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ego Magazin Bitburg Südeifel Ausgabe 25

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Torsten<br />

Hauer<br />

Unser Gerd<br />

Susi<br />

Manns<br />

: Inspiration für viele Jugendliche über vier Generationen<br />

hinweg. Gerd Wanken übergibt am 1.8.2017 die Leitung<br />

des „Haus der Jugend“ in <strong>Bitburg</strong> weiter an Torsten Hauer.<br />

Gerd Wanken<br />

w Stefan Bohl I Archiv Haus der Jugend, Stephan Garçon<br />

Aktionen im Haus der Jugend!<br />

Jugend- und Behindertenarbeit: Jugendbistro,<br />

Jugenddisco, Nikolausaktion, Filmclub,<br />

Jugendkappensitzung, Konzerte, Kindertreff,<br />

Jugendtreff, Talentschuppen, Jugendfreizeiten,<br />

Ferienzeltlager in Mauel, Youngster-<br />

Treff, Theater-AG, Foto-AG, Presse-AG, Das Theaterstück<br />

„Paul“, Fitness-AG, das Fitnessstudio<br />

„Folterkammer“, die Tanz-AG, die Schulbuchbörse,<br />

Tischtennis-AG, FuSSball-AG, die<br />

Kegelbahn, Kulturkeller-AG, Elektronik-AG,<br />

Teenie-AG, Internet-Café, die Jugendtage, die<br />

Kindertage, die Tauch –AG, Weltmeister im Unterwasserdreiradfahren,<br />

Skifreizeiten, die<br />

Rollenspiel-AG, Segelfreizeiten, die <strong>Bitburg</strong>er<br />

Blade-Night, das KinderMusical „Der Regenbogenfisch“,<br />

die Medien-AG, Kooperationen<br />

mit Ganztags- und Grundschulen, der Kinderzirkus<br />

„Zappzarap“ und viele mehr.<br />

Seit 38 Jahren (1979-2017) leitet Gerd<br />

Wanken das „Haus der Jugend“ in <strong>Bitburg</strong><br />

und damit ist seine Amtszeit zwei<br />

Jahre länger als die bekannten Räumlichkeiten<br />

alt sind. Die Initialzündung<br />

für das HDJ war am 1. August 1973. An<br />

diesem Tag beschäftigte sich der Kulturund<br />

Jugendausschuss der Stadt <strong>Bitburg</strong><br />

zum ersten Mal mit der Frage eines Jugendzentrums<br />

in <strong>Bitburg</strong>. Mittendrin in<br />

der Diskussion: Unser Gerd - damals ehrenamtlicher<br />

Leiter des BCJ, dem „Bund<br />

Christlicher Jugendgruppen“ <strong>Bitburg</strong>.<br />

Zu dieser Zeit studierte er an der KFH<br />

in Köln, seinen Abschluss als Freizeitpädagoge<br />

machte er in Bonn.<br />

Durch sein Studium und die Erfahrung<br />

im BCJ hatte Gerd schon eine recht genaue<br />

Vision vom kommenden Jugendzentrum.<br />

Trotz vieler Diskussionen<br />

über Sinn, Unsinn und angeblicher Gefahren<br />

eines solch offenem Jugendzentrums,<br />

fand Gerd begeisterte Mitstreiter<br />

für seine Visionen. Darunter waren viele<br />

Privatpersonen, die politischen Gruppierungen<br />

im Stadtrat und ganz besonders<br />

der damalige Jugendseelsorger<br />

Pastor Franz Rudolf Müller. „Ohne Pastor<br />

Müller und seinen unermüdlichen<br />

Einsatz für die Jugend in der Öffentlichkeit<br />

und beim Bistum wären wir nicht<br />

so weit gekommen. Er hat mich für die<br />

Arbeit mit den Jugendlichen begeistert<br />

und gefördert. Dafür bin ich ihm sehr<br />

dankbar“, berichtet Gerd.<br />

Ein sehr wichtiger und ergreifender<br />

Moment war 1977, als Generalvikar Dr.<br />

Linus Hofmann im Rathaus verkündete<br />

„Wir bauen ein Jugendzentrum, egal<br />

wer sich noch beteiligt“. „In diesem<br />

Moment hatten alle beteiligten Hühnerhaut“,<br />

erinnert sich Gerd. Gleich darauf<br />

gründete sich die „Initiativgruppe<br />

Haus der Jugend“. „Wir waren viele und<br />

wollten nicht warten, bis die Bürokratiemühlen<br />

fertig gemahlen hatten, sondern<br />

gleich loslegen. Sogar ein Motorradclub,<br />

die „Dukes“ halfen mit“, so Gerd.<br />

Freizeitangebote entstehen, der erste offene<br />

Jugendtreff, die Teestube „Talk Inn“,<br />

eröffnet im Jugendheim Liebfrauen.<br />

Um diese Arbeit zu organisieren und<br />

Vorbereitungen für das neue HDJ zu<br />

treffen, wird Gerd bereits 1979 als der<br />

