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ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />
aktiv<br />
Foto: Völkl<br />
BIKEGUIDE<br />
<strong>2017</strong><br />
EMOTIONEN<br />
Spirit des<br />
Mountainbikens<br />
E-MTB<br />
Die Zukunft<br />
ist „digital“<br />
PRODUKTE<br />
Vorgestellt: die<br />
Top-Bikes <strong>2017</strong><br />
TOURISMUS<br />
Die neue Kraft<br />
im Sommer<br />
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DIE BESTEN DESTINATIONEN UND EVENTS FÜR MOUNTAINBIKER
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Ein fähigeres Bike bedeutet gröbere<br />
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EDITORIAL<br />
BIKEGUIDE <strong>2017</strong><br />
CHRISTOF DOMENIG<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />
christof.domenig@styria.com<br />
BIKE-SPIRIT, DIGITAL UND ANALOG<br />
Vielleicht ist es euch aufgefallen, dass ein E-Mountainbike das Cover unseres<br />
<strong>Bikeguide</strong>s <strong>2017</strong> ziert. Ein „digitales“ Bike, wie es mittlerweile in Teilen<br />
der Szene auch genannt wird (im Gegensatz zum „analogen“, also herkömmlichen<br />
Mountainbike). Das Coverbild ist auch unsere Reverenz an ein<br />
Thema, das aktuell im doppelten Sinn elektrisiert. Weil es emotionalisiert<br />
und begeistert. Auch polarisiert und nach wie vor von einigen abgelehnt<br />
wird. Aber das Verhältnis zwischen Zustimmung und Ablehnung verschiebt<br />
sich rasant in die positive Richtung.<br />
Online-Foren sind ja ein ganz guter Indikator für die innere Befindlichkeit der<br />
„Volksseele“. Ende März hat eine Tageszeitung dem E-Mountainbike einen<br />
größeren Artikel gewidmet. Wirklich interessant war es, danach die<br />
Diskussionen im Forum zu verfolgen: 933 Postingeinträge waren nach fünf<br />
Tagen verzeichnet (während der aktuelle Trump-Sager „nur“ 200 Wortmeldungen<br />
provozierte). Auch dort war deutlich herauszulesen, was im<br />
„echten Leben“ draußen an Stimmung zu vernehmen ist: dass immer mehr<br />
vom E-MTB fasziniert sind. Einsteiger wie g’standene Biker.<br />
„Der Spirit ist zurück“, resümiert Mountainbike-Fachjournalist Christoph<br />
Malin in seiner Story für unser Magazin, in der er beschreibt, wie er selbst<br />
über das E-MTB zu seinem früheren Lebensinhalt, dem Biken, zurückgefunden<br />
hat (siehe ab S. 94). Den Mountainbike-Spirit wollen wir mit diesem<br />
Guide – den es nun zum dritten Mal als unser großes jährliches MTB-Special<br />
zu Saisonbeginn gibt – natürlich wieder in seiner gesamten Bandbreite<br />
einfangen. In tollen Storys und mit emotionalen Interviews wie dem mit<br />
Angie Hohenwarter „über Spirit“ (ab S. 12). Mit lustmachenden und großformatigen<br />
Bildern. Und mit der Vorstellung von mehr als 40 Topbikes.<br />
Der Bike-Spirit weht auch in immer mehr Tourismusregionen (siehe ab Seite<br />
106). In dem Zusammenhang freut es uns, dass <strong>SPORTaktiv</strong> Medienpartner<br />
beim 2. Mountainbike-Tourismus-Kongress in Saalbach-Hinterglemm (19.–<br />
21. September) sein wird. Auch dort wird übrigens das „digitale Bike“ ein<br />
großes Thema sein. Und eines steht auch fest: Das Mountainbike, mit und<br />
ohne E-Motor, wie auch der Biketourismus werden uns in den kommenden,<br />
regulären <strong>SPORTaktiv</strong>-Ausgaben stark beschäftigen. Auch wenn es den<br />
nächsten <strong>Bikeguide</strong> leider erst wieder im April 2018 gibt ...<br />
Foto: Thomas Polzer<br />
IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber: TOP TIMES Medien GmbH, ein Unternehmen der Styria Media Group,<br />
8010 Graz, Gadollaplatz 1; Tel.: 0 316/80 63-25 80 Geschäftsführung: Mag. Alfred Brunner, Markus Gstöttner;<br />
Brandmanager: Ronald Tomandl; Chefredaktion: Christof Domenig; Redaktion: Klaus Molidor, Christoph Lamprecht, Christoph<br />
Malin, Jürgen Pail, Thomas Polzer, Wolfgang Preß, Axel Rabenstein, Claudia Riedl, Andreas Viehböck; Anzeigenverkauf:<br />
Arnold Pauly, Robert Nebel, Sandra Freidl; Layout & Produktion: Styria Media Design GmbH & Co KG, Helga Schweinzer;<br />
HERSTELLER: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl; Alle Angaben ohne Gewähr, Haftung für Irrtümer und<br />
Änderungen ausgeschlossen. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Berichte über Tourismusregionen und Events werden gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />
3
BIKEGUIDE <strong>2017</strong><br />
INHALT<br />
Sorgen sie dafür, dass ihre<br />
Base Layer so effektiv<br />
arbeiten, wie sie selbst<br />
12<br />
18<br />
32<br />
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6 HOTSPOTS<br />
Bilder zum Einstimmen – auf unseren <strong>Bikeguide</strong><br />
und auf die Mountainbikesaison <strong>2017</strong><br />
12 ANGIE HOHENWARTER ÜBER ... SPIRIT<br />
Die Kärntnerin lebt den Spirit des Bikens – und erklärt,<br />
warum der beste Trail der vor deiner Haustür sein kann<br />
16 „FREIHEIT UND LEIDENSCHAFT“<br />
Drei begeisterte Biker im Smalltalk darüber,<br />
was sie am Bergradeln so fasziniert<br />
18 UND WER BIST DU?<br />
MTB-Experte Jürgen Pail über Racer, Tourer und<br />
„Flower“ und ihre spezifischen Eigenschaften<br />
4<br />
22 JEDEM SEIN TRAINING<br />
Wie und was Cross-Country-Racer, Tourenbiker<br />
und Endurofreaks am besten trainieren<br />
24 DIE FUNKTION MACHT DEN STYLE<br />
Bekleidung, Schuh, Helm und Co: So findet<br />
jeder Bikertyp sein passendes Equipment<br />
26 TECHNIKCHECK ... BEIM XC UND MARATHON-BIKE<br />
Was die leichten und renntauglichen Bikes ausmacht –<br />
plus sechs neue Topmodelle der schnellen Kategorie<br />
32 TERMIN BEIM RADDOKTOR<br />
Schwerpunkt Ergonomie: Das richtige Bike, die<br />
optimale Sitzposition, die passenden Bauteile<br />
36 DRUCK RAUSNEHMEN!<br />
Auf die Hände nicht vergessen: Auch Handschuhe<br />
tragen wesentlich zur Ergonomie am Bike bei<br />
38 BITTE WARTEN!<br />
Vom Bike-Neuling zum Dolomitenmann – Georg Michl<br />
wagt das Experiment. Sein aktueller Lagebericht<br />
40 TECHNIKCHECK ... BEIM TOUREN & ALLMOUNT-BIKE<br />
Warum die Bikes mit mittellangem Federweg keineswegs<br />
Durchschnitt sind. Plus sechs neue Topmodelle<br />
44 DA GEHT’S LANG<br />
Die wichtigsten Tipps zum Planen und Navigieren<br />
von Biketouren in unbekannten Regionen<br />
54 TECHNIKCHECK ... BEIM LADY-MOUNTAIN-BIKE<br />
Bikes, geschaffen für Frauen und deren spezifische<br />
Anatomie. Plus vier neue Topmodelle<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong><br />
FOTOS: Florian Falch Fotografie/PROPAIN Bikes, Tauderer, Thomas Polzer, iStock, Martina Siebenhandl, Christoph Malin, TVB Saalbach-Hinterglemm
58 74<br />
94<br />
106<br />
58 LADYLIKE AM BIKE<br />
Teil zwei unserer Woman-Serie beschäftigt sich mit den<br />
Unterschieden zwischen Frau und Mann beim Biken<br />
62 TECHNIKCHECK ... BEIM ENDURO-BIKE<br />
Warum sich diese Bikekategorie so großer Beliebtheit<br />
erfreut. Plus acht neue Topmodelle<br />
68 DER LANGE WEG ZUM TRAIL<br />
Immer mehr Bikewege in unterschiedlichen Varianten<br />
entstehen. Wie, das erklären drei Trailbauer<br />
74 24 STUNDEN<br />
Mit der Gondel rauf, mit dem Bike runter: Andy<br />
Viehböck über das 24-Stunden-Rennen am Semmering<br />
80 WARTUNGSMODUS<br />
Diese vier regelmäßigen Checks können größere<br />
Reperaturen am Bike ersparen<br />
82 TECHNIKCHECK ... BEIM TOUREN-E-MOUNTAIN-BIKE<br />
Was die Touren-Bikes mit elektrischer Unterstützung<br />
ausmacht. Plus zwölf neue Topmodelle<br />
88 TECHNIKCHECK ... BEIM ENDURO-E-BIKE<br />
Warum diese Bikes den Uphill Flow garantieren.<br />
Plus sechs neue Topmodelle<br />
94 DEN WIND WIEDER IM RÜCKEN<br />
Schwerpunkt E-Mountainbike: Wie das E-MTB<br />
einen Profi wieder zurück in den Sattel brachte<br />
98 „E“ WIE ENTSPANNUNG<br />
Wie sich E-MTBs im Jahr <strong>2017</strong> fahren – und wohin sich<br />
die Szene in Zukunft entwickeln wird<br />
100 DIE FAHRTECHNIK FÜR DEN UPHILL-FLOW<br />
Trial-Profi Stefan Schlie erklärt, wie man das volle<br />
Potenzial eines E-Mountainbikes ausschöpfen kannst<br />
106 URLAUB MIT FLOW!<br />
Ein Überblick über die besten Destinationen für einen<br />
gelungenen Bike-Urlaub<br />
130 TUTTI FRUTTI-EPIC<br />
Eine Runde mit Bikelegende Hans Rey im<br />
„3000 Mountain Park“ in Livigno<br />
132 ZUM MITRADELN<br />
MTB-Festival am Achensee, Salzkammergut Trophy<br />
und Co.: Wir stellen die besten Events für Biker vor<br />
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BIKE-HOTSPOT<br />
DER DOPPELTE GENUSS<br />
IM „TAL DER ALMEN“<br />
BRENNENDE WADELN ODER GENUSSTOUR? Diese Frage stellt sich im<br />
Großarltal (S) erst gar nicht. Denn hier wird jede Biketour zum Genuss.<br />
40 bewirtschaftete Almen und Hütten haben dem Großarltal mit seinen beiden<br />
Gemeinden Großarl (920 m) und Hüttschlag (1.020 m) den Namen „Tal<br />
der Almen“ eingebracht. Mountainbiker werden auf den rund 140 km markierten<br />
MTB-Strecken mit selbst gemachten Köstlichkeiten bestens versorgt.<br />
Zum Bikegenuss kommt also auch der kulinarische. Ja, sie schmeckt schon<br />
anders, die Jause auf der Alm: echter, intensiver und voller Naturgenuss –<br />
und immer mit Ausblick auf die Bergwelt im Nationalpark Hohe Tauern.<br />
TIPP: JEDE WOCHE FINDEN ZWÖLF GEFÜHRTE BIKETOUREN STATT. Der Renner<br />
sind die „Frühstückstouren“. Nach Auffahrt durch den herrlich kühlen Wald<br />
lockt am Ziel eine gemütliche Almhütte mit Sonnenschein und herzhaftem<br />
Frühstück. Also: Lass dir deinen Urlaub schmecken!<br />
INFO: Tourismusverband Großarltal,<br />
Tel.: 0 64 14 / 281, www.grossarltal.info/bike<br />
FOTO: TVB Großarltal<br />
6<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
7
BIKE-HOTSPOT<br />
FOTO: TVB Innsbruck<br />
8<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
„BIKE CITY INNSBRUCK“<br />
INNSBRUCK WIRD ZUR BIKEHAUPTSTADT. Und das nicht nur, weil vom 21. bis 25.<br />
Juni das „Crankworx“, das größte Mountainbike-Freeride-Event der Welt, hier<br />
Station macht. Sondern auch, weil die Bike-Infrastruktur sowohl auf der Nordkette<br />
als auch im Bikepark Innsbruck kräftig ausgebaut wird. „Biken ist das Skifahren<br />
des Sommers. Daher soll die Hauptstadt der Alpen auch die Bike City in den<br />
Alpen werden“, bringt es Karin Seiler-Lall, Direktorin des Tourismusverbandes<br />
Innsbruck und seiner Feriendörfer, auf den Punkt.<br />
Das Mountainbiken ist neben Wandern und Klettern nun der dritte sportliche<br />
Sommerschwerpunkt der Region um die Tiroler Landeshauptstadt. Im Bikepark<br />
Innsbruck laden familientaugliche Einsteigerstrecken und Übungsparcours auch<br />
bislang ungeübte Mountainbiker dazu ein, erste Erfahrungen am Singletrail zu<br />
sammeln – und den Spaß, den diese Sportart macht, zu „er-fahren“. Das passende<br />
Bike und benötigte Ausrüstung können direkt vor Ort gemietet werden.<br />
EVENT-TIPP: Das Crankworks vom 21. bis 25. Juni ist das Mountainbike-Freeride-Event<br />
des Jahres in Innsbruck – nicht entgehen lassen!<br />
WEB: www.bikecity-innsbruck.com<br />
9
HOTSPOT<br />
FOTO: www.trophy.at/Erwin Haiden<br />
10<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
BIKER-HERZKLOPFEN IN OBERÖSTERREICH<br />
NICHT NUR BEIM 20-JÄHRIGEN JUBILÄUM DER SALZKAMMERGUT TROPHY in und über Bad<br />
Goisern sind heuer im Tourismusland Oberösterreich ausdauernde Bikerwadeln gefragt.<br />
Zwischen Kleinzeller Granitmarathon und dem King of the Lake am Attersee findet<br />
eine ganze Reihe von Topevents statt. Für Mountainbiker und Rennradfahrer, zum<br />
Teilnehmen oder Zuschauen. Zeit für den einen oder anderen Seitenblick auf die oberösterreichische<br />
Landschaft muss dabei aber stets sein: Allein diese beschleunigt, wie<br />
hier bei der „Trophy“, den Puls nämlich ordentlich ...<br />
DIE TOP-TERMINE <strong>2017</strong>:<br />
3. bis 4. Juni: Granitmarathon, Kleinzell<br />
25. Juni: 5-Seen-Radmarathon, Mondsee<br />
7. bis 9. Juli: UCI Trial World Cup, Vöcklabruck<br />
8. bis 9. Juli: 24-Stunden-Radmarathon, Grieskirchen<br />
14. bis 16. Juli: 20. Salzkammergut-MTB-Trophy, Bad Goisern<br />
8. August: Race Around Austria, St. Georgen im Attergau<br />
30. September: ASVÖ King of the Lake, Attersee<br />
INFOS: www.oberoesterreich.at/biken, www.trophy.at<br />
11
BIKEGUIDE<br />
TEXT: Axel Rabenstein<br />
12<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
ANGIE HOHENWARTER ÜBER ...<br />
SPIRIT<br />
FOTOS: Florian Falch Fotografie/PROPAIN Bikes<br />
SIE IST BEKANNT FÜR IHRE GUTE LAUNE. Für ihre roten Haare.<br />
Und ihr Talent, beim Biken nicht nur selbst erfolgreich zu sein –<br />
sondern auch andere damit zu inspirieren. Die Kärntnerin Angie<br />
Hohenwarter ist ein Star der Freeride-Szene. Auch deshalb, weil<br />
sie den Spirit des Bikens auf ihre ganz persönliche Weise lebt.<br />
13
INTERVIEW<br />
Angie, du kommst gerade aus<br />
Madeira. Wie war’s?<br />
Wundervoll! Wir waren zwei Wochen<br />
dort, um Fotos zu schießen. Und<br />
natürlich, um aufs Rad zu kommen.<br />
Madeira ist traumhaft schön, die Küsten<br />
im Norden und Süden sind grundverschieden.<br />
Am Meer kann die Sonne<br />
scheinen, während du oben in den Bergen<br />
im Nebel stehst und es auf der anderen<br />
Inselseite regnet. Hier wird’s einem<br />
wirklich nicht langweilig.<br />
Abwechslung scheint wichtig für dich<br />
zu sein: Beim Biken hast du mit Cross<br />
Country angefangen, dann aber bald<br />
nach neuen Abenteuern gesucht …<br />
Ich bin seit meinem 9. Lebensjahr<br />
Cross-Country-Rennen gefahren, das<br />
habe ich also schon ein Stückchen<br />
durchgehalten. Es hat auch lange Spaß<br />
gemacht! Dann kam allerdings eine wilde<br />
Phase, in der ich etwas Neues ausprobieren<br />
wollte. Nicht jeden Tag trainieren,<br />
sondern auch mal ein bisschen<br />
Blödsinn machen. Ich habe mich im<br />
Downhill versucht, bei einem Wettkampf<br />
in Kaprun zufällig einen Sponsor<br />
kennengelernt und plötzlich war<br />
ich in einer anderen Disziplin aktiv.<br />
Du warst zweifache Staatsmeisterin<br />
im Cross Country, später bist du im 4X<br />
Downhill bis in die Weltelite gefahren.<br />
Irgendwie schien dich das aber nicht<br />
dauerhaft zu befriedigen. Legst du<br />
dich nicht gerne fest?<br />
Ich war nie eine besondere Podiumsfanatikerin.<br />
Erfolge sind natürlich<br />
lässig, aber der Spaß steht für mich im<br />
Vordergrund. Biken ist extrem vielseitig.<br />
Und am Ende hat mich das Freeriden<br />
am meisten fasziniert. Ein paar<br />
Rennen im Jahr sind okay. Aber in meinem<br />
Job als Markenbotschafterin kann<br />
ich Produktwissen weitergeben und<br />
meine Begeisterung für diesen Sport<br />
mit anderen Menschen teilen. Das ist<br />
perfekt für mich … ich will halt einfach<br />
Radl fahren!<br />
Was ist so schön daran?<br />
Du bist draußen in der Natur. Kopf<br />
und Körper werden gefordert. Es wird<br />
niemals langweilig. Du bist unterwegs<br />
und kommst an Plätze, die du sonst vielleicht<br />
nicht finden würdest.<br />
Du hast mal gesagt, du willst vor allem<br />
den Spirit mit anderen teilen. Was bedeutet<br />
das für dich?<br />
Spirit heißt für mich, zu genießen,<br />
was man hat! Im Moment zu sein und<br />
Die Freeride-Königin<br />
ANGELIKA HOHENWARTER (32)<br />
wurde am 12. Februar 1985 in Villach<br />
(Kärnten) geboren. Im Alter von neun<br />
Jahren fuhr sie ihr erstes MTB-Rennen,<br />
1999 und 2000 wurde sie österreichische<br />
Staatsmeisterin im Cross<br />
Country. 2003 wechselte sie zum<br />
Downhill, im 4X (vier Läuferinnen<br />
starten gleichzeitig) wurde sie 2006<br />
EM-Fünfte und 2008 erneut Staatsmeisterin.<br />
Ihr bestes Weltcupergebnis<br />
war der 4. Platz in Schladming<br />
(2008). Angie Hohenwarter ist Guide<br />
beim <strong>SPORTaktiv</strong> Ladies Bikecamp<br />
am Weissensee in Kärnten (siehe S.<br />
61) und als Markenbotschafterin für<br />
Sram, Maloja, Evoc, Oakley und Propain<br />
Bikes aktiv. Sie ist ledig und lebt<br />
in Innsbruck (Tirol).<br />
WEB: www.angiehohenwarter.com<br />
nicht großartig über was anderes nachzudenken.<br />
Das Leben hetzt immer weiter,<br />
es gibt so viel Stress in unserer Welt.<br />
Davon fühlen sich viele Menschen eingeengt.<br />
Beim Radl fahren nutzt du deinen<br />
Freiraum aus und kannst abschalten.<br />
Du hast Spaß, bist am Lachen, du<br />
spürst ein Kribbeln … das ist für mich<br />
das pure Leben.<br />
Kann man diesen Spirit vom Radfahren<br />
auch in sein „normales“ Leben<br />
transferieren?<br />
Ich denke schon! Wenn man die<br />
Dinge zu verbissen angeht, fährt man<br />
sich fest. Man kann in vielen Situationen<br />
einen besonderen Augenblick erleben.<br />
Und darum geht es doch! Natürlich<br />
will man seine Leistung bringen. Es<br />
muss auch mal anstrengend sein. Wenn<br />
es allerdings keinen Spaß mehr macht,<br />
sollte man sich vielleicht etwas anderes<br />
suchen.<br />
Das scheint vielen schwerzufallen.<br />
Warum machen so wenige Menschen,<br />
was sie wirklich wollen?<br />
Die Gesellschaft hat schon einen<br />
sehr konkreten Plan. Nach der Schule<br />
kommen Studium oder Ausbildung.<br />
Dann muss man arbeiten, Geld verdienen,<br />
eine Familie gründen, das Auto abbezahlen,<br />
Eigentum aufbauen, an die<br />
Pension denken. Damit ist man erst einmal<br />
beschäftigt. Ich denke, dass viele<br />
Menschen gar nicht mehr darüber<br />
nachdenken, was sie wirklich wollen.<br />
Und dass sie vielleicht ein viel glücklicheres<br />
Leben führen könnten.<br />
Fehlt den meisten einfach der Mut?<br />
Wahrscheinlich! Viele klagen über<br />
ihren Job. Aber sie beenden ihn nicht.<br />
Stattdessen machen sie immer so weiter.<br />
Du musst aber auch mal bereit sein,<br />
die Komfortzone zu verlassen! Dafür ist<br />
Radlfahren übrigens ein hervorragendes<br />
Training. Sport verhilft einem zu<br />
mehr Entschlossenheit. Er lässt dich<br />
spüren, was dir guttut. Und zeigt dir,<br />
wie schön die Freiheit ist.<br />
Du selbst trägst seit Jahren rote<br />
Haare. Ist das dein Statement, immer das<br />
zu tun, auf was man gerade Lust hat?<br />
Beim Cross Country war ich früher<br />
mit dunkelblonden Haaren in engen<br />
Hosen unterwegs. Dann dachte ich mir:<br />
Ich steige um auf weite Hosen und färbe<br />
mir die Haare einfach mal rot. Das trage<br />
ich jetzt seit Jahren so, mit einer anderen<br />
Haarfarbe würden mich die meisten<br />
Leute gar nicht mehr erkennen. Mir gefällt<br />
es so. Und wenn’s mir nicht mehr<br />
gefällt, mache ich was anderes.<br />
Wenn man von dir liest, trifft man auf<br />
so hübsche Spitznamen wie „Free ride-<br />
Queen“ oder „Singetrail-Sonnenschein“.<br />
Warum kommst du so gut rüber?<br />
Vielleicht weil ich meistens gut gelaunt<br />
bin? Ich teile gerne meine Freude,<br />
versuche immer, viel Positives weiterzugeben.<br />
Wenn es draußen regnet,<br />
kann man trotzdem Radl fahren gehen.<br />
Nass werden und im Schlamm landen,<br />
macht auch Spaß! Genau das versuche<br />
ich in meinen Radcamps und Sessions<br />
mit Frauen weiterzugeben. Die sollen<br />
mit einem Strahlen im Gesicht nach<br />
Hause kommen. Weil sie einen ganz besonderen<br />
Spirit erlebt haben. Für mich<br />
ist das die Erfüllung dessen, was ich tue.<br />
Man teilt die Freude und bekommt sie<br />
doppelt zurück.<br />
FOTO: Florian Falch Fotografie/PROPAIN Bikes<br />
14<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
Warum sind immer noch so wenige<br />
Frauen auf dem Bike zu sehen?<br />
Ich denke, das hat sich schon gebessert!<br />
Es gibt mehr und mehr Angebote<br />
speziell für Frauen. Das ist wichtig, weil<br />
das Fahren mit Männern anstrengender<br />
sein kann. Sie sind etwas ungeduldiger<br />
und risikofreudiger, einfach mehr im<br />
Racemodus. Viele Frauen wollen es erst<br />
einmal gemütlich<br />
angehen.<br />
Trotzdem heißt Biken,<br />
auch mal ans<br />
Limit zu gehen und<br />
Grenzen zu testen.<br />
Wie verhältst du<br />
dich in riskanten<br />
Situationen?<br />
Bei einer<br />
schweren Wurzelpassage<br />
fange ich<br />
an zu singen, summe<br />
ein Lied oder rede mit mir. Das<br />
hilft mir, mich zu konzentrieren. Und<br />
meistens ist es wirklich Kopfsache.<br />
Früher habe ich vor einem Rennen<br />
eine Art Film abgespielt und mir den<br />
perfekten Lauf vorgestellt, um mich<br />
„Der schönste Trail<br />
der Welt kann hinter<br />
der eigenen Haustür<br />
losgehen – wenn man<br />
den Spirit lebt und jeden<br />
Moment genießt.“<br />
damit zu pushen.<br />
Und heute? Wie würdest du einen<br />
perfekten Moment auf dem Bike beschreiben?<br />
Du spürst die Kontrolle über dein<br />
Rad und gleichzeitig die eigene Lockerheit.<br />
Du weißt, wie du eine schwere Passage<br />
nimmst, wie du reagierst, wenn du<br />
mal wegschmierst. Der Trail beansprucht<br />
dich, ohne<br />
zu stressen. Du<br />
fährst einfach runter,<br />
bist am Singen<br />
und hast ein Grinsen<br />
im Gesicht.<br />
Wo erlebst du solche<br />
Momente?<br />
Den Hacklberg-Trail<br />
in Saalbach<br />
mag ich sehr<br />
gerne. In Kanada<br />
gibt es viele spektakuläre<br />
Routen. Aber ganz ehrlich: Der<br />
schönste Trail der Welt kann hinter der<br />
eigenen Haustür losgehen. Wenn man<br />
den Spirit lebt und jeden Moment genießt.<br />
Der perfekte Augenblick – der<br />
kann immer und überall sein.<br />
GERMAN ENGINEERING.<br />
SINCE 1924.<br />
Mountainbike-Helm<br />
Hill Bill<br />
Dieser sportliche und robuste Helm eignet sich besonders<br />
gut für den Wettkampf- und Sporteinsatz durch Mountainbiker<br />
und Inlineskater.<br />
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PETER SCHWARZENBACHER,<br />
BETREIBER DES „ARLBERGERHOF VITAL“, WEISSENSEE (K)<br />
Peter, dein Ruf als Topbiker eilt dir<br />
voraus! Wie bist du denn zum Mountainbiken<br />
gekommen?<br />
Ich hab den Sport mit 17 Jahren entdeckt.<br />
Man kann sagen, dass einerseits<br />
der Sport, andererseits der<br />
Weitblick meiner Eltern mein Leben<br />
geprägt haben. Ich hab das Glück,<br />
meine Vision in unserem Hotel verwirklichen<br />
zu dürfen. Wir sind Österreichs<br />
erstes Mountainbikehotel<br />
– seit mittlerweile 20 Jahren führen<br />
meine Frau und ich unseren Betrieb<br />
auch im Zeichen des Bikesports.<br />
Was bedeutet dir das Mountainbiken<br />
heute?<br />
Ich würde die Frage weiter fassen:<br />
Sport, gesunde Ernährung und einen<br />
Beruf zu vereinen und das leben,<br />
was einem am meisten Spaß<br />
EMOTIONEN<br />
macht – das bedeutet schon viel.<br />
Für mich und meine Frau genauso<br />
wie für unsere Gäste. Einmal mit<br />
jedem Gast persönlich den Berg<br />
raufbiken, das zählt sicher zum<br />
Schönsten im Job.<br />
Welches Bike hast du?<br />
Ein Scott RC Spark 29. Mein Traumbike<br />
im Moment. Es ist absolut perfekt<br />
für meine Bedürfnisse.<br />
Kannst du kurz ein ganz spezielles<br />
Bike-Erlebnis schildern?<br />
Vor einem Jahr, als meine Frau ein<br />
E-Bike bekam und wir das erste Mal<br />
gemeinsam nebeneinander am Berg<br />
ankamen. Und gemeinsam einen<br />
Heidelbeerschmarren auf der Naggleralm<br />
gegessen haben. Das war<br />
schon was Besonderes.<br />
KONTAKT: www.arlbergerhof.at<br />
MICHAEL GÖLLES,<br />
EX-WELTCUP-DOWNHILLER UND<br />
FAHRTECHNIKTRAINER, GRAZ (ST)<br />
Michi, ich nehm an, du bevorzugst<br />
nach wie vor etwas „Downhill-Orientiertes“?<br />
Ich fahre ein Enduro-, ein Downhillbike<br />
und ein Dirtbike. Das Enduro<br />
kommt bei Touren zum Einsatz und<br />
bei Coachings mit Tourenbikern, der<br />
„FREIHEIT UND<br />
LEIDENSCHAFT“<br />
Über ihr Leben im Zeichen des Mountainbikens hat vorne<br />
Angie Hohenwarter erzählt – wir haben hier noch drei, denen das<br />
Bike Beruf und Berufung gleichzeitig ist, zum Smalltalk gebeten.<br />
FOTOS: The Gap Coaching, privat<br />
16<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
HARALD MAIER,<br />
VERANSTALTER MTB-TOURISMUS-KONGRESS, HOF BEI SALZBURG<br />
Hari, was bedeutet dir das Mountainbiken?<br />
Freiheit. Ausspannen. Emotion.<br />
Diese drei Wörter treffen es wohl<br />
am besten. Emotion vor allem<br />
durch das oft einzigartige Naturerlebnis,<br />
die Anstrengung, den Flow,<br />
welcher dir das Lächeln ins Gesicht<br />
zaubert. Und natürlich geht es auch<br />
um die Einsamkeit in der Natur.<br />
Oder die Unmenge an Bildern die<br />
bei jedem Trail in deinem Kopfkino<br />
gespeichert werden.<br />
Wann hat dich der Bikevirus eigentlich<br />
erwischt?<br />
Mitte bis Ende der 80er-Jahre<br />
waren wir immer zum Surfen am<br />
Gardasee. Bei Windstille suchten<br />
wir nach einer adäquaten Alternativbeschäftigung<br />
und fanden das<br />
Mountainbike. Von Federung war<br />
damals weit und breit noch keine<br />
Spur, aber es war einfach geil, rauf<br />
und vor allem runter zu fahren.<br />
Welches Bike fährst du und warum?<br />
Seit kurzem ein Trek Slash<br />
8-Enduro. Dieses Bike deckt meine<br />
Bedürfnisse perfekt ab. Es kann<br />
noch zum Rauffahren verwendet<br />
werden, ist jedoch auch bei technischen<br />
Trails bzw. verblocktem Gelände<br />
ein perfektes Werkzeug.<br />
Ein Erlebnis beim Biken, das du nie<br />
vergisst?<br />
Puhh. Da gibt es viele. Vor allem<br />
die endlosen Trails auf La Palma,<br />
wo du von einem epischen Erlebnis<br />
zum nächsten fährst. Du<br />
startest auf 2.400 m und es sind bis<br />
zu 30 km auf Trails bis zum Meer.<br />
Vom Flowtrail bis Tiefsand, Geröll,<br />
Kiefernadeln bzw. blankem Fels<br />
findet sich jeder Untergrund auf einem<br />
Weg.<br />
KONTAKT:<br />
www.mountainbike-kongress.at<br />
Einsatzzweck des Downhillbikes ist<br />
eh klar und das Dirtbike bringt den<br />
spielerischen Zugang auf Dirt Jumps<br />
und Pumptracks …<br />
Was bedeutet dir das Biken?<br />
Für mich ist es mehr als ein Sport,<br />
ich schätze die vielfältigen Möglichkeiten<br />
vom klassischen Ausdauersport<br />
bis hin zum funsportorientierten<br />
Gravitybiken. Und: Biken holt<br />
einen wunderbar ins „Hier und Jetzt“!<br />
Wann hat dich der Bikevirus infiziert?<br />
Mein erstes Bike war ein Hardtail<br />
ohne Federgabel Anfang der 90er, da<br />
war ich 15 Jahre alt. Und es hat mich<br />
nicht mehr losgelassen.<br />
Ein Erlebnis beim Biken, das du nie<br />
vergisst?<br />
Da gibt es einige – sowohl im Positiven<br />
als auch im Negativen. Mit meinem<br />
ganzen Racing-Background und<br />
alles in allem kann ich eines fix sagen:<br />
Wenn man am Boden liegt, heißt’s<br />
wieder aufstehen und den Dreck abschütteln.<br />
Das hilft beim Biken, in jeder<br />
Sportart – im ganzen Leben …<br />
KONTAKT: www.schoeckl-trail-area.at<br />
17
BIKEGUIDE<br />
UND WER<br />
BIST DU?<br />
BIKER IST NICHT GLEICH BIKER. Unser Mountainbike-Experte<br />
Jürgen Pail teilt die Szene in Racer, Tourer und „Flower“ ein.<br />
Und liefert eine echt überzeugende Begründung dafür ab.<br />
TEXT: Jürgen Pail<br />
Form follows function“ postulierte<br />
der amerikanische Architekt<br />
Louis Henry Sullivan in einem<br />
Aufsatz im Jahre 1896.<br />
Dieser Leitsatz geht von der Gesetzmäßigkeit<br />
aus, dass die Form eines<br />
„Dinges“ immer durch seine Funktion<br />
bestimmt wird. Legionen von Architekten<br />
und Designern haben sich<br />
seither und bis zum heutigen Tag auf<br />
der Spielwiese der Interpretation dieses<br />
Postulats abgearbeitet.<br />
Aber was zur Hölle sollen wir Biker<br />
mit einem 121 Jahre alten Architekturzitat<br />
anfangen? Wie soll uns<br />
Louis Henry Sullivan im Ringen um<br />
eine typologische Einordnung unserer<br />
selbst helfen können? Ob Sullivan<br />
daheim in Chicago selbst Radfahrer<br />
war oder nicht, tut eigentlich nichts<br />
zur Sache. Bemerkenswert aber ist,<br />
dass gerade in der Entstehungszeit seines<br />
Artikels am Ende des 19. Jahrhunderts<br />
die Transformation vom Hochrad<br />
zum Fahrrad, wie wir es heute<br />
geometrisch kennen, in vollem Gange<br />
war. Geschuldet war diese Entwicklung<br />
vor allem der beträchtlichen Verletzungsgefahr,<br />
die beim „Einschädeln“<br />
vom Hochrad im<br />
Sturzgeschehen ausging. „Hutfahrer“<br />
waren mangels Helm dazumals Standard,<br />
handelsübliche Hüte aber als<br />
Aufprallschutz von bescheidener<br />
Wirkung. Das „Niederrad“ setzte sich<br />
ebenso durch wie dessen Bezeichnung<br />
in deutschen Landen: Fahrrad!<br />
So! Und jetzt sollte nicht nur die<br />
Fahrradklingel, sondern es sollte bei<br />
uns im übertragenen Sinn „klingeln“.<br />
Das Fahrrad ist nämlich schon in seinem<br />
Namen ein archetypisches Beispiel<br />
eines Form-folgt-Funktion-Dings!<br />
Ein Ding, das als muskelbetriebenes<br />
Fortbewegungsmittel „Fahr(=Funktion)rad(=Form)“<br />
nun schon seit über einem<br />
Jahrhundert im Grundprinzip unverändert<br />
daherkommt, sollte seine<br />
annähernd beste Form aus seiner<br />
Funktion gefunden haben.<br />
Der Bike-Philosoph<br />
JÜRGEN PAIL ist begeisterter Mountainbiker,<br />
Obmann des Bikeclubs<br />
Giant Graz-Stattegg (St), Projektleiter<br />
der bikeCULTure Region Graz und<br />
Veranstalter der jährlichen Rennen in<br />
Graz-Stattegg.<br />
KONTAKT: bike09.at<br />
WER SIND WIR? UND WO FAHREN<br />
WIR HIN?<br />
Wir haben also nun auch kulturhistorisch<br />
untermauert, was wir eh alle<br />
schon immer gewusst haben: Ein<br />
Fahrrad ist ein funktionelles Ding in<br />
entsprechender Form. Damit können<br />
wir, wenn wir die philosophische<br />
Betrachtung der erotisch-emotionalen<br />
Mensch-Bike-Bindung<br />
außen vor lassen, gelassenen Geistes<br />
zur typologischen Einordnung unserer<br />
Verfasstheit als Mountainbiker<br />
schreiten. Und zwar unter besonderer<br />
Berücksichtigung der neueren<br />
Fahrradtechnologien.<br />
In technologischer Detailarbeit<br />
hat die Bikeindustrie nämlich Sportgeräte<br />
für verschiedene Typen von<br />
Bikern geschaffen. Die Form folgte<br />
also auch im Detail den Funktionen,<br />
die von den Bikern benötigt und verlangt<br />
wurden. Oder hat die funktionelle<br />
Differenzierung erst die verschiedenen<br />
Bikertypen geschaffen?<br />
Wie bei allen klassischen Henne-Ei-Betrachtungen<br />
liegt die Wahrheit<br />
wahrscheinlich irgendwo in der<br />
Mitte.<br />
Welche Eier haben uns nun die<br />
Bike-Entwickler unter den Sattel gelegt<br />
und wie haben wir uns auf Basis<br />
dieser Materialvorgaben zum Bikertypus<br />
entwickelt, den wir nun darstellen?<br />
FOTOS: Bernd Gruber, Harry Tauderer<br />
18<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
TYP 1<br />
DER<br />
RACER<br />
DER RACER<br />
... ist ein ausdauer- und leistungsorientierter<br />
Athlet mit Affinität zu Messgrößen,<br />
die sich in einprägsamen Zahlen<br />
ausdrücken lassen: erfahrene<br />
Kilometer, erschundene Höhenmeter,<br />
geleistete Watt pro Kilogramm Körpergewicht,<br />
am Bike eingesparte<br />
Gramm, am Bike getunte Euros, am<br />
Ergometer versinnloste Trainingsstunden<br />
….<br />
Der Vergleich ist ihm wichtig und<br />
macht ihn unsicher, weswegen er<br />
auch bei Wettkämpfen antritt.<br />
Manchmal bei offiziellen, immer aber<br />
im Kampf „Franz gegen Sepp“, bei<br />
dem es ums Niederringen des jeweiligen<br />
Trainingspartners oder dessen<br />
Zeitvorgaben auf ewig gleichen Hausund<br />
Hof-Trainingsstrecken geht.<br />
Kurz-Kurz, Ärmling-Beinling ist<br />
sein Bekleidungsstil und „Lieber den<br />
A…. abfrieren, als einen Rucksack<br />
transportieren“ sein Motto. Die Einkehr<br />
in gastliche Stätten während einer<br />
Ausfahrt sieht er als Abkehr von<br />
seinem heiligen Gral, dem Trainingsplan.<br />
Die eigene und die Form seines<br />
Bikes diskutiert er hauptsächlich gewichtsseitig.<br />
Alle Trümmer (Carbon!),<br />
die er natürlich eigenhändig mit dem<br />
Drehmomentschlüssel (wegen dem<br />
Carbon!) an sein Bike (eh klar, Carbon!)<br />
schraubt, werden image- und gewichtskontrolliert<br />
auf die Goldwaage<br />
gelegt.<br />
Auch hier lassen wir die erotisch-emotionale<br />
Mensch-Bike-Bindung<br />
außen vor, obwohl sie für den<br />
Racer bei Auswahl, Kauf, Pflege und<br />
Unterbringung seines jedes Jahr neuen<br />
Best-ever-Lieblingsbikes eine große<br />
Rolle spielt.<br />
DAS BIKE SEINER WAHL:<br />
Hardtail oder Race-Fully, leicht, filigran,<br />
direkt, aggressiv, wartungsintensiv,<br />
teuer oder sehr teuer.<br />
(Bikes für den Racer: siehe Seite 26–29.)<br />
19<br />
DER TOURER<br />
... ist ein naturverbundener Erlebnistyp<br />
mit starkem Hang zur Einkehr, einerseits<br />
in sich selbst als Teil des radwandernden<br />
Universums und<br />
andererseits in alle Arten von gastlich-kulinarischen<br />
Stätten der Bewirtung<br />
mit durchaus bodenständig-deftigem<br />
Angebot. Vor der letzten<br />
Abfahrt ist er in geselliger Runde<br />
Gleichgesinnter auch alkoholischen<br />
Getränken nicht abgeneigt und daheim<br />
angekommen schon gar nicht.<br />
Als in vielen Sportarten und allen<br />
Jahreszeiten outdoor-erfahrener Expeditionstyp<br />
ist er natürlich bei jeder<br />
Tour auf alles und jedes vorbereitet.<br />
Der voluminöse Rucksack beinhaltet<br />
vor allem die Ausrüstung für alle medizinischen,<br />
bekleidungstechnischen<br />
und kulinarischen Notfälle.<br />
Sein wie er selbst in die Jahre gekommenes<br />
Bike atmet zwar die gleich<br />
würzige Almluft wie er selbst. Es ist
BIKERTYPEN<br />
oder ab an. Wichtig sind Federweg und<br />
Ansprechverhalten der aufwendigen<br />
Dämpfungselemente am Kultbike aus<br />
der kleinen Edelschmiede! Und eine<br />
Glaubensfrage harrt noch immer hart einer<br />
endgültigen Antwort: Flat oder Click<br />
(-Pedale)?<br />
DAS BIKE SEINER WAHL:<br />
Enduro, wendig, sprungfreudig, dämpfungsfähig,<br />
breitlenkerig, designorientiert.<br />
(Bikes für den „Flower“: siehe Seite 62–65.)<br />
UND DANN KAM<br />
DAS E-BIKE<br />
TYP 2<br />
DER<br />
TOURER<br />
... und rollte plötzlich mitten in die heile<br />
Welt unserer Bike-Typologie hinein.<br />
Wie ein zäher Schleim legte sich die<br />
elektrische Frage über alle Teile des vorher<br />
so festgefügten Fahrrad universums.<br />
Entsteht hier eine völlig neue Typologie<br />
in der elektrischen Welt? Oder „radfahren“<br />
alle wie immer, nur halt elektrisch<br />
gedopt schneller und mit weniger<br />
Schweißeinsatz? Am Beginn der derzeitigen<br />
Umsturzphase vom muskelbetriebenen<br />
zum elektrisch angetriebenen<br />
Fahrrad zeichnen sich schon einige<br />
Wahrscheinlichkeiten ab:<br />
FOTOS: Bernd Gruber, Harry Tauderer<br />
ihm aber dann doch nicht so wirklich<br />
wichtig. An dem Alugerät findet sich<br />
in allen Ritzen und Fugen die Patina<br />
der gemeinsamen Jahre auf Tour. Zumindest<br />
so lange, bis sich der Strahl<br />
des Hochdruckreinigers der Autowaschstraße<br />
in alle Lager vorgekämpft<br />
hat.<br />
DAS BIKE SEINER WAHL:<br />
All Mountain, gutmütig, bequem,<br />
mittelleicht bis mittelschwer, robust,<br />
pflegeleicht.<br />
(Bikes für den Tourer: siehe Seite 42–45.)<br />
DER „FLOWER“<br />
... ist ein chillig-verspielter Styler, dem<br />
der kurzweilige Trick wichtiger ist als<br />
die bieder-nachhaltige Leistungserbringung.<br />
Die Annäherung an den ultimativen<br />
Flow am im Idealfall selbst<br />
gebauten Trail – und ebenfalls im Leben<br />
und lebenlassen überhaupt: Das<br />
ist sein Panta rhei (altgriechisch für<br />
„alles fließt“) des Lebens.<br />
Aus der Erfahrung einiger durchaus<br />
heftiger Sturzgeschehnisse klug<br />
geworden, setzt er auf protektive Ausrüstung<br />
(aber mit Style), umhüllt von<br />
flatternden Shorts (Baggy!) und Shirts<br />
(Longsleeve!). Seine Liebe gilt nicht<br />
nur in der Mode, sondern auch am<br />
Trail dem Detail.<br />
Der Gesamtzusammenhang einer<br />
Ausfahrt erschließt sich ihm als<br />
Summe der Turns, Drops, Jumps,<br />
Rocks und Roots. Die Auffahrten bilden<br />
das notwendige Übel am Weg<br />
zum Trailglück. Sie werden daher gemütlich-gechillt<br />
in Angriff genommen<br />
und dienen vor allem der gegenseitigen<br />
Kommunikation dessen, was<br />
eh alle selbst erlebt haben. Wichtig<br />
dabei: Die neue wörtliche Universalwaffe<br />
„nice“ muss möglichst oft vorkommen,<br />
damit die altvatrischen,<br />
heutzutage völlig inakzeptablen Begrifflichkeiten<br />
wie „cool“ und „geil“<br />
endgültig ersetzt werden können.<br />
Beim Material kommt es nicht<br />
wirklich auf ein paar Gramm auf<br />
TYP 3<br />
DER<br />
FLOWER<br />
20
• Mehr Leute werden öfter, größere<br />
Strecken und länger in ihrem Leben<br />
Rad fahren.<br />
• Es gibt bereits E-Bikes für alle Bikertypen<br />
und Anwendungsformen. Der<br />
Widerstand gegen elektrische Unterstützung<br />
ist bei den leistungsorientierten<br />
Bikern größer, bei den spaßorientierten<br />
kleiner, wird aber mit der<br />
Zeit mehr und mehr ermatten. Die Typologie<br />
bleibt aber erhalten.<br />
• Über das schon ohne E-Bike heftig<br />
diskutierte Thema der Wegefreiheit<br />
für Mountainbiker hinaus wird ein<br />
städtebauliches Megathema auf uns<br />
zukommen: wohin mit den Heerscharen<br />
von ungeübten E-Bike-Einsteigern,<br />
die unter Ausnützung der mächtigen<br />
Beschleunigungswerte ihrer<br />
600-Watt-Bosch-Antriebe den morgendlichen<br />
Radverkehr auf den 2 Meter<br />
breiten städtischen Radwegen<br />
„beleben“ wollen?<br />
In dieser Frage schließt sich der<br />
Kreis wieder beim Postulat von Louis<br />
Henry Sullivan. Die Form des Radverkehrs<br />
wird der Funktionsweise der<br />
Fahrräder folgen und elektrisch in die<br />
Zukunft abheben – zumindest so lang,<br />
bis uns allen der Strom ausgeht.<br />
(E-MTBs: siehe Seite 80–89.)<br />
WARM-UP<br />
by NATURE.<br />
PERSKINDOL AKTIV<br />
Als Gel, Fluid, Spray und Bad.<br />
Ob zum Warm-up vor dem Sport oder zur optimalen<br />
Versorgung von Muskeln und Gelenken danach – mit<br />
PERSKINDOL AKTIV kommen Sie immer in die Gänge!<br />
• Fördert die lokale Hautdurchblutung<br />
• Erwärmt und lockert die Muskulatur<br />
• Entspannt Muskeln und Gelenke nach dem Sport<br />
FLA<br />
I<br />
PFLANZLICHE<br />
INHALTSSTOFFE<br />
HAL<br />
T<br />
TO<br />
FOTOS: Garmin, kk<br />
21<br />
Exklusiv in Ihrer Apotheke.
