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38 duisport Magazin 3/2008 KULTOUR Karl Jarres<br />
Vom Kaiserreich bis zum Beginn des<br />
Wirtschaftswunders –<br />
das bewegte Leben von Karl Jarres<br />
„Kein Duisburger Politiker brachte es zu einer vergleichbaren Karriere: Reichsinnenminister, Vizekanzler, Kandidat für das Amt<br />
des Reichspräsidenten“, so würdigte Altoberbürgermeister Josef Krings einmal Dr. Karl Jarres, den wir Ihnen diesmal in<br />
unserer Serie „Bedeutende Duisburger“ vorstellen.<br />
(frön) Mit einem Festmahl in der Städtischen<br />
Tonhalle wurde Karl Jarres am<br />
3. Juli 1914 als Oberbürgermeister eingeführt.<br />
Bis Mai 1933 blieb er – abgesehen<br />
von einem 15-monatigen Abstecher in die<br />
nationale Politik – im Amt. Jarres, am<br />
21. September 1874 als zweites von fünf<br />
Kindern einer begüterten Kaufmannsfamilie<br />
in Remscheid geboren, verfolgte zielstrebig<br />
die kommunale Laufbahn. Er absolvierte<br />
sein Jura-Studium in London, Paris,<br />
Bonn und Berlin. Seine erste Station war<br />
1901 Düren, wo er als Stadtassessor und<br />
als Stadtbeigeordneter wirkte. Im gleichen<br />
Jahr heiratete er die Fabrikantentochter<br />
Freya Schüll, gemeinsam hatten sie später<br />
zwei Töchter. 1907 wechselte Jarres als<br />
Stadtbeigeordneter nach Köln, bevor er<br />
1910 als Oberbürgermeister in seine<br />
Geburtsstadt zurückging. 1914 folgte die<br />
Wahl als Oberbürgermeister der Stadt<br />
Duisburg – ein Amt, das er als seine<br />
Lebensaufgabe betrachtete; und in dem er<br />
nach der damaligen kommunalen Verfassung<br />
oberster Verwaltungschef und Vorsitzender<br />
des Rates in einer Person war.<br />
In der Tradition Bismarcks<br />
Gleichzeitig wirkte Jarres zwischen 1919<br />
und 1933 als Präsident des Rheinischen<br />
Provinziallandtages und im engeren Vorstand<br />
des Deutschen Städtetages. Dem<br />
Preußischen Herrenhaus, dem Oberhaus