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Heinrich Groß – Heimatbilder und andere - Gemeinde Weimar

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ner Söhne ist zu erschließen, dass er etwa seit<br />

1618 mit Anna Eva 10 verheiratet war. In Oberweimar,<br />

wo er bereits am 20.10.1618 11 einen<br />

eigenen Hof besaß, hat er eine sehr angesehene<br />

Stellung eingenommen. Mehrfach machte ihn<br />

die <strong>Gemeinde</strong> zu ihrem Vertreter <strong>und</strong> Wortführer<br />

12 Da er nur bis 1647 13 nachzuweisen ist,<br />

muss er zwischen 1647 <strong>und</strong> 1655, dem Einsetzen<br />

des Totenbuches von Oberweimar, gestorben<br />

sein. Schon länger als Sohn Michaels ist<br />

Weigand bekannt. Nach den Angaben der Familiengeschichte<br />

ist er am 1.4.1606 geboren.<br />

Doch vermerkt das Witwen- <strong>und</strong> Waisenverzeichnis<br />

von 1629 8 , er sei 20 Jahre alt. Danach<br />

wäre er erst 1609 geboren. Ein weiterer Sohn<br />

Johann Michael ist nur aus dem Darmstädter<br />

Verzeichnis bekannt 8 . Schließlich lässt sich als<br />

des Sohn Michaels Andreas belegen. 1667 14<br />

nennt Christoph den Johannes zu Fronhausen<br />

seinen Vetter. Daraus ergibt sich, dass ihre<br />

Väter <strong>–</strong> Wolfgang <strong>und</strong> Andreas <strong>–</strong> Brüder waren.<br />

Da Andreas sich 1629/30 15 verheiratete,<br />

wird er um 1605 geboren sein. Er wurde der<br />

Gründer eines Fronhäuser Zweiges der Familie,<br />

der jedoch schon mit seinen Kindern ausstarb.<br />

Die Angaben der Familiengeschichte, dass<br />

sich bereits im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert ein Andreas<br />

Diefenbach in Fronhausen finde, sind irrig. Es<br />

handelt sich in Wirklichkeit in der angeführten<br />

Quelle um diesen Andreas. Für zwei Träger<br />

des Namens Diefenbach aus Oberhessen fehlen<br />

urk<strong>und</strong>liche Nachweise des Anschlusses. Dennoch<br />

dürfen diese <strong>–</strong> Nikolaus <strong>und</strong> Martin <strong>–</strong> mit<br />

großer Sicherheit als Söhne des Michael vermutet<br />

werden. Für die zweite Hälfte des 16.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts sind die sippenk<strong>und</strong>lichen Quellen<br />

in Oberhessen so gut, dass tatsächlich vorhandene<br />

Familien auch nachzuweisen sind.<br />

Aus dem Jahre 1568 16 , 1572 17 , 1592 18 liegen<br />

eingehende Bewohnerlisten eines jeden Dorfes<br />

vor. Zahlreiche Nachrichten aus Akten <strong>und</strong><br />

Urk<strong>und</strong>en können zur Ergänzung herangezogen<br />

werden. 19 In all diesen Quellen kommt vor<br />

1596 kein einziger Träger des Namens Diefenbach<br />

vor. Darum ist der Schluss zu ziehen,<br />

dass die Familie im Amt Marburg nicht alt<br />

ansässig war. Michael erscheint als ältester <strong>und</strong><br />

einziger Vertreter. Es muss darum richtig <strong>und</strong><br />

möglich sein, alle späteren Namensträger in<br />

Oberhessen auf ihn zurückzuführen. Von Nikolaus,<br />

der seit 1618 nachzuweisen ist, wird<br />

mehrfach gesagt, dass er aus Oberweimar<br />

stamme. 20 Die vorhandenen Quellen vermitteln<br />

ein sicheres Bild der damaligen Bewohner des<br />

Dorfes <strong>und</strong> weisen aus, dass als erster Diefen-<br />

14<br />

bach Michael 1610/11 hier seinen Wohnsitz<br />

aufschlug. Später ist allein sein Sohn Wolfgang<br />

in Oberweimar ansässig. Wenn also Nikolaus<br />

aus Oberweimar stammen soll, kann<br />

diese Angabe nur zutreffen, wenn er ein Sohn<br />

des Michael ist. Für diesen Schluss sprechen<br />

alle bekannten Nachrichten. Es erklärt, warum<br />

nirgends später der Vater des Nikolaus angegeben<br />

wird. Michael ist ja seit 1613 tot.<br />

Zugleich werden die Beziehungen zu Weigand<br />

erklärlich. Aus dem gleichen Gr<strong>und</strong>e ist Martin<br />

als Sohn des Michael zu betrachten, da er aus<br />

Oberweimar stammen soll 21 , muss Michael<br />

sein Vater gewesen sein. Beziehungen zu seinen<br />

Brüdern sind nachzuweisen. So ist z.B.<br />

1639 die Frau des Weigand Patin für seine<br />

Tochter Anna Maria. 22 Mit Wolfgang erscheint<br />

er zusammen in Zeugenlisten. 23 Nach seiner<br />

Heirat zu schließen, dürfte sein Geburtsjahr um<br />

1605 anzusetzen sein. Für die meisten seiner<br />

Kinder, die ihm in zwei Ehen geboren wurden,<br />

ist ein früher Tod anzunehmen, da sich über sie<br />

außer dem Taufeintrag keine weiteren Nachrichten<br />

- wie Konfirmation usw. - finden lassen.<br />

Ein genauer Nachweis lässt sich bei dem<br />

Fehlen des Marburger Totenbuches nicht führen.<br />

Von den späteren Generationen soll allein<br />

kurz auf die Schicksale der in Oberweimar<br />

wohnenden Linien eingegangen werden. 1639<br />

heiratet in Argenstein ein Johann Diefenbach,<br />

der aus Oberweimar stammt. 24 Bei einer Zeugenaussage<br />

vom 20.6.1661 25 gibt er an: über<br />

40 Jahre alt, der reichtum erstreckt sich nit<br />

hoch; ein ackermann, fahre mit einem pferdt...<br />

.,Mit Hilfe dieser Aussage ist er als ältester<br />

Sohn des Wolfgang zu erschließen. Mit seinen<br />

Kindern stirbt der von ihm gegründete Zweig<br />

wieder aus. Dagegen war dem zweiten Sohn<br />

Wolfgangs eine Nachkommenschaft beschieden,<br />

die noch heute blüht. Der Verfasser gehört<br />

zu ihr. Da mit den Jahren 1655/60 die ungewöhnlich<br />

gut geführten Kirchenbücher von<br />

Oberweimar einsetzen, sind die Angehörigen<br />

dieser Linie sicher zu erkennen; die Schreibweise<br />

des Namens ist von Beginn der Kirchenbücher<br />

an nahezu einheitlich Diefenbach. Doch<br />

beweist das gelegentliche Vorkommen eines<br />

zweiten f, dass dieses ebenso wie früher allein<br />

einer graphischen Modeerscheinung seine Existenz<br />

verdankt. Die Mitglieder der Familie<br />

wohnten in angesehener Stellung als kleinere<br />

Bauern in Oberweimar. Ihr Besitzstand wird<br />

bekannt aus katasterähnlichen Verzeichnissen<br />

von 1682 26 , ca.1740 27 , 1746. 28 Eine bruchstückhafte<br />

Karte von 1723 29 leistet wertvolle<br />

Dienste zur Lokalisierung der Gr<strong>und</strong>stücke.

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