BIKERTYPEN<br />
tel anfangs vor der Brust halten und<br />
nicht hinter dem Rücken“, rät Daxberger.<br />
„Dadurch ist man mit dem Gewicht<br />
limitiert und die Verletzungsgefahr<br />
ist geringer.“ Als Variante kann<br />
man auch mit einem Gymnastikball<br />
beginnen, den man mit dem Rücken<br />
an einer Wand fixiert und dann Kniebeugen<br />
macht. „Das lässt sich auch<br />
gut steigern, indem man noch Kurzhanteln<br />
dazunimmt oder einbeinige<br />
Kniebeugen macht.“<br />
JEDEM<br />
SEIN<br />
TRAINING<br />
Cross-Country- Racer, Tourenbiker und Endurofreaks<br />
benötigen eine andere körperliche Basis für „ihren“ Sport.<br />
Unser Trainingsexperte Andreas Daxberger erklärt kurz<br />
und bündig, wie man sie sich jeweils holt.<br />
SPRÜNGE FÜR DIE SCHNELLKRAFT<br />
Spezifischer wird es schon beim Training<br />
auf dem Rad. „Ein Cross-Country-Fahrer<br />
muss über kürzere Strecken<br />
sehr hohe Leistung bringen. Daher eignen<br />
sich hochintensive Intervalle sehr<br />
gut.“ Um Spritzigkeit in die Beine zu<br />
bringen, eignen sich sogenannte „Box<br />
Jumps“, bei denen man auf eine Kiste<br />
oder einen Turnkasten springt.<br />
Ein Marathon- oder Tourenfahrer<br />
braucht deutlich weniger Schnellkraft.<br />
„Hier steht die Grundlagenausdauer<br />
an erster Stelle, um lange, dafür<br />
nicht so extrem steile Anstiege bewältigen<br />
zu können“, erklärt Daxberger.<br />
Für diese Gattung empfiehlt es sich<br />
auch, einen Anstieg fünf-, sechsmal<br />
hintereinander zu fahren. „Damit<br />
sich der Stoffwechsel und der Bewegungsapparat<br />
auf die langen Belastungen<br />
einstellen können.<br />
Und der Endurobiker? Der lebt<br />
stark von der Fahrtechnik – und davon,<br />
dass Rumpf, Arme und Schultern<br />
gut trainiert sind.<br />
Jedem Biker sein Training. Ein<br />
Cross-Country-Fahrer hat andere<br />
Bedürfnisse als ein Tourenfahrer<br />
oder ein abwärtsorientierter Enduro-Heizer.<br />
Für alle drei gilt aber:<br />
Rumpfstabilität kann durch nichts ersetzt<br />
werden. „Sonst gehst du auf einer<br />
langen Abfahrtspassage ein, weil<br />
du nicht mehr stabil auf dem Rad bist<br />
und dann das System zusammenbricht“,<br />
sagt <strong>SPORTaktiv</strong>-Experte<br />
Andreas Daxberger, der auch mit Österreichs<br />
schnellstem U23-Cross-<br />
Country-Fahrer Max Foidl trainiert.<br />
Die Basis dafür sollte jetzt schon<br />
gelegt sein: Mit Krafttraining im Winter<br />
– idealerweise mehrmals pro Woche.<br />
„Wenn es auf das Rad geht, reicht<br />
es dann alle sieben bis zehn Tage, um<br />
den erarbeiteten Stand zu erhalten.“<br />
Es geht dabei nicht nur um mehr Power<br />
am Bike, sondern auch darum, Rückenbeschwerden<br />
vorzubeugen.<br />
Alle drei Bikertypen benötigen<br />
ebenfalls „Schmalz“ in den Oberschenkeln.<br />
„Kniebeugen und Kreuzheben<br />
sind dafür die besten Übungen.“<br />
Die Kniebeugen anfangs ohne<br />
Gewicht, dann langsam mit einer<br />
Langhantel beginnen. „Die Langhan-<br />
Der Experte<br />
ANDREAS DAXBERGER, BSC, BED, ist<br />
Sportphysiotherapeut bei der Sportunion<br />
Steiermark. Dazu ist er Osteopath in<br />
Ausbildung und beschäftigt sich mit Bewegungsanalyse.<br />
KONTAKT: E-Mail: daxberger@prxs.at<br />
www.sportunion-steiermark.at/<br />
spowimed<br />
FOTO: Bscherer, kk<br />
22<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
„Mit Power in die Kurve, mit Dampf<br />
raus. Trailsurfen de luxe. Ich lasse<br />
das Hinterrad ausbrechen, fange es<br />
wieder ein und bin sofort wieder auf<br />
Geschwindigkeit. Wo das hinführt?<br />
Über epische Trails ins Tal – und<br />
sofort wieder bergauf. Mit der integrierten<br />
Antriebseinheit des JAM²<br />
PLUS PRO fühlt sich auch die Auffahrt<br />
wie eine Abfahrt an. Ich erobere die<br />
Berge, würze meine Kletterkünste<br />
aber mit mehr Flow. Ich lote neue<br />
Grenzen aus, kenne aber keine mehr.<br />
Ich potenziere mein Mountainbike-Vergnügen<br />
und erreiche eine neue<br />
Dimension –SQUARED EXPERIENCE.“<br />
Mario Pöss, Design Engineer
BIKERTYPEN<br />
Dass die Mountainbike-Szene nicht gerade homogen ist, kommt auch bei der Wahl<br />
der passenden Bekleidung zum Ausdruck.<br />
DIE FUNKTION<br />
MACHT DEN STYLE<br />
NOCH EINMAL RACER – TOURER – ENDUROBIKER:<br />
Dass unterschiedliche Ambitionen nach unterschiedlichem<br />
Equipment verlangen, ist zwar keine bahnbrechende<br />
Erkenntnis. Trotzdem mag die Fülle an Produkt(neuheit)en<br />
am Markt gerade manche Einsteiger überfordern.<br />
Eine kurze Orientierungshilfe.<br />
Was brauche ich wirklich? Das<br />
ständig wachsende Produktsortiment<br />
führt im<br />
Mountainbikebereich gerade bei Anfängern<br />
und Gelegenheitsradlern immer<br />
wieder zu ungläubigem Staunen.<br />
Dass „das Mountainbiken“ als einheitliche<br />
Sportart so nicht mehr existiert,<br />
ist der immer weiter voranschreitenden<br />
Spezialisierung bzw.<br />
Differenzierung geschuldet. Klingt<br />
kompliziert, soll aber nichts anderes<br />
heißen, als dass rennorientierte Biker<br />
möglichst leichtes, minimalistisches<br />
Equipment bevorzugen, während Adrenalinjunkies<br />
und pure „Abfahrer“<br />
auf Robustheit und möglichst viel Sicherheit<br />
Wert legen – und dazwischen<br />
(für die Tourer und Alpenquerer z. B.)<br />
findet sich eine Fülle an Lösungen, die<br />
einen Kompromiss aus beiden Welten<br />
darstellen. Dies hat wiederum zur Folge,<br />
dass sich Mountainbiker – je nachdem,<br />
welcher der vielen „Subspezies“<br />
sie sich zugehörig fühlen – auch beim<br />
Dresscode deutlich unterscheiden.<br />
ENG VERSUS LUFTIG<br />
Eng anliegende Trikots und klassische<br />
Bib-Shorts, wie man sie so ähnlich aus<br />
dem Rennradbereich kennt, sind Erkennungsmerkmale<br />
für „Racer“, also<br />
Marathon- und Cross-Country-Biker. Je<br />
weiter die Kleidung wird, desto eher<br />
befindet man sich im abfahrtsorientierten<br />
Bereich. Denn Baggy-Shorts<br />
und flattrige Shirts ermöglichen – beispielsweise<br />
Endurofahrern – das bequeme<br />
Tragen der entsprechenden<br />
Protektoren, auf die in der Race-Szene<br />
in der Regel verzichtet wird.<br />
Zudem sind Rucksäcke für viele<br />
Mountainbiker heute – vor allem bei<br />
längeren Ausfahrten – ein unverzichtbarer<br />
Bestandteil ihrer Ausrüstung.<br />
Neben Pannenset und Verpflegung<br />
finden darin auch vermehrt Trinkblasen<br />
und protektorähnliche Verstärkungen<br />
im Rückenbereich Platz. Bei<br />
all diesen Features bleibt trotzdem der<br />
individuelle Tragekomfort wichtigstes<br />
Kriterium.<br />
EINE FRAGE DER SICHERHEIT<br />
Auch beim Kopfschutz gibt es krasse<br />
Unterschiede, natürlich mit unzähligen<br />
Zwischenstufen und Spielarten.<br />
Grundsätzlich bevorzugen Mountainbiker<br />
mit Schwerpunkt Ausdauerleistung<br />
gut belüftete Helme, während Enduromodelle<br />
im Nackenbereich weiter<br />
nach unten verlaufen und auch immer<br />
öfter über Halterungen für Actioncams<br />
(siehe Foto) etc. verfügen.<br />
Während auf langen, gleichmäßigen<br />
Touren meist auf Protektoren verzichtet<br />
wird, vertraut die „Karacho-Fraktion“<br />
auf zusätzliche<br />
Körperpanzerung – wobei sich auch<br />
in diesem Bereich einiges getan hat,<br />
sodass die Schutzausrüstung bei gleicher<br />
Sicherheit immer leichter wird<br />
und Bewegungsfreiheit garantiert.<br />
Wenn man sich zugunsten der<br />
Kraftübertragung für Klickpedale<br />
entscheidet, gehören dazu selbstverständlich<br />
die entsprechenden Schuhe.<br />
Doch auch bei den „klickbaren“ Bikeschuhen<br />
und -pedalen gibt es heute<br />
zahlreiche Spielarten sowie „Hybridmodelle“,<br />
mit denen das Einklinken<br />
möglich, aber nicht notwendig ist. Besonders<br />
abfahrtsorientierte Sportler,<br />
für die zumindest die Möglichkeit<br />
zum schnellen Absteigen besonders<br />
wichtig ist, tragen deutlich wuchtigere<br />
Schuhe als ihre ausdaueraffinen<br />
Kollegen, meist mit flacher Sohle, dafür<br />
ohne Klickvorrichtung.<br />
Abschließender Tipp: Um Fehlkäufe<br />
zu vermeiden, empfiehlt sich<br />
ein Besuch beim Bike-Fachhändler –<br />
von dessen Beratungskompetenz profitieren<br />
auch erfahrene Biker.<br />
FOTO: Thomas Polzer<br />
24<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
MOVING<br />
BIKE BUSINESS<br />
FESTIVAL DAY<br />
2. SEPT.<br />
30. AUG. – 2. SEPT. <strong>2017</strong><br />
PARTNER REGION<br />
MESSE FRIEDRICHSHAFEN<br />
WWW.EUROBIKE-SHOW.DE<br />
#EurobikeShow
BIKEKATEGORIE<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-TECHNIKCHECK<br />
... BEIM<br />
XC- UND MARATHON-<br />
MOUNTAINBIKE<br />
Die renntauglichen Bikes sind in der Regel leicht und haben zwischen<br />
100 und 120 Millimeter Federweg vorn. Unterschiede gibt’s freilich auch ...<br />
RAHMEN<br />
Die raceorientierten XC-Fahrer bevorzugen aus Gewichtsgründen<br />
üblicherweise Hardtails; eher freizeitorientierte<br />
Marathonisti sind meist auf leichten Fullys<br />
unterwegs: Sie sind dank Vollfederung vor allem auf<br />
längeren – und technisch anspruchsvolleren Strecken<br />
einfach angenehmer zu fahren.<br />
Beiden gemeinsam ist die eher sportlich-gestreckte<br />
Sitzposition; der Rahmen hat im Vergleich zu<br />
All-Mountain-Bikes meist ein längeres Oberrohr.<br />
Cross-Country-Räder mit Carbonrahmen werden immer<br />
leichter – acht bis zehn Kilogramm sind nicht selten.<br />
Allerdings werden sie dann auch richtig teuer:<br />
Für einen echten Carbon-Racer muss man schon bis<br />
€ 5.000,– investieren.<br />
RÄDER, REIFEN<br />
Bei Race-Hardtails ist 29 Zoll Standard, und je nach<br />
Geldbeutel wird auch gern auf Carbon-Laufräder gesetzt.<br />
Bei den Marathon-Fullys überwiegen ebenfalls<br />
29er, aber auch 27,5 Zoll ist ein Thema. Vor allem die<br />
echten Racer sind immer mehr „tubeless“, also ohne<br />
Schlauch unterwegs: Die Pannensicherheit ist einfach<br />
deutlich höher – was auch für Marathon-Fahrer<br />
ein Vorteil ist. Bei Marathons ist allerdings die Masse<br />
noch mit Schlauch unterwegs – tubeless hat sich hier<br />
noch nicht so stark durchgesetzt.<br />
FEDERGABEL<br />
100 Millimeter Federweg ist bei XC-Racern Standard.<br />
Fahrer mit höherem Gewicht bevorzugen oft 120 mm<br />
– was allerdings auch das Bikegewicht erhöht. Bei<br />
Marathon-Bikes ist das der übliche Federweg, gelegentlich<br />
auch mal 130 Millimeter. Zu Carbon für<br />
Stand- und/oder Tauchrohre greifen aus Stabilitätsund<br />
Kostengründen allerdings nur echte Gewichtsfetischisten.<br />
BREMSEN<br />
Der leichtere „Direct Mount“-Standard hat sich hier<br />
durchgesetzt und auch die Scheiben werden immer<br />
leichter bzw dünner. Die üblichen Größen sind vorne<br />
180 mm und hinten 160 mm. Wer häufig auf längeren<br />
Touren in abgelegenen Regionen unterwegs ist, für<br />
den sind die „H2O“-Bremsen von Brake Force One interessant:<br />
Die Bremsflüssigkeit ist Wasser, das bei Bedarf<br />
meist auch mitten in der Pampa verfügbar ist.<br />
TEILE<br />
XC-Racer sind oft echte Gewichtsfetischisten und lieben<br />
Carbonteile aller Art: Lenker, Vorbau, Sattelstütze.<br />
Je nach Geldbeutel kann man da mittlerweile in<br />
Gewichtsbereiche vorstoßen, die vor ein paar Jahren<br />
schon aus Sicherheitsgründen undenkbar gewesen<br />
wären.<br />
Vario- oder Tele-Sattelstützen, die sich vom Cockpit<br />
aus in der Höhe verstellen lassen, werden in der<br />
Marathonklasse zum Thema. Sie sind aus Gewichtsgründen<br />
zwar selten serienmäßig verbaut; vor allem<br />
Transalp-Fahrer und technisch nicht so starke Biker<br />
schätzen die Tele-Stützen jedoch durchaus, und lassen<br />
sie gern nachrüsten.<br />
ANTRIEB<br />
Gut trainierte Rennfahrer sind mit 1x11-Antrieben unterwegs,<br />
bei dickem Geldbeutel auch schon mit dem<br />
„Eagle“-12fach-Paket von SRAM. Bei Elffach hat der<br />
größte Zahnkranz bis zu 43 Zähne – da tun sich weniger<br />
trainierte Hobbyfahrer in steilerem Gelände auf<br />
die Dauer schwer. Der „Eagle-Rettungsring“ hat beeindruckende<br />
50 Zähne: Damit geht’s auch im Steilen<br />
gut. Marathon-Fahrer bevorzugen nach wie vor meist<br />
Zweifach-Kettenblätter, oft schon mit 11fach-Ritzel-Paketen.<br />
Und Shimanos Elektro-Schaltung „Di“<br />
setzt sich im Race-Bereich durch: Sie schaltet einfach<br />
schneller.<br />
FOTO: Orbea<br />
26<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
27
MATERIAL<br />
IM SCHAUFENSTER: 6 NEUE XC-<br />
Diese drei Hardtails und drei Race-Fullys sind für Rennen eine genauso perfekte<br />
GENESIS EVOLUTION TEAM<br />
Rahmen: Carbon UD Monocoque Boost Standard / Gabel:<br />
RockShox Reba RL OneLoc / Schaltung: Shimano Deore XT<br />
Shadow Plus / Bremsen: Shimano XT Disc / Gewicht: 10,9 kg /<br />
Preis: € 2.299,90<br />
Highlights: Das Genesis Evolution Team mit UD-Finish-Monocoque-Carbonrahmen<br />
und Boost-Standard ist ein superleichtes<br />
Race-Hardtail. Herausragend: Das Evo ist mit einem präzisen<br />
22-Gang Shimano-Deore-XT-Antrieb und mit der unglaublich<br />
zuverlässigen RockShox Reba RL mit OneLoc ausgestattet.<br />
WEB: www.genesisbikes.at<br />
GHOST LECTOR 7 LC<br />
Rahmen: Lector 29 lightweight carbon LC / Gabel:<br />
RockShox RS1 100 mm / Schaltung: Shimano XT 11-Speed /<br />
Bremsen: Shimano XT Disc / Gewicht: 10,5 kg /<br />
Preis: € 3.499,90<br />
Highlights: Das Lector ist das leichteste Serienbike im<br />
Weltcup – und zugleich eines der schnellsten und bissigsten.<br />
Es ist extrem steif und agiert entsprechend direkt und<br />
agil – aggressiv bergauf, kontrolliert bergab. Züge und<br />
Leitungen sind geschützt verlegt, der 31,6-mm-Sitzrohrdurchmesser<br />
ermöglicht den Einsatz von Teleskop-Sattelstützen.<br />
WEB: www.ghost-bikes.com<br />
GIANT XTC ADVANCED 29ER 1.5 LTD<br />
Rahmen: Advanced Carbon / Gabel: Fox 32 Performance<br />
Float/ Schaltung: Shimano Deore XT 11 Shadow Plus / Bremsen:<br />
Shimano Deore XT M8000 / Gewicht: 11,2 kg /<br />
Preis: € 2.249,90<br />
Highlights: Das Giant XTC Advanced bietet die perfekte Kombination<br />
für schnelle XC-Fahrten oder Rennen. Mit seinem<br />
handgefertigen Rahmen aus superleichtem Advanced Composite<br />
verbindet dieses rennbereite 29er die Effizienz eines<br />
Hardtails mit einer Geometrie, die für Komfort und Kontrolle<br />
sorgt. Es ist optimiert für stabil und geschmeidig rollende<br />
29-Zoll-Laufräder und gespickt mit Technologie, die dich<br />
schneller zur Ziellinie bringt.<br />
WEB: www.giant-bicycles.com/at<br />
KTM SCARP 29 MASTER 12<br />
Rahmen: Scarp 29“ Performance Carbon / Gabel: Fox<br />
32 Performance Float SC 100 / Dämpfer: Fox Float<br />
Performance / Schaltung: SRAM X01, 12 Gang Eagle /<br />
Bremsen: Shimano Deore XT M8000 / Gewicht: 10,7 kg /<br />
Preis: € 4.799,90<br />
Highlights: Das neue Scarp 29 des Modelljahres <strong>2017</strong> ist<br />
die nächste Entwicklungsstufe von KTMs Racefullys. In<br />
Kombination mit der „Straight-Line-Link“ (SLL)-Technologie<br />
nimmt der Dämpfer die Kräfte direkter auf, reagiert<br />
sensibler auf kleine Unebenheiten und gibt bei großen<br />
Schlägen mehr Federweg frei.<br />
WEB: www.ktm-bikes.at<br />
FOTOS: Hersteller<br />
28<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
UND MARATHON-BIKES<br />
Wahl wie für Alpenquerungen.<br />
ORBEA OIZ M20<br />
Rahmen: Carbon 29“ OMP (Orbea Monocoque Performance) /<br />
Gabel: Fox 32 Float SC Factory 100 Kashima / Dämpfer: Fox Float<br />
DPS Factory / Schaltung: Shimano XTR M9000 GS Shadow Plus /<br />
Bremsen: Shimano XT M8000 Disc / Gewicht: 11,4 kg /<br />
Preis: € 4.299,–<br />
Highlights: Mit einem Gesamtgewicht von nur 1,7 kg bietet das Oiz<br />
M20 den leichtesten Vollfederungsrahmen auf dem Markt. Lenker,<br />
Innenlager und Achsen werden direkt ins Carbon eingesetzt.<br />
Einzigartig ist der Stoßdämpfereinsatz aus Carbon. Ein Bike für<br />
schnelle, erfahrene Fahrer, die ein extrem leichtes, effizientes und<br />
zuverlässiges Rad mit Top-Federung suchen.<br />
WEB: www.orbea.com<br />
FOCUS O1E EVO<br />
Rahmen: Carbon / Gabel: RockShox SID RL, 100 mm /<br />
Dämpfer: RockShox Monarch RT / Schaltung: SRAM GX,<br />
11-fach / Bremsen: Shimano BR-M615 / Gewicht: k. A. /<br />
Preis: € 3.999,–<br />
Highlights: Mit dem Focus O1E Racefully kannst du jederzeit<br />
an Marathons teilnehmen. Es verfügt über 100 mm<br />
Federweg. Die auf Cross-Country-Herausforderungen abgestimmte<br />
F.O.L.D.-Kinematik bringt dich später an deine<br />
Grenzen und schneller ins Ziel. Dank des extrem geringen<br />
Gewichts von Rahmen und Kinematik fällt es dir leicht,<br />
den Berg zu erklimmen.<br />
WEB: www.focus-bikes.com<br />
OUR LEGENDARY 27.5“<br />
NOW AVAILABLE AS 29“<br />
MODEL<br />
<strong>2017</strong><br />
No compromise: our best trail bike is even faster with 29“ wheels.
BIKEGUIDE<br />
SIE RÜSTEN UNS AUS, SIE ZIEHEN UNS AN,<br />
SIE ERFINDEN STÄNDIG NEUES, UM UNSEREN<br />
SPASS AM SPORT ZU ERHÖHEN. DIE SPORTAR-<br />
TIKELINDUSTRIE, DER SPORTHANDEL UND DIE<br />
VERANSTALTER SIND DIE REQUISITEURE HINTER<br />
DER BÜHNE DER WELTWEITEN SPORTSHOW.<br />
DIESMAL IM FOKUS: DER BIKE- BEKLEIDUNGS-<br />
HERSTELLER DOWE SPORTSWEAR.<br />
BUSINESS PORTRÄT<br />
SERIE<br />
FUNKTION GEHT VOR<br />
„MISSION TEXTIL“: Dowe Sportswear hat sich hochwertiger Fahrrad-Bekleidung<br />
für Teams verschrieben und geht dafür eigene Wege. Die sind unkonventionell,<br />
nicht ohne Risiko – aber augenscheinlich erfolgreich.<br />
Die Weichen wurden früh gestellt:<br />
Als Jugendlicher auf<br />
dem Rennrad hat Martin Vetter<br />
oft geflucht, weil er die<br />
ideale Radbekleidung nicht fand.<br />
Eine, die passt, nicht reibt und die einen<br />
nicht im eigenen Schweiß baden<br />
lässt. „Da habe ich mir geschworen:<br />
Irgendwann machst du dein eigenes<br />
Ding.“ Als Gründer von Dowe Sportswear<br />
hat er dieses Vorhaben verwirklicht<br />
– und sich dabei auf Teamwear<br />
spezialisiert. Das bedeutet: Vereine<br />
und Firmen kaufen bei Dowe ein und<br />
bekommen die passenden Hosen, Trikots<br />
und Jacken im individuellen<br />
Wunschdesign. „Die Kunden schicken<br />
uns ihr Logo oder Vereinswappen<br />
und wie sie sich das Trikot vorstellen,<br />
unsere Grafiker setzen das<br />
nahezu perfekt um“, erzählt Vetter.<br />
Dabei schien schon alles vorbei<br />
zu sein, noch ehe es begonnen hatte.<br />
Mit 16 hatte Vetter einen Mopedunfall.<br />
„Der hätte mich fast ein Bein gekostet“,<br />
erzählt er. 36 Operationen haben<br />
das verhindert. Nach dreieinhalb<br />
Jahren auf Krücken war an einen<br />
Wiedereinstieg ins Rennradfahren<br />
nicht mehr zu denken. „Trotz Fitnessstudio<br />
bin ich mit den damaligen<br />
Übersetzungen nicht mehr zurechtgekommen.“<br />
Zum Glück kam das<br />
Mountainbike damals auf den Markt.<br />
„Durch die kleineren Übersetzungen<br />
hatte ich wieder Spaß am Radfahren.“<br />
BESSERER DRUCK, BESSERER STOFF<br />
Und erst so konnte er verwirklichen,<br />
wovon er schon früh geträumt hatte.<br />
Erst machte sich der Marketingfachmann<br />
mit einer Werbeagentur selbstständig<br />
und hatte viele Sport- und<br />
Radhändler als Kunden. „Die bedruckten<br />
Trikots waren damals funktionell<br />
nicht das, was man sich vorstellt“,<br />
erinnert er sich.<br />
Vetter machte sich auf die Suche.<br />
Nach einem neuen Druckverfahren<br />
und nach neuen Stoffen. Fündig wurde<br />
er in der Schweiz und in Italien.<br />
Produktionspartner fand er wiederum<br />
in Slowenien und Litauen – und<br />
stellt nun selbst die Radhosen und<br />
Shirts her, die er sich als Jugendlicher<br />
immer gewünscht hat. „Durch die<br />
Nanocolours werden die Stoffe geschont,<br />
die Farbe geht tiefer ins Gewebe<br />
und wir können zugleich auch bessere<br />
Stoffe verwenden.“<br />
Klingt alles gut. Wer überprüft<br />
das Ganze? „Wir haben 36 Sportler<br />
aus der Rad- und Triathlonszene, die<br />
FOTOS: Alexander Scheuber/Harald Wistahler/Susanne Trost<br />
30<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
FACTS ZU DOWE<br />
Für jedes Ausdauersport-Team<br />
das perfekte, individuelle Outfit.<br />
IM JAHR 1993 begann die Firmengeschichte<br />
von Dowe mit einer Marketing-Agentur.<br />
2004 kam dann die<br />
Idee, hoch funktionelle Bekleidung<br />
für den „individuellen Teambereich“<br />
anzubieten. Also: für Vereine, Firmen<br />
und Teams im Rad-, Triathlon- und<br />
Laufsport. Hohe Funktionalität und<br />
Qualität der Bekleidung stehen an<br />
erster Stelle.<br />
DIE PRODUKTPALETTE umfasst Trikots<br />
und Hosen für Rennradfahrer, Moutainbiker<br />
und Freerider; Windwesten,<br />
Jacken; Triathlon- und Laufbekleidung<br />
sowie eine Freizeitkollektion.<br />
VON DER QUALITÄT der Dowe-Bekleidung<br />
können sich alle überzeugen,<br />
die in unserem Leserteam bei<br />
der Salzkammergut-Trophy mitfahren.<br />
Dowe ist nämlich unser neuer<br />
Teamausstatter. Mehr dazu auf Seite<br />
135.<br />
ALLE INFOS:<br />
www.dowe-sportswear.com<br />
unsere Produkte bei allen Bedingungen<br />
testen“, sagt Vetter. Und er verspricht:<br />
„Jeder Verein kann bei uns<br />
ein Promoset bestellen. Wenn er danach<br />
überzeugt ist und für seine ganze<br />
Truppe bei uns einkauft, bekommt<br />
er den Preis des Sets zurück.“ Die Bestellquote<br />
liegt übrigens bei beeindruckenden<br />
98 Prozent. Auch weil<br />
Dowe die Materialien perfekt aufeinander<br />
abstimmt. „Es kann sonst sein,<br />
dass das Shirt den Schweiß abtransportiert,<br />
die Jacke aber nicht und du<br />
erst klatschnass bist“, erklärt Vetter.<br />
Bei Dowe passt das, dank hochwertiger<br />
Materialien zusammen. „Nur Leute,<br />
die extrem stark schwitzen, bleiben<br />
nicht ganz trocken.“<br />
Dowe-Markenbotschafter<br />
Franz Preihs mit dem neu<br />
entwickelten Unterhemd<br />
des deutschen Labels.<br />
Warum Dowe so agieren kann<br />
und warum es keine durchgestylte<br />
Marketingmaschinerie gibt, erklärt<br />
Vetter so: „Wir verdienen mit der<br />
Agentur gutes Geld. Das gibt uns die<br />
Freiheit, die Sportartikel so zu machen,<br />
wie wir es wirklich wollen. Da<br />
können wir auch etwas riskieren.“ So<br />
wie Vetter selbst, als ein junger Mitarbeiter<br />
ihm einen anderen Sitzpolster<br />
für die Radhose einreden wollte. Vetter<br />
kaufte ihm 40 Hosen anderer Hersteller<br />
zum Testen und versprach, das<br />
Polster zu ändern, wenn ein besseresdabei<br />
wäre als das von Dowe. Ist nicht<br />
passiert – und so ist das Sitzpolster<br />
immer noch dasselbe.<br />
KLARE MISSION<br />
Markenbotschafter ist übrigens<br />
Franz Preihs, der steirische Extremradfahrer,<br />
der mehrmals das Race<br />
Across America gefahren ist. Preihs<br />
ist strikter Veganer und keiner, der<br />
sich verbiegen lässt. Er und Vetter haben<br />
sich einst auf einer Autobahnraststätte<br />
kennengelernt und schnell<br />
war klar: Da sind zwei auf derselben<br />
Wellenlänge. Seitdem<br />
fährt Preihs mit Dowe-Bekleidung.<br />
Im Sinne der Qualität<br />
werden alle Produkte zweimal kontrolliert:<br />
Einmal im Werk von einer<br />
externen Prüferin, einmal am Firmenstandort<br />
im baden-württembergischen<br />
Lauchheim. „Daher haben<br />
wir extrem wenige Beanstandungen“,<br />
freut sich Vetter. Und wenn<br />
doch, wird entweder nachgebessert<br />
oder umgetauscht.<br />
Hype, Inszenierung, Turbo-Marketing<br />
sind dagegen nicht die Sache<br />
von Dowe. Daher laufen Innovationen<br />
im Hintergrund. „Das ist harte<br />
Arbeit, die man nicht sieht“, sagt Vetter.<br />
So wie der Gründer ein Bescheidener<br />
ist, der nicht das Rampenlicht<br />
sucht, sondern bei Produktpräsentationen<br />
lieber weiter hinten steht, so<br />
giert auch Dowe nicht um jeden Preis<br />
nach Aufmerksamkeit. „Wir machen<br />
einfach Dinge, die funktionieren.“<br />
Für alle sollen sie funktionieren<br />
– für den Ultrasportler und für „Otto<br />
Normalradler“. Für Mountainbiker,<br />
Freerider und Rennradfahrer. Die<br />
Textilien werden zu fairen Bedingungen<br />
in der EU hergestellt. Und<br />
mit einer Mission, wie Vetter erklärt:<br />
„Hosen und Shirts zu produzieren,<br />
die du nicht spürst. Diesem Ideal<br />
wollen wir so nah wie möglich kommen.“<br />
31
BIKEGUIDE<br />
TEXT: Christoph Lamprecht 32<br />
TERMIN BEIM<br />
„RADDOKTOR“<br />
SCHWERPUNKT ERGONOMIE. Das richtige Bike, die optimale Sitzposition,<br />
die individuell passenden Bauteile und die Bekleidung. Viele Bausteine sind<br />
es, die über helle Freud und schmerzhaftes Leid beim Biken wesentlich mit<br />
entscheiden. Die folgenden Seiten sind dem Thema „Bike-Ergonomie“ gewidmet<br />
– beginnend mit einem Besuch beim Bikefitter.<br />
FOTOS: Thomas Polzer<br />
32<br />
TEXT: Christof Domenig <strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
Das Wissen darum, wie sinnvoll<br />
ein Bikefitting nicht nur<br />
für Profis, sondern auch für<br />
Freizeitbiker ist, verbreitet<br />
sich immer mehr. Auch, weil immer<br />
mehr Händler ein solches Fitting anbieten.<br />
Die Vorteile einer professionell<br />
ermittelten Sitzposition am Rad<br />
überzeugen ja auch wirklich. Noch<br />
einmal für alle, die sich bislang nicht<br />
mit dieser Thematik beschäftigt haben:<br />
Sportliche Fahrer profitieren,<br />
weil sich so die Kraftübertragung aufs<br />
Pedal verbessern lässt. Der zweite,<br />
noch wichtigere Grund: Schmerzen<br />
und Überlastungen aller Art lassen<br />
sich eliminieren. Und das ist wirklich<br />
für jeden, der Rad fährt, interessant.<br />
„MENSCH“ UND „TECHNIK“<br />
„Was aber beim Thema Sitzpositionsoptimierung<br />
oft untergeht, ist die Rolle,<br />
die der Fitter spielt“, meint Jürgen<br />
Knausz, SPORT aktiv-Experte fürs<br />
Thema Bikefitting und Radhändler<br />
im obersteirischen Pöls. „Oft wird es<br />
auf die Technologie dahinter reduziert.<br />
Es kommt bei der Qualität eines<br />
Fittings aber wesentlich auf Erfahrung<br />
und Wissen an – und nicht nur<br />
darauf, welches Equipment zur Verfügung<br />
steht.“<br />
Knausz hat sich als Fitter einen<br />
Namen gemacht. Rund 150 Analysen<br />
führt er jährlich durch. Den „Raddoktor“<br />
nennen ihn manche seiner Kunden<br />
mittlerweile, erzählt er. Und der<br />
Vergleich ist gar nicht so weit hergeholt.<br />
Beim Arzt zählt schließlich auch<br />
nicht nur die technische Ausstattung<br />
der Ordination. Am Wichtigsten sind<br />
Wissen und Einfühlungsvermögen.<br />
Andererseits stößt auch ein herausragender<br />
Medicus an seine Grenzen,<br />
wenn er eine Untersuchung mangels<br />
technischem Gerät nicht durchführen<br />
kann.<br />
Raddoktor Knausz ordiniert<br />
selbst mit High-Tech-Unterstützung.<br />
Neben dem verbreiteten Fitting-System<br />
von „Radlabor“ nutzt er auch ein<br />
Videoanalysesystem, bei dem die Sitzposition<br />
dynamisch, also im Pedalieren<br />
unter die Lupe genommen werden<br />
kann.<br />
Der Experte<br />
JÜRGEN KNAUSZ ist Radhändler<br />
und Inhaber von „Sport2000<br />
Knausz“ in Pöls (St). Er führt<br />
rund 150 Bikefittings jährlich<br />
durch. Wichtig: Da ein Fitting<br />
Zeit in Anspruch nimmt (im<br />
Schnitt 80–100 Minuten), vorher<br />
einen Termin vereinbaren.<br />
Das Fitting ist beim Kauf eines<br />
Rads gratis, sonst kostet es €<br />
90,–<br />
KONTAKT:<br />
Tel.: 0 35 79/200 90 bzw.<br />
0676/97 04 723<br />
E-Mail: j.knausz@ainet.at<br />
www.radsportknausz.at<br />
man auch sein eigenes Bike mitbringen<br />
und sich die Sitzposition optimieren<br />
lassen. Doch wenn zum Beispiel<br />
die Rahmengröße nicht wirklich zu<br />
den Körperproportionen passt, wird<br />
auch die beste Einstellung letztlich<br />
nur ein Kompromiss.<br />
Das „Fitting-Gespräch“ beginnt<br />
ebenfalls fast wie ein Arztbesuch: Mit<br />
einer „Anamnese“. Knausz befragt seinen<br />
Kunden eingehend nach dessen Bike-Gewohnheiten.<br />
Wie oft biket er, wie<br />
lang, wie intensiv? Welche Ziele verfolgt<br />
er, fährt er Rennen? Welche Distanzen?<br />
Hat er schon einmal Probleme<br />
mit chronischen oder akuten Schmerzen<br />
gehabt?<br />
Diese Informationen sind auch<br />
nützlich, wenn es darum geht, erstmals<br />
das passende Rad zu finden. Selbst<br />
Kaufentscheidungen, die mit der Sitzposition<br />
vordergründig nichts zu tun<br />
haben, gehören für Knausz zum „Gesamtpaket“.<br />
Einfache Fragen wie: die<br />
Entscheidung zu einer Laufradgröße,<br />
zum Carbon- oder Alurahmen oder<br />
zur Einfach-, Zweifach- oder Dreifachkurbel.<br />
„Es geht schließlich darum,<br />
dass der Kunde zu 100 Prozent Freude<br />
an seinem Rad hat“, sagt Knausz.<br />
KRAFT UND BEWEGLICHKEIT<br />
Die Vermessung der Körperproportionen<br />
mit dem „Radlabor“-System ist ein<br />
wichtiger Schritt. Innenbeinlänge, Unterschenkellänge,<br />
Armlänge oder<br />
Brustbeinhöhe werden mithilfe eines<br />
Bodyscanners ermittelt und in der Radlabor-Software<br />
erfasst.<br />
Menschen lassen sich jedoch<br />
nicht auf Zahlen reduzieren. Mindestens<br />
ebenso wichtig ist die Analyse des<br />
muskulären Zustands, insbesondere<br />
der Rumpfkraft und der Beweglichkeit.<br />
Mit verschiedenen Übungen<br />
kommt Knausz dem körperlichen Zustand<br />
des Kunden auf die Spur. Wieder<br />
ein wichtiges Puzzleteil, das am Ende<br />
das Gesamtbild ergibt.<br />
„Ohne fundierte Kenntnisse in<br />
funktioneller Anatomnie ist keine<br />
professionelle Sitzpositionsanalyse<br />
möglich. Nicht nur die Beinmuskeln<br />
spielen beim Radfahren eine Rolle,<br />
sondern die Muskulatur des gesamten<br />
ES BEGINNT BEIM RADKAUF<br />
Ein Bikefitting beginnt idealerweise<br />
schon mit dem Radkauf. Zwar kann<br />
Am Video lässt sich die Pedalier-Bewegung in Einzelbilder zerlegen und analysieren.<br />
33
ERGONOMIE<br />
„Nicht die Zeit zählt,<br />
die ein Fitting in<br />
Anspruch nimmt,<br />
sondern das Ergebnis.<br />
Es dauert so lange, wie<br />
es dauern muss.“<br />
BIKEFITTER<br />
JÜRGEN KNAUSZ<br />
ERGONOMISCHE BIKEPARTS<br />
GESÄSS UND HÄNDE<br />
SIND „BRENNPUNKTE“<br />
Sättel und Griffe sollen mit der Anatomie von Bikern, mit<br />
dem Einsatzbereich und mit der Sitzposition harmonieren.<br />
Serienteile schaffen das nur in wenigen Fällen.<br />
Körpers. Gerade Bewegungsbeschwerden<br />
beim Radfahren können<br />
vielfältige und komplexe Ursachen<br />
haben“, erklärt Jürgen Knausz.<br />
Der Sitzknochenabstand wird gemessen,<br />
um den passenden Sattel zu<br />
finden. Ein „Brennpunkt“ bei vielen<br />
Bikern: „Doch der Abstand der Sitzknochen<br />
allein lässt noch nicht auf<br />
den idealen Sattel schließen, sondern<br />
es ist dabei auch der Sitzwinkel zu berücksichtigen“,<br />
erklärt Knausz. Auch<br />
Serien-Griffe sind oft weit vom Optimum<br />
entfernt (siehe rechts).<br />
DIE FEINJUSTIERUNG<br />
Ist ein Rad gefunden, eine (grundsätzlich)<br />
passende und auf die persönlichen<br />
Bedürfnisse abgestimmte Sitzposition<br />
einmal ermittelt und ist diese<br />
Sitz- und Lenkerposition mittels<br />
Kreuzlasers eingestellt, dann wird<br />
noch weiter feinabgestimmt. Zumindest<br />
beim Bikefitter Jürgen Knausz.<br />
Das Bike kommt dabei etwa auf<br />
die Rolle und der Biker wird beim Pedalieren<br />
gefilmt. Dem idealen Kniewinkel<br />
wird so zum Beispiel nachgespürt.<br />
Passt der nicht, empfiehlt der Fitter<br />
eine andere Kurbel. Auch Fußfehlstellungen<br />
sind ein Thema, das überprüft<br />
wird, oder die Position der Pedalclips<br />
an den Schuhen.<br />
Im Schnitt dauert ein Bikefitting<br />
beim Pölser Raddoktor 80 bis 100 Minuten<br />
– „aber die Zeit ist nicht wichtig,<br />
sondern das Ergebnis.“ Und dieses<br />
Ergebnis überzeugt 99 Prozent seiner<br />
Kunden: „Viele kommen auf Empfehlung<br />
erstmals zu mir – Mundpropaganda<br />
wirkt ganz stark. Was ich auch<br />
oft als positive Rückmeldung bekomme:<br />
dass Biker zuvor gar nicht wussten,<br />
wie gut sich ein Rad eigentlich anfühlen<br />
kann!“<br />
Die Bedeutung ergonomischer<br />
Bikeparts wird generell stark<br />
unterschätzt“, hält Gernot Loidl<br />
von „Sail and Surf“ fest. Das Unternehmen<br />
aus Bad Goisern (OÖ) importiert<br />
unter anderem Sättel und Griffe<br />
von Ergon, einem Hersteller, der sich<br />
besonders dem Thema ergonomischer<br />
Bauteile widmet.<br />
Ein Grund, warum das Sitzen oft<br />
Probleme verursacht, wird von Ergon<br />
einleuchtend erklärt: „Der größte Teil<br />
des Körpergewichts lastet auf einer<br />
kleinen Sattelfläche. Der Sitzbereich<br />
zählt auch zu den sensibelsten Regionen<br />
des Körpers. Wird das Gewicht<br />
nicht gleichmäßig auf die unempfindlichen<br />
Stellen des Gesäßes übertragen,<br />
entstehen Lastspitzen, die zu<br />
Beschwerden führen.“ Neben Schmerzen<br />
sind auch Taubheitsgefühle ein<br />
verbreitetes Phänomen.<br />
„Für die Druckverteilung muss<br />
das Zusammenspiel von Sitzknochenabstand<br />
und Oberkörperneigung harmonieren“,<br />
weiß auch Gernot Loidl.<br />
Der Sitzknochenabstand verringert<br />
sich zunehmend, je geneigter die Sitzposition<br />
ist – deshalb sind Sportsättel<br />
viel schmäler als Tourensättel. „Die<br />
Sattelbreite ist so zu wählen, dass einerseits<br />
genügend Auflagefläche zur<br />
Verteilung bereitgestellt wird, und<br />
andererseits die Oberschenkel noch<br />
Sattel und Griff sind die beiden wichtigsten<br />
Teile eines Rads, die die Ergonomie betreffen.<br />
frei rotieren können. Nerven und Blutbahnen<br />
dürfen nicht abgeklemmt werden.<br />
Ein ‚Entlastungskanal‘ schafft<br />
Abhilfe und verteilt den Druck auf unempfindliche<br />
Stellen.“<br />
TAUBE, SCHMERZENDE HÄNDE<br />
Ein fast ebenso empfindlicher, komplexer<br />
Körperteil ist die Hand – Loidl:<br />
„Die Hände stützen einen großen Teil<br />
des Oberkörpergewichts am Lenker<br />
ab, was einen ständigen, hohen Druck<br />
auf kleiner Fläche ergibt. So können<br />
Nervenbahnen gereizt werden.“ Sensibilitätsstörungen,<br />
Kribbeln und Taubheitsgefühle<br />
in den Händen kennen<br />
ebenfalls viele Biker. Ergonomische<br />
Griffe verteilen den Druck und verhindern,<br />
dass das Handgelenk abknickt –<br />
auch bei fortschreitender Ermüdung.<br />
Jede Hand ist außerdem anders.<br />
„Ergon-Griffe gibt es für unterschiedliche<br />
Handformen und -größen wie<br />
auch für unterschiedliche Einsatzbereiche.<br />
Ein Tourenbiker braucht zum<br />
Beispiel einen anderen Griff als ein Enduro-Fahrer.“<br />
Was jedoch zu beachten ist: Auch<br />
der beste Sattel und Griff kann nur perfekt<br />
eingestellt wirklich funktionieren.<br />
Auch Gernot Loidl empfiehlt mit<br />
Nachdruck ein Bikefitting.<br />
MEHR ZUM THEMA:<br />
www.ergon-bike.com<br />
FOTOS: Ergon<br />
34<br />
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ERGONOMIE<br />
DRUCK<br />
RAUSNEHMEN!<br />
Auch Bekleidung trägt zum ergonomischen Biken bei. Während aber kein Biker auf<br />
eine Hose mit hochwertigem Sitzpolster verzichtet, wird auf die Hände oft vergessen.<br />
Was ein Fehler ist – dargestellt am Beispiel Handschuhe und der Marke Chiba.<br />
T<br />
aube Finger und schmerzende<br />
Hände: Dieses unangenehme<br />
Phänomen kennen viele Biker. Je<br />
länger die Touren dauern, desto höher<br />
wird das Risiko. „In 90 Prozent der Fälle<br />
haben Schmerzen und Taubheitsgefühle<br />
in den Händen beim Radfahren<br />
mit zu viel Druck auf bestimmte Nerven<br />
zu tun“, erklärt Handschuherzeuger<br />
Marcus Chiba. Aufgrund der Erschütterungen<br />
und Vibrationen im<br />
Gelände sind Mountainbiker noch<br />
stärker gefährdet als Straßenradfahrer.<br />
Wenn das Handgelenk – etwa aufgrund<br />
fortschreitender Ermüdung –<br />
auf unnatürliche Weise geknickt<br />
wird, so verschärft sich die Lage noch<br />
einmal.<br />
Tritt ein taubes Gefühl in den<br />
Händen auf, dann lässt sich zumeist<br />
einer von zwei Nerven als Übeltäter<br />
entlarven.<br />
• Einerseits der Ulnar-Nerv (siehe die<br />
schematische Darstellung rechts<br />
oben), der zum Ringfinger und kleinen<br />
Finger führt. Legt sich das Taubheitsgefühl<br />
über die Handaußenseite,<br />
dann liegt der Grund meist beim Ulnar-Nerv.<br />
• Gefährdet ist andererseits der Medianus-Nerv,<br />
der Mittel- und Zeigefinger<br />
Der Experte<br />
MARCUS CHIBA ist Geschäftsführer<br />
bei CHIBA Gloves Germany mit Sitz im<br />
oberbayerischen Teisendorf.<br />
Beim BioXCell-System von Chiba befindet<br />
sich über dem Gelpolster am Außenballen<br />
ein zusätzliches Dämpfungselement:<br />
Diese 8 mm dicke Polsterung<br />
an Innen- und Außenseite sorgt für den<br />
notwendigen Schutz des Karpaltunnels<br />
sowie des Ulnar-Nervs.<br />
MEHR INFOS:<br />
www.chiba.de<br />
sowie den Daumen versorgt. Anhaltender<br />
großer Druck in diesem Bereich<br />
kann sogar der Auslöser für das<br />
sogenannte „Karpaltunnelsymptom“<br />
sein. Dabei treten die Schmerzen anfangs<br />
nur während der Belastung auf.<br />
Werden aber über längere Zeit keine<br />
Gegenmaßnahmen ergriffen, kann<br />
das zu chronischen Schmerzen, zu<br />
verminderter Kraft beim Zugreifen<br />
oder auch zu Schlaflosigkeit führen.<br />
RECHTZEITIG GEGENSTEUERN<br />
Deshalb ist es wichtig, nicht abzuwarten,<br />
sondern zu handeln, sobald solche<br />
Probleme bemerkt werden: „Schmerzen<br />
sind nicht nur unangenehm, sondern<br />
führen auch unbewusst zu Fehlhaltungen.<br />
Zudem verringert sich oft<br />
die Aufmerksamkeit beim Biken, worunter<br />
Fahrtechnik und Koordination<br />
leiden“, warnt Marcus Chiba.<br />
Um Beschwerden, die beim Biken<br />
auftreten, kurzfristig zu lindern, helfe<br />
oft einfach eine Pause: „Hand vom Lenker<br />
nehmen, ausschütteln und hängen<br />
lassen.“<br />
FOTOS: Chiba, Thomas Polzer<br />
36<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
ZENTRALNERV<br />
QUERLAUFENDES<br />
CARPALBAND<br />
SEHNEN<br />
Langfristige Besserung kann<br />
über ein professionelles Einstellen der<br />
Sitzposition erreicht werden – empfiehlt<br />
auch Chiba, sich mit Bikefitting<br />
zu beschäftigen. Auch Umbauten am<br />
Bike sind, sofern professionell geplant<br />
und durchgeführt, eine taugliche<br />
Maßnahme, betont der Chiba-Geschäftsführer.<br />
Ergonomisch geformte<br />
Griffe seien in vielen Fällen eine Möglichkeit,<br />
die Kompression der betroffenen<br />
Nerven zu reduzieren. Bar ends<br />
ermöglichen Abwechslungsmöglichkeiten<br />
beim Greifen, was ebenfalls Belastungsspitzen<br />
verhindert.<br />
Weniger überzeugt ist der Experte<br />
von einer anderen Maßnahme, die<br />
ebenfalls öfters versucht wird: „Oft<br />
werden Griffe, Bremshebel und<br />
Schalttrigger so montiert, dass das<br />
Handgelenk möglichst durchgestreckt<br />
bleibt. Auf diese Weise lastet<br />
allerdings der Großteil des Drucks auf<br />
dem Daumen anstatt auf Ballen und<br />
Handinnenfläche, sodass die Schmerzen<br />
nicht eleminiert, sondern bloß<br />
verlagert werden.“<br />
DIE ROLLE DER HANDSCHUHE<br />
Als eine preiswerte und unkomplizierte<br />
ergonomische Zusatzmaßnahme<br />
ist auch der Einsatz speziell gepolsterter<br />
Handschuhe zu sehen.<br />
Solcher, wie man sie beim deutschen<br />
Spezialisten Chiba im Berchtesgadener<br />
Land entwickelt. Marcus Chiba erklärt<br />
die Funktion so: „Kernstück des<br />
BioXCell-Systems ist ein doppeltes<br />
Gelkissen an den Handballen der<br />
Handaußenseite. Diese doppelte Gelpolsterung<br />
schützt einerseits den Ulnarnerv<br />
perfekt und andererseits<br />
BIOXCELL<br />
KARPALTUNNEL<br />
ULNAR-NERV<br />
KARPALTUNNEL<br />
wird der Mittelbereich der Hand angehoben,<br />
sodass der Lenker nicht mehr<br />
auf den Carpaltunnel drücken kann.“<br />
In 80 Prozent der Fälle seien einschlafende<br />
Hände dann kein Problem<br />
mehr, verspricht der Chiba-Geschäftsführer.<br />
„ Hat man trotzdem noch Probleme,<br />
liegt es meist an der Handhaltung<br />
und eine veränderte<br />
Griff position kann Hilfe bringen.“<br />
Man sieht: Es lohnt sich, sich bei<br />
der Auswahl seiner nächsten Bike-Handschuhe<br />
ein paar Gedanken<br />
mehr zu machen.
