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Rettl & friends 12 FS 2017

Rettl 1868 Kilts & Fashion Kundenmagazin Ausgabe 12 Frühjahr/Sommer 2017

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RETTL PORTRÄT<br />

Jesus hat auch keine<br />

Hosen getragen.<br />

TEXT PHILIP UMLAUFT<br />

FOTO SIMONE ATTISANI<br />

+<br />

Viel unterwegs auf ca. 40 Konzerten im Jahr.<br />

Neuerdings mit einem praktischen Wohnmobil.<br />

E<br />

in gewagter Versuch, Mitte<br />

der 70er-Jahre. Nur mit<br />

der Musik ein Jahr über<br />

die Runden zu kommen,<br />

war der ursprüngliche Plan des gelernten<br />

KFZ-Mechanikers. Übrigens, neben der<br />

Lehre als Koch die zweite Ausbildung, die<br />

Hans Söllner absolviert hatte. Eine Hebebühne<br />

und ein Schweißgerät hatte er<br />

bereits für die Zeit als Selbstständiger<br />

angeschafft. Selbst ein wenig überrascht,<br />

gelang der Versuch mit der Musik. Mittlerweile<br />

ist daraus eine 35-jährige Musikerkarriere<br />

geworden und ein Ende ist<br />

nicht absehbar. Hans Söllner wird das<br />

wohl bis ans Ende seines Lebens machen,<br />

meint er im Gespräch sehr überzeugend.<br />

Zur Gitarre greifen und seine nicht immer<br />

unstrittigen Botschaften vertonen. Als<br />

bayrischer Liedermacher hat er mit seiner<br />

Gitarre ein ganzes Genre besetzt – beziehungsweise<br />

perfektioniert. Alles, was<br />

nach ihm kam, wird fast zwangsläufig mit<br />

„des is doch da Söllner“ klassifiziert.<br />

„Wenn jemand mit einer Gitarre und im<br />

bayrischen Dialekt über die Liebe singt,<br />

dann kann man das nicht mehr großartig<br />

neu erfinden“, stellt Hans Söllner sehr<br />

treffend fest.<br />

ZENTRIERT – KEIN LINKS,<br />

KEIN RECHTS<br />

So puristisch wie er auch gerne spielt,<br />

also alleine und ohne Band, hält es Söllner<br />

auch mit dem Anziehen. Schon<br />

immer wollte er einen Kilt haben und ließ<br />

sich dann in Wien im “House of Scottland“<br />

einen anfertigen. Er wollte ihn auf<br />

einer Reise nach Schottland an- und<br />

danach nie mehr ausziehen. Die Reise fiel<br />

terminbedingt aus und er postete<br />

dennoch ein Bild mit dem Kilt. Jemand<br />

kommentierte das Bild mit einem<br />

Hinweis auf die Kilts von <strong>Rettl</strong> 1868. Bei<br />

der nächsten Gelegenheit, bei einem<br />

Konzert in Feldkirchen im Herbst 2016,<br />

war Hans dann im Geschäft in Klagenfurt<br />

und kaufte sich zwei Kilts. Dadurch ergab<br />

sich der Kontakt zu Thomas <strong>Rettl</strong>, und<br />

wenn man die beiden zusammen sieht,<br />

springt nicht nur die äußerliche Ähnlichkeit<br />

sofort ins Auge. Auch im Geiste gibt<br />

es ähnliche Ansichten und Meinungen zu<br />

den Problemen unserer Zeit. Bei einem<br />

In gewisser<br />

Weise bin ja<br />

auch ich ein<br />

Highlander,<br />

nur dass es bei<br />

mir nicht um<br />

die Höhe der<br />

Berge geht.<br />

HANS SÖLLNER<br />

ausgiebigen, gemeinsamen Abendessen<br />

wurde dann auch die Kilt-Sonderanfertigung<br />

für Hans Söllner fixiert. Ein schwarzer<br />

Kilt mit einer Rot-Gelb-Grünen Einfassung<br />

an der Seite soll es werden. Er<br />

beschreibt es als ungemein praktisch zum<br />

Anziehen. Einmal rum und fertig. „Ich<br />

fühle mich viel zentrierter, kein links kein<br />

rechts, sondern einfach frei“, schwärmt<br />

Hans Söllner mit einem Augenzwinkern.<br />

Zum Thema Cannabis, das zweifellos mit<br />

ihm assoziiert wird, ist seine Haltung<br />

klar: Legalisierung. Schon alleine wegen<br />

der Strafverfolgung von jungen Leuten.<br />

Über Jahre hatte er sich diesem Thema<br />

verschrieben. Doch wer denkt, Hans<br />

Söllner würde den ganzen Tag bekifft<br />

durchs Leben wandeln, der irrt. Die nüchterne<br />

Zeit überwiegt bei Weitem. Nichts<br />

desto trotz hält er das Rauchen von Cannabis<br />

für eine Möglichkeit, kreatives<br />

Potential voll auszuschöpfen. Dass er sich<br />

auch über Risiken, besonders beim<br />

Konsum durch Jugendliche bewusst ist,<br />

merkt man im Gespräch mit ihm sehr<br />

wohl. Die Gefahren durch Süchte sind<br />

ihm auch schon im persönlichen Umfeld<br />

vor Augen geführt worden. Vielleicht<br />

auch ein Grund für seine Haltung zu<br />

Religion. Ein bekanntes Lied von ihm mit<br />

dem Namen „Loben & Preisen“ gibt da<br />

amüsante Einblicke. Söllner selbst ist<br />

gläubig, nicht aber religiös, wie er betont.<br />

Einen Bezug zur christlichen Religion hat<br />

jedoch auch sein Geburtsdatum. Wer am<br />

24.<strong>12</strong>., übrigens 1955, geboren wurde und<br />

dessen Großeltern Maria und Josef<br />

heißen, bei dem liegt der Gedanke an<br />

Jesus doch Nahe. Und Jesus hat ja auch<br />

keine Hosen getragen, meint ausgerechnet<br />

Hans Söllner dazu, mit einem Lächeln<br />

im Gesicht und einem kurzen Blick auf<br />

seinen neuen Kilt.<br />

Die Tage der unzähligen Nächte<br />

in Hotels sind gezählt: Söllner<br />

setzt auf einen bequemen<br />

Campingbus. Sein Zuhause stets<br />

dabei, schläft es sich nach den<br />

Konzerten zumeist, gleich hinter<br />

der Halle, einfach besser.<br />

www.soellner-hans.de<br />

32<br />

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