task=view&id=4&Itemid=7[Stand 25.4.2008]<br />

76


• Das QS- Programm wird im TGD durch die Einführung von<br />

Betriebserhebungen umgesetzt. Ziele dabei sind die Umsetzung der<br />

Dokumentation sowie Fehleranalyse, Fehlerbewertung, Fehlerbeseitigung,<br />

wie sie auch in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Richtlinien enthalten sind.<br />

• Derzeit fordern das AMA Gütesiegel und verschie<strong>den</strong>e<br />

Markenfleischprogramme (z.B. Grauviehalmochs) die Teilnahme am TGD.<br />

In Zukunft wer<strong>den</strong> noch eine Reihe anderer Qualitätsprogramme<br />

dazukommen.<br />

3. Der TGD sorgt <strong>für</strong> ordnungsgemäßen Arzneimitteleinsatz<br />

• Im Rahmen des TGD darf der Tierhalter unter Beachtung der gesetzlichen<br />

Vorgaben in die Anwendung von Tierarzneimitteln eingebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

• Der Tierarzt darf dem Tierhalter im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes<br />

Arzneimittel (z.B. Eutertuben, Mykoplasmenimpfstoff) überlassen.<br />

• Es wird die ordnungsgemäße Dokumentation des Arzneimitteleinsatzes<br />

verlangt.<br />

4. Weiterbildung <strong>für</strong> Tierärzte und Landwirte<br />

Schulungen und Weiterbildungsveranstaltungen wer<strong>den</strong> von der Geschäftsstelle<br />

<strong>für</strong> beide Partner (Tierhalter und Tierärzte) angeboten und organisiert.<br />

Für genauere Informationen über das TGD ist der Besuch der Homepage des<br />

TGD www.t-tgd.at. hilfreich.<br />

77


4.1.11. Schlachtung<br />

Schon bei der Abholung der Lämmer sind <strong>für</strong> die folgende Schlachtung wichtige<br />

Punkte zu beachten. Die Tiere sollten so wenig Stress wie nur möglich haben, um<br />

die Fleischqualität nicht zu senken. Dies erfordert eine tiergerechte Auf- und<br />

Abladung der Lämmer sowie einen möglichst ruhigen Transport. Keinesfalls<br />

sollten die Tiere Gewalt erfahren. Blaue Flecken, die dadurch eventuell entstehen<br />

könnten, wirken sich negativ auf die Qualität aus.<br />

Die Schlachtung muss <strong>für</strong> <strong>den</strong> weiteren Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel in<br />

einem EU-Schlachthof von qualifizierten Personen durchgeführt wer<strong>den</strong>. Um die<br />

richtige Qualität zu gewährleisten, sind die Tiere vor der Schlachtung auf ihre<br />

Gesundheit zu prüfen. Dies muss von einem zugelassenen und geprüften<br />

Fleischbeschauer gemacht wer<strong>den</strong>.<br />

Die Lämmer sind vor der Blutentziehung entweder elektrisch oder mit einem<br />

Bolzenschussgerät zu betäuben. Danach wird die Kehle des Tieres<br />

durchgeschnitten. Zum Ausbluten wird das Lamm nun sofort an <strong>den</strong> Hinterbeinen<br />

aufgehängt.<br />

Im Zuge des nächsten Arbeitsschrittes wird das Lamm im hängen<strong>den</strong> Zustand<br />

gehäutet. Es ist speziell darauf zu achten, dass das Fleisch nicht mit dem Fell in<br />

Kontakt kommt oder auf anderem Wege verschmutzt wird.<br />

„Das Auswei<strong>den</strong> hat so zu erfolgen, dass der Schlachtkörper nicht verunreinigt<br />

wird. Die Edel-Innereien Leber, Herz, Lunge sowie die Zunge sind getrennt zur<br />

Beschau und Weiterverarbeitung aufzubewahren. Die Karkasse ist hängend so<br />

zwischenzulagern, dass die Fleischtemperatur in 4 bis 6 Stun<strong>den</strong> auf +10°C<br />

abgesenkt wird. Nach der Beschau und 6 Stun<strong>den</strong> Vorreife wird die Karkasse im<br />

Kühlhaus bei +4°C mindestens 120 Stun<strong>den</strong> hängend gekühlt. Dabei wird eine<br />

gute Reifung erzielt.“ 34<br />

34 http://www.ovis‐lammspezialitaeten.de/lammfleisch‐verarbeitung.htm[Stand 25.4.2008]<br />

78


„Es ist unbedingt darauf zu achten, dass Kontrollstempel nicht auf Premium-Teile<br />

aufgebracht wer<strong>den</strong>, um eine optische Beeinträchtigung dieser wertvollen Anteile<br />

zu vermei<strong>den</strong>.““A.a.O.“<br />

Auch die folgende Zerlegung des Lammes wird von ausgebildeten Metzgern<br />

durchgeführt. Dabei wird die Karkasse in bestimmte Teilstücke zerlegt.<br />

Prozentuale Anteile der Teilstücke bezogen auf <strong>den</strong> gesamten<br />

Schlachtkörper: 35<br />

Keule mit Hinterhaxe 31,5 %<br />

Rücken 13,9 %<br />

Filet 1,9 %<br />

Kamm 5,8 %<br />

Hals 6,7 %<br />

Brust 5,3 %<br />

Bug mit Vorderhaxe 16,9 %<br />

Talg, Nieren, Schwanz 4,0 %<br />

Diese Teilstücke wer<strong>den</strong> anschließend zur entsprechen<strong>den</strong><br />

Lebensmitteleinzelhandelszentrale befördert, wo sie jeweils einzeln verkauft<br />

wer<strong>den</strong> können. Talg, Nieren und Schwanz können im Regelfall nicht<br />

weiterverwendet wer<strong>den</strong>.<br />

35 http://www.ovis‐lammspezialitaeten.de/produkte‐lamm‐frischfleisch‐<br />

info.htm#prozentuale_anteile[Stand 25.4.2008]<br />

79


Im Hinblick auf die Schlachtung ist auf folgende Gesetze und Verordnungen<br />

zu achten: 36<br />

- Tierschutzgesetz<br />

- Fleischhygienegesetz<br />

- Tierkörperbeseitigungsgesetz<br />

- Fleischhygiene-Verordnung<br />

- Anlage zur Fleischhygiene-Verordnung Kapitel I – IX<br />

- Fleischverordnung<br />

4.2 Preis<br />

4.2.1. Preis allgemein<br />

Bei dem Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM “ wird der Bauer nach der Qualität des<br />

Schlachtlammes bezahlt. Diese Methode wird verwendet, um die Bauern dazu zu<br />

motivieren, die gewünschte Qualität oder eine bessere Qualität zu bringen.<br />

Der Preis des Bauern wird in dem Projekt durch eine fixe Preismaske festgelegt.<br />

Diese Preise sind gewichts- sowie qualitätsabhängig. Der Bauer sollte mit diesem<br />

Geld seine Produktionskosten decken können. Natürlich sollte er auch einen<br />

Gewinn dabei erzielen. Dieser Preis wird durch eine Vollkostenrechnung und der<br />

derzeitigen Marktsituation gestaltet. Ebenso wur<strong>den</strong> die Schlachtkosten anhand<br />

der Zahlen des EU-Schlachthauses in Untermieming berechnet.<br />

36 http://www.ovis‐lammspezialitaeten.de/lammfleisch‐verarbeitung.htm[Stand 25.4.2008]<br />

80


4.2.2. Preis <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bauern<br />

Für die Preisgestaltung wurde eine Vollkostenrechnung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Betrieb Dengg in<br />

Mieming mit 200 Stück Mutterschafen, 13 ha Grünland und 6 ha Kleegrassilage<br />

durchgerechnet (siehe Kapitel 4.2.3.Vollkostenrechnung). Aus dieser<br />

Vollkostenrechnung sind ein paar Punkte <strong>für</strong> die Preisgestaltung wichtig. Die<br />

folgen<strong>den</strong> Daten sind der Vollkostenrechnung entnommen.<br />

Die Produktionskosten <strong>für</strong> ein Schaf pro Jahr liegen bei 97,77 €. Von diesen<br />

Produktionskosten wer<strong>den</strong> nun die Nebenerlöse (Altschaf- und Wollerlöse) ohne<br />

Förderungen abgezogen.<br />

Fixe und variable Kosten 104,18 €/Lamm<br />

- Nebenerlöse -6,41 €/Lamm<br />

Produktionskosten ohne Lohnanspruch 97,77 €/Lamm<br />

Das bedeutet ein Betrieb ohne Förderungen erzielt bei dem derzeitigen<br />

Durchschnittspreis von 4,55 €/ kg Totgewicht einen Erlös von 91,00 € bei Verkauf<br />

eines Schlachtlammes mit 20kg Totgewicht.<br />

Erlös 91,00 €/Lamm<br />

- Produktionskosten ohne<br />

Lohnanspruch -97,77 €/Lamm<br />

Arbeitsverdienst -6,77 €/Lamm<br />

81


Diese Rechnung beweist, dass der Landwirt ohne Förderungen negativ aussteigt.<br />

Um dies Auszugleichen müsste der Landwirt mind. 4,90 €/ kg Totgewicht<br />

beziehen.<br />

Erlös / Lamm 98,00 €/Lamm<br />

- Produktionskosten ohne Lohnanspruch - 97,77€/Lamm<br />

Arbeitsverdienst 0,23 €/Lamm<br />

Leider sind 4,90 € / kg Totgewicht weder von <strong>den</strong> Konsumenten noch von <strong>den</strong><br />

Lebensmittelgeschäften als Grundpreis bezahlbar. Darum können heutzutage<br />

Betriebe ohne Förderungen fast nicht mehr überleben. Wenn man nun die<br />

Förderungen mit einbezieht, kann man feststellen, dass der Landwirt ein<br />

Einkommen pro Lamm von 40,37 € hat.<br />

Erlös 91,00 €/Lamm<br />

+ Förderungen 47,14 €/Lamm<br />

- Produktionskosten ohne Lohnanspruch -97,77 €/Lamm<br />

Arbeitsverdienst 40,37 €/Lamm<br />

���������������� ��� ������ � Arbeitsverdienst<br />

Akh / Lamm<br />

�, �� €/��� �<br />

40,37 €/ Lamm<br />

6,94 Akh / Lamm<br />

82


Hier kann man gut sehen, dass ein Grundpreis von 4,55€ / kg Totgewicht <strong>für</strong> die<br />

gewünschte Qualität von R 2/3 mindestens bezahlt wer<strong>den</strong> muss. Dem Preis sind<br />

natürlich nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Doch weniger als die genannten<br />

