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Kindernothilfe-Magazin 4/2010 (4 MB)

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Seite 26<br />

RADIOSCHULEN > KINDERNOTHILFE MAGAZIN > 4/<strong>2010</strong><br />

aber auch zum Schutz vor Erosion. Sie erfahren, wann und wie<br />

welches Gemüse gesät wird, wie sie einen Komposthaufen<br />

anlegen und Agrarprodukte konservieren können. Ganz wichtig<br />

sind auch Ernährungstipps, die sie im Radio-Unterricht bekommen:<br />

Welche Pflanzen kostengünstig sind, vielleicht sogar<br />

wild wachsen und gleichzeitig nährstoff- und vitaminreich sind.<br />

Dies ist ein besonderes Steckenpferd von Father Thadeusz. Der<br />

Priester probiert schon mal hier und da ein paar Unkraut-Blätter,<br />

um zu sehen, ob sie schmecken und ihm auch bekommen. Ist<br />

das der Fall, schickt er sie an die Universität in Lusaka und lässt<br />

sie auf ihren Nährstoff-Gehalt untersuchen.<br />

Der Moringa-Baum ist in den Schulgärten sehr beliebt. Er wächst<br />

in Sambia wild, sein Samen muss nicht extra gekauft werden.<br />

Und seine Blätter sind ein Kraftpaket an Vitaminen und<br />

Nährstoffen, die Menschen und Tiere brauchen. Außerdem lässt<br />

sich von der Wurzel bis zur Frucht fast alles verwerten. Da die<br />

Ernten durch die neuen Methoden ertragreicher ausfallen,<br />

lernen die Kinder, wie sie Obst und Gemüse haltbar machen<br />

können, um Vorräte für Dürreperioden anzulegen. Dafür hat die<br />

Chikuni-Mission die Schulgärten mit Solartrocknern ausgestattet:<br />

Mangos, Zitronengras, Okraschoten und Moringa-Blätter<br />

werden für den Eigenbedarf und den Verkauf getrocknet.<br />

Ehepaar Spoddig reist seit 20 Jahren nach Sambia. Seit 2008<br />

engagieren sie sich für <strong>Kindernothilfe</strong>-Projekte im Land. Fotograf<br />

Harald Spoddig hält die Arbeit des Projekts in Bildern fest<br />

und überlässt sie der <strong>Kindernothilfe</strong> zur kostenlosen Nutzung.<br />

Bei Vorträgen über seine Reisen ruft er auch zu Spenden auf;<br />

zurzeit plant er eine Sambia-Ausstellung, auf seiner Website<br />

zeigt eine Bildergalerie das Chikuni-Projekt.„Wir haben dort so<br />

viel Gutes erlebt, wir wollten einfach etwas zurückgeben.“<br />

Der Projekt-Ansatz, Kinder als aktive Persönlichkeiten zu respektieren,<br />

hat das Ehepaar beeindruckt, und während sie erzählen,<br />

spürt man ihre eigene Begeisterung über das, was sie<br />

gesehen haben: „Die Kinder stehen voll und ganz hinter dem<br />

Projekt“, so Harald Spoddig. „Sie wissen: Was wir hier lernen,<br />

bringt uns weiter, wir haben selbst etwas davon. Denn wenn<br />

wir so weitermachen wie unsere Eltern,werden wir irgendwann<br />

nichts mehr zu essen haben. Und dass sie ihren Eltern etwas<br />

beibringen können, was dann auch funktioniert, macht sie<br />

richtig stolz!“ DieVerwaltung der Schulgärten und der Brunnenanlagen<br />

liegt fest in Kinderhand. Sie bestimmen, ob und wann<br />

sie Unterstützung von Erwachsenen brauchen. Sie entscheiden<br />

auch mit, wie und wo die landwirtschaftlichen Produkte vermarktet<br />

werden. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein und ihr<br />

Verantwortungsbewusstsein. Der Verkaufserlös wird geteilt: Ein<br />

Teil fließt zurück in den Betrieb der Schulgärten – wobei auch<br />

hier die Kinder mitreden, was dafür angeschafft wird. Der Rest<br />

wird gespart für die Ausbildung von Schülern, die später eine<br />

weiterführende Schule besuchen möchten.<br />

Einer dieser Kandidaten ist Protecious Mapanza. Er weiß schon<br />

heute:„Ich werde später Öko-Bauer.“<br />

Bildergalerie: � www.spoddig.de<br />

Gunhild Aiyub, Redakteurin, Gunhild.Aiyub@knh.de

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