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Mein Viertel<br />

DAS KLISCHEE<br />

mit dem Klischee<br />

mein<br />

Stadtteilmagazin<br />

4<br />

Fotowettbewerb<br />

mein<br />

S t a d t t e i l m a g a z i n<br />

4<br />

Zeig` Dein Viertel<br />

Prenzlauer Berg<br />

Einsendeschluss ist der 20. Juli <strong>2017</strong>.<br />

Gewonnen hat, wer am Stichtag, den<br />

15. August <strong>2017</strong>, die meisten Stimmen auf<br />

sich versammelt hat.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine<br />

Barauszahlung möglich.<br />

Es dürfte wenige Stadtteile auf der Welt geben,<br />

zu denen wirklich jeder glaubt, etwas zu sagen<br />

zu haben. Eines nur ist sicher : Prenzlauer Berg<br />

liegt in der Liste der klischeebeladenen Kieze<br />

sehr weit vorne. Vermutlich können Menschen in<br />

München, Paris und Peking aus dem Stand fröhlich<br />

drei Klischees aufzählen die auf Prenzlauer Berg<br />

zutreffen sollen. Klischees sind nicht unbedingt<br />

etwas Schlechtes. Sie helfen uns, wie alle anderen<br />

Vorurteile, die Dinge zu ordnen, bevor wir sie<br />

uns genauer ansehen und die Klischees vielleicht<br />

widerlegen, hinterfragen oder bestätigt sehen.<br />

Genau darum soll es in dieser Serie gehen : Prenzlauer<br />

Berg-Klischees und was wir wirklich davon zu<br />

halten haben. Heute : das Frühstück<br />

Text: Carola Dorner<br />

Frühstücke wie ein Kaiser<br />

Am besten den ganzen Tag lang<br />

60<br />

Eines Nachmittags saß ich in einem Café an der Zionskirche<br />

und aß einen Toast mit Avocado. Neben mir<br />

hörte ich eine Frau telefonieren. „Ich bin in einem Café<br />

und stell dir vor, hier gibt es den ganzen Tag Frühstück !“<br />

Wahnsinn. Fast blieb mir ein Krümel im Hals stecken.<br />

Was, um Himmels Willen, war an dem Frühstück so unglaublich<br />

berichtenswert ? Ich war selbst noch nicht sehr<br />

lange Berliner, hatte mir aber schon die Abgeklärtheit<br />

angelegt, die dem Zugezogenen dieses gewisse fast-einheimische<br />

Flair verleiht. Warum sollten wir nicht den<br />

ganzen Tag frühstücken ? Das war doch nicht abgefahren,<br />

sondern schlicht und einfach praktisch. Nicht jeder<br />

mag zur Mittagszeit Königsberger Klopse oder Fenchelsuppe.<br />

Ich zum Beispiel sinke nach warmen Mittagessen<br />

in ein ausgesprochen unproduktives Verdauungskoma,<br />

dass ich mir als Freiberufler überhaupt nicht leisten<br />

kann. Nachmittags ein Stücken Torte ist auch nicht<br />

so meins. Dafür kann ich zwischen elf und vier ganz<br />

hervorragend etwas von der Frühstückskarte snacken.<br />

Croissant oder Avocadotoast zum Beispiel. Großartig.<br />

Danach geht es fröhlich zurück ans Werk. Auch wenn<br />

ich mich mit Freunden treffe, ist frühstücken im Zweifel<br />

doch immer eine Möglichkeit. Entweder der andere ist<br />

eh gerade erst aus dem Berghain gekrochen und braucht<br />

etwas Ordentliches für den Kreislauf, oder wir treffen<br />

uns zum Kaffee und genehmigen uns schlicht eine nette<br />

Kleinigkeit von der Frühstückskarte. Dass es tatsächlich<br />

zu den Haupteigenschaften der Prenzlauer Berg-Cafés<br />

gehört, Frühstück anzubieten bis der Letzte das Licht<br />

ausmacht, war mir überhaupt nicht bewusst. Ich dachte,<br />

das sei hauptstadt-typisch. Bis ich letzten Winter mit<br />

einer Freundin im Tiergarten unterwegs war. Wir fanden<br />

ein Café und freuten uns auf etwas Warmes. Die Eierkuchen<br />

mit Vanillequark schienen perfekt. Bis wir das<br />

Sternchen auf der Speisekarte sahen : Frühstück nur bis<br />

14 Uhr. Es war drei. Wir hatten also die Auswahl zwischen<br />

Königsberger Klopsen und Torte. „Typisch Westen<br />

!“ motzte meine Freundin und sie hatte Recht. Als<br />

wir zwei Stunden später über den Helmholzplatz liefen,<br />

gab es selbstverständlich überall Frühstück. Woran liegt<br />

das eigentlich ? Sind Prenzlauerbergbewohner notorische<br />

Spätaufsteher ? Ne. Sie lassen sich nur nicht gerne<br />

vorschreiben, wann die ideale Zeit zum Frühstücken ist.<br />

Sie frühstücken sich eben gerne den ganzen Tag durch<br />

die Cafés : hier ein Müsli, dort ein Brötchen, dazu ein<br />

Latte Macchiato. Aber da wären wir schon beim nächsten<br />

Klischee. Das kommt im nächsten Monat dran.<br />

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