4,55 € / kg Totgewicht dürfen dem Landwirt nicht bezahlt wer<strong>den</strong>.<br />

4.2.3. Vollkostenrechnung<br />

Um einmal einen Eindruck zu erhalten, wurde anhand der Daten des Betriebes<br />

Dengg eine Produktionskostenrechnung durchgeführt. Es soll veranschaulicht<br />

wer<strong>den</strong>, in welchem Rahmen sich die Produktionskosten einerseits auf <strong>den</strong><br />

Betrieb, andererseits auf das einzelne Lamm bewegen.<br />

4.2.3.1.Die Kostenrechnung<br />

Die Kostenrechnung ist ein Teil des betrieblichen Rechnungswesens, mit dem alle<br />

betrieblichen Vorgänge mengen- und wertmäßig erfasst und überwacht wer<strong>den</strong>.<br />

� Fixe und variable Kosten:<br />

In der Praxis fallen oft Mischkosten an, die teilweise fix und teilweise variabel sind.<br />

Es kommt vor, dass sich bestimmte Kosten auch manchmal fix und manchmal<br />

variabel verhalten. Eine genaue Zuordnung gibt es also nicht.<br />

Fixkosten sind benützungsabhängig. Das heißt, dass sie immer anfallen, egal ob,<br />

wie und wie viel produziert wird. Die Fixkosten/Jahr bleiben in Abhängigkeit der<br />

Produktion immer gleich. Wer<strong>den</strong> die Fixkosten auf die produzierten Einheiten<br />

gerechnet, so nehmen diese bei einer Ausdehnung der Produktion ab. In diesem<br />

Fall spricht man von Fixkostendegression.<br />

83


Variable Kosten sind benützungsunabhängig. Das bedeutet, dass sie nur anfallen,<br />

wenn auch wirklich produziert wird. Die Höhe der anfallen<strong>den</strong> variablen Kosten ist<br />

von der Produktion abhängig.<br />

� Spezial- und Gemeinkosten<br />

Diese Einteilung wird hinsichtlich der Zuordnungs- oder Verteilungsmöglichkeit auf<br />

die einzelnen Produktionsverfahren gemacht. Man unterscheidet zwischen<br />

Kosten, welche einzelnen Produktionsverfahren speziell angelastet wer<strong>den</strong><br />

können und zwischen solchen, bei <strong>den</strong>en dies eben nicht möglich ist.<br />

Spezialkosten können eindeutig und direkt einem bestimmten Produkt zugeordnet<br />

wer<strong>den</strong>. Ist dies nicht möglich, so handelt es sich um Gemeinkosten.<br />

� Eigen- und Fremdkosten<br />

Eigen- und Fremdkosten wer<strong>den</strong> nach <strong>den</strong> anfallen<strong>den</strong> Ausgaben unterschie<strong>den</strong>.<br />

Eigenkosten verursachen keine Ausgaben. Deshalb wer<strong>den</strong> sie meist nicht<br />

wirklich als „Kosten“ empfun<strong>den</strong>.<br />

Zu <strong>den</strong> Eigenkosten zählen:<br />

� Zinsanspruch <strong>für</strong> das eingesetzte Eigenkapital<br />

� Naturale Eigenleistungen des Betriebes<br />

� Lohnanspruch <strong>für</strong> die geleistete Arbeit der Familienarbeitskräfte.<br />

Der Lohnanspruch wird vom Unternehmer selbst festgelegt und richtet sich<br />

nach dessen Vorstellungen, wie viel Geld er verdienen möchte.<br />

Fremdkosten verursachen Ausgaben. Zu diesen Kosten zählen zum Beispiel<br />

Personal-, Material-, Transport-, Energie- und Maschinenkosten.<br />

84


4.2.3.2. Produktionskostenrechnung:<br />

Bei der Produktionskostenrechnung müssen alle Kosten, sowohl die fixen und<br />

variablen Spezial- und Gemeinkosten als auch die Eigen- und Fremdkosten<br />

berücksichtigt wer<strong>den</strong>. Empfehlenswert ist folgendes Berechnungsschema:<br />

Spezialkosten<br />

+ Gemeinkosten<br />

- Nebenerlöse<br />

= Produktionskosten<br />

Die Produktionskosten wer<strong>den</strong> meist <strong>für</strong> ein bestimmtes Produkt berechnet. In<br />

