Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Längst wird auf dem Kanal kein Salz mehr transportiert.<br />
Inzwischen verkehren hier große Binnen-Frachtschiffe<br />
und -Tanker. Außerdem haben ihn Hobbyskipper für<br />
sich entdeckt. Im <strong>Sommer</strong> drängeln sich in den Schleusen<br />
Sportboote, Ruderer und Paddler. Der ehemalige<br />
Treidelpfad am Ufer führt von Lauenburg an der Elbe<br />
bis nach Lübeck. Heute ist er ein Eldorado für Radfahrer<br />
und Wanderer, die auf ihm diese herrliche, typisch norddeutsche<br />
Landschaft entdecken: idyllische Dörfer mit<br />
reetgedeckten Katen, eindrucksvollen Herrenhäusern<br />
und altehrwürdigen Kirchen. <strong>Die</strong> beiden größten Orte<br />
in der Stecknitz-Region sind Berkenthin und Krummesse<br />
(je ca. 2.000 Einwohner). In Berkenthin sollte<br />
man sich die direkt am Kanal liegende, wunderschöne<br />
Maria-Magdalenen-Kirche ansehen, die vor rund 800<br />
Jahren erbaut wurde. Vor ihr findet man noch Gräber<br />
der Stecknitz-Fahrer. Eine Besichtigung der Kirche<br />
lohnt sich wegen der mittelalterlichen Wandmalereien.<br />
Für eine weitere Attraktion hat ein Berkenthiner Tierarzt<br />
gesorgt: Auf seinen Koppeln sind Tiere aus vier<br />
Kontinenten zuhause, z. B. Kamele, Zebras, Lamas,<br />
Wasserbüffel, Bisons, Esel…<br />
Kulturinteressierte werden sich den Besuch der Kirche<br />
von Krummesse mit ihren gotischen Wandmalereien<br />
nicht entgehen lassen. <strong>Die</strong>ses beeindruckende Gotteshaus<br />
(13. Jh.) bildet mit dem benachbarten Pastorat ein<br />
malerisches Ensemble. Ein Kuriosum ist der Grenzverlauf<br />
zwischen dem Herzogtum Lauenburg und der Hansestadt<br />
Lübeck, der im unüberschaubaren Zickzack<br />
durch Krummesse führt. Schuld daran sind die „Ritter<br />
von Crummesse", die nicht mit Geld umgehen konnten.<br />
Das kam den Lübeckern gerade recht. Nach und nach<br />
kauften sie den von chronischem Geldmangel geplagten<br />
Rittern Teile ihrer Ländereien ab. Ob dabei auch<br />
Glücksspiel und Trinkgelage eine Rolle spielten, lässt<br />
sich geschichtlich nicht belegen. Ganz abwegig ist es<br />
aber nicht, denn seit 1625 wird am Ortsrand Hochprozentiges<br />
hergestellt.<br />
In einer der wenigen landwirtschaftlichen Brennereien<br />
veredelt man dort Korn – von der Aussaat bis zum Abfüllen<br />
in die Flasche. Abseits des Kanals liegt das Bilderbuch-Dörfchen<br />
Behlendorf. Auch hier gibt es eine<br />
sehenswerte Kirche (um 1250) und schöne reetgedeckte<br />
Häuser.<br />
Hauptanziehungspunkt ist aber der Behlendorfer See<br />
mit seinem Badestrand, an dem man sich kostenlos (und<br />
trotzdem DLRG-überwacht) tummeln kann.<br />
6