BIKEGUIDE<br />
AM WEG<br />
ZUM<br />
DOLOMITEN-<br />
MANN<br />
BITTE WARTEN!<br />
Vom Mountainbike-Neuling zum Dolomitenmann: Redakteur Georg Michl wagt<br />
dieses Experiment und ist seit Jänner im Training. Hier sein Bericht zur aktuellen Lage.<br />
Man kennt das aus der Kindheit,<br />
als sich der Advent gefühlte<br />
2.578 Tage gezogen<br />
hat und man wochenlang<br />
auf nichts anderes gewartet hat als auf<br />
das eine Packerl. Wenn es dann endlich<br />
vor einem gelegen ist, waren die<br />
Hände feucht und man spürte seinen<br />
Herzschlag am Hals. Endlich. Man<br />
reißt den Karton auf. Wie ein ausgehungerter<br />
T-Rex zerfetzt man seine<br />
Beute, diesen elendigen 100-fach-zugepickten<br />
Karton und dann liegt es<br />
vor einem.<br />
Das falsche Geschenk. Der T-Rex<br />
hat „Tofu“ erlegt. In meinem Fall war<br />
es ein Mountainbike, aber das Rad mit<br />
dem ich den Dolomitenmann bestreiten<br />
soll, war zu klein. Im niederländischen<br />
Giant-Hauptquartier gab es<br />
wohl einen Zahlensturz bei meiner<br />
Größe. 1,79 Meter statt 1,97 und schon<br />
steht quasi ein Kinderrad in meinem<br />
Wohnzimmer. Bei einer Probefahrt<br />
habe ich mir dann drei Mal das Knie<br />
gegen den Lenker geschlagen. Da half<br />
auch der lange Vorbau nichts mehr.<br />
Wie ein Affe auf dem Schleifstein oder<br />
besser Kieselstein. Hup Holland, ab<br />
nach Haus mit dem Large-Rahmen<br />
und wieder rauf aufs Rennrad.<br />
WEITER IN DER AUFBAUPHASE<br />
Grundlage ist Grundlage – man muss<br />
es positiv sehen und auch die Profi-Biker<br />
verbringen in der Aufbauphase<br />
viel Zeit auf dem Renner, denn der<br />
Vorteil ist, dass so in den gewünschten<br />
Leistungsbereichen konstanter<br />
trainiert werden kann.<br />
Im Gelände sind extreme Spitzen<br />
nach oben und unten ja nicht zu vermeiden.<br />
So geht es derzeit wie vor dem<br />
Ötztaler-Radmarathon: Langes Pedalieren<br />
im Grundlagenbereich und gelegentliche<br />
Kraftintervalle an oder<br />
über der Schwelle, bei denen die zehn<br />
Minuten noch langsamer vergehen,<br />
als der gesamte Advent. Komischerweise<br />
verfliegt die Zeit zwischen den<br />
Kraftakten so schnell wie seinerzeit,<br />
als ich in den letzten Minuten der Mathematik-Schularbeit<br />
erst auf die<br />
mögliche Lösung gekommen bin.<br />
FOTOS: Thomas Polzer, Giant, kk<br />
TEXT: Georg Michl<br />
38<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
DIE BREMSEN GLÜHEN<br />
Trotz aller Rennrad-Freude ist es an<br />
der Zeit, sich mit den harten Fakten<br />
auseinanderzusetzen, den Renndaten.<br />
Schluss mit der romantischen<br />
Vorstellung eines Wochenend-Almhütten-Ausflugs:<br />
Zuerst warten beim<br />
Dolomitenmann ein elendig langer<br />
15-Kilometer-Anstieg mit einigen Tragepassagen<br />
auf die Biker und dann<br />
eine Abfahrt von 13 Kilometern, unter<br />
anderem über eine ehemalige Weltcup-Skipiste.<br />
Das durchschnittliche<br />
Gefälle in der Abfahrt nach Lienz beträgt<br />
26,4 Prozent. Sauber!<br />
Der Blick in die Bestenliste lässt<br />
meine Kinnlade blitzartig nach unten<br />
schnellen: Der Tscheche Kristian Hynek<br />
hält den Streckenrekord mit<br />
1:36:50 Stunden. Öha. Snowboard-Ass<br />
und Wahllienzer Benjamin Karl benötigte<br />
im Vorjahr 2:11:01 Stunden und<br />
echte Hobbetten bis zu 3:20 Stunden.<br />
„Du sagst dir, dass es ‚nur‘ ein Berg ist<br />
und es schon nicht so schwierig sein<br />
wird. Du wirst dann aber jedes Jahr eines<br />
besseren belehrt. Und wenn du<br />
endlich oben bist, stehen dir noch die<br />
Abfahrt und der giftige Gegenanstieg<br />
bevor“, verrät Benjamin Karl.<br />
Das beruhigt nicht wirklich. „Die<br />
Abfahrt ist der wahre Knackpunkt“,<br />
sagt Karl weiter, „sie ist zwar technisch<br />
nicht so anspruchsvoll, aber extrem<br />
steil und verdammt schnell und<br />
so kommt es zu großen Problemen mit<br />
überhitzenden Bremsen. Da bekommen<br />
viele Fahrer große Augen.“ Kompromisse<br />
gibt es da eher keine. Wer<br />
schnell sein will, muss riskieren.<br />
„Wenn du so fährst, dass die Bremsen<br />
nicht überhitzen, bist du richtig langsam<br />
und verlierst bergab wirklich<br />
Das begehrte Stück kam leider<br />
in der falschen Rahmengröße:<br />
Georg muss sich bis<br />
zur ersten Ausfahrt auf seinem<br />
Giant-XTC-Advanced-<br />
29er noch gedulden.<br />
viel.“ Karl kommt zusätzlich zu seinem<br />
spezifischen Training für den<br />
Snowboardweltcup und diverse Großereignisse<br />
im Jahr übrigens auf rund<br />
7.000 Kilometer auf dem Rad – Rennrad<br />
und Mountainbike.<br />
HARDTAIL ODER FULLY?<br />
Wie alles im Leben ist beim Mountainbiken<br />
auch die Wahl des Bikes ein<br />
Kompromiss. So leicht wie nur irgendwie<br />
möglich für den Aufstieg, robust<br />
für die Abfahrt. Und da kommt natürlich<br />
wieder das leidige Thema Gewicht<br />
zum Tragen (in den Aufstiegspassagen<br />
sogar wortwörtlich). Die<br />
meisten Athleten ziehen beim Dolomitenmann<br />
das Hardtail dem Race-Fully<br />
vor. „Es geht knapp 1.600 Höhenmeter<br />
hinauf, da hat das Gewicht<br />
schon einen großen Einfluss auf die<br />
Leistungsfähigkeit. Ein Fully bringt<br />
in der Abfahrt zwar Komfort, wiegt<br />
aber eben mehr“, sagt Karl.<br />
Und Gewichtsersparnis geht ins<br />
Geld, denn ein Kilogramm weniger<br />
bei einem Rad kostet zirka 1.000 Euro<br />
mehr, frei nach dem Motto „Karbon<br />
statt Kondition“ kann somit die Brieftasche<br />
einen gehörigen Beitrag leisten.<br />
Selbst wenn Geld keine Rolex<br />
spielt, hat irgendwann aber auch die<br />
Kohlenstofffaser ihr Limit erreicht.<br />
Und diese Grenze liegt für massivere<br />
Biker (wie mich) teilweise gefährlich<br />
niedrig. Vor allem bei Laufrädern sollte<br />
daher vor dem Kauf der edlen Teile<br />
das erlaubte Systemgewicht, vom Biker<br />
über das Rad bis hin zum Riegel,<br />
geprüft werden. Sicher ist sicher, denn<br />
wenn sich einmal die Speichen unter<br />
einem zerbröseln, nimmt der Spaß ein<br />
jähes und schmerzvolles Ende.<br />
DIE LAUFRÄDER SIND DA!<br />
Ich habe mich bei den Laufrädern für<br />
die belastbarere Alu-Variante entschieden.<br />
Karbon ist zwar ebenso belastungsfähig,<br />
oder fallweise sogar<br />
„stärker“ – allerdings ist das höchst -<br />
zulässige Systemgewicht meist niedriger.<br />
Als ich die zwei Packerl von<br />
Laufradhersteller Mavic aufgerissen<br />
habe, musste ich als Rennradfreund<br />
kurz schlucken. In Relation zum Material<br />
für die Straße sind die 29er-Walzen<br />
optisch echte Monster. Aber sie<br />
bringen einen großen Vorteil. „Die<br />
29er laufen viel ruhiger und so fühlt<br />
sich ein gutes Hardtail an wie ein<br />
schlechtes Fully“, erklärt Karl.<br />
Die Wahl der Mäntel und des Reifendruck<br />
ist dann nicht nur Geschmacks-,<br />
Witterungs- und vor allem<br />
Erfahrungs-Sache und schon<br />
habe ich wieder etwas zum Tüfteln,<br />
wenn der richtige „Bock“ dann endlich<br />
da ist. Zudem werde ich an meinem<br />
Rad zumindest die Bremsen<br />
upgraden und vorne eine Scheibe mit<br />
200 Millimetern Durchmesser fahren.<br />
Selbst mit idealem Wettkampfgewicht<br />
bin ich weit über dem eines<br />
durchschnittlichen Mountainbikers.<br />
Je nach Erzeuger und Produkt gibt es<br />
Umrüst-Sätze mit Adaptern. Allerdings<br />
sollte es erstens von einem Fachmann<br />
umgerüstet und zweitens auch<br />
für Gabel oder Rahmen zulässig sein.<br />
Zum Glück habe ich aber beim<br />
Systemgewicht auch ohne den Einsatz<br />
des Bausparers und von Karbon noch<br />
massives Einsparungspotenzial. In<br />
diesem Sinne, Mahlzeit.<br />
Der Bike-Neuling<br />
GEORG MICHL ist Sportredakteur bei<br />
der Kleinen Zeitung in Graz und begeisterter<br />
Freizeitsportler. <strong>2017</strong> hat sich der<br />
Ironman-erprobte Mountainbike-Neuling<br />
ein ambitioniertes Ziel gesetzt: die<br />
Teilnahme am Dolomitenmann im September.<br />
Von seinem Weg dorthin berichtet<br />
er in jeder <strong>SPORTaktiv</strong>-Ausgabe.<br />
E-MAIL: georg.michl@kleinezeitung.at<br />
39
BIKEKATEGORIE<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-TECHNIKCHECK<br />
... BEIM<br />
TOUREN- UND<br />
ALL MOUNTAIN-BIKE<br />
Ihre Federwege sind mittellang, die Bikes deshalb keineswegs Durchschnitt.<br />
Im Gegenteil: Für viele Biker sind Touren- und All Mountain-Bikes die goldene Wahl.<br />
RAHMEN<br />
Die allgegenwärtigen Endurobikes haben in den<br />
letzten Jahren die bewährten Touren-Fullies ein<br />
wenig verdrängt. Nicht unbedingt zu Recht, denn<br />
nicht jeder Biker steht auf verblockte Trails und große<br />
Sprünge. Wer einfach nur auf schmalen Wegen<br />
bergauf und -ab durchs Gelände will, für den sind<br />
Touren-Fullies im 29er-Reifen-Format, mit moderaten<br />
Federwegen (rund 130 mm) genau richtig.<br />
Auch die All Mountain-Bikes leiden ein wenig unter<br />
dem Endurotrend. Dabei haben sie nach wie<br />
vor den breitesten Einsatzbereich aller MTBs. Die<br />
Geometrie ist stärker downhillgeprägt als bei Touren-Fullies,<br />
aber noch nicht so extrem wie bei den<br />
Enduros.<br />
Im Vergleich zu den eher sportlichen Tourenbikes<br />
sind All Mountain-Rahmen stabiler, die Sitzposition<br />
ist ein wenig aufrechter, der Lenkwinkel flacher:<br />
Das sorgt für mehr Spaß und Kontrolle in der Abfahrt.<br />
Preiswertere All Mountain-Bikes sind meist<br />
komplett aus Alu, mit dann oft höherwertiger Ausstattung.<br />
RÄDER, REIFEN<br />
Bei den All Mountains hat sich 27,5 Zoll durchgesetzt<br />
– als sehr guter Kompromiss aus Wendigkeit<br />
und Spurtreue. Die Reifenbreite liegt üblicherweise<br />
um 2,2 bis 2,4 Zoll; das B-Plus-Format mit bis zu drei<br />
Zoll findet sich vor allem aus Gewichtsgründen in<br />
dieser Klasse eher selten.<br />
Touren-Fullies sind oft auf 29er-Laufrädern unterwegs:<br />
Das starke Überrollverhalten der großen<br />
Räder im schlechten Gelände kommt den technisch<br />
nicht immer ganz so versierten Tourenbikern entgegen.<br />
Einziger Nachteil: Das im Vergleich zu 27,5 Zöllern<br />
rund 1 kg höhere Gewicht.<br />
FEDERGABEL<br />
Ein Federweg von 140 mm bis 150 mm ist in der All<br />
Mountain-Klasse üblich; oft auch schon die dicken,<br />
standfesteren 34-mm-Gabeln. Lockout ist Standard,<br />
gern auch für die ganze Plattform. Touren-Biker sind<br />
in der Regel mit 120 oder 130 mm Federweg unterwegs,<br />
gelegentlich schon mit 34er-Tauchrohren.<br />
BREMSEN<br />
Die üblichen Scheibengrößen sind 180 mm vorn und<br />
hinten. Größere und/oder schwerere Biker sind mit<br />
200 mm/180 mm gut beraten – vor allem, wenn sie<br />
es downhill gern krachen lassen.<br />
TEILE<br />
Vario- oder Telesattelstützen, die sich vom Cockpit<br />
aus absenken lassen, sind bei höherwertigen All<br />
Mountain-Bikes und auch bei vielen Touren-Fullies<br />
Standard. Sie lassen sich für € 250,– bis 300,– (mit<br />
Einbau) auch nachrüsten – eine sinnvolle Investition,<br />
da sie das Bergabfahren deutlich sicherer machen.<br />
Wer stellt schon mit der Hand den Sattel für<br />
eine 50-m-Downhillpassage runter und danach wieder<br />
rauf ...<br />
Der All-Mountain-Lenker ist im Vergleich zum Touren-Fully<br />
breiter und höher, für besseres Manövrieren<br />
in engen Trails – zudem ist er oft gekröpft. Die<br />
aufrechtere Sitzposition macht das Bergabfahren<br />
sicherer.<br />
ANTRIEB<br />
Sowohl in der All Mountain- als auch der Touren-Kategorie<br />
sind ab der Mittelklasse ausschließlich<br />
Zweifach-Antriebe, meist mit Elffach-Kassetten<br />
montiert. Sie bieten kaum weniger „echte“ Übersetzungen<br />
wie 3x10, wo Überschneidungen häufiger<br />
sind. Einfach-Zahnkränze werden meist nur bei Top-<br />
All Mountain-Bikes verbaut, dann überwiegend die<br />
neue Sram Eagle mit 12 Ritzeln.<br />
FOTO: Trek Bikes<br />
40<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
41
MATERIAL<br />
IM SCHAUFENSTER:<br />
6 TOUREN- & ALL MOUNTAIN-BIKES<br />
Verlässliche Gefährten für alle Fälle: Diese Touren- und All Mountain-Bikes sind echte „Allzweckwaffen“.<br />
MARIN HAWK HILL<br />
Rahmen: 6061 Aluminium, Butted & Hydroformed / Gabel:<br />
RockShox Recon Silver RL 120 mm/ Dämpfer: X Fusion 02 Pro R<br />
/ Schaltung: Shimano Deore / Bremsen: Shimano BR-M315 /<br />
Gewicht: 12,4 kg / Preis: € 1.599,–<br />
Highlights: Auch wenn man keine Unsummen ausgeben will,<br />
hat man ein tolles Bike verdient – wie das neue Hawk Hill! Es<br />
kommt mit 27,5“-Rädern, einem „Butted & Hydroformed“-Aluminium-Chassis<br />
und MultiTrac-Hinterbau mit 120 mm Federweg.<br />
Der Shimano-Deore-2x10-Antrieb überträgt die Power<br />
auf die Trails, während die hydraulischen Shimano-Scheibenbremsen<br />
und die 27 mm breiten Double-Wall Alloy-Felgen Sicherheit<br />
geben.<br />
WEB: www.marinbikes.com<br />
MERIDA ONE TWENTY 9.900<br />
Rahmen: One Twenty light / Gabel: Fox Rhythm 34 Float /<br />
Dämpfer: RockShox Monarch RL / Schaltung: Shimano XT<br />
GS Shadow+ / Bremsen: Shimano XT / Gewicht: 13,5 kg /<br />
Preis: € 2.799,–<br />
Highlights: Viel Vortrieb bergauf, ein hochwertiges Fahrwerk<br />
und vernünftiges Gewicht – das One Twenty von<br />
Merida ist ein Allround-Touren-Bike, wie man es sich<br />
wünscht. Bergauf packt es auch steilste Passagen problemlos<br />
und ohne am Hinterbau zu wippen. Die Sitzposition<br />
ist angenehm, leicht sportlich gestreckt. Berg ab<br />
spricht die Federung sensibel an – die 120 mm Federweg<br />
fühlen sich nach mehr an. Selbst ruppige Trail-Passagen<br />
bringen das One Twenty nicht aus der Ruhe.<br />
WEB: www.merida-bikes.com/de_at<br />
NAKITA ENGINE RACE<br />
Rahmen: Carbon UD / Gabel: RockShox Yari RC 150 mm /<br />
Dämpfer: RockShox Monarch RL / Schaltung: Shimano XT/MIX<br />
Shadow Plus / Bremsen: Shimano AM506 / Gewicht: 13,4 kg /<br />
Preis: € 3.699,–<br />
Highlights: Das vortriebsfreudige All-Mountain Plus aus<br />
Carbon sorgt mit seinem geringen Gewicht für Gipfelstürmer-Qualitäten<br />
auf ausgedehnten Touren bis hin zur Alpenüberquerung.<br />
Der moderne Tretlagerstandard sorgt für höhere<br />
Rahmensteifigkeit und trägt zur Antrittstärke des Engine<br />
bei. Mit 150 mm Federweg lässt es sich selbst auf technischen<br />
Trails nicht unterkriegen und sorgt für ein Plus an Fahrkomfort<br />
und Kontrolle.<br />
WEB: www.nakita.at<br />
ROCKY MOUNTAIN ELEMENT 999 RSL<br />
Rahmen: Smoothwall Carbonrahmen C13 / Gabel: Fox 34<br />
Float Factory 120 mm / Dämpfer: Fox Float DPS Remote<br />
Factory / Schaltung: SRAM XX1 Eagle / Bremsen: SRAM Level<br />
Ultimate / Gewicht: 10,9 kg / Preis: € 10.500,–<br />
Highlights: Das Bike ist das Ergebnis aus 20 Jahren auf den<br />
Siegertreppchen dieser Welt. Das neue Element bietet<br />
eine noch effizientere Federungsperformance, eine überarbeitetete<br />
Marathon Geometrie, RIDE-9-Einstellungsmöglichkeiten<br />
und Platz für zwei Wasserflaschen im vorderen<br />
Rahmendreieck. Rocky Mountain hat nichts dem Zufall<br />
überlassen und jedes noch so kleine Detail auf der Suche<br />
nach ultimativer Fahrdynamik, Spurtreue und konkurrenzlosem<br />
Speed perfektioniert.<br />
WEB: www.bikes.com<br />
FOTOS: Hersteller<br />
42<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
SIMPLON RAPCON 140 PRO 22<br />
Rahmen: Carbon / Gabel: RockShox Revelation / Dämpfer:<br />
RockShox Deluxe RT3 / Schaltung: Shimano Deore XT 22<br />
Gang / Bremsen: Shimano Deore XT M8000 /<br />
Gewicht: 12,1 kg / Preis: € 4.399,–<br />
Highlights: Das Rapcon mit 27,5“-Laufrädern und 140<br />
mm Federweg macht keine Kompromisse. Von Marathon<br />
bis Alpencross, von Schotter touren bis Trail Riding<br />
ist alles möglich. Der leichte und stabile Carbonrahmen<br />
sowie die optimierte Kinematik sorgen für<br />
einen effizienten Vortrieb und ein sehr komfortables<br />
Fahrverhalten.<br />
WEB: www.simplon.com<br />
Trail_II_NS_200X135_Advertisement_<strong>2017</strong>_BIKE_SCOTT_Sports_DE.pdf 1 16.03.17 14:45<br />
TREK FUEL EX 8 29<br />
Rahmen: Alpha Platinum Aluminium / Gabel: Fox Rhythm<br />
34 Float 130 mm / Dämpfer: Fox Performance Float EVOL/<br />
Schaltung: Shimano Deore XT / Bremsen: Shimano Deore /<br />
Gewicht: 14,1 kg / Preis: € 2.999,–<br />
Highlights: Mit mehr Federweg und einer aggressiven<br />
Geometrie ist das Fuel EX die vielseitigste Wahl<br />
für alle Trailfans, die Aufstiege ebenso lieben wie die<br />
Downhillfahrten. Das Fuel EX ist ein robustes, leistungsfähiges<br />
Trail-Bike mit langem Federweg und der Spritzigkeit<br />
eines XC-Bikes. Neben dem „29“ gibt es das gleiche Bike<br />
auch als 27,5“-Variante.<br />
WEB: www.trekbikes.com
BIKEGUIDE<br />
DA<br />
GEHT’S<br />
LANG!<br />
44<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
MANCHE BIKER FAHREN IMMER NUR IHRE HAUSRUNDE.<br />
Andere orientieren sich einfach am Hinterrad des Vordermanns.<br />
Geht natürlich auch. Für alle, die sich aber auch selbst mit dem Planen<br />
von und dem Orientieren auf Biketouren in unbekannten Regionen oder<br />
im alpinen Gelände beschäftigen wollen, haben wir vom Naturfreunde-<br />
MTB- Experten Bernhard Rauch die wichtigsten Tipps eingeholt.<br />
TEXT: Christof Domenig<br />
FOTO: istock, kk<br />
Unabhängig davon, ob per<br />
Bike oder zu Fuß, haben Touren<br />
im Gebirge alle die selben<br />
Grundgesetze: Eine sorgfältige<br />
Tourenplanung gehört ebenso dazu<br />
wie eine Notfallausrüstung und die<br />
Fähigkeit, sich im unbekannten Gelände<br />
zurechtzufinden.<br />
Einen wesentlichen Unterschied<br />
zwischen Bergtour mit und ohne Bike<br />
gibt es aber bekanntlich schon – und<br />
zwar „österreichspezifisch“: Die Legalität<br />
der Wege. „Das Angebot legaler<br />
Bikerouten in Österreich ist mittlerweile<br />
aber schon verhältnismäßig<br />
groß. Allein auf www.tourenportal.at,<br />
dem Tourenportal der Naturfreunde,<br />
sind beispielsweise fast 1.000 Biketouren<br />
gespeichert. Davon auch viele im<br />
‚richtigen‘ Gelände. Andererseits ist<br />
in manchen angrenzenden Ländern<br />
wie Italien oder Tschechien das Wegenetz<br />
freizügiger – gerade, was das Befahren<br />
der bei Mountainbikern beliebten<br />
Trails betrifft“, fasst<br />
Naturfreunde-Bike-Experte Bernhard<br />
Rauch den „Ist-Stand“ zusammen.<br />
Während aber der „Wegestreit“,<br />
der die Szene und speziell auch die Naturfreunde<br />
Österreich in den letzten<br />
Jahre beschäftigt hat, auf Eis liegt (nur<br />
zur Klarstellung: Die unverändert<br />
aufrechte Naturfreunde-Forderung<br />
betrifft die allgemeine Freigabe von<br />
Forststraßen, nicht von Wanderwegen),<br />
haben wir nach den wichtigsten<br />
Tipps für die Planung von und das Orientieren<br />
auf Biketouren gefragt. Denn<br />
Fakt ist, dass der Trend beim Biken<br />
auch in höhere Regionen geht, dass Alpenquerungen<br />
unverändert ein<br />
Traumziel vieler Biker sind – und dass<br />
dort oben auch auf den Bikewegen gewisse<br />
„Spielregeln“ herrschen. Und<br />
wer nicht immer nur anderen nachfahren,<br />
sondern selbst den Weg vorgeben<br />
will, sollte diese Regeln auch kennen.<br />
DIE TOURENVORBEREITUNG<br />
LEGALE BIKEWEGE FINDEN – WIE<br />
GEHT’S? „Hochwertige Tourenportale<br />
mit professionell geprüftem Inhalt<br />
wie unser Naturfreunde-Portal, aber<br />
auch MTB-Karten und -führer von einer<br />
offiziellen Quelle – zum Beispiel<br />
von einem Tourismusverband: Das<br />
sind gute Quellen, die in der Frage der<br />
Legalität absolut vertrauenswürdig<br />
sind“, beurteilt Bernhard Rauch die<br />
Der Experte<br />
BERNHARD RAUCH, M. A., ist Mitarbeiter<br />
in der Abteilung Sportmanagement<br />
Radsport der Naturfreunde<br />
Österreich und begeisterter Mountainbiker.<br />
WEB: www.naturfreunde.at<br />
Lage. In den Tourismusregionen werden<br />
kleine, lediglich auf die Region<br />
des Aufenthalts angepasste Karten benutzt.<br />
„Dies gestaltet sich als einfache<br />
Lösung und ist in der Regel zweckdienlich<br />
– vergleichbar mit einer Skigebietskarte<br />
im Winter“, weiß Bernhard<br />
Rauch.<br />
Zur Vorsicht rät er bei „User Generated<br />
Content“ – also etwa bei Portalen,<br />
auf denen jeder GPS-Tracks von<br />
seinen gefahrenen Touren raufladen<br />
und mit anderen teilen kann. Nicht<br />
jede Tour, die ein Biker einstellt, muss<br />
auch auf legalen Wegen stattgefunden<br />
haben. Auch bei älteren Karten<br />
oder Bikeführern könne es schon vorkommen,<br />
dass Genehmigungen mittlerweile<br />
ausgelaufen sind: „Da empfiehlt<br />
es sich, in der Region<br />
nachzufragen, ob einmal freigegebene<br />
Wege heute auch noch befahren<br />
werden dürfen.“<br />
DIE ECKDATEN DER TOUR HERAUS-<br />
FINDEN. Länge und Höhenmeter müssen<br />
bekannt sein. Und es gilt, sie mit<br />
den eigenen Fähigkeiten in Einklang<br />
zu bringen. In Tourenbeschreibungen<br />
angegebene Fahrzeiten sollte man lediglich<br />
als „Richtwert“ betrachten.<br />
DER SCHWIERIGKEITSGRAD. „An<br />
Klassifizierungen wie blau, rot und<br />
schwarz kann man sich grob orientieren,<br />
aber einfach verlassen sollte man<br />
sich nicht darauf, wenn man die Route<br />
nicht kennt.“ Die Gesamtschwierigkeit<br />
einer unbekannten Tour ist jedenfalls<br />
nicht ganz einfach einzuschätzen<br />
– Berhard Rauchs Tipp: „Sich an den<br />
Rohdaten – Kilometer, Höhenmeter,<br />
Gelände – orientieren und diese in Re-<br />
45
TOUREN PLANEN<br />
lation zum realistisch eingeschätzten<br />
Eigenkönnen stellen.“<br />
DIE SELBSTEINSCHÄTZUNG. Da ist<br />
vor allem Ehrlichkeit zu sich selbst gefragt:<br />
Bernhard Rauch empfiehlt dazu<br />
ganz pragmatisch: „Vergleicht euch<br />
mit anderen Bikern in eurem Bekanntenkreis.<br />
Schon die Jahreskilometer<br />
und -Höhenmeter geben einen gewissen<br />
Anhaltspunkt: Es ist eher utopisch,<br />
gleich stark wie ein Kollege zu sein, der<br />
fünf Mal so viel am Bike sitzt.“<br />
DIE GRUPPENZUSAMMENSETZUNG.<br />
Als ideale Gruppengröße nennt der<br />
Naturfreunde-Experte drei bis sechs –<br />
möglichst homogene – Biker. Bei größeren<br />
Gruppen muss man Zeit für<br />
Verzögerungen einberechnen. Und<br />
wenn nicht alle gleich gut drauf sind?<br />
Orientiert man sich am Schwächsten.<br />
DAS PASSENDE KARTENMATERIAL.<br />
Unverzichtbar auf Tour, aber auch<br />
schon in der Planung. Bike-Karten im<br />
Maßstab 1:25.000 empfiehlt der Naturfreunde-Experte.<br />
„In den speziellen<br />
Karten für Biker sind die offenen<br />
Trails und Tracks einer Region verzeichnet.“<br />
Eine Karte auch lesen zu<br />
können, etwa Geländeformen anhand<br />
der Höhenlinien zu erkennen, Weglängen<br />
und Höhenmeter herausmessen<br />
zu können, ist keine Selbstverständlichkeit<br />
– aber bei der Planung wie<br />
dann auf der Tour selber wichtig. Alpine<br />
Vereine wie die Naturfreunde bieten<br />
entsprechende Kurse an.<br />
GPS-DOWNLOAD. „Nach meiner Beobachtung<br />
verwendet bestimmt mehr<br />
als die Hälfte der Biker heute GPS“, sagt<br />
Bernhard Rauch. In der Planungsphase<br />
können einzelne Wegpunkte eingespeichert<br />
werden. Oder man lädt sich<br />
eine komplette Tour aufs Gerät, der<br />
man dann folgen kann.<br />
HÖHENPROFIL AUSDRUCKEN. In einer<br />
Kunststoffhülle eingeschweißt<br />
und am Lenker befestigt, leistet der<br />
Blick auf den Geländeverlauf dann unterwegs<br />
gute Dienste: „Es hilft, die<br />
Kraft einzuteilen, und man kann sich<br />
mental schon auf die nächsten Höhenmeter<br />
vorbereiten.“<br />
WETTERPROGNOSE BEACHTEN. Ein<br />
wesentlicher Teil jeder Tourenvorbereitung<br />
– die natürlich auch für Biker<br />
gilt. Umso mehr, wenn es in Richtung<br />
Ganztages- oder Mehrtagestour geht.<br />
AUSRÜSTUNG CHECKEN. Die Ausrüstungsliste<br />
für Biker variiert natürlich<br />
nach Tourlänge. Immer mit dabei<br />
„abseits der Zivilisation“ sollten<br />
aber sein: Orientierungsmittel (Karte,<br />
evt. GPS-Gerät), Verpflegung, Wetterschutz,<br />
Erste-Hilfe-Paket, Werkzeug<br />
und Material für die wichtigsten Reparaturen<br />
sowie ein Handy.<br />
AUF DER TOUR<br />
ORIENTIEREN MIT KARTE. Auch<br />
wenn man nur einem GPS-Track oder<br />
der Beschilderung (die meisten offiziellen<br />
Bikerouten sind in der Regel sehr<br />
gut beschildert) nachfährt: Eine Karte<br />
sollte immer mit dabei sein und natürlich<br />
auch der Umgang damit beherrscht<br />
werden. „Der wichtigste<br />
Punkt ist die Bestimmung des eigenen<br />
Standorts. Ein Schild kann man immer
DAS NEUE<br />
ORIGINAL<br />
BIKE I<br />
URVATER ALLER<br />
BIKE RUCKSÄCKE<br />
IM NEUEN DESIGN<br />
Ob auf der Uhr, am Smartphone oder am Lenker: GPS ist für viele Biker eine unverzichtbare<br />
Orientierungshilfe.<br />
FOTO: Garmin<br />
mal bei einer Abzweigung übersehen –<br />
und es gibt leider auch das Phänomen<br />
‚versetzter‘ Schilder. Daher sollte man<br />
generell laufend seinen Standort kontrollieren.<br />
Mit einfachen Übungen wie dem<br />
Benennen umliegender Berggipfel,<br />
dem Verfolgen von Gewässerverläufen<br />
und anderen markanten Merkmalen<br />
kann man das auf bekannten Touren<br />
schnell erlernen und bekommt Sicherheit“,<br />
empfiehlt der Naturfreunde-Experte.<br />
ORIENTIEREN MIT GPS-GERÄT. So<br />
lange alles funktioniert, eine gute Sache<br />
– die Karte ist aber als „Backup“ bei<br />
einem technischen Ausfall unverzichtbar.<br />
„Das Gerät sollte am Lenker montiert<br />
sein und die Kartenansicht ein<br />
wenig herausgezoomt, um nicht nur<br />
den Wegverlauf, sondern auch umliegende<br />
Landschaftsmerkmale wahrnehmen<br />
zu können“, rät Bernhard<br />
Rauch.<br />
SMARTPHONE-APP STATT „ECHTEM“<br />
GPS-GERÄT? „Das große Problem bei<br />
Smartphones ist nach wie vor die Akkulaufzeit.<br />
Mein Tipp für Smartphone-Nutzer<br />
wäre, auf jeden Fall einen<br />
Akkupack und eine Karte mitzuführen.“<br />
Was man auch bedenken sollte:<br />
Es gibt zwar Smartphone-Halterungen<br />
für den Lenker, aber im Fall eines<br />
Sturzes ist das GPS-Gerät sicher robuster<br />
als das Handy.<br />
DER EXTRA-TIPP: ZUM BIKEGUIDE<br />
AUSBILDEN LASSEN. Auch wenn<br />
man nicht als Profi-<strong>Bikeguide</strong> jobben<br />
möchte, lernt man in einer Ausbildung<br />
zum MTB-Guide alles, was man<br />
zum sicheren, selbstständigen Biken<br />
und Führen einer Gruppe im unbekannten<br />
Gelände braucht: Vom Orientieren<br />
über Erste Hilfe bis zur Bikemechanik.<br />
Die Naturfreunde Österreich<br />
bieten zum Beispiel allen Interessierten<br />
eine <strong>Bikeguide</strong>-Ausbildung in<br />
zwei Modulen an.<br />
47<br />
www.deuter.com
BIKEREGION<br />
DER GEHEIMTIPP<br />
IN DEN DOLOMITEN<br />
Das Primierotal im italienischen Trentino in den südlichen Dolomiten hat alles, was Biker sich<br />
wünschen. Und dabei einen Vorteil: (noch) Geheimtipp-Status – weiß unser Autor.<br />
Im Rahmen einer Alpenüberquerung<br />
bin ich letztes Jahr erstmals<br />
durch das Primierotal gefahren.<br />
Die Region hat mich derart in ihren<br />
Bann gezogen, dass ich damals spontan<br />
beschlossen habe, einmal für ein<br />
paar Tage hierher zu kommen. Mario,<br />
ein Freund und Trainingskollege von<br />
mir, hat ähnliche Pläne geschmiedet<br />
und auch bereits ein Hotel für den<br />
Kurzurlaub ausgewählt. Und so sind<br />
wir nun hier, im südlichsten Dolomitental<br />
und schauen fasziniert in die<br />
Berge.<br />
Doch vorher heißt es: einchecken.<br />
Das „Mountain Bike Holidays“-Hotel<br />
Castel Pietra befindet sich in der Ortschaft<br />
Transacqua und ist umringt<br />
vom Naturpark der Pala-Gebirgsgruppe.<br />
Der Hotelbesitzer Renzo Esposito,<br />
selbst zertifizierter <strong>Bikeguide</strong> und<br />
Fahrtechniktrainer, kennt die schönsten<br />
Aussichtsplätze sowie die coolsten<br />
Trails und steht mit Rat und Tat zur<br />
Seite.<br />
DIE GIPFEL DER PALA-GRUPPE<br />
Nach einer erholsamen Nacht und einem<br />
stärkenden Frühstück steht der<br />
erste Tourentag an. Renzo unternimmt<br />
mit seinen Gästen eine anspruchsvolle<br />
Rundtour unter den<br />
mächtigen Gipfel der Pale di San Mar-<br />
ANZEIGE / FOTOS: Mountain Bike Holidays<br />
48<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
tino. Die Eckdaten der Tour sind zwar<br />
beeindruckend, wir trauen uns die 46<br />
Kilometer und 1.337 Höhenmeter aber<br />
zu und schließen uns der Gruppe an.<br />
Aufwärmphase gibt es keine.<br />
Gleich hinter dem Hotel bringt uns<br />
eine erste steile Rampe schneller als<br />
geplant auf Betriebstemperatur, ehe<br />
sich das Gelände zum Glück etwas zurücklehnt.<br />
Unser erfahrener Begleiter<br />
findet ein sehr angenehmes Tempo,<br />
welches die Gruppe zusammenhält<br />
und zügig voranbringt. Knapp unterhalb<br />
des Passo Rolle erreichen wir den<br />
höchsten Punkt des Tages. Wir sind<br />
ganz nah an den Dreitausendern der<br />
Pala-Gebirgsgruppe, lassen die Energie<br />
der Dolomiten auf uns wirken und<br />
stärken uns für den Rückweg mit Cappuccino<br />
und Kuchen im Zentrum von<br />
San Martino di Castrozza.<br />
Nach einem kleinen Gegenanstieg<br />
folgt eine abwechslungsreiche<br />
Abfahrt mit knackigen Singletrail-Passagen<br />
und flüssigen Abschnitten<br />
auf der Forststraße, die uns<br />
glücklich und zufrieden zurück nach<br />
Transacqua bringt.<br />
WÄLDER, FLÜSSE UND SEEN<br />
Tags darauf erkunden wir bei einer<br />
weiteren Tour, die von Hütte zu Hütte<br />
durch die herrlichen Wälder der Region<br />
führt, den südlichen Teil des Primierotales.<br />
Renzo meint, dass diese Runde<br />
am besten den Charakter seiner<br />
Heimat widerspiegelt. Traumhafte<br />
Landschaften, atemberaubende Panoramen,<br />
kristallklare Flüsse und Seen<br />
begleiten uns. Dabei lassen wir es etwas<br />
ruhiger angehen, die gestrige<br />
Tour steckt uns noch etwas in den<br />
Knochen und es braucht auch Zeit für<br />
den einen oder anderen zusätzlichen<br />
Fotostop. Abends erwartet uns ein<br />
Fisch menü im Restaurant – lecker!<br />
WIR KOMMEN WIEDER!<br />
Vor der Heimfahrt, die heute leider<br />
schon ansteht, schwingen wir uns<br />
noch einmal aufs Bike – diesmal zu<br />
zweit für eine kleine Abschiedsrunde.<br />
Mit etwas Wehmut packen wir danach<br />
das Auto – und sind uns sicher:<br />
Wir kommen demnächst wieder, um<br />
noch mehr von der Bikeregion Dolmiti<br />
Lagorai Bike zu sehen.<br />
Mehr Infos<br />
DOLOMITI LAGORAI BIKE<br />
www.dolomitilagoraibike.it<br />
BIO HOTEL BRUSAGO<br />
www.hotelbrusago.it<br />
SPORT & WELLNESS HOTEL<br />
CRISTALLO AM LEVICOSEE<br />
www.hotelcristallotrentino.it<br />
HOTEL CASTEL PIETRA<br />
www.hotelcastelpietra.it<br />
MOUNTAIN BIKE HOLIDAYS<br />
www.bike-holidays.com<br />
49
MATERIAL<br />
ERKLÄR<br />
MIR ...<br />
EINEN MTB-RUCKSACK<br />
FESTER SITZ GEFRAGT!<br />
Welche Eigenschaften benötigt ein Rucksack für Mountainbiker? Wie packt man ihn und<br />
wie stellt man ihn richtig ein? Daniel Bürkle vom österreichischen Importeur des<br />
Bikerucksack-Herstellers Deuter weiß es.<br />
WELCHE HAUPTEIGENSCHAFTEN BENÖ-<br />
TIGT EIN BIKERUCKSACK? Beim Biken<br />
kommt es auf einen körpernahen und<br />
unverrückbaren Sitz an, der die Beweglichkeit<br />
nicht einschränkt – damit der<br />
Rucksack auch in technischen Fahrpassagen<br />
niemals stört. Ein verrutschender<br />
oder auch „hüpfender“ Rucksack würde<br />
sich aufs Fahrverhalten des Bikes auswirken.<br />
„Ein Produkt mit Lüftungsnetz<br />
wie beim Wandern hätte beim Biken viele<br />
Nachteile“, sagt Daniel Bürkle. Der<br />
Rückenteil besteht beim Bikerucksack<br />
aus weichen Polsterungen, die möglichst<br />
belüftet sein sollten. Und der<br />
Rucksack für Biker ist in der Regel auch<br />
schmäler geschnitten als Modelle für<br />
Wanderer.<br />
WAS GEHÖRT ZUM GUTEN BIKERUCK-<br />
SACK NOCH DAZU? Ein Helmnetz ist fein<br />
für Bergaufetappen, eine Trinkblase<br />
sollte installiert werden können. Spezifische<br />
Mountainbike-Rucksäcke haben<br />
manchmal einen Rückenprotektor schon<br />
eingebaut. Viele Modelle haben außerdem<br />
Extrafächer, z. B. fürs Werkzeug<br />
oder für nasse Kleidung. Und eine Regenhülle<br />
sollte auch nicht fehlen.<br />
WIE STELLT MAN DEN RUCKSACK RICH-<br />
TIG EIN? Zunächst die Rückengurte<br />
ganz weit stellen und den Rucksack umhängen.<br />
Dann den Hüftgurt einstellen,<br />
sodass er fest am Hüftknochen anliegt.<br />
„Der sollte 80 Prozent der Trageleistung<br />
übernehmen“, weiß Bürkle. Danach<br />
werden die Rückengurte eingestellt.<br />
Der Brustgurt wiederum sollte höhenverstellbar<br />
sein und kann über oder unter<br />
der Brust locker angezogen werden.<br />
„Der verhilft dem Rucksack zu einem<br />
stabilen Sitz.“<br />
Der Experte<br />
DANIEL BÜRKLE ist Key-Account-<br />
Manager beim Sportartikel-Großhändler<br />
und Deuter-Importeur<br />
Redler Sports mit Sitz in Lauterach,<br />
Vorarlberg.<br />
WEB: deuter.com<br />
WIE PACKT MAN RICHTIG? Körper- und<br />
Rucksackschwerpunkt sollten einander<br />
möglichst annähern – und das erreicht<br />
man so: „Ganz nach unten kommen Jacken<br />
und Wechselgewand. Schwere Gegenstände<br />
wie eine Trinkflasche sind in<br />
der Mitte am besten positioniert, ‚ummantelt‘<br />
von Leichterem wie Riegeln<br />
oder dem Erste-Hilfe-Paket“, erklärt<br />
Bürkle. Die ganz leichten Gegenstände<br />
kommen nach oben, das entlastet die<br />
Schultern. Dieses Packmuster vermeidet<br />
außerdem Pendeleffekte beim Biken.<br />
WAS ZEICHNET DAMEN-MODELLE AUS?<br />
„Rucksäcke für Bikerinnen sind anders<br />
geschnitten und den weiblichen Körperproportionen<br />
angepasst. Die Gurte sind<br />
taillierter, damit sie gut sitzen“, weiß<br />
Daniel Bürkle.<br />
WELCHE GRÖSSE IST DIE RICHTIGE? Es<br />
gibt ganz kleine Rucksäcke mit 10 Litern<br />
Fassungsvermögen bis hin zu solchen<br />
für Mehrtagestouren mit 30 Litern Volumen.<br />
Die „goldene Mitte“ für Mountainbiker<br />
liegt bei rund 20 Litern. Einen großen<br />
Rucksack nur halb zu füllen, ist für<br />
die Fahrdynamik wiederum nicht ideal<br />
– besser, man greift zu einem Modell,<br />
dass sich per Reißverschluss in der Größe<br />
anpassen lässt.<br />
FOTOS: Deuter, Redler Sports<br />
50<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
IM SCHAUFENSTER: 8 MTB-RUCKSÄCKE<br />
Treue Begleiter für Tourenbiker – und fesch sind sie auch noch.<br />
CAMELBAK<br />
M.U.L.E. LR 15<br />
Der Camelbak-Rucksack<br />
kombiniert die Merkmale<br />
der beliebten M.U.L.E.-Serie<br />
mit einem Lendenwirbel-Design,<br />
das mehr Stabilität<br />
bei aggressiven<br />
Abfahrten bietet. Das Gewicht<br />
wird von den Schultern<br />
auf die Hüften verlagert,<br />
so entsteht ein<br />
tieferer Schwerpunkt<br />
mit mehr Bewegungsfreiheit.<br />
Mit im Rucksack<br />
ist ein brandneues 3-Liter-Crux-Reservoir.<br />
PREIS (UVP): € 149,95<br />
WEB: https://international.<br />
camelbak.com<br />
DEUTER<br />
TRANS ALPINE 30<br />
Der Trans Alpine ist schlanker,<br />
moderner und vielseitiger<br />
geworden. Im Netzfach<br />
vorne lässt sich nicht nur der<br />
Helm verstauen, sondern<br />
auch andere Ausrüstung.<br />
Zum Liebling auf Jahre wird<br />
er dank des Tragekomfort<br />
durch den Drei-Zonen-Bezug<br />
am Rücken und den kompakten<br />
Sitz durch die weit innen<br />
angesetzten Hüftflossen.<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
WEB: www.deuter.com<br />
ERGON<br />
BX2<br />
Ein leichter Mountainbiker-Rucksack.<br />
Durch die innovative<br />
Lastkompression<br />
über das Tragesystem wird<br />
das mitgeführte Equipment<br />
stets körpernah und stabil<br />
transportiert. Im Zusammenspiel<br />
mit der vierfachen<br />
Rückenlängenverstellung<br />
findet jeder Fahrer den optimalen<br />
Fit und bislang nie<br />
gekannten Tragekomfort.<br />
PREIS (UVP): € 99,95<br />
WEB: www.ergon-bike.com<br />
KOMPERDELL<br />
PROTECTION PACK<br />
Sicherheitsspezialist Komperdell<br />
hat diesen revolutionären<br />
Bikeprotektor<br />
mit breitem Einsatzbereich<br />
im Touren- und All-Mountain-Segment<br />
entwickelt<br />
– und ihn dann um die Mitnahmemöglichkeiten<br />
eines<br />
vollwertigen Rucksacks ergänzt.<br />
Das Konzept wurde<br />
bereits im ersten Jahr mit<br />
dem begehrten Eurobike<br />
Award ausgezeichnet.<br />
PREIS (UVP): € 189,95<br />
WEB: www.komperdell.com<br />
FOTOS: Hersteller<br />
ORTLIEB<br />
MOUNTAIN X 31<br />
Ein durchdachter Alpencross-Rucksack<br />
aus strapazierfähigem,<br />
PU-beschichtetem<br />
Nylongewebe. Er bietet<br />
zwei separate Zugänge – einen<br />
mittels wasserdichtem<br />
Rollverschluss oben und den<br />
zweiten über einen umlaufenden<br />
Reißverschluss in der<br />
Mitte. Der Rucksack kann<br />
unterteilt werden, um saubere<br />
und schmutzige Kleidung<br />
zu trennen.<br />
PREIS (UVP): € 219,95<br />
WEB: www.ortlieb.com/de<br />
TATONKA<br />
CYCLE PACK 25<br />
Der Cycle Pack 25 von TA-<br />
TONKA verfügt über 25 Liter<br />
Volumen, ein unterteiltes<br />
Haupt- und Bodenfach sowie<br />
seitliche Netztaschen.<br />
Er verbindet einen kraftschlüssigen<br />
Sitz mit Flexibilität<br />
und sehr guter Belüftung.<br />
Zudem ist er trinksystemkompatibel<br />
– und eine Regenhülle<br />
ist auch dabei.<br />
PREIS (UVP): € 110,–<br />
WEB: www.tatonka.com<br />
POC<br />
SPINE VPD AIR BACKPACK<br />
Der Rückenprotektor<br />
schützt bei Stürzen und<br />
das 13 l-Fach bietet genügend<br />
Stauraum. Für einen<br />
bequemen Sitz sorgt das<br />
Twin-Strap-Befestigungssystem.<br />
Der Rucksack ist<br />
mit einer Trinkblase (bis 3<br />
l) kompatibel und an der<br />
Außenseite wasser- und<br />
schmutzabweisend. In einer<br />
verstellbaren, äußeren Tasche<br />
lässt sich der Bikehelm<br />
sicher transportieren.<br />
PREIS (UVP): € 169,95<br />
WEB: www.pocsports.com<br />
VAUDE<br />
MOAB PRO<br />
VAUDE präsentiert mit der<br />
„Moab Pro“-Modellreihe seine<br />
ersten Bikerucksäcke mit<br />
integriertem Mehrschlagprotektor.<br />
Zum Schutz der Wirbelsäule<br />
liegt er eng am Rücken<br />
an und kann über einen<br />
höhenverstellbaren Hüftgurt<br />
optimal an die Körpergröße<br />
angepasst werden. Alle Modelle<br />
tragen das Green-Shape-Label<br />
und werden PFCfrei<br />