dieser Diplomarbeit lautet die Einheit [Produktionskosten pro Lamm].<br />

85


4.2.3.3. Die Vollkostenrechnung<br />

Allgemeines Datenblatt<br />

LW Nutzfläche 19,00 ha<br />

…davon Grünland, Heu 13,00 ha<br />

…davon Kleegras, Silage 6,00 ha<br />

Anzahl der Mutterschafe 200,00 Stk.<br />

Mutterschafe pro Bock 50,00 Stk.<br />

Anzahl der Lämmer 1,60 Stk./MS/Jahr<br />

...davon Almmast 50 %<br />

...davon Stallmast 50 %<br />

Wollpreis 0,50 €/kg<br />

Scheren 7,00 €/MS + Lämmer/Jahr<br />

Wollmenge 8,00 kg/Jahr<br />

Nutzungsdauer Schaf 6,00 Jahre<br />

Mastdauer<br />

Altschafpreis 0,50 €/kg<br />

Altschafgewicht 75,00 Kg<br />

4,00 Monate bei Stallmast<br />

6,00 Monate bei Almmast<br />

Lammpreis 4,55 €/kg TG<br />

Totgewicht Lamm 20,00 Kg<br />

Jungschaf 100,00 €/Stk.<br />

Bestandsergänzung<br />

Kraftfutter Lamm kg<br />

20,00 Stk./Jahr<br />

Kraftfutterpreis Lamm 0,37 €/kg<br />

Rest Eigene Nachzucht<br />

80,00 kg bei Stallmast<br />

1,00 kg bei Almmast<br />

Kraftfutter Schaf kg 10,00 kg/Jahr<br />

86


Kraftfutterpreis Schaf 0,30 €/kg<br />

Mineralstoffe 1,75 €/MS+Lämmer/Jahr<br />

Tiergesundheit 4,88 €/MS+Lämmer/Jahr<br />

Bockabwertung 450,00 €/Bock<br />

Nutzungsdauer Bock 3,00 Jahre<br />

Vermarktung, div. Gebühren 220,00 €/Jahr<br />

Einstreu (180 d Stallhaltung) 15.000,00 kg/Jahr<br />

Strohpreis 0,09 €/kg<br />

Transport auf die Alm 900,00 €/Jahr<br />

Hirtenlohn 1.000,00 €/Jahr<br />

MR Silagekosten 411,00 €/ha<br />

Tierprämie 28,00 €/Mutterschaf<br />

ÖPUL 136,00 €/ha LNF<br />

Ausgleichszulage 6.900,69 €/Betrieb/Jahr<br />

Neupreis Gebäude 290,00 €/MS + Lämmer/Jahr<br />

Nutzungsdauer 25,00 Jahren<br />

Lohnanspruch 7,00 €<br />

Arbeitsstun<strong>den</strong> 10,00<br />

Zinsanspruch <strong>für</strong> Gebäude 0,04<br />

AKH/MS +<br />

Lämmer/Jahr<br />

von 60 % des<br />

Neuwertes<br />

Reparaturkosten Gebäude 0,01 vom Neuwert<br />

Strom 924,27 €/Jahr<br />

Wasser 49,50 €/Jahr<br />

Grundsteuer 134,52 €/Jahr<br />

Versicherung 204,21 €/Jahr<br />

Steuer Finanzamt 84,00 €/Jahr<br />

87


1. Variable Kosten €/Jahr €/Mutterschaf,Jahr<br />

1.01 Bestandsergänzung 2.000,00 10,00<br />

1.02 Kraftfutter Lamm 4.782,24 23,91<br />

1.03 Kraftfutter Schaf 600,00 3,00<br />

1.04Mineralstoff 350,00 1,75<br />

1.05 Tiergesundheit 976,00 4,88<br />

1.06 Bockabwertung 600,00 3,00<br />

1.07 Vermarktung div. Gebühren 220,00 1,10<br />

1.08 Einstreu 1.350,00 6,75<br />

1.09Schur 1.400,00 7,00<br />

1.10 Transport auf die Alm 900,00 4,50<br />

1.11 Hirtenlohn 1.000,00 5,00<br />

1.12 Maschinenring 2.460,00 12,30<br />

1.13 Eigenmechanisierung 11.010,52 55,05<br />

Summe 27.648,76 138,24<br />

2. Fixe Kosten €/Jahr €/Mutterschaf,Jahr<br />

2.01Versicherung 204,21 1,02<br />

2.02 Gebäudekosten 4.292,00 21,46<br />

2.03 Strom 924,27 4,62<br />

2.04 Wasser 49,50 0,25<br />

2.05 Grundsteuer 134,52 0,67<br />

2.06 Steuer Finanzamt 84,00 0,42<br />

Summe 5.688,50 28,44<br />

3. Nebenerlöse €/Jahr €/Mutterschaf,Jahr<br />

3.01 Wolle 800,00 4,00<br />

3.02 Altschaf 1.250,00 6,25<br />

Zwischensumme 2.050,00 10,25<br />

3.02 Öpul 2.584,00 12,92<br />

3.03 Tierprämie 5.600,00 28,00<br />

3.04 Ausgleichszulage 6.900,69 34,50<br />

Zwischensumme 15.084,69 75,42<br />

Summe 17.134,69 85,67<br />

88


€/Jahr €/Mutterschaf,Jahr<br />

Produktionskosten ohne Lohnanspruch 16.202,57 81,01<br />

€/Lamm<br />

Produktionskosten ohne Lohnanspruch 50,63<br />

Erlöse €/Lamm<br />

Lammverkauf 91,00<br />

Produktionskosten ohne Lohnanspruch ‐50,63<br />

Nebenrechnungen:<br />

Traktorkosten<br />

Arbeitsverdienst pro Lamm 40,37<br />

Einsatzstun<strong>den</strong> /Jahr 278,80 Akh<br />

Maschinenkosten/h 14,14 278,80<br />

Traktorkosten Gesamt 3.942,23<br />

Maschinenkosten Silage: 6 ha, 3 Schnitte<br />

Traktor Mähwerk Zettwender Miststreuer Akh<br />

Einsatzstun<strong>den</strong>/Schnitt/ha 2,90 0,90 0,50 1,50 2,90<br />

Einsatzstun<strong>den</strong>/Jahr 52,20 16,20 9,00 6,00 52,20<br />

Maschinenkosten/h 14,14 17,59 20,66 19,24<br />

Maschinenkosten Gesamt 738,11 284,96 185,94 115,44<br />

Maschinenkosten Heufläche: 13 ha, 2 Schnitte Summe 1.324,45<br />

89


Kosten ‐ Heuproduktion<br />

Traktor Mähwerk Zettwender Miststreuer<br />

Einsatzstun<strong>den</strong>/Schnitt/ha 6,50 0,90 1,50 1,50<br />

Einsatzstun<strong>den</strong>/Jahr 169,00 23,40 39,00 19,50<br />

Maschinenkosten/h 14,14 17,59 20,66 19,24<br />

Maschinenkosten Gesamt 2.389,66 411,61 805,74 375,18<br />

Schwader Ladewagen Akh<br />

Einsatzstun<strong>den</strong>/Schnitt/ha 1,00 1,60 6,50<br />

Einsatzstun<strong>den</strong>/Jahr 26,00 41,60 169,00<br />

Maschinenkosten/h 6,54 38,26<br />

Maschinenkosten Gesamt 170,04 1.591,62<br />

Maschinenkosten Summe 5.743,84<br />

Einheit …/Betrieb …/Mutterschaf<br />

Landwirtschaftliche Nutzfläche ha 19,00 0,10<br />

Maschinenkosten Eigenmechanisierung € 11.010,52 55,05<br />

Arbeitsbedarf Grundfutter Akh 500,00 2,50<br />

Gebäude<br />

Neupreis 58.000,00 €<br />

Nd 25,00 Jahre<br />

Afa 2.320,00 €/Jahr<br />

Reparaturkosten 580,00 €/Jahr<br />

Zinsanspruch 1.392,00 €/Jahr<br />

Gebäudekosten 4.292,00 €/Jahr<br />

90


Arbeitsbedarf<br />

Akh/Jahr Akh/Mutterschaf Akh/Lamm<br />

Heu 169,00 0,85 0,53<br />

Silage 52,20 0,26 0,16<br />

Stall 2.000,00 10,00 6,25<br />

Gesamt 2221,20 11,11 6,94<br />

Gesamte Kosten<br />

€/Jahr €/Mutterschaf,Jahr €/Lamm<br />

Variable Kosten 27.648,76 138,24 86,40<br />

Fixe Kosten 5.688,50 28,44 17,78<br />

Gesamt 33.337,26 166,69 104,18<br />

Nebenerlöse ohne Förderungen<br />

€/Jahr €/Mutterschaf,Jahr €/Lamm<br />

Wolle 800,00 4,00 2,50<br />

Altschaf 1.250,00 6,25 3,91<br />

Gesamt 2.050,00 10,25 6,41<br />

91


4.2.4. Preismaske<br />

Wie in der Diplomarbeit schon öfters erwähnt, wird in dem Projekt „Nord Tiroler<br />

Berg LAMM“ nach Qualität und Gewicht bezahlt. Die Qualitätseinteilung erfolgt<br />

durch einen ausgebildeten Prüfer. Eingeteilt wer<strong>den</strong> die Lämmer nach dem<br />

SEUROP Konzept (siehe Kapitel 4.1.4. Qualitätseinteilung nach SEUROP). Da<br />

leider nicht direkt mit einem LEH zusammen gearbeitet wer<strong>den</strong> konnte, war es<br />

schwierig, eine eigene Preismaske anzulegen. Darum wurde die derzeitige<br />

Preismaske des Projektes „Tiroler Qualitätslamm“ von Zürcher Martin kontrolliert.<br />

Diese Preismaske mit Grundpreis von 4,55 € ist als eine gute Preismaske zu<br />

bewerten. Natürlich müsste man bei einer Durchführung des Projektes „Nord<br />

Tiroler Berg LAMM“ <strong>den</strong> Preis neu aushandeln, doch als Grundgerüst kann man<br />

die unten angeführte Preismaske (siehe Tab. 8) heranziehen.<br />

Einkauf ‐ Preismaske Auszahlung Landwirt<br />

Gewichtsklasse Handelsklasse Netto<br />

Tab. 13: Einkauf ‐ Preismaske Auszahlung Landwirt 37<br />

37 Zürcher Martin. Projekt „Tiroler Qualitätslamm“<br />

U 2/3 4,72 €<br />

< 16,9 kg R 2/3 4,30 €<br />

O 2/3 3,87 €<br />

U 2/3 4,99 €<br />

17 kg ‐ 21,9 kg R 2/3 4,55 €<br />

O 2/3 4,11 €<br />

U 2/3 4,65 €<br />

> 22 kg R 2/3 4,24 €<br />

Abzug <strong>für</strong> Fettklasse 1 : 0,10 €<br />

O 2/3 3,82 €<br />

92


Ebenfalls kann aus dem Projekt „Tiroler Qualitätslamm“ von Zürcher Martin die<br />

Preismaske <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf des Lammfleisches an das Lebensmittelgeschäft<br />

M-Preis (siehe Tab.9) als Grundgerüst verwendet wer<strong>den</strong>. Denn im Zuge der<br />

Diplomarbeit konnten leider keine Verhandlungen mit dem LEH über <strong>den</strong> Preis<br />

durchgeführt wer<strong>den</strong>.<br />

Verkauf‐ Preismaske Handel<br />

Gewichtsklasse Handelsklasse Netto<br />

Tab. 14: Verkauf – Preismaske Handel 38<br />

38 Zürcher Martin. Projekt „Tiroler Qualitätslamm“<br />

U 2/3 6,47 €<br />

< 16,9 kg R 2/3 6,05 €<br />

O 2/3 5,62 €<br />

U 2/3 6,74 €<br />

17 kg ‐ 21,9 kg R 2/3 6,30 €<br />

O 2/3 5,86 €<br />

U 2/3 6,40 €<br />

> 22 kg R 2/3 5,99 €<br />

O 2/3 5,57 €<br />

93


Wenn man nun zum Beispiel rechnet, dass ein Landwirt ein Lamm mit der Qualität<br />

U 2/3 liefert und dieses ein Totgewicht von 17- 21,9 kg hat, dann bekommt der<br />

Bauer:<br />

20kg * 4,99€ = 99,80 €<br />

Das Lebensmittelgeschäft hingegen zahlt:<br />

20kg * 6,74€ = 134,8 €<br />

Die Differenz aus diesen zwei Beträgen ist:<br />

134,80 €<br />

-99,80 €<br />

35,00 €/ Lamm<br />

35,00 € / 20kg = 1,75 €/kg<br />

Die 1,75 € pro kg Schlachtkörper wer<strong>den</strong> dazu verwendet, um jegliche Kosten zu<br />

decken. Um dies zu schaffen, muss man die Anzahl der verkauften Lämmer pro<br />

Woche so lange steigern, bis die Kosten gedeckt sind.<br />

94


4.2.5. Preis im Handel<br />

Der Preis im Handel kann mit einer normalen Preiskalkulation berechnet wer<strong>den</strong>.<br />

Allgemeine Preiskalkulation:<br />

Einstandspreis €<br />

+ Gemeinkostenzuschlag in % €<br />

∑ Selbstkosten €<br />

+Gewinnzuschlag in % €<br />

∑ Nettoverkaufspreis €<br />

Umsatzsteuer in % €<br />

∑ Bruttoverkaufspreis (Abgabepreis) €<br />

Im M-Preis in der Höttinger Au zum Beispiel kostete ein Lammschlögel am<br />

28.04.08 auf Vorbestellung 14,99 €/kg. Der Einstandspreis wurde aus der<br />

Preismaske aus Kapitel 4.2.4 Preismaske übernommen. Die unten angeführten<br />

Rechnungen sind nur Beispielrechnungen und stimmen nicht mit <strong>den</strong><br />

Kalkulationen von M-Preis überein.<br />

Einstandspreis 6,30 €/kg<br />

+ Gemeinkostenzuschlag 106% 6,68 €/kg<br />

∑ Selbstkosten 12,98 €/kg<br />

+Gewinnzuschlag 5% 0,65 €/kg<br />

∑ Nettoverkaufspreis 13,63 €/kg<br />

Umsatzsteuer 10% 1,36 €/kg<br />

∑ Bruttoverkaufspreis (Abgabepreis) 14,99 €/kg<br />

95


Einstandspreis 6,30 €/kg<br />

+ Gemeinkostenzuschlag 96,6% 6,09 €/kg<br />

∑ Selbstkosten 12,39 €/kg<br />

+Gewinnzuschlag 10% 1,24 €/kg<br />

∑ Nettoverkaufspreis 13,63 €/kg<br />

Umsatzsteuer 10% 1,36 €/kg<br />

∑ Bruttoverkaufspreis (Abgabepreis) 14,99 €/kg<br />

Einstandspreis 6,30 €/kg<br />

+ Gemeinkostenzuschlag 88,1% 5,55 €/kg<br />

∑ Selbstkosten 11,85 €/kg<br />

+Gewinnzuschlag 15% 1,78 €/kg<br />

∑ Nettoverkaufspreis 13,63 €/kg<br />

Umsatzsteuer 10% 1,36 €/kg<br />

∑ Bruttoverkaufspreis (Abgabepreis) 14,99 €/kg<br />

4.2.6. Schlachtkosten:<br />

Schlachtkosten setzen sich zusammen aus:<br />

Direkte Schlachtkosten €/Stk.<br />

Lohnkosten €/Stk.<br />

Schlachthausgebühren €/kg Warmgewicht<br />

Konfiskatentsorgung €/kg Konfiskat<br />

∑ Gesamte<br />

Schlachtkosten<br />

€/Stk.<br />

96


Die Kosten <strong>für</strong> die Schlachtung eines Lammes im EU-Schlachthaus Untermieming<br />

betragen: 39<br />

39 Verband der Agrargemeinschaft vom Mieminger Plateau und des Bauernmarktvereines Wildermieming.<br />

Mitgliederinformation 2003<br />

Direkte Schlachtkosten<br />

Schlachtkosten 5,00 €/Stk.<br />

Schlachthausgebühren<br />

0,04 €/kg Warmgewicht<br />

Konfiskate<br />

0,27 €/kg Konfiskat<br />

+ 20% USt. 1,00 €/Stk.<br />

AMA Geb. 0,73 €/Stk<br />

Lohnkosten<br />

Summe 6,73 €/Stk.<br />

Lohnkosten 8,30 €/Stk.<br />

+ 20% USt. 1,66 €/Stk.<br />

Summe 9,96 €/Stk.<br />

97


Wenn zum Beispiel ein Bauer im Schlachthaus Untermieming ein Lamm mit 42 kg<br />

