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Elternbildung und Elternpartizipation in Settings Eine ... - Step

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1.3 Elternschaft zwischen Belastung <strong>und</strong> Ressource – Präventionsbedarf der<br />

Eltern<br />

Die Frage nach angemessener Bildung <strong>und</strong> Erziehung für die nachwachsende Generation lässt<br />

sich nie endgültig beantworten. Jeder Elterngeneration werden aufs Neue Orientierungs- <strong>und</strong><br />

Anpassungsleistungen abverlangt, um sich bei der Erziehung ihrer K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sich fortwäh-<br />

rend verändernden Gesellschaft <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Vielfalt der Werte zu positionieren. Nun ist zu fragen,<br />

unter welchen Bed<strong>in</strong>gungen Eltern heute die Aufgabe der Familienerziehung erfüllen. Brez<strong>in</strong>ka<br />

(1991, S.373) fasst das Spannungsfeld, <strong>in</strong> dem sich Mütter <strong>und</strong> Väter bewegen, folgendermaßen<br />

zusammen: Erziehung geschieht „<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er differenzierten, labilen, spannungsreichen Gesellschaft<br />

mit viel Wahlfreiheit <strong>und</strong> wenig Orientierungssicherheit, mit ger<strong>in</strong>ger Fremdkontrolle, aber gro-<br />

ßer Selbstverantwortung, mit vielen Lebenschancen aber auch mit vielen Gefahren für die seeli-<br />

sche Ges<strong>und</strong>heit.“<br />

Herausforderung Elternschaft – Anforderung <strong>und</strong> Belastung aus Elternsicht.<br />

Die Belastungsseite der jungen Elterngeneration ist gekennzeichnet durch e<strong>in</strong>e ungünstige Mi-<br />

schung aus erhöhten Kompetenzanforderungen, normativem Druck <strong>und</strong> Verunsicherung. Ursa-<br />

chen elterlicher Erziehungsunsicherheit fasst Fuhrer (2007, S. 22) <strong>in</strong> die nach Beck (1986) be-<br />

nannten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen e<strong>in</strong> (Schnelllebigkeit, Selbstbestimmung,<br />

Wertevielfalt, Verlust von Handlungsnormen). Handlungsunsicherheit <strong>und</strong> Entscheidungsdruck<br />

haben demnach auch bei Eltern zugenommen. Oder vielleicht sogar gerade bei Eltern? Erwar-<br />

tungen an Eltern s<strong>in</strong>d hoch, denn „Elternschaft ist zur e<strong>in</strong>zigen lebenslang unkündbaren Ver-<br />

pflichtung <strong>in</strong> unserer Gesellschaft geworden <strong>und</strong> die Eltern-K<strong>in</strong>d-Beziehung zur e<strong>in</strong>zig unkünd-<br />

baren Primärbeziehung. Derart stellt die Entscheidung zur leiblichen Elternschaft e<strong>in</strong>e der weni-<br />

gen, im gesamten Lebenslauf nicht mehr rückgängig zu machenden Entscheidungen dar“ (Fuhrer<br />

2007, S. 49). Die Eltern-K<strong>in</strong>d-Beziehung ist somit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en deutlichen Kontrast zu anderen ge-<br />

sellschaftlichen Beziehungssystemen geraten, was erst recht dazu führt, dass hohe Erwartungen<br />

<strong>in</strong> die Elternschaft projiziert werden. Der normative Druck bezüglich der Forderung nach „um-<br />

fassender Elternschaft“ ist damit eher gewachsen (Nave-Herz 2002).<br />

Auch das Außen<strong>in</strong>teresse an der Familie als Sozialisations<strong>in</strong>stanz ist heute größer denn je, <strong>in</strong> der<br />

öffentlichen Diskussion werden bspw. sogar politische Herausforderungen (Stichwort „Bil-<br />

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