04.06.2017 Aufrufe

Juni 2017

Printausgabe Juni 2017

Printausgabe Juni 2017

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TITELTHEMA<br />

XXX<br />

TITELTHEMA<br />

Alben, eine Live-DVD, drei Notenbücher, dazu weitere<br />

Bühnen- und Filmmusiken. Das alles brachte ihnen internationale<br />

Bekanntheit, ein treues Publikum und enge<br />

Verbindungen zu Musikern und Künstlern in aller Welt.<br />

Die 17 Hippies sind im besten Sinne<br />

„independent“<br />

Bei allen Umtriebigkeiten und der enormen künstlerischen<br />

Größe, die sie erreichten – ihre Homebase<br />

hatten und haben die – derzeit 13 – Musikerinnen und<br />

Musiker in einer Etage in der Kulturbrauerei, und das<br />

bis heute. Wobei sie in diesen Räumen nicht nur selbst<br />

gewachsen sondern in sie regelrecht hineingewachsen<br />

sind. Dort, wo früher Umkleiden und Duschen für<br />

Saisonarbeiter der Bierbrauerei waren, bauten, installierten<br />

und gestalteten sich die Musiker sukzessive<br />

Proberaum, Aufnahmestudio, Gemeinschaftsraum<br />

und Büro. In letzterem agieren sie mit ihrer Produktionsfirma<br />

und ihrem Musikverlag. Die 17 Hippies sind<br />

im besten Sinne „independent“, also von der Musikindustrie<br />

unabhängig : sie verlegen, vertreiben und<br />

vermarkten sich in Eigenregie. Lediglich für bestimmte<br />

Aufgaben, beispielsweise Booking, Promotion oder<br />

Tourmanagement, arbeitet die Band mit Externen,<br />

etwa mit Agenturen zusammen.<br />

Es hat sich also viel getan in den vergangenen 12 Jahren<br />

seit unserem letzten Gespräch. Diesmal empfängt<br />

mich Christopher Blenkinsop, einer der Gründer,<br />

der bis heute maßgeblich die Geschicke der Band<br />

lenkt, genauso offen und freundlich, sowie merklich<br />

entspannt. Wir nehmen Platz im ‚Wohnzimmer‘ des<br />

17 Hippies-Refugiums – so jedenfalls kommt mir der<br />

große Empfangsraum auf Anhieb vor. Hier kann man<br />

sich auf gemütlichen Sofas flezen, ein großer Tresen<br />

strahlt Versorgungsgastlichkeit aus. An den hohen<br />

Wänden hängen jede Menge alter und neuer Fotos,<br />

Plakate, Postkarten, Sticker und noch so manches<br />

mehr aus der Bandgeschichte, woran man ständig<br />

Blicke verliert – und wohinter man endlos viele Geschichten<br />

vermutet.<br />

„Firnis“ nennt Christopher es, wenn Räume auf diese<br />

Art immer und immer wieder neue, feine „Überzüge“<br />

erhalten, durch alles, was in ihnen entsteht, mit ihnen<br />

passiert. Das hinterlässt Spuren, die man sieht, wenn<br />

man genau hinsieht, und die man vielleicht sogar spürt,<br />

wenn man ihnen nachspürt. „Hier, in diesem Raum, in<br />

dem wir beide gerade sitzen, entstand 2001 die Musik<br />

für den Film ‚Halbe Treppe‘. Genau hier saßen wir<br />

zusammen, spielten, kreierten und nahmen die Musik<br />

auf.“ Bekanntermaßen war es der Film von Andreas<br />

Dresen, der Kritiker wie Publikum gleichermaßen verzückte,<br />

zu dem die 17 Hippies nicht nur die komplette<br />

Musik beisteuerten sondern in dem sie im doppelten<br />

Sinne mit-„spielten“. Ihre geradezu kongeniale musikalische<br />

„Hintermalung“ der Handlung – mit jeder<br />

weiteren Szene in dem zentralen Ort des Films, dem<br />

Imbiss auf der halben Treppe, kamen weitere Musiker,<br />

„Wow, jetzt können<br />

wir zu relativ<br />

geringen Umzugskosten<br />

eine neue<br />

Stadt entdecken“<br />

mehr Klang und mehr Dynamik hinzu – brachte der<br />

Band viel Sympathien und große Aufmerksamkeit.<br />

Zu diesem Zeitpunkt gibt es die 17 Hippies bereits<br />

über fünf Jahre, und sie haben sich zumindest in Berlin<br />

schon einen Namen gemacht, mit unglaublich vielen<br />

Konzerten, aber auch mit kooperativen Musik- und<br />

Kulturveranstaltungen. Während dieser Jahre ergibt<br />

sich dann auch der Bezug<br />

zur Kulturbrauerei,<br />

erzählt Blenkinsop : „Wir,<br />

also die ersten Mitglieder<br />

der Band, gehörten<br />

damals zu den Leuten<br />

aus Westberlin, die sich<br />

nach der Wende sagten,<br />

‚Wow, jetzt können wir<br />

zu relativ geringen Umzugskosten eine neue Stadt<br />

entdecken‘, nämlich Ostberlin. Also zogen einige von<br />

uns in diese Gegend hier, mehr oder weniger zufällig<br />

ziemlich nah beieinander, in fußläufigen Entfernungen.<br />

Und dann lernte ich hier auf dem Gelände die Leute<br />

vom Musikszene e.V. kennen, die mit viel Kraft und<br />

ABM-Stellen enorm was auf die Beine stellten. Trotz<br />

der Bemühungen standen hier aber wahnsinnig viele<br />

Räume leer, es war ja noch vor dem großen Umbau.“<br />

Daraus ergeben sich für viele Kulturschaffende zahlreiche<br />

Möglichkeiten, die zwar nicht immer ohne<br />

Herausforderungen waren, aber die verlockenden und<br />

vielzitierten ‚Freiräume‘ bieten.<br />

Sommer<br />

SUMMER SPECIALS IN<br />

DER KULTURBRAUEREI<br />

04.06.–24.09.<br />

Open Air, Streetfood Market, Kesselhaus<br />

acoustics, PopKultur-Festival, Salsa, NRJ<br />

Music Tour, Comedy & Straßen-Kunst, Mississippi<br />

Blues & BBQ, Berlin on Bike, Guided<br />

Tours, Kinderfest, Féte de la Musique, Lange<br />

Nacht der Museen, Swing/Tango u.v. m.<br />

32<br />

KULTURBRAUEREI | SCHÖNHAUSER ALLEE 36 | 10435 BERLIN<br />

U2 EBERSWALDER STRASSE | INFOS: 030 – 44 3533<br />

21 70<br />

TICKETS: 030 – 44 31 51 00 | WWW.KULTURBRAUEREI.DE

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!