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Die besten Adressen Frühjahr/Sommer 2017

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VON DER STECKNITZ<br />

ZUM ELBE-LÜBECK-KaNAL<br />

DER äLTESTE KÜNSTLICH ANGELEGTE WASSERWEG NORDEUROPAS<br />

Beim Spaziergang oder Radfahren am Ufer des Kanals<br />

sieht man nur noch die jüngsten Spuren der Entwicklung<br />

in dieser Region. Der Elbe-Lübeck-Kanal wurde<br />

im Jahr 1900 in seiner heutigen Form von Kaiser Wilhelm<br />

II. eröffnet. Sozusagen die "ersten Spatenstiche"<br />

für diesen Wasserlauf und für die malerische hügelige<br />

Landschaft in seiner Umgebung hat aber schon vor<br />

12000 Jahren die letzte Eiszeit getan. Als sich die Gletscher<br />

durch die Erwärmung des Klimas mehr und mehr<br />

nach Norden zurückzogen, frästen gewaltige Steine und<br />

Geröllmassen tiefe Furchen in die Landschaft, in der<br />

sich dann Seen und Wasserläufe bildeten. Im Gebiet der<br />

heutigen Stecknitz-Region entstand eine Senke, durch<br />

die ein kleines, windungsreiches Flüsschen, die Stecknitz,<br />

bis zur Lübecker Bucht verlief. Und südlich von<br />

Mölln floss das Wasser durch die Delvenau zur Elbe.<br />

Durch einen Verbindungsgraben zwischen den beiden<br />

Flüssen entstand in den Jahren 1391 bis 1398 der Stecknitz-Kanal,<br />

der älteste künstlich angelegte Wasserweg<br />

Nordeuropas. Im Laufe der Jahrhunderte immer mehr<br />

begradigt und ausgebaut, wurde daraus schließlich der<br />

Elbe-Lübeck-Kanal, der heute auch bei Freizeitskippern<br />

sehr beliebt ist.<br />

AUF DEN SPUREN DES WEISSEN GOLDES<br />

An der Schleuse von Berkenthin steht die Skulptur des<br />

Kanalherings, der zum Symbol für die Stecknitz-Region<br />

geworden ist. <strong>Die</strong> Geschichte des Kanals hängt eng mit<br />

der des Salzhandels zusammen. Salz war im Mittelalter<br />

ungeheuer wertvoll, wurde zeitweise sogar in Gold aufgewogen.<br />

Denn als es noch keine technische Kühlung<br />

und keine Chemie gab, nicht einmal Konservendose<br />

und Einweckglas, konnten Lebensmittel nur durch Salz<br />

haltbar gemacht werden.<br />

Da es in den skandinavischen Ländern nur geringe Salzvorkommen<br />

gibt, in diesen Ostsee-Anrainer-Staaten<br />

aber die Fischerei eine große Rolle spielt, war der Bedarf<br />

an Salz zur Konservierung des Fangs besonders groß.<br />

Ab Lübeck war es unproblematisch, all diese Länder<br />

über das Meer mit Salz zu beliefern. Schwierig war der<br />

Weg von Lüneburg nach Lübeck. Erst mit dem Bau des<br />

Stecknitz-Kanals konnte die Fracht schneller und in größeren<br />

Mengen nach Lübeck gebracht werden.<br />

Fotos: Berkenthin.de / Frischmann/Reymann<br />

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