ausgerüstet.<br />
PREIS (UVP): € 200,–<br />
WEB: www.vaude.com<br />
51
BIKEGUIDE<br />
VON DER KRÄNKUNG<br />
ZU WELTRUHM<br />
Vor 45 Jahren waren Fahrräder aus Taiwan schlecht beleumundet.<br />
Dank Ike Tseng und Merida genießen sie heute Weltruf.<br />
SERIE<br />
BUSINESS<br />
PORTRAIT<br />
SIE RÜSTEN UNS AUS, SIE ZIEHEN UNS AN,<br />
SIE ERFINDEN STÄNDIG NEUES, UM UNSEREN<br />
SPASS AM SPORT ZU ERHÖHEN. DIE SPORTAR-<br />
TIKELINDUSTRIE, DER SPORTHANDEL UND DIE<br />
VERANSTALTER SIND DIE REQUISITEURE HINTER<br />
DER BÜHNE DER WELTWEITEN SPORTSHOW.<br />
A<br />
m Anfang dieser Geschichte<br />
steht ein Schild mit einem einzigen<br />
Satz. Am Ende ein Unternehmen,<br />
das 183.300 Fahrräder produziert.<br />
Pro Monat. Das Schild hing Anfang der<br />
1970er-Jahre vor einem Fahrradgeschäft<br />
in Nordamerika und verwies darauf,<br />
dass Räder aus Taiwan aufgrund<br />
ihrer schlechten Qualität nicht zur Reparatur<br />
angenommen werden. Als der<br />
Taiwanese Ike Tseng das las, begann es<br />
in ihm zu brodeln.<br />
Kurz darauf, im Herbst 1972, eröffnete<br />
Tseng in seiner Heimat das erste<br />
Werk seiner Merida Industry Company.<br />
„Me-Ri-Da“, das bedeutet sinngemäß<br />
übersetzt, dass es sich die Firma<br />
zur Aufgabe machte, nur schöne und<br />
werthaltige Produkte herzustellen –<br />
damit jeder seine Ziele so angenehm<br />
wie möglich erreichen möge.<br />
Heute bietet das Unternehmen<br />
vom Kinderrad bis zum High-End-<br />
Rennrad und -E-Bike alles an, was anspruchsvolle<br />
Radfahrer zufriedenstellt.Einer<br />
deutschen Entwicklungszentrale<br />
und der taiwanesischen Produktionskompetenz<br />
sei Dank. Jahr für<br />
Jahr fahren Profis Erfolge auf Merida-Rädern<br />
ein, ob im „Multivan Merida<br />
Biking Team“ auf dem Mountainbikesektor,<br />
oder im Team Lampre-Merida<br />
in den letzten Jahren und seit <strong>2017</strong> im<br />
„Bahrain Merida Team“.<br />
VOM RENNSPORT AUF DIE STRASSE<br />
Seit dem Tag, an dem der von der Kränkung<br />
angestachelte Ike Tseng wieder<br />
in der Heimat war und sein Werk eröffnete,<br />
herrscht bei Merida die Vorgabe,<br />
fortschrittliche Fahrräder mit Charakter<br />
zu bauen. Sie sollen die Vorzüge eines<br />
großen Unternehmens genießen,<br />
dürfen sich aber weder nach Masse anfühlen,<br />
noch so aussehen.<br />
Daher gehört das Streben nach<br />
Neuem dazu und macht die Liste an Innovationen<br />
lang. So setzte Merida als<br />
einer der ersten Hersteller weltweit auf<br />
das „Hydroforming-System“ bei der<br />
Gestaltung von Aluminium-Rohren,<br />
wodurch aufregende Rahmenformen<br />
und spannende Designs möglich wurden.<br />
Aufwendige Carbon-Fertigungs-<br />
52<br />
technologien wiederum helfen den<br />
Merida-Ingenieuren, Hightechmaschinen<br />
zu entwerfen, die Weltklasse-Niveau<br />
erreichen und eben in den Profiteams<br />
zum Einsatz kommen. Von<br />
deren Einsätzen wiederum gewinnen<br />
die Ingenieure wertvolle Erkenntnisse,<br />
die dann in die Serien-Bikes einfließen.<br />
Und das Hinweisschild in Amerika,<br />
das Ike Tseng einst auf die Palme gebracht<br />
hat? Das ist mit Sicherheit<br />
längst verschwunden ...<br />
Zahlen und Fakten<br />
45 Jahre Fahrrad-Erfahrung<br />
1972 gründete Ike Tseng das Unternehmen<br />
mit Hauptsitz in Yuanlin in<br />
Taiwan. Erst wurden Minibikes hergestellt,<br />
dann BMX-Räder und Mountainbikes.<br />
SEIT 1980 sind alle Produktionsabläufe<br />
computergesteuert. 1992 entwickelte<br />
die Firma eine automatische<br />
Herstellung von Kohlenstofffaser-Rahmen,<br />
1998 wurden Magnesium-Rahmen<br />
entwickelt.<br />
HEUTE produziert Merida rund<br />
2,2 Millionen Fahrräder pro Jahr.<br />
WEB: www.merida-bikes.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
MERIDA BIG NINE<br />
TEAM<br />
Ein Favorit im Rennen um<br />
das beste Racebike der<br />
Welt. Nicht ohne Grund setzt<br />
das MULTIVAN MERIDA BIK-<br />
ING TEAM bei den meisten<br />
Rennen auf diese superleichte<br />
und extrem vortriebsorientierte<br />
Rakete. Fünf Jahre<br />
Entwicklungsarbeit sowie<br />
Tausende Rennkilometer der<br />
Merida Profis auf den immer<br />
anspruchsvoller werdenden<br />
Racetracks im Cross-Country-Weltcup<br />
verkörpern sich<br />
nun im für <strong>2017</strong> komplett<br />
überarbeiteten BIG.<br />
NINE – dem schnellsten ME-<br />
RIDA-Hardtail aller Zeiten!<br />
PREIS (UVP): € 5.999,–<br />
MERIDA ESPRESSO<br />
CITY 600 EQ<br />
Seit der Premiere des allerersten<br />
eSpresso zur Saison<br />
2011 sind nicht nur zwei weitere<br />
Versionen hinzugekomnen,<br />
sondern jedes einzelne<br />
Modell hat sich im Detail<br />
weiterentwickelt. Die eS-<br />
PRESSO-Variante mit dem<br />
Shimano-E6000-Antrieb gibt<br />
es mit einem 500-Wh-Akku,<br />
zudem gibt es ein Model mit<br />
lernfähiger Automatikschaltung.<br />
Die Tiefeinsteiger-City-Variante<br />
wird all jenen<br />
gerecht, die auf ein Oberrohr,<br />
nicht aber auf Merida<br />
verzichten wollen.<br />
PREIS (UVP): € 2.699,–<br />
ANZEIGE / FOTOS: Merida<br />
MERIDA eONE-SIXTY 900E<br />
Ein Bike, das mit seiner<br />
Fahrperformance und seiner<br />
muskulösen Optik punktet.<br />
Merida beweist, worauf<br />
es bei der Ausstattung<br />
eines E-Mountainbikes ankommt:<br />
standfeste Bremsen,<br />
Top-Fahrwerk, griffige Reifen.<br />
Der Antrieb ist zum Teil<br />
in den Alurahmen integriert<br />
und sorgt für tadellosen Vortrieb.<br />
Der kurze Hinterbau,<br />
der lange Hauptrahmen und<br />
der flache Lenkwinkel verleihen<br />
dem Rad ein agiles und<br />
laufruhiges Handling.<br />
PREIS (UVP): € 5.699,–<br />
53<br />
MERIDA SCULTURA DISC<br />
TEAM E<br />
Die vierte Generation des<br />
Scultura kann mit verbesserter<br />
Aerodynamik aufwarten<br />
– auch dank der versetzten<br />
Hinterradbremse und der<br />
perfekten Innenverlegung<br />
sämtlicher Züge und Leitungen.<br />
Eine volle Di2-Kompatibilität<br />
ist gegeben. Dazu<br />
kommt auch der Merida-eigene<br />
Disc-Cooler für die<br />
Scheibenbremsen. Durch<br />
eine neuartige Carbon-Produktionstechnologie<br />
mit einer<br />
Wandstärke von gerade<br />
einmal 0,7 Millimetern ist das<br />
Scultura eines der leichtesten<br />
Serienräder der Welt –<br />
mit 7,48 Kilogramm.<br />
PREIS (UVP): € 9.999,–
BIKEKATEGORIE<br />
FOTO: Liv Cycling/Giant<br />
54<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong>-TECHNIKCHECK<br />
... BEIM<br />
LADY-MOUNTAINBIKE<br />
Bikes, geschaffen für Frauen und deren spezifische Anatomie.<br />
RAHMEN<br />
Frauenspezifische Mountainbikes werden meist mit<br />
einem kürzeren Oberrohr ausgestattet. Der Grund:<br />
Damen weisen im Durchschnitt eine geringere Rumpfkraft<br />
auf als Männer – und durch das kürzere Oberrohr<br />
ist das Bike beim Bergabfahren einfacher handzuhaben.<br />
Interessant: Aufgrund des leichteren<br />
Handlings entscheiden sich auch einige Männer für<br />
ein Bike mit Frauengeometrie.<br />
Auch wichtig: Ein Rahmen, der etwa für einen 85<br />
kg schweren Mann konstruiert ist, ist für eine 65 kg<br />
schwere Frau schlichtweg zu robust und schwer und<br />
daher meist unkomfortabel. Bei den Frauenbikes von<br />
Liv etwa ist die Karbonmattenlegung anders gelegt,<br />
um Verstärkung und Nachgiebigkeit besser an die unterschiedlichen<br />
Kraftverhältnisse anzupassen. Selbst<br />
die Alurahmen sind oft anders aufgebaut, um das<br />
zweirädrige Geschoss leichter zu machen.<br />
RÄDER UND REIFEN<br />
Hier gibt es eigentlich keine Unterschiede zwischen<br />
Frauen- und Herren-Bikes. Bei den Cross-Country-<br />
Race bikes sind demnach 29” Standard, beim Downhill-,<br />
Marathon-, All-Mountain- sowie beim Enduro-Bike<br />
ist 27,5” die übliche Größe. Die richtige<br />
Reifenwahl ist zwar sehr wichtig, jedoch nicht geschlechtsspezifisch.<br />
Liv verwendet bei seinen Frauenbikes<br />
die hauseigenen Giant-Laufräder, die mit neuesten<br />
Technologien leicht und robust gebaut werden.<br />
FAHRWERK<br />
Durch ein Fahrwerk, das an das tendenziell geringere<br />
Gewicht der Frauen angepasst ist, versuchen Hersteller,<br />
das Fahrvergnügen zu optimieren. Bei der<br />
Auswahl an Dämpfern und Federgabeln stoßen die<br />
Konstrukteure aber oft an ihre Grenzen – denn vor<br />
allem bei leichteren Fahrerinnen (und auch Fahrern)<br />
sprechen die Federungselemente nur sehr schwer an.<br />
Es kann zwar mit Luftdämpfern gearbeitet werden,<br />
doch auch hier ist schnell ein Limit erreicht.<br />
ANBAUTEILE<br />
Bei den Anbauteilen lässt sich vieles auf die weiblichen<br />
Bedürfnisse abstimmen. Da Frauen einen weiteren<br />
Sitzknochenabstand haben als Männer und daher<br />
ihr Schambeinbogen tiefer liegt, ist die richtige<br />
Sattelwahl zu bedenken. Die Hersteller haben auf<br />
diese anatomischen Divergenz reagiert und in der<br />
Folge Sättel mit unterschiedlichen Polsterungen auf<br />
den Markt gebracht.<br />
Aufgrund der tendenziell kleineren Hände und<br />
schmaleren Schultern benötigen viele Frauen schmalere<br />
Griffe oder eine geringere Lenkerbreite. Die Damen-Bikes<br />
sind aufgrund der durchschnittlich geringeren<br />
Körpergröße einer Frau meist auch mit einem<br />
kleineren Rahmen ausgestattet. Ähnliches gilt für<br />
die Bremsen – für die meisten Bikerinnen sind Bremsen<br />
mit kürzeren oder besser verstellbaren Bremshebeln<br />
von Vorteil. Wichtig – wie bei allen Sportarten<br />
gilt auch im Mountainbikes-Sektor: Die errechneten<br />
Durchschnittsmaße treffen nicht auf jede Frau zu.<br />
Daher ist es sinnvoll, sich im Fachgeschäft hinsichtlich<br />
Bikemodell und Anbauteilen beraten zu lassen.<br />
ANTRIEB<br />
Einen geschlechtsspezifischen Antrieb gibt es nicht.<br />
Liv beispielsweise verbaut sehr häufig 1x11-Antriebe<br />
bei den Damen-Bikes. Sie sind einfach zu bedienen<br />
und unkompliziert in der Wartung.<br />
DESIGN<br />
Ladies-Mountainbikes müssen nicht immer in „frauentypischer“<br />
Farbe gehalten sein, um sie als frauenspezifisch<br />
im Design zu erkennen. Es geht eher<br />
mehr um Farben und Farbkombinationen, die man mit<br />
der Bekleidung abstimmen kann – oder um Muster,<br />
die sich in den Accessoires widerspiegeln. Der Trend<br />
geht übrigens hin zu warmen Farben wie Rot, Orange<br />
oder Violett, kombiniert mit Blau oder Schwarz. Laut<br />
Liv-Expertin Ludi Scholz sind für viele Frauen kleine,<br />
aber feine Details entscheidend.<br />
55
BIKEKATEGORIE<br />
IM SCHAUFENSTER: 4 NEUE FRAUEN-BIKES<br />
Diese Mountainbikes bereiten sportlichen Damen in der neuen Saison garantikert viel Fahrspaß.<br />
LIV PIQUE 2-GE<br />
Rahmen: Aluxx SL-Grade Aluminium 120 mm Maestro / Gabel:<br />
Fox 34 Float Performance / Dämpfer: Fox Float Performance<br />
/ Schaltung: Shimano Deore XT 11 Shadow Plus / Bremsen:<br />
Shimano M615 / Gewicht: 12,4 kg / Preis: € 2.599,90<br />
Highlights: Liv präsentiert ein brandneues XC- und Trailbike<br />
mit 120 mm Federweg. Die Topmodelle begeistern mit leichtem<br />
Alux-SL-Hauptrahmen samt Alu-Hinterbau. Bei der Entwicklung<br />
halfen globale Studien zu Körpermaßen sowie Tests<br />
von Profibikerinnen. Neu: der leichte und doch robuste Carbon-Umlenkhebel;<br />
durch den „Trunnion-Mount“ wird der<br />
Schwerpunkt abgesenkt. WEB: www.liv-cycling.com/at<br />
SCOTT CONTESSA SPARK 710 PLUS<br />
Rahmen: Spark Plus Carbon-Rahmen / Gabel: Fox 34 Float Performance<br />
Elite Air / Dämpfer: Fox Nude Twinloc /Schaltung:<br />
Shimano XT 22 / Bremsen: Shimano XT M 8000 Disc/ Gewicht:<br />
12,8 kg / Preis: € 4.799,–<br />
Highlights: Mädels, lasst es euch auf dem Singletrack gut<br />
gehen! Ein vorderes Spark-Carbon-Rahmendreieck mit<br />
Alu-Schwinge, eine Shimano-XT-Gruppe mit 22 Gängen und<br />
eine FOX-Federung geben den Takt vor. Auch durch die Twin-<br />
Loc-Technologie, die absenkbare Sattelstütze und 2,8 Zoll-<br />
Maxxis-Reifen lässt dieses Bike keine Wünsche offen.<br />
WEB: www.scott-sports.com<br />
FOTOS: Hersteller<br />
ab<br />
€ 554,–<br />
p.P.<br />
BIKEURLAUB IN DEN KITZBÜHELER ALPEN<br />
Das im Dezember 2016 eröffnete Sportresort<br />
setzt auf die Kraft der Bewegung<br />
– im Sommer wie im Winter, 365 Tage<br />
im Jahr. Das „Move & Relax“-Konzept –<br />
ein Wechselspiel zwischen bewusst gesetzten<br />
Reizen durch aktive Bewegung<br />
und maßgeschneiderter Regeneration –<br />
soll den Gästen frische Energie geben.<br />
Konkret bedeutet das: Genieße jetzt die<br />
Radsaison in den Kitzbüheler Alpen<br />
und lass dir vom Mountainbikeguide<br />
die schönsten Touren zeigen. Zusätzlich<br />
erhältst du eine exklusive Leistungsdiagnostik<br />
sowie einen individuellen<br />
Trainingsplan.<br />
SPORTRESORT HOHE SALVE – MOVE & RELAX<br />
KITZBÜHELER ALPEN –<br />
FERIENREGION HOHE SALVE / TIROL<br />
Meierhofgasse 26, 6361 Hopfgarten<br />
im Brixental, Tel.: 0043 5335/24 20<br />
E-Mail: welcome@hohesalve.at<br />
WEB: www.hohesalve.at<br />
Bike & Results<br />
BUCHBAR VOM 20. 4. BIS 30. 11. <strong>2017</strong><br />
• 3 Übernachtungen inkl. Energy-<br />
Halbpension<br />
• 2 x geführte Touren rund um die<br />
Hohe Salve inkl. gesundem<br />
Mittagessen im Gasthaus<br />
• 1 x Mountainbike- oder E-Bike-Verleih<br />
• 1 x Leistungsdiagnostik durch<br />
Spiroergometrie<br />
• 1 x individueller Trainingsplan<br />
• 1 x Mobilitätstraining &<br />
funktionelles Krafttraining<br />
• 1 x Teilkörpermassage<br />
FOTOS: Klemens König, Johannes Kogler<br />
56<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
SPECIALIZED WOMEN’S CAMBER COMP CARBON 650B<br />
Rahmen: FACT 9m, carbon front chassis / Gabel: RockShox<br />
Revelation RL / Dämpfer: Fox Float Performance / Schaltung: SRAM<br />
GX, 11-fach / Bremsen: Shimano M506 / Gewicht: 13,12 kg / Preis:<br />
€ 3.699,–<br />
Highlights: Dank des bewährten Trailchassis mit FSR-Hinterbau,<br />
bequemer Sitzposition für Uphill-Passagen und potenter Abfahrtsgeometrie<br />
ermöglicht dieses Bike effizientes Bergauffahren<br />
und eine fehlerverzeihende Bergab-Performance. Das Bike passt<br />
für Mädels, die auf der Suche nach ihrem ersten richtigen „Fully“<br />
sind, wie für fortgeschrittene Bikerinnen, die ihre ersten Trailerfahrungen<br />
in technischen Segmenten erweitern möchten.<br />
WEB: www.specialized.com<br />
TREK REMEDY 8 WOMEN‘S<br />
Rahmen: Alpha Platinum Aluminium / Gabel: RockShox Pike<br />
RC / Dämpfer: RockShox Deluxe RT3 / Schaltung: SRAM GX,<br />
11-fach / Bremsen: Shimano Deore, hydraulisch / Gewicht:<br />
14,06 kg / Preis: € 2.999,–<br />
Highlights: Das neue Remedy ist das perfekte Sportgerät<br />
für Mountainbikerinnen! Dieses vollgefederte Trailbike<br />
meistert mit seinen 150 mm Federweg und seinem steifen<br />
Rahmen ruppigstes Terrain und jeden Trail. Kontaktpunkte<br />
wie Sattel, Lenker und Griffe sind bei diesem Modell<br />
auf die körperlichen Voraussetzungen von Frauen abgestimmt,<br />
Gabel und Dämpfung zudem auf ein leichteres<br />
Gewicht getuned. WEB: www.trekbikes.com<br />
TRAIL<br />
29ER<br />
The <strong>2017</strong> | RIFT ZONE 8<br />
■<br />
Carbon Rahmen , 110mm Travel IsoTrac Suspension Platform, 142x12mm Thru-Axle<br />
■<br />
Shimano Deore XT SGS Shadow Plus, 11-46T Cassette, Shimano Deore XT Hydraulic Disc<br />
■<br />
RockShox Pike RC 29”, 120mm Travel, RockShox Monarch RT3 Compression and Rebound<br />
Adjustment, Lockout<br />
©MARINBIKES_GERMANY<br />
MARINBIKES.DE
BIKEGUIDE<br />
WOMAN<br />
SERIE<br />
LADYLIKE<br />
AM BIKE<br />
PRÄZISER. ANALYTISCHER. ZURÜCKHALTENDER.<br />
Frauen biken gerade als Einsteigerinnen anders als Männer.<br />
Kein Grund, den Herren der Schöpfung das Mountainbike- Feld zu<br />
überlassen: Im zweiten Teil unserer <strong>SPORTaktiv</strong>- Woman-Serie wollen<br />
wir Vorurteile ins rechte Licht rücken und verraten zudem, mit welchem<br />
zweirädrigen Untersatz „frau“ heute ins Gelände fährt.<br />
TEXT: Claudia Riedl 58<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
MIT UNSERER WOMAN-SERIE WOLLEN WIR DAS BE-<br />
WUSSTSEIN FÜR DEN SPORTLICHEN GESCHLECHTER-<br />
UNTERSCHIED SCHÄRFEN. DENN MÄNNER TRAINIE-<br />
REN ANDERS. FRAUEN AUCH. „ADAM“ UND „EVA“ GE-<br />
HEN SCHLIESSLICH MIT UNTERSCHIEDLICHEN ANA-<br />
TOMISCHEN VORAUSSETZUNGEN, ABER AUCH MIT<br />
VERSCHIEDENEN ERWARTUNGSHALTUNGEN AN<br />
SPORTLICHE HERAUSFORDERUNGEN HERAN.<br />
Frauen schätzen das Risiko beim Biken anders ein als Männer. „Unter sich“ fühlen sich viele Bikerinnen deshalb wohler als in gemischten Gruppen.<br />
FOTOS: Martina Siebenhandl, Martina Weinzettl, Liv Cycling/Giant<br />
Dass Männlein und Weiblein<br />
mit unterschiedlichen körperlichen<br />
Voraussetzungen,<br />
aber auch mit verschiedenen<br />
Motivationsstrategien an den Sport<br />
herangehen, wissen wir seit der letzten<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Ausgabe, in der wir<br />
unsere „Woman“-Serie gestartet haben.<br />
Münzen wir das Ganze nun mal<br />
aufs Mountainbiken um: Biken Frauen<br />
auch anders als Männer? Aber ja!<br />
Das heißt freilich nicht, dass sie besser<br />
oder schlechter biken.<br />
Doch zunächst die Feststellung:<br />
Die Zahl der bikebegeisterten Ladies<br />
nimmt stetig weiter zu – wie auch<br />
Ludi Scholz, Brand Manager bei der<br />
Damen-Radsportmarke Liv, bestätigt:<br />
„Mountainbiken wird bei Frauen immer<br />
populärer. Dieser Sport ist längst<br />
keine Männersache mehr, sondern es<br />
ist bereits eine riesige Frauen-Bike-Community<br />
entstanden.“ Wie nun<br />
die Radsportindustrie auf diesen Umstand<br />
reagiert und wodurch „frau“<br />
sich vom männlichen Biker-Pendant<br />
abhebt – wir klären im Folgenden die<br />
brennendsten Fragen.<br />
MEISTER IM „ZERDENKEN“<br />
Der Unterschied zwischen dem bikenden<br />
Mann und der bikenden Frau beginnt<br />
ganz klar schon bei der Anatomie.<br />
„Da die Herren sich über ein Plus<br />
an Muskelmasse freuen dürfen, sind<br />
die Kraftverhältnisse von Vornherein<br />
anders verteilt. Bei den Damen sind außerdem<br />
spezielle Tendenzen wie ein<br />
kürzerer Oberkörper im Vergleich<br />
zum Unterkörper, kleinere Hände oder<br />
schmalere Schultern zu beachten.<br />
Auch dass wir Ladies einen anderen Beckenknochen<br />
haben als die Herren der<br />
Schöpfung, ist kein Geheimnis“, erklärt<br />
uns Ludi Scholz.<br />
Dies sind aber nur die äußeren<br />
Merkmale, die uns vom Mann differenzieren.<br />
Auch mental ist das weibliche<br />
Geschlecht anders gestrickt, speziell<br />
was die Risikobereitschaft<br />
betrifft. Soll heißen: „Die Damen ‚zerdenken‘<br />
und ‚überanalysieren‘ viele<br />
„Frauen ‚zerdenken‘ und<br />
‚überanalysieren‘ viele<br />
Situationen, sie sind<br />
dadurch oft zu<br />
vernünftig.“<br />
LUDI SCHOLZ, BRAND MANAGER<br />
BEI LIV GERMANY<br />
Situationen, sie sind dadurch auch oft<br />
zu vernünftig. Oder um es hart zu sagen:<br />
einfach zu ängstlich“, so Ludi.<br />
Man kann also einerseits davon<br />
ausgehen, dass Männer im Mountainbiken<br />
gerade als Anfänger im Vorteil<br />
sind, da sie sich selbst mehr zutrauen.<br />
Andererseits beschäftigt sich die Bikerin<br />
aber länger mit kleinen, anfänglichen<br />
Schwierigkeiten, um einen soliden<br />
Grundstock für die Fahrtechnik<br />
aufzubauen. Frauen fahren demnach<br />
also vorsichtiger als Männer, setzen<br />
sich am Anfang erreichbarere Ziele<br />
und haben mehr Respekt vor der Technik<br />
und vor Trails. Und mit der Routine<br />
kommt die Sicherheit – bei Frauen<br />
wie bei Männern!<br />
Und wie ganz generell gilt auch<br />
beim Biken: Nicht jeder Mann ist per<br />
se ein Draufgänger beziehungsweise<br />
nicht jede Frau automatisch „übervernünftig“.<br />
Ausnahmen bestätigen bekanntlich<br />
die Regel!<br />
DAS BIKE FÜR SIE<br />
Auch die Radsportindustrie hat die Bikerin<br />
schon länger als wichtige Zielgruppe<br />
erkannt und geschlechterspezifische<br />
Mountainbikes (wie auf S.<br />
54–57 gezeigt) auf den Markt gebracht.<br />
Und ebenso Bike-Zubehör, das ganz auf<br />
die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten<br />
ist. Ein pinker Rahmen mit<br />
ein paar Blümchen verziert macht aus<br />
einem Rad aber noch keineswegs ein<br />
Damen-Bike: Durch unterschiedliche<br />
Geometrien, andere Komponenten<br />
und moderne Designs versucht etwa<br />
die Radsportmarke Liv, gezielt auf die<br />
Wünsche von Frauen einzugehen: „Bei<br />
unseren Mountainbikes haben wir auf<br />
eine kompakte und etwas aufrechtere<br />
Haltung beim Fahren gesetzt. Gerade<br />
als Anfängerin fühlt man sich so gleich<br />
sicherer am Rad“, betont Ludi Scholz.<br />
Bei der Sattelwahl ist zu bedenken,<br />
dass Frauen durchschnittlich einen<br />
weiteren Sitzknochenabstand haben<br />
als Männer, wodurch auch ihr<br />
Schambeinbogen deutlich tiefer liegt.<br />
Den daraus resultierenden unange-<br />
59
FRAUEN-SCHWERPUNKT<br />
nehmen Druckstellen auf der Sattelnase<br />
wirken Sättel mit speziellen<br />
Schnitten und Hosen mit passenden<br />
Sitzpolstern entgegen. Den schon erwähnten<br />
(durchschnittlichen) weiblichen<br />
Körperproportionen entsprechend<br />
sind viele Damen-Bikes mit<br />
einem kürzeren Oberrohr für eine<br />
aufrechtere Sitzposition, schlankeren<br />
Griffen und einer geringeren Lenkerbreite<br />
ausgestattet.<br />
Martina Weinzettl von den<br />
„Velochicks“, Österreichs größtem<br />
Frauenradsportverein, der in Wien,<br />
Graz und Salzburg beheimatet ist, relativiert<br />
hier aber: „Die Durchschnittsmaße<br />
treffen bei Weitem<br />
nicht auf alle Ladies zu. Ein guter Verkäufer<br />
drückt also nicht jeder Frau,<br />
die ins Geschäft kommt, automatisch<br />
ein Damen-Bike aufs Auge, sondern<br />
empfiehlt ein wirklich auf ihre Bedürfnisse<br />
zugeschnittenes Rad.“<br />
STILSICHER AM SATTEL<br />
Das Bike ist nicht das Einzige im<br />
MTB-Sektor, das einen „femininen“<br />
Anstrich bekommen hat. Das Spektrum<br />
an Mountainbike-Zubehör für<br />
Frauen ist mittlerweile nämlich überaus<br />
groß: Die Bekleidung für die Bikerin<br />
besticht neben den schon erwähnten<br />
passenden Sitzpolstern oft durch<br />
figurbetonte Schnitte und spezielle<br />
Farbkombinationen oder Muster –<br />
sehr oft dominieren helle und warme<br />
Farben wie etwa Violett oder Rot die<br />
Farbpalette.<br />
Die dazugehörigen Accessoires<br />
wie Brille, Handschuhe und Protektoren<br />
gibt’s dann noch in den passenden<br />
Farben und Schnitten obendrauf.<br />
Auch klobige Fahrradhelme sind<br />
längst Schnee von gestern. Wer seinen<br />
Kopf schützen möchte, kann heute<br />
unter vielen Formen und (leichten)<br />
Materialien wählen – und für den perfekten<br />
Sitz lassen sich die meisten<br />
Helme durch ein Drehrad oder unterschiedlich<br />
dicke Polster an den<br />
Kopfumfang anpassen.<br />
BIKEN IM RUDEL?<br />
Die Sache mit der Ausrüstung wäre<br />
also geklärt. Und wo sind Bike und Bikerin<br />
jetzt für gewöhnlich zu finden?<br />
Natürlich draußen! Aber nicht jede<br />
Frau tritt gerne alleine in die Pedale. In<br />
den letzten Jahren ist vor allem die<br />
In Ladies-Gruppen oder -Bikecamps können Frauen ohne Leistungsdruck biken und<br />
an Grundlagen wie der Kurven- und Bremstechnik feilen.<br />
Nachfrage nach reinen Frauen-Bikecamps<br />
enorm gestiegen, wo die Ladies<br />
ganz unter sich an ihrer Biketechnik<br />
feilen können. Haben solche Camps<br />
aber auch Sinn? Und warum wird<br />
nicht „gemischt“ gefahren?<br />
Eva Rümmele, Velochicks-Obfrau<br />
und langjährige Ladies-Camp-Organisatorin,<br />
hat eine Theorie: „Frauen,<br />
die an solchen Camps teilnehmen,<br />
möchten lieber ‚unter sich‘ sein und<br />
ihrem eigenen Tempo entsprechend<br />
fahren können – fern von Leistungsdruck.<br />
Dabei motivieren sie sich gegenseitig.<br />
Die Erfahrung zeigt außerdem,<br />
dass männliche Kursteilnehmer<br />
oftmals einem Konkurrenzdenken<br />
oder dem Geschwindigkeitsrausch erliegen.<br />
Frauen hingegen unterschätzen<br />
ihr Können oft.“<br />
Zudem ist es in einer reinen<br />
Frauengruppe auch leichter, einmal<br />
Schwäche zu zeigen. An Ängsten oder<br />
„mentalen Barrieren“ beim Mountainbiken<br />
kann man aber gezielt arbeiten.<br />
Wie das funktioniert, verrät<br />
uns Bikeprofi und Ex-Downhillerin<br />
Angie Hohenwarter: „Wenn etwas<br />
nicht auf Anhieb funktioniert, soll<br />
man nicht gleich aufgeben! Wichtig<br />
ist, dass man sich seine Schwächen<br />
eingesteht, sich auf sein Bike setzt<br />
und einfach fährt. Nur wenn man sich<br />
auf seinem Bike sicher fühlt, hat man<br />
Spaß dabei und ist für verschiedene Situationen<br />
gewappnet.“<br />
Die Teilnahme an einem Ladies-Bikecamp<br />
ist auch deshalb empfehlenswert,<br />
weil dort wichtige<br />
Grundlagen wie Kurven- und Bremstechnik<br />
sowie die Grundposition gelehrt<br />
werden – die Basics für Fahrspaß<br />
und sicheres Fahrgefühl. Wer jetzt auf<br />
den Geschmack gekommen ist, dem<br />
legen wir unser <strong>SPORTaktiv</strong>-Ladies-Bikecamp<br />
von 25. bis 28. Mai am<br />
Kärntner Weissensee ans Herz. Dort<br />
zeigt dir Bike-Legende Angie Hohenwarter<br />
die schönsten Plätze am See<br />
und gibt ihre besten Trailtechnik-Tricks<br />
preis. Interesse geweckt?<br />
Dann lies einfach rechts weiter ...<br />
Die Bike-Expertinnen<br />
LIV: Die Ladies-Bikemarke ist die erste<br />
und bisher einzige Radsportmarke, die<br />
sich ganz den Frauen widmet. Liv produziert<br />
neben Mountainbikes, Rennrädern,<br />
Commuterbikes, Lifestyle- und<br />
Kinderrädern auch frauenspezifische<br />
Bekleidung und Zubehör.<br />
WEB: liv-cycling.com<br />
VELOCHICKS: Ein Verein, der radsportbegeisterten<br />
Frauen Spaß am Biken vermittelt,<br />
eine Plattform für gemeinsame<br />
Ausfahrten bietet und den Austausch<br />
unter Gleichgesinnten fördert. Interessierte<br />
Frauen jeden Alters können dem<br />
„Hühnernest“ in Wien, Graz oder Salzburg<br />
beitreten.<br />
WEB: velochicks.at<br />
ANGIE HOHENWARTER: Die österr. Profi-<br />
Bikerin ist früher XC gefahren, hat<br />
aber dann ihre Leidenschaft fürs Bergabfahren<br />
entdeckt.<br />
WEB: angiehohenwarter.com<br />
FOTO: Martina Weinzettl<br />
60<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong> UND DER ARLBERGERHOF VITAL LADEN EIN INS:<br />
DAS<br />
ANGEBOT:<br />
3 Nächte im Arlbergerhof<br />
Vital und zwei Tage<br />
Biken mit Angie<br />
Hohenwarter<br />
€ 350,–<br />
BIKECAMP FÜR LADIES<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> lädt heuer erstmals exklusiv die Mountain bikerinnen zu einem Camp<br />
an den Kärntner Weissensee. Mit dabei ist Bike-Legende Angie Hohenwarter.<br />
Die Vorfreude ist riesig – denn die<br />
wohl großartigste Frau in der<br />
heimischen Bikeszene wird die<br />
Teilnehmerinnen beim 1. <strong>SPORTaktiv</strong>-Ladies-Bikecamp<br />
begleiten: Angie<br />
Hohenwarter verbringt mit euch unvergessliche<br />
Tage im Naturpark Weissensee.<br />
Bei Techniktrainings und Touren<br />
steht der Teamgeist ganz klar im<br />
Vordergrund. Die Ex-Downhillerin<br />
nimmt euch mit und zeigt euch die<br />
schönsten Plätze am See.<br />
BIKEGENUSS AM SEE<br />
Die Umgebung könnte nicht besser<br />
sein. Denn die Region Weissensee ist<br />
ein echtes Naturparadies für Biker. In<br />
Kombination mit dem Hybridschiff<br />
„MS Alpenperle“ ergeben sich zahlreiche<br />
Tourenmöglichkeiten. Wer es herausfordernd<br />
mag, kann über Forstwege<br />
hinauf auf die Naggleralm fahren<br />
– oder alternativ mit der Sesselbahn<br />
hinaufschweben. Oben warten spannende<br />
Technikparcours und zur Stärkung<br />
regionale Köstlichkeiten von<br />
der Naggleralm-Wirtin. Einen Spezialtipp<br />
wert ist der Blaubeerkaiserschmarren.<br />
Die Bergstation ist auch<br />
Ausgangspunkt für die neue 3,3 Kilometer<br />
lange Downhill-Strecke „MTB<br />
Trail Weissensee“, die mit Wurzelwegen,<br />
Spitzkehren, Steilkurven und<br />
Holzbrücken begeistert.<br />
All das werden die Teilnehmerinnen<br />
bei unserem neuen Camp selbst<br />
live erleben – und dabei im besten<br />
Stützpunkt residieren: dem Arlbergerhof<br />
Vital am Weissensee. Hausherr<br />
Peter Schwarzenbacher ist sonst selbst<br />
der beste Guide für seine bikenden<br />
Gäste – bloß diesmal wird er Angie<br />
Hohenwarter den Vortritt lassen ...<br />
ANGIE HOHENWARTER<br />
fuhr Four-Cross- und<br />
Downhill-Rennen. Heute<br />
reist die Kärntnerin<br />
um die Welt, immer auf<br />
der Suche nach den<br />
besten Trails.<br />
FOTOS: Heiko Mandl/ Alrbergerhof<br />
Das 1. <strong>SPORTaktiv</strong>-Ladies-Bikecamp<br />
TERMIN: 25.–28. Mai <strong>2017</strong><br />
UNTERKUNFT: Arlbergerhof Vital<br />
TEILNEHMER: max. 24, die in 3 Gruppen<br />
aufgeteilt werden und mit wechselnden<br />
Guides fahren<br />
ZIELGRUPPE: ambitionierte Bikerinnen<br />
CAMPINHALT: • Technik und Trailtechnik<br />
mit Angie Hohenwarter • Abfahren am<br />
neuen MTB-Trail Weissensee • Schrauber-Workshop<br />
• Bike- und SEEnerlebnis<br />
IM PREIS ENTHALTEN SIND:<br />
• 3 Übernachtungen im Hotel Arlbergerhof<br />
Vital in der Gemeinde Weissensee<br />
• Verpflegung: Halbpension mit kulinarischen<br />
Genüssen aus Christines Küche<br />
• Teilnahme am dreitägigen Bikecamp-<br />
Programm, an zwei Tagen mit Angie<br />
Hohenwarter als Guide<br />
• <strong>SPORTaktiv</strong>-Campschutz powered by<br />
Nürnberger für die Dauer des Camps<br />
TOPPREIS FÜR <strong>SPORTaktiv</strong>-LESER:<br />
€ 350,– p. P.<br />
Aufpreis für Einzelzimmer: € 30,–<br />
BUCHUNGEN:<br />
Direkt beim Hotel Arlbergerhof<br />
am Weissensee: Tel.: 04713/22 80<br />
info@arlbergerhof.at
BIKEKATEGORIE<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-TECHNIKCHECK<br />
ALLGEMEINES<br />
... BEIM<br />
ENDURO-BIKE<br />
Die „Enduro-isierung“ der Szene schreitet voran, die Klasse ist nach wie<br />
vor begehrt. Nur leider hat die Beliebtheit auch ihren (höheren) Preis ...<br />
Die Bikes der Enduro-Klasse sind nach wie vor ein<br />
Renner. Im doppelten Wortsinn: Denn allein an der<br />
Zahl der Endurorennen und Rennserien weltweit, sowohl<br />
für Profi- als auch Freizeitbiker, lässt sich ihre<br />
Beliebtheit ablesen. Allerdings ist die Euphorie mittlerweile<br />
nicht mehr ganz so groß und die Hersteller<br />
haben beim Output an neuen Modellen ein wenig die<br />
Bremse angezogen.<br />
Hauptgrund für den etwas weniger stark wachsenden<br />
Absatz: Die Preise der Bikes sind nach wie vor<br />
relativ hoch. Für unter 3.500 Euro sind Enduro-Bikes<br />
mit den gern propagierten guten Bergaufeigenschaften<br />
weiterhin kaum zu bekommen. Was günstiger ist,<br />
hat meist deutlich über 14 Kilo und ist damit für echten<br />
Uphill-Fun einfach zu schwer.<br />
RAHMEN<br />
Die endurotypischen, langen Geometrien haben sich<br />
die Bikehersteller aus dem Motocross abgeschaut,<br />
wo die Maschinen seit vielen Jahren in die Länge gehen:<br />
Das bringt einfach mehr Downhillfun. Die aufrechte<br />
Sitzposition und der flache Lenkwinkel ergeben<br />
ein sicheres Bergabgefühl, und der kürzere<br />
„Reach“ (also der horizontale Abstand zwischen Tretlager<br />
und Sattel) bewirkt durch den steileren Sitzwinkel<br />
einen besseren Kraftschluss im Stehen. Der kompakte<br />
Hinterbau sorgt für mehr Wendigkeit.<br />
Weil Gewicht auch bei Enduros – vor allem beim<br />
Bergauffahren – durchaus eine Rolle spielt, wird<br />
nicht nur Aluminium als Rahmenmaterial verwendet.<br />
Je nach Preis ist der Hauptrahmen aus Carbon, und<br />
bei den Topbikes auch der Hinterbau. So lässt sich<br />
das Gewicht auf unter 13 Kilo drücken. Die Kombi<br />
Alurahmen und Carbonwippe ist eher selten.<br />
RÄDER UND REIFEN<br />
Auch auf Enduros bleiben 27,5 Zoll die übliche<br />
Laufradgröße und da der Grip zentral wichtig ist,<br />
sind die Reifen mindestens 2,4 Zoll breit. 29 Zoll sind<br />
eher die Ausnahme, da die Designer hier schnell<br />
Platzprobleme im Rahmen bekommen, vor allem bei<br />
längeren Federwegen. Daher verbauen einige Hersteller<br />
mittlerweile das „B-Plus“-Format mit bis zu drei<br />
Zoll Breite, auch wenn hier das Gewicht um einiges<br />
höher ist.<br />
Zu empfehlen ist, auf einen guten Pannenschutz<br />
zu achten. Manche Hersteller ziehen sehr leichte Reifen<br />
auf, um das Gewicht zu drücken – was sich auf<br />
verblockten Trails aber schnell mit Durchschlägen bemerkbar<br />
macht.<br />
FEDERUNG<br />
160 Millimeter sind weit verbreitet, gelegentlich finden<br />
sich auch 150- oder 170-mm-Gabeln. Und für<br />
gute Uphill-Qualitäten trotz langer, flacher Geometrien<br />
werden auch Dämpfer und Gabeln mit Niveau-Ausgleich<br />
verbaut, um das Fahrwerk bergauf<br />
und bergab anzupassen.<br />
BREMSEN<br />
Wie beim All-Mountain-Bike sind an Enduros 180 Millimeter-Scheiben<br />
vorn und 160 mm hinten die Regel.<br />
Deutlich downhillorientierte Bikes (erkennbar an flachen<br />
Lenkwinkeln) haben oft 200 mm/180 mm montiert.<br />
Diese Kombi sollten auch schwerere Biker bevorzugen<br />
– oder solche, die die Trails gern im Tiefflug<br />
nehmen.<br />
ANTRIEB<br />
Wer in erster Linie bergab unterwegs ist, für den<br />
ist ein 1x11-Antrieb mit einem 42er-Ritzel wohl ausreichend<br />
– genügend Kondition vorausgesetzt.<br />
Wer auch längere Uphill-Passagen ohne Quälerei<br />
hinter sich bringen will, der sollte eher nach einer<br />
2-fach-Kurbel greifen, idealerweise mit einem<br />
11-fach-Paket hinten. Der neue „Sram Eagle“-1-fach-<br />
Antrieb mit 12-fach-Kassette und 48er-Ritzel ist ein<br />
Traum – der aber auch bezahlt werden will ...<br />
FOTO: Bergamont<br />
62<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
63
MATERIAL<br />
IM SCHAUFENSTER: 8 NEUE ENDURO-BIKES<br />
Für downhill-orientierte Biker, die bergauf nicht nur den Lift nehmen wollen, ist diese Klasse das Paradies.<br />
BERGAMONT ENCORE 9.0<br />
Rahmen: 6013 Aluminium Ultra Lite / Gabel: FOX 36 Float Performance<br />
170mm / Dämpfer: Fox Float X Performance Elite<br />
Series / Schaltung: Shimano Deore XT / Bremsen: Magura MT5<br />
203/180 mm / Gewicht: 14,1 kg / Preis: € 3.799,–<br />
Highlights: Das Encore wurde gemeinsam mit Weltklasseathleten<br />
entwickelt. Der Rahmen wird in Hybridbauweise aus Aluminium<br />
und die Kettenstrebe und der Umlenkhebel in Carbon<br />
hergestellt und kombiniert die jeweiligen Vorteile miteinander:<br />
Steifigkeit und Stabilität werden erhöht, während Gewicht<br />
und Kosten niedrig bleiben. Das Fahrverhalten des Bikes zeigt<br />
sich äußerst agil. Die moderne Geometrie – vorne lang, hinten<br />
kurz – erlaubt eine perfekt ausbalancierte Fahrposition.<br />
WEB: www.bergamont.com<br />
GHOST PATH RIOT 8 UC<br />
Rahmen: Pathriot 27,5 Ultra Lightweight Carbon UC /<br />
Gabel: Fox 36 Float Performance Elite 170 mm / Dämpfer:<br />
Cane Creek Double Barrel Coil CS 150 mm / Schaltung:<br />
Shimano XT 11-Speed / Bremsen: Shimano Saint 203/180<br />
mm / Gewicht: 14,2 kg / Preis: € 5.499,–<br />
Highlights: Das ultrasteife, aggressive Vollcarbon-Enduro<br />
ist eine Rennmaschine in Reinstform. Verantwortlich<br />
für die sensationelle Abfahrtsperformance sind unter anderem<br />
die besten Stahlfederdämpfer von Fox und Cane<br />
Creek in einem leichten, extrem steifen Rahmen. Das Bike<br />
spricht auf den anspruchsvollen Strecken sensibel an,<br />
lässt sich aber auch effizient bergauf pedalieren.<br />
WEB: www.ghost-bikes.com<br />
BMC SPEEDFOX 03 TRAILCREW SLX<br />
Rahmen: Speedfox Trailcrew 03 Al-13 Premium Aluminum /<br />
Gabel: RockShox Pike RC Solo Air 150 mm / Dämpfer: Cane<br />
Creek C-Quent / Schaltung: Shimano SLX 1x11 / Bremsen: Shimano<br />
SLX 200/180mm / Gewicht: k. A. / Preis: € 3.999,–<br />
Highlights: Länger, flacher, breiter, kürzer und noch ein bisschen<br />
niedriger. BMCs 650B-Modell ist ein aggressiveres und<br />
zugleich verspieltes Bike. Es ist kaum zu halten, sobald es<br />
Trailluft schnuppert – mit dem butterweichen APS-System und<br />
dem fantastisch flachen Lenkwinkel wurde es zum Shredden<br />
geboren. Mit Vollgas einen Singletrail runterballern und dabei<br />
ruhig mal Luft unterm Hintern zu haben – das APS Set-up<br />
des Speedfox Trailcrew macht es locker möglich.<br />
WEB: www.bmc-switzerland.com<br />
HAIBIKE SEET NDURO 7.0<br />
Rahmen: Aluminium 6061 / Gabel: RockShox Yari RC<br />
160mm / Dämpfer: RockShox Monarch Plus RC3 /<br />
Schaltung: Shimano Deore XT M8000 Shadow Plus /<br />
Bremsen: Magura MT5 / Gewicht: 14,9 kg /<br />
Preis: € 2.999,–<br />
Highlights: Die langhubigen Bikes der komplett neuen<br />
Seet-Serie bestechen durch ihre Aluminiumrahmen mit<br />
Gravity-Casting-Rahmenzentrum. Die sensiblen Fahrwerke<br />
sorgen selbst bei härtester Gangart für Fahrspaß. Und<br />
die neue, attraktive Optik in der Haibike-Markensprache<br />
macht die Seet-Fullies auch visuell zu echten Leckerbissen.<br />
WEB: www.haibike.com<br />
FOTOS: Hersteller<br />
64<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
MARIN ATTACK TRAIL PRO<br />
Rahmen: Monocoque-Carbon / Gabel: RockShox Pike RCT3 160<br />
mm / Dämpfer: RockShox Monarch Plus Debonair / Schaltung: Sram<br />
X01 Eagle / Bremsen: SRAM Guide RS 200/180mm / Gewicht: k. A. /<br />
Preis: € 5.999,–<br />
Highlights: Das Attack Trail Pro ist auf dem QUAD-Link-3.0-Rahmen<br />
aufgebaut und hat 150 mm Federweg hinten. Weiters eine SRAM<br />
X01-Eagle-12-Gang-Antrieb, eine RockShox-Pike-RCT3 Federgabel<br />
mit 160 mm Federweg und einen RockShox Monarch-Dämpfer,<br />
bei dem Rebound und Kompression verstellbar sind. Die Tubeless-ready-Felgen<br />
von Stan sind mit 2.3“-Reifen ausgerüstet. Auch<br />
eine KS-LEV-Integra-Teleskopsattelstütze mit innen verlegten Zügen,<br />
ein Deity-DC31 Mohawk-Lenker, der Gamut-Cillos-Vorbau<br />
und die SRAM Guide RS-Scheibenbremsen garantieren eine sensationelle<br />
Performance.<br />
WEB: www.marinbikes.com/de<br />
NAKITA BEAUTY & BEAST RED<br />
Rahmen: Carbon UD / Gabel: Fox 36 Float Factory CTD /<br />
Dämpfer: Fox Float DPS Factory EVOL / Schaltung: SRAM<br />
X0 / Bremsen: Shimano ZEE 200/180 mm / Gewicht: 12,9 kg<br />
/ Preis: € 4.999,–<br />
Highlights: Egal, ob es darum geht, auf der Feierabendrunde<br />
