inform 01/2011 - Unfallkasse Hessen
inform 01/2011 - Unfallkasse Hessen
inform 01/2011 - Unfallkasse Hessen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Schule und Kita<br />
„Wir passen gut aufeinander auf!“<br />
Sicherheit macht Schule – die Schrenzerschule in Butzbach<br />
Die Schrenzerschule, eine Haupt- und Realschule mit Förderstufe des Wetteraukreises,<br />
wurde im April 1959 eingeweiht. Momentan besuchen rund 600 Schüler die Butzbacher<br />
Schule, die ein reichhaltiges Schulprogramm bietet. Besonderen Wert wird auf das tägliche<br />
Miteinander gelegt – getragen von dem Gedanken: „Wir passen gut aufeinander<br />
auf!“. Dies zeigen auch die persönlichen Worte des Schulleiters.<br />
<strong>inform</strong> interviewte Schulleiter Michael<br />
Schröter (MS) zum Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
der Schrenzerschule.<br />
<strong>inform</strong>: Bitte ergänzen Sie: Mein<br />
schönstes Schulerlebnis war ...<br />
MS: ... die Belehrung durch meine Klasse<br />
im Hafen von Portoferraio, als die Gruppe<br />
über einen Berg auf die schöne Strandseite<br />
wollte, wir aber zwei Gehbehinderte<br />
dabeihatten, denen ich deshalb anbot,<br />
im Hafen zu bleiben. Daraufhin sagte eine<br />
Schülerin: „Aber Sie wissen doch, wir<br />
lassen keinen zurück!“ Und auf meinen<br />
erstaunten Blick hin stellte sie klar: „Den<br />
leichteren der beiden tragen wir hinüber<br />
und den anderen Schüler setzen wir in<br />
den Rollstuhl und schieben.“ Es war ein<br />
beschwerlicher Weg, der aber alle mit<br />
Freude und Stolz erfüllte, als wir es dann<br />
auch wieder zurückgeschafft hatten.<br />
Wir haben es in hohem Maße erreicht,<br />
aufeinander aufzupassen!<br />
<strong>inform</strong>: Welche Bedeutung hat für Sie<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz?<br />
MS: Der Arbeits-und Gesundheitsschutz<br />
spielt eine große Rolle. Ziel ist es unter<br />
anderem, die Arbeitsplatzsituation an die<br />
Bedürfnisse der Lehrkräfte anzupassen.<br />
So können Arbeitsbelastungen reduziert<br />
und ein besseres Arbeitsklima geschaffen<br />
werden. Uns ist bewusst, dass die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung das Potential<br />
der Mitarbeiter optimal und längerfristig<br />
zu erhalten und zu fördern vermag. Dabei<br />
spielen vor allem ein gutes Betriebsklima<br />
und die Motivation der Beschäftigten eine<br />
36<br />
Schüler beim Experimentieren<br />
wichtige Rolle. Der Schulträger Wetteraukreis<br />
hat das Verwaltungsgebäude saniert<br />
und so umgebaut, dass für die Lehrkräfte<br />
genügend modern ausgestattete Arbeits-<br />
und Aufenthaltsräume entstanden sind.<br />
<strong>inform</strong>: Wie ist der Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
an Ihrer Schule organisiert?<br />
MS: Der Schulträger ist in diesen Fragen<br />
ansprechbar bzw. Initiator von Untersuchungen<br />
und Mängelbehebungen. Für die<br />
Schüler gibt es ein umfangreiches Präventionsprogramm<br />
sowie ein Interventionskonzept<br />
im Krisenfall (z. B. Klassenkonflikte,<br />
Mobbing, Drogenkonsum, Amoklauf-<br />
drohungen), das sofort einsetzbar ist.<br />
Die einzelnen Angebote („Schrenzerexpedition“,<br />
Teamentwicklungs- und Kommunikationsseminare,<br />
Streitschlichter, Trainingsraum,<br />
Bus-Scouts) sind Bestand-<br />
teile des Schulprogramms. Für Krisen aller<br />
Art gibt es die Anlaufstation „Sozialhäuschen“,<br />
in dem ein Team von Sozialpädagogen<br />
arbeitet.<br />
<strong>inform</strong>: Haben Sie ein Problem mit<br />
Gewalt an der Schule und was tun Sie<br />
ggf. dagegen?<br />
MS: Es kommt nur in Einzelfällen zu gewalttätigen<br />
Konflikten. Die Balance aus<br />
klaren Regeln (null-Toleranz bei Gewalt)<br />
und professionellen Hilfsangeboten erweist<br />
sich als sehr effektiv.<br />
<strong>inform</strong>: Wie würden Sie das Schulklima<br />
charakterisieren?<br />
MS: Die Untersuchung durch die Universität<br />
Gießen im Jahr 2000 zu den Themen<br />
Schulklima und Sozialkompetenz, Innovationsfähigkeit<br />
und Gewaltprävention<br />
zeigte auffallend positive Ergebnisse im<br />
Bereich „Gewalt an der Schrenzerschule“,<br />
die über dem Bundesdurchschnitt lagen.<br />
Diese Ergebnisse führten zu einer dauerhaften<br />
Kooperation mit der zentralen<br />
Koordinierungsstelle für Gewaltprävention<br />
in Wetzlar/Weilburg.