Festspiel Krone 2017-07-21
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Juli <strong>2017</strong><br />
FESTSPIEL KRONE<br />
SALZBURG<br />
ASMIK GRIGORIAN<br />
Einneuer Sopran-Stern<br />
MARKUS HINTERHÄUSER<br />
Sein erstes Jahr als Start einer<br />
neuen<strong>Festspiel</strong>-Ära<br />
Foto: PauliusGasiunas www.gportfolio.lt
WIENER PHILHARMONIKER SONDEREDITION<br />
EIN DUETT<br />
IN SILBER<br />
Diese Sonderedition enthält zum einen die Anlassmünze zum 175. Geburtstag der Philharmoniker, zum anderen eine Münze,<br />
die keinen Anlass braucht: Der „Wiener Philharmoniker“ ist für seine Beständigkeit und Nachhaltigkeit berühmt, er ist immer<br />
ein Gewinn. So birgt diese Edition sowohl Seltenheits- als auch Anlagewert. Erhältlich im Münze Österreich-Shop Wien sowie<br />
unter www.muenzeoesterreich.at. MÜNZE ÖSTERREICH – ANLEGEN. SAMMELN. SCHENKEN.<br />
Szene aus’Ariodante’mit C. Bartol<br />
Foto: Salzburger <strong>Festspiel</strong>e/Monika Rittershaus<br />
Liebe Besucher der<br />
Salzburger <strong>Festspiel</strong>e!<br />
Zum fünften Mal legt die „<strong>Krone</strong>nzeitung“ <strong>2017</strong> ihre <strong>Festspiel</strong><br />
<strong>Krone</strong> Salzburg für ganz Österreich auf.<br />
Bei den Salzburger <strong>Festspiel</strong>en<br />
hat ein neuer Intendant<br />
diekünstlerische<br />
Leitung übernommen: Markus<br />
Hinterhäuser, bis2016 drei Jahre<br />
lang ein von Publikum und<br />
Presse hochgeschätzter Intendant<br />
der Wiener Festwochen<br />
und international viel beschäftigter<br />
Pianist, hat eine Erneuerung<br />
derSalzburger <strong>Festspiel</strong>e<br />
angekündigt. Und meinte, er<br />
wolle„alles andersmachen“.<br />
Schon sein erstes <strong>Festspiel</strong>programmzeigt,<br />
wieerdieseVorstellungen<br />
umsetzen will. Hinterhäuser<br />
setzt dabei ebenso<br />
auf ein spannendes Konzept<br />
wieauf eine Parade der Superstars<br />
und Publikumslieblinge _<br />
von Anna Netrebko als Aidabis<br />
PlacidoDomingoals Francesco<br />
Foscari _auf populäre Werke,<br />
dieerinneuer Sicht präsentierenwill,<br />
wie aufRaritäten, die<br />
wert sind, wiederentdeckt zu<br />
werden. Über Sänger-und<br />
Schauspielstars, Virtuosen, Orchester,Dirigenten<br />
undRegisseure,<br />
aber auch über vielversprechende<br />
Newcomer zu informieren,<br />
hat sich die<strong>Festspiel</strong><br />
<strong>Krone</strong> auch für <strong>2017</strong> zur Aufgabe<br />
gemacht: Infos zu den fünf<br />
Neuinszenierungen, drei halbszenischen<br />
und zwei konzertantenOpernpremieren,zum<br />
neuen „Jedermann“, zu vier<br />
Neuinszenierungen im Schauspiel,<br />
einer Konzertperformance,<br />
zur Kinderoper, zu Konzerten<br />
der Wiener und Berliner<br />
Philharmoniker und fünf Gastorchestern,<br />
zu Mozart-Matineen,<br />
Kammermusik, Liederabenden<br />
und Lesungen.<br />
Auch <strong>2017</strong> beeindrucken die<br />
Salzburger <strong>Festspiel</strong>e durch<br />
dieVielfaltihres Angebots, das<br />
für jeden Geschmack und jede<br />
Interessensrichtung vieles und<br />
sehr oft Ungewöhnliches und<br />
stets mitden besten internationalen<br />
Künstlern bereit hält.<br />
„Wer vieles bringt, wird manchem<br />
etwas bringen“, lässt<br />
Goethe im Vorspielauf dem<br />
Theater zu „Faust“ den Schauspieldirektorsagen,<br />
„und jeder<br />
geht zufrieden aus dem Haus.“<br />
An diese klassischen Worte hält<br />
sich auch Markus Hinterhäuser.<br />
Und bemühtsich, wiedie meisten<br />
seiner Vorgänger, der <strong>Festspiel</strong>idee,<br />
wiesie 1920 von Max<br />
Reinhardt, Richard Straussund<br />
Hugovon Hofmannsthal formuliert<br />
wurde, gerecht zu werden.<br />
Von Mut zeugt dieEntscheidung,<br />
den „Jedermann“ in neuer<br />
Regie und Besetzungund<br />
mitMusik des Komponisten<br />
Matthias Rüegg herauszubringen,<br />
aber auch, dass bei der<br />
Dr. Christoph Dichand<br />
Oper der große Bogen zwischen<br />
Monteverdisbarocken<br />
Meisterwerken „L’Orfeo“, „Il ritorno<br />
d’Ulisseinpatria“ und<br />
„L’incoronazione di Poppea“<br />
und Händels„Ariodante“ (in Koproduktion<br />
mitden <strong>Festspiel</strong>en<br />
Pfingsten )und der klassischen<br />
Moderne, etwa Alban Bergs<br />
„Wozzeck“,Dmitri Schostakowitschs<br />
„Lady Macbeth von<br />
Mzensk“ und Aribert Reimanns<br />
„Lear“ gespannt wird.Ich wünsche<br />
Ihnen einen spannenden<br />
Kunstgenuss!<br />
Dr. Christoph Dichand<br />
Herausgeber<br />
Foto: ReinhardHoll<br />
INHALT<br />
4<br />
6<br />
10/11<br />
12/13<br />
24/25<br />
IMPRESSUM<br />
Interview mit M.<br />
Hinterhäuser<br />
Träume, Gedanken<br />
&Ängste<br />
des neuen Intendanten<br />
<strong>Festspiel</strong>idee ist<br />
100 Jahre alt<br />
WiePräsidentin<br />
H. Rabl-Stadler<br />
dieHistoriebeschreibt<br />
DieOpern:<br />
Liebe &Konflikt<br />
Zum Auftakt<br />
tobtder „Tito“<br />
von Sellarsund<br />
