Jahresbericht 2017
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Re a l s c h u l e<br />
gen. Gebucht hatten wir einen Vortrag auf den<br />
Zuschauertribünen. In diesem Vortrag ging es<br />
einerseits um die Geschichte des Gebäudes,<br />
aber auch um die Vorgänge im Bundestag und<br />
seine Bedeutung für unsere Demokratie. Der<br />
Redner riss die Zuhörer gleich von Beginn an<br />
mit und bezog auch die Teilnehmer ein. Unsere<br />
Schülerinnen und Schüler nahmen sogar<br />
den Mut zusammen, aktiv etwas beizutragen.<br />
Anschließend besuchten wir die Kuppel des<br />
Reichstages und konnten einen schönen Rundumblick<br />
auf die Hauptstadt genießen.<br />
Am Nachmittag war ein weiterer Höhepunkt<br />
unserer Studienfahrt angesetzt. Wir fuhren, wie<br />
jedes Jahr, zu dem ehemaligen Stasi-Gefängnis<br />
in Hohenschönhausen, in der ein Zeitzeugengespräch<br />
angesetzt war. Der Zeitzeuge beeindruckte<br />
unsere Gruppe sehr, denn er wirkte<br />
sehr ausgeglichen. Von seiner Geschichte und<br />
seinen sonstigen Ausführungen war die Gruppe<br />
äußerst angetan. Er führte uns zwei Stunden<br />
lang durch verschiedene Trakte des Hauses<br />
und ließ durch seine Ausführungen die Schüler<br />
daran teilhaben, was im Kopf eines Häftlings<br />
vorgeht und welche Strategien er entwickelt,<br />
um die Isolation durchzustehen. Es war für uns<br />
alle eine Erfahrung, die unter die Haut ging.<br />
An unserem letzten Tag besuchten wir noch<br />
das Mauermuseum am Checkpoint Charlie.<br />
Wir hatten diesmal eine Führung mit einem<br />
Fluchthelfer gebucht, der uns mit seinen Erfahrungen<br />
als Fluchthelfer erst einen Vortrag gab<br />
und dann durch das hochinteressante Museum<br />
lotste. Für die Teilnehmer stellte dies auch<br />
eine Gelegenheit dar, Einblicke in eine Welt<br />
zu bekommen, wie sie heute schlichtweg nicht<br />
mehr besteht. Jedoch schweifte der Zeitzeuge<br />
manchmal in politisch fragwürdige Aussagen<br />
ab und hielt die Museumsführung recht kurz.<br />
Trotz des spannenden Themas erreichte dieser<br />
Mauermuseumsbesuch damit nicht die Qualität<br />
der vorhergehenden Jahre. Vielleicht ist das<br />
aber auch der Hinweis, auch hier einen neuen<br />
Programmpunkt auszuprobieren. Wir haben<br />
den Besuch anschließend mit der Gruppe reflektiert.<br />
Diese Studienreise bleibt uns allen in sehr positiver<br />
Erinnerung. Nicht zuletzt trugen auch<br />
die Teilnehmer durch ihr großes Interesse und<br />
ihre absolute Zuverlässigkeit zum großen Gelingen<br />
frei. Als wir am Mittwoch spät abends<br />
wieder am Münchner Hauptbahnhof ankamen,<br />
konnten wir alle auf eine schöne und wertvolle<br />
Erfahrung zurückblicken, über die wir die Tage<br />
darauf in der Schule noch gerne sprachen.<br />
Mark-Arne Fuhl<br />
Ein Besuch des Berliner Ensembles war für den<br />
Abend angesetzt. Wir sahen uns eine Inszenierung<br />
des Theaterstückes „Nathan der Weise“<br />
an. Die Umsetzung beeindruckte die Teilnehmer<br />
sehr. Sie hatten danach durchaus noch Fragen<br />
an uns Leiter, denn es war kein einfaches<br />
Stück, wenn auch unterhaltsam dargestellt. Der<br />
Besuch eines Theaters wurde jedoch wieder als<br />
wertvoll und als ein besonderes Ereignis angenommen.<br />
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