EINE REISE INS PARADIES - The Gardens of Trauttmansdorff
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20 | DIE GÄRTEN VON SCHLOSS TRAUTTMANSDORFF<br />
DIE GÄRTEN<br />
Konzept der Bepflanzung<br />
Vor mehr als 150 Jahren gelangten erste exotische Gewächse nach Meran und wurden in den weitläufigen Gärten und<br />
Parkanlagen der Kurstadt angepflanzt. Als wintermildestes Gebiet im deutschen Sprachraum erfüllt die Stadt die idealen<br />
Voraussetzungen für die Auspflanzung exotischer Bäume und Sträucher, die nördlich der Alpen den Winter nicht überleben<br />
würden. Die warmen Herbsttage sorgen außerdem dafür, dass das neue Holz gut ausreifen kann und so die kalte Jahreszeit<br />
übersteht.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen botanischen Gärten werden in den seit 1994 neu angelegten Gärten von Schloss<br />
<strong>Trauttmansdorff</strong> hauptsächlich Landschaftsbeispiele aus aller Welt gezeigt, und zwar mit ihren typischen Bäumen und<br />
Sträuchern. Dabei werden auch die Zusammenhänge zwischen natürlicher Vegetation, Klima, Standort und menschlichen<br />
Eingriffen berücksichtigt.<br />
Zu vier Gartenwelten gruppiert, vermitteln die über 80 Gartenlandschaften dem aufmerksamen Betrachter das Gefühl, sich<br />
tatsächlich in der jeweiligen Landschaft zu befinden. So zeigen die Waldgärten natürliche Waldtypen und Kulturlandschaften<br />
aus Amerika und Asien. In den Sonnengärten werden mediterrane Landschaften präsentiert, während die Landschaften<br />
Südtirols die ursprünglichen Landschaftsbilder Südtirols skizzieren. Die Gartenkunst mit den Elementen Wasser, Treppen und<br />
Pflanzen bildet schließlich die Grundlage für die zentral gelegenen Wasser- und Terrassengärten.<br />
Demgegenüber präsentieren die Schaugärten Pflanzensammlungen unterschiedlichster Arten, Sorten und Farben, wie sie<br />
die Natur oder Züchtungen hervorgebracht haben.<br />
Eine Besonderheit der Gärten von Schloss <strong>Trauttmansdorff</strong> ist die Hanglage und ihre natürliche Form eines Amphitheaters.<br />
Die aufwändige Terrassierung des steilen Geländes ermöglichte zum einen eine Vergrößerung der bepflanzbaren Fläche, zum<br />
anderen ergibt der Höhenunterschied von mehr als 100 m eine weitere Dimension: Alle Gartenbereiche können aus unterschiedlichen<br />
Perspektiven betrachtet werden. Das 3 km lange Mauerwerk wurde mit 10 % Granit und 90 % Quarzporphyr<br />
aus charakteristischen lokalen Gesteinen errichtet.<br />
Bei der botanischen Umsetzung der Gärten wurde der Ideator und Gesamtplaner der Gartenanlage, Dr. Ing. Manfred<br />
Ebner, von Dr. Fred-Günther Schroeder (emeritierter Pr<strong>of</strong>essor für Pflanzengeographie an der Universität Göttingen),<br />
Dott. Francesco Decembrini (Stadtgärtnerei Meran) und vom internen Gartenteam wissenschaftlich und praktisch<br />
unterstützt. Mit der Gestaltung verschiedener Gartenbereiche wurden und werden internationale und nationale<br />
LandschaftsplanerInnen und GartenarchitektenInnen beauftragt. Die eingereichten Vorschläge werden auf ihre<br />
Realisierbarkeit überprüft und gegebenenfalls den lokalen Bedingungen angepasst. Zahlreiche Ideen der Gestaltung,<br />
Neubepflanzung usw. werden jedoch hausintern durch das <strong>Trauttmansdorff</strong>-Team entwickelt.