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MTD_DDG_2017_04

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diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. 4 · 26. April <strong>2017</strong><br />

News & Fakten<br />

9<br />

Prof. Dr. Ulrich Fölsch hielt<br />

den Impulsvortrag.<br />

Gut gelaunte Menschen<br />

beim Jahresempfang in den<br />

Räumen der Parlamentarischen<br />

Gesellschaft.<br />

rankenhaus<br />

en“<br />

rung der Medizin<br />

FaktenundGrafiken<br />

zum „Geschäft mit<br />

denKranken“finden<br />

Sie auf den Seiten<br />

24/25<br />

einstmals für die GKV zuständiger<br />

BMG-Abteilungsleiter unter Ministerin<br />

Ulla Schmidt. Große Änderungen<br />

am DRG-System zu erwarten,<br />

sei eine „irrige Vorstellung“. Kleine<br />

Schritte zur Verbesserung hält er<br />

jedoch für möglich. So kann er<br />

sich eine Harmonisierung der Vergütung<br />

fachärztlicher Leistungen<br />

vorstellen, die heute unterschiedlich<br />

bezahlt werden – je nachdem, ob sie<br />

„am Bett, im Bett oder ohne Bett“<br />

erbracht werden. Das sei allerdings<br />

eine Aufgabe für zwei Legislaturperioden.<br />

Das DRG-System habe zehn<br />

Jahre Vorlauf benötigt, ehe es scharfgestellt<br />

wurde.<br />

Knieps ermunterte allerdings die<br />

Fachgesellschaften, Empfehlungen<br />

für die Ärzte zu erarbeiten, wie diese<br />

sich in Konflikten zwischen Ökonomie<br />

und Ethik verhalten sollten.<br />

Er befürchtet, dass ohne solche<br />

Standards die jungen Ärzte in den<br />

»Es geht nur um<br />

Bettenabbau«<br />

Kliniken in einer Weise sozialisiert<br />

werden, dass sie in 10, 15 Jahren die<br />

ökonomische Sichtweise nicht mehr<br />

infrage stellen werden.<br />

<strong>DDG</strong> und DGIM haben sich dieser<br />

Aufgabe schon angenommen. Sie arbeiten<br />

bereits an einem entsprechenden<br />

Papier, das noch in diesem Jahr<br />

vorgestellt werden soll, teilte Prof.<br />

Fölsch mit.<br />

Er appellierte zugleich an die Politik,<br />

mehr Verantwortung für den<br />

Betrieb von Krankenhäusern zu<br />

übernehmen. Unter anderem kritisierte<br />

er, dass die Bundesländer<br />

ihrer Pflicht zur Finanzierung von<br />

Krankenausinvestitionen zu wenig<br />

nachkommen. „Der Patient ist kein<br />

Kunde, das Krankenhaus ist kein<br />

Wirtschaftsunternehmen“, sagte er.<br />

Prof. Müller-Wieland forderte: „Wir<br />

müssen vom Patienten her denken,<br />

welche Versorgung wir in welcher<br />

Region brauchen.“ Das System über<br />

eine kostenbasierte Vergütung zu<br />

steuern, sei ein Pferdefuß.<br />

MdB Hennrich ließ sich allerdings<br />

nur die Aussage abringen, dass im<br />

Koalitionsvertrag der kommenden<br />

Bundesregierung die Krankenhäuser<br />

voraussichtlich mehr in den Fokus<br />

gerückt werden. Solange die Finanzlage<br />

wie derzeit gut sei, fehle es<br />

jedoch an politischem Handlungsdruck,<br />

gegen Widerstände betroffener<br />

Gruppen vorzugehen. REI<br />

<strong>DDG</strong>-Infopapier „Ökonomisierung<br />

in der Medizin“:<br />

http://bit.ly/2ofoVB7<br />

Das Auditorium<br />

lauschte<br />

aufmerksam.<br />

Franz Knieps,<br />

Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland.<br />

Fotos: © <strong>DDG</strong>/Deckbar<br />

Zustimmung für<br />

die Ausführungen<br />

der Redner.<br />

<strong>DDG</strong>-Kongresspräsidentin Prof. Dr. Annette Schürmann.

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