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Kindernothilfe-Magazin 4/2010 (4 MB)

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Foto: <strong>Kindernothilfe</strong><br />

Seite 8 PAKISTAN > KINDERNOTHILFE MAGAZIN > 4/<strong>2010</strong><br />

Das Haus der Hussains steht noch, viel mehr ist ihnen nicht geblieben.<br />

Euro, die normalerweise jährlich für Projekte in Pakistan zur<br />

Verfügung stehen.„Jetzt geht es darum, das Geld nicht einfach<br />

zu verteilen, sondern es so auszugeben, dass es langfristige<br />

Wirkung hat“, sagt Stückrath. Um der Bildungsnot und somit<br />

auch der enormen Armut entgegenzuwirken, sollen Schulgebäude<br />

repariert werden und aus einigen Kinderzentren<br />

Dorfschulen entstehen. „Dabei wollen wir auch die Eltern mit<br />

ins Boot holen und sie dafür sensibilisieren, wie wichtig es ist,<br />

ihren Söhnen und Töchtern Schulunterricht zu ermöglichen.“<br />

Nur wenige hundert Meter vom Büro des Riverside Projects<br />

entfernt zieht sich eine bitterarme Wohngegend am Indus<br />

entlang. Hier lebt Wazira Hussain, 26, mit ihrem Mann Fida,<br />

ihren Söhnen Sudhir, 7, Munir, 5, und ihrer Tochter Rani, 1. Im<br />

Gegensatz zur Familie Ali haben die Hussains ihr Haus nach der<br />

Flut nicht dauerhaft verlassen. Fida Hussain ist Fuhrmann, er<br />

besitzt ein Holzboot, mit dem er Obst, Gemüse und Holz zu den<br />

Märkten bringt. „Darauf haben wir unsere Sachen und uns<br />

selbst in Sicherheit gebracht, als das Wasser kam“, sagt Wazira.<br />

„Als es wieder abfloss, sind wir zurückgekommen.“ Vieles von<br />

ihrem Hab und Gut konnten sie nicht mehr retten.<br />

Aber waren sie nicht vorgewarnt vor der Flut? Hatte die<br />

Katastrophe nicht weit weg, fast tausend Kilometer weiter im<br />

Norden, ihren Anfang genommen, dort noch überraschend, und<br />

hatten nicht Fernseh- und Radiosender und Zeitungen über die<br />

herannahenden Wassermassen berichtet? Wazira lächelt, sie<br />

schüttelt den Kopf. „Ach, wir haben doch unser ganzes Leben<br />

am Fluss verbracht“, sagt sie und seufzt. „Wie oft haben wir in<br />

all den Jahren schon in unserem Haus bis zu den Fußknöcheln<br />

im Wasser gestanden! Deshalb haben wir nicht glauben wollen,<br />

dass es diesmal anders sein könnte.“ Diesmal, sagt Riverside-<br />

Project-Chef Munawar Gill, hätten die Gebäude entlang des<br />

Flusses komplett unter Wasser gestanden. „Manche Häuser<br />

wurden zerstört, deren Bewohner leben jetzt auf der Straße. Es<br />

ist ein Wunder, dass hier niemand ums Leben gekommen ist.“<br />

Hasnain Kazim, Der Spiegel, Südasien-Korrespondent<br />

redaktion@knh.de<br />

Weitere Informationen:<br />

� www.kindernothilfe.de/flut_in_pakistan<br />

Ein Junge in einem Kinderzentrum hat Fieber. Die Betreuerin hat ihn auf einen Tisch gelegt, ein anderer Helfer holt Medikamente.

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