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Elternbildung und Elternpartizipation in Settings Eine ... - Step

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le Schichtzugehörigkeit oder den Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> zurückzuführen ist bzw. wie diese drei<br />

Dimensionen <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander wirken, sich gegenseitig verstärken oder abschwächen.<br />

Je nach dem, welche H<strong>in</strong>dernisse aufgr<strong>und</strong> welcher Merkmale <strong>und</strong> welche Bedürfnisse vorlie-<br />

gen, kann erst die Ursache des Problems – d.h. der Gr<strong>und</strong> für die Nicht<strong>in</strong>anspruchnahme – iden-<br />

tifiziert werden. Und erst dann kann auch die Entwicklung <strong>und</strong> der E<strong>in</strong>satz der richtigen Strate-<br />

gien – d.h. e<strong>in</strong>e zielgruppenspezifische Ansprache oder Programmgestaltung– erfolgen. Die Fra-<br />

ge, wie e<strong>in</strong>e zielgruppenspezifische Prävention aussehen sollte, die auf der e<strong>in</strong>en Seite zur<br />

Überw<strong>in</strong>dung des Präventionsdilemmas beiträgt, auf der anderen Seite aber bestimmte Personen<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen nicht diskrim<strong>in</strong>iert oder stigmatisiert, kann<br />

abstrakt nicht beantwortet werden. Die Grenzen zwischen diesen beiden Polen können <strong>in</strong> der<br />

Praxis fließend se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e zielgruppenspezifische Maßnahme kann im H<strong>in</strong>blick auf ihre Präventi-<br />

onsziele erfolgreich se<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>in</strong> bestimmten Situationen aber dennoch stigmatisierende Effekte<br />

haben. Dies spricht jedoch nicht gegen e<strong>in</strong>e zielgruppengerechte Gestaltung von Präventions-<br />

programmen. Es zeigt aber, wie sensibel das Thema gehandhabt werden muss.<br />

Im Forschungsprojekt BEEP werden folgende präventive Felder untersucht, <strong>in</strong> denen der empiri-<br />

sche Nachweis e<strong>in</strong>es Präventionsdilemmas vorliegt.<br />

1. <strong>Elternbildung</strong>skurse werden stärker von bildungsnahen, Mittelschichteltern (meist Müt-<br />

tern) besucht als von sozial benachteiligten Eltern.<br />

2. Programme zur Stärkung von allgeme<strong>in</strong>en sozialen Kompetenzen werden an Gymnasien<br />

häufiger angeboten als an Hauptschulen. Dies bildet die Dimension e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>stitutionellen<br />

Präventionsdilemmas (Bauer 2005).<br />

3. Die Beteiligung von sozial benachteiligten Eltern am Schul- <strong>und</strong> K<strong>in</strong>dergartenalltag ist<br />

ger<strong>in</strong>ger, als die Beteiligung von Mittelschichteltern. Gerade dieser Austausch zwischen<br />

Eltern <strong>und</strong> dem pädagogischen Personal ist im Bezug auf Erziehungsfragen –gerade<br />

dann, wenn diese eher differieren, wie sie von den Erziehungsstilen vom pädagogischen<br />

Personal <strong>und</strong> sozial benachteiligten Eltern ausgegangen werden kann– aus ges<strong>und</strong>heits-<br />

wissenschaftlicher Perspektive besonders relevant.<br />

4. Früherkennungsuntersuchungen bei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern: Die Vorsorgeuntersuchungen für K<strong>in</strong>-<br />

der U1 bis U9 gehören zu den Leistungen der gesetzlichen Krankkassen <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d somit<br />

kostenneutral.<br />

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