KulturFenster Nr. 06/2016 - Dezember 2016

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Vorweg Verbandsobmann Pepi Fauster Ein neues Vorweg Liebe Leserinnen und Leser! Auf der Suche, das „KulturFenster“ immer wieder lebendig und attraktiv zu gestalten, haben wir im VSM beschlossen, einige Rubriken bzw. Einträge etwas zu verändern. Als erstes kommt das VORWEG an die Reihe. War dieser Artikel bisher der Vorspann bzw. die Hinführung zum THEMA, wird es in Zukunft eine Plattform für Kurzmitteilungen der vier Fachgruppen Organisation, Kapellmeister, Jugend und Stabführer sein und von deren Leitern auf Verbandsebene gestaltet. Wichtige Informationen, markante Sätze, Hinweise auf besondere Veranstaltungen und dgl. mehr werden diese Rubrik füllen. „Vorweg“ weise ich auch auf drei Großveranstaltungen im neuen Tätigkeitsjahr 2017 hin: Die Jahreshauptversammlung des Verbandes Südtiroler Musikkapellen findet am Samstagnachmittag des 11.März 2017 im Waltherhaus in Bozen statt. Das Bezirksmusikfest des Bezirkes Bruneck wird vom 4. bis 6.August 2017 in Toblach und jenes des Bezirkes Brixen vom 15. bis 17.September 2017 in Brixen abgehalten. Verbandskapellmeister Sigisbert Mutschlechner Miteinander und voneinander lernen Der Jahreswechsel bietet eine gute Gelegenheit über das abgelaufene Jahr Bilanz zu ziehen und vorauszuschauen. Die kurze Ära von Thomas Doss am Bozner Konservatorium ist vorüber. Walter Ratzek wird in seine Fußstapfen getreten und der Ausbildung neue Impulse geben. Die Kapellmeisterausbildung an den verschiedenen Musikschulen in ganz Südtirol geht bereits in ihr drittes Jahr. Anfangsschwierigkeiten werden nach und nach gelöst, Situationen stetig verbessert. Rund 45 Schüler, darunter auch viele Frauen, machen dieses neue Modell bereits jetzt zu einem erfolgreichen Modell. Kapellmeister, die bereits eine Kapelle leiten und Unterstützung brauchen, können auch heuer wieder das Coaching in Anspruch nehmen. Ein Lehrerteam mit Philipp Kufner und der Fachgruppe Kapellmeister gibt individuelle Hilfestellungen in den verschiedenen musikalischen und pädagogischen Bereichen. Herzlichen Dank allen Musikkapellen, die sich bisher als Übungskapellen zur Verfügung gestellt haben. Ich würde mich sehr auf einige neue freuen. Wir lernen alle miteinander und voneinander! Verbandsjugendleiter Meinhard Windisch 2017 – Wie geht es weiter? Das heurige Jahr war geprägt von vielen tollen und spannenden Veranstaltungen im Bereich der Jugend. Eine unserer wichtigen Aufgaben ist es, immer wieder Anreize und Rahmenbedingungen zu schaffen, wie z.B. beim Jugendleiterseminar bei unseren Sommerwochen, bei Wettbewerben bis hin zum SJBO. Die Jugend war wohl noch nie so aktiv wie zurzeit. Es vergeht kaum eine Woche, in der man nicht von Konzerten und Projekten lesen kann, sei es vor Ort bei in den Musikkapellen, in den Bezirken oder auf Verbandsebene. Für das Jahr 2017 stehen wieder spannende Veranstaltungen und Projekte an. Daher ersuche ich die Verantwortlichen, die Jugendlichen rechtzeitig anzusprechen und über die Angebote zu informieren. „JETZT IST DER RICHTIGE MOMENT ES ANZUGEHEN“. Eines noch vorweg: Da es bei den Anmeldungen immer wieder zu falschen Anmeldungen kommt, bitte ich euch diese mit großer Sorgfalt vorzunehmen. Bei Fragen oder Unklarheiten helfen wir euch immer gerne weiter. Verbandsstabführer Klaus Fischnaller Fest der Musik in Bewegung Zu den Marschmusikbewertungen 2017, am 6. August in Toblach und am 16. September in Brixen, laden wir alle Musikkapellen des Landes ganz herzlich ein. Wir möchten euch bei dieser Gelegenheit neben dem reinen Wettbewerbsgedanken auch die Sichtweise eines Festes der Musik in Bewegung nahelegen: Nicht die Angst vor Fehlern und einer nicht erwartungsgemäßen Bewertung soll überwiegen, sondern die Vorfreude auf ein Fest, an dem wir uns als Kapellen einem großen, interessierten Publikum präsentieren können. Es soll eine Gelegenheit werden, uns anzuschauen, was andere Kapellen machen, ein Motivationsschub, Musik in Bewegung auch in unseren Dörfern und Städten weiterhin stolz zu präsentieren. Anmeldungen sind bis zum 31. Jänner möglich (Anmeldeformular auf www.vsm.bz.it). Für weitere Informationen stehen ich und die beiden Bezirksstabführer Hansjörg Algrang und Oskar Zingerle gerne zur Verfügung. 28 KulturFenster