Currentzis<br />
M. Simonischek<br />
&G.Bloeb<br />
Schauspielstars<br />
im Interview<br />
MEDIENINHABER: Mediaprint<br />
Zeitungs- und Zeitschriftenverlag<br />
GmbH &CoKG<br />
GESAMTLEITUNG:<br />
Mag. Thomas Kreuzer<br />
thomas.kreuzer@mediaprint.at<br />
PROJEKTLEITUNG:<br />
Richard Schaurecker<br />
richard.schaurecker@mediaprint.at<br />
REDAKTION:<br />
Tina Laske, Hans Langwallner,<br />
Roland Ruess -inKooperation mit<br />
dem Pressebüro der <strong>Festspiel</strong>e<br />
COVERFOTO:<br />
Paulius Gasiunas www.gportfolio.lt<br />
LAYOUT: Simon Schmidt<br />
HERSTELLER:<br />
Niederösterreichisches Pressehaus<br />
Druck- und Verlagsgesellschaft<br />
m.b.H., 3100 St. Pölten<br />
VERLAGSORT: Wien<br />
HERSTELLUNGSORT: St. Pölten
Markus Hinterhäuser: „Zeitfluss“-Wunder,<br />
Konzertchef, Interims-Intendant<br />
und jetzt prägt<br />
er die Salzburger <strong>Festspiel</strong>e<br />
Foto: SF/Michael Rausch-Schott<br />
„Ich höre ständig Lieder in mir“<br />
Ihn zu „schreiben“, heißt: scheitern! Man muss ihn hören. Das<br />
haben wir mit Markus Hinterhäuser getan –nicht so sehr über<br />
die Programm-Philosophie, mehr über die Stimmungslage.<br />
Denn darüber hat derIntendant<br />
inseinem ersten<br />
Jahr oft genug gesprochen:<br />
Fragen des Seins<br />
und der Allmacht des Todes,<br />
dieKonstruktionen undSymmetrien<br />
der Macht von Herrschernund<br />
Beherrschten, die<br />
Kraft derFrauen,über Ohnmacht,<br />
dieLäuterung sein<br />
kann. Das war nicht so im„Epizentrum<br />
desBesonderen“, das<br />
dieSalzburger <strong>Festspiel</strong>e für<br />
Markus Hinterhäuser (MH)<br />
sind. In diesen Gesprächen:<br />
Mehr das Inwendige.<br />
Die erste Frage,ein Reinfall:<br />
„Wasmacht Siegrantig, vielleichtzornig?<br />
MH: „Bittevon vorne“<br />
Sie wirkenmeistwie ein in<br />
sichRuhender, der dasGehetzte<br />
gutverbergenkann.<br />
MH: „DieGrundsituationist relativ<br />
entspannt, ich binkein<br />
,Wozzeck‘ und ich habe keine<br />
schlaflosen Nächte. DieEigenund<br />
Fremdwahrnehmungen<br />
sind nicht immerdeckungsgleich.<br />
Wichtig ist, dassdas,<br />
wasman tut, nicht zu überbedeutend<br />
wird. Ich kann relativieren.“<br />
Dass Sie Gabriel Josipovicis<br />
Buch„Unendlichkeit. DieGeschichteeines<br />
Augenblicks“<br />
übersetzt haben, warkein Zufall.Daerklärt<br />
der Komponist<br />
undHerrseinem Diener und<br />
Kleider-Knecht,dassein<br />
Komponistnochsogroße<br />
Ohren haben kann,wenner<br />
keininneres Ohr hat, wirder<br />
nieein gutersein.<br />
MH:„Dasist ein Empfindungszustand,eine<br />
Wahrnehmungswelt<br />
voninnen nach außen.<br />
Wer Musik insich trägt und<br />
hört,verändert dasalles.Ich<br />
höre dauerndLieder in mir, ob<br />
von Schubert, Schumann oder<br />
„Ich kann es mir einfach<br />
nicht leichter machen. Ich<br />
könnte es, will es aber<br />
ganzund gar nicht“.<br />
Markus Hinterhäuser, der Intendant<br />
der Salzburger<strong>Festspiel</strong>e,<br />
in seinemersten Jahr,<br />
daservollständiggeplant hat<br />
LeonardCohen.“<br />
Haben Sie Angst?<br />
MH:„Vor Auftritten. Undvor<br />
großenHunden,dabin ich<br />
nicht begabt, einVertrauensverhältnis<br />
herzustellen.“<br />
Sie sind „verliebt“ in Salzburg,geboren<br />
in LaSpezia<br />
undIhnen würde doch etwas<br />
das Meer fehlen.<br />
MH:„Ichhabe kein gesteigertes<br />
Bedürfnis, darin zu schwimmen,ich<br />
will es hören, sehen,<br />
einatmen, Weite, dieOffenheit.“<br />
TräumenSie?<br />
MH:„Ein Tagträumer.“<br />
Wasmacht der Betrieb aus<br />
Ihnen, dieAgenturen, Künstler,<br />
die Begehrlichkeiten?<br />
MH:„Manchmal istesunerfreulich,aberich<br />
hoffe, dass ich<br />
aus dem Betrieb wasmache.“<br />
Wichtig ist es, Fragen zu stellen,<br />
haben Sie auch schon<br />
die falschen gestellt?<br />
MH:„Ja,aberman wird nicht<br />
umhinkommen. Es ist eine Erweiterungdes<br />
Horizonts. Und<br />
es kommt auf dieAntworten an.<br />
EinHerantasten, ohne zu wissen,<br />
wieesausgeht.“<br />
Wie kommtdie Freiheit des<br />
Denkens in dieKunst?<br />
MH: „Das istsie perse, nicht in<br />
der Form und im Herstellungsprozess,<br />
es ist einAppell und<br />
dasResultat eines großen innerenKampfes.“<br />
Gelingtes, den Klassik-Tournee-„Tourismus“zuumgehen?<br />
MH:„Den Anspruch bei85<br />
Konzerten zu stellen, dass jedes<br />
exklusiv ist, kann und soll<br />
mannichterfüllen.Wenn SirEliot<br />
Gardiner drei Monteverdi-<br />
Opernhier aufführt, dieerin<br />
Venedig herausbrachte,kann<br />
mir das nurrecht sein. Es istein<br />
Geschenk und eine Bereicherung.<br />
Die spielenesjanichtin<br />
jederPfütze.“<br />
Die Subjektivität derEntscheidungen?<br />
Die ja dochauf<br />
einen objektiven oder streitbaren<br />
Erfolg hofft?<br />
MH:„So ist es.Erfolg kann<br />
Kontroverse und Disput sein.<br />
Es geht darum, dass etwas<br />
ausgelöst wird,eine Art von<br />
Veränderung.“<br />