eine neue Bestzeit bergab aufzustellen, oder an<br />
der Enduro World Series teilzunehmen: Mit 160 mm Federweg,<br />
27,5“-Laufrädern und schluckfreudigem Federungssystem<br />
geht es Vollgas die steinigsten und wurzeligsten<br />
Trails hinunter. Mit markanter zweifärbiger Split-Lackierung<br />
macht der leichtgewichtige Carbon-Monocoque<br />
Rahmen mit Internal Cable Routing auf jeder Abfahrt eine<br />
gute Figur, ohne sich an den Uphills eine Blöße zu geben.<br />
WEB: www.nakita.at<br />
ORBEA RALLON X10<br />
Rahmen: Orbea Hydroformed Triple Butted Alloy / Gabel:<br />
Fox 34 Float Factory Kashima 160 mm / Dämpfer: Fox Float X<br />
/ Schaltung: Shimano XT M8000 GS Shadow Plus / Bremsen:<br />
Shimano XT M8000 / Gewicht: k. A. / Preis: € 3.999,–<br />
Highlights: Das Bike ist ein grenzenloser Schwerkraftspezialist<br />
für maximale Leistung! Der konzentrische Drehpunkt minimiert<br />
das Gewicht und erhöht die Steifigkeit. Top-Features<br />
sind der hochwertige Alurohrrahmen, der einstellbare Lenkkopf,<br />
die niedrige Tretkurbel, die kurzen Kettenstreben (420<br />
mm) sowie die geneigte Pedalposition und die anpassbare<br />
Geometrie.<br />
WEB: www.orbea.com<br />
SCOTT GENIUS LT 710 PLUS<br />
Rahmen: Genius LT700 PLUS Carbon/ Gabel: Fox 36 Float<br />
Performance 160 mm Dämpfer: Fox Nude DPS / Schaltung:<br />
SRAM GX1/11 Speed / Bremsen: Shimano SLX M7000 /<br />
Gewicht: 13,8 kg / Preis: € 4.999,–<br />
Highlights: Das Genius LT hat sich bereits einen Namen als<br />
etablierter Wettbewerber in der Enduro World-Series gemacht.<br />
Das Bike ist für seine Fähigkeit bekannt, raues Terrain<br />
sowohl im Anstieg als auch in der Abfahrt zu bezwingen.<br />
Jetzt geht es noch einen Schritt weiter: mit gleicher,<br />
exzellenter und hochwertiger Ausstattung, 27,5“ Reifen<br />
mit enormer Bodenhaftung sowie zusätzlichem Komfort<br />
und verbessertem Handling.<br />
WEB: www.scott-sports.com<br />
65
SPOT<br />
LIGHT<br />
BIKE<br />
ECKDATEN<br />
RAHMEN: Carbon C13 Frame<br />
FEDERGABEL: Fox 36 Float RC2 Factory<br />
DÄMPFER: Fox Float X2 EVOL Factory<br />
SCHALTUNG: Shimano XTR<br />
BREMSEN: Shimano Saint Ice-Tec<br />
NABEN: Rocky Mountain Boost/DT Swiss<br />
350 Boost<br />
FELGEN: Stan’s ZTR Flow Tubeless Ready<br />
REIFEN: Maxxis DHF 27.5 x 2.5<br />
GEWICHT: 13,5 kg (Rahmengröße M)<br />
PREIS: € 8.000,–<br />
WWW.BIKES.COM/SLAYER<br />
3 Fragen an:<br />
JULIA HOFMANN –<br />
Enduro-Fahrerin und Globetrotterin.<br />
Welche Eigenschaften stechen beim Slayer heraus?<br />
Wenn man bei einem Bike von sexy reden kann, dann ist<br />
es das neue Rocky Mountain Slayer. Der Rahmen mit den<br />
einlaminierten Gewinden und den versteckten Lagern ist<br />
optisch ein Highlight. Mit den 170 mm Federweg vorne<br />
und 165 mm am Heck ist es wie ein kleines „Bigbike“ und<br />
das spürt man auf den Abfahrten. Es bietet jede Menge<br />
Reserven und ist dabei unglaublich verspielt.<br />
FOTOS: xxx<br />
FOTOS: Nakita<br />
66<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
ROCKY MOUNTAIN SLAYER 790 MSL<br />
DAS SLAYER IST ZURÜCK. Egal, ob superaggressive Enduro-Weltcup-Trails<br />
oder endlose Runden im Bikepark – die Downhill-Qualitäten, gepaart<br />
mit bedingungslosen Klettereigenschaften, verleihen dem Bike eine fast<br />
schon unheimliche Fähigkeit, aus jedem Terrain das maximale Potenzial<br />
herauszuholen.<br />
Der Ride-4-Chipsatz ermöglicht eine präzise Anpassung der Rahmengeometrie.<br />
Einseitig gelagerte Ketten- und Sitzstreben-Achsen erlauben<br />
einen schlanken Hinterbau und bieten den Fersen selbst mit Boost-Naben<br />
genügend Spielraum. Die Lock-out-Züge und die Vario-Stützen-Leitungen<br />
sind vollständig innen verlegt. Alle Rahmengrößen sind zudem<br />
für die Aufnahme einer Wasserflasche im Rahmendreieck ausgelegt.<br />
ANZEIGE / FOTOS: Rocky Mountain; Linda Böse<br />
Auf welchen Trails fühlt sich das Slayer am wohlsten?<br />
Das erste Mal durfte ich es auf den alten Militär-Trails<br />
rund um die Drei Zinnen in den Dolomiten testen. Dort<br />
fühlt es sich auch so richtig wohl. Gerade wenn es ruppig,<br />
steil und schnell wird, zeigt es sein Können und<br />
bleibt dabei auch in technischen Passagen und Spitzkehren<br />
noch schön wendig.<br />
Als Enduro-Pilotin braucht man ein Bike mit<br />
„Ich-ebne-alles-in-meinem-Weg“-Eigenschaften.<br />
Erfüllt das neue Slayer diesen Anspruch?<br />
Oh ja, das tut es. Der Hinterbau spricht so sensibel an.<br />
Gemeinsam mit dem Dämpfer macht er so einen fantastischen<br />
Job, dass er selbst die kleinsten Schläge absorbiert<br />
– und nach hinten hinaus trotzdem noch die perfekte<br />
Progression bietet!<br />
67<br />
Deine Bikeregion in den Dolomiten:<br />
bike.drei-zinnen.info
BIKEGUIDE<br />
DER LANGE WEG<br />
VIELE REGIONEN HABEN ERKANNT, dass sie mit Mountainbikern im Sommer das<br />
Wintergeschäft gut ergänzen können. Und was ist absolut unverzichtbar als Bikeregion?<br />
Klar – ein geiler Trail. So entstehen immer mehr Bikewege in unterschiedlichen Varianten.<br />
Doch wer baut diese Trails eigentlich, und wie? Das ist der Job von Trailbauern –<br />
wir haben uns mit drei von ihnen unterhalten.<br />
Frage einen Biker auf einem beliebigen<br />
Trail in den Alpen: „Wie<br />
muss dein idealer Trail sein?“<br />
Die Antwort darauf wird meist<br />
ähnlich ausfallen – egal, ob Einsteiger,<br />
Flow Rider oder routinierter Downhill-Shredder:<br />
„Geil muss er sein!“<br />
Nachfrage: „Wie genau?“ Da wird’s<br />
dann schon schwieriger. Flowig soll er<br />
auf jeden Fall sein, meistens eher<br />
schnell und mit einer Jump-Line mit<br />
schönen Sprüngen – mal höher, mal<br />
weiter, je nach Können. Und möglichst<br />
lang soll er klarerweise auch sein ...<br />
Klingt alles ein wenig nach der eierlegenden<br />
Wollmilchsau. Und das ist<br />
es letztlich auch, was derzeit in Sachen<br />
Biketrails besonders gefragt ist: „Wir<br />
brauchen einfache Trails, die Jedermann-Biker<br />
in die Parks locken“, sagt<br />
der Münchner Streckenbau-Guru Diddie<br />
Schneider: „Aber der Trail soll<br />
gleichzeitig auch Könnern Spaß machen<br />
und natürlich möglichst viel<br />
Flow bieten.“<br />
DAS FLOW-COUNTRY-KONZEPT<br />
Diddie hat im vergangenen Sommer<br />
zusammen mit seinem Freund, der Bike-Legende<br />
Hans „No Way“ Rey, am<br />
Petzen in Kärnten die längste „Flow<br />
Country“-Strecke Europas gebaut:<br />
Zwölf Kilometer lang, bis zu drei Meter<br />
breit, gespickt mit Wellen und Anliegern,<br />
wie die überhöhten Kurven bei<br />
den Bikern heißen. Drei Jahre dauerte<br />
das Projekt von der Planung bis zur Eröffnung,<br />
acht Monate lang baggerte,<br />
schaufelte und shapte Schneider mit<br />
vielen Helfern vor Ort.<br />
Die Idee für die „Flow-Country-<br />
Trails“ stammt von Hans Rey, erzählt<br />
Diddie: „Vor fünf Jahren erzählte mir<br />
Hans seine Idee eines flowigen Trails,<br />
den jeder Biker mit Spaß und geringem<br />
Risiko fahren kann. Er fragte mich,<br />
wie ein solcher Trail wohl aussehen<br />
könnte.“<br />
FOTOS: Bikepark Wurbauerkogel/Steiner<br />
TEXT: Wolfgang Preß<br />
68<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
ZUM TRAIL<br />
Das Ergebnis der gemeinsamen<br />
Denkarbeit: keine Drops, keine Stufen<br />
oder andere, schwierigen Stellen.<br />
„Spaßfaktor hoch, Risiko niedrig – das<br />
ist Flow-Country“, sagt Diddie: „Auch<br />
Familien und Kinder müssen hier gefahrlos<br />
fahren können.“<br />
Ist das der Trend im Trailbau? Wer<br />
als Bikepark-Betreiber wirtschaftlich<br />
denkt, wird „Trails für jedermann“<br />
bauen, bestätigt Schneider: „Der anhaltende<br />
Enduro-Hype lockt auch viele<br />
Leute in die Parks, die noch nicht so gut<br />
fahren können. Diese Zielgruppe will<br />
Spaß haben, ohne hohes Risiko. Und<br />
ich glaube, dass diese Gruppe in den<br />
nächsten Jahren weiter wachsen wird.“<br />
MÜHEVOLLE PLANUNGSPHASE<br />
Ähnlich sieht die Entwicklung Philipp<br />
Wiedhofer, der mit seiner Firma „Wexl<br />
Trails“ den Bikepark Semmering geshapet<br />
hat und derzeit in St. Corona in<br />
Niederösterreich diverse Trails plant:<br />
„Ein gut gebauter Trail macht möglichst<br />
allen Spaß – vom Anfänger bis<br />
zum Könner. Und ein guter Bikepark<br />
bietet Lines für alle Nutzer, vom Kids-<br />
Trail über leichte Flowtrails bis zu<br />
technischeren Natur- oder echten<br />
Jump-Trails.“<br />
Bis der erste Biker den Trail shreddet,<br />
gibt’s aber eine ganze Menge zu<br />
tun – das weiß jeder Trailbauer. Viele<br />
vermeintliche „Kleinigkeiten“ sind zu<br />
berücksichtigen: Grundeigentümer,<br />
Schutzgebiete, Naturschutz, Wanderer,<br />
Geologie, Weide- und Jagdrechte,<br />
Waldarbeiten, Bäume. Und letztlich<br />
auch das Budget.<br />
Philipp Wiedhofer: „Da ist schon<br />
im Vorfeld eine Menge zu planen: geeignete<br />
Nutzungszonen definieren,<br />
eventuelle Nutzerkonflikte regeln,<br />
Grundbesitzverhältnisse klären, ebenso<br />
Auflagen von Forst-Behörden und<br />
Naturschutz. Dann muss man ein Sicherheitskonzept<br />
erstellen und die Anbindung<br />
an die Infrastruktur untersuchen.<br />
“<br />
Erst dann geht es ab ins Gelände,<br />
weiß Wiedhofer: „eingrenzen, wo gebaut<br />
werden darf, das Strecken-Layout<br />
und das gewünschten Gefälle festlegen<br />
und abstecken, das Ganze mit GPS tracken,<br />
und schließlich den Streckenplan<br />
erstellen.“ Je nach Traillänge und<br />
Kooperationsbereitschaft der Beteiligten<br />
kann das in drei Monaten über die<br />
Bühne gehen, so Wiedhofers Erfahrung.<br />
Nachsatz: „Es kann aber auch wesentlich<br />
länger dauern ...“<br />
GEDULD IST GEFRAGT<br />
Dem kann Streckenbauer Peter Fernbach<br />
aus Schladming (Steiermark) nur<br />
zustimmen: „Von der Erstbesichtigung<br />
bis zum Baustart vergehen nach meinen<br />
Erfahrungen selten weniger als<br />
sechs Monate. Es können auch mal drei<br />
Jahre vergehen, je nach Umfang und<br />
Herausforderungen.“<br />
Was macht am meisten Probleme?<br />
Fernbach, der mit seiner Firma „Alpreif“<br />
unter anderem die renommierten<br />
69
TRAILBAU<br />
Kann erst einmal gebaut<br />
werden, wie hier<br />
am Wurbauerkogel in<br />
Oberösterreich (linkes<br />
Bild) oder auf der Petzen<br />
in Kärnten (rechte<br />
Bilder), dann geht<br />
es vergleichsweise<br />
schnell, bis die Biker<br />
am Zug sind. Wesentlich<br />
zeitaufwendiger<br />
(und oft auch nervenaufreibender)<br />
ist die<br />
Planungs- und Genehmigungsphase.<br />
Bikeparks auf der Schladminger Planai<br />
oder in Wagrein (Salzburg) und als<br />
jüngstes Projekt den Bikepark am<br />
Wurbauerkogel (Oberösterreich) realisiert<br />
hat, meint dazu: „Nach der Strecken-Markierung<br />
erfolgt die<br />
Vor-Ort-Besichtigung mit den jeweiligen<br />
Grundbesitzern. Erst wenn alle ihr<br />
‚Okay‘ mittels Unterschrift am Plan gegeben<br />
haben, können die Unterlagen<br />
den Behörden zur Genehmigung vorgelegt<br />
werden. Je nachdem, wie viele<br />
Besitzer es gibt, kann das dauern.“<br />
Dann kommen noch die Besichtigungen<br />
mit Behördenvertretern und<br />
Sachverständigen, weiß Fernbach:<br />
„Erst danach wird ein Bescheid ausgestellt,<br />
der allerdings wiederum Auflagen<br />
enthalten kann, die zu beachten<br />
sind. Erst dann können wir mit dem<br />
Bau beginnen.“<br />
DREI WOCHEN PRO KILOMETER<br />
Nun kommt also der sichtbare Teil des<br />
Trailbaus. Das kann je nach Lage, Geologie,<br />
Maschinen-Einsatz und Budget<br />
unterschiedlich lang dauern; in der Regel,<br />
und je nach Wetter zwischen wenigen<br />
Monaten bis zu einem Dreivierteljahr.<br />
Zum Einsatz kommen dabei<br />
beispielsweise Drehkranz- und Spinnen-Bagger,<br />
Radlader, Raupen-Dumper,<br />
Mini-Bagger und, ganz wichtig, die<br />
Rüttelplatte, um den Boden zu verfestigen.<br />
Aber auch „hemdsärmelig“ mit<br />
Krampen und Schaufel wird gewerkt ...<br />
Je nach Anlage, Länge und Gelände<br />
rechnet Peter Fernbach mit drei bis<br />
vier Wochen pro Kilometer: „Es<br />
kommt vor allem aufs Wetter an, aber<br />
auch auf den Maschinen- und Personal-Einsatz,<br />
der sich aus dem Budget<br />
ergibt. Und ein naturbelassener Singletrail<br />
lässt sich schneller bauen, ein<br />
Jumptrail mit viel Erdbewegungen<br />
dauert länger.“<br />
Philipp Wiedhofer: „Eine Rolle<br />
spielt auch, wie oft in der Bauphase<br />
nachjustiert werden muss. Zwar so wenig<br />
wie möglich, aber es passiert doch<br />
öfters, dass etwas geändert werden<br />
muss. Zudem muss laufend auf die Gegebenheiten<br />
des Bodens reagiert werden.“<br />
15 BIS 80 EURO PRO METER<br />
Die Gesamtkosten für einen Trail können<br />
bis zu 200.000 Euro betragen – soviel<br />
hat in etwa der Petzen-Trail gekostet.<br />
Was macht den Trailbau teuer?<br />
Diddie Schneider: „Die Maschinenmiete<br />
macht locker 35 Prozent der Gesamtkosten<br />
aus. Für den Übungsparcours<br />
im Bikepark Schöneck etwa kamen allein<br />
fast 20.000 Euro Betriebskosten zusammen,<br />
also für Öl, Sprit, Fett, Ketten.<br />
Dazu 40.000 Euro für LKWs und<br />
Material. Noch ein Beispiel: Für die<br />
Downhill-Strecke in Willingen mussten<br />
wir 700 LKW-Ladungen Erde herankarren.<br />
Da landet man schnell bei<br />
solchen Summen.“<br />
Philipp Wiedhofer und Peter Fernbach<br />
rechnen je nach Anlage und Gesamtlänge<br />
mit 15 bis 80 Euro pro laufendem<br />
Meter. Mit dem Bau allein sind<br />
die Kosten aber noch nicht am Ende:<br />
Der Trail muss gepflegt und erhalten<br />
werden. Auch das kostet durchaus,<br />
weiß Philipp Wiedhofer: „Grob kann<br />
man sagen, dass sich die jährlichen<br />
Wartungskosten auf fünf bis 15 Prozent<br />
der Errichtungskosten belaufen.<br />
Je besser die Planung und je nachhaltiger<br />
der Bau, umso geringer sind die Folgekosten.<br />
“<br />
Wesentlich für die Erhaltungskosten<br />
ist die Anlage des Trails, was Neigung,<br />
Wasserführung, Aufbauten und<br />
Material betrifft. Daher sollte das maximale<br />
Gefälle nicht über 15 Prozent<br />
betragen, um die beiden „Hauptfeinde“<br />
des Trails, Wasser und Brems spuren,<br />
in Schach zu halten. „Gut erhaltene<br />
Trails, auch bei hohem Nutzungsgrad,<br />
sind das Zeichen eines professionellen<br />
Trail-Baus“, sagt Diddie Schneider:<br />
„Und natürlich die Begeisterung der Biker<br />
...“<br />
FOTOS: Bikepark Wurbauerkogel/Steiner, Region Klopeiner See – Südkärnten/Haidenm, www.bikefacilities.de<br />
70<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
Limited Edition<br />
30 Jahre und kein bisschen leise! In strahlend weißer<br />
Farbgebung mit auffälligen grafischen Elementen in<br />
racigem Rot und Blau erscheinen die Sondermodelle<br />
zu unserem runden Geburtstag. Wir bieten damit eine<br />
Jubiläumsausgabe der stärksten Modelle aus der<br />
Kollektion an: Rayon LTD 29“, Spider LTD 29“, Boost<br />
LTD 29“ Hybrid Bosch, Boost LTD 27,5“ Hybrid Bosch,<br />
Omega LTD, Delta LTD und Ion LTD disc.<br />
nakita.at<br />
Soul of the Austrian Alps.
HOTSPOT IN TIROL<br />
BIKEPARK TIROL:<br />
ABFAHREN MIT TALBLICK<br />
AM 25. MAI startet der Bikepark Tirol im Wipptal in die Saison! Das Startareal<br />
befindet sich bei der Bergstation Bergeralm, wo Biker zunächst eine<br />
600 m² große „Warm-up-Zone“ erwartet. Dort kann man an Hindernissen<br />
mit leichtem bis mäßigem Schwierigkeitsgrad den Umgang mit dem Bike<br />
trainieren. Das Geübte lässt sich dann auf den lässigen Freeridestrecken<br />
gleich in der Praxis anwenden.<br />
DIE BLAUE STRECKE heißt „Crazy Heart“ und bietet auf 1.900 Metern Länge<br />
puren Fahrspaß. Erfahrene Biker zieht es auf die „Red Devil“. Beiden<br />
Strecken gemeinsam ist die Aussicht aufs Wipptal. Am Ende geht es in die<br />
Slopestyle Area, die Spielwiese, wo Tabeljumps, Wallrides oder Drop-Batterien<br />
warten. Gut zu wissen: Ab 25. Mai herrscht Wochenendbetrieb im<br />
Bikepark – und vom 24. Juni bis 10. September ist er täglich geöffnet.<br />
MEHR INFOS: www.bikepark-tirol.at, www.wipptal.at<br />
FOTO: TVB Wipptal<br />
72<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
Bikepark<br />
TIROL<br />
73
BIKEGUIDE<br />
LIVE DABEI<br />
SERIE<br />
24<br />
STUNDEN<br />
FOTOS: Zauberberg Semmering, Moser Lukas Photograhy<br />
TEXT: Andreas Viehböck<br />
74<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
START 12 UHR, ZIELANKUNFT 12 UHR. Das „Race the Night“ am Semmering (NÖ)<br />
ist ein einzigartiges Rennformat. Andy Viehböck, <strong>SPORTaktiv</strong>- Lesern von seiner Serie<br />
„Mountainbike-Fahrschule“ bekannt, hat in den letzten Jahren vier Mal das Rennen als<br />
Einzelstarter gewonnen. Wie es ist, 24 Stunden ohne Pause mit einer Gondel auf- und<br />
auf dem Bike abzufahren: Der Oberösterreicher gibt Einblicke.<br />
Ausprobieren konnte ich ja<br />
schon viel, aber das 24-Stunden-Downhill-Rennen<br />
„Race<br />
the Night“ im Bikepark Semmering<br />
war, ist und bleibt das Extremste,<br />
das ich auf zwei Rädern je erlebt<br />
habe. Viele sprechen von diesem<br />
Rennen das ganze Jahr, viele kennen<br />
es, und manche nehmen daran teil.<br />
Ob als Betreuer, Starter in einem Team<br />
oder in der Königsdisziplin als Einzelkämpfer:<br />
Für alle ist es wohl das härteste,<br />
weil längste Downhill-Rennen<br />
der Welt. Und das hat sich herumgesprochen:<br />
Immerhin 300 Starterinnen<br />
und Starter aus 16 Nationen haben<br />
2016 daran teilgenommen.<br />
Wer noch nichts davon gehört<br />
hat, für den seien diese 24 Stunden<br />
kurz umrissen: Gestartet wird um 12<br />
Uhr an einen Samstag im August am<br />
Hirschenkogel. Es starten Teams von<br />
zwei, vier oder sechs Personen und die<br />
Verrücktesten in der Einzelwertung.<br />
Im Le-Mans-Start geht’s auf die 2,7 Kilometer<br />
lange und 350 Höhenmeter<br />
überwindende Downhillstrecke: über<br />
rutschige Wiesenkurven, lange Querfahrten,<br />
einige Sprünge und tückische<br />
Wurzelpassagen hinunter zur<br />
Talstation der Seilbahn, die dich wieder<br />
hinauf katapultiert.<br />
Zu Beginn haben alle nur ein Ziel:<br />
ohne Pause so viele Abfahrten<br />
schnellstmöglich zu absolvieren. Vier<br />
Jahre Erfahrung sagen mir aber: Taktik<br />
ist der Schlüssel zum Erfolg. Nach<br />
24 Stunden Quälerei wird das Rennen<br />
im Zielgelände bei der Hirschenkogelbahn<br />
abgewunken, meistens stehen<br />
die Gewinner erst dann fest. Bei gleicher<br />
Rundenanzahl zählt nämlich die<br />
schnellste Pace, also die Durchschnittszeit.<br />
PLATZ FÜNF IM ERSTEN VERSUCH<br />
2012 stieß ich erstmals auf diese Veranstaltung<br />
und dachte mir gleich,<br />
dass ich da unbedingt dabei sein<br />
muss. Kurzerhand begab ich mich auf<br />
die Suche nach einem Partner für ein<br />
Zweierteam. Damals traute ich mir einen<br />
Einzelstart noch nicht zu. Markus<br />
Hauer und ich waren zu dieser<br />
Zeit motivierte Downhiller, die den<br />
Spaß in den Vordergrund stellten. Wir<br />
bereiteten uns damals nicht speziell<br />
auf das Rennen vor. Einziges Ziel war,<br />
das Durchfahren und eine Endplatzierung<br />
im vorderen Drittel des Feldes zu<br />
schaffen. Taktik für den ersten Versuch:<br />
alle zwei bis drei Stunden wechseln,<br />
um uns zu erholen und Kraft zu<br />
tanken. Am Ende schafften wir den<br />
fünften Gesamtrang.<br />
Und für mich war nach dem Rennen<br />
sofort klar, dass ich 2013 wiederkomme<br />
– allerdings als Einzelstarter,<br />
weil ich die Jungs, die ohne Pause<br />
durchfuhren, echt bewunderte. Doch<br />
ich stellte mir die Frage: „Wie soll man<br />
dafür bloß trainieren?“ Es war logisch,<br />
dass mehr dazugehört, als nur<br />
schnell zu fahren. Den Fokus legte ich<br />
in der Vorbereitung schließlich auf<br />
den Ausdauerbereich mit Intervallen<br />
bis zu 2 Minuten. Der Trainingsplan<br />
veränderte sich aber ständig, weil ich<br />
auch beruflichen Verpflichtungen<br />
nachzukommen hatte. Und ich machte<br />
immer jene Sportarten, auf die ich<br />
gerade Lust hatte – dafür immer ein<br />
bisschen mehr davon als üblich und<br />
das mitunter zu ungewöhnlichen Tageszeiten.<br />
So kamen im Schnitt rund 15<br />
Stunden Sport pro Woche zusammen,<br />
die ich mit regelmäßigen Kraft-, Koordinations-<br />
und Ausdauereinheiten ergänzte.<br />
Laufen, Klettern, Paragleiten,<br />
Skaten, Slacklinen und natürlich<br />
Mountainbiken – irgendwie war alles<br />
dabei. Und dann war da noch das mentale<br />
Training, ohne das bei so einer Extremveranstaltung<br />
gar nichts geht.<br />
Wenn du deinen Kopf im Griff hast<br />
und imstande bist, auf der Strecke saubere<br />
Linien zu wählen, dann kannst<br />
du dir deine Kräfte auch bei so einer<br />
Herausforderung schonend einteilen.<br />
ERFOLGSFAKTOR BETREUER<br />
In der Vorbereitung auf das Rennen<br />
gibt es aber noch eine weitere, zentrale<br />
Komponente, die einen Erfolg erst<br />
möglich macht: das Team. Bei meinem<br />
ersten Einzelstart 2013 war das<br />
alles eher eine „Hau-ruck-Aktion“. Du<br />
brauchst zumindest einen Betreuer,<br />
der dich kulinarisch versorgt und im<br />
Fall der Fälle ein defektes Bike wieder<br />
instand setzen kann. Wenn dir das<br />
keiner abnimmt, kannst du dich nicht<br />
auf das Rennen konzentrieren.<br />
Es war aber gar nicht so leicht, jemanden<br />
zu finden, der sich das alles<br />
antun wollte. Letztlich fand ich einen<br />
„Mr. Race the Night“<br />
ANDREAS VIEHBÖCK (30) ist seit 2013<br />
geprüfter Mountainbike-Guide und Betreiber<br />
der Bikeschule Traunsee Flow in<br />
Gmunden (OÖ). Er ist auch erfolgreich<br />
in internationalen Enduro- & Downhill-Rennen<br />
im Einsatz.<br />
Mit vier Siegen en suite beim „Race the<br />
Night“ (2013–2016) ist er der erfolgreichste<br />
Starter beim 24-Stunden-Downhillrennen<br />
im Bikepark Semmering (NÖ).<br />
Das nächste „Race the Night“ findet am<br />
12. und 13. August <strong>2017</strong> statt.<br />
Andys Serie „Mountainbikefahrschule“<br />
in <strong>SPORTaktiv</strong> nachlesen auf:<br />
www.sportaktiv.com<br />
WEB: www.traunseeflow.at<br />
75
24-STUNDEN-DOWNHILL<br />
24 Stunden lang zur Gondel rennen, auffahren, runterheizen. Bei 152 Runden<br />
liegt Andy Viehböcks Rekord aus dem Jahr 2016. Einzelkämpfer ist man aber nur<br />
auf der Strecke: Ohne unterstützendes Team geht es nicht.<br />
Bekannten, der sich mir zwar mit<br />
Feuereifer anschloss, aber von Fahrrädern<br />
eigentlich keine Ahnung hatte.<br />
Doch er lernte schnell – und Michael<br />
Vielhaber sollte sich in der<br />
Folge als echter Glücksfall erweisen,<br />
der an den folgenden Triumphen großen<br />
Anteil hatte. Ja, noch mehr: Michael<br />
wurde mein bester Kumpel ...<br />
Vor dem Start des 2013er-Rennens<br />
fühlte ich mich physisch gut:<br />
Ich achtete auf viel Schlaf im Voraus<br />
und eine angemessene Ernährung,<br />
um die volle Renndistanz fit überstehen<br />
zu können. Ich hatte einen konkreten<br />
Plan erstellt, wann ich welche<br />
Nahrung und Getränke benötigen<br />
würde, sowie fixe Zeitpunkte für einen<br />
Bikecheck, sofern alles planmäßig<br />
und ohne Defekte verläuft. Beim<br />
Eintreffen im Fahrerlager fühlte ich<br />
mich dann trotzdem recht klein: Da<br />
standen Markus Stöckl (Rekordhalter<br />
im Speed-Downhill) und Benjamin<br />
Karl (Snowboard-Weltmeister)<br />
herum. Das ist ja lässig, dachte ich<br />
mir. Aber ich wusste, dass ich gut<br />
drauf bin.<br />
FOTOS: Zauberberg Semmering, Moser Lukas Photograhy<br />
BERGWERTUNG MIT AUSSICHT<br />
Die Downhillstrecke auf dem Feuerkogel (OÖ) punktet mit traumhaften Ausblicken<br />
auf den Traunsee. Und mit spektakulären, herausfordernden Streckenabschnitten.<br />
EINE DER LANDSCHAFTLICH schönsten,<br />
aber auch technisch schwierigsten<br />
Downhillstrecken Österreichs – das ist<br />
die Feuerkogel-Strecke in Ebensee am<br />
Südufer des Traunsees. Die 5,6 Kilometer<br />
lange Strecke startet direkt oberhalb<br />
der Feuerkogel-Seilbahn, die vom<br />
13. Mai bis 29. Oktober täglich in Betrieb<br />
ist. Geht es im oberen Teil noch<br />
über eine Versorgungsstraße sowie<br />
eine Almwiese, wird die Strecke im<br />
weiteren Verlauf immer schwieriger.<br />
Eine gute Linie und die richtige Geschwindigkeit<br />
sind vor allem auf dem<br />
selektivsten Abschnitt gefragt: dem<br />
Steilstück des Lawinenhangs. Tempo<br />
drosseln, Mut zusammennehmen, mit<br />
Gefühl abfahren – dann geht’s.<br />
Der Lohn ist ein traumhafter Ausblick<br />
auf den See und die Tatsache,<br />
dass es nach dieser schwierigsten Stelle<br />
wieder etwas einfacher wird. Der<br />
Kurs schlängelt sich durch schnelle<br />
Kurven, mit einer gebauten Steilrampe<br />
als Highlight, ins Tal. Kurz vor dem<br />
Ende wartet noch ein enges, selektives<br />
Waldstück, ehe man direkt am Parkplatz<br />
der Feuerkogelbahn ankommt.<br />
Die Spuren der Strecke kann man<br />
dann gleich auf dem eigenen Bike-<br />
Waschplatz beseitigen (bei Schlechtwetter<br />
ist das Pflicht vor der nächsten<br />
Gondelauffahrt). Volle Schutzausrüstung<br />
und ein Integralhelm sollten<br />
sich auf dieser Strecke, die für Anfänger<br />
nicht geeignet ist, von selbst verstehen.<br />
Bei Nässe? Macht die Sache<br />
mit Schlammreifen richtig Spaß. Wer<br />
einen visuellen Vorgeschmack sucht,<br />
schaut rein auf: www.50grad.at!<br />
MEHR INFOS: Tourismusbüro Ebensee<br />
Tel.: 0 61 33/80 16,<br />
ebensee@traunsee.at<br />
www.ebensee.com<br />
FOTOS: Ferienregion Traunsee, 50grad.at<br />
76<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
OHNE HINTERRADBREMSE<br />
Nach einer lockeren Trainingsfahrt<br />
ging ich dann doch ziemlich nervös<br />
an den Start, das Funkgerät im Hosensack<br />
– man weiß ja nie. Um 12 Uhr<br />
fiel endlich der Startschuss, dann<br />
rannte ich wie von der Tarantel gestochen<br />
zu meinem Bike. Nach dem Start<br />
war ich immer in den Top 5 und blieb<br />
stets in Schlagdistanz zum Führenden,<br />
dem 2012-Sieger Eno Mendoza.<br />
Ich kämpfte mich Runde für Runde<br />
nach vorne und fuhr konstant schnelle<br />
Runden, doch nach einigen Stunden<br />
fingen dann die Probleme mit<br />
dem Bike an.<br />
Mein Betreuer und ich wechselten<br />
die defekten Teile während der<br />
Gondelfahrten, um keine Zeit zu verlieren.<br />
Da war ich dann auch einmal<br />
eine Runde ohne Hinterradbremse<br />
oder ohne Schaltung unterwegs. Und<br />
die wirklichen Probleme kamen erst<br />
noch – mitten in der Nacht nach etwa<br />
13 Stunden am Rad und etwa 80 zurückgelegten<br />
Abfahrten. Harte Hände,<br />
schmerzende Muskeln und vor allem<br />
der innere Schweinehund<br />
machten mir enorm zu schaffen. Die<br />
Dunkelheit tat ihr Übriges und trug<br />
zur Verschlechterung der Stimmung<br />
bei. In solchen Momenten wird offensichtlich,<br />
wie wichtig Mentaltraining<br />
für Sportler ist. Zudem versuchte<br />
mein Betreuer unentwegt, mich mit<br />
Sprüchen aufzuheitern und mir meine<br />
Stärken vor Augen zu führen.<br />
VOLLER ADRENALIN<br />
Für die Motivation war das Gold wert.<br />
Das ganze Rennen über war es eine<br />
ziemlich knappe Angelegenheit zwischen<br />
mir und zwei weiteren Fahrern.<br />
Wir hatten wenig Zeitabstand und<br />
alle drei wohl am meisten mit uns<br />
selbst zu kämpfen. Mit etwas Glück<br />
und großem Willen gelang es mir<br />
schließlich, alle Widerstände zu überwinden<br />
und das verrückte Unterfangen<br />
mit dem Sieg zu krönen. Benjamin<br />
Karl wurde damals übrigens Dritter.<br />
Und nach der Zielflagge? Da fällst<br />
du nicht erschöpft vom Rad, wie man<br />
vielleicht glauben könnte. Weil dich<br />
das Adrenalin am Laufen hält. Aber<br />
wehe, das lässt nach. Also muss alles<br />
auch nach dem Rennen möglichst<br />
schnell gehen: Umziehen und das<br />
Equipment verräumen, bevor man<br />
auskühlt und die tatsächliche Erschöpfung<br />
zum Vorschein kommt.<br />
Nach der Siegerehrung ging’s dann ab<br />
nach Hause, wo ich zunächst mal<br />
nichts mitbekommen habe. In meinem<br />
Fall brauchte ich etwa zwölf<br />
Stunden Schlaf für den Kopf und drei<br />
Tage Erholung für den Körper, bis ich<br />
wieder halbwegs hergestellt war.<br />
Dieser erste Sieg war die Basis für<br />
die folgenden Jahre, in denen drei weitere<br />
folgten. An der Vorbereitung haben<br />
sich eigentlich bloß Details verändert.<br />
Natürlich versucht man Fehler<br />
der Jahre zuvor zu vermeiden – aber<br />
man ahnt auch nicht, welche Fehler<br />
man im Laufe so eines Rennwochenendes<br />
alle machen kann. Jedes Jahr<br />
tauchen neue Herausforderungen auf,<br />
die zu meistern sind. Und dabei ist es<br />
auch egal, ob du Erster oder Letzter<br />
wirst: Alle Finisher dieser 24 Stunden<br />
haben meinen Respekt – weil sie in<br />
der Lage sind, gegen alle Widerstände<br />
Großes zu leisten.<br />
GIB DIR DEN<br />
TRAIL-SPASS!<br />
Pyhrn-Priel in Oberösterreich<br />
wird zur Bikearena! Denn mit<br />
der „Trailogie“ setzt die Region<br />
einen Projektschwerpunkt<br />
im Bereich Mountainbiken.<br />
DER BIKESPORT sorgt in der Region<br />
Pyhrn-Priel für Impulse. Mit dem Bikepark<br />
Wurbauerkogel, einem Mitglied<br />
der „European Leading Bikeparks“,<br />
wurde 2016 der erste wichtige Impuls<br />
gesetzt. Im Sommer gehen ein 5 Kilometer<br />
langer Singletrail auf der Wurzeralm<br />
in Spital am Pyhrn sowie auch<br />
ein neuer Pumptrack in Betrieb.<br />
Egal, ob du eine Tour mit E-Bike<br />
oder Mountainbike, oder ein Downhillerlebnis<br />
suchst: Im und rund um<br />
den Bikepark Wurbauerkogel bist du<br />
richtig. Mit dem Übungsparcours<br />
beim Bikecenter Pyhrn-Priel in Win-<br />
dischgarsten ist Fahrradspaß für die<br />
ganze Familie garantiert!<br />
Der Bikepark umfasst drei unterschiedlich<br />
schwierige Strecken: „Blue<br />
Lollipop“ ist ideal für Anfänger und<br />
Flow-Addicts. Wurzeln und Felsen<br />
sucht man vergebens, denn die Fahrbahn<br />
wurde mit einem wetterfesten<br />
Brechsandbelag beschichtet. Die „Big<br />
Red“ ist mit Wallrides, Tables und<br />
Steps bestückt. Die „Black Widow“<br />
sorgt mit ihren steilen Wurzelpassagen<br />
und Steinfeldern bei Bikern und<br />
Zuschauern für Nervenkitzel.<br />
Über einen Forstweg kann man<br />
den Wurbauerkogel mit dem E-Bike<br />
erklimmen. Wer keines hat, kann<br />
sich im Bikecenter an der Talstation<br />
eines leihen.<br />
MEHR INFOS: www.wurbauerkogel.at<br />
77
BIKEREGION<br />
BIKE-REGION AROSA LENZERHEIDE<br />
WO BIKER ÜBERALL<br />
WILLKOMMEN SIND<br />
Die Bike-Region Arosa Lenzerheide in der Schweiz bietet unzählige Touren mit<br />
jedem Schwierigkeitsgrad, feine Trails und den großen Bikepark. Ständiger Begleiter<br />
ist die Aussicht auf die imposanten Berge des Kantons Graubünden.<br />
Die Ferienregion Lenzerheide<br />
im Schweizer Kanton Graubünden<br />
hat sich in den vergangenen<br />
Jahren zu einem<br />
wahren Bikeparadies entwickelt. Attraktive<br />
Trails, einer der größten Bikeparks<br />
der Schweiz, Biketransport auf<br />
allen Bergbahnen, ein Bike-Shuttle<br />
für die etwas abgelegeneren Regionen,<br />
eine eigene Bikeschule und nicht<br />
weniger als siebzehn explizite Bikehotels<br />
sorgen für ein Rundum-Wohlfühl-Erlebnis.<br />
Mit der Ausweitung des<br />
Angebots bis nach Arosa wartet ab sofort<br />
ein noch größeres Enduroparadies<br />
mit abgelegenen Seitentälern und<br />
unzähligen Trails darauf, entdeckt zu<br />
werden. Ohne Einschränkung – denn<br />
in Arosa Lenzerheide ist das Biken auf<br />
allen Wanderwegen erlaubt.<br />
Die abwechslungsreiche Region<br />
bietet dabei die passende Tour für jeden<br />
Fahrstil. Egal, ob mit oder ohne<br />
Bergbahntransport, mit reiner Muskelkraft<br />
oder E-Bikes: Rund 500 Kilometer<br />
ausgeschilderte Touren und<br />
über 900 Kilometer GPS-Touren bringen<br />
die Biker in die schönsten und abgelegensten<br />
Winkel der Ferienregion.<br />
Ein Highlight ist mit Sicherheit die<br />
GPS-Tour „Biketicket 2 RIDE<br />
schwarz“. Mit Brambrüesch, Heidbüel,<br />
Piz Scalottas, Parpaner Rothorn,<br />
Hörnli und Aroser Weisshorn integriert<br />
diese Rundtour nicht weniger als<br />
sechs Aussichtspunkte, zehn Bergbahnen<br />
und 6.000 Höhenmeter bergab<br />
– und dies an einem einzigen Tag.<br />
LENZERHEIDE BIKEPARK<br />
Das Herzstück der Bike Region bildet<br />
der Lenzerheide Bikepark. Die fünf<br />
Abfahrtsstrecken zwischen Scharmoin<br />
und der Talstation Rothorn unterscheiden<br />
sich nicht nur in ihren<br />
FOTOS: Mattias Fredriksson, © Ferienregion Lenzerheide<br />
78<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
Bike-Events <strong>2017</strong><br />
7.-9. Juli: UCI MOUNTAIN BIKE<br />
WORLD CUP<br />
14.-16. Juli: HÖRNLI TRAILJAGD<br />
17.-20. August: GRISCHA TRAIL RIDE<br />
25.-27. August: BIKE ATTACK<br />
15.-17. Sept.: testRIDE<br />
Angebots-Tipp:<br />
„Ramoz Package“<br />
Auf dieser zweitägigen Enduro-Tour<br />
der Extraklasse zeigt ein <strong>Bikeguide</strong><br />
kleinen Gruppen von drei bis sechs<br />
Personen die verlassenen Trails der<br />
Bike-Region Arosa Lenzerheide.<br />
Die Tour startet in Lenzerheide und<br />
führt mit Bergbahnunterstützung<br />
und Muskelkraft auf den schönsten<br />
Umwegen zur SAC Hütte Ramoz.<br />
Highlight ist die Übernachtung<br />
in der Hütte mit Abendessen und<br />
Frühstück in eindrücklicher Berglandschaft<br />
auf 2.293 m Seehöhe.<br />
Am zweiten Tag genießen die Gäste<br />
technische Singletrails und anspruchsvolle<br />
Aufstiege mit dem Bike<br />
auf den Schultern. Das Hike’a’Bike<br />
Abenteuer wird an ausgewählten<br />
Terminen und in zwei verschiedenen<br />
Schwierigkeitsgraden für fortgeschrittene<br />
Biker angeboten.<br />
ALLE INFOS ZUM PACKAGE<br />
UND ZUR BIKEREGION:<br />
Ferienregion Lenzerheide<br />
Tel.: +41 81 385 57 00<br />
E-Mail: info@lenzerheide.com<br />
www.lenzerheide.com/bike<br />
Schwierigkeitsgraden, sondern auch<br />
in ihren Charakteren. Neben der einfachen<br />
FLOWline für Einsteiger und<br />
Familien bieten die SHOREline, STY-<br />
LEline und PRIMEline mit Steilwandkurven,<br />
Holzbrücken, Sprüngen<br />
und Boxen jede Menge Fahrspaß. Die<br />
STRAIGHTline weist den höchsten<br />
Schwierigkeitsgrad auf und gilt als anspruchsvolle,<br />
weltcuptaugliche Downhillstrecke.<br />
Zusammen mit dem Skill<br />
Center mit Pumptrack, Slopestyle und<br />
Dirtpark bei der Talstation Rothorn<br />
zählt der Lenzerheide Bikepark zu den<br />
größten der Schweiz.<br />
UCI MOUNTAIN BIKE WORLD CUP<br />
Seit Jahren haben sich auch die vielen<br />
Veranstaltungen als fixe Termine im<br />
Saisonkalender der Biker etabliert.<br />
Dazu gehört das legendäre „Bike Attack“<br />
mit dem Massenstart auf dem<br />
Parpaner Rothorn, der GrischaTrail<br />
RIDE oder das alljährliche testRIDE<br />
zum Saisonabschluss.<br />
Bereits zum zweiten Mal war Lenzerheide<br />
2016 Austragungsort des UCI<br />
Mountain Bike World Cup. 18.000 Zuschauer<br />
pilgerten am Rennwochenende<br />
zur Downhill- und Cross-Country-Strecke<br />
und sorgten nicht nur im<br />
Zielbereich für eine großartige Atmosphäre.<br />
Auch in diesem Sommer gastieren<br />
die besten Mountainbiker der<br />
Welt wieder in Lenzerheide und locken<br />
Zuschauer aus aller Welt in die<br />
Bündner Berge. Der World Cup vom 7.<br />
bis 9. Juli <strong>2017</strong> bildet gleichzeitig die<br />
Generalprobe für die Weltmeisterschaft,<br />
die im September 2018 stattfinden<br />
wird. Während knapp einer Woche<br />
kämpfen dann die besten<br />
Mountainbiker zum Saisonende um<br />
die begehrten Regenbogentrikots der<br />
Weltmeisters.<br />
79
MATERIAL<br />
WARTUNGS-<br />
MODUS<br />
Große Reparaturen selbst durchzuführen,<br />
ist nicht jedermanns Sache. Damit diese<br />
gar nicht notwendig werden, sind<br />
regelmäßige Checks angesagt.<br />
1<br />
Dass auch Mountainbikes nach harten Einsätzen Fürsorge<br />
brauchen, ist für ambitionierte Hobbysportler keine<br />
neue Erkenntnis. Und trotzdem ist die Zahl derer, die<br />
„kleinere Mankos“ am Material gekonnt ignorieren, größer<br />
als man meinen mag. Die Konsequenz daraus ist nicht selten<br />
verminderter Fahrspaß, im schlimmsten Fall gar gepaart mit<br />
einem kostspieligen Teiletausch.<br />
„Viele Probleme, deretwegen Bikes zur Reparatur gebracht<br />
werden, ließen sich durch regelmäßige Checks und ein<br />
paar unkomplizierte Handgriffe ganz einfach verhindern“,<br />
weiß Manfred Pintarits, der mit Co-Inhaber Andreas Zwirschitz<br />
das Fahrradfachgeschäft Catena in Perchtoldsdorf (NÖ)<br />
betreibt. Uns haben die beiden Bike-Enthusiasten, die es zusammen<br />
auf mehr als 60 Jahre Berufserfahrung bringen, verraten,<br />
worauf man achten sollte, um möglichst lange Freude<br />
an seinem Sportgerät zu behalten.<br />
1. KETTE UND SCHALTUNG<br />
Damit die Kette tut, was sie soll, braucht sie nur etwas Öl.<br />
Mit Betonung auf „etwas“. Zu viel des Guten bzw. ständiges<br />
Nachschmieren führt nämlich dazu, dass aufgrund von Verschmutzungen<br />
die Schaltung nicht mehr optimal funktioniert.<br />
Sichtbare Verschmutzungen sind ein Hinweis für Pflegebedarf<br />
– dann sollte die Kette erst gereinigt, und danach geschmiert<br />
werden. Und nicht bloß neues Fett drübergespritzt.<br />
Ein- bis zweimal pro Saison sollte man außerdem die Kettenlänge<br />
mit einer Kettenmesslehre (Foto) überprüfen. Rutschen<br />
beide Enden in die Kette, muss diese getauscht werden.<br />
Bleibt ein Ende draußen (wie oben zu sehen), ist die Kette intakt.<br />
Wichtig ist das, weil auf den Ritzeln selbst Abnützungserscheinungen<br />
meist erst dann sichtbar werden, wenn es bereits<br />
zu spät ist. Wenn die Ritzel einmal kaputt sind, bringt<br />
das auch ein Kettentausch nicht mehr in Ordnung.<br />
3<br />
Die Experten<br />
MANFRED PINTARITS und ANDREAS ZWIRSCHITZ<br />
sind Inhaber des Fahrradfachgeschäfts Catena in<br />
Perchtoldsdorf, Niederösterreich.<br />
Web: www.catenasport.at<br />
FOTOS: Thomas Polzer<br />
80<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
2a<br />
2. LENKER, SATTEL<br />
UND BREMSEN<br />
Mit ein paar Kontrollgriffen sollte man vor jeder<br />
