einigkeit 02/2017
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BRANCHE<br />
Die 50 Meter lange Backlinie läuft in drei Schichten an sieben Tagen der Woche. 200 Drei-Meter-Stangenbrote werden pro Stunde vollautomatisch geschnitten und<br />
verpackt. Die Teigzufuhr wird mit Sensoren gesteuert. Der Mensch überwacht den Prozess.<br />
So war beispielsweise 2009 die Lieken AG der umsatzstärkste<br />
Liefergroßbäcker in Deutschland. Seither<br />
schrumpfte der Umsatz um etwa ein Viertel von 953 Mio.<br />
auf 700 Mio. Euro in 2015. Im selben Zeitraum konnte<br />
Harry-Brot die Umsätze um 46 Prozent steigern und so<br />
die Marktführerschaft von Lieken übernehmen.<br />
Auf Platz drei liegt Aryzta Bakeries Deutschland und<br />
auch die Unternehmen Glockenbrot, Kronenbrot und<br />
Mestemacher konnten seit 2009 Umsatzzuwächse erwirtschaften.<br />
» Damit die Maschinen die<br />
Menschen nicht überholen, ist es<br />
möglich, das ‚Harry-Zertifikat‘ zu<br />
erwerben.«<br />
Norbert Schrader,<br />
Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
gisch die Produktauswahl optimierte und insbesondere<br />
in den Wachstumsmarkt der Bake-off-Produkte investierte.<br />
Zweitens nahm Harry-Brot den intensiven Preisund<br />
Wettbewerbsdruck an und investierte kontinuierlich<br />
in Personal, Produktionsanlagen und -technologie.<br />
Zu Besuch bei Harry-Brot<br />
Im Werk Soltau, das 2009 in Betrieb gegangen ist, ist die<br />
Arbeit der Zukunft schon Gegenwart. Hier wird Brot am<br />
Computer gebacken. Keine der Zutaten werden mit der<br />
Hand zugeführt, alle Prozesse werden zentral gesteuert.<br />
Sensoren regeln die Teigzufuhr. Der Mensch überwacht<br />
nur noch. Selbst in der Verpackung legen Roboterarme<br />
das geschnittene und abgepackte Brot in die Transportkartons.<br />
Geplant ist, den Standort Soltau mit seinen zwei<br />
Werken „warm“ und „Tiefkühl“ bis Ende des Jahres weiter<br />
auszubauen und die Beschäftigung von 370 auf 400<br />
aufzustocken.<br />
In der Schaltwarte gibt Thomas Hewekerl, stellvertretender<br />
Schichtführer, die Taktung vor.<br />
Fort- und Weiterbildung hat einen hohen Stellenwert. 90<br />
Prozent der im Werk Beschäftigten können alle Anlagen<br />
fahren. Einfache Tätigkeiten gibt es kaum noch.<br />
Harry-Brot konnte auch deswegen seit 2009 wachsen,<br />
weil das Unternehmen erstens konsequent und strate<strong>einigkeit</strong><br />
2-<strong>2017</strong><br />
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