Mischen Sie sichinProduktionenein,<br />
wie dasGerard<br />
Mortier gemacht hat?<br />
MH:„Nein.Ich lade doch nicht<br />
Künstler ein, um sie zu schulmeistern.<br />
Außer ichwerde gefragt,<br />
zum Beispiel von William<br />
Kentridge: Was hältst du davon?“<br />
Nachdenken machtMühe,<br />
manchmal auch Kopfweh?<br />
MH: „Nein, Nachdenken macht<br />
Freude.“<br />
PaulValery meinte:Denken<br />
ist auchDurchstreichen.<br />
MH: „Stimmt,erhat vielekluge<br />
Sachen gesagt. Auch: DieWelt<br />
wirddurch zweiDinge bedroht,<br />
die Ordnungund dieUnordnung.“<br />
Ich kann es mir nicht leichter<br />
„Nachdenken macht<br />
Freude, es ist die Erweiterung<br />
eines Horizonts mit<br />
offenem Ausgang.“<br />
Markus Hinterhäuser auf die<br />
Frage ,obNachdenken denn<br />
nichtauch Kopfweh bereite.<br />
Nie. Er schmunzelt dabei.<br />
machen, meinten Sie einmal.<br />
Sie könnten, wollen aber nicht.<br />
MH: „Nein, ich willesganz und<br />
garnicht.“<br />
Es gibt so eine übersteigerte<br />
Erwartungsfreude,fast sowaswie<br />
–bildlich gesprochen<br />
–„Erlösungsfantasie“.<br />
MH: „Es macht mirUnruhe, ich<br />
denkeanRobertMusil,dessen<br />
Möglichkeits- und Wirklichkeitssinn,<br />
und daran, diesen Antagonismusaufzulösen.<br />
Übersteigerte<br />
Erwartungen sind<br />
eher hemmend.“<br />
Sie sagten, es wäre jede Anstrengung<br />
wert, durchden<br />
„Dschungel“zugehen und<br />
die enormeMusik-Geographie<br />
zu erkunden.<br />
MH: „Wer will dennimDschungel<br />
bleiben, da muss man sich<br />
einen Weg bahnen. Und diese<br />
Schneiseeröffnet einen Pfadzu<br />
jener Weite, wo er aufhört.“<br />
Die Intimitätund die Weltoffenheit<br />
der Salzburger <strong>Festspiel</strong>e,<br />
wie geht daszusammen?<br />
MH: „Die Stadt ist in ihrerNichtgröße,<br />
der Schönheitund der<br />
Architektur geöffnet für die<br />
ganze Welt. Diese Dialektik<br />
funktioniertdoch sehr gut. Es<br />
gibt keinFestivalinden Metropolen,<br />
dasdiese Großzügigkeit<br />
aufweist. Ja, es gibt überall<br />
welche, diesichauf die Welt<br />
einlassen,aberkeines, das<br />
diese Offenheit, diese Großzügigkeit<br />
hat.Und jeder Besucher<br />
sich darauf stärker denn je<br />
einlassen kann.“<br />
Kämpft der Betriebsmensch<br />
derzeit mit dem Künstler,Sie<br />
spielen ja komplizierte Konzerte<br />
in diesem Sommer?<br />
MH:„Nur, wasdie Zeit betrifft.“<br />
<br />
HANS LANGWALLNER<br />
4 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Festspiel</strong><strong>Krone</strong> 5
Max Reinhardts Traum<br />
<strong>Festspiel</strong>präsidentin Helga Rabl-Stadler über<br />
die grundsätzlichen, durchaus modernen<br />
Überlegungen der Gründerväter<br />
6 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong><br />
Ein<strong>Festspiel</strong>haus in Salzburg“<br />
als ein erstes Friedensprojekt,<br />
fernab der<br />
Zerstreuungender Großstadt.<br />
Davon träumte <strong>Festspiel</strong>gründerMax<br />
Reinhardt mitten im<br />
Albtraum des1.Weltkrieges.<br />
Er schriebam25. April1917<br />
ein Ansuchen an denKaiser.<br />
Und am 1. August, also vor fast<br />
genau 100 Jahren also, trafen<br />
sich Wiener und Salzburger<br />
Befürworter der<strong>Festspiel</strong>idee<br />
im Musikvereinsgebäude in<br />
Wienzur Gründung desVereins<br />
„Salzburger<strong>Festspiel</strong>haus-Gemeinde“.<br />
Aus dermehrseitigenDenkschriftlässt<br />
sichgut herauslesen,<br />
welchkluger Taktiker der<br />
großeRegisseur war.Erforderte<br />
einProgramm aufbreiterBasis,<br />
um diezerstrittenen Lager<br />
hinter der<strong>Festspiel</strong>idee zu einen.<br />
Dieeinen wolltenein Bayreuth<br />
des Theaters, die anderen<br />
kämpften fürreine Mozart-<br />
<strong>Festspiel</strong>e. Max Reinhardt trat<br />
„für eine breitere Grundlage“<br />
ein, auf deralles Platzhatte.<br />
Und<strong>Festspiel</strong>gründerHugo<br />
von Hofmannsthal ergänzte:<br />
„Oper und Theater von beiden<br />
dasHöchste“, in dieheutige<br />
Spracheübersetzt „dasBeste“.<br />
Reinhardt aber versuchte damalsschon<br />
dieMenschen<br />
auch mitwirtschaftlichenArgumenten<br />
für das <strong>Festspiel</strong>projektzugewinnen.<br />
Kein leichtes<br />
Unterfangenineiner Zeit,inder<br />
Österreichund Salzburg unter<br />
Hunger und Kriegsnot zuleidenhatten.<br />
Er versprach,dass<br />
Touristen aus demganzen<br />
deutschen Sprachraum, vor allem<br />
aber ausBayern, allsommerlich<br />
ihr Geld anlässlichdes<br />
<strong>Festspiel</strong>besuchesnach Salzburg<br />
bringenwürden, propagiertedamalsschon<br />
die<strong>Festspiel</strong>e<br />
als künstlerischer und ökonomischerMotor<br />
einer ganzen<br />
Region.<br />
DerDichter Hugo von Hofmannsthal<br />
formulierte dieAufgabe Salzburgs<br />
besonders eindringlich:„Unser<br />
Salzburger <strong>Festspiel</strong>haussollein<br />
Symbol sein. Es ist keine Theatergründung,<br />