Ausfahrt sicherstellen, dass sich keine Teile – vor<br />
allem bei Lenker und Vorbau (2a) – gelockert haben.<br />
Prüfen sollte man mit angezogener Vorderradbremse<br />
auch das Lenkkopflager (2b), das sich<br />
zwar bewegen lassen aber nicht wackeln sollte.<br />
Wichtig ist das, weil sich ein lockeres Lager im Gelände<br />
abnützt. Zudem lassen sich Sattel und Sattelstütze<br />
durch eine einfache Griffprobe auf ihren<br />
Halt überprüfen.<br />
Bei den Bremsen selbst ist darauf zu achten, dass<br />
sie, wenn gezogen, das Laufrad auch entsprechend<br />
blockieren. Außerdem macht es Sinn, den<br />
Zustand der Bremsbacken bzw. -beläge regelmäßig<br />
zu kontrollieren. Sind diese nämlich abgenutzt,<br />
kann dies zu teuren Schäden an der Felge bzw. der<br />
Bremsscheibe führen, von der verlorenen Bremswirkung<br />
ganz zu schweigen. Beim Wechsel von Cartridge-Bremsbelägen<br />
(bei V-Brakes) ist grundsätzlich<br />
zu beachten, dass diese nicht verkehrt herum<br />
montiert werden.<br />
2b<br />
4. FEDERGABEL UND DÄMPFER<br />
Ein ausführliches Dämpfer- und Gabelservice sollten sich sportive<br />
Biker zumindest einmal pro Saison leisten – wegen des<br />
Zeitaufwands idealerweise schon im Winter. Danach ist einmal<br />
im Monat eine Kontrolle des Luftdrucks angesagt. Dies funktioniert<br />
nur mit einer speziellen Federgabelpumpe (siehe Foto),<br />
gestaltet sich ansonsten aber unkompliziert (lediglich die Herstellerangabe<br />
ist unbedingt zu beachten).<br />
Bei gröberen Problemen mit Federgabel oder Dämpfer sollte<br />
man es sich jedenfalls gut überlegen, ob man selbst Hand anlegen<br />
möchte. Denn erstens sind moderne Dämpfungselemente<br />
komplexer, als so mancher Hobbybiker meint, und zweitens erlischt<br />
beim eigenständigen Auseinandernehmen die Herstellergarantie.<br />
Soll heißen: Wer sich nicht zu 100 Prozent sicher ist,<br />
überlässt das Richten idealerweise dem Profi.<br />
3. REIFEN UND LAUFRÄDER<br />
Für den zum Einsatzgebiet passenden Luftdruck zu sorgen,<br />
ist ein absolutes Muss vor jeder (!) einzelnen Ausfahrt.<br />
Damit das auch wie gewünscht funktioniert, benötigt<br />
man eine geeignete Pumpe mit Manometer.<br />
Mit schwungvollem Andrehen der beiden Laufräder<br />
kontrolliert man zudem, ob bei der rotierenden Masse<br />
etwas schleift. Am besten geht das, wenn das Bike dabei<br />
auf einem Montageständer hängt. Hat sich die Felge<br />
z. B. aufgrund einer lockeren Speiche verzogen (also<br />
umgangssprachlich einen „Achter“), kann dies mithilfe<br />
eines Zentrierständers gerichtet werden. Wer nicht über<br />
das entsprechende Werkzeug oder Know-how verfügt,<br />
sollte das Rad aber lieber zum kostengünstigen Service<br />
bringen.<br />
Ein No-Go sind verschlissene Mäntel mit sprödem Gummi<br />
oder abgenutzem Profil. Zwar muss man nicht nach<br />
jeder Tour nach Abnützungserscheinungen suchen, sollte<br />
jedoch den allgemeinen Zustand des Reifens stets im<br />
Blick behalten.<br />
4<br />
81
BIKEKATEGORIE<br />
FOTO: Flyer Bikes<br />
82<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong>-TECHNIKCHECK<br />
RAHMEN<br />
... BEIM<br />
TOUREN-E-MTB<br />
E-MTBs gibt es in fast so großer Bandbreite wie die traditionellen Mountainbikes.<br />
Hier widmen wir uns den eher touren-orientierten Varianten.<br />
Cross Country, All Mountain, Tour – die Auswahl<br />
wird auch bei E-MTBs immer größer. Einsteiger greifen<br />
meist zu Hardtails, die eher als Allround-Bikes für<br />
Touren auf jedem Terrain zum Einsatz kommen: Waldund<br />
Forstwege, Schotter, einfache Trails ohne große<br />
Hindernisse. Die Geometrien sind daher meist komfort-orientiert<br />
– mit eher aufrechter Sitzposition.<br />
Mit All-Mountain-Bikes ist man schon auf anspruchsvolleren<br />
Pfaden unterwegs, vielleicht auch mal bei einer<br />
Alpenüberquerung: Lange Anstiege und schnelle<br />
und technisch fordernde Trails benötigen ein zuverlässiges<br />
Fahrwerk, griffige Reifen und gute Bremsen.<br />
Fullys mit rund 130 mm Federweg sind hier die Regel.<br />
MOTOR, AKKU<br />
Der Trend geht unverändert in Richtung Integration:<br />
Der Rahmen wird um den Mittelmotor herum-,<br />
der Akku in den Rahmen eingebaut. Der Mittelmotor<br />
ist nicht ohne Grund unumstrittener Standard bei<br />
E-MTBs: Sein tiefer Schwerpunkt ergibt ein sicheres<br />
Fahrgefühl, das vor allem Einsteiger (und das sind<br />
nicht wenige) schätzen. Vereinzelt finden sich noch<br />
Heckantriebe; hier liegt jedoch der Schwerpunkt des<br />
Bikes weit hinten, was vor allem in steileren Passagen<br />
dazu führt, dass das Rad früh steigt.<br />
Neben dem Marktführer Bosch haben neue Player<br />
wie Yamaha, Brose und Shimano die Entwicklung<br />
der Motoren vorangebracht: Verbreitet sind<br />
250-Watt-Motoren, gelegentlich auch 350-Watt-Raketen.<br />
Die Leistung der Akkus liegt heute in der Regel<br />
bei 350 bis 500 Wattstunden (Wh). Damit kommt man<br />
schon ganz schön weit – im Idealfall über 120 Kilometer.<br />
Bei preiswerteren Rädern werden gelegentlich<br />
noch 250-Wh-Akkus verbaut; wer jedoch auch ernsthaft<br />
in die Berge möchte oder mehr Gewicht auf die<br />
Waage bringt, wird damit nicht wirklich glücklich.<br />
RÄDER, REIFEN<br />
Die Touren-Hardtails rollen meist auf 29 Zoll; bei den<br />
wirklich geländetauglichen E-Bergrädern sind 27,5<br />
Zoll der Standard. Die Reifenbreite sollte durch das<br />
hohe Gesamtgewicht um 2,4 Zoll liegen. Für noch<br />
bessere Traktion setzen immer mehr Hersteller auf<br />
das B-Plus-Format, mit bis zu drei Zoll Breite.<br />
FEDERGABEL<br />
Ein Federweg von 130 mm ist allein wegen des hohen<br />
Bikegewichts ratsam, wenn man auch ernsthaft ins<br />
Gelände will. Die bei Einsteiger-E-Rädern oft verbauten<br />
120- oder gar 100-mm-Gabeln kommen vor allem<br />
bei schwereren Fahrern bald an ihre Grenzen.<br />
In den unteren Preiskategorien sind Stahlfedergabeln<br />
üblich – diese sind allerdings nur dann empfehlenswert,<br />
wenn man maximal auf Waldwegen oder in<br />
ganz leichtem Gelände unterwegs ist. Wer mehr will,<br />
sollte auf jeden Fall eine Luftfedergabel nehmen, allein<br />
schon wegen der präzisen Einstellmöglichkeit<br />
aufs Körpergewicht.<br />
BREMSEN<br />
Die üblichen Scheibengrößen sind 180 mm vorn und<br />
160 mm hinten. Größere und/oder schwerere Biker<br />
sind mit 200 mm/180 mm gut beraten – vor allem,<br />
wenn’s bergab auch mal flotter werden soll.<br />
ANTRIEB<br />
Aus Gründen der Belastbarkeit haben E-Bikes, solange<br />
sie einen Mittelmotor haben, traditionell nur<br />
Einfach-Antriebe – mit je nach Preisklasse Neun- bis<br />
Elffach-Zahnkränzen. Lediglich Yamaha und Brose<br />
verbauen seit vergangener Saison auch Zweifach-Kettenblätter<br />
für ihre Mittelmotoren, allerdings<br />
nur für die 250-Watt-Version.<br />
Gerade für weniger trainierte E-Biker ist „Zweifach“<br />
jedoch eine Option: Mit nur einem Blatt saugt man<br />
bei längeren, steileren Anstiegen (und bei höherem<br />
Fahrergewicht) den Akku recht schnell leer. Die<br />
Belastung für Kette und Umwerfer ist allerdings vor<br />
allem bei vollem Schub schon recht hoch. Sanftes<br />
Schalten ist hier gefragt – noch mehr als sonst.<br />
83
MATERIAL<br />
IM SCHAUFENSTER: 8 TOUREN-E-MTBs<br />
Länger, weiter, höher fahren: universell einsetzbare <strong>2017</strong>er-Mountainbikes mit Extraschub.<br />
BERGAMONT E-CONTRAIL 8.0 PLUS<br />
Motor: Bosch Performance CX Line 250W / Rahmen: Aluminium<br />
Super Lite / Gabel: Fox 34 Float, 27.5“ PLUS, 120 mm / Dämpfer:<br />
Fox Float DPS Performance / Schaltung: Shimano Deore XT<br />
/ Bremsen: Magura MT4 180/180 mm / Gewicht: 22,2 kg /<br />
Preis: € 4.599,–<br />
Highlights: Die Fahrwerk-Performance garantiert zusammen<br />
mit der 650B-Plus-Bereifung maximale Kontrolle. Sie erhöht<br />
die Traktion und setzt die Power des Bosch-Motors in Vortrieb<br />
um, was schlicht den Spaßfaktor in jedem Gelände erhöht. Die<br />
E-Contrail-Kinematik sorgt für maximale Kontrolle und macht<br />
das Rad agil und wendig. Die tiefe Einbaulage von Antrieb<br />
und Akku sorgen für einen niedrigen Schwerpunkt.<br />
WEB: www.bergamont.com<br />
BH-BIKES ATOM LYNX 4.8<br />
Motor: Brose 250W / Rahmen: Alu, Split-Pivot-System /<br />
Gabel: Fox 34 Float Rhythm, 120 mm / Dämpfer: Fox Float<br />
DPS Performance, / Schaltung: Shimano XT, 11-fach /<br />
Bremsen: Shimano SLX / Gewicht: k.A. / Preis: € 4.399,–<br />
Highlights: Mit dem Atom Lynx 4.8 präsentiert der spanische<br />
Hersteller BH Bikes sein neues E-MTB mit Brose-Motor,<br />
das sich mit 120 mm Federweg vorn und hinten und einer<br />
sportlichen Geometrie zwischen potentem Tourer und<br />
verspieltem Trailbike bewegt. Mit dem 600-Wh-Akku ist<br />
man so für jede Tour und jedes Terrain bestens gerüstet.<br />
WEB: www.bhbikes.com<br />
CENTURION NO POGO E 2000.27+<br />
Motor: Bosch Performance Line CX / Rahmen: Aluminium /<br />
Gabel: Fox 34 Performance Float Plus, 150 mm / Dämpfer:<br />
Fox Performance Float / Schaltung: SRAM X01/X1 /<br />
Bremsen: Shimano SLX / Gewicht: 22,3 kg /Preis: € 4.999,–<br />
Highlights: Der kraftvolle Bosch-CX-Antrieb und die griffigen<br />
B+ Reifen ermöglichen anspruchsvolle Touren. Der aufwendige<br />
VPP-Hinterbau arbeitet maximal sensibel und effizient. Die<br />
durchdachte Ausstattung mit Fox-Federelementen, DT-Swiss-<br />
Laufradsatz und Variostütze stellt auch anspruchsvollste Biker<br />
zufrieden.<br />
WEB: www.centurion.de<br />
FLYER UPROC2 8.70<br />
Motor: Panasonic 2-Gang / Rahmen: Aluminium Hardtail<br />
/ Gabel: Fox 34 Performance Float, 120 mm / Schaltung:<br />
Shimano XT 11-Gang / Bremsen: Shimano ZEE / Gewicht:<br />
ca. 21 kg (ohne Akku) / Preis: € 4.699,–<br />
Highlights: Mit dem Flyer Uproc2 kannst du jeden Weg<br />
bewältigen. Das stabile E-MTB für Einsteiger ist mit der<br />
„FLYER Intelligent Technology“ (FIT) ausgestattet und<br />
wurde als Hardtail konzipiert. Dank dem 2-Gang-Motor<br />
bietet das Modell ausgezeichnete Steigfähigkeiten.<br />
WEB: www.flyer-bikes.com<br />
FOTOS: Hersteller<br />
84<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
GENESIS ELITE MTB 2.0<br />
Motor: Bosch Performance Line CX 250 W / Rahmen: Aluminium /<br />
Gabel: RockShox 30 Silver, 100 mm / Schaltung: Shimano Deore XT<br />
Shadow Plus/Shimano SLX Rapidfire Plus,11-fach / Bremsen: Shimano<br />
BR-M395 / Gewicht: 20,8 kg / Preis: € 2.699,99<br />
Highlights: Das eLite MTB 2.0 gibt es wahlweise mit 29“ oder<br />
27.5“ Bereifung. Unterstützend angetrieben wird dieses qualitativ<br />
hochwertige Pedelec mit dem 500-Wh-Bosch-Performance-CX-System.<br />
Mit dem 11-Gang-Shimano-Deore-XT-Shadow-Antrieb<br />
findet man in jedem Gelände die passende Übersetzung.<br />
WEB: www.genesisbikes.at<br />
HAIBIKE SDURO FULLSEVEN 8.0<br />
Motor: Yamaha PW-X System, 250 W / Rahmen: Aluminium<br />
6061, hydroformed / Gabel: Fox 34 Float Performance,<br />
120 mm / Dämpfer: FOX Float DPS Performance EVOL /<br />
Schaltung: Shimano Deore XT Shadow Plus, 20-Gang /<br />
Bremsen: Magura MT5, Aluminium / Gewicht: 21,7 kg /<br />
Preis: € 4.999,–<br />
Highlights: Beim SDURO FullSeven 8.0 ist ab <strong>2017</strong> das<br />
Yamaha-LCD-Display im Vorbau integriert und ist damit<br />
viel einfacher abzulesen. Auch das Haibike-eConnect-<br />
System kommt bei diesem Modell zum Einsatz und macht<br />
es noch smarter mit GPS-basierter Diebstahlüberwachung,<br />
automatischer Notruffunktion, Bike-Ortung sowie<br />
Routenaufzeichnung und -export.<br />
WEB: www.haibike.com<br />
GIANT DIRT-E+ 0<br />
Motor: Giant SyncDrive powered by Yamaha, 250 W /<br />
Rahmen: AluxX SL Aluminium / Gabel: Fox 34 Performance<br />
Float, 120 mm / Schaltung: Shimano Deore XT Dyna-Sys11<br />
Shadow Plus M8000 / Bremsen: Shimano Deore XT /<br />
Gewicht: 21,8 kg inkl.Akku / Preis: € 3.999,90<br />
Highlights: Das brandneue Dirt-E+ spendiert die Extraportion<br />
Power, um selbst in härtestem Gelände zu bestehen. Der kompakte<br />
SyncDrive-Motor liefert geschmeidig und verzögerungsfrei<br />
Schubkraft und verschmilzt nahtlos mit der eigenen Tretleistung.<br />
Dank dem stabilen, Cross-Country-orientierten Rahmen<br />
und den integrierten EnergyPark-Akkus verleiht dir das Dirt-E+<br />
die Kraft, die du brauchst, um Berge zu erklimmen.<br />
WEB: www.giant-bicycles.com/at<br />
MERIDA E ONE SIXTY 900E<br />
Motor: Shimano STEPS MTB / Rahmen: eOne Sixty Aluminium<br />
/ Gabel: Fox 36 Factory Float, Boost, Kashima / Dämpfer:<br />
Fox Factory Float X2/ Schaltung: Shimano XT Di2 /<br />
Bremsen: Shimano Saint 203 / Gewicht: k. A. /<br />
Preis: € 5.699,–<br />
Highlights: Mit dem Merida eONE-SIXTY 900E ist kein Trail<br />
zu schwierig, keine Linie zu anspruchsvoll und keine Abfahrt<br />
zu steil. Es ist ein Bike, das mit seiner Fahrperformance<br />
die Grenzen des Fahrers verschiebt und obendrein<br />
mit seiner muskulösen Optik punktet.<br />
WEB: www.merida-bikes.com/de_at<br />
85
MATERIAL<br />
IM SCHAUFENSTER: 4 TOUREN-E-MTBs<br />
FOCUS JARIFA I29<br />
Motor: Impulse Evo RS-Antrieb / Rahmen: Aluminium /<br />
Gabel: SR Suntour XCR Air RL-R / Schaltung: Shimano Deore<br />
/ Bremsen: Shimano BR–M 365 / Gewicht: k. A. / Preis: €<br />
3.499,–<br />
Highlights: Das JARIFA-I29-Hardtail ist für leichtere Trails<br />
und weite Ausflüge gedacht. Die XXL-Batterie mit 612<br />
Wattstunden Kapazität versteckt sich formschön integriert<br />
im Unterrohr. Ständer, Schutzblech und Gepäckträger<br />
lassen sich auf Wunsch einfach und schnell montieren.<br />
Per Bluetooth-Verbindung kann man sein Smartphone mit<br />
dem Impulse Smart LCD-Display verbinden – und so beispielsweise<br />
die Impulse Navi-App nutzen.<br />
WEB: www.focus-bikes.com<br />
SIMPLON STEAMER ALU PRO-11<br />
Motor: Shimano Steps E8000 / Rahmen: Aluminium / Gabel:<br />
RockShox Yari / Dämpfer: RockShox Deluxe RT3 / Schaltung:<br />
Shimano Deore XT 11-Gang / Bremsen: Shimano Deore XT<br />
M8000 / Gewicht: k. A. / Preis: € 5.299,–<br />
Highlights: In der zweiten Evolutionsstufe des E-MTB-Fullys<br />
setzt Simplon auf den neuen MTB-spezifischen Antrieb von<br />
Shimano. Der kompakte Motor erlaubt sehr kurze Kettenstreben<br />
und sorgt so für ein höchst agiles Bike. Die breite Bereifung<br />
bis 2,8” überzeugt mit erhöhtem Sitzkomfort und verbesserter<br />
Traktion – bergauf und bergab!<br />
WEB: www.simplon.com<br />
„Kein Bock auf Training?<br />
Das gibt es bei mir nicht.<br />
WARUM? Ich bin gesund!<br />
Für mich die größte<br />
Motivation mich täglich<br />
an meine Grenzen zu<br />
bringen.“<br />
Lena Putz, MTB-Profi auf Genesis
SPECIALIZED TURBO LEVO FSR SHORT TRAVEL COMP<br />
Motor: Custom & exclusive for Specialized, Trail tuned,<br />
250 W /Rahmen: Specialized M5 Premium Aluminum / Gabel:<br />
Fox 34 Performance / Dämpfer: Fox Float Performance<br />
/ Schaltung: SRAM GX, 11-fach / Bremsen: SRAM Guide R /<br />
Gewicht: k. A. / Preis: € 5.199,–<br />
Highlights: Das Bike mit 120 mm Federweg ist gemacht für<br />
alle, die richtig Gas geben wollen. Das vergleichsweise<br />
lange Oberrohr ergibt eine ausgewogene Sitzposition,<br />
die extra kurzen Kettenstreben sorgen für ein extrem agiles<br />
Handling, das niedrige Tretlager für eine starke Kurvenlage<br />
und eine direkte Verbindung zum Trail. Zusammen<br />
mit der exklusiven Turbotechnologie wird das Levo zu<br />
einem Trail-Bike, das neue Dimensionen eröffnet.<br />
200x135_carbon_post.pdf WEB: www.specialized.com 1 15/03/<strong>2017</strong> 11:13<br />
TREK POWERFLY 8 LT PLUS<br />
Motor: Bosch Performance CX / Rahmen: Alpha Platinum Aluminium<br />
/ Gabel: RockShox Yari RL, Solo Air / Dämpfer: Fox Float Performance<br />
/ Schaltung: Shimano Deore XT / Bremsen: Shimano M615,<br />
hydraulisch / Gewicht: k. A. / Preis: € 5.099,–<br />
Highlights: Das Powerfly 8 LT Plus (LT steht für „Long Travel“) profitiert<br />
von Treks Mountainbike-Kompetenz. Mit seinen 150 mm<br />
Federweg sorgt das Bike für hohen Fahrspaß und mehr Leistungsreserven<br />
auf anspruchsvollem Terrain. Der Bosch-Performance-CX-Motor,<br />
der hochwertige Antrieb, die Plus-Reifen sowie<br />
Treks spezielle MTB-Fahrwerkskonstruktion und -Rahmentechnologie<br />
machen dieses Rad zum perfekten Trailbike.<br />
WEB: www.trekbikes.com
BIKEKATEGORIE<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-TECHNIKCHECK<br />
... BEIM<br />
ENDURO-E-MTB<br />
Mehr Federweg, mehr Spaß? Downhill stimmt das sicher – doch gerade dank E-Antriebs<br />
sprechen immer mehr vom Uphill-Flow. Enduro-E-MTBs sind prädestiniert dafür.<br />
RAHMEN<br />
Enduro-Geometrien verbreiten sich auch im<br />
E-Mountainbike-Bereich. Sie sind stärker auf<br />
Downhill-Fun ausgerichtet als die Touren-E-<br />
MTBs, mit aufrechterer Sitzposition, flacheren<br />
Lenkwinkeln und kürzerem „Reach“ (der horizontale<br />
Tretlager-Sattel-Abstand) ausgestattet.<br />
Dazu mit einem steileren Sitzwinkel für besseren<br />
Kraftschluss im Stehen und einem kompakteren<br />
Hinterbau für mehr Wendigkeit.<br />
Enduro-E-Bikes haben mehr Federweg als ihre<br />
„zahmen“ Brüder und sind in der Regel auch länger<br />
sowie etwas schwerer. Letzteres wird durch<br />
den Motor ausgeglichen. Was den längeren Radstand<br />
betrifft, gilt der alte Motocross-Spruch<br />
„Länge läuft“ auch hier: Vor allem bergab machen<br />
E-Enduros mehr Spaß.<br />
MOTOR, AKKU<br />
E-Enduros haben in der Regel dieselben Motoren<br />
wie die E-Tourer. Bei diesen ist Marktführer Bosch<br />
mit Shimano, Yamaha oder auch Brose mittlerweile<br />
Konkurrenz erwachsen, die auch „befruchtend“<br />
wirkt. Gerade bei Enduros spielt Integration<br />
eine noch wichtigere Rolle, da beim flotten<br />
Downhill abstehende Akkus und Motoren stärker<br />
stören als beim eher gemütlichen All-Mountain-Einsatz<br />
– und gerade im Punkt Integration<br />
haben alle Hersteller in den vergangenen Jahren<br />
große Fortschritte gemacht. Zu welchem Antrieb<br />
man tendiert, ist letztlich auch Geschmackssache.<br />
Gelegentlich werden in den E-Enduros stärkere<br />
Akkus verbaut, da das Gewicht ja nicht so im<br />
Fokus steht. Was einige Tests in der Vergangenheit<br />
gezeigt haben: Bei gleicher Akkuleistung ist<br />
die Reichweite der schwereren E-Enduros je nach<br />
Strecke und Gesamtgewicht nicht wesentlich geringer<br />
als die von Touren-Hardtails.<br />
RÄDER, REIFEN<br />
Auch hier ist 27,5 Zoll der Standard, mit Reifenbreiten<br />
um 2,4 Zoll. Das B-Plus-Format mit bis zu<br />
drei Zoll breiten Pneus findet sich bei Enduros<br />
noch häufiger als bei All-Mountain-E-Rädern.<br />
FEDERGABEL<br />
Ein Federweg rund um 160 mm ist im Enduro-Bereich<br />
die Regel, an teureren und eher downhill-ausgerichteten<br />
Bikes finden sich auch 170<br />
oder 180 Millimeter. Vor allem schwerere Fahrer,<br />
die gern flotter bergab unterwegs sind und auch<br />
mal größere Sprünge wagen, sollten zu den längeren<br />
Federwegen greifen.<br />
BREMSEN<br />
E-Enduros haben üblicherweise 180-mm-<br />
Discs vorn und hinten. Vorne sind auch mal 200<br />
mm ratsam für alle, die es downhill gern fliegen<br />
lassen. Letztere können auch über Vierkolben-Bremsanlagen<br />
nachdenken; immerhin wiegt<br />
das Bike ohnehin schon über 20 Kilogramm.<br />
FOTO: Focus<br />
88<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
89
MATERIAL<br />
IM SCHAUFENSTER: 6 ENDURO-E-MTBs<br />
Immer mehr fahren drauf ab: Enduro-Bikes, die den Lift schon eingebaut haben.<br />
FLYER UPROC6 8.70<br />
Motor: Bosch Performance CX 250 W / Rahmen: Full Suspension<br />
/ Gabel: RockShox Lyrik RC, 160 mm / Dämpfer: RockShox<br />
Monarch Plus, 160 mm / Schaltung: SRAM EX1 8-Gang /<br />
Bremsen: Shimano ZEE (hydraulisch) / Gewicht: 21,7 kg /<br />
Preis: € 5.399,–<br />
Highlights: Das UPROC6 ist ein E-Fully für höchste Ansprüche<br />
– und insbesondere für ambitionierte Abfahrten. Kein Hindernis<br />
ist damit zu groß. Ob downhill oder über einen fordernden<br />
Trail – jedes Gelände bildet ein ideales Einsatzgebiet für<br />
dieses E-Fully, das die unmöglichsten Strecken zum Spielplatz<br />
werden lässt.<br />
WEB: www.flyer-bikes.com<br />
FOCUS JAM² PLUS PRO<br />
Motor: Shimano Steps MTB / Rahmen: Aluminium / Gabel:<br />
RockShox Yari RC, 140mm / Dämpfer: Rock Shox Monarch<br />
RT/Schaltung: Shimano XT, Di2, 11-fach / Bremsen: Shimano<br />
XT 200/180mm/ Gewicht: 21,3 kg / Preis: € 6.499,–<br />
Highlights: Das Tailored-Energy-Concept T.E.C. (bis zu<br />
756 Wh) eröffnet nie dagewesene Möglichkeiten, die<br />
Energieversorgung zu optimieren. Ein Akku ist optimal im<br />
Unterrohr integriert, für lange Touren lässt sich mit dem<br />
T.E.C.-Pack ein zusätzlicher Akku installieren. Für die perfekte<br />
Balance zwischen Steifigkeit und Nachgiebigkeit<br />
kommt die patentierte F.O.L.D.-Kinematik zum Einsatz.<br />
WEB: www.focus-bikes.com<br />
HAIBIKE SDURO ALLMTN 8.0<br />
Motor: Yamaha PW-X 250 W/ Rahmen: Aluminium 6061 /<br />
Gabel: Magura Boltron / Dämpfer: Fox Float DPS Performance<br />
/ Schaltung: Shimano XT/SLX / Bremsen: Magura MT5 /<br />
Gewicht: 22,2 kg / Preis: € 5.499,–<br />
Highlights: Beim Sduro ist der neue Yamaha-PW-X-Motor<br />
verbaut. Er ist um 13 Prozent kleiner und 3,1 kg leicht und<br />
dennoch spürbar stärker als sein Vorgänger. Auch neu: Die<br />
kleine Box „eConnect“ am Motor beherbergt GPS, GSM und<br />
Bluetooth-Chips. Das macht eine GPS-geschützte Diebstahlsicherung,<br />
Tracking, Routenexporte und eine Notruffunktion<br />
möglich.<br />
WEB: www.haibike.com<br />
GIANT FULL-E-1<br />
Motor: GIANT SyncDrive Sport powered by Yamaha 250 W<br />
/ Rahmen: GIANT Full-E+ 27.5“ AluxX SL Aluminium / Gabel:<br />
Fox 34 Performance Float/ Dämpfer: Fox Performance<br />
Float DPS /Schaltung: Shimano Deore XT / Bremsen: Shimano<br />
Deore M615 / Gewicht: 12,4 kg / Preis: € 4.599,–<br />
Highlights: Das neue Giant Full-E+ wurde für das Modelljahr<br />
<strong>2017</strong> komplett neu designt und konstruiert. Das Ergebnis<br />
ist ein Klasse-E-MTB mit dem Fokus auf Integration,<br />
Top-Federperformance, Boost-Standard. Angetrieben<br />
wird das Full-E-1 mit dem bewährten Yamaha-Sync-Drive-<br />
Mittel motor.<br />
WEB: www.giant-bicycles.com/at<br />
FOTOS: Hersteller<br />
90<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
KTM MACINA KAPOHO LT 271<br />
Motor: Bosch Performance CX 250 W / Rahmen: Macina<br />
Kapoho Aluminium / Gabel: Magura Boltron / Dämpfer:<br />
RockShox Plus RC3 / Schaltung: SRAM RD EX1 8 Speed /<br />
Bremsen: Shimano Deore XT M8000 / Gewicht: 23,3 kg /<br />
Preis: € 5.499,–<br />
Highlights: Die Zukunft beginnt gerade: Satter Grip und<br />
höchste Fahrsicherheit sind beim Macina Kapoholo LT 271<br />
Garanten für Fahrspaß in jeder Situation. Dies wird durch<br />
das ausgewogene 160-mm-Fahrwerk sowie die optimierte<br />
2,8”-PLUS-Bereifung erzielt.<br />
WEB: www.ktm-bikes.at<br />
SCOTT E-GENIUS 710 PLUS<br />
Motor: Bosch Performance CX 250 W / Rahmen: E-Genius<br />
700 Plus/ Gabel: Fox 34 Float Performance / Dämpfer:<br />
Fox Nude DPS / Schaltung: Shimano XT RD-M8000-GS /<br />
Bremsen: Shimano XT BR-M8000 / Gewicht: 22 kg /<br />
Preis: € 5.299,–<br />
Highlights: Das Scott-Bike kombiniert eine bewährte elektrische<br />
Antriebstechnologie mit einer leistungsfähigen<br />
Off-Road-Verpackung. Für die E-Power sorgt das Bosch-<br />
Performance-CX-Antriebssystem im Einklang mit der patentierten<br />
TwinLoc-Technologie, die drei Federwegeinstellungen<br />
ermöglicht.<br />
WEB: www.scott-sports.com<br />
www.giant-bicycles.com/at
SPOT<br />
LIGHT<br />
BIKE<br />
ECKDATEN<br />
RAHMEN: Aluminium<br />
MOTOR: Shimano Steps MTB<br />
AKKU: T.E.C. mit 2 x 378 Wh<br />
FEDERGABEL: RockShox Yari RC, 140 mm<br />
DÄMPFER: RockShox Monarch RT<br />
SCHALTUNG: Shimano XT, Di2, 11-fach<br />
BREMSEN: Shimano XT, 200 mm/180 mm<br />
LAUFRÄDER: DT Swiss XM 1501<br />
FELGEN: DT Swiss XM 1501<br />
REIFEN: Schwalbe Nobby Nic 2.8<br />
SATTEL: fi’zi:k Tundra M5<br />
PREIS: € 6.499,–<br />
WWW.FOCUS-BIKES.COM<br />
3 Fragen an:<br />
ALEXANDER GLINK<br />
Produktmanager E-MTB<br />
bei Focus<br />
Wie kann man Focus’ „Squared Experience“<br />
im Bereich E-MTB verstehen?<br />
Wir wollen keine Kompromisse eingehen und das echte<br />
Mountainbikegefühl auch auf einem E-MTB erfahren.<br />
Deswegen haben wir ein E-MTB gebaut, welches die gleiche<br />
Geometrie, Kinematik und Fahrperformance hat wie<br />
ein MTB ohne Antrieb. Mit dem JAM² erfährst du aber ein<br />
Vielfaches. Mehr Trails, mehr Adrenalin, mehr Spaß.<br />
FOTOS: xxx<br />
FOTOS: Nakita<br />
92<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
FOCUS JAM² PLUS PRO<br />
„SQUARED EXPERIENCE“. Auf der Suche nach dem ultimativen Mountainbike-Erlebnis<br />
hat FOCUS ein neues E-Performance-Bike entworfen. Dieses<br />
Bike wurde entwickelt, um dein Trailerlebnis zu potenzieren – Focus nennt<br />
es die Squared Experience. Ergebnis: Das vollgefederte JAM² PLUS PRO<br />
mit 140 mm Federweg ist E-Bike-Begeisterung mit echtem MTB-Gefühl!<br />
Das „Tailored Energy Concept“ (T.E.C.) eröffnet nie dagewesene Möglichkeiten,<br />
die Energieversorgung an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Bis<br />
zu 756 Wh sind damit möglich. Eine Batterie ist im Unterrohr integriert. Für<br />
lange Touren lässt sich mit dem T.E.C.-Pack eine zusätzliche Batterie einfach<br />
installieren.<br />
Für die perfekte Balance zwischen Steifigkeit und Nachgiebigkeit kommt<br />
FOCUS’ patentierte F.O.L.D.-Kinematik zum Einsatz.<br />
ANZEIGE / FOTOS: Focus<br />
Wie seht ihr das Thema Reichweite?<br />
„Wir sind der Meinung, dass es bei einem E-MTB weitaus<br />
wichtigere Aspekte zu bewerten gibt als Reichweite. Für<br />
mich sind die Geometrie, das Handling und das Design<br />
viel wichtiger. Entscheidend ist, wie sich das Rad fährt.<br />
Durch unser innovatives ‚T.E.C.‘ (‚Tailored Energy Concept‘)<br />
kann jeder die benötigte Reichweite an seine Bedürfnisse<br />
anpassen.“<br />
In welchen Varianten gibt es das JAM²?<br />
„Die Modellreihe umfasst sechs Modelle zwischen<br />
€ 3.999,– und € 6.499,–. Innerhalb dieser Familie findet<br />
auch das sogenannte ‚Factory Spec‘-Modell seinen<br />
Platz. Dieses Modell wurde nach den Vorstellungen eines<br />
Mitarbeiters für ein ganz bestimmtes Abenteuer zu dem<br />
besten Preis-Leistungs-Verhältnis abgestimmt.“<br />
93
BIKEGUIDE<br />
Den Wind<br />
wieder<br />
im Rücken<br />
FOTOS: Christoph Malin<br />
WIE DAS E-MTB EINEN PROFI NACH SCHWERER KRANKHEIT ZURÜCK<br />
AUFS BIKE BRACHTE UND FIT MACHTE. Der Innsbrucker Bikejournalist<br />
und Miterfinder des „alpinen Mountainbikens“ Christoph Malin berichtet<br />
über seinen steinigen Weg zurück in den Sattel. Und erklärt, warum<br />
moderne E-Mountainbikes so viel Spaß und Sinn machen.<br />
94<br />
TEXT: Christoph Malin <strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
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E-MTB<br />
Als wir, eine kleine Gruppe von<br />
Bergführern, Bergsportlern<br />
und Extrembikern, vor mehr<br />
als 17 Jahren begannen, rund<br />
um Innsbruck steile, schwierige, alpine<br />
Wege zu befahren, unter dem Begriff<br />
„Vertriding“ eine eigene Fahrtechnik<br />
zur Bewältigung von<br />
Steilserpentinen entwickelten, konnten<br />
wir noch nicht ahnen, was für<br />
eine Bewegung wir auslösen würden.<br />
Das zu einer Zeit, als extreme Mountainbike-Freeride-Events<br />
wie die „Red<br />
Bull Rampage“ in Utah den Sport neu<br />
definierten. Abgeschaut von den „Big<br />
Mountain“-Freeskiing-Wettbewerben<br />
wo die Fahrer in steilsten Hängen von<br />
einem Cliffdrop zum nächsten sprangen,<br />
und froh waren, wenn sie die<br />
Stunts überlebten.<br />
DER BERG UND DER VERTRIDER<br />
Nicht mit uns. Wir setzten dem Trend<br />
aus den USA die entschleunigte alpine<br />
Innsbrucker Bikekultur entgegen,<br />
zelebrierten entspannt hochalpines<br />
Vertriden und sammelten Höhen- und<br />
Tiefenmeter wie Sand am Meer. Alpines<br />
Know-how bei der Tourenplanung<br />
gehörte auf einmal genauso zum Biken<br />
dazu wie Risikominimierung am Berg.<br />
Das Motto: „Big Mountain Vertriding“.<br />
Nur du, dein Bike, der Trail und<br />
der Berg. Die Abfahrt an der Grenze<br />
des Fahrbaren, die wir natürlich ständig<br />
neu definierten. 350.000 Höhen-<br />
meter und mehr pro Jahr, wir waren<br />
fit wie Turnschuhe, machten unzählige<br />
Erstbefahrungen in Tirol und anderswo,<br />
definierten die „Single Trail<br />
Skala“, und wurden von den Magazinen<br />
interviewt wie blöd. Ein paar Irre<br />
aus Innsbruck, die vormals unfahrbare<br />
alpine Routen meisterten. Wow.<br />
Unsere modifizierten Freeride-Bikes<br />
hatten dicke Reifen, kleinere Hinterräder,<br />
steife Gabeln, absurd kurze,<br />
handliche Geometrien für enge Serpentinen,<br />
wogen 18 bis 20 kg, boten<br />
lächerliche 16 cm Federweg, aber wir<br />
trugen sie mit Freuden nach endlosen<br />
Forststraßenauffahrten ohne zu murren<br />
auch noch stundenlang auf einsame<br />
Gipfel, um auf spannenden Routen<br />
spektakuläre alpine Abfahrten zu<br />
absolvieren.<br />
DAS BIKE ALS TIEFSCHNEESKI<br />
Unsere Bikes waren unsere Sommer-Snowboards,<br />
wir surften die<br />
schwierigsten technischen Trails – je<br />
steiler desto besser. Die Fahrradindustrie<br />
hatte ein neues Thema: alpines Biken.<br />
Vertriding. Und entwickelte spezielle<br />
Bikes für den neuen Fahrstil.<br />
Ich hielt als Gründer mit Foto und<br />
Film die Innsbrucker Vertrider in den<br />
Medien präsent, baute mit Christian<br />
Piccolruaz den Innsbrucker „Nordketten<br />
Single Trail“, Europas schwierigste<br />
Downhillstrecke (offizieller Vertrider-Spielplatz),<br />
beriet die Bike-<br />
Aktuelle eMTBs sind richtige Spassmaschinen. Auch in schwierigem Gelände.<br />
industrie, war Werksfahrer und Tester<br />
und organisierte Sponsorings für<br />
Tiroler Nachwuchsfreerider.<br />
Für den österreichischen Alpenverein<br />
gestaltete ich die Mountainbike-Ausbildung<br />
mit, und guidete in der<br />
Freizeit „Vertrider Big Mountain<br />
Weeks“ auf den Kanaren.<br />
VON 100 AUF NULL<br />
Doch 2010 kam der Schock: Ich konnte<br />
aufgrund einer rapide schlimmer werdenden<br />
Innenohr-Erkrankung und damit<br />
verbundenen Gleichgewichtsstörungen<br />
nicht mehr Rad fahren. Von<br />
250 Tagen im Jahr am Bike auf null heruntergebremst.<br />
Das war bitter. Zwei<br />
Jahre Fehldiagnosen machten die Situation<br />
nicht besser.<br />
In meiner Verzweiflung und in<br />
meinem Frust legte ich alle Funktionen<br />
nieder, kehrte der Mountainbikeszene<br />
radikal den Rücken, machte<br />
aus der Not eine Tugend und fasste bei<br />
Freunden in der Filmindustrie im<br />
Wissenschafts- und Werbefilm Fuß.<br />
Ich machte damit einen Traum wahr –<br />
und legte notgedrungen einen anderen<br />
nieder.<br />
Fünf Jahre tingelte ich als spezialisierter<br />
Kameramann um die Welt,<br />
filmte in der Nacht unter Sternen in<br />
der Atacama, erstellte spezielle<br />
Zeitraffer für die Apple Watch oder begleitete<br />
am CERN 100 m unter der<br />
Erde die Modernisierung des berühmten<br />
ATLAS-Experiments mit Spezialkameras.<br />
Eine tolle Erfahrung, doch<br />
die Heimat und die Vertride-Touren,<br />
die gute Zeit mit Freunden am Berg<br />
fehlten mir sehr.<br />
Zwar machte meine Innenohr-Therapie<br />
endlich Fortschritte,<br />
doch durch die ständigen Reisen zu<br />
Filmlocations und 60plus-Stunden-<br />
Wochen war an regelmäßiges Training<br />
nicht zu denken.<br />
Ich hockte selten am Bike, und<br />
wenn, dann war es frustrierend: Trail-<br />
Koordination und Kondition waren<br />
weg, die Angst vor der nächsten<br />
Schwindelattacke permanent da,<br />
auch wenn sie weniger wurden. Ich<br />
kam einfach nicht mehr in die alte<br />
Form zurück.<br />
DIE RETTUNG<br />
Vor zweieinhalb Jahren besuchte ich<br />
einen befreundeten Stubaier Bergfüh-<br />
FOTOS: Christoph Malin<br />
96<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
er auf ein Bier und stolperte in seinem<br />
Garten über ein „Flyer“ E-Mountainbike<br />
Enduro. Wow, ein E-Enduro? Hm,<br />
mit Motor. Ich war skeptisch. „Man<br />
muss ja schließlich trotzdem noch treten,<br />
probier’s einfach“, sagte mein<br />
Freund.<br />
Er war so mutig, mir das Bike für<br />
eine Woche zu leihen, und diese Woche<br />
veränderte mein Leben erneut.<br />
Ich fuhr in sieben Tagen so viel Mountainbike,<br />
wie ich Zeit fand. So viel wie<br />
lange nicht mehr.<br />
FORTSCHRITT DURCH TECHNIK<br />
Heute nennt man unsere damaligen<br />
Alpinbikes „Enduros“, sie wiegen 12<br />
bis 13 kg, haben 16 bis 18 cm Federweg,<br />
sensationelle Fahrwerke und Bremsen<br />
und funktionieren Lichtjahre besser<br />
als unsere alten Klapperkisten von damals.<br />
Und es gibt sie eben auch als<br />
E-Enduros, mit 21 bis 23 kg und den<br />
gleichen tollen Fahrwerken. Mit denen<br />
man auch schwere Abfahrten<br />
meistern kann, wenn man weiß wie.<br />
Der Kreis schließt sich.<br />
Leise surrend wie ein Schweizer<br />
Der Experte<br />
CHRISTOPH MALIN ist Extrembiker<br />
der ersten Stunde mit Hang<br />
zu alpinen Höhenlagen, Gründer<br />
der legendären Innsbrucker<br />
Vertrider-Truppe, des Nordketten-Singletrails<br />
(Europas steilste<br />
Downhillstrecke), Berater in<br />
der Fahrradindustrie mit eigener<br />
Consulting GmbH, Ausbildner<br />
MTB des OeAV, E-MTB-Fachjournalist<br />
und Tester.<br />
E-MAIL-KONTAKT: christoph@<br />
electric-mountain.at<br />
Uhrwerk begleitete mich das Flyer auf<br />
meinen alten Lieblingstouren, die<br />
plötzlich wieder möglich waren. Ich<br />
fuhr ohne Stress, ohne mich kaputt zu<br />
machen zu den Hütten hoch – Landschafts-<br />
und Naturgenuss pur. Ich<br />
fuhr mehr und wurde langsam aber sicher<br />
wieder fit.<br />
Und der absolute Oberwahnsinn:<br />
Bergauf zu fahren, machte auf einmal<br />
so viel Spaß wie bergab. Eine neue,<br />
ganzheitliche Erfahrung.<br />
LEIDENSCHAFT E-MTB<br />
Daraus ist nun eine große Leidenschaft<br />
fürs E-MTB geworden, ich bin nach<br />
nur zweieinhalb Jahren so fit wie<br />
schon lange nicht mehr und mit mehr<br />
Freude als je zuvor zurück in der Bikeszene.<br />
Ich kann am E-MTB mein Training<br />
effektiv steuern, einfach nur genüsslich<br />
nach Feierabend eine Tour<br />
fahren oder genauso gut sportlich biken.<br />
Die Lebensqualität ist wieder da,<br />
die Berge sind wieder Teil meines Lebens.<br />
Und ja, Vertriden gehe ich auch<br />
wieder. Der Spirit ist zurück.<br />
FOTOS: Sporthotel Brennseehof<br />
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97
E-MTB<br />
Dem Gipfel entgegen, ohne Stress. E-MTBs ermöglichen eine entspannte neue Art<br />
des Bikens, bergauf wie bergab.<br />
„E“<br />
WIE<br />
ENTSPANNUNG<br />
Aktuelle E-MTBs fahren sich mittlerweile fast wie normale<br />
Bikes. Von gemütlich bis rasant haben die modernen<br />
Spaßgeräte alles drauf. Wie dies alles den Bikesport<br />
verändern wird? E-MTB-Experte Christoph Malin<br />
gibt seine Einschätzung ab.<br />
E-MTBs sind was für Faule ...“ Der<br />
Standardspruch des schlecht informierten<br />
E-MTB-Kritikers hat<br />
sich dermaßen abgenutzt, der Bart<br />
reicht von Wien bis zum Bodensee.<br />
Denn die letzte Saison hat es mehr als<br />
deutlich gezeigt: Mehr und mehr Biker<br />
steigen aufs E-MTB um oder schaffen<br />
sich eins als Zweitrad an, das dann<br />
zum Hauptbike wird. Einfach weil<br />
diese neue Art des Bikens sehr viel<br />
Spass macht und neue Möglichkeiten<br />
eröffnet. Woran liegt es?<br />
DIE AKTUELLE E-BIKE GENERATION<br />
Die meisten Bike-Hersteller haben im<br />
letzten Jahr ihre Elektro-Hausaufgaben<br />
gemacht. Gesetzt den Fall, dass<br />
man ein neues E-MTB mit guter Fachberatung<br />
im Handel passend zum Einsatzzweck<br />
kauft, gibt es <strong>2017</strong> eigentlich<br />
keine „schlechten“ E-MTBs mehr.<br />
Die Motoren der aktuellen Modelle –<br />
egal, ob von Bosch, Brose, Shimano,<br />
Yamaha oder anderen Herstellern –<br />
sind optimal an die Rahmen angepasst,<br />
gut abgestimmt, leistungsstark<br />
und trotzdem gut beherrschbar.<br />
Auch die Akkus sind schon sehr<br />
leistungsfähig. Mit einem aktuellen<br />
500-Wattstunden-Akku schafft ein<br />
sportlicher Biker durchschnittlich in<br />
einer Stunde 1.200 bis 1.500 Höhenmeter.<br />
Damit kommt man schon gut voran,<br />
und wer noch mehr Power<br />
braucht, fährt mit Zweitakku im<br />
Rucksack. Zusammen mit den guten<br />
Fahrwerken und Bremsen und feinen<br />
Geometrien ist die E-MTB-Erfahrung<br />
in der Regel eine angenehme.<br />
DIGITAL VS. ANALOG<br />
Worin unterscheidet sich das E-MTB<br />
(gerne in der Szene auch „digitales<br />
Bike“ genannt) vom klassischen<br />
Mountainbike („analoges Bike“)? Was<br />
erwartet den Umsteiger?<br />
Zunächst einmal die den in Europa<br />
vorherrschenden Pedelecs (= „Pedal<br />
Electric“) innewohnende Kraftverstärkung.<br />
Wer beim E-MTB das erste<br />
Mal in die Pedale tritt, ist über die Beschleunigung<br />
sofort erstaunt. Sanft<br />
schiebt der Motor unterstützend an,<br />
Rampen verlieren ihren Schrecken,<br />
Rückenwind ist ab sofort eingebaut.<br />
Beim Pedelec wird die ins Pedal eingeleitete<br />
Kraft des Fahrers je nach gewählter<br />
Unterstützungsstufe unterschiedlich<br />
stark verstärkt.<br />
Zur Eigenleistung des Fahrers<br />
von zwischen 100 bis 350 Watt kommen<br />
bis zu 600 Watt Leistung des Motors<br />
dazu. Abhängig von der Pedalkraft<br />
soll die Extrapower möglichst<br />
fein dosiert ankommen. Am besten<br />
beherrschen diese feine Modulierung<br />
derzeit die Motoren von Bosch, Yamaha<br />
und Shimano. Es geht hierbei<br />
besonders auch darum, dass der Motor<br />
in schwierigem Gelände nicht anschiebt,<br />
nachläuft und bei nachlassendem<br />
Druck an den Pedalen sofort die<br />
Leistung reduziert oder umgekehrt<br />
natürlich erhöht.<br />
Das ermöglicht eine sehr intuitive<br />
Steuerung des E-MTBs am Berg<br />
über die eingesetzte Motorkraft. Nach<br />
einer kurzen Eingewöhnungszeit<br />
nimmt man den Motor eigentlich nur<br />
noch durch die spezifische Geräuschkulisse<br />
