VSAO JOURNAL Nr. 6 - Dezember 2013
Tiefgang - Psychiatrie/Kardiologie / Der VSAO stellt sich vor
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weiterbildung<br />
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LESEN LERNEN<br />
Sense and Sensibility, Volume 1<br />
Lukas Staub, Redaktionsmitglied <strong>VSAO</strong>-Journal<br />
Auch die besten diagnostischen Tests liefern<br />
nicht immer korrekte Resultate. Um<br />
die Güte von Tests abzuschätzen, werden<br />
die Testresultate in sogenannten Accuracy<br />
studies mit dem Goldstandard verglichen,<br />
also der besten verfügbaren Methode zur<br />
Beurteilung, ob bei einem Patienten die<br />
vermutete Krankheit vorhanden ist oder<br />
nicht. Diese Studien stellen die Resultate<br />
von Test und Goldstandard üblicherweise<br />
in einer Vierfeldertafel dar, woraus sich die<br />
folgenden Masszahlen berechnen lassen<br />
(siehe Abbildung).<br />
Die Sensitivität eines Tests gibt an, bei<br />
welchem Prozentsatz tatsächlich erkrankter<br />
Patienten die Krankheit durch den Test<br />
erkannt wird. Sie berechnet sich als Quotient<br />
aus richtig positiven Testergebnissen<br />
und der Summe von richtig positiven und<br />
falsch negativen Testergebnissen. Je höher<br />
die Sensitivität eines Tests ist, desto sicherer<br />
erfasst er die Erkrankung.<br />
Die Spezifität eines Tests gibt die Wahrscheinlichkeit<br />
an, dass Patienten, die<br />
nicht an der betreffenden Krankheit leiden,<br />
vom Test auch als gesund erkannt<br />
werden. Sie wird definiert als der Quotient<br />
aus richtig negativen Testergebnissen und<br />
der Summe aus falsch positiven und richtig<br />
negativen Testergebnissen. Je höher die<br />
Spezifität eines Tests ist, desto sicherer<br />
erfasst er Patienten ohne die Krankheit.<br />
Im klinischen Alltag sind Sensitivität und<br />
Spezifität allerdings nicht sehr geeignete<br />
Masse, weil dort ein positives oder negatives<br />
Testresultat vorliegt und wir vielmehr<br />
an der Wahrscheinlichkeit interessiert<br />
sind, dass dieses Ergebnis korrekt ist. Diese<br />
Information können uns die prädiktiven<br />
Werte (oder Vorhersagewerte) liefern.<br />
Der positiv prädiktive Wert ist die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Patienten<br />
mit positivem Testresultat die<br />
Krankheit tatsächlich vorliegt. Entsprechend<br />
ist der negativ prädiktive Wert<br />
definiert als der Anteil an nicht erkrankten<br />
Patienten, bei denen der Test negativ<br />
ausgefallen ist. Wichtig ist, dass diese<br />
Vorhersagewerte von der Prävalenz der<br />
Krankheit in der zugrundeliegenden Population<br />
abhängig sind.<br />
Genug der trockenen Definitionen. Im<br />
nächsten Beitrag werden wir anhand von<br />
Beispielen sehen, wie diese Masszahlen<br />
im klinischen Alltag zu interpretieren<br />
sind.<br />
■<br />
Feedback-Pool<br />
(D)ein kleiner, aber wertvoller<br />
Beitrag für eine gute<br />
Weiter- und Fortbildung<br />
Um im Bereich der ärztlichen Weiter- und Fortbildung Meinungen<br />
unserer Mitglieder zu einem Thema einholen zu<br />
können, wurde der Feedback-Pool eingerichtet.<br />
Macht mit, und helft dem <strong>VSAO</strong> damit, den Horizont im Ressort<br />
Weiterbildung etwas zu erweitern und Überlegungen<br />
breiter abzustützen.<br />
Weitere Infos unter www.vsao.ch und Anmeldung per E-Mail<br />
an bertschi@vsao.ch.<br />
Deine Erfahrung zählt!<br />
Visitationen bilden ein Element für das Überprüfen und Sicherstellen<br />
der Weiterbildungsqualität an einer Weiterbildungsstätte.<br />
Ein Visitationsteam, bestehend aus Vertretern des<br />
SIWF, der entsprechenden Fachgesellschaft und des <strong>VSAO</strong>,<br />
besucht die Klinik; vor Ort können die Umsetzung des Weiterbildungskonzeptes<br />
und die Verhältnisse überprüft werden. Ziel<br />
ist es, im Sinne einer positiv-konstruktiven Rückmeldung<br />
mögliche Verbesserungspotenziale zu erkennen und zu nutzen.<br />
Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte, die gerne für den<br />
<strong>VSAO</strong> Visitationen begleiten möchten, melden sich bei Béa trice<br />
Bertschi, unserer Sachbearbeiterin für Weiterbildung/Visitationen<br />
im <strong>VSAO</strong> (bertschi@vsao.ch).<br />
<strong>Nr</strong>. 6 <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
<strong>VSAO</strong> <strong>JOURNAL</strong> ASMAC<br />
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