erste Festangestellte verpflichtet. Im Mai<br />

1980 ist es dann soweit: Die Umbauarbeiten<br />

am Jugendheim Liebfrauen zum<br />

„Haus der Jugend“ beginnen. Für die<br />

Übergangszeit zieht die „Initiativgruppe<br />

Haus der Jugend“ mit ihren Angeboten<br />

in die Alte Molkerei. Das erste Hausparlament<br />

entsteht und arbeitet intensiv<br />

an der Konzeption des neuen HDJ. Am<br />

30. August 1981, 8 Jahre nach der ersten<br />

Eingabe im Rathaus, wird das „Haus der<br />

Jugend“ in die Hand der Jugendlichen<br />

und dem ersten Hausmeister Willi Pax<br />

übergeben.<br />

Das HDJ ist nun seit 36 Jahren zweite<br />

Heimat vieler Jugendlicher, aber auch<br />

Brutstätte vieler erfolgreicher Aktionen<br />

(siehe Liste). Eine Besonderheit ist die<br />

BAG, die - so Gerd - „eher aus Zufall“<br />

entstanden ist: „1981 wurde von den<br />

Vereinten Nationen zum Jahr der Behinderten<br />

auserwählt und das HDJ<br />

sollte sich mit Aktionen daran beteiligen.<br />

Wir haben abgelehnt. Wir wollten<br />

nicht schon wieder eine einmalige Aktion<br />

unterstützen, die danach wie eine<br />

Seifenblase platzt. In einer lebhaften<br />

Diskussion lieferte dann der Leiter der<br />

Kulturgemeinschaft, Werner Pies, mit<br />

den historisch einfachen Worten: „Dann<br />

macht danach doch einfach weiter“, die<br />

Lösung. „Die AG zur Integration Jugendlicher<br />

mit Behinderung, kurz BAG entstand“,<br />

lacht Gerd. „Das HDJ hat heute<br />

186 ehrenamtliche Helfer und 11 Mitarbeiter<br />

und ist aus der Stadt nicht mehr<br />

weg zu denken. Wenn Sie sich einmal<br />

fragen, was mit Ihrer Kirchensteuer passiert,<br />

dann denken Sie an unser Haus<br />

der Jugend in <strong>Bitburg</strong>. Es wird von der<br />

Stadt <strong>Bitburg</strong> unterstützt, doch hauptsächlich<br />

vom Bistum getragen und das<br />

als offenes Haus für alle Konfessionen<br />

mit christlichen Werten, aber ohne<br />

missionieren zu wollen“, betont Gerd.<br />

Auf die Frage, wie es mit dem HDJ weiter<br />

geht: „Zuerst einmal bin ich froh,<br />

dass ich so lange einen so tollen Job haben<br />

durfte und dabei immer von einem<br />

top Team begleitet wurde. Jetzt werde<br />

ich aus gesundheitlichen Gründen mit<br />

63 etwas früher aufhören. Die Leitung<br />

übergebe ich an Torsten Hauer. Er ist<br />

nun schon 17 Jahre mit dabei, er hat die<br />

Erfahrung um das gesamte Haus und<br />

wird von Susi Manns, dem gesamten<br />

Team und den Ehrenamtlichen unterstützt.<br />

Das sind beste Voraussetzungen.<br />

Nach Jahren mit vielen durchgearbeiteten<br />

Abenden und Wochenenden, an<br />

denen auch Gerds Frau Anita und die<br />

Söhne Stefan und Markus sich tatkräftig<br />

beteiligt haben, geht Gerd Wanken nun<br />

in den Ruhestand. Auf die Frage, was er<br />

dann vor hat, antwortet er kurz: „Unser<br />

Campingbus wartet darauf, die Welt zu<br />

sehen und wenn er genug gesehen hat,<br />

überlege ich mir in Ruhe, wo ich mich<br />

noch einbringen möchte.“<br />

Ein persönliches Wort: Als Jugendlicher<br />

war ich bei den ersten Stunden in der<br />

Teestube und bei vielen Aktionen des<br />

HDJ dabei. Damals bedeutete Integration<br />

fast schon, Hauptschüler, Realschüler<br />

und Gymnasiasten in einem Raum zu<br />

versammeln, was übrigens nicht einfach<br />

war. Später durfte ich aktiv im Bistro<br />

und als Hausmeistervertreter mitarbeiten.<br />

Meine Kinder haben bei euch an Jugendfreizeiten<br />

teilgenommen. Ich möchte<br />

Dir, ich denke auch im Namen vieler<br />

HDJ-Freunde, für viele tolle Erfahrungen<br />

danken und dafür, dass Du viele von uns<br />

auch etwas in die richtige Richtung geschubst<br />

hast. Danke Gerd! •<br />

Stefan Bohl<br />

<strong>ego</strong> N°<strong>25</strong>/2017 Gerd Wanken 29

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