nicht dasProjekteinigerträumerischerPhantasten<br />
und nicht die<br />
lokale Angelegenheit einerProvinzstadt.<br />
Es ist eine<br />
Angelegenheitder<br />
europäischen<br />
Kultur.Und von<br />
eminenterpolitischer,wirtschaftlicher<br />
und sozialer<br />
Bedeutung.“<br />
Diesem<br />
festen<br />
Glauben<br />
an die<br />
Kraft der<br />
Kunst<br />
und<br />
den<br />
Kraftort<br />
Salzburg<br />
verdanken<br />
dieSalzburger<strong>Festspiel</strong>e<br />
ihre<br />
Existenz.<br />
Es hatzwar noch<br />
bis zum22. August<br />
1920 gedauert,<br />
dass mit<br />
dem Jedermann<br />
am Domplatz die<br />
erste Aufführung<br />
erfolgenkonnte.<br />
Aber seither machen<br />
die<strong>Festspiel</strong>e<br />
Salzburg<br />
alljährlich zurKulturhauptstadtEuropas.<br />
<br />
„Am Anfang gab es<br />
Streit um dieAusrichtung<br />
der <strong>Festspiel</strong>e“,<br />
weiß Dr.HelgaRabl-<br />
Stadler in ihrer Rückschau<br />
auf diehistorischen<br />
Wurzeln<br />
Foto: wildbild<br />
FÜHRENDEPRIVATBRAUEREI ÖSTERREICHS<br />
So viel Zeit muss sein!<br />
In derStieglbrauerei zu Salzburg ist der Anspruch<br />
für jedes einzelne Produkt derselbe:<br />
nämlich Qualität zu bieten, die begeistert<br />
und ab dem erstenSchluck überzeugt.<br />
Seit 525Jahrenist dasSalzburgerStiegl-Bier<br />
inaller Munde<br />
underfreut sich als eines der<br />
besten Biere Österreichs überallgroßer<br />
Beliebtheit. In der<br />
SalzburgerPrivatbrauereisetzt<br />
man seitjeher auf Qualität und<br />
perfektenBiergenuss. Beieinemhochwertigen<br />
Naturprodukt<br />
wieBiermuss alles passen<br />
und deshalbwird hier<br />
nichts dem Zufall überlassen.<br />
DieBiere mit derroten Stiege<br />
werdenmit modernster TechnikinKombination<br />
mittraditioneller<br />
Brauhandwerkskunst<br />
und ausschließlich mitden besten<br />
heimischen Rohstoffen gebraut.<br />
„Slow Brewing“<br />
In der Stieglbrauerei zu Salzburgzeigt<br />
manMut zur Langsamkeit,<br />
denn „gut Ding<br />
braucht Weile“. BeimBierbrauen<br />
istZeit eine der wichtigsten<br />
Voraussetzungen für Qualität,<br />
deshalbgibt man bei Stiegl den<br />
Bieren genau dieZeit, diesie<br />
brauchen, um zu reifen. Erfahrene<br />
Braumeister und „Slow<br />
Brewing“ sorgenfür Biergenuss,<br />
der Authentizität und<br />
Nachhaltigkeit mit österreichischer<br />
Lebensartund Entschleunigung<br />
verbindet.Das<br />
bestätigt auch dasQualitätssiegel<br />
„Slow Brewing“, eines der<br />
härtesten internationalen Gütesiegel,das<br />
für traditionelle Bierherstellung,langsameGärung<br />
und Lagerung sowiedie Verwendung<br />
nachhaltigerZutaten<br />
steht. Um dem „Mut zur Langsamkeit“<br />
noch zusätzlich Ausdruck<br />
zu verleihen, beliefert<br />
Stiegl seineKunden rund um<br />
dieBrauereiseit Generationen<br />
mitden Stiegl-Rössern.<br />
Zeit für Genuss<br />
Und weil der Faktor Zeit bereits<br />
bei der Herstellungunserer BiereeinesogroßeRollespielt,findenwir,<br />
dassman sich auch für<br />
den Genuss der Stiegl-Bierspezialitäten<br />
genügend Zeit nehmen<br />
sollte! In unserer schnelllebigenZeitvergessen<br />
wiroft,<br />
unsereAufmerksamkeitauf die<br />
wichtigen Dinge im Lebenzu<br />
richten und dabei bleibtauch<br />
viel zu oft der Genuss auf der<br />
Strecke. SichZeit zu nehmen<br />
für sich, für dieFamilieoderfür<br />
ein Treffen mitFreunden–zum<br />
Beispiel bei einem guten Bier –<br />
sorgt für mehr Lebensfreude<br />
und für eine bewusste Auszeit<br />
vom Alltag!<br />
Foto: standbild<br />
Foto: Marco Riebler<br />
Stiegl-Gut Wildshut<br />
Zeit fürechtenHochgenuss: Die Biere vonStiegl werden langsam<br />
und mitvielLiebe gebraut.<br />
Auszeit gefällig?Genuss und<br />
Entschleunigung bietet Stiegl<br />
aufGut Wildshut, dem1.Biergut<br />
Österreichs(von Donnerstag<br />
bisSonntag), nur 30 km<br />
nördlich derStadt Salzburg.<br />
Auszeit gefällig?<br />
Wer auf der Suche nachEntschleunigung<br />
und Genussist, für<br />
den gibt es einen Ort, wo man genau<br />
das findet:nämlich das<br />
Stiegl-Gut Wildshut –Österreichs<br />
1. Biergut.30Kilometer nördlich<br />
der Stadt Salzburg, nahe der OrtschaftSt.<br />
Pantaleonimoberösterreichischen<br />
Innviertel hat die<br />
Stieglbrauerei zu Salzburg einen<br />
wahren Kraftplatz zum Innehalten,<br />
Naturerleben und genießen<br />
geschaffen. Das Biergut –übrigens<br />
das ersteseinerArt in Österreich<br />
–stehtfür nachhaltige Landwirtschaft,<br />
für Vielfalt und vorallem<br />
fürExperimentierfreude und<br />
Genussmomente.<br />
Unterdem Motto „Kreislaufwirtschaftzum<br />
Angreifen“ geht man<br />
hier ganz bewusst „backtothe<br />
roots“und nimmt alle Schritte des<br />
Bierbrauens wieder in die eigenenHände.Inder<br />
Bio-Landwirtschaftwerden<br />
alte, vomAussterbenbedrohte<br />
Tierrassengehalten<br />
und in Vergessenheit geratene<br />
Urgetreidesorten kultiviert, die<br />