Lebengewicht schlachtet, betragen die Schlachtkosten:<br />

Daten<br />

42 kg Lebendgewicht<br />

48 % Ausschlachtung<br />

0,04 €/ kg Warmgewicht<br />

0,27 €/kg Konfiskat<br />

2) Lohnkosten<br />

Lohn 8,30 €/Stk.<br />

+ 20 % USt. 1,66 €/Stk.<br />

Summe 9,96 €/Stk.<br />

4) Konfiskate<br />

Konfiskat 21,84 kg<br />

Konfiskatgebühren. 5,90 €<br />

1) Direkte Schlachtkosten<br />

Schlachtkosten 5,00 €/Stk.<br />

+ 20 % USt. 1,00 €/Stk.<br />

+ 0,73 AMA Geb. 0,73 €/Stk.<br />

Summe 6,73 €/Stk.<br />

3) Schlachthausgebühren<br />

Warmgewicht 20,16 kg<br />

Schlachthausgeb. 0,81 €<br />

Direkte Schlachtkosten 6,73 €/Stk<br />

Lohnkosten 9,96 €/Stk<br />

Schlachthausgeb. 0,81 €/Stk<br />

Konfiskatgeb. 5,90 €/Stk<br />

Gesamte Schlachtkosten 23,39 €/Stk<br />

An diesem Beispiel kann man sehen, dass im EU- Schlachthaus die Kosten <strong>für</strong> die<br />

Schlachtung von einem Lamm bei 23,39 € liegen. Natürlich kann man um <strong>den</strong><br />

Schlachtpreis noch verhandeln, wenn man darüber Bescheid weiß, wie oft und wie<br />

viele Schlachtungen pro Woche vorgenommen wer<strong>den</strong>.<br />

Die Zerlegungskosten konnten bei der Rechnung weitgehend außer Acht gelassen<br />

wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n laut Riser Andreas zerlegen die meisten LEHs die Schlachtkörper<br />

selbst.<br />

98


4.2.7 Kosten - und Gewinnrechnung<br />

Da nun fast alle Kosten und Preise in der Diplomarbeit abgehandelt wor<strong>den</strong> sind,<br />

kann eine Kosten- und Gewinnrechnung durchgeführt wer<strong>den</strong>.<br />

Angenommen, es wird ein Lamm mit R2 Qualität und 40 kg Lebendgewicht von<br />

einem Landwirt geliefert. Der Landwirt erhält 91,00 € (siehe Kapitel 4.2.4<br />

Preismaske).<br />

Der LEH bezahlt 123,48 € (sieh Kapitel 4.2.4 Preismaske). Der Differenzbetrag<br />

von 32,48 € wird zum Decken der Schlachtkosten (siehe Kapitel 4.2.6.<br />

Schlachtkosten) sowie zur Deckung der Transportkosten (diese 6,00 € wur<strong>den</strong> von<br />

Zürcher Martin übernommen, der das Projekt Tiroler Qualitätslamm betreut)<br />

herangezogen.<br />

Hieraus entsteht wieder eine Differenz von 4,09 €. Mit diesem Geld sollte die<br />

Promotion und die Person bezahlt wer<strong>den</strong>. Um diesen Betrag zu steigern, müssen<br />

die wöchentlichen Schlachtungen erhöht wer<strong>den</strong>. Extrem hoch sind in diesem<br />

Beispiel die Schlachtkosten. Hier sollte der Projektleiter <strong>den</strong> Preis neu verhandeln.<br />

Auszahlung des Bauern 91,00 €/Lamm<br />

Transport 6,00 €/Lamm<br />

Schlachtung 22,39 €/Lamm<br />

Werbung/Person 4,09 €/Lamm<br />

∑ Kosten LEH 123,48 €/Lamm<br />

99


4.3. Ort<br />

4.3.1.Ort allgemein<br />

Beim Themenpunkt Ort gilt es zuerst recht originäre Fragen zu klären. Es ist<br />

notwendig zu erfahren, wo sich in Nordtirol die Schafbauern befin<strong>den</strong>, bzw. wie<br />

sich die einzelnen Betriebe verteilen. Erst wenn man im Besitz dieser<br />

Informationen ist, kann man sachlich an die Planung der Sammelstellen und der<br />

weiterfolgen<strong>den</strong> Logistik herangehen.<br />

Es ist darauf zu achten, dass die Sammelpunkte so gewählt wer<strong>den</strong>, dass die<br />

Landwirte durchschnittlich gleich weit von diesen Stellen entfernt sind. Von Vorteil<br />

ist, wenn eine festgelegte Sammelstelle die nötigen Vorrichtungen und Stallungen<br />

bereits aufweist. Eine zentrale Lage in verschie<strong>den</strong>en Teilen Tirols, unter<br />

Umstän<strong>den</strong> auch mehrere Sammelstellen scheinen sinnvoll. Eine einfache Zuund<br />

Abfahrt ist Bedingung <strong>für</strong> <strong>den</strong> stressärmeren Transport der Lämmer. Weiters<br />

ist darauf zu achten, dass die Sammelstellen nicht zu weit von <strong>den</strong> jeweiligen<br />

Schlachthöfen entfernt sind.<br />

Die bereits erwähnten Schlachthöfe müssen EU-Schlachthöfe sein, um das<br />

Fleisch anschließend auch im Lebensmitteleinzelhandel verkaufen zu dürfen. Es<br />

gilt also, diese Schlachthöfe in <strong>den</strong> Vermarktungsprozess einzubin<strong>den</strong>. Nach der<br />

Schlachtung muss das Lammfleisch zur Lebensmitteleinzelhandelzentrale geliefert<br />

wer<strong>den</strong>. Von dort aus erfolgt der Weiterverkauf an die verschie<strong>den</strong>en Filialen.<br />

100


4.3.2. Sammelstellen<br />

Da man die Logistik direkt an die mitmachen<strong>den</strong> Bauern anpassen muss, kann<br />

man noch nicht genau sagen, in welchen Gebieten sich unbedingt eine<br />

Sammelstelle befin<strong>den</strong> muss. In <strong>den</strong> letzten Programmen hat sich aber schon<br />

gezeigt, dass es zumindest drei relativ fixe Standorte gibt.<br />

Einer dieser Standorte, der sich als Sammelstelle eignet, ist das<br />

Versteigerungsgelände Imst. Dieses Gelände hat eine sehr zentrale Nähe zu<br />

Gebieten wie Pitztal, Ötztal, Außerfern usw. Ebenfalls sind schon Stallungen<br />

gegeben. Ein weiterer Punkt, der Imst als eine geeignete Sammelstelle<br />

auszeichnet, ist die Nähe zu dem EU-Schlachthaus Untermieming.<br />

Die zweite relativ fixe Sammelstelle ist in Unterperfuss, um <strong>den</strong> ganzen mittleren<br />

Bereich von Nordtirol abzudecken.<br />

Das Versteigerungsgelände Rotholz ist ebenfalls optimal <strong>für</strong> eine Sammelstelle,<br />

um die Lämmer im Unterinntal zu sammeln. Auch in Rotholz sind schon<br />

Stallungen gegeben. Die Nähe zu dem EU- Schlachthaus in St.Johann macht<br />

dieses Versteigerungsgelände als Sammelstelle interessant.<br />

Doch je nachdem, wo sich die Bauern befin<strong>den</strong>, muss man die Sammelstellen<br />

noch erweitern. Landeck käme <strong>für</strong> solch eine Erweiterung in Frage.<br />

Wichtige Kriterien bei der Standortwahl der Sammelstellen sind:<br />

1. Die Standorte sollten so gewählt wer<strong>den</strong>, dass jeder Landwirt ungefähr die<br />

gleiche Strecke zu einem Sammelplatz hat.<br />

2. Sie sollte, wenn es möglich ist, in der Nähe eines EU-Schlachthauses sein,<br />

damit die Tiere so wenig Stress wie möglich ausgesetzt sind.<br />

3. Weiters sollte schon eine Möglichkeit zur Sammlung sowie zur Sortierung<br />

der Lämmer vorhan<strong>den</strong> sein.<br />

4. Ebenfalls muss es eine genehmigte Sammelstelle sein.<br />

101


Abb. 12: Sammelstellen in Nordtirol<br />

4.3.3. Transporteur<br />

Zudem wird nicht jede Woche der Termin <strong>für</strong> <strong>den</strong> Transport am gleichen Tag sein.<br />

Deswegen sollte die Transportfirma auch in diesem Punkt sehr anpassungsfähig<br />

sein.<br />

Der Transport der leben<strong>den</strong> Tiere sowie die Beförderung des Fleisches sollten in<br />

der Hand einer Firma liegen, damit keine Komplikationen auftreten.<br />

Bei dem Transport der leben<strong>den</strong> Tiere müssen die Tierschutzgesetze eingehalten<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Das Fleisch sollte möglichst rasch und ohne Unterbrechung der Kühlkette zu <strong>den</strong><br />

Kühlhäusern der LEHs gebracht wer<strong>den</strong>. Von dort wird es dann von <strong>den</strong> LKWs<br />

des Projektpartners zu <strong>den</strong> einzelnen Lebensmittelgeschäften transportiert.<br />

