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DUDEN Wie schreibt man jetzt

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D<br />

Groß- und Kleinschreibung<br />

Heinrich, das Organisationsgenie, verabredet das nächste Treffen:<br />

„Wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder treffen wir uns heute Abend oder<br />

übermorgen Mittag. Notfalls ginge es auch morgen früh. Aber bitte sorge dafür,<br />

dass es nicht wieder wie vorgestern Nachmittag wird; vor allem will ich deine<br />

Entschuldigung von heute Morgen, wir hätten uns auf gestern Nacht verabredet,<br />

nicht noch einmal hören.“<br />

[24]<br />

Lösung<br />

Heinrich, der den Superlativ liebt, berichtet:<br />

„Ich war aufs Ä/äußerste gespannt, als ich – der aufs H/höflichste formulierten<br />

Einladung folgend – das aufs S/schönste geschmückte Haus betrat. Der Gastgeber<br />

begrüßte mich aufs H/herzlichste, sodass ich ihm am liebsten um den Hals<br />

gefallen wäre. Bescheiden lud er ein, mit dem fürlieb zu nehmen, was das Haus<br />

biete, denn leider fehle es am Nötigsten. Ich ließ mich von seinen Bemerkungen<br />

nicht im Geringsten stören, sondern widersprach ihm auf das E/entschiedenste;<br />

schließlich war alles aufs B/beste geregelt. Ich sagte ihm deshalb, er wisse doch<br />

selbst am besten, dass <strong>man</strong> auf das Beste angewiesen sei. Natürlich war er über<br />

meine Schmeicheleien aufs H/höchste erfreut.“<br />

[25]<br />

Lösung<br />

Heinrich hat lange an der Universität oder Alma Mater (wie er sagen würde)<br />

verweilt. Mancher würde ihm vorwerfen, er habe das In-den-Tag-hinein-Leben<br />

ziemlich ausgiebig genossen. Aber wer Heinrich so kommen will, der hat nicht<br />

mit dessen dialektischen Fähigkeiten gerechnet, mit all dem Entweder-oder,<br />

Teils-teils und Sowohl-als-auch, mit dem Heinrich einen zuschütten kann, bis<br />

<strong>man</strong> sich mit seinem Alter Ego verwechselt. Ein Auf-und-davon-Laufen nützt da<br />

nichts. Am besten dreht <strong>man</strong> den Spieß um und kontert mit Cash-Flow, Midlife-<br />

Crisis oder Sex- Appeal. Und wirft <strong>man</strong> Heinrich dann noch als Ultima Ratio das<br />

Wort „Rooming-in“ an den Kopf, dann bekommt er vielleicht einen Black- out<br />

und braucht eine geistige Mund-zu-Mund-Beatmung. Wer aber glaubt, Heinrich<br />

würde danach zum Small Talk übergehen, der hofft auf ein Happy End, das<br />

nie eintreffen wird.<br />

[26]<br />

Lösung<br />

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