Stiegl als einzige Brauerei Österreichs<br />
hier auch selbst vermälzt<br />
undanschließend in der ersten<br />
Vollholzbrauerei des Landes zu<br />
den Wildshuter Bierspezialitäten<br />
veredelt. Im „Kråmerladen“ wird<br />
Vielfalt rund ums Bier und ums<br />
Brot kredenzt undwas sonst noch<br />
in Wildshut „wächst undgedeiht“.<br />
www.stiegl.at<br />
www.biergut.at<br />
Anzeige |<strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong> 7
Siemens Fest>Spiel>Nächte<br />
starten inneue Saison<br />
Siemens Österreich Generaldirektor Wolfgang Hesoun im exklusiven Interview zum<br />
erfolgreichen Klassik-Festival in der Salzburger Altstadt<br />
Rund 70.000 Besucher aus aller<br />
Welt verfolgen jährlich die<br />
gezeigten Opern- und Konzerthighlights<br />
der Siemens<br />
Fest>Spiel>Nächte am Salzburger<br />
Kapitelplatz. Wie erklären<br />
Siesichdiesen Erfolg?<br />
Mit den Siemens<br />
Fest>Spiel>Nächten gelingt es<br />
uns, einenTeil der Salzburger<br />
<strong>Festspiel</strong>e für Kulturinteressierte<br />
öffentlich zugänglich zu machen.<br />
Das ist unswichtig, denn<br />
alsführendes Technologieunternehmen<br />
undeinerder größten<br />
ArbeitgeberÖsterreichs übernehmen<br />
wir bewusst auch gesellschaftliche<br />
Verantwortung.<br />
Seit nunmehr 16 Jahren werden<br />
unter freiem Himmel <strong>Festspiel</strong>produktionen<br />
in modernsterAudio-<br />
und Videotechnikauf einer<br />
tageslichttauglichenLED-Wall<br />
ausgestrahlt. Mit „Aida“ und „La<br />
ClemenzadiTito“ können auch<br />
heuer Highlights des diesjährigen<br />
<strong>Festspiel</strong>programmes kostenlos<br />
erlebt werden.<br />
Welche Höhepunkteund Neuerungen<br />
erwarten die Besucher<br />
heuer noch?<br />
Einen besonderen Schwerpunkt<br />
legen wir in diesemSommer auf<br />
<strong>Festspiel</strong>produktionen mit Anna<br />
Netrebko. Von 11. bis 15.August<br />
können ihre einzigartigen<br />
Salzburg-Auftritte noch einmal<br />
erlebt werden. Zusätzlich findet<br />
am 15. August um 16.30 Uhr ein<br />
Siemens Arts Talk am Kapitelplatz<br />
statt,bei demdie BesucherKünstler<br />
derSalzburger<br />
<strong>Festspiel</strong>e live und hautnaherleben<br />
können.ImAnschluss daran,um17Uhr,<br />
wird die seit Monaten<br />
ausverkaufte Oper „Aida“<br />
mit Anna Netrebko in der Hauptrolle<br />
und Riccardo MutiamDirigentenpult<br />
zu sehen sein.<br />
Wir haben gehört, dasses<br />
erstmaligaucheineApp zu<br />
den Siemens<br />
Fest>Spiel>Nächten geben<br />
soll.Was hatesdamitauf<br />
sich?<br />
Alle Besucherund Fans können<br />
sich dieneuekostenlose<br />
Fest>Spiel>NächteApp auf ihr<br />
Smartphone oder Tablet downloaden<br />
undtäglichtolle Preise<br />
gewinnen. Neben dem <strong>Festspiel</strong>nächte-Programm<br />
bietet<br />
die App ein spannendes Gewinnspiel:<br />
Beieiner Handytour<br />
durch dieSalzburger Altstadt<br />
suchenund entdecken dieTeilnehmer<br />
fünf Orte, an denen<br />
Technologievon Siemens im<br />
Hintergrund einenwesentlichen<br />
Beitrag zum gelungenenAlltagsleben<br />
liefert. Beijedem dieser<br />
„Hotspots“ besteht die<br />
Chance, attraktive Tagespreise<br />
zu gewinnen. Hat man alle Orte<br />
gefunden, am Handy markiert<br />
und eine Abschlussfragebeantwortet,<br />
nimmt man an der<br />
großenEndverlosung teil. Als<br />
Hauptpreis winkt ein <strong>Festspiel</strong>package<br />
fürzwei Personen:Premierenkartenfür<br />
denJedermann<br />
2018sowie ein Hotelaufenthalt.<br />
Schön imSchatten<br />
Steht ein neuer „Jedermann“ an, wie mit<br />
Tobias Moretti, steht das andere Schauspiel<br />
ein wenig im Schatten des Domplatzes.<br />
Eine Frage der Wahrnehmung.<br />
Bettina Hering verantwortet<br />
erstmalsdas <strong>Festspiel</strong>-Schauspiel<br />
und da<br />
finden sich jenseits des „Jedermann“-Hype-Rituals<br />
ganz andere<br />
Dimensionen.<br />
Diegroße, wunderbareTheater-Erzählerinund<br />
Figuren-Psychologin<br />
Andrea Breth bringt<br />
mit Harold Pinters „DieGeburtstagsfeier“eineabgründig<br />
absurdeKomödie<br />
im Landestheater<br />
auf dieBühne.<br />
KarinHenkel hatsich Gerhart<br />
Hauptmanns „Rose Bernd“<br />
über das unsägliche Leid der<br />
Protagonistin, dieunschuldig<br />
schuldigwird, vorgenommen –<br />
auf der Halleiner Perner-Insel.<br />
Foto: SF/wildbild<br />
<strong>Festspiel</strong>e: BettinaHering, seit <strong>2017</strong>Leiterin des Schauspiels<br />
Das New York Regie-Kollektiv<br />
600 HIGHWAYMEN macht<br />
sich mitLaien und professionellen<br />
Darstellern an Ödon von<br />
Horváths„Kasimirund Karoline“.<br />
Da wirdder Zugang zu diesem<br />
„Wunderstück“ interessant<br />
werden.<br />
Siehat bisher Film, aber noch<br />
nie Theater gemacht, heißt es.<br />
Was ja relativ sein kann. Jedenfalls<br />
begibtsich Athina Rachel<br />
Tsangari mit FrankWedekinds<br />
„Lulu“ nicht in dieflottierende<br />
Freiheit eines Experimentalstudios.<br />
Siehat sich für eine Drei-<br />
Teilung der Lulu entschieden,<br />
um„Begehren, Horror,Gier, Sittenlosigkeit,<br />
Verletzbarkeit, Widerstandskraft,<br />
Freiheit, Zerstörung“<br />
zu zeigen. „Sieist alles<br />
und nichts“, sagt diegriechische<br />
Regisseurin. Auch da eine<br />
spannende Besetzung: Martin<br />
Wuttke, Philipp Haußund die<br />
desgleichen famose Fritzi Haberlandt<br />
als „Gräfin Geschwitz“,<br />
auch auf derPerner-Insel.<br />
Drei Lesungen sind zudem<br />
nicht ohne: RobertMusils<br />
„Mann ohne Eigenschaften“<br />
in einemMarathon am 1. August<br />
von 19 Uhr an biszum 2.<br />
August etwa um 2Uhr, mit<br />
Schauspielern der <strong>Festspiel</strong>e.<br />
Und die „Legende“ Edith<br />
Clever (heuer auch dieMutter<br />
im „Jedermann“) wird Arthur<br />
Schnitzlers„Fräulein Else“ lesen.<br />
Dann kommen noch Thomas<br />
Thieme und Maria<br />
Happel mit Wedekind-Balladen-,<br />
Galgen- und Bänkelliedern.<br />
Sozusagen: Drei Prächtige,<br />
Titel: „Ich liebe nichtden<br />
Hundetrab“. <br />
HANS LANGWALLNER<br />
INFOBOX<br />
Die Siemens Fest>Spiel>Nächtefindeninder Zeitvon 27. Juli<br />
bis30. August <strong>2017</strong> aufdem Salzburger Kapitelplatz statt. An<br />
denWochenenden bietet das Siemens Kinder>Festival<br />
zusätzlich wieder einebunte Mischung aus Kinderopern und<br />
Ballett für unserejüngsten Zuseher.Weitere Informationen<br />
sowiedas komplette Programmfinden Sie online unter<br />
www.siemens.at/festspielnaechte bzw.<br />
www.siemens.at/kinderfestival.Besuchen Sieuns auch auf<br />
facebook unter Siemens Österreich oder folgen Sieuns auf<br />
twitter @Siemens_Austria.<br />
Fotos: Siemens<br />
8 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong> |Anzeige<br />
<strong>Festspiel</strong><strong>Krone</strong> 9
Foto: Kirk Edwards<br />
„Was mir von Anfang<br />
an klar war“,<br />
sagt Intendant<br />
Markus Hinterhäuser,<br />
„ist, dass<br />
ich mit Mozarts<br />
„La clemenza di<br />
Tito“ eröffnen<br />
will.“ So wird es<br />
denn auch sein.<br />
Liebe, Konflikte und der Zorn<br />
Ineiner Konstellation, die<br />
neugierig und staunend<br />
macht: Mit dem„wilden“<br />
Griechen Teodor Currentzis,<br />
der in Russland einen weltumspannenden<br />
Ruf errang,und<br />
Peter Sellars,dem herrlich koboldig-vergnügt-ernsten<br />
US-<br />
Regisseur, der mit Messiaens<br />
„Saint Francoisd’Assise“ bei<br />
den<strong>Festspiel</strong>en Geschichte<br />
geschrieben hat und Aufsehen<br />
erregte<br />
mit<br />
Mozarts<br />
Da-<br />
Ponte-Zyklus, mit dem er einigermaßen<br />
für Deutungsstoff<br />
sorgte. Hier stellt sichihm die<br />
Frage: „Wie können wirineiner<br />
Zeit derKonflikte, des Zorns zusammenleben,<br />
eine heilende<br />
Geste anbieten?“. Teodor Cur-<br />
10 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong><br />
Foto: Salzburger <strong>Festspiel</strong>e<br />
WilliamKentridgeinszeniert und stattetAlban Bergs „Wozzeck“ aus, PremiereimHaus für Mozart<br />
rentzis,der vom russischen<br />
Perm(eine Millionenstadt 1200<br />
Kilometer nordöstlich von Moskau)<br />
mitseinem musicAeterna<br />
Orchester und Choir Weltruhm<br />
errang,wird die musikalische<br />
Seite befeuern. DieBesetzung,<br />
hochklassig: Russell<br />
Thomas, Golda Schultz, Marianne<br />
Crebassa, inder Felsenreitschule.<br />
Das (mindestens)zweite Programm-Aufsehenbescherte<br />
Verdis„Aida“, eine der meistgespielten<br />
Opern, bei den<br />
<strong>Festspiel</strong>enerst zumzweiten<br />
Mal. Da galt es einmal Riccardo<br />
Muti zu überzeugen. Er<br />
meinte: „Ja,aberohne Elefanten<br />
und Pyramiden.“<br />
Und dann AnnaNetrebko<br />
(li.) für einRollen-Debüt zu<br />
begeistern. Darüber hinaus<br />
dieüberwältigende iranische<br />
Film-,Foto- und Videokünstlerin<br />
Shirin Neshat für<br />
dieRegiezugewinnen, sie inszenierte<br />
noch nie eine Oper.<br />
Spannungen der schönsten<br />
Art. DieBesetzung bietet mit<br />
Francesco Meli und Ekaterina<br />
Semenchuk vielversprechende<br />
Erlebnisse.<br />
Eine funkelnde Kette derÜberraschungen<br />
istdieses Opernprogramm:<br />
Mariss Jansons,<br />
der charismatische Dirigent<br />
aus Lettland,lässt sich nur<br />
Foto: SF/Silvia_Lelli; Kirk Edwards<br />
schwer (oder nicht leicht) zu einer<br />
Oper überreden, und jetzt:<br />
erstmalsbei den <strong>Festspiel</strong>en.<br />
MitDmitri Schostakowitschs<br />
„LadyMacbeth von Mzensk“,<br />
über eine „Tragödie einer klugenFrau,die<br />
zugrundegeht“.<br />
Die„Wiener“ spielen, Andreas<br />
Kriegenburginszeniert, mit<br />
DmitriUlyanov und Nina<br />
Stemme.<br />
Die Kette der fulminanten<br />
Konstellationen hat keinEnde:<br />
WilliamKentridge,der große<br />
Künstler aus Südafrika, lässt<br />
sich auch nicht so leicht zur<br />
Operüberreden. Er hat allerdingseineErfahrung:<br />
Die überwältigendeAufführungvon<br />
Schuberts „Winterreise“ mit<br />
Hinterhäuser am Klavier.Da<br />
war Matthias Goerne dabei.<br />
Und er singt AlbanBergs<br />
„Wozzeck“.Einen,der von allenschikaniertwird<br />
undsich<br />
mit brutalerGewalträcht.<br />
Da könnte eventuellein neuer<br />
Stern am Sängerhimmelin<br />
Salzburg aufgehen: AsmikGrigorian,die<br />
litauische Sopranistin,<br />
singtdie Marie.Vielleicht<br />
ein Versprechen in die Zukunft.<br />
Der russische Dirigent Vladimir<br />
Jurowski dirigiert die Wiener<br />
Philharmoniker.<br />
Wir sindnoch nicht am Ende<br />
derVerblüffungen: Denn, seit<br />
Cecilia Bartoli die künstlerische<br />
Leitung der Salzburger<br />
Pfingstfestspieleübernommen<br />
RiccardoMuti: „Aida“ ohne die Elefanten und Pyramiden, sagter<br />
hat, ist da sozusagen vulkanisches<br />
Leben drin.Ja, auchin<br />
den Konflikten der Figuren.<br />
Händels „Ariodante“ bestritt<br />
sie nicht nur in einer ihrergeliebtenHosen-Rollen,<br />
sie wagte<br />
sich auch (optisch) an das<br />
wundersame österreichische<br />
Wesen Conchita Wurst (die<br />
Bart-Frau-Mann beimEurovision-Song<br />
Contest, istlangher)<br />
und war zugleichauf einmal<br />
Johnny Deppals Piraten-Ritter.<br />
Falls stimmlichpasst,dann ist<br />
Rolando Villazón auch dabei.<br />
DieOper „Lear“ von Aribert<br />
Reimann dirigiert Franz Welser-Möst<br />
mitden „Wienern“,<br />
SimonStone,inszeniert, mit<br />
Gerald Finley, Evelyn Herlitzius<br />
und AnnaProhaska.<br />
Die semiszenischen Aufführungen<br />
sindnicht mindereine<br />
Kostbarkeit. Für manche sogar<br />
eine Entbindung aus denszenischen<br />
Zumutungen. Na ja.<br />
AlsGerardMortier nach der<br />
„bleiernen“ Karajan-ZeitIntendantwar,<br />
da wurde an jeder<br />
Eckegesprochen und gestritten.<br />
Was kann Kunst mehr? Zumutungen<br />
sinddas Pulver der<br />
Persönlichkeit, derKunst.<br />
Konzertant:<br />
John Eliot Gardiner bringt alle<br />
drei erhaltenen Opern von<br />
Die iranische KünstlerinShirin<br />
Neshatinszeniert<br />
Verdis „Aida“<br />
Claudio Monteverdi,das sind<br />
„L’Orfeo“, „Ulisse“ und „Poppea“.<br />
Das Sängerfest ist noch<br />
nicht zu Ende: Verdis„Idue<br />
Foscari“ beschert Placido Domingo<br />
und Maria Agresta.<br />
Und darauf: Donizettis „Lucre-<br />
Hans-Peter Porsche TRAUMWERK<br />
• Historische Blechspielzeugsammlung<br />
• Moderne Modellbahnanlage<br />
• Automobile Klassiker<br />
• Sonderausstellung SPEED bis August <strong>2017</strong><br />
• Restaurant zum Genießen, Shop für Geschenke<br />
• Panoramagarten mit Parkbahn und Spielplatz<br />
• NEU: Feiern oderTagen in einzigartigem Ambiente<br />
D-83454 Anger/BGL, www.hanspeterporsche.com, Di-So 9:30 - 17:00<br />
Foto: Salzburger <strong>Festspiel</strong>e/Lina Bertucci<br />
zia Borgia“,Mozarteumorchester,und<br />
Ildar Abdrazakov,Krassimira<br />
Stoyanova<br />
und Juan DiegoFlórez.<br />
Wasgibt es da noch zu sagen?<br />
Nichts.Einfach freuen. <br />
HANS LANGWALLNER<br />
Nur 10 km<br />
von<br />
Salzburg
„Dieser Schuss<br />
muss sitzen!“<br />
Herr Simonischek, Sie<br />
stehen bei den Salzburger<br />
<strong>Festspiel</strong>en in<br />
HaroldPinters „DieGeburtstagsfeier“<br />
in der Inszenierung<br />
vonAndrea BrethimLandestheater<br />
aufder Bühne.Esist<br />
Ihreerste Zusammenarbeit<br />
mit Frau Breth, was schätzen<br />
Sie besonders dabei?<br />
„Die Zusammenarbeitmit Frau<br />
Breth ist wahnsinnigintensiv<br />
und effizient. Wir entdecken in<br />
fünf Stunden ProbenarbeitSachen<br />
imStück,auf dieandere<br />
in einergesamten Probenzeit<br />
nicht kommen würden. Sieist<br />
äußerst konsequent und verfolgteine<br />
ganz eigene Idee von<br />
Theater,von ihr kann man als<br />
Schauspieler enorm viel lernen!“<br />
FürFrau Breth sind SchauspielerPartner<br />
undkeine<br />
Vollstrecker ihrer Idee. WelcheIdeen<br />
konnten Sie in Pinters<br />
Stückeinfließen lassen?<br />
„Frau Breth weiß ganz genau<br />
was siewill, istaber auch sehr<br />
offen für dieVorstellungender<br />
Schauspieler. Dabeifühle ich<br />
mich angstfrei und eingeladen,<br />
praktische Vorschlägeeinfließen<br />
zu lassen.Letztendlichist<br />
unser Beruf aber immer eine<br />
Zusammenarbeit,jeder bringt<br />
Ideen und Phantasien ein, um<br />
daraus etwas Ganzes entstehen<br />
zu lassen. Frau Breth fordertganzgezieltdazu<br />
auf, so dass auch<br />
dieSchauspieler<br />
möglichstviel<br />
Verantwortung<br />
am Endergebnishaben.“<br />
Siespielen in<br />
Pinters Stück<br />
den Pianist Stanley,<br />
der ganz alleineinder<br />
Strandpensionvon<br />
Meg undPeteyresidiert,<br />
bis plötzlich<br />
zwei Fremde,<br />
Goldbergund<br />
McCann,einziehen,Stanleybei<br />
seiner Geburtstagsfeier<br />
einer Art<br />
Gehirnwäscheunterziehen<br />
und ein Klimader<br />
Angst versprühen.Was<br />
erwartetdas<br />
Publikum?<br />
„Esist durchaus ein Klimader<br />
Bedrückung zu verspüren,<br />
und letztendlich geht es ständigumdie<br />
Frage,wie geht<br />
manmit seinen Schuldgefühlen<br />
um.Pinter wirft in diesem<br />
Stück mehrFragenauf, alser<br />
Antworten gibt. Auch dieDialoge<br />
(z.B. übers Wetter oder<br />
Essen) erscheinenauf den<br />
ersten Blick völligoberflächlich.<br />
Im Endeffekt ist<br />
aber kein Satz so gemeint,<br />
wie er zunächst<br />
scheint, sondern verbirgt<br />
einezweite<br />
Ebene,für die<br />
man ganz<br />
schön tief<br />
graben<br />
muss,<br />
um sie<br />
zu<br />
entdecken! Der<br />
Weg,bis sich<br />
dieses Essentielle<br />
offenbart, ist gepflastertvon<br />
Angst,<br />
Schuldgefühlenund<br />
Hadern mitseinem<br />
schlechten Gewissen. Es<br />
werden quasi alleFiguren,<br />
aber insbesondereStanley<br />
von der Vergangenheiteingeholt...“<br />
Max Simonischek in<br />
Pinters „Geburtstagsfeier“:<br />
Über die Lust<br />
an der Sprache, „Gegenspieler“<br />
und<br />
„Türöffner“<br />
Foto: Salzburger <strong>Festspiel</strong>e/Johannes I<br />
Das Stück wurde 1958 uraufgeführt.<br />
Dieses bedrohliche<br />
Szenario und diese Ungewissheit,das<br />
Gefühl verloren<br />
zu sein, passt aberdurchaus<br />
auch in unsere beunruhigende<br />
Zeit.<br />
„Natürlich stellt sich immer die<br />
Frage nach der Aktualität, und<br />
man findet durchaus auch Parallelen.<br />
Aber ichpersönlich finde<br />
es viel spannender herauszufinden,<br />
welchen Zeitgeist der<br />
Autor versucht hat einzufangen.Ich<br />
nähere mich lieber PintersWeltan,<br />
als dass ichsie zu<br />
mir nach Hause hole.“<br />
Es ist nicht IhreersteProduktion<br />
in Salzburg. Siestanden<br />
2014 in Horvaths„DonJuan<br />
kommt aus dem Krieg“ auf<br />
der Pernerinsel aufder Bühne.<br />
Damals inszenierteAndreas<br />
Kriegenburg, mitdem<br />
Sie später auch in Schillers<br />
„MariaStuart“ in denMünchner<br />
Kammerspielenzusammenarbeiteten.<br />
GibtesBereiche,<br />
wo sich Kriegenburg<br />
und Breth in IhrerArbeit treffen?<br />
„Don Juan war meine erste Zusammenarbeitmit<br />
Kriegenburg,<br />
zu der ich viele schöne<br />
Erinnerungen habe. Er hatmir<br />
dieTür zurSprache geöffnet.<br />
Er hat mich inspiriert, mich mit<br />
Lust der Sprache von etwa<br />
Schiller oderebenHorvath zu<br />
nähern, um sienoch intensiver<br />
<strong>Festspiel</strong><br />
aufnehmen, erforschen und<br />
spielen zu können. Diesen<br />
wunderbaren Umgangmit<br />
Spracheauf der Bühne kann<br />
sich auch AndreaBrethauf die<br />
Fahnen heften. DieArbeit mit<br />
ihr istjetzt quasi wieeine Fortsetzung<br />
von dem was Kriegenburgbei<br />
mir eingeläutet hat.“<br />
Sie waren von 2012 bis 2015<br />
fixes Ensemblemitglied der<br />
Münchner Kammerspiele,<br />
jetztarbeiten Siefrei. Washat<br />
Siezudiesem Schrittbewogen?<br />
„In diesem Beruf ist manohnehinabhängig<br />
von Intendanten,<br />
Regisseuren und Produzenten,<br />
demnach istesein ständiger<br />
Kampf um Entscheidungsgewalt.<br />
Wenn ichfreibin, habe ich<br />
allerdings weit mehrMöglichkeiten<br />
zu entscheiden, mitwem<br />
oder wo ich arbeiten möchte.“<br />
Sie haben auch bereitsselbst<br />
Regie geführtund Kafkas<br />
„Der Bau“ als Solostück inszeniert.Dieses<br />
wirdauch<br />
beim Fest zur<strong>Festspiel</strong>eröffnungam22.<br />
Juli im Republic<br />
zu sehensein.Sind weitere<br />
Regie-Projekte geplant?<br />
„Diese Arbeit ist u.a. auch<br />
durchfrustrierende Begegnungenmit<br />
Regisseuren entstanden.Ich<br />
wollte damalseinfach<br />
etwasmachen, wo ichvöllig auf<br />
mich alleine gestellt binund<br />
keine Kompromisse eingehen<br />
musste.Die Arbeit hatmir auch<br />
sehr gefallen, und ichmöchte<br />
es auch nicht ausschließen,<br />
dass icheswieder mache.<br />
Aber dazu braucht es neben<br />
dem Schauspielberuf, der ohnehin<br />
schon viel abverlangt,<br />
auch die nötige Zeit. Alsoich<br />
würde sagen, dieRegiearbeit<br />
hebe ichmir nochein bisschen<br />
auf. Es istwie beieinem zarten<br />
Pflänzchen, daserst gegossen<br />
werdenmuss, um es in seiner<br />
vollenBlüte zu erleben.“<br />
Neben dem Theater sind Sie<br />
auch immerwiederinFilm<br />
undTV-Produktionenu.a.<br />
„Hindenburg“ oderals „KommissarLaim“<br />
zu sehen.Und<br />
der Kinofilm „Göttliche Ordnung“<br />
über das Frauenstimmrecht<br />
in der Schweiz,<br />
der ab Juli auch in Österreich<br />
zu sehen ist, wurde u.a. mit<br />
dem Schweizer Filmpreis<br />
ausgezeichnet.<br />
„Er wurdemehrfach prämiert,<br />
nur beider Wahl zum besten<br />
Hauptdarsteller mussteich<br />
mich gegenBruno Ganz geschlagen<br />
geben. Wobei,das<br />
lässtsichbei so einem „Gegenspieler“<br />
schon verkraften. Andererseits<br />
hat der schon so viele<br />
Preise, dassernicht noch einen<br />
weiteren braucht (lacht).“<br />
Waslieben Sie mehr,Film<br />
oder Theater?<br />
„Wichtiger ist mirdie Arbeit am<br />