war und auch hier sind manche<br />
Modelle leiser oder lauter, je nach<br />
Kapselung des Motors. Beim Pedalieren<br />
auf Tour fällt der Antrieb dann gar<br />
nicht mehr auf, und ist integrierter<br />
Bestandteil des Biker-Hybridsystems.<br />
FREUDE AM FAHREN ...<br />
Dann ist da die Fahrdynamik aktueller<br />
E-MTBs. Obwohl durch ein deutlich<br />
höheres Eigengewicht (bei Fullys)<br />
von derzeit zwischen 20–24 kg eigentlich<br />
gegenüber einem klassischen<br />
Mountainbike gehandicapt, fahren<br />
sich die motorisierten Bikes gar nicht<br />
so träge.<br />
Klar, enge Serpentinen und dergleichen<br />
brauchen höheren Kraftaufwand<br />
als mit einem analogen Bike gefahren.<br />
Doch niedrige Schwerpunkte<br />
durch Motor und Batterie und die neuen,<br />
kurzen Geometrien vor allem der<br />
kompakten Shimano-Motoren spielen<br />
der elektrifizierten Variante zu<br />
FOTO: Christoph Malin<br />
98<br />
TEXT: Christoph Malin <strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
und machen Spaß. Auch sind die Fahrwerke<br />
bei E-MTBs in der Regel durch<br />
die höhere Eigenaktivierung komfortabler<br />
abstimmbar, es fehlt das Losbrechmoment,<br />
das so manches Analogfahrwerk<br />
bockig werden lässt. Ein<br />
angenehmer Nebeneffekt.<br />
Da der Rollwiderstand beim<br />
E-MTB eine vernachlässigbare Rolle<br />
spielt, können die Hersteller zudem<br />
breite und sicherere Reifen spezifizieren.<br />
650B oder B+, Breiten von 2,5 bis<br />
2,8 Zoll sind das Zaubermaß für mehr<br />
Spass im Gelände, aber auch mehr Sicherheit<br />
auf Schotterstraßen.<br />
... UND AM HANDLING<br />
Zusammen mit den niedrigeren<br />
Schwerpunkten und ausgewogenen<br />
Fahrwerken, plus den kraftvollen Motoren<br />
sind aktuelle E-MTBs richtige<br />
Spaßmaschinen, die bergauf argen<br />
Rampen den Schrecken nehmen,<br />
auch vor Trailabenteuern nicht zurückschrecken<br />
und insgesamt viel<br />
Laune machen. Am erstaunlichsten<br />
bzw. faszinierendsten ist aber ein Effekt<br />
des E-MTBs, den man erst nach<br />
„Erstmals machen Bergauffahren<br />
und Bergabfahren<br />
gleich viel Spaß.<br />
Das ist zunächst verblüffend,<br />
doch man gewöhnt<br />
sich schnell daran.“<br />
ein paar Touren richtig realisiert. Da<br />
Bergauffahren beim E-MTB richtig<br />
Spaß macht und die Quälerei Vergangenheit<br />
ist, ist eine E-MTB-Tour eine<br />
ganz schön ausgewogene Sache. Erstmals<br />
macht mit dem E-MTB das Bergauffahren<br />
gleich viel Spaß wie das Bergabfahren.<br />
Das ist zunächst einmal<br />
verblüffend, aber man gewöhnt sich<br />
schnell daran.<br />
SEILBAHN EINGEBAUT<br />
Wer bisher gerne bei seinen Biketouren<br />
Seilbahnen als Aufstiegshilfen<br />
zur Unterstützung genommen hat,<br />
kann darauf auch ruhig einmal verzichten.<br />
Bei Höhenmeterleistungen<br />
von bis zu 1.500 Hm pro Stunde ist das<br />
E-MTB eine echte Alternative – oder<br />
eine super Ergänzung zur Seilbahn.<br />
Doch wie wird nun das E-MTB<br />
unseren Sport verändern? Die dynamischen<br />
Veränderungen sind noch<br />
gar nicht abzuschätzen, aber werden<br />
auf jeden Fall nachhaltig sein. Es können<br />
eigene Bergaufstreckenangebote<br />
geschaffen werden. Durch die gesteigerte<br />
Höhenmeter-/Kilometer-Leistungen<br />
sind größere Täler übergreifende<br />
E-MTB-Touren möglich. Die<br />
Tourismus-Regionen sind gefordert,<br />
ihre Streckenangebote zu evaluieren<br />
oder anzupassen. Zwei Hütten an einem<br />
Tag auf Tour, auch das ist möglich,<br />
und macht Spaß.<br />
Auch das Guiding wird sich verändern.<br />
Der Guide kann effektiv und<br />
schnell reagieren und in der Gruppe<br />
da sein, wo er gebraucht wird. Die Mobilität<br />
am Berg wird durch das E-MTB<br />
verändert, so viel ist klar. Dank eingebautem<br />
Rückenwind wird nun vieles<br />
möglich.<br />
Für den maximalen<br />
Fahrspass in<br />
jedem Gelände.<br />
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E-MTB<br />
DIE FAHRTECHNIK FÜR DEN<br />
UPHILL FLOW<br />
Um das volle Potenzial eines e-MTBs auszuschöpfen, braucht es eine spezielle Fahrtechnik.<br />
Bosch beschäftigt sich seit Jahren besonders mit dem „Uphill-Flow“ und bildet sogar<br />
eigene e-MTB-Guides aus. Trail-Profi Stefan Schlie kennt die Tricks und Kniffe.<br />
stützung, zu Gangwahl, Anfahren<br />
und Co. Damit ihr beim nächsten Mal<br />
aus euren Geräten am Berg so viel<br />
Spaß wie nie zuvor herausholen<br />
könnt.<br />
1. UNTERGRUND UND UNTERSTÜT-<br />
ZUNGSSTUFEN. Eine hohe Trittfrequenz<br />
ist beim E-Mountainbike wichtig,<br />
um möglichst effizient zu fahren<br />
– entsprechend wählst du deine Unterstützungsstufe.<br />
Der Untergrund ist<br />
dabei genauso wichtig. „Turbo“ ist<br />
zum Beispiel dann die richtige Wahl,<br />
wenn es lang steil bergauf geht und<br />
der Untergrund griffig genug ist.<br />
2. PEDALMANAGEMENT. Ein kleiner<br />
Exkurs zum Thema Pedalmanage-<br />
Die Versuchung ist groß. Der Berg<br />
ruft und der Elektromotor im<br />
Bike gibt dir den Schub, den deine<br />
Beine vielleicht nicht hergeben.<br />
Also rauf auf das E-Mountainbike und<br />
ab ins Gelände.<br />
Doch eine Frage stellt sich schon:<br />
Welche Techniken sind da anzuwenden?<br />
Wie hole ich das Maximum aus<br />
dem speziellen Gerät heraus? Oder<br />
macht es ohnedies keinen Unterschied<br />
und es fährt sich gleich wie ein<br />
„normales“ Mountainbike?<br />
Trail Profi Stefan Schlie hat sich<br />
intensiv mit dem e-MTB auseinandergesetzt<br />
und gibt im folgenden acht<br />
Tipps zur richtigen Antriebs-Unterment,<br />
die Definition von falschem<br />
und richtigem Pedal. Das ist von Bedeutung,<br />
um die folgenden Tipps auch<br />
zu verstehen. Das richtige Pedal ist<br />
das, welches du natürlicherweise in<br />
flowigen Passagen bei paralleler Pedalstellung<br />
vorne hast. Das sogenannte<br />
falsche Pedal ist das hintere.<br />
3. SPITZKEHREN FAHREN. Im steilen<br />
Gelände kann man Spitzkehren bergauf<br />
oft nicht fahren. Mit dem e-Bike<br />
hat man die nötige Kraft dazu – und<br />
mit der richtigen Technik funktioniert<br />
es auch: Wenn das Vorderrad<br />
den Scheitelpunkt der Kurve erreicht,<br />
muss das „richtige Pedal“ zunächst<br />
hinten sein, um es dann im Kurven-<br />
FOTOS: Bosch<br />
100<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
ausgang wieder vorne zu haben. Der<br />
Körperschwerpunkt liegt dabei im<br />
Kurvenäußeren, das Bike wird leicht<br />
in die Kurve gedrückt.<br />
Das Schwierigste dabei ist es, das<br />
Gleichgewicht zu halten. Fahr die<br />
Kurve in dem Gang an, bei dem du mit<br />
einer halben Pedalumdrehung eine<br />
Radlänge zurücklegst.<br />
4. STEIGUNGEN UND GANG-<br />
MANAGEMENT. Mit dem e-MTB<br />
fährst du Steigungen, die du ohne Antrieb<br />
nur sehr ungern fahren würdest<br />
oder eigentlich gar nicht fahren<br />
kannst. Und das macht Spaß. Man<br />
kann dabei im Sattel bleiben und das<br />
ist wichtig für die Traktion. Mit dem<br />
e-Bike fährt man meistens einen höheren<br />
Gang, als man es ohne Unterstützung<br />
tun würde. Das führt zu einem<br />
ruhigeren Tritt und zu einer<br />
besseren Kontrolle.<br />
5. ANFAHREN AM STEILHANG. Ein<br />
guter E-Antrieb macht sogar das Anfahren<br />
am Steilhang möglich. Es gilt,<br />
rasch ins Gleichgewicht zu kommen<br />
und dann ruhig anzufahren. Ein niedriger<br />
Gang und eine nicht zu hohe An-<br />
triebsunterstützung helfen dabei.<br />
Die richtige e-Bike-Uphill-Technik<br />
ist wichtig, um am Berg im Flow<br />
zu bleiben. Denn wenn du die Technik<br />
beherrschst, dann kommst du durch<br />
die Unterstützung in einen Uphill-<br />
Flow, der unglaublichen Spaß bringt<br />
Der Experte<br />
STEFAN SCHLIE ist als Fahrtechnik-Experte<br />
für Bosch eBike-Systeme tätig.<br />
Der Trial-Profi war der Erste, der sich<br />
mit dem Thema e-Bike-Fahrtechnik auseinandergesetzt<br />
hat.<br />
WEB: www.bosch-uphillflow.at<br />
und den du so nie auf einem normalen<br />
Mountainbike erleben könntest. Mit<br />
dem E-Antrieb kann man entweder in<br />
seiner Komfortzone fahren oder sich<br />
richtig auspowern – wie man will.<br />
6. CURVE BOOST. Auch schon bei einer<br />
geringen Pedalumdrehung gibt<br />
dir der E-Antrieb einen gewaltigen<br />
Schub nach vorne. In der Kurve bergab<br />
richtig eingesetzt, hilft dir der sogenannte<br />
„Curve Boost“, um richtig flowig<br />
zu fahren. Das geht am besten im<br />
Turbomodus in einem möglichst großen<br />
Gang.<br />
7. TRAIL BOOST. Der „Trail Boost“<br />
unterstützt die bekannte Push-Technik.<br />
Großer Gang und „Turbo“ machen<br />
mit einer minimalen Pedalbewegung<br />
die Trails noch flowiger.<br />
8. TIEFER SCHWERPUNKT. Der tiefe<br />
e-Bike-Schwerpunkt hat Vorteile<br />
beim Downhill. Er sorgt für eine sehr<br />
gute, satte Trail-Lage. Beim Bremsen<br />
ist das oft nützlich, weil das Gewicht<br />
für eine bessere Bremstraktion sorgt.<br />
Außerdem hilft der tiefe Schwerpunkt<br />
dabei, dass man nicht so leicht<br />
über den Lenker gehen kann.<br />
E-CONTRAIL<br />
ELEKTROPUNK.<br />
bergamont.com
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102<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
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Leicht und sicher<br />
SHRED, die Helm- und Brillenmarke<br />
von Skistar Ted Ligety, hat mit dem<br />
Short Stack einen stylishen, leichten<br />
und sicheren Bikehelm auf den<br />
Markt gebracht. Er bietet maximale<br />
Shock-Absorption und dank Vent-<br />
System ein perfektes Helmklima.<br />
www.deeluxe-sportartikel.com<br />
SATTELFEST<br />
VOM BRITISCHEN Edelparts-Hersteller<br />
kommt die<br />
HOPE-Carbon-Sattelstütze,<br />
die sich aufgrund ihrer<br />
leichten Konstruktion für<br />
Cross-Country-Mountainbikes<br />
und für Rennräder eignet.<br />
Gleichzeitig weist sie<br />
höchste Werte bei Zugfestigkeit<br />
und Steifigkeit auf,<br />
was die Bruchgefahr bei<br />
Stürzen reduziert.<br />
www.hopetech.com<br />
Ausgezeichnete Short<br />
DIE BIKE-SHORT ARICO vom Radbekleidungsexperten<br />
GONSO ist leger geschnitten,<br />
strapazierfähig und formbeständig. Sie<br />
hat viel Stauraum und extra eingearbeitete<br />
Belüftungsreißverschlüsse. Für ihr gutes<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis wurde die Arico<br />
bereits ausgezeichnet.<br />
www.gonso.de<br />
TEXTILER BLICKFANG<br />
DAS „ZIMTSTERN OTIZ Bike Jersey“<br />
ist mit dem großflächigen<br />
Zimtstern-Print und kontrastierendem<br />
Ärmelsaum ein echter Blickfang.<br />
Sein Square-Mesh-Material ist<br />
ultraleicht, geruchshemmend, wirkt<br />
kühlend, trocknet schnell und schützt<br />
vor UV-Strahlung. Der perfekte<br />
Begleiter auf allen Trails der Welt.<br />
www.zimtstern.com<br />
103
PRODUKTE<br />
BIKE<br />
NEWS<br />
EIN PANTHER<br />
FÜRS GELÄNDE<br />
DER BLACK PANTHER von Vredestein ist ein<br />
Wettkampfreifen mit niedrigem Rollwiderstand.<br />
Durch versetzt angeordnete, kantige Noppen ist<br />
er extrem stabil. Hervorragend auf steinigem<br />
Gelände, egal ob nass oder trocken.<br />
www.vredestein.at/fahrradreifen<br />
Rahmenloser Durchblick<br />
BSG-53PH – das ist das Kürzel für die rahmenlose<br />
Sport- und Freizeitbrille von BBB. Sie verspricht<br />
ein freies Gefühl und eine tolle Rundumsicht,<br />
die Photochromic-Scheibe dunkelt<br />
automatisch ab und bietet 100 % UV-Schutz.<br />
www.bbbcycling.com/de<br />
Ausgezeichneter Helm<br />
DER „KITE BHE-29“-Fahrradhelm von BBB ist ein<br />
sportlicher Allrounder mit abnehmbarem Schild. Er<br />
ist vielseitig und zu empfehlen, wenn du mehrere<br />
verschiedene Räder hast. Und wenn du gerne stylish<br />
unterwegs bist. Denn der Kite BHE-29 hat heuer<br />
den iF-Design-Award bekommen.<br />
www.bbbcycling.com/de<br />
TACHO OHNE SENDER<br />
DER „VDO M7 GPS“-Fahrradtacho kommt<br />
ganz ohne Sender aus. Die gesamten Geschwindigkeits-<br />
und Streckendaten werden<br />
per GPS ermittelt. Auch die Starthöhe kann<br />
einfach per GPS kalibriert werden. Praktisch:<br />
Die Navigationsfunktion „Back to Start“, die<br />
dich im Ernstfall wieder an den Ausgangsort<br />
zurücklotst.<br />
WEB: www.cycleparts.de<br />
PFLEGESET ZUM VORTEILSPREIS<br />
DREI „FINISH LINE“-PRODUKTE im Set gibt es im Webshop bei<br />
Funbike. Je 120ml Reinigungskonzentrat, BikeWash und Teflon-<br />
Plus Schmiermittel kosten im Vorteilspack-Preis € 19,99 statt<br />
€ 25,95 bei Einzelkauf.<br />
shop.funbike.at<br />
FOTOS: Hersteller<br />
104<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
Mittendrin<br />
MAN FÄHRT<br />
WIEDER – RAD<br />
Der Radtransport per Bahn ist noch<br />
immer eines der größten Abenteuer<br />
unseres Sports.<br />
ERNST SITTINGER,<br />
Mitglied der<br />
Kleine-Zeitung-<br />
Chefredaktion,<br />
Kabarettist und<br />
begeisterter Biker<br />
DAS MOUNTAINBIKEN STECKT VOLLER ABENTEUER. Eines<br />
der größten ist die An- oder Rückreise per Zug.<br />
Denn der Rad transport zählt zu den Kern-Inkompetenzen<br />
vieler Eisenbahnunternehmen. Die italienischen<br />
Staatsbahnen etwa haben den Trend zur Alpenüberquerung<br />
noch immer nicht wahrgenommen.<br />
Deshalb sind sie jeden Sommer aufs Neue erstaunt,<br />
dass Tausende Biker nach ihrer Tour zum Gardasee<br />
von Rovereto aus zurück in den süddeutschen Raum<br />
reisen wollen – überraschenderweise samt Rad. Die<br />
verdreckten Bikes werden häufig ineinander verkeilt<br />
in Personenwaggons gestopft – das ist die „italienische<br />
Lösung“.<br />
Die ÖBB wiederum haben sich durch die Sommerbaustellen<br />
entlang von wichtigen Tourismusrouten<br />
einen Namen gemacht. Paradebeispiel ist die Strecke<br />
durch das Ennstal, wo im letzten Jahrzehnt fast<br />
jährlich ein sommerlicher Schienenersatzverkehr mit<br />
Bussen fuhr.<br />
Nun ist es zwar so, dass längst jeder bessere Hotelier<br />
Busse mit Radträgern anbietet. Aber die ÖBB<br />
sind anders: Radtransport ist im Bus verboten, weshalb<br />
viele Radler in der Hauptreisezeit auf der Strecke<br />
bleiben. Sie sollen halt selber strampeln! Man<br />
sieht, wie die Bahn auf unsere Fitness achtet.<br />
In Eurocity-Zügen wiederum darf man nur nach erfolgter<br />
Reservierung und gegen Sondergebühr Räder<br />
transportieren – auch wenn das Radabteil sowieso<br />
leer ist. Eine rühmliche Ausnahme sind kleinere private<br />
Bahnen, etwa die Graz-Köflacher Bahn. Dort<br />
wird ein Fahrrad so behandelt wie ein Mantel: Man<br />
steigt ein, hängt es auf und darf es gratis mitführen.<br />
Aber das ist schon wieder so einfach, dass es verboten<br />
gehört.<br />
Fotos: iStock, Thomas Polzer<br />
FOTO: Ernst Sittinger<br />
105
BIKEGUIDE<br />
URLAUB<br />
MIT FLOW!<br />
DER MOUNTAINBIKER, EIN GERN GESEHENER<br />
GAST. DAS GILT IN IMMER MEHR REGIONEN.<br />
MEHR NOCH: BIKER SIND VIELFACH DIE GROS-<br />
SEN HOFFNUNGSTRÄGER IM SOMMERTOURIS-<br />
MUS GEWORDEN. IMMER ÖFTER FÄLLT DER<br />
SATZ VOM "BIKEN ALS NEUEM SKIFAHREN". DIE<br />
NÄCHSTEN 28 SEITEN SIND DAHER GANZ DEM<br />
MOUNTAINBIKEN ALS URLAUBSTHEMA GEWID-<br />
MET – UND JENEN REGIONEN, DIE SICH IN BE-<br />
SONDEREM MASS DEN BIKEGÄSTEN ANNEHMEN.<br />
106<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
FOTO: Tourismusverband Saalbach/Hinterglemm<br />
107
TOURISMUS<br />
EIN LANGER<br />
ATEM IST PFLICHT<br />
WAS BRAUCHT EINE BIKE-DESTINATION? Wer diese Frage beantwortet haben möchte,<br />
kommt an Saalbach-Hinterglemm nicht vorbei. Seit fast zwei Jahrzehnten setzen die<br />
Touristiker im Salzburger Glemmtal in der Sommersaison auf das Mountainbike.<br />
Als Einstimmung auf die folgenden Regionsvorstellungen haben wir Saalbachs Tourismusdirektor<br />
Wolfgang Breitfuß über das Urlaubsthema Mountainbiken befragt.<br />
Herr Breitfuß, was war denn in den<br />
1990er-Jahren ausschlaggebend,<br />
dass sich Saalbach-Hinterglemm dem<br />
Biketourismus verschrieben hat?<br />
Die Idee war einfach, den Sommer<br />
zu beleben. Wandern hatte damals ein<br />
etwas verstaubtes Image, also haben<br />
wir es mit dem Mountainbiken versucht.<br />
Ich hab mir das damals in Vail angeschaut<br />
und mir Inspiration geholt.<br />
Außerdem war der Großteil der Infrastruktur<br />
bei uns ja schon vorhanden.<br />
Durch die Land- und Forstwirtschaft<br />
und die Zufahrten zu Liften hatten wir<br />
ja schon ein großes Wegenetz.<br />
Richtig rentiert hat sich das dann aber<br />
nicht gleich?<br />
Nein. Du brauchst schon einen<br />
langen Atem, wenn du dich als Bike-<br />
Destination etablieren willst. Damals<br />
sind ja viele Orte aufgesprungen, haben<br />
aber nach zwei, drei Jahren wieder<br />
aufgegeben, weil es zu wenig gebracht<br />
hat. Da musst du schon durchtauchen.<br />
Dafür haben die, die dabeigeblieben<br />
sind, jetzt eben einen guten Namen<br />
und sind authentisch.<br />
Trails und moderne Lifte alleine reichen<br />
aber nicht, oder?<br />
Richtig. Darum haben wir sofort<br />
geschaut, dass wir auch coole Events<br />
auf die Beine stellen. Damals war das<br />
die WM der Hobbyfahrer, heute ist es<br />
der „Glam Ride“, bei dem wir tausende<br />
Downhiller zu Gast haben. Und langsam<br />
entwickelt sich auch so etwas wie<br />
beim Skifahren, dass man danach in<br />
eine Hütte oder ein Gasthaus geht und<br />
ein Bier trinkt. „Après Bike“ würde ich<br />
es noch nicht nennen, aber es geht ein<br />
bisschen in diese Richtung.<br />
Hat das Mountainbike eigentlich wirklich<br />
das Potenzial, sich so zu entwickeln<br />
wie der Skisport – wie oft gesagt<br />
wird?<br />
Es ist jedenfalls noch viel Luft<br />
nach oben. Radlfahren können mehr<br />
Leute als Skifahren. Und wir wissen,<br />
dass viele Skifahrer, Freerider und<br />
Snowboarder im Sommer biken. Die<br />
Zielgruppe ist also ähnlich. Vielleicht<br />
FOTOS: Tourismusverband Saalbach-Hinterglemm<br />
INTERVIEW: Klaus Molidor<br />
108<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
sind in zehn Jahren 40 Prozent unserer<br />
Gäste schon Biker, wer weiß.<br />
Letzten Herbst hat der 1. MTB-<br />
Tourismus-Kongress in Saalbach stattgefunden.<br />
Was haben Sie selbst davon<br />
mitgenommen?<br />
Zum Beispiel, wie die Trails künftig<br />
aussehen sollten. Nämlich so, dass<br />
sie für eine breite Masse fahrbar sind.<br />
Dass du aber natürlich auch Strecken<br />
für die ganz guten Fahrer und die wilden<br />
Downhiller brauchst.<br />
Warum ist die Erhaltung eines Trails<br />
eigentlich teurer als der Bau?<br />
Weil da sehr viel Handarbeit drinsteckt.<br />
Die Piste im Winter kann ich<br />
mit einem Pistengerät gut herrichten.<br />
Die Trails musst du aber abfahren und<br />
händisch in Schuss halten. Wobei ich<br />
es da mit dem Grundsatz „Wer billigt<br />
kauft, kauft teuer“ halte: Wenn ich<br />
beim Bau eines Trails mehr ausgebe,<br />
und zum Beispiel an eine ordentliche<br />
Drainage denke, dann kostet das zwar<br />
mehr, du musst in der Erhaltung aber<br />
nicht mehr so viel machen, weil der<br />
Trail dadurch länger hält.<br />
Wie sieht es in naher Zukunft mit dem<br />
E-Mountainbike im Tourismus aus?<br />
Auch das ist beim Kongress herausgekommen:<br />
Das wird ein großes<br />
Thema werden.<br />
Wird das nicht ein Problem, weil dann<br />
mehr Leute selbst den Berg hinauf<br />
fahren und weniger mit der Gondel?<br />
Nein, ganz sicher nicht. Das ist<br />
wieder so eine Panikmache. Auch früher<br />
sind die Leute den Berg raufgefahren<br />
und haben keinen Lift benutzt.<br />
Dieser Teil wird auch weiterhin bergauf<br />
fahren. Was über die Jahre deutlich<br />
mehr geworden ist, sind die Biker, die<br />
gerne einen Trail bergab fahren – und<br />
die fahren heute mit dem Sessellift und<br />
der Gondel auf den Berg. Also wird sich<br />
durch die E-Bikes in dieser Hinsicht<br />
nichts verschieben. Was sich ändern<br />
wird, ist die Reichweite. Durch Lifte<br />
und E-Bikes können die Leute heute<br />
viel größere Touren fahren, als das früher<br />
einmal möglich war.<br />
Bleibt denn in der Natur noch genügend<br />
Platz für Wanderer und andere<br />
Naturliebhaber?<br />
Im Moment ganz sicher. Wir haben<br />
zum Beispiel viele Plätze, an denen<br />
kein Biker vorbeikommt. Generell<br />
muss man aber natürlich drauf schauen,<br />
dass da für alle Platz bleibt und bei<br />
Der Touristiker<br />
WOLFGANG BREITFUSS ist Hotelier<br />
in Hinterglemm und seit 1995<br />
Direktor des Tourismusverbands in<br />
Saalbach-Hinterglemm (S).<br />
Seit 19 Jahren setzt Saalbach-Hinterglemm<br />
im Sommerurlaub auf das<br />
Thema Mountainbike und ist damit<br />
ein Vorreiter im Biketourismus in<br />
Österreich.<br />
Vom 19.–21. September <strong>2017</strong> findet<br />
der 2. Österreichische MTB-Tourismus<br />
Kongress statt – wie die erste<br />
Auflage 2016 wieder in Saalbach-Hinterglemm.<br />
WEB: www.saalbach.com,<br />
www.mountainbike-kongress.at<br />
der Planung von neuen Trails behutsam<br />
vorgehen. Da geht es ja auch um<br />
die Sicherheit. Dass auf einem Familienwanderweg<br />
plötzlich ein Downhiller<br />
daherdonnert, müssen wir natürlich<br />
vermeiden.<br />
Sind in zwei Jahrzehnten als Bike-Destination<br />
und „Pionier“ eigentlich auch<br />
Fehler passiert?<br />
Natürlich machst du nicht alles<br />
richtig, wenn du von ganz unten beginnst.<br />
Ich würde es eher Erfahrung<br />
sammeln nennen. Das war ein Prozess.<br />
Heute ist das alles viel leichter, weil es<br />
Anbieter gibt, die dir zum Beispiel einen<br />
Trail bauen. Dafür aber haben wir<br />
eine Glaubwürdigkeit in der Szene, die<br />
gewachsen ist und die man sich eben<br />
nicht kaufen kann.<br />
Wie wichtig sind Glaubwürdigkeit und<br />
Authentizität in der Szene?<br />
Sehr wichtig. Nehmen wir das<br />
Spielberghaus: Das hat heute einen<br />
herausragenden Ruf in der Szene. Walter<br />
und Sabine Höll haben sich das erarbeitet,<br />
weil sie beide leidenschaftliche<br />
Biker sind. Es taugt den Leuten,<br />
wenn der Hausherr die Gegend kennt,<br />
ihnen Tipps für eine schöne Tour geben<br />
kann. Vor allem aber, wenn er ihre<br />
Sprache spricht.<br />
VeraBschiede<br />
dich Von<br />
schleifenden<br />
KeTTen<br />
MTB Gear<br />
ZahnkranZ / BCr-44<br />
109
BIKELAND TIROL<br />
AUF DEM „KAT BIKE“DURCH<br />
DIE KITZBÜHELER ALPEN<br />
Rund um die Hohe Salve präsentiert sich Bikern jeder Könnerstufe die<br />
Schönheit der Kitzbüheler Alpen. Es lohnt sich, hier auf Tour zu gehen.<br />
Vielfalt ist rund um die Hohe Salve<br />
und am Eingang des Brixentales<br />
Programm! Auf den Spuren<br />
der Skifahrer oder auf idyllischen, ruhigen<br />
Wegen geht es per Bike hinauf<br />
in die unvergleichliche Bergwelt der<br />
Kitzbüheler Alpen. Atemberaubende<br />
Ausblicke lassen einen jegliche Anstrengung<br />
vergessen.<br />
Rund um die Hohe Salve mit ihren<br />
1.829 m Höhe finden Familien, ambitionierte<br />
Mountainbiker sowie<br />
Elektroradler zahlreiche Möglichkeiten,<br />
zwischen sanften grünen Grasbergen<br />
und in breiten Talschaften ihrem<br />
Hobby nachzugehen.<br />
NEUER NAME, NOCH MEHR SPASS<br />
Neu ist <strong>2017</strong> der Name KAT Bike (vormals<br />
„TransKitz Alp“). Der führt von<br />
West nach Ost, über Graspfade, vorbei<br />
an Almhütten, hinauf zu den Weitblick-Highlights<br />
und zu Kraftplätzen<br />
der Bergwelt der Kitzbüheler Alpen. Der<br />
Trail ist eine unvergessliche Erfahrung<br />
und bewegt die Sinne auf jeder Etappe.<br />
Dazwischen kommt man bei den<br />
zahlreichen historischen, kulturellen<br />
– und mitunter auch unverhofften –<br />
Sehenswürdigkeiten zur Ruhe: ob<br />
beim 300 Jahre alten Bauernhof, in<br />
altehrwürdigen Kirchen, bei Naturjuwelen<br />
wie dem Pillersee, oder bei Einkehrmöglichkeiten<br />
wie dem Huberbräu<br />
in St. Johann in Tirol. Mehr zum<br />
Trail: www.kat-bike.at.<br />
ELDORADO BIKEFESTIVAL WÖRGL<br />
Event-Highlight ist das eldoRADo<br />
Bikefestival in Wörgl (www.eldorado-woergl.at):<br />
Vom 18. bis 21. Mai erwartet<br />
Radsportler ein umfangreiches<br />
Programm mit Fahrradmesse, zahlreichen<br />
Testangeboten, Pumptrack sowie<br />
Highlights für Kinder und Familien.<br />
Zum Festival-Finale findet am<br />
Sonntag, den 21. Mai, der beliebte<br />
Mountainbike-Marathon statt. Er ist<br />
Teil der Ritchey Challenge – mit über<br />
10.000 Teilnehmern eine der beliebtesten<br />
MTB-Rennserien im deutschsprachigen<br />
Raum.<br />
Top-Tourentipp<br />
In die Kelchsau zur Haagalm<br />
Eine tolle Tour erwartet Biker hoch über<br />
dem Brixental und der Kelchsau. Die<br />
Auffahrt zur Höhenbrandalm ist abwechslungsreich,<br />
erfordert aber eine<br />
gewisse Grundkondition. Ausgangspunkt<br />
für diese angenehme Tour ist das<br />
Infobüro Hopfgarten direkt im Ortszentrum.<br />
Anfangs folgt die Route der Straße<br />
in Richtung Kelchsau. Vor dem Gasthof<br />
Fuchswirt geht es rechts bei einem<br />
„Marterl“ vorbei. Ab hier folgt man dem<br />
Weg über die Höhenbrandalm zur Haagalm.<br />
(auf die Beschilderung achten!)<br />
Höhenmeter: 938 m, Höchster Punkt:<br />
1.355 m, Dauer: ca. 3 h, Streckenlänge:<br />
25,7 km, Schwierigkeitsgrad: schwer<br />
KONTAKT:<br />
Ferienregion Hohe Salve<br />
Tel.: 05 75 07/70 00<br />
E-Mail: info@hohe-salve.com<br />
www.hohe-salve.com<br />
FOTOS: Norbert Eisele-Hein, GHOST-Bikes GmbH<br />
110<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
TVB Osttirol / Breiner<br />
RADABENTEUER ZWISCHEN GLETSCHERGIPFEL UND DOLOMITENKULISSE<br />
Osttirol hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Hotspot für alle Radsportfreunde entwickelt. Umringt von einem Kranz mächtiger<br />
Dreitausender und gekrönt vom höchsten Berg Österreichs, dem Grossglockner, findet man seine ganz persönliche „Bike-Arena“ vor.<br />
Stolze 120 markierte Mountainbikerouten, auf denen man insgesamt 1.000 Kilometer zurücklegen kann, umspannen den wohl sonnigsten<br />
Bezirk Österreichs. Auch das gemütliche Familienradeln kommt hier nicht zu kurz. So führt die Startetappe des Drauradwegs<br />
von Toblach über Sillian nach Lienz und weiter nach Kärnten. Das leichte Gefälle der Strecke macht die Radtour zu einem erholsamen<br />
Genuss für jede Altersgruppe. Am Iseltalradweg zwischen Prägraten und Lienz begibt man sich auf die Spuren des Nationalpark Hohe<br />
Tauern und begleitet den letzten unverbauten Gletscherfluss der Alpen.<br />
Gratis Rad- und Mountainbikekarte Osttirol: Osttirol Information, Tel. +43 (0)50 212 212, info@osttirol.com, www.osttirol.com
BIKELAND TIROL<br />
DAS WIPPTAL IST FÜR ALLE DA<br />
Bikepark, Singletrails, leichte und schwere Touren, E-Bike-Verleih:<br />
Der Sommer bietet im Wipptal für jeden Bikertypen das Passende an.<br />
Das Wipptal und seine Seitentäler<br />
locken Mountainbiker einerseits<br />
mit einem weit verzweigten<br />
Wegenetz, das sich auf<br />
insgesamt 17 Routen mit rund 150 Kilometern<br />
erstreckt. Vor allem gefällt<br />
es mit seiner Vielseitigkeit. Im Navistal<br />
und Gschnitztal gibt es beispielsweise<br />
die Möglichkeit, E-Bikes zu leihen.<br />
Einkehrmöglichkeiten auf<br />
urigen Almen und rustikalen Berghütten<br />
runden das elektrisch unterstützte<br />
Bikeerlebnis, das voll im Trend<br />
liegt, ab.<br />
Ein „Aviso“, auf das sich schon<br />
viele freuen: Ab Herbst <strong>2017</strong> kommt<br />
der Singletrail vom Tuxer Joch, der das<br />
Zillertal mit dem Wipptal verbindet.<br />
Auf dieser Passage mussten passionierte<br />
Transalp-Biker bislang immer<br />
aus dem Sattel – der Trail erleichtet die<br />
Alpenquerung nun ungemein.<br />
Wenn es um den Fahrspaß bergab<br />
geht, dann ist im Wipptal der BikePark<br />
Tirol bei Steinach am Brenner die ideale<br />
Anlaufstation. Am 25. Mai <strong>2017</strong> öffnet<br />
der Park wieder seine Tore; anfangs<br />
an den Wochenenden, vom 24.<br />
Juni bis 10. September dann durchgehend.<br />
Bei der Bergstation Bergeralm<br />
gibt es eine große „Warm-up-Zone“, wo<br />
unterschiedlich schwierige Hindernisse<br />
zur Verfügung stehen, um den<br />
Umgang mit dem Bike zu trainieren.<br />
„CRAZY HEART“ UND „RED DEVIL“<br />
Anfänger und leicht Fortgeschrittene<br />
vergnügen sich auf der Freeridestrecke<br />
„Crazy Heart“: Mit zahlreichen<br />
Varianten verspricht die blaue<br />
Strecke auf ca. 1,9 Kilometern Länge<br />
puren Fahrspaß. Erfahrene Freerider<br />
zieht es auf die steilere und schwierigere<br />
„Red Devil“. Am Ende der beiden<br />
Strecken wartet die Slopestyle-Area,<br />
die zum „Drüberzuckern“ eine Spielwiese<br />
mit Tablejumps, Jump Boxes,<br />
Wallride und Drop-Batterien anbie-<br />
tet. Und da zeigt sich – im Kleinen –<br />
wieder die Vielseitigkeit der Bikeregion<br />
Wipptal: Die Slopestyle-Area ist so<br />
gestaltet, dass sogar Hardtail-Freaks<br />
auf ihre Kosten kommen!<br />
Gratis-Bikekarte holen<br />
Eine detaillierte Mountainbikekarte<br />
der Bikearena Wipptal-Stubai mit Höhenprofil<br />
und Tourenbeschreibung aller<br />
Routen ist im Büro des TVB Wipptal<br />
in Steinach abzuholen. Kostenlos, sofern<br />
man eine Gästekarte hat – und die<br />
gibt’s beim Vermieter.<br />
REGIONS-INFOS UND BUCHUNGEN:<br />
TOURISMUSVERBAND WIPPTAL<br />
Tel. 0 52 72/62 70<br />
E-Mail: tourismus@wipptal.at<br />
www.wipptal.at<br />
KONTAKT BIKEPARK TIROL:<br />
Bergeralm – Steinach<br />
Tel.: 0 52 72/63 33<br />
E-Mail: mail@bergeralm.net<br />
www.bikepark-tirol.at<br />
FOTO: TVB Wipptal<br />
112<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
Die schönsten<br />
Seiten des Sports!<br />
11x<br />
um nur € 39,90<br />
abonnieren!<br />
01/514 14 800<br />
magazin-abo.com<br />
www.sportmagazin.at
BIKELAND TIROL<br />
DIE PURE<br />
LUST AM BIKEN<br />
BIKE-PARADIES ZILLERTAL<br />
Im Zillertal findet jeder seine Traumstrecken:<br />
von Familientouren am<br />
Talboden entlang des Flusses Ziller<br />
über breite Almwege bis hin zu spektakulären<br />
Trails mit anspruchsvollen<br />
Höhendifferenzen. Wanderer und Biker<br />
kommen sich auf dem weitläufigen<br />
Wegenetz kaum in die Quere.<br />
Wer sich nicht auf die reine Muskelkraft<br />
verlassen will, um die Gipfel<br />
zu erreichen, kann mit den Zillertaler<br />
Sommerbergbahnen emporschweben.<br />
Mit der Zillertal Activcard sind<br />
täglich eine Berg- und Talfahrt gratis.<br />
Bequeme Zufahrtsrampen ersparen<br />
die Vorderraddemontage und so erreicht<br />
jeder nahezu mühelos die<br />
schönsten Ausgangspunkte.<br />
Für Genussradler, Naturliebhaber<br />
und Kulinarikfreunde gibt es Touren<br />
mit E-MTBs. Mit Elektromotor<br />
strampelt es sich quasi mit Rückenwind<br />
zu den Hütten, wo die Wirte mit<br />
Zillertaler Schmankerln aufwarten.<br />
Auf den Sonnenterrassen auf über<br />
2.000 Metern genießen die Gäste das<br />
Bergpanorama der Zillertaler Alpen.<br />
www.zillertal.at/bike<br />
Event-Tipp: Die<br />
Zillertal Bike Challenge<br />
Sie zählt zu den größten mountainbikesportlichen<br />
Herausforderungen der Alpen<br />
– die Zillertal Bike Challenge. Das<br />
dreitägige Etappenrennen vom 30. Juni<br />
bis 2. Juli ist aber – dank Altersklasseneinteilungen<br />
und je nach Rennkategorie<br />
angepasstem Streckenverlauf – auch<br />
für alle Hobbyfahrer ein Riesenerlebnis.<br />
Der Schlussclimb auf den Hintertuxer<br />
Gletscher ist legendär.<br />
MEHR INFORMATIONEN:<br />
www.zillertal-bikechallenge.com<br />
FOTO: TVB Zillertal<br />
Tipp<br />
Test Radhosen<br />
4|16<br />
Preis/Leistung<br />
Unser TesTsieger<br />
ARICO V2<br />
BIKe-SHORTS<br />
siTzpolsTer<br />
relax gel<br />
ComforT<br />
- Optimale Passform durch<br />
bi-elastische Textilkonstruktion<br />
- Heraustrennbare Rad-Innenhose<br />
- Atmungsaktiv, wasserabweisend<br />
und strapazierfähig<br />
- Breites Größenspektrum<br />
- Sitzpolster RelAx Gel COmfORT<br />
UVP 89,95 €<br />
www.gonso.de
BIKELAND SALZBURG<br />
BIKE-POWER HOCH 2<br />
IN WAGRAIN-KLEINARL<br />
Auf die Räder, fertig, los! Die Region Wagrain-Kleinarl hält nicht nur für Familien- und<br />
Hobbyradler schönste Touren bereit, sondern lässt mit ihren Trails, Jumps und Tables<br />
auch die Herzen echter Adrenalinjunkies einen Tick höher schlagen.<br />
FOTOS: xxx<br />
116<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
Wo Berge sind, sind auch<br />
Mountainbiker für gewöhnlich<br />
nicht weit.<br />
Aber dort, wo die Berge<br />
besonders hoch und schön in den<br />
Himmel ragen – so wie rund um<br />
Wagrain-Kleinarl, da macht das Biken<br />
gleich doppelt so viel Spaß.<br />
Insgesamt 150 markierte Mountainbike-<br />
& Radstrecken führen<br />
durch die abwechslungsreiche Natur<br />
und Bergwelt und sie bieten für jeden<br />
Geschmack genau das Richtige: vom<br />
gemütlichen Sonntagsausflug bis hin<br />
zu rasanten Downhills für Draufgänger.<br />
AUF ZUM JÄGERSEE!<br />
Hobbyradler finden in der „Baierwald-Runde“<br />
die passende Herausforderung.<br />
Wer es hier auf die 1.431 Meter,<br />
den höchsten Punkt der Tour, geschafft<br />
hat, wird mit einem spektakulären<br />
Ausblick ins Tal und auf das Hochkönigmassiv<br />
belohnt.<br />
Du bist mit deinem E-Bike unterwegs?<br />
Auch kein Problem! Entlang<br />
ausgewählter Strecken finden sich<br />
Aufladestationen für dein Bike. Bei<br />
den Verleihen vor Ort kann man übrigens<br />
auch verschiedenste Räder ausleihen,<br />
wenn man selbst keines eingepackt<br />
hat. So steht deiner Tour durch<br />
die Salzburger Sportwelt garantiert<br />
nichts mehr im Weg.<br />
Hungrig bleibt beim Biken in<br />
Wagrain-Kleinarl auch niemand. Auf<br />
den verschiedenen Touren locken<br />
nämlich zahlreiche urige Hütten und<br />
Almen mit hausgemachten Leckereien<br />
aus der Region. Tipp für Familienradler:<br />
unbedingt einen Abstecher<br />
mit dem E-Bike zum smaragdgrünen<br />
Jägersee einplanen!<br />
TOUREN FÜR KONDITIONSSTARKE<br />
Als erfahrener Mountainbiker kommt<br />
man in der Region natürlich auch<br />
nicht zu kurz: Die „Kleinarler Hütte<br />
Aussichtstour“ etwa ist mit einer Länge<br />
von 20,9 Kilometern die ideale<br />
Tages tour.<br />
Vom Startpunkt, dem Ortszentrum<br />
Kleinarl, aus überwindet man<br />
762 Höhenmeter – der herrliche<br />
Blick auf den Kleinarler Hausberg<br />
Ennskrax‘n lässt die Anstrengung<br />
aber schnell zur Nebensache werden.<br />
Nach einer Stärkung auf der<br />
Kleinarler Hütte bewältigst du das<br />
letzte Stück zum Gipfel des Penkkopfes<br />
mit einem rund 15-minütigen<br />
Fußmarsch, der anschließend mit einem<br />
überwältigenden Ausblick auf<br />
das umliegende Alpenpanorama belohnt<br />
wird.<br />
Eine weitere spannende<br />
Strecke für starke Biker ist die<br />
FOTOS: Bikepark Wagrain Voitl, , Giant Bikes, Coen Weesjes, Erwin Haiden<br />
117
BIKELAND SALZBURG<br />
„Wagrain-Hochgründeck-Runde“.<br />
Diesmal startest du vom Wagrainer<br />
Ortszentrum aus und hast auf der 27,5<br />
km langen Tour den Aussichtsberg<br />
Hochgründeck zum Ziel. Wer diese<br />
Runde wählt, hat nicht nur 1.126 Höhenmeter<br />
zu meistern, sondern passiert<br />
noch ein besonderes Highlight:<br />
die Bioschutzhütte Heinrich-Kiener-Haus<br />
auf 1.800 Metern Seehöhe.<br />
FAHRSPASS IM BIKEPARK<br />
Noch eine Spur rasanter geht es im Bikepark<br />
Wagrain zu. Nicht ohne Grund<br />
gilt diese Biker-„Spielwiese“ als einer<br />
der besten Bikeparks Österreichs – immerhin<br />
wird hier sowohl Anfängern<br />
als auch Fortgeschrittenen ein cooler<br />
Mix aus Trails, Jumps, Tables und Steilkurven<br />
geboten. „Gemütlichere“ Strecken<br />
mit einfacheren Lines für Einsteiger,<br />
einen Übungsparcours, Table Tops,<br />
Step-ups und Drops sowie Old-School-<br />
Single-Tracks gespickt mit Wurzeln<br />
und Baumstämmen gibt’s natürlich<br />
auch.<br />
An der „Flying Mozart“-Bergstation<br />
befindet sich der Start – welche<br />
Strecke du dann wählst, bleibt dir<br />
überlassen: Die „Hauptline ON AIR“<br />
zum Beispiel ist eine flowige, mit Baggern<br />
geshapte Freeride-Line mit vielen<br />
breiten Anlegern. Eine Herausforderung<br />
für Mensch und Material ist<br />
die neue 3 km lange Strecke „Hard<br />
Rock“, die mit kniffligen Wurzelpassagen<br />
im Mittelteil aufwartet. Unten<br />
angekommen bringt die Seilbahn<br />
„Flying Mozart“ Bike und Biker wieder<br />
bequem nach oben.<br />
Schnupperkurse und Trainings<br />
sind nach Voranmeldung jederzeit<br />
möglich. Und wer kein passendes Bike<br />
im Gepäck hat, borgt sich das Material<br />
einfach in der „Bike-Welt“ aus. Der<br />
Shop, der gleichzeitig auch als Treffpunkt<br />
für die Gravity-Szene dient,<br />
bietet seinen Kunden neben Guidingund<br />
Trainingsangeboten auch trendige<br />
Bikebekleidung, professionelles<br />
Zubehör sowie eine eigene Bikewerkstatt<br />
mit Profi-Werkzeugen an.<br />
Tipp: E-Mountainbike<br />
Pauschale<br />
Buchungszeitraum:<br />
1. Juli bis 3. September <strong>2017</strong><br />
• 3 Nächte in gewählter Unterkunft<br />
• 1x Bergfahrt mit der „Flying Mozart“<br />
pro Person (inkl. Radtransport)<br />
• 2 Tage E-Mountainbike-Verleih<br />
(ab dem 12. Lebensjahr)<br />
• Mountainbike-Karte mit Tourenvorschlägen<br />
• 1 Fahrradtrinkflasche pro Person<br />
• täglich kostenloser Eintritt in das<br />
Erlebnisbad Wasserwelt Wagrain<br />
PREIS: AB € 169,– p.P IM DOPPELZIMMER<br />
Kontakt<br />
WAGRAIN-KLEINARL TOURISMUS<br />
Markt 14, 5602 Wagrain<br />
Tel.: 0 64 13/84 48<br />
E-Mail: info@wagrain-kleinarl.at<br />
Web: www.wagrain-kleinarl.at<br />
BIKEPARK WAGRAIN<br />
Widmoosweg 6, 5602 Wagrain<br />
E-Mail: info@bikewagrain.com<br />
Web: www.bikewagrain.com<br />
FOTOS: Bergbahnen Wagrain, Wagrain-Kleinarl Tourismus, Giant Bicycles, Coen Weejes, Salzburgerland, Erwin Haider;<br />
118<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
BIKE. BERGE. NATUR.<br />
Ihr Zimmer in den Bergen<br />
<strong>2017</strong><br />
SPECIAL<br />
BIKE<br />
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LAGE Die traumhafte Lage am Sonnenplateau auf 1.200 Meter bietet Ihnen einen herrlichen Panoramablick in<br />
die Salzburger Bergwelt und ist Ausgangspunkt für viele Aktivitäten.<br />