Das Thema Blasmusik Grundlagen der professionellen Vereinsführung in Theorie und Praxis VSM bietet zwei Tagungen für Obleute an Männer und Frauen stehen den einzelnen Musikkapellen als Obleute vor. Ihre Aufgaben in der Vereinsführung sind vielfältig und verantwortungsvoll. Deshalb ist es notwendig, dass sie sich immer wieder über wichtige Themen informieren und dabei ein umfassendes Wissen aneignen. Dieses hilft, den Mitgliedern die notwendige Sicherheit zu vermitteln und Arbeitsschritte effizient und zeitsparend abzuwickeln. Am 5. und 12.November fand je eine Obleute-Tagung in der „Lichtenburg“ in Nals bzw. im „Graf-Meinhard-Haus“ in Mühlbach statt, an denen unter der Leitung von Verbandsobmann Pepi Fauster ca. 60 Öbmänner und Obfrauen bzw. Vorstandsmitglieder aus den Musikkapellen teilnahmen. Der Rechtsanwalt Arno Kornprobst aus Brixen referierte über das Thema „Vereinshaftung und Versicherungsschutz, Urheberrecht und Datenschutz“. Der Kommunikationstrainer Bernhard Noriller erklärte in Theorie und Praxis klassische Moderationsmethoden zum „Leiten von Sitzungen und Versammlungen“. Hier nun zwei Auszüge aus den beiden Referaten:… I. Gehört die Musik (nicht) allen? Urheberrechtsschutz mit besonderem Augenmerk auf das Notenmaterial Rechtsanwalt Arno Kornprobst „Musik gehört allen. Nur die Plattenfirmen denken, dass man sie besitzen kann.“ John Lennon, von dem dieses Zitat stammt, mag damit (s)ein Idealbild zum Ausdruck gebracht haben, mit der Realität hat dies aber wenig zu schaffen. Einen Einblick in die Welt des Musikrechtes sollen die nun folgenden Zeilen bieten. Das italienische Urheberrechtsgesetz (Gesetz Nr. 633 vom 22. April 1941) schützt persönliche geistige Schöpfungen, welche sich durch Kreativität hervortun. Diese Schöpfungen können verschiedener Art sein, wobei das Gesetz etwa Filme, Fotos, Literatur, Musik, Choreographien oder Computerprogramme erwähnt. Obwohl der italienische Gesetzgeber die Frage, wann eine Komposition als kreative Schöpfung zu gelten hat, nicht weiter vertieft hat, gilt Musik im Allgemeinen dann als kreatives, und somit durch das Urheberrechtsgesetz geschütztes Werk, wenn sie sich durch eine rhythmische Melodie und Harmonie auszeichnet. Liegen diese Voraussetzungen vor, sind Melodien ohne weiteres schutzfähig. Ebensolches gilt auch für Harmonien, wobei allerdings nicht jeder Akkord für sich allein genommen geschützt wird, sondern bloß in ihrer schöpferischen Zusammenstellung. Der alleinige Rhythmus ist hingegen noch nicht urheberrechtlich geschützt. Das Urheberrecht entsteht automatisch mit Vollendung des Werkes, ohne dass dafür eine Registrierung oder sonstige Formalitäten notwendig wären. Trotzdem kann eine Registrierung (möglich beim Ministerratspräsidium sowie bei der SIAE, dort allerdings bloß für Filmaufnahmen) sinnvoll und notwendig sein, wenn man Gewissheit zur Urheberschaft eines Werkes haben will. Das Urheberrecht ist, wenn man so will, ein zweifaches Recht: - Zum einen hat der Urheber Anspruch darauf, als Autor des Werkes genannt zu werden, er kann sich gegen verfälschende Ausschnitte wehren und er kann verhindern, dass das Werk für Produktwerbung genutzt wird (sog. moralisches Recht). Dieser Anspruch kennt keine zeitliche Beschränkung und kann nicht an Dritte veräußert werden. - Zum anderen hat der Urheber aber auch ein Recht zur wirtschaftlichen Verwertung seines Werkes (also etwa zum Verkauf, zum Verleih, zur Vervielfältigung oder zur Vorführung), und hier kennt das Gesetz sehr wohl eine zeitliche Beschränkung: In aller Regel erlischt dieses Recht zum 31.12. des 70. Jahres nach dem Tod des Urhebers. Diese wirtschaftlichen Verwertungsrechte können frei erworben, veräußert oder übertragen werden, weshalb es etwa auch den Musikkapellen möglich ist, die Rechte für die öffentliche Wiedergabe von Kompositionen zu kaufen. Ein schriftlicher Vertrag ist dafür zwar nicht zwingend notwendig, doch ist ein Schriftstück jedenfalls ratsam, denn nur so kann im Bedarfsfall der Nachweis für den Erwerb erbracht werden. Nr. 05 | Dezember 2016 29
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