102


4.4. Promotion<br />

4.4.1. Promotion allgemein<br />

Will man ein Produkt vermarkten, so ist es wichtig, <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> auf<br />

verschie<strong>den</strong>ste Arten auf das Produkt aufmerksam zu machen. Dies wird durch<br />

die Werbung ermöglicht. Der Kunde soll bei dem Gedanken an Lammfleisch ein<br />

festes Bild vor Augen haben.<br />

4.4.2. Entwicklung des Logos<br />

Im Rahmen der Diplomarbeit wur<strong>den</strong> diverse Logos entworfen, von <strong>den</strong>en es zwei<br />

in die weitere Auswahl schafften. Das Logo soll als Blickfang und<br />

Wiedererkennungsmerkmal dienen.<br />

Für die Entwicklung eines Logos ist es wichtig zu wissen, was man einem<br />

möglichen Interessenten vermitteln will. Das Logo muss ansprechend und markant<br />

gestaltet wer<strong>den</strong> und als Blickfang dienen.<br />

Abb. 14: Logo 1<br />

Abb. 13: Logo 2<br />

103


Logo 1 wurde von Beginn an am Computer gestaltet und erstellt. Für Logo 2<br />

wurde zunächst eine Bleistiftskizze angefertigt, die nachher eingescannt und am<br />

Computer nachbearbeitet wurde.<br />

Beide Logos enthalten klarerweise ein Schaf bzw. ein Lamm. Bei Logo 1 sind<br />

zusätzlich Berge zu sehen, die <strong>den</strong> Charakter Tirols widerspiegeln sollen.<br />

Zusätzlich ist auf <strong>den</strong> Logos der Projektname „Nord Tiroler Berg LAMM“ zu<br />

erkennen.<br />

4.4.2.1. Umfrage<br />

Mit <strong>den</strong> zwei Logos wurde in bei<strong>den</strong> Internaten der HBLA Ursprung eine Umfrage<br />

durchgeführt. Nach der Befragung von etwa 100 Teilnehmern ging kein klares<br />

Siegerlogo hervor. Sowohl Logo 1 als auch Logo 2 erhielten ungefähr die gleiche<br />

Anzahl an Stimmen.<br />

4.4.2.2. Logo<br />

Nun wurde versucht, die zwei verschie<strong>den</strong>en Logos in eines zu verpacken. Darauf<br />

wurde auf die Meinungen der ersten Umfrage eingegangen. Die positiven Aspekte<br />

wur<strong>den</strong> aus <strong>den</strong> Logos herausgenommen, um ein neues zu entwerfen. Doch auch<br />

dieses Ergebnis entsprach nicht <strong>den</strong> gestellten Anforderungen, da die<br />

verschie<strong>den</strong>en Komponenten nicht zusammenpassten.<br />

104


Daraufhin wurde eine Zusammenarbeit mit dem Stu<strong>den</strong>ten Ekkehard Riegler<br />

gestartet. Mit seiner Hilfe wur<strong>den</strong> vier weitere Logos entworfen.<br />

Abb. 16: Logo 3<br />

Abb. 17: Logo 5<br />

Abb. 15: Logo 4<br />

Abb. 18: Logo 6<br />

Bei Logo 3 und Logo 4 wurde der Schafskopf aus Logo 2 verwendet. Vom<br />

Grundkonzept waren diese vier Logos auch völlig in Ordnung. Dennoch fan<strong>den</strong><br />

sich wieder Kritikpunkte. Störend wirkte, dass bei der Vermarktung von<br />

Lammfleisch ein Schafskopf auf dem Logo zu sehen ist. Bei Logo 5 und Logo 6<br />

war das Schaf nicht deutlich genug herausgearbeitet.<br />

105


Dies führte dazu, dass nochmals ein Eigenversuch gestartet wurde. Das<br />

Grundgerüst wurde übernommen, der Lammkopf wurde neu gestaltet und<br />

eingefügt (siehe Logo 7).<br />

Schlussendlich soll dieses Logo nun <strong>den</strong> richtigen Eindruck an die Konsumenten<br />

vermitteln. Der Lammkopf steht <strong>für</strong> das Produkt, die grünen Berge <strong>für</strong> die Herkunft.<br />

Der Schriftzug „Nord Tiroler Berg LAMM“ samt der Umrandung verleiht dem Logo<br />

Attraktivität.<br />

Abb. 19: Logo 7<br />

106


4.4.3. Entwicklung der Plakate<br />

Da ein Plakat im Regelfall im Vorbeigehen gesehen wird, muss es auffallend und<br />

ansprechend gestaltet sein. Das Plakat muss beim Konsumenten Interesse<br />

wecken und ihn dazu veranlassen, das beworbene Produkt auch zu kaufen.<br />

Damit das Plakat gut aussieht, muss eine Komposition aus Bildern, Farbe und<br />

Text geschaffen wer<strong>den</strong>. Die Farben müssen aufeinander abgestimmt sein.<br />

Farben, die in Fotos vorkommen, sollten auch im übrigen Plakat wieder zu fin<strong>den</strong><br />

sein.<br />

Der Text soll dem Konsumenten in wenigen Worten erklären, welches Produkt<br />

angeboten wird und was es selbst zu bieten hat. Gut gewählte Werbesprüche sind<br />

<strong>für</strong> die Plakatwerbung eines Produktes wichtig.<br />

Entschei<strong>den</strong>d ist, dass das Projektlogo am Plakat gut ersichtlich ist. Durch das<br />

Aufscheinen des Logos in der Werbung und auf der Verpackung des Produktes<br />

wird dem Konsumenten im Lebensmitteleinzelhandel die Werbung wieder in<br />

Erinnerung gerufen.<br />

Im Rahmen der Diplomarbeit wur<strong>den</strong> vier Plakate entworfen, die die oben<br />

angeführten Eigenschaften aufweisen. Diese Plakate sind Teil der Promotion und<br />

als Vorschläge anzusehen.<br />

107


4.4.3.1. Plakatentwürfe<br />

Abb. 20: Plakatentwurf 1<br />

108


Abb. 21: Plakatentwurf 2<br />

109


Abb. 22: Plakatentwurf 3<br />

110


Abb. 23: Plakatentwurf 4<br />

111


4.4.4. Überblick Promotion<br />

Auch das beste Produkt ist ohne die richtige und passende Werbung nicht viel<br />

wert. Grund da<strong>für</strong> ist, dass das Produkt nicht gekauft wird, weil die Konsumenten<br />

nicht wissen, dass es angeboten wird. Eine richtige Werbestrategie ist also<br />

ausschlaggebend <strong>für</strong> <strong>den</strong> späteren Absatz.<br />

In der heutigen Zeit ist das Angebot an Werbemöglichkeiten sehr breit gefächert.<br />

Man muss sich überlegen, mit welcher Methode die meisten Konsumenten<br />

erreicht und angesprochen wer<strong>den</strong> können. Für die Einführung eines neuen<br />

Produktes sind neben dem Internet die Medien Fernsehen und Radio<br />

wahrscheinlich die beste Lösung.<br />

Im Zuge eines Fernsehspots ist es relativ einfach, die gewünschte Information an<br />

die Konsumenten weiterzugeben. Für das Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ wäre<br />

eine Almlandschaft mit Hirten und Schafen als Kulisse bestens geeignet. Den<br />

potentiellen Kun<strong>den</strong> soll klar gemacht wer<strong>den</strong>, dass ein regionales Produkt<br />

angeboten wird, welches zur Erhaltung von Wiesen und Almen benötigt wird.<br />

Wichtig ist, dass im Werbespot auch das Projektlogo klar ersichtlich ist, welches<br />

im Lebensmitteleinzelhandel die Assoziation zur Werbung herstellen soll und<br />

somit <strong>den</strong> Wiedererkennungseffekt erfüllt.<br />

Genauso wie im Radio muss der Spot mit innovativen Werbesprüchen (wie zum<br />

Beispiel: Wer Qualität mag, wird „Nord Tiroler Berg LAMM“ lieben) versehen sein.<br />

Auch der Projektname sollte mehrmals genannt wer<strong>den</strong>.<br />

Der Lebensmitteleinzelhandel hat die Möglichkeit Werbeprospekte an die<br />

einzelnen Haushalte zu schicken und somit Aufmerksamkeit zu erregen. Auch<br />

durch Zeitungsinserate wer<strong>den</strong> sehr viele Leute erreicht.<br />

Wenn die Plakate ansprechend und auffallend sind, ist der Weg der Plakatierung<br />

bei der Vermarktung eines Produktes sehr hilfreich. Dem Konsumenten muss<br />

dabei in wenigen Worten ein Vorgeschmack auf das Produkt verschafft wer<strong>den</strong>.<br />

112


Da viele Leute nicht wissen, wie Lammfleisch zubereitet wird, wäre es <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Lebensmitteleinzelhandel dienlich, Rezepte und Kochtipps auszulegen oder zum<br />

Produkt zu geben bzw. sogar Kochkurse anzubieten. Wird dem Konsumenten das<br />

schmackhafte Zubereiten eines neuen Produktes beigebracht, ist mit Sicherheit<br />

ein Absatzanstieg zu verzeichnen.<br />

5. Durchführung des Konzeptes<br />

Wenn man sich die Aufgabe stellt, ein Produkt zu vermarkten, so muss man da<strong>für</strong><br />

viele einzelne Aufgaben erfüllen und die Ergebnisse letztendlich zusammenführen,<br />

um erfolgreich zu sein. Auch <strong>für</strong> die Vermarktung von Nordtiroler Lammfleisch<br />

waren gewisse Posten anzulaufen und Ideen und Innovationen gefragt.<br />

5.1. Gespräch mit <strong>den</strong> Bauern<br />

Um ein Lebensmittel in <strong>den</strong> Lebensmitteleinzelhandel zu bringen, muss natürlich<br />

erst einmal ein zufrie<strong>den</strong>stellendes Produkt <strong>für</strong> Handel und Kunde zur Verfügung<br />

gestellt wer<strong>den</strong>. Aus diesem Grund muss auch zuerst mit dem „Hersteller“ - also<br />

dem Bauern geredet und verhandelt wer<strong>den</strong>.<br />

Mit dem Erzeuger müssen die grundlegen<strong>den</strong> Fakten, Vorgaben und<br />

Vorgehensweisen besprochen wer<strong>den</strong>. Unklarheiten sind dem Bauern<br />

verständlich zu erklären.<br />

113


Kreuzungen<br />

Fängt man beim Produkt an, so ist dem Bauern die Thematik Kreuzung<br />

näherzubringen. Da es sehr schwierig ist, ein reinrassiges Lamm aufgrund des<br />

geringen Fleischansatzes an <strong>den</strong> Mann zu bringen, ist es wichtig, das Tiroler<br />