SPORT Tolle Lauf- Bike- und Walkingstrecken starten direkt ab dem Hotel. Mit unserem Wander- und <strong>Bikeguide</strong><br />
entdecken Sie 3x wöchentlich die schönsten Plätze der Region. Für Biker gibt es vielfältige Strecken und<br />
einen kostenlosen Mountainbike Verleih. Neben abwechslungsreichen Mountainbikerouten bietet der Bikepark<br />
Wagrain den speziellen Kick: Nicht nur Profi s, sondern auch Einsteiger fi nden flowige Downhill- und Freeridestrecken.<br />
Der coole Mix aus Trails, Jumps, Tables sorgt dafür, dass auch Adrenalin-Junkies nicht zu kurz kommen!<br />
RELAX Frau Bergmüller zeigt Ihnen bereits in den frühen Morgenstunden wie man mit Qi Gong oder Lu Jong<br />
Körper Geist und Seele in Einklang bringt. Nach einem erlebnisreichen Tag können Sie sich in unserem Schwimmbiotop<br />
mit Bergquellwasser erfrischen oder sich in unserem nachhaltig erbauten GREEN SPA verwöhnen lassen<br />
LEICHTE UND KREATIVE NATURKÜCHE Gemütlicher Vier-Sterne-Komfort, reichhaltiges BIO Frühstücksbuffet,<br />
kulinarische Köstlichkeiten der österreichischen und internationalen Küche, wobei auf die Verwendung<br />
naturreiner Lebensmittel aus der Region großen Wert gelegt wird. Freunde leichter wie auch vegetarischer Kost<br />
verwöhnen wir mit erlesenen Schmankerln, über 100 nationale und internationale Weine sowie eine herzliche Atmosphäre<br />
mit Salzburger Gastfreundschaft, lassen Ihren Urlaub zu einem schönen Sport- & Relax Erlebnis werden.<br />
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BIKE-HOTSPOT IN SALZBURG<br />
„TAUERNBIKING“<br />
MIT PANORAMABAHN<br />
„HOHE TAUERN - MITTERSILL“ – so lautet die Kurzformel für 2.000 km pures<br />
und „transalp-erprobtes“ Bike-Feeling zwischen den Hohen Tauern und<br />
Kitzbüheler Alpen. Familien schätzen den 330 km langen, leichtgängigen<br />
Tauernradweg von den Krimmler Wasserfällen entlang der Salzach bis nach<br />
Passau. Straßenradler kämpfen sich über malerische Pass- und Panoramastraßen<br />
bis zum Großglockner und Biker erobern rund 100 Touren im Nationalpark<br />
Hohe Tauern.<br />
DIE IDEALE STEIGHILFE FÜR BERGRADLER ist die Panoramabahn in die Kitzbüheler<br />
Alpen. Oben eröffnen sich idyllische Almenwege, Seitentäler wie das<br />
Mühlbach- oder Trattenbachtal und Europas höchster Grasberg (der 2.366<br />
m hohe Gaisstein). Über 1000 MTB-Touren sind schon per GPS erfasst, so<br />
zum Beispiel auch jene durch das Hollersbachtal, auf den Pass Thurn (Mittersill–Hollersbach),<br />
den Felberberg und zum Erholungsgebiet Hintersee in<br />
Mittersill mit seinen zahlreichen Hütten. Einige Hotels und alle Sportfachgeschäfte<br />
machen mit Top-Leihbikes den Radurlaub noch unkomplizierter.<br />
ALLE INFOS: Mittersill Plus GmbH, A-5730 Mittersill,<br />
Tel.: 0 65 62/40 8 69, www.mittersill.info<br />
FOTOS: xxx<br />
120<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
121
BIKELAND SALZBURG<br />
VERGNÜGEN AUF ZWEI RÄDERN<br />
Ob leichte, kurze oder schwere Touren. Ob knifflige Singletrails, Flow-Trails – wie der<br />
„HOT SHOTS – fired by GoPro“ – oder adrenalingeladene Bikepark-Strecken:<br />
In Saalfelden Leogang ist packender Bikespaß stets garantiert.<br />
Bike-Highlights <strong>2017</strong><br />
8.–11. JUNI: Out of Bounds Festival inkl.<br />
UCI Mountainbike-Downhill-Weltcup<br />
und 26TRIX<br />
8. JULI: 5. Biberg Auffiradler<br />
15.–17. SEPTEMBER: Biketember Festival<br />
inkl. Finale IXS European Downhill Cup,<br />
XCO C1 Rennen, Scott Junior Trophy<br />
INFOS UND BUCHUNGEN:<br />
Saalfelden Leogang Touristik GmbH<br />
Mittergasse 21a, 5760 Saalfelden<br />
E-Mail: info@saalfelden-leogang.at<br />
Web: saalfelden-leogang.com<br />
Bikepark Leogang<br />
Hütten 39, 5771 Leogang<br />
info@leoganger-bergbahnen.at<br />
Web: bikepark-leogang.com<br />
Seit 2001 findet sich einer der größten<br />
und renommiertesten Bikeparks<br />
Europas in Saalfelden Leogang.<br />
In den vergangenen Jahren hat<br />
sich diese Arena zum absoluten Action-Spot<br />
für Downhiller, Freerider und<br />
Dirt-Jumper entwickelt. Hoch im Kurs<br />
steht aber auch die Vielseitigkeit des<br />
Parks. Ob Genussbiker oder Downhill-Crack:<br />
Mit neun verschiedenen<br />
Strecken garantiert der Bikepark Leogang<br />
allen Mountainbikern Spaß pur.<br />
Während sich Routiniers gleich<br />
mit der Asitz-Bergbahn zum Startpunkt<br />
des Parks bringen lassen, tasten<br />
sich Anfänger und Kinder an der Talstation<br />
im „Riders Playground“ gefahrlos<br />
an selektivere Strecken heran. Dieses<br />
10.000 m2 große Areal besteht aus<br />
acht Holzelementen und 15 Erd-Obstacles<br />
mit maximal 50 Zentimetern<br />
Höhe – die ideale Vorbereitung für größere<br />
Herausforderungen.<br />
Im Bikepark wartet der „HOT<br />
SHOTS – fired by GoPro“: Der rund 3,5<br />
km lange und durchschnittlich zwei<br />
Meter breite Flow-Trail startet an der<br />
Asitz-Bergstation und bietet Fahrvergnügen<br />
für alle Könnerstufen.<br />
DIE WELTELITE MACHT STATION<br />
Sehen lassen kann sich auch der<br />
Mountainbike-Eventkalender in der<br />
Region (siehe auch Kasten). Gleich<br />
mehrmals machen Weltklasse-Events<br />
heuer hier wieder Station – was auch<br />
für die Qualität des Streckenangebots<br />
spricht. Besonders hervorzuheben ist<br />
das Wochenende vom 8. bis 11. Juni:<br />
Hier zeigen Weltcup-Fahrer beim UCI<br />
Mountainbike Downhill Weltcup im<br />
Rahmen des „Out of Bounds Festivals“,<br />
was sie können. Und die Dirt<br />
Jumper verpassen den Zuschauern<br />
beim legendären 26TRIX mit ihren<br />
Sprüngen Adrenalinkicks.<br />
FOTO: Saalfelden Leogang Touristik GmbH<br />
122<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
BIKE’N SOUL HOTELS<br />
SAALBACH HINTERGLEMM<br />
Die bike’n soul Hotels in Saalbach Hinterglemm füllen<br />
ein breites Spektrum an Unterkünften, perfekt ausgerichtet<br />
auf die Bedürfnisse von Mountainbikern. Ob Luxushotel,<br />
Appartement oder urige Almhütte - die Entscheidung<br />
liegt bei Ihnen. Mit Guiding, speziellen Bike-Vorteilen und<br />
3 bike‘n soul Shops & Rentals sind die bike’n soul Hotels<br />
Ihre Top-Adresse für einen lässigen und unkomplizierten<br />
Bikeurlaub!<br />
TIPP:<br />
bike‘n soul UP&DOWN Package mit Guiding und<br />
speziellen Vorteilen für Biker!<br />
Alle Infos unter<br />
WWW.BIKE-N-SOUL.AT
BIKELAND SALZBURG<br />
IN MARIAPFARR IM LUNGAU<br />
ÜBER ALLE BERGE BIKEN<br />
Mariapfarr im Salzburger Lungau hat für alle Radler etwas. Familien freuen sich<br />
ebenso wie sportliche Rennradfahrer – und vor allem Mountainbiker.<br />
Einsteiger und Profis, Genussradler<br />
und Kilometerschinder – Mariapfarr<br />
im Lungau bietet über<br />
500 Kilometer reizvolle Mountainbiketouren<br />
in allen Schwierigkeitsgraden.<br />
Durchgehend ausgeschilderte<br />
Routen führen über Stock und Stein<br />
zu Bergseen, urigen Almhütten und<br />
bieten einen wunderschönen Ausblick<br />
auf die Salzburger Bergwelt.<br />
Aber nicht nur Mountainbiker kommen<br />
auf ihre Kosten, auch für Familien<br />
ist das Richtige dabei.<br />
VOM EINSTEIGER BIS ZUM PROFI<br />
Für sportliche Radfahrer dagegen<br />
sind aller guten Dinge vier. Oder anders<br />
gesagt: Tauernpass, Nockalmstraße,<br />
Katschberg und Sölkpass. Vier<br />
knackige Passüberquerungen, die<br />
auch Teil des SAMSONMAN-Radmarathons<br />
sind. Wer kein eigenes Rad<br />
mitbringt, der findet beim Radverleih<br />
in Mariapfarr dank bester Beratung<br />
garantiert den passenden fahrbaren<br />
Untersatz.<br />
Mountainbike-Einsteiger wählen<br />
die tälerübergreifende 19,4 Kilometer<br />
lange Route mit Start im Ortszentrum<br />
von Mariapfarr. Bald nach dem Start<br />
geht es auf einer Schotterstraße weiter<br />
steil hinauf bis zur Wildbachhütte<br />
mit Einkehrmöglichkeit. Frisch gestärkt<br />
geht es über einen schmalen<br />
Weg zu den Granglitzalmen und<br />
schließlich schlängeln sich mehrere<br />
spektakuläre Kehren talwärts nach<br />
Hintergöriach und Mariapfarr.<br />
Hartgesottene Biker wiederum<br />
können sich an der „Lungau Extrem“<br />
versuchen. 158 Kilometer Streckenlänge<br />
und 7.172 Höhenmeter sind nichts<br />
für schwache Wadeln. Zugang zu dieser<br />
Tour hat man in nahezu allen<br />
Lungauer Gemeinden.<br />
Dank zahlreicher Übernachtungsmöglichkeiten<br />
muss man die „Lungau<br />
Extrem“ außerdem nicht zwingend an<br />
einem einzigen Tag bewältigen, sondern<br />
kann sie je nach Lust und Kondition<br />
auch über mehrere Tage verteilt bestreiten.<br />
Touren-Empfehlung für<br />
die „Lungau Extrem“<br />
Vier Tage für sportliche Biker.<br />
1. Tag: Tamsweg–Göriach.<br />
40,6 Kilometer, 1.935 Höhenmeter.<br />
2. Tag: Göriach–Mariapfarr–<br />
St. Michael. 45,6 Kilometer, 2.068<br />
Höhenmeter.<br />
3. Tag: St. Michael–Katschberg–<br />
St. Michael. 34,7 Kilometer, 1.556<br />
Höhenmeter.<br />
4. Tag: St. Michael–Tamsweg.<br />
37,4 Kilometer, 1.613 Höhenmeter.<br />
ALLE INFOS: www.mariapfarr.at<br />
FOTOS: TVB Mariapfarr<br />
124<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
FOTOS: Feriendorf Kirchleitn<br />
Nockbike<br />
Erlebniswochen<br />
BUCHBAR VOM 3. 6. BIS 30.9.<strong>2017</strong><br />
• 7 Nächte im Alm-Appartement<br />
inklusive Kirchleitn ¾ g’sund Pension<br />
(reichhaltiges Frühstücksbuffet,<br />
Nachmittagsjause u. Abendbuffet)<br />
• 2 x geführte Halbtagestouren<br />
• E-Mountainbike für einen Tag<br />
• KärntenCard mit kostenloser Bergfahrt<br />
und Eintritten bei vielen<br />
Ausflugs zielen in Kärnten<br />
• MTB-Technik-Übungsparcours<br />
• täglich Sauna im Dorf<br />
ab<br />
€ 586,–<br />
p.P.<br />
REIN INS MOUNTAINBIKE-ABENTEUER<br />
Rauf auf die Radln und ab ins Nockbike-Paradies!<br />
Mittendrin in der Nockbike-Region<br />
mit 1.000 Kilometern<br />
Rad- und Mountainbikewegen, Trails<br />
und Wiesenabfahrten befindet sich<br />
das Almdorf Kirchleitn mit seinen<br />
urigen Alm-Appartements. Gemeinsam<br />
mit einer Bikeschule wird für ein<br />
umfangreiches Bikeprogramm für<br />
alle Altersklassen gesorgt. Die kostenlose<br />
Gondelbenützung mit der<br />
Kärnten-Card sowie täglich geführte<br />
Biketouren und der Moutainbike-Übungsparcours<br />
gleich neben dem<br />
Dorf taugen ebenfalls jedem Biker.<br />
FERIENDORF KIRCHLEITN *** UND ****<br />
BAD KLEINKIRCHHEIM / KÄRNTEN<br />
St. Oswald-Rosennockstraße 13,<br />
9546 Bad Kleinkirchheim<br />
Tel.: 0043 4240/8244<br />
E-Mail: ferien@kirchleitn.com<br />
WEB: www.kirchleitn.com<br />
www.bike-night.at<br />
DER MTB-Marathon bei Flutlicht 12.08.<strong>2017</strong>
BIKELAND STEIERMARK<br />
DER SPASS KENNT AM<br />
SCHÖCKL-TRAIL KEINE PAUSE<br />
Vor den Toren von Graz liegt ein Bike-Paradies, das nahezu das ganze Jahr<br />
über bequem zu erreichen und zu befahren ist.<br />
Das gibt es im Alpenraum sonst<br />
nur in Bozen! Die 2Schöckl Trail<br />
Area2 ist ein Bikespot, der das<br />
ganze Jahr über geöffnet ist und noch<br />
dazu mit der Seilbahn erreicht werden<br />
kann. Der ehemalige Downhill-Staatsmeister<br />
Michael Gölles hat<br />
der Area vor den Toren der steirischen<br />
Landeshauptstadt Graz mit Schaufel<br />
und Krampen seinen Stempel aufgedrückt.<br />
Und das Angebot mit 11 Kilometern<br />
an Gravitytrails kann sich sehen<br />
lassen.<br />
STREIF DES BIKESPORTS<br />
Mit „Gibim“ (für „Gib ihm“) und „Hintumi“<br />
(für „hinten herum“) gibt es<br />
zwei mittelschwere Naturtrails. Auf<br />
die wilden Hunde unter den Bikern<br />
wartet der steile und brutale Downhillkurs<br />
„Getscho“ (also: „Geht<br />
schon“). „Den kann man ohne Frage<br />
als Streif des Bikesports bezeichnen“,<br />
sagt Gölles über die absolute Herausforderung<br />
für Biker. Eine Herausforderung,<br />
der sich auch die Profis schon<br />
gestellt haben: 2003 wurde auf diesem<br />
Kurs immerhin die Downhill-Europameisterschaft<br />
ausgetragen.<br />
Für den „Getscho“ braucht es also<br />
schon einiges an Können und Übung.<br />
Wer darüber noch nicht verfügt, kann<br />
sich in der Minibike- & Coaching-<br />
Zone an die Trails herantasten. Der<br />
frei zugängliche Übungsbereich ist<br />
der optimale Platz, um gezielt an der<br />
Fahrtechnik zu arbeiten. Direkt im<br />
Zielbereich der Trail-Area ist die Coaching-Zone<br />
im flachen Gelände so angelegt,<br />
dass man sowohl Anleger als<br />
auch Old-School-Kurven fahren kann.<br />
Auf einem kleinen Pumptrack findet<br />
man kleine Sprünge und Wellen, um<br />
ein gutes Gefühl für das Bike zu entwickeln.<br />
FAHRTECHNIK ERLERNEN<br />
Wer sich das alles einmal unter fachkundiger<br />
Anleitung zeigen lassen<br />
will, kann das bei den Profis von „The<br />
Gap Coaching“ tun. Am 15. April gibt<br />
es dort sogar einen Kindertag und danach<br />
ein wöchentliches Kinder- und<br />
Jugendtraining. Aber auch Erwachsene,<br />
die Lust auf Trails haben, sind willkommen.<br />
Hier haben einst Österreichs<br />
beste Downhiller von Markus<br />
Pekoll bis Manuel Gruber gelernt.<br />
Die Schöckl Trail Area ist einfach<br />
für alle da – vom Tourenbiker über<br />
den Enduristen bis zum Downhiller.<br />
Und die Kleinsten. „Wir fangen bei<br />
uns mit zweijährigen Laufradpiloten<br />
an“, sagt Gölles nicht ohne Stolz. „Bei<br />
uns biken Kinder, Jugendliche und Erwachsene.“<br />
Durchgehend von Montag<br />
bis Sonntag und bis zur Herbstrevision<br />
der Schöckl-Seilbahn ohne Pause.<br />
WEB: www.schoeckl-trail-area.at<br />
FOTOS: THE GAP COACHING<br />
126<br />
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FOTO: Falkensteiner<br />
128<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
129
BIKELAND ITALIEN<br />
„EPISCHE FRÜCHTE“,<br />
WAHNSINNS-FLOW<br />
Die „Tutti Frutti Epic“-Tour sollte jeder Biker einmal in seinem Leben<br />
gefahren sein! Das findet zumindest Bikelegende Hans Rey –<br />
und nimmt den Leser gleich mit auf eine Runde in den<br />
„3000 Mountain Park“ im italienischen Ferienort Livigno.<br />
TEXT: H ans Rey<br />
FOTOS: Hans Rey<br />
130<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
Rasch die Eckpunkte: Die „Tutti<br />
Frutti Epic“ ist eine neue, permanent<br />
ausgeschilderte Tour,<br />
die ab heuer jeder in seinem eigenen<br />
Tempo abfahren kann. Auf den<br />
45 Kilometern sind nur wenige hundert<br />
Meter bergauf in die Pedale zu treten<br />
– weil alle Trails per Gondelbahn<br />
oder Sessellift erreichbar sind. Ihr<br />
müsst für die Tour auch keineswegs<br />
Fähigkeiten wie Brian Lopes mitbringen,<br />
mein Partner auf dieser Jungfernfahrt.<br />
Brian ist eine Bike-Ikone, war<br />
Weltmeister und wurde in die „MTB<br />
Hall of Fame“ aufgenommen – so wie<br />
meine Wenigkeit ...<br />
Die Schwierigkeit aller Trails bewegt<br />
sich zwischen rot und blau,<br />
sprich: mittel oder leicht. Sie sind also<br />
für alle Könnensstufen geeignet und<br />
perfekt für Cross-Country-, All-Mountain-<br />
und Enduro-Bikes.<br />
Rund um Livigno sind in den vergangenen<br />
Jahren 25 Kilometer an speziellen<br />
Flow Trails enstanden. Dazu<br />
kommt das vorhandene Netzwerk an<br />
natürlichen Trails, macht zusammen<br />
3.500 Abfahrtshöhenmeter. Livignos<br />
Slogan „Feel the Alps“ heißt jetzt inoffiziell<br />
schon „Feel the Flow“. Denkt<br />
aber bloß nicht, dass Trails, auf denen<br />
sich Familien und Anfänger wohlfühlen,<br />
langweilig für Profis sind. Nicht,<br />
wenn sie richtig gebaut sind!<br />
FLOW UND CAPPUCCINO<br />
Start und Ziel der Tutti Frutti ist die<br />
Talstation der „Livigno Centro“-Gondelbahn.<br />
Oben angekommen beginnt<br />
der „Roller Coaster“, einer meiner<br />
Lieblingstrails auf der Epic. Italiens<br />
einziger kompletter Flow-Country-<br />
Trail bietet auf vier Kilometern feine<br />
Anleger, kleine Wellen und eine unglaubliche<br />
Aussicht, bevor es mit dem<br />
Vetta-Sessellift wieder bergauf geht.<br />
Der nächste Abschnitt beinhaltet mit<br />
dem „Coast to Coast“, dem „S-Way“<br />
und dem letzten Teil des „H-Dreams“<br />
eine Vielzahl an Trails, bevor du am<br />
anderen Ende des Berges bei der Mittelstation<br />
der „Carosello 3000“ ankommst.<br />
Eine kurze Gondelfahrt und einen<br />
Cappuccino später fahren wir den<br />
neuesten Trail der Gegend, den „Bikers<br />
United“ hinab – als Erste überhaupt.<br />
Es ist immer ein Vergnügen,<br />
hinter Brian herzufahren. Was er am<br />
Bike macht, ist einfach unglaublich.<br />
Sogar auf einem Einsteiger-Trail<br />
schafft er es, neue und interessante<br />
Lines zu verbinden und Dinge zu machen,<br />
die ich bei keinem anderen Fahrer<br />
je gesehen habe. Aus zwei unschuldigen<br />
Wellen wird zum Beispiel<br />
einfach ein kräftiger Doppelsprung.<br />
DREI SÄULEN EINES TRAILS<br />
Nach einem schnellen Selfie mit<br />
schottischen Hochlandrindern, die<br />
hier weiden, sind wir zurück in der<br />
Gondel – für ein überfälliges Instagram-Update<br />
und um unserer Armmuskulatur<br />
eine kleine Pause zu gönnen.<br />
Die nächste Etappe ist doppelt so<br />
lang. Wenn du nicht oft stehenbleibst,<br />
bist du in 18 Minuten durch. Sie verbindet<br />
den oberen Teil des „Coast to<br />
Coast“ mit dem „H-Dream“ und ist ein<br />
roter Trail mit ein paar größeren, aber<br />
fahrbaren Sprüngen ohne böse Überraschungen.<br />
Drei Säulen sind es, die<br />
für mich einen großartigen Trail ausmachen:<br />
Nachhaltigkeit, Sicherheit,<br />
Berechenbarkeit. Und das gilt für Profi-<br />
genauso wie für Einsteiger-Trails.<br />
Am Ende des „H-Dream“folgt ein<br />
kurzer Übergang von der Carosello-Mittelstation<br />
zur „Blueberry Line“,<br />
ein weiterer flowiger Trail, der extrem<br />
Spaß macht. Der Trail spuckt dich<br />
dann direkt bei der Tea-Borch-Hütte,<br />
einer der zahlreichen Hütten in der<br />
Die Bikelegende<br />
HANS REY, 50, ist ein Pionier im Trialund<br />
Extrem-Freeride-Mountainbiken.<br />
Der gebürtige Deutsche gewann mehrere<br />
Weltmeisterschaften sowie eine<br />
Silbermedaille bei den ersten XGames<br />
1995.<br />
Seit 2008 ist Rey US-Bürger und lebt in<br />
Laguna Beach, Kalifornien.<br />
Gegend aus. Wir sind jetzt bei der<br />
Hälfte der Tour, grinsen aber schon<br />
über das ganze Gesicht. Nächster<br />
Stopp ist der Gipfel der Carosello 3000<br />
auf – wie der Name schon sagt – 3.000<br />
Metern. Hier gönnen wir uns ein Mittagessen<br />
und lassen uns für einen Moment<br />
in die Liegestühle fallen. Die<br />
Aussicht ist unglaublich. Direkt im<br />
Westen die Schweiz und im Osten erheben<br />
sich drei der höchsten Berge Italiens:<br />
die Ortlergruppe, die Königsspitze<br />
„Gran Zebru“ und der<br />
Stilfserjoch-Gletscher.<br />
HEIRATSANTRAG IN DER HÜTTE<br />
Nächster Checkpoint auf der Tutti-Frutti-Reise<br />
ist „Madonon“. Ein guter<br />
Biker braucht 25 Minuten für die<br />
Strecke. Die sind es wirklich wert – es<br />
ist ein Highlight der gesamten Tour.<br />
Für mich sowieso, 2008 habe ich meiner<br />
Carmen hier einen Heiratsantrag<br />
gemacht. Zu meiner Überraschung<br />
fand ich dort eine charmante, kleine<br />
Hütte, von der aus man das ganze Tal<br />
überblickt und bis zu den Gletschern<br />
des Bernina-Massivs sieht. Solche<br />
Hütten finden sich in der ganzen Gegend<br />
um Livigno verstreut. Wenn du<br />
Glück hast, so wie ich damals mit Carmen<br />
und jetzt auch mit Brian, hat jemand<br />
eine Flasche Wein dagelassen.<br />
Die nahe Madonna-Statue ist eines der<br />
Wahrzeichen dieser Gegend und ganz<br />
in der Nähe gibt es auch eine Freiluft-Toilette<br />
mit einem unschlagbaren<br />
Panoramablick ...<br />
Von hier fahren wir über einen<br />
Singletrail zum Lac Salin, einem kleinen<br />
See, dann weiter zur Rückseite<br />
des Carosello und schließlich einen<br />
Naturtrail hinunter ins „Val Federia“.<br />
eines der schönsten und abgeschiedensten<br />
Täler, das du dir vorstellen<br />
kannst. Auf halbem Weg bleiben wir<br />
auf der Alpe Federia stehen, wo offenbar<br />
alle Kühe von Livigno (und eine<br />
Senner-Familie) den Sommer verbringen.<br />
Weil die Tour fast zu Ende ist, stoßen<br />
Brian und ich mit einem Bier an.<br />
Eine halbe Stunde später sind wir<br />
zurück in Livigno und Brian besteht<br />
darauf, eine Runde im See zu schwimmen.<br />
Meine Gedanken sind währenddessen<br />
schon bei der „Gelateria<br />
Talgliede“. Ich weiß nämlich, dass der<br />
Besitzer vor Kurzem eine neue Sorte<br />
kreiert hat: „Tutti Frutti“ heißt sie.<br />
131
EVENT-HOTSPOT<br />
FESTIVAL-PREMIERE<br />
AM ACHENSEE<br />
DEN 27. UND 28. MAI sollten sich Biker in den Kalender eintragen:<br />
Da gastiert das „MTB Festival“ zum ersten Mal am Achensee in<br />
Tirol. Neu ist aber „nur“ der Austragungsort – in den letzten 13<br />
Jahren fand der Event am bayrischen Tegernsee statt und nun ist er<br />
über die Grenze gesiedelt.<br />
BEIM MTB-MARATHON mit vier neuen Strecken zwischen 30 km/690<br />
hm und 85 km/2.650 hm dürfen sich die Starter auf erstklassige<br />
Strecken zwischen Achensee und Rofangebirge freuen. Matthias<br />
Leisling (Bild), Vorjahressieger auf der langen Distanz, steht auch<br />
wieder am Start und hat sich – nach „Schmuddelwetter“ 2016 –<br />
heuer Sonnenschein und trockene Trails aber wirklich verdient ...<br />
MEHR INFOS: www.mtb-festival.at<br />
FOTO: TVB Achensee<br />
132<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
133
EVENTKALENDER<br />
ALLE AN DEN START!<br />
Die heimischen Veranstalter waren über den Winter wieder fleißig am Organisieren und servieren den<br />
Mountainbikern <strong>2017</strong> eine Menge feiner Events für jeden Geschmack. Hier der Überblick über das Rennangebot<br />
für die Offroad-Fraktion bis Ende August. Noch mehr Termine stehen auf: www.sportaktiv.com<br />
DATUM BL VERANSTALTUNG ORT WEITERE INFOS IM WEB<br />
17. 4. NÖ Harzbergtrophy Bad Vöslau bikeshop-kreuzer.at<br />
22./23. 4. T Ötztaler Mountainbike Festival Haiming haibike-haiming.at<br />
22. 4. NÖ Hochkar Challenge Göstling a.d. Ybbs hochkar-challenge.at<br />
23. 4. NÖ 7. Steinberg Trophy Stronegg steinberg-trophy.org<br />
29. 4. Stmk Hügelland MTB-Trophy Laßnitzhöhe http://radclublassnitzhoehe.sportunion.at<br />
29. 4. OÖ Attersee Mountainbike Trophy Weyregg sc-weyregg.at<br />
30. 4. NÖ 20. Voralpen MTB-Marathon St.Veit/Gölsen mountainbike-challenge.at<br />
6.–8. 5. Stmk Grazer Bike-Opening Stattegg bike09.at<br />
13./14. 5. Stmk 16. Stubalpen MTB Marathon + Junior MTB Challenge Maria Lankowitz stubalpenmarathon.at<br />
13./14. 5. OÖ Dachstein Salzkammergut Mountainbike Grand Prix Obertraun mtb-battle.at<br />
21. 5. T eldoRADo MTB Marathon Wörgl eldorado-woergl.at/bike-rennen<br />
27. 5. OÖ MTB City Kriterium Steyr hrinkow-bikes.at<br />
27./28. 5. T MTB Festival Achensee Achenkirch mtb-festival.de<br />
28. 5. NÖ Mosttour MTB Marathon Kürnberg sv-kuernberg.at<br />
3./4. 6. S 14. Wolfgangsee Challenge + Junior MTB Challenge Strobl am Wolfgangsee wolfgangseechallenge.at<br />
3./4. 6. OÖ 17. Raiffeisen MTB Granit Marathon Kleinzell im Mühlkreis granitmarathon.at<br />
8. 6.–11. 6. Stmk Alpentour Trophy Schladming alpen-tour.at<br />
10. 6. NÖ Eisenstrassen-Marathon Scheibbs eisenstrassen-marathon.at<br />
10./11. 6. S UCI Mountainbike World Cup Leogang bikepark-leogang.com<br />
11. 6. Stmk Obersteirischer Jedermann Radmarathon Fohnsdorf sportness7events.at<br />
17.–25. 6. T Kitz Alp Bike Festival Kirchberg/Tirol kitzalpbike.at<br />
17. 6. K Nockbike Kaiserburg MTB-Trophy Bad Kleinkirchheim kaernten-radmarathon.at<br />
17. 6. Stmk MTB-Marathon Naturpark Pöllauer Tal Pöllau bei Hartberg mtb-poellau.com<br />
17./18. 6. OÖ ASVÖ Österreich Grand Prix Windhaag bei Perg mtb-windhaag.com<br />
17. 6. T Singletrail Schnitzeljagd in Sölden Sölden soelden.com/schnitzeljagd<br />
24. 6. OÖ 1. Mondsee MTB-Challenge powered by biking6.at Mondsee mondsee-radmarathon.com<br />
24. 6. S 17. MTB-Hochsteintrophy St. Veit im Pongau rlc-stveit.com<br />
24. 6. S Top Race Uttendorf/Weißsee toprace.at<br />
24./25. 6. T Kitz Alp Bike Cross Country Kirchberg/Tirol kitzalpbike.at<br />
30. 6.–2. 7. T e:bikefestival Kitzbüheler Alpen Westendorf ebike-festival.at<br />
30. 6.–2. 7. T Zillertal Bike Challenge Zillertal zillertal-bikechallenge.com<br />
6.–9. 7. S Glemmride Bike Festival Saalbach Hinterglemm glemmride.at<br />
8. 7. Stmk Pölstal MTB Extreme Pöls sbr-team-poels.at<br />
8./9. 7. T Enduro One Wildschönau enduro-one.com<br />
8. 7. Stmk City Race Weiz Weiz rc-tri-run-weiz.at<br />
15./16. 7. OÖ 20. Salzkammergut Mountainbike Trophy Bad Goisern salzkammergut-trophy.at<br />
15./16. 7. OÖ eMTB-Trophy + Junior Trophy Bad Goisern trophy.at/eMTB<br />
15. 7. K Altisbike XCO Villach altisbike.at<br />
16.–22. 7. T BIKE Transalp Mayrhofen bike-transalp.de<br />
21.–23. 7. S Koppler MTB-Rennen ÖM XCO + Kinder-/Jugendrennen Koppl bei Salzburg koppl.bike<br />
28./29. 7. V Montafon MTB Marathon M³ Schruns montafon-m3.at<br />
29. 7. OÖ MTB Kernlandtrophy Grünbach bei Freistadt kernlandtrophy.at<br />
29. 7. NÖ Kirchschlager Schlossberg-XC Kirchschlag mtb-team-buckligewelt.at<br />
3. 8.–6. 8. T Ironbike Ischgl ischglironbike.com<br />
5. 8. K Mühldorfer Almtrophy Lurnfeld eisenwadl.com<br />
12. 8. NÖ Luftstrecke Mank gsuf.at<br />
12./13. 8. OÖ ASVÖ Mühlviertel 8000 + Kids Race Freistadt muehlviertel8000.at<br />
12. 8. S Bike Night Flachau Flachau bike-night.at<br />
12./13. 8. NÖ 11. 24h Downhill race the night Semmering semmering.com<br />
14.–18. 8. Stmk UEC European Youth MTB Championships Stattegg bike09.at<br />
15. 8. T 29. Int. Hahnenkamm MTB Rennen Kitzbühel kitzsport.at<br />
15. 8. Stmk Up & Down Mountainbike Challenge Erzberg Eisenerz erzbergsport.at<br />
19. 8. NÖ WeinSteinBike Mühldorf weinsteinbike.at<br />
19. 8. T Arlberger Bike Marathon St. Anton/Arlberg arlbergadler.eu<br />
20. 8. S Zwölferhorn MTB Rennen Abersee usc-abersee.com<br />
20. 8. OÖ MTB Cross Country – Rund um den Roadlberg Wintersdorf/Ottenschlag i.M. rc-arboe-linz.at<br />
26. 8. NÖ Zdarsky-Hütte-Bergrennen St. Aegyd http://st-aegyd.naturfreunde.at<br />
26. 8. Stmk TSV Bike Total Hartberg XCO + Junior MTB Challenge Vorau vorau.at<br />
27. 8. NÖ 23. bike the bugles Krumbach bikethebugles.at<br />
134<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
KOMM IN UNSER<br />
TROPHY-TEAM!<br />
FAHR<br />
MIT ...<br />
... IM <strong>SPORTaktiv</strong>-TROPHY-TEAM<br />
MIT NUMMER 55 UND HOL DIR<br />
TEAM -TRIKOT UND -HOSE VON<br />
DOWE, EIN ABUS-SCHLOSS,<br />
EINE HAI BIKE-TRINKFLASCHE, EIN<br />
SIXTUS-SPORT-PAKET UND EINE<br />
SPONSER-SPORTNAHRUNG.<br />
VoM 14. bis 16. Juli ruft die Salzkammergut-Trophy.<br />
Und dieser Top-Bike-Event hat für ein Leser/-innen-<br />
Team von <strong>SPORTaktiv</strong> längst Tradition.<br />
BIKEN IN DER WELTERBE-REGION<br />
rund um den Hallstätter See, auf sieben<br />
Distanzen von 22 km (700 hm) bis<br />
zur berüchtigten Extremstrecke mit<br />
210 km und 7.119 hm: Mit diesen Eckdaten<br />
gehört die Salzkammergut-Trophy<br />
zum Besten, was Mountainbiker<br />
mit Wettkampfambition in Österreich<br />
finden können. Neben den weiteren<br />
Distanzen (22, 37, 53, 76 und 119 km)<br />
gibt es noch den Allmountain-Bewerb<br />
(60 km) und die „Bosch eMTB-Trophy“<br />
mit speziellem Wertungsmodus: Auf<br />
35 Kilometern und 1.180 Höhenmetern<br />
sind drei gezeitete Abschnitte<br />
verteilt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist wieder live dabei:<br />
Wir laden alle Leser/-innen dazu ein,<br />
in unserem Team mitzuradeln. Details<br />
dazu stehen unten!<br />
WEB: www.salzkammergut-trophy.at<br />
Das „Dowe-<strong>SPORTaktiv</strong> Slow-Motion-Team“<br />
Auf unsere Teammitglieder warten wieder wertvolle Goodies.<br />
EINE BESONDERHEIT der Salzkammergut-Trophy<br />
ist die „Slow-Motion-Teamwertung“:<br />
Es gilt, möglichst viele<br />
Fahrer/-innen auf möglichst langen<br />
Distanzen in einem Team zu vereinen.<br />
GEMEINSAM MIT UNSEREN LESERN versuchen<br />
wir, auch heuer wieder in dieser<br />
Wertung ganz vorne dabei zu sein, und<br />
zwar als „Dowe-<strong>SPORTaktiv</strong>-Team“. Alle,<br />
die bei der Trophy-Anmeldung unsere<br />
Teamnummer „55“ angeben, sind automatisch<br />
Teammitglieder.<br />
ALS BELOHNUNG bekommen die ersten<br />
50, die sich anmelden, Top-Goodies mit<br />
auf den Weg: ein Dowe-MTB-Teamtrikot,<br />
eine dazu passende 3D-Trägerhose; ein<br />
Abus-Bikeschloss; eine Haibike-Trinkflasche;<br />
ein Sixtus-Sport-Paket und ein<br />
Sportnahrungs-Paket von Sponser.<br />
Also: Anmelden – und wir sehen uns im<br />
Juli in Bad Goisern!<br />
www.trophy.at/anmeldung<br />
FOTOS: Salzkammergut Trophy/Erwin Haiden
EVENTS<br />
Greta<br />
Weitha ler<br />
on tour:<br />
Auch die<br />
20-jährige<br />
Ex-XC-Racerin<br />
fährt auf<br />
den Uphill<br />
Flow ab.<br />
ABENTEUER UPHILL FLOW<br />
Da ist sich sogar Mountainbike-Erfinder Gary Fisher sicher: Mit einem<br />
eMountainbike machen selbst steile Anstiege einfach nur Spaß.<br />
Der geniale Zustand jenseits von<br />
Über- und Unterforderung, in<br />
dem man sich einfach wohlfühlt<br />
und rein intuitiv handelt. Das<br />
ist der „Flow“, den Biker suchen. Üblicherweise<br />
ist das Erlebnis auf bergab<br />
führenden Trails gemeint. Bei<br />
eMTB-Pionier Bosch ist man einen<br />
Schritt weiter. Im Bikepark Geisskopf<br />
im Bayerischen Wald eröffnet Flow<br />
Trail-Erfinder Diddie Schneider den<br />
weltweit ersten Uphill-Flow-Trail, diesen<br />
Sommer. Dieser ermöglicht ein<br />
Fahrerlebnis nun auch bergauf.<br />
GROSSE ZUKUNFT<br />
Überzeugt vom eMTB und dem Uphill<br />
Flow ist auch Gary Fisher. Der ehemalige<br />
Radrennfahrer aus den USA hat in<br />
den 1970er-Jahren das Mountainbike<br />
miterfunden. Heute ist er begeistert<br />
von der elektrischen Unterstützung.<br />
„Ich habe 2016 zum ersten Mal einen<br />
Marathon mit einem eMTB in<br />
Deutschland bestritten – jetzt brauche<br />
ich endlich ein eigenes“, sagt Fisher<br />
im Interview mit Bosch.<br />
Dem eMTB prophezeit die Bikelegende<br />
jedoch schon länger eine große<br />
Zukunft und er bekräftigt dies <strong>2017</strong><br />
noch: „Bezogen auf eBikes im Allgemeinen<br />
glaube ich, dass diese Bike-Industrie<br />
in den USA fünfmal so schnell<br />
wachsen wird wie bislang.“ Und Fisher<br />
begründet: „Das eMTB nimmt nun die<br />
schweren und anstrengenden Teile<br />
weg und lässt die spaßigen und erlebniskonzentrierten<br />
Teile übrig.“<br />
Hinaus in die freie Natur, sich austoben,<br />
frei sein, den Flow spüren – all<br />
das macht das eMTB nun für jedermann<br />
zugänglich – und nicht nur für<br />
die besten Athleten. „Ich selber liebe<br />
Technik, vor allem, wenn sie für mich<br />
MTB-Pionier Gary<br />
Fisher sagt dem eMTB<br />
eine große Zukunft<br />
voraus.<br />
arbeitet. Und das eBike ist wirklich<br />
eine dieser großartigen Erfindungen,<br />
die für uns Menschen arbeitet, sagt<br />
Gary Fisher. Dem Spaß an der Steigung,<br />
dem „Uphill Flow“, steht also<br />
wirklich nichts mehr im Wege.<br />
Auch die junge Generation fährt auf den<br />
Uphill Flow ab – wie Greta Weithaler: Die<br />
erfolgreiche Südtiroler U23-XC-Racerin<br />
berichtet im nächsten <strong>SPORTaktiv</strong>, was<br />
sie am eMTB begeistert.<br />
Elektro-Wertung im<br />
Salzkammergut<br />
Bosch eMTB-Trophy am 15. Juli.<br />
Im Rahmen der Salzkammergut-Trophy<br />
wird es am Samstag, dem 15. Juli<br />
auch heuer wieder eine Wertung für<br />
eMountainbikes geben.<br />
Die Distanz beträgt 32 Kilometer, auf<br />
denen 1.180 Höhenmeter zu absolvieren<br />
sind. Die Zeitnehmung erfolgt in<br />
drei Teilstücken.<br />
Für die Wertung zählt nur die Summe<br />
dieser Abschnitte, jedoch muss die gesamte<br />
Strecke innerhalb eines Zeitlimits<br />
absolviert werden.<br />
ALLE INFOS: www.trophy.at/emtb<br />
www.bosch-ebike.at/gary<br />
ANZEIGE / FOTOS: Bosch<br />
136<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-BIKEGUIDE <strong>2017</strong>
GIPFELSTÜRMER<br />
AM SCHÖCKL!<br />
Die bikeCULTure-Region Graz startet vom<br />
6. bis 8. Mai mit dem großen Opening<br />
in die Saison!<br />
„RUND UM UND AUF DEN SCHÖCKL“<br />
heißt die Devise beim Gipfelsturm für jedermann/-frau<br />
am 7. Mai! Nicht die kürzeste,<br />
sondern die schönste Strecke führt<br />
beim Rennen im Rahmen der CENTURI-<br />
ON-MTB-Challenge zum Ziel beim Alpengasthof<br />
am Schöckl. Eine perfekte<br />
Gelegenheit, die Herzstücke der bikeCUL-<br />
Ture-Region zu erkunden, ohne die berüchtigten<br />
Downhills der WM-Strecke<br />
im Renntempo bewältigen zu müssen.<br />
Für alle gemütlichen Radler steht am<br />
5. Juni die Sternfahrt von Startorten aus<br />
der ganzen Region nach Gratwein-Straßengel<br />
am Programm – mit eigenem Start<br />
für E-Biker!<br />
FOTO: bikeCULTure/Erwin Haiden<br />
Grazer Bike-Opening<br />
Stattegg, 6.–8. Mai<br />
6. MAI: Austria Youngsters Cup U5–U17<br />
7. MAI: UCI C1 Eliterennen, Schöckl-<br />
Gipfelsturm<br />
8. MAI: Steirische Landesschulmeisterschaft<br />
5. JUNI: bikeCULTure-Sternfahrt nach<br />
Gratwein-Straßengel<br />
ALLE INFOS: www.bike09.at,<br />
www.bikeCULTure.at, www.regiongraz.at<br />
DIE BELIEBTESTE MTB RENNSERIE ÖSTERREICHS<br />
Challenge Termine <strong>2017</strong><br />
30.04. St. Veit an der Gölsen, NÖ<br />
07.05. Graz/Stattegg, ST<br />
13.05. Maria Lankowitz, ST<br />
04.06. Kleinzell, OÖ<br />
17.06. Pöllau, ST<br />
15.07. Bad Goisern, OÖ<br />
15.08. Eisenerz, ST<br />
27.08. Krumbach, NÖ<br />
<strong>2017</strong><br />
CENTURION<br />
NO POGO E 2000.27+<br />
HAUPTGEWINN<br />
Junior Challenge Termine <strong>2017</strong><br />
06.05. Graz/Stattegg, ST<br />
14.05. Maria Lankowitz, ST<br />
03.06. Kleinzell, OÖ<br />
15.06. Pöllau, ST<br />
16.07. Bad Goisern, OÖ<br />
13.08. Flachau, S<br />
26.08. Vorau, ST<br />
Challenge Schlussveranstaltung <strong>2017</strong><br />
7.-8.10. Obertraun, OÖ<br />
Medienpartner<br />
www.centurion-mountainbike-challenge.at
EVENTS<br />
AM ACHENSEE HERRSCHT<br />
PREMIEREN-VORFREUDE<br />
Biker treffen sich beim neuen MTB-Festival mit<br />
vier Marathondistanzen in Achenkirch (T).<br />
AUF TROPHÄENJAGD IM<br />
SCHÖNEN MOSTVIERTEL<br />
Bei der „Mosttour Kürnberg“ (NÖ) werden<br />
die MTB-Marathon-Staatsmeister ermittelt.<br />
27./28. MAI. Highlight ist der Marathon am Sonntag,<br />
bei dem vier Strecken (zwischen 30 km/690 hm und 85<br />
km/2.650 hm) angeboten werden. Schöne Panoramen<br />
verstehen sich in der Region von selbst, feine Trailabfahrten<br />
sind versprochen. Das Rennen zählt zur Ritchey<br />
Mountainbike Challenge; auf allen Strecken ist auch<br />
eine E-Bike-Wertung ausgeschrieben. Neben dem Marathon<br />
gibt es weitere Wettbewerbe (Bergsprint, Kids<br />
Cup ...); viele Aussteller runden mit Testmöglichkeiten<br />
von neuen (E-)Bikes den Premierenevent ab.<br />
Alle INFOS: www.mtb-festival.at<br />
FOTO: Achensee Tourismus<br />
28. MAI. Unter den rund 400 erwarteten Startern im<br />
Mostviertel werden – dem Anlass Staatsmeisterschaft<br />
entsprechend – auch die Hochkaräter sein: etwa Alban<br />
Lakata und Christoph Soukup. Doch der Marathon<br />
passt für alle, wofür auch die Distanzen bürgen: Die<br />
Light-Strecke führt über 19 km/700 hm, Medium über<br />
34 km/1.400 hm und Extrem über 63 km/2.600 hm. Die<br />
„Mosttour“ gehört zur Topsix-Serie und steht für herausfordernde<br />
Trails, gute Stimmung, handgemachte<br />
Siegertrophäen und ein Geschenk für alle Finisher.<br />
INFOS: www.sv-kuernberg.at, www.topsix.at<br />
FOTO: Mosttour<br />
ÖRV<br />
MOUNTAINBIKE<br />
RENNSERIEN<br />
AUSTRIA<br />
MARATHON<br />
CUP <strong>2017</strong><br />
Vier hochklassige Mountainbike<br />
Marathons haben sich zu einer Elite-Rennserie<br />
zusammengefunden, um den besten<br />
österreichischen Langstrecken-Bikern und<br />
ihrer internationalen Konkurrenz<br />
Gelegenheit zum Kräftemessen auf<br />
höchstem Niveau zu geben!<br />
07.05. > Graz/Stattegg (ST)<br />
24.06. > Kirchberg (T)<br />
15.07. > Bad Goisern (OÖ)<br />
12.08. > Flachau (S)<br />
MOUNTAINBIKE<br />
LIGA AUSTRIA <strong>2017</strong><br />
Die besten Mountainbiker Österreichs<br />
fahren gegen hochklassige internationale<br />
Konkurrenz um den Gesamtsieg in einer der<br />
hochkarätigsten XCO-Rennserien der Welt<br />
und um die Qualifikation für EM und WM.<br />
26.03. > Langenlois (NÖ, UCI C1)<br />
09.04. > Nals (Südtirol ITA, UCI C1)<br />
23.04. > Haiming (T, UCI, HC)<br />
07.05. > Graz/Stattegg (ST, UCI C1)<br />
14.05. > Obertraun (OÖ, UCI, HC)<br />
17.06. > Windhaag (OÖ, UCI C1)<br />
25.06. > Kirchberg (T, UCI C1)<br />
16.09. > Saalfelden (S, UCI C1)<br />
www.mountainbike-liga.at<br />
www.marathon-cup.at<br />
AUSTRIA<br />
SPORTKLASSE<br />
CUP <strong>2017</strong><br />
Ambitionierte Hobby-Biker liefern sich<br />
attraktive Rennen auf herausfordernden<br />
Cross Country Kursen in ganz Österreich.<br />
25.03. > Langenlois/Zöbing (NÖ)<br />
22.04. > Haiming (T)<br />
29.04. > Laßnitzhöhe (ST)<br />
06.05. > Graz/Stattegg (ST)<br />
13.05. > Obertraun (OÖ)<br />
25.06. > Kirchberg (T)<br />
01.07. > Schönwies (T)<br />
15.07. > Villach (K)<br />
29.07. > Kirchschlag (NÖ)<br />
20.08. > Ottenschlag/Wintersdorf (OÖ)<br />
26.08. > Vorau (ST)<br />
16.09. > Saalfelden (S)<br />
www.sportklasse-cup.at<br />
AUSTRIA<br />
YOUNGSTERS<br />
CUP <strong>2017</strong><br />
Österreichs Mountainbike-Nachwuchs kämpft in<br />
den Kategorien U13, U15, U17 um den Youngsters<br />
Cup Gesamtsieg und um die Plätze im Nationalteam<br />
für die UEC Jugend EM Graz/Stattegg<br />
(14.-18.08 <strong>2017</strong>).<br />
25.03. > Langenlois/Zöbing (NÖ, XCO)<br />
22.04. > Haiming (T, XCO)<br />
29.04. > Laßnitzhöhe (ST, XCO + Pumptrack)<br />
06.05. > Graz/Stattegg (ST, MTB Kombination)<br />
13.05. > Obertraun (OÖ, XCO + Pumptrack)<br />
03.06. > Kleinzell (OÖ, XCO)<br />
18.06. > Windhaag (OÖ, XCO)<br />
24.-25.06. > Kirchberg (T, XCO)<br />
01.07. > Schönwies (T, XCO)<br />
15.07. > Villach (K, XCO)<br />
29.07. > Kirchschlag (NÖ, MTB Kombination)<br />
02.09. > Dornbirn (V, MTB Kombination)<br />
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A L T I T U D E<br />
C H A L L E N G E Y O U R S E L F<br />
RAPCON 160<br />
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