22.05.2017 Aufrufe

Die Erleuchtung des Schattens von Moineddin Jablonski - Leseprobe

Leben, Lieben und Lachen eines Sufi des 20. Jahrhunderts - Das Buch bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben eines erleuchteten Mystikers, der im Westen geboren wurde. Es webt Autobiografie, Briefe, Gedichte, Artikel und Interviews ineinander. Es bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben eines erleuchteten Mystikers, der im Westen geboren wurde. Jablonski sah sich riesigen inneren und äußeren Herausforderungen gegenüber, als er sich bemühte, eine authentische, lebendige Sufitradition im Westen aufzubauen, die sich nicht auf Reichtum oder Familienvorrecht stützt. Mehr Infos: www.verlag-heilbronn.de

Leben, Lieben und Lachen eines Sufi des 20. Jahrhunderts - Das Buch bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben eines erleuchteten Mystikers, der im Westen geboren wurde. Es webt Autobiografie, Briefe, Gedichte, Artikel und Interviews ineinander. Es bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben eines erleuchteten Mystikers, der im Westen geboren wurde. Jablonski sah sich riesigen inneren und äußeren Herausforderungen gegenüber, als er sich bemühte, eine authentische, lebendige Sufitradition im Westen aufzubauen, die sich nicht auf Reichtum oder Familienvorrecht stützt.
Mehr Infos: www.verlag-heilbronn.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

– EINLEITUNG DES HERAUSGEBERS –<br />

einzugehen: hin zu mehr sozialer, Geschlechter- und ökologischer<br />

Gerechtigkeit. Zugleich wird die innere Führung, die er einzelnen<br />

Murids geben kann, stärker und stärker. In klassischen Sufi-Begriffen:<br />

Fana – Auslöschung – vermengt sich mit Baqa – volle Verwirklichung<br />

<strong>des</strong> eigenen Menschseins als Teil <strong>des</strong> „verborgenen Schatzes“, durch den<br />

Allah in jedem Augenblick neue Entdeckungen macht.<br />

In diesem Sinne kommen die Wirklichkeit der alten Sufi-<br />

Überlieferung und die Wahrheit <strong>des</strong> Lebens im Hier und Jetzt in seinem<br />

Leben zusammen.<br />

Wenn wir jetzt etwa 15 Jahre nach <strong>Moineddin</strong>s Tod zurückschauen,<br />

erscheint das, was er – in persönlicher und gemeinschaftlicher Hinsicht –<br />

geschaffen hat, sogar noch bedeutender. Der mystische Pfad der Sufis ist<br />

überall in seinem „Heimatland“ vom Islamismus der einen oder anderen<br />

Art bedroht. Sufi-Schreine, Bibliotheken und Dargahs (Grabstätten <strong>von</strong><br />

Heiligen) werden angegriffen und zerstört. Lebende Lehrer gehen in<br />

den Untergrund oder fliehen. Wie beim Tibetischen Buddhismus haben<br />

wir vielleicht schon den Punkt erreicht, wo authentischer Sufismus im<br />

Westen lebendig gehalten wird. Vielleicht kann er eines Tages <strong>von</strong> hier<br />

wieder an seinen Ursprung zurückkehren. Inshallah.<br />

<strong>Moineddin</strong> war mein persönlicher Wegbegleiter auf dem Sufi-<br />

Pfad, <strong>des</strong>halb kann kein Bild, das hier gezeigt wird, objektiv sein.<br />

Ich vertraue darauf, dass seine eigene Stimme klar durch jede falsche<br />

Note meinerseits hindurch klingt. <strong>Moineddin</strong> wollte mit <strong>Moineddin</strong><br />

angesprochen werden, nicht mit „Murshid“. Er schrieb den bekannten<br />

Satz: „Ich bin nicht Murshid, wir sind Murshid. Ich habe nicht alle<br />

Antworten. Vielleicht haben wir alle Antworten.“ Was mich am meisten<br />

bewegt hat beim Aufreihen der Gebetsperlen seines Lebens aus diesen<br />

Papieren, physisch und elektronisch, war seine unerbittliche Ehrlichkeit<br />

sich selbst gegenüber. Sogar wenn er mit seiner Ehrlichkeit falsch lag,<br />

war er so ehrlich, wie er nur sein konnte. Doch meistens, jedenfalls<br />

in Beziehung zu mir, als Murid, lag er richtig und bewahrte mich vor<br />

vielen, möglicherweise verhängnisvollen Schlaglöchern im Leben und<br />

führte mich auf Wege, die zwar auch noch ziemlich holprig waren, aber<br />

die keine Achse brechen würden.<br />

Ich dachte, ihn ganz gut zu kennen, doch mit der Unterstützung<br />

seiner anderen Freund/e/innen und Schüler/innen, die für dieses Projekt<br />

Briefe und E-Mails zur Verfügung gestellt haben, erkenne ich, dass ich<br />

ihn wohl nur ein wenig verstanden hatte. Sein eigenes Lebensmotto lässt<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!