Bergschaf mit Fleischrassen zu kreuzen. Die gewünschte Qualität ist nur unter<br />

dieser Voraussetzung möglich. Dies ist im Rahmen der Probeschlachtung klar<br />

hervorgegangen.<br />

Die nicht zu unterschätzende Aufgabe ist vorneweg, <strong>den</strong> Bauern zu erklären, dass<br />

Kreuzungen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Einstieg in die Mastlammproduktion beinahe unablässig sind.<br />

Die Vorstellungen des Abnehmers können nur durch diese Maßnahme erfolgreich<br />

befriedigt wer<strong>den</strong>. Klarzumachen ist, dass die Zucht aufgrund des Einstiegs in die<br />

Lammfleischproduktion nicht aufgegeben wer<strong>den</strong> muss. Sie kann auch nebenbei<br />

weitergeführt wer<strong>den</strong>.<br />

Qualität<br />

Die Qualität der geschlachteten Lämmer wird von qualifizierten Metzgern durch<br />

das SEUROP-System ermittelt. Für <strong>den</strong> Markt gelten die Fleischklassen U, R und<br />

in Ausnahmefällen auch O als relevant. Die gewünschte Fettklasse ist die Klasse<br />

2. Klasse 3 ist zwar noch möglich, wird jedoch ungern akzeptiert.<br />

Für eine gut funktionierende Geschäftsbeziehung müssen gewisse Richtlinien fix<br />

festgelegt und auf Papier dokumentiert wer<strong>den</strong>. Spricht man von Geschäft, so<br />

spricht man auch von Geld, respektive vom Preis, <strong>den</strong> der jeweilige Verkäufer <strong>für</strong><br />

seine Ware erhält. Durch diese Tatsache ist es unablässig, eine Preismaske mit<br />

beidseitigem Einverständnis zu entwickeln.<br />

114


Diese Preismaske bietet auch die Möglichkeit, das Produkt in indirekter Art und<br />

Weise zu verbessern. Dies ermöglicht man durch Abzüge bzw. durch Aufschläge.<br />

Bietet man <strong>den</strong> Bauern die Möglichkeit sich in finanzieller Hinsicht durch die<br />

Produktion von hochqualitativem Fleisch zu verbessern, so wer<strong>den</strong> viele auf<br />

dieses Angebot eingehen. Erwünscht wäre also, dass sich die Bauern die<br />

Qualitätsklasse U2 als Ziel setzen. Ein Abweichen der Qualität muss natürlich<br />

durch Abzüge getadelt wer<strong>den</strong>, was zusätzlich als Ansporn und Motivation dienen<br />

soll.<br />

5.2. Gespräch mit <strong>den</strong> Metzgern<br />

Die Aufgabe der Metzger ist primär die Schlachtung der Mastlämmer. Die<br />

Schlachtung muss in einem EU-Schlachthof stattfin<strong>den</strong>. Da die LEHs die<br />

Zerteilung überwiegend selbst übernehmen, fällt die Zerteilungsarbeit <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Metzger weg. Wichtig <strong>für</strong> die weiteren Verkaufsschritte ist, dass die<br />

Schlachtungskosten möglichst gering gehalten wer<strong>den</strong>.<br />

115


5.3. Gespräch mit dem Lebensmitteleinzelhandel<br />

Der Lebensmitteleinzelhandel ist die Anlaufstelle <strong>für</strong> die Konsumenten. Deshalb ist<br />

es notwendig, wichtige Punkte mit <strong>den</strong> Chefs und Leitern der Filialen zu klären.<br />

Menge:<br />

In erster Linie geht es dem Lebensmitteleinzelhandel natürlich darum, einen Profit<br />

aus dem Verkauf von Lammfleisch zu erzielen. Eine kontinuierliche und<br />

wirtschaftliche Planung ist jedoch nur dann möglich, wenn auf die ausgemachten<br />

Lieferungen Verlass ist. Durch die Werbung des Lebensmitteleinzelhandels bietet<br />

er dem Kun<strong>den</strong> ein Produkt an, das nicht nur saisonal, sondern das ganze Jahr<br />

erhältlich sein soll. Um dem Kun<strong>den</strong> solch ein Versprechen geben zu können,<br />

muss natürlich Vertrauen in die kontinuierliche Lieferung einer konkreten Anzahl<br />

oder Menge an Lammfleisch gegeben sein. Es ist wichtig im Vorhinein mit dem<br />

Handel auszumachen, welche Mengen er überhaupt abnehmen kann und<br />

anbieten will. Erst darauf kann unter Rücksprache mit allen weiteren Partnern ein<br />

Plan erstellt wer<strong>den</strong>, der die schwierige Logistik ermöglicht.<br />

Qualität:<br />

Vor allem am Anfang ist es wichtig, dem Kun<strong>den</strong> das Lammfleisch von seiner<br />

besten Seite zu präsentieren. Würde der erste Lammfleischkauf ein<br />

geschmacklicher Fehlschlag sein, wäre die negative Meinung über das<br />

Lebensmittel bereits festgelegt. Die Folge wäre, dass kein weiteres Mal zum<br />

Lammfleisch gegriffen wird. Zusätzlich ist anzunehmen, dass die regionale<br />

Köstlichkeit vom Konsumenten nicht weiterempfohlen oder sogar als negativ<br />

abgetan wird.<br />

Würde sich der erste Lammfleischgenuss jedoch als erfreulich erweisen, so ist<br />

davon auszugehen, dass ein bedeutender Teil der Werbung vom Kun<strong>den</strong> selbst<br />

an andere Kun<strong>den</strong> erfolgt. Solch’ ein Ergebnis wäre erfreulich und ist auf je<strong>den</strong><br />

Fall anzustreben.<br />

116


Um <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> zu überzeugen, bedarf es allerdings ausgezeichnete Qualität, die<br />

vom Bauern garantiert wer<strong>den</strong> muss. Der Lebensmitteleinzelhandel muss sich auf<br />

gleichbleibende Topqualität verlassen können.<br />

Unerlässlich ist das Festlegen von Richtlinien, die die Qualität in Form von<br />

Klassen als Maßstab setzt. Als Fleischklasse kommen die Klassen U, R und O in<br />

Frage. Letztere wird jedoch schon eher ungern gesehen. Die Fettklasse<br />

beschränkt sich auf die Klassen 2 und 3, wobei die Klasse 2 natürlich lieber vom<br />

Kun<strong>den</strong> und somit auch vom Handel angenommen wird. Durch die Regulierung<br />

des Preises <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bauern, welche durch Zu- und Abschläge gekennzeichnet ist,<br />

ist jedoch anzunehmen, dass aufgrund finanzieller Vorteile die beste<br />

Qualitätsklasse angestrebt wird.<br />

Da Qualität ihren Preis hat und auch haben darf, wird der Kunde auch gerne einen<br />

gerechten Preis <strong>für</strong> das erhaltene Lebensmittel bezahlen, sofern er diese auch<br />

bekommt.<br />

3. Anlieferung und Verkauf:<br />

Die Anlieferung vom Schlachthof zur Lebensmitteleinzelhandel-Zentrale erfolgt<br />

durch ein selbstständiges Transportunternehmen. Von dieser Zentrale aus ist es<br />

die Angelegenheit der jeweiligen Marktkette (Bsp. M-Preis oder Spar), die<br />

Fleischwaren an die weiteren Filialen in Tirol weiterzuverkaufen. Der Transport<br />

des Lammfleisches wird dann von <strong>den</strong> betriebseigenen Lastkraftwagen<br />

durchgeführt.<br />

117


5.4. Gespräch mit dem Transporteur<br />

Den Transport sollte eine billige und flexible Firma übernehmen. Um eine<br />

Ermäßigung zu erhalten, sollte diese die einzige Transportfirma bleiben. Die Firma<br />

muss über LKWs verfügen, die bei Lebendtransporten <strong>den</strong> derzeitigen<br />

Tierschutzgesetzen entsprechen. Ebenfalls sollte die Firma <strong>für</strong> <strong>den</strong> Transport vom<br />

Schlachthaus zum LEH Zerlegegebäude Kühl -LKWs besitzen. Dieser Transport<br />

könnte natürlich auch von einem LKW des Lebensmittelgeschäfts erledigt wer<strong>den</strong>.<br />

5.5. Gemeinsames Gespräch<br />

Auch wenn das Projekt erfolgreich gestartet und die ersten Lammprodukte im<br />

Handel vorhan<strong>den</strong> sind, darf man nicht davon ausgehen, dass der Rest von ganz<br />

alleine läuft. Um „Nord Tiroler Berg LAMM“ weiterhin zu erhalten, muss<br />

fortwährend weitergearbeitet wer<strong>den</strong>.<br />

Für eine gute Zusammenarbeit der verschie<strong>den</strong>en Partner ist es wichtig, dass von<br />

Zeit zu Zeit auch im Rahmen einer Versammlung Absprache gehalten wird.<br />

Wür<strong>den</strong> sich Bauern, Metzger und die <strong>für</strong> die Filialen verantwortlichen Leute<br />

zusammen mit Zuständigen der AMA vier Mal im Jahr treffen, so sollten<br />

auftretende Schwierigkeiten kein Problem mehr sein.<br />

Wichtig ist es, <strong>den</strong> Bauern auch die Möglichkeit zu Weiterbildungen im Sektor<br />

Lammfleischproduktion zu ermöglichen. Über eine finanzielle Unterstützung wäre<br />

nachzu<strong>den</strong>ken. Sicher ist, dass sich Fortbildungen positiv auf die Qualität des<br />

Fleisches und somit auch auf <strong>den</strong> Verkauf und die Vermarktung samt Werbung<br />

auswirken wür<strong>den</strong>.<br />

118


Ein weiterer Punkt, der auf keinen Fall vernachlässigt wer<strong>den</strong> darf, ist das<br />

persönliche Feedback der Abnehmer an die Bauern. Sollte zum Beispiel bei einer<br />

Lieferung ein Lamm dabei sein, das nicht <strong>den</strong> gewünschten Richtlinien entspricht,<br />

so muss der Bauer auf eine neutrale Art und Weise darauf aufmerksam gemacht<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Fördernd wäre die Evaluierung des Problems, was das Ausmerzen von Fehlern<br />

erleichtern würde. Grundsätzlich ist zu sagen, dass es nicht als zu schlimm<br />

angesehen wer<strong>den</strong> darf, wenn bei einer Lieferung ab und zu ein „schlechteres<br />

