Gesundheitsstandort_Oldenburg_Internet
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DIE VERSORGUNGSKETTE: Ambulanter und stationärer Hospizdienst<br />
Ziel der Mitarbeiter. „Es geht nicht um<br />
eine Verlängerung der Lebenszeit“,<br />
macht der Geschäftsführer deutlich.<br />
„Wir stellen die individuellen Wünsche<br />
der Betroffenen in den Mittelpunkt und<br />
versuchen, ihnen einen vollkommen normalen<br />
Tagesablauf mit bester medizinischer<br />
und pflegerischer Betreuung zu ermöglichen.<br />
Selbstverständlich gehören<br />
dazu Höhen und Tiefen, aber wir sind<br />
stets bemüht, die Bewohner und auch<br />
ihre Angehörigen und Freunde emotional<br />
zu stärken.“<br />
Im Hospiz St. Peter geht es nicht darum,<br />
ausschließlich auf die Defizite der Bewoh -<br />
ner zu blicken, sondern darum, den Blick<br />
auf die Dinge zu lenken, die Lebensqualität<br />
schaffen oder erhalten. Selbstverständlich<br />
beinhaltet dies aber trotz allem<br />
eine hochprofessionelle pflegerische und<br />
ärztliche Betreuung. Oft sind es Dinge des<br />
täglichen Lebens, die in den zurückliegen -<br />
den Tagen und Wochen in den Familien zu<br />
kurz gekommen sind. Im Hospiz können<br />
Angehörige wieder Angehörige und die er -<br />
krankten Menschen mehr als ein Patient<br />
mit einer einschränkenden Diagnose sein.<br />
Es geht also nicht um eine Klassifizierung<br />
wie gesund oder krank, es geht um ein<br />
anderes Wertesystem, das im Hospiz St.<br />
Peter gelebt wird. Hier sagt der Bewohner,<br />
was ihm gut tut und die Mitarbeiter<br />
unterstützen ihn darin. Neben der Pro -<br />
fessionalität des ge samten Teams stehen<br />
Normalität und Bodenständigkeit, gepaart<br />
mit Menschenverstand, im Vordergrund.<br />
Entsprechend ist die Atmosphäre.<br />
„Viele Bewohner und ihre Angehörigen<br />
haben uns gesagt, dass sie sich das Hospiz<br />
ganz anders vorgestellt haben“, berichtet<br />
Andreas Wagner. Tatsächlich erinnert<br />
hier nichts an ein Krankenhaus oder<br />
Pflegeheim.<br />
Im Hospiz St. Peter erinnert nichts an ein Krankenhaus oder Pflegeheim. Dies ist ein<br />
wichtiger Teil seiner Philosophie bei der Begleitung von Sterbenden.<br />
Täglich bekommt das Haus Anfragen<br />
nach freien Plätzen. Oftmals stellt sich<br />
heraus, dass das Hospiz noch nicht die<br />
richtige Adresse ist oder gute Alternativen<br />
existieren. Deshalb ist das Haus Teil<br />
eines sehr gut funktionierenden Netzwerkes<br />
mit zahlreichen anderen Einrichtungen,<br />
die sich um kranke Menschen<br />
kümmern. „Ich informiere die Menschen<br />
darüber, was im Moment sinnvoll sein<br />
könnte und an wen sie sich wenden können.<br />
Umgekehrt tun das die Kolleginnen<br />
und Kollegen des Netzwerkes auch. Das<br />
hilft allen Beteiligten und den Familien<br />
werden Möglichkeiten aufgezeigt, einen<br />
existierenden Wunsch nach einer häus -<br />
lichen Begleitung umzusetzen“, sagt<br />
Andreas Wagner.<br />
Durchschnittlich 21 Tage verbringen die<br />
Bewohner im Hospiz St. Peter. Manch<br />
einer bleibt nur wenige Tage, andere<br />
Monate. Wichtig ist, miteinander in Kontakt<br />
zu sein, Gespräche zu führen, zu be -<br />
raten, aufzuklären oder einfach zusammen<br />
zu lachen und auch zu weinen. Angehörigen,<br />
die irgendwann zurückbleiben,<br />
bietet das Haus zahlreiche Angebote der<br />
Trauerbegleitung an. Hierzu gibt das Hospiz<br />
gern Auskunft und informiert über<br />
offene und geschlossene Gruppen, Workshop-Angebote<br />
und Einzelbegleitung.<br />
„Wir lassen niemanden allein. Und so<br />
sind diese Angebote nicht nur für Menschen,<br />
die Angehörige im Hospiz verloren<br />
haben, sondern für jeden, der Unter -<br />
stützung und Begleitung wünscht“, sagt<br />
der Geschäftsführer abschließend.<br />
INFO<br />
Hospiz St. Peter<br />
Georgstraße 23<br />
26121 <strong>Oldenburg</strong><br />
Tel. 0441 999209-0<br />
www.hospiz-oldenburg.de<br />
Foto: Hospiz St. Peter<br />
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