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Spiel, Bewegung, Rhythmus, Reim und Musik<br />

Kommunikationssituationen in der ersten schulischen<br />

Fremdsprache erleben Schülerinnen und Schüler in der<br />

3. Klasse sehr oft über Spiel, Be wegung, Rhythmus, Reim<br />

und Mu sik. Auf dieser Stufe ist es daher wichtig, dass die<br />

Sprache auch auf der enaktiven Ebene (d. h. durch Hand-<br />

lungen und Bewegungen) erfahren wird.<br />

Zum Beispiel:<br />

Die Schülerinnen und Schüler lernen Spiele kennen, die<br />

man in ganz verschiedenen Ländern der Welt spielt: Bewegungsspiele,<br />

Musikspiele, Abzählspiele, usw. Sie hören<br />

und lesen authentische Informationen und einfache<br />

Anleitungen zu verschiedenen Spielen. Anschliessend<br />

können sie diese Spiele teilweise selber ausprobieren.<br />

Lesen und Schreiben<br />

Selbst wenn in der 3. Klasse das Hören im Vordergrund<br />

steht, wollen die Kinder in der Fremdsprache auch lesen<br />

und schreiben. Als Leseanfänger haben sie sich in der 1.<br />

und 2. Klasse darin geübt, vom Klangbild zum Schriftbild<br />

zu kommen, sie haben die Laut-Buchstaben-Beziehung<br />

erkannt und auch das sinnerschliessende Lesen entdeckt.<br />

Diese kognitiven Leistungen können und wollen<br />

die Kinder auf die Fremdsprache übertragen. Sie wollen<br />

verschriftlichen, was sie bewegt.<br />

Zum Beispiel:<br />

Die Kinder haben eine kurze Bilderbuch-Geschichte kennen<br />

gelernt. In einer Übungsphase hören sie wichtige<br />

Wörter mehrm<strong>als</strong> und erkennen sie im schriftlichen<br />

Text. Wörter, die den gleichen Laut enthalten, werden<br />

dann gross auf je ein Plakat geschrieben. Zuletzt<br />

werden sie für eine eigene kurze Geschichte wieder verwendet.<br />

Dabei können auch Bilder eingesetzt werden,<br />

die fehlende Wörter oder Satzteile ersetzen.<br />

Aufbau des Sprechens<br />

Die rezeptiven Fertigkeiten Hören und Lesen haben in der 3. Klasse Vorrang<br />

vor dem Sprechen. Kinder brauchen eine Art «Inkubationszeit», bis sie von<br />

der Rezeption zur freien mündlichen Produktion kommen. Die Lernenden<br />

werden aber trotzdem von Anfang an zum Sprechen angeleitet. Sie sprechen<br />

und singen vorerst nach, aber sie erhalten auch systematisch Aufgaben zum<br />

freien Sprechen, wobei Hilfestellungen durch Lehrmittel und Lehrperson sehr<br />

wichtig sind. Auf dieser Stufe ver mischt sich beim Sprechen die Fremdsprache<br />

noch oft mit der Schulsprache.<br />

Zum Beispiel:<br />

Die Kinder sind in Gruppen mit einem Spiel in Französisch beschäftigt.<br />

Sie müssen miteinander kommunizieren, damit der Spielablauf klappt. In<br />

grossen Sprechblasen stehen Wörter und Sätze bereit, die sie beim Spielen<br />

verwenden können. Diese vorgegebenen Sprachmittel können alle Schülerinnen<br />

und Schüler verwenden. Was die Kinder zusätzlich ausdrücken<br />

möchten, kann auch in der Schulsprache geschehen.<br />

Kommunikationskompetenz in einer neuen Sprache aufbauen bedeu­<br />

tet, einen Dialog zwischen der eigenen sprachlichen Welt und der<br />

neuen Sprachwelt behutsam aufzubauen und bewusst zu fördern.<br />

Das geschieht unter anderem dadurch, dass der «mehrsprachige Alltag»<br />

der Kinder <strong>als</strong> Ressource genutzt wird. Oft unterschätzen wir die<br />

Fülle von fremdsprachlichen Einflüssen, denen wir ausgesetzt sind<br />

und die es zu entdecken gilt. Kommunikationsfähigkeit bedeutet <strong>als</strong>o<br />

nicht nursprechen zu lernen. Es geht am Anfang vor allem darum,<br />

die neue Welt durch Lesen und Hören authentisch und hautnah zu<br />

erleben, Schritt für Schritt verstehen zu lernen und mit dem eigenen<br />

Erfahrungshintergrund zu vergleichen. Das Französisch­Lehrmittel,<br />

das im schulverlag erscheinen wird, will diesen Prozess systematisch<br />

unterstützen.<br />

Weitere Beiträge zu anderen Themen und Stufen folgen nun regelmässig.<br />

profi-L 2/08 © schulverlag blmv AG<br />

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