Lamm“ dabei ist. Diese sollten dann die Ausnahme der Regel sein! Dass es <strong>für</strong><br />

solche Lämmer jedoch preisliche Sanktionen geben muss, ist klar.<br />

Sehr wichtig ist es, und darauf wird häufig vergessen, <strong>den</strong> Bauern auch ein<br />

positives Feedback zu geben. Nach einer Lieferung sollte dem Bauer gesagt<br />

wer<strong>den</strong>, dass er einen guten Job gemacht hat, sofern dies auch der Realität<br />

entspricht.<br />

Ein einfaches Lob mag <strong>für</strong> viele weitere Lieferungen vorteilhaft sein. Eine<br />

Bestätigung wirkt motivierend, was sich in vielerlei Hinsicht positiv widerspiegelt.<br />

Ein Lob des Abnehmers würde nebenbei auch noch <strong>den</strong> Kontakt und somit die<br />

Partnerschaft fördern.<br />

119


6. Marketing Zusammenfassung<br />

Das Projekt „Nord Tiroler Berg LAMM“ soll es <strong>den</strong> Bauern erleichtern, ihre<br />

Lämmer zu vermarkten und <strong>den</strong> Konsumenten das Produkt Lammfleisch näher zu<br />

bringen.<br />

Da<strong>für</strong> wurde ein Logo entwickelt. Dieses Logo steht <strong>für</strong><br />

• das Lamm ist in Tirol geboren, aufgewachsen und gemästet wor<strong>den</strong>.<br />

• besten Geschmack und beste Qualität<br />

• <strong>den</strong> Erhalt von Wiesen und Almen<br />

• Fairness gegenüber dem Bauern und dem Konsumenten<br />

Das Lamm selber sollte<br />

• max. 6 Monate alt sein<br />

• max. 40 - 45 kg Lebendgewicht haben<br />

• eine Fleischqualität von mindestens R2/3 aufweisen<br />

• nach <strong>den</strong> derzeitigen Tierschutzgesetzen gehalten, transportiert und<br />

geschlachtet wer<strong>den</strong><br />

Die Sammelstellen sollten günstig gelegt wer<strong>den</strong>, damit die Schafhalter nicht zu<br />

hohe Transportkosten zu <strong>den</strong> Sammelstellen haben. Der weitere Transport zu<br />

einem EU-Schlachthaus wird von einem Unternehmen im Auftrag des Projektes<br />

„Nord Tiroler Berg LAMM“ durchgeführt. Diese Kosten wer<strong>den</strong> natürlich von dem<br />

Projekt getragen. Ebenfalls wer<strong>den</strong> die Kosten der Schlachtung von dem Projekt<br />

bezahlt und ein Teil der Promotion wird vergütet.<br />

Die Promotion wird im Zuge von Plakaten, Foldern, Postaussendungen,<br />

Fernsehspots und Radiowerbung durchgeführt. Bei der Werbung ist die<br />

Regionalität in <strong>den</strong> Mittelpunkt zu stellen. Ebenfalls muss kundgemacht wer<strong>den</strong>,<br />

was das Logo des Projektes ausdrücken soll.<br />

120


7. Weiterführung des Projektes<br />

Diese Diplomarbeit „<strong>Marketingvorschlag</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Verkauf von Lammfleisch in<br />

Nordtirol“ ist als Grundstock <strong>für</strong> <strong>den</strong> weiteren Verlauf des Projektes „Nord Tiroler<br />

Berg LAMM“ anzusehen. Als unbedingt notwendig wird erachtet, mindestens eine<br />

Person anzustellen, die eine beratende Rolle <strong>für</strong> die Landwirte übernimmt.<br />

Wesentlich besser <strong>für</strong> das Projekt wäre es allerdings, zwei Personen mit diesem<br />

Dienst zu betrauen, um eine Arbeitsteilung in Ober- und Unterland zu<br />

gewährleisten.<br />

Das Projekt sollte langfristig so ausgelegt wer<strong>den</strong>, dass alle Kosten aus dem<br />

Projekt finanziert wer<strong>den</strong>.<br />

Wenn finanzielle Belange geklärt sind, kann im Prinzip mit der Testphase<br />

begonnen wer<strong>den</strong>. Hierzu sollten mehrere Probeschlachtungen durchgeführt<br />

wer<strong>den</strong>. Der Zweck dieser Schlachtungen liegt schlicht darin, dem jeweiligen<br />

Lebensmitteleinzelhandel zu zeigen, dass eine hohe und vor allem<br />

gleichbleibende Qualität gewährleistet ist.<br />

Schon kurz bevor das Lammfleisch in <strong>den</strong> einzelnen Geschäften angeboten wird,<br />

muss mit der Werbung begonnen wer<strong>den</strong>. Hierzu sollten sowohl im LEH als auch<br />

auf der Straße Plakate und Flyer zur Information aufgehängt bzw. verteilt wer<strong>den</strong>.<br />

Die wohl größte Werbewirkung erreicht der LEH durch Werbespots im Fernsehen<br />

oder Radio und auch durch die Werbeprospekte, die an die Haushalten geschickt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Um beim Kun<strong>den</strong> Interesse <strong>für</strong> ein neues Produkt zu wecken, muss der Preis in<br />

der Anfangsphase attraktiv sein. Für <strong>den</strong> LEH ist es möglich, <strong>den</strong> Preis anfangs so<br />

zu gestalten, dass alle Kosten gedeckt wer<strong>den</strong>, der Gewinn jedoch vorerst gering<br />

gehalten wird. Mit der Zeit, wenn die Konsumenten das Produkt im größeren<br />

Umfang kaufen, ist eine Preissteigerung seitens des LEHs vorzunehmen.<br />

121


Da eine Testphase bereits der direkte Einstieg in die tatsächliche Vermarktung ist<br />

und somit auch sehr viel Zeit und Betreuung in Anspruch nimmt, wurde im<br />

Rahmen der Diplomarbeit keine Testphase eingeleitet. Der wohl wichtigste Grund<br />

da<strong>für</strong> ist der finanzielle Aspekt.<br />

Wenn das Projekt mit <strong>den</strong> LEHs ohne weitere Schwierigkeiten läuft, wäre die<br />

Gastronomie eine weitere Absatzmöglichkeit <strong>für</strong> Nordtiroler Lammfleisch. Wenn<br />

die Absatzzahlen von Lammfleisch nach oben gehen und die Gastronomen darauf<br />

aufmerksam wer<strong>den</strong>, wird sich der Verkauf des Fleisches auch in diese Richtung<br />

weiterentwickeln, was natürlich wieder vorteilhaft <strong>für</strong> die Tiroler Bauern wäre.<br />

122


8. Eigene Meinung<br />

Dengg Matthias<br />

Da mein Vater selbst ein großer Schafhalter in Nordtirol ist, hatte ich schon immer<br />

relativ viel Bezug zu Schafen. So konnte ich meine 20 jährige Erfahrung in die<br />

Diplomarbeit einfließen lassen. Die Thematik Marketing hat mich schon lange in<br />

ihren Bann gezogen.<br />

Durch die Probleme in der Nordtiroler Schafhaltung, welche ich seit vielen Jahren<br />

mitbekomme, kamen Polter Mathias und ich auf die Idee, diese Probleme zu<br />

lösen. Da<strong>für</strong> mussten wir viel Zeit investieren. Doch nach der Beendigung der<br />

Diplomarbeit kann ich sagen, dass wir in dieser Zeit viel gelernt haben und das<br />

Gelernte <strong>für</strong> unser späteres Leben hilfreich sein wird. Ich glaube, dass das Projekt<br />

„Nord Tiroler Berg LAMM“ funktioniert, wenn man die benötigen Personen<br />

überzeugen kann, sodass sie ihre Einstellungen im mancher Hinsicht über<strong>den</strong>ken.<br />

Natürlich wür<strong>den</strong>, wenn man das Projekt startet, noch kleinere Fehler auftreten,<br />

doch mit Sicherheit sind diese mit Improvisation zu lösen. Ebenfalls glaube ich,<br />

dass wir mit Hilfe der Logos, <strong>den</strong> Plakaten usw. es geschafft hätten, eine neue<br />

Marke zu kreieren. Zum Abschluss möchte ich mich noch bei allen Personen<br />

welche uns bei der Ausarbeitung der Diplomarbeit in irgendeiner Form behilflich<br />

waren, bedanken.<br />

123


Polter Mathias<br />

Bevor wir diese Diplomarbeit begannen, konnte ich mit dem Begriff Lammfleisch<br />

nicht wirklich viel anfangen. Durch die Auseinandersetzung mit dieser Thematik<br />

nahm mein selbstgewecktes Interesse ständig zu. So habe ich mir im Rahmen<br />

dieser Diplomarbeit sehr viel landwirtschaftliches Wissen aneignen können und im<br />

Hinblick auf die Schafhaltung bzw. Mastlammproduktion einiges gelernt. Speziell<br />

im Bereich Marketing konnte ich viel Neues erfahren.<br />

Nach intensiver Befassung mit dem Thema Lammfleisch in Nordtirol gehe ich<br />

davon aus, dass die Vermarktung durchaus gelingen kann, wenn die in dieser<br />

Arbeit angegebenen Punkte erfüllt wer<strong>den</strong>. Die Bereitschaft regionale<br />

Lebensmittel zu kaufen ist gegeben. Wird Lammfleisch richtig vermarktet, was<br />

auch sehr viel Werbeaufwand mit sich bringt, dann <strong>den</strong>ke ich, dass der<br />

Lammfleischabsatz in Nordtirol tatsächlich um einiges steigen könnte. Spätestens<br />

wenn der Absatz in <strong>den</strong> diversen LEHs spürbar steigt, wird auch die Gastronomie<br />

auf die Lammfleischschiene aufspringen, was <strong>den</strong> Stand der Nordtiroler<br />

Schafbauern weiter stärken würde. Solch eine Entwicklung wäre aus meiner Sicht<br />

auf je<strong>den</strong> Fall zu be<strong>für</strong>worten.<br />

Bei all jenen, die uns bei der Erstellung dieser Diplomarbeit geholfen haben,<br />

möchte ich mich recht herzlich bedanken.<br />

124


9.<br />

Anhang<br />

125


126


127


10. Quellenverzeichnis<br />

Amt <strong>für</strong> amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften.<br />

Informationsfolder-Gemeinschaftliches Handelsklassenschema <strong>für</strong> Schaf-<br />

Schlachtkörper<br />

Chris Lloyd Better Returns Programme. Target Lamb Selection for Better Returns.<br />

UK 2004. S. 7-8<br />

Prof. Dr. Fritz Haring et al. Schafzucht. Sechste, neubearbeitete und erweitere<br />

Auflage. Stuttgart. Verlag Eugen Ulmer.1980<br />

Verband der Agrargemeinschaft vom Mieminger Plateau und des<br />

Bauernmarktvereines Wildermieming. Mitgliederinformation 2003<br />

Zürcher Martin. Projekt „Tiroler Qualitätslamm“<br />

11. Internetverzeichnis<br />

http://www.alpinetgheep.at/?site=rassen&verbands_kennung=9&rassen_kategorie<br />

=26[Stand 15.12.07]<br />

http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie<br />

=13&rassen_inhalt=46[Stand 10.12.2007]<br />

http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie<br />

=13&rassen_inhalt=47{Stand 15.12.2007]<br />

http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie<br />

=13&rassen_inhalt=48[Stand 10.12.2007]<br />

http://www.alpinetgheep.at/?verbands_kennung=9&site=rassen&rassen_kategorie<br />

=13&rassen_inhalt=81[Stand 10.12.2007]<br />

http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/<br />

gross/2_47_yynhkslwfn43e9d9e6ea61a.jpg&b=600[Stand 15.12.2007]<br />

128


http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/<br />

gross/2_48_uqndoklwer43e9df3267433.jpg&b=600[Stand 10.12.2007]<br />

http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/<br />

gross/2_81_qzckejqzck4652948df308c.jpg&b=600[Stand 10.12.2007]<br />

http://www.alpinetgheep.at/buidl_klein.php?bildname=images/wartungsbereich_2/<br />

gross/2_81_qzckejvmrx4652948df308c.jpg&b=600[Stand 10.12.2007]<br />

http://www.ama-marketing.at/index.php?id=386[Stand 3.82007]<br />

http://www.gumpenstein.at/publikationen/schafhalter2004/lenz.pdf[Stand 7.2.2008]<br />

http://images.google.at/imgres?imgurl=http://www.marcschmitz.de/ll/seminar/pix/mafo.gif&imgrefurl=http://www.marcschmitz.de/ll/seminar/survey.html&h=355&w=531&sz=4&hl=de&start=24&um=1&t<br />

bnid=uxWd3GGGIAJmTM:&tbnh=88&tbnw=132&prev=/images%3Fq%3DMarktfor<br />

schung%26start%3D18%26ndsp%3D18%26um%3D1%26hl%3Dde%26client%3D<br />

firefox-a%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26hs%3Dbje%26sa%3DN[Stand<br />

24.3.2008]<br />

http://www.kochatelier.de/Warenkunde/lammfleisch.htm[Stand 12.12.2007]<br />

http://www.kochatelier.de/Warenkunde/lammfleisch.htm[Stand 12.12.2007]<br />

http://www.marc-schmitz.de/ll/seminar/pix/mafo.gif[Stand 24.3.2008]<br />

http://www.nas.boku.ac.at/fileadmin/_/H93/H932-<br />

NUWI/Stu<strong>den</strong>ten/Lehrveranstaltungen/Unterlagen/Kleintierkunde/KTK-<br />

Schafe.pdf[Stand 5.4.2008]<br />

http://orgprints.org/12971/01/200_Schaf_Ziege_im_%C3%96kolandbau_komplett_<br />

Version_3_kleine_Datei.pdf[Stand 18.4.2008]<br />

http://www.ovis-lammspezialitaeten.de/lammfleisch-verarbeitung.htm[Stand<br />

25.4.2008]<br />

http://www.ovis-lammspezialitaeten.de/produkte-lamm-frischfleischinfo.htm#prozentuale_anteile[Stand<br />

25.4.2008]<br />

129


http://www.statistik.at/web_de/static/allgemeine_viehzaehlung_stichprobe_dezem<br />

ber_2007_029842.pdf[Stand 5.5.2008]<br />

http://www.ttgd.at/index.php?option=com_content&task=view&id=4&Itemid=7[Stand<br />

25.4.2008]<br />

http://www.wecarelife.at/ernaehrung-esskultur/lamm/warenkunde-und-rezepte/<br />

Stand 12.12.2007]<br />

http://www.wien.gv.at/lebensmittel/lebensmittel/uebersicht/fleisch/lamm/inhaltsstoff<br />

.html<br />

12. Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Marktforschung S. 3<br />

Abb. 2: Marketingunterteilung. Die vier P´s S. 32<br />

Abb. 3: Schafrasse - Tiroler Bergschaf S. 36<br />

Abb. 4: Schafrasse - Texel S. 38<br />

Abb. 5: Schafrasse - Suffolk S. 40<br />

Abb. 6: Schafrasse - Schwarzköpfiges Fleischschaf S. 42<br />

Abb. 7: Schafrasse - Il de France S. 44<br />

Abb. 8: SEUROP - Einteilung S. 49<br />

Abb. 9: Lamm - Schlachtkörper 1 S. 52<br />

Abb. 10: Lamm - Schlachtkörper 2 S. 52<br />

Abb. 11: Profilvergleich der drei Schlachtkörper S. 53<br />

Abb. 12: Teilstücke eines Lammes S. 59<br />

Abb. 13: Sammelstellen in Nordtirol S. 102<br />

Abb. 14: Logo 1 S. 103<br />

Abb. 15: Logo 2 S. 103<br />

Abb. 16: Logo 3 S. 105<br />

Abb. 17: Logo 4 S. 105<br />

Abb. 18: Logo 5 S. 105<br />

Abb. 19: Logo 6 S. 105<br />

Abb. 20: Logo 7 S. 106<br />

Abb. 21: Plakatentwurf 1 S. 108<br />

Abb. 22: Plakatentwurf 2 S. 109<br />

Abb. 23: Plakatentwurf 3 S. 110<br />

Abb. 24: Plakatentwurf 4 S. 111<br />

130


13. Tabellenverzeichnis<br />

Tab. 1: Gewichtstabelle - Tiroler Bergschaf S. 35<br />

Tab. 2: Gewichtstabelle - Texel S. 37<br />

Tab. 3: Gewichtstabelle - Suffolk S. 39<br />

Tab. 4: Gewichtstabelle - Schwarzköpfiges Fleischschaf S. 41<br />

Tab. 5: Gewichtstabelle - Il de France S. 43<br />

Tab. 6: Lammfleisch - Inhaltsstoffe und Gesundheitswert S. 56<br />

Tab. 7: Flächenbedarf S. 63<br />

Tab. 8: Täglicher Nährstoffbedarf von leer bis niedertragen<strong>den</strong> S. 67<br />

Mutterschafen<br />

Tab. 9: Täglicher Nährstoffbedarf von hochtragen<strong>den</strong> Mutterschafen1 S. 68<br />

Tab. 10: Täglicher Nährstoffbedarf von hochtragen<strong>den</strong> Mutterschafen2 S. 68<br />

Tab. 11: Täglicher Nährstoffbedarf von säugen<strong>den</strong> Mutterschafen 1 S. 69<br />

Tab. 12: Täglicher Nährstoffbedarf von säugen<strong>den</strong> Mutterschafen 2 S. 70<br />

Tab. 13: Einkauf - Preismaske Auszahlung Landwirt S. 92<br />

Tab. 14: Verkauf - Preismaske Handel S. 93<br />

14. Diagrammverzeichnis<br />

Diagr. 1: Sind Sie mit Ihrer derzeitigen Schafhaltung zufrie<strong>den</strong>? S. 6<br />

Diagr. 2: Denken Sie an eine Ausweitung oder Reduktion? S. 7<br />

Diagr. 3: Können Sie sich vorstellen in die<br />

Qualitätslammproduktion einzusteigen?<br />

S. 8<br />

Diagr. 4: Produzieren Sie bereits Schlachtlämmer? S. 9<br />

Diagr. 5: Wie viele Schlachtlämmer produzieren Sie? S. 10<br />

Diagr. 6: In welchen Monaten produzieren Sie die<br />

Schlachtlämmer?<br />

S. 11<br />

Diagr. 7: Wohin liefern Sie die Lämmer? S. 12<br />

Diagr. 8: Sind Sie mit der Absatzsituation zufrie<strong>den</strong>? S. 13<br />

Diagr. 9: Wür<strong>den</strong> Sie in eine neue Vermarktungsschiene<br />

einsteigen?<br />

S. 14<br />

Diagr.10: Wären Sie mit Zu- / Abschlägen beim Preis<br />

einverstan<strong>den</strong>?<br />

S. 15<br />

Diagr.11: Wie oft essen Sie im Jahr Lammfleisch? S. 19<br />

Diagr.12: Zu welcher Jahreszeit essen Sie gerne Lammfleisch? S. 20<br />

Diagr.13: Worauf achten Sie beim Lammfleischeinkauf S. 22<br />

Diagr.14: Wie sollte das Fleisch im LEH angeboten wer<strong>den</strong>?<br />

Umfrage M-Preis<br />

S. 24<br />

Diagr. 15: Wie sollte das Fleisch im LEH angeboten wer<strong>den</strong>?<br />

Umfrage Interspar<br />

S. 24<br />

131


15. Begriffs- und Abkürzungsdefinition<br />

ad libitum zur freien Entnahme<br />

asaisonal Tiere bekommen mehrmals im Jahr Nachwuchs<br />

geramst gebogen<br />

Konfiskat Schlachtabfall<br />

LEH Lebensmitteleinzelhandel<br />

saisonal Tiere bekommen nur einmal im Jahr Nachwuchs<br />

Sonnenbl.extr.schrot Sonnenblumenextraktschrot<br />

TGD Tier Gesundheitsdienst<br />

unbewollt keine Wolle<br />

Zuchtausschuss Tiere, welche nicht <strong>für</strong> die weitere Zucht geeignet sind<br />

132


Versicherung<br />

Wir erklären, dass wir die vorliegende Diplomarbeit selbst verfasst und dazu keine<br />

anderen als die angeführten Behelfe verwendet haben.<br />

Ort, Datum Unterschrift: Dengg Matthias / Polter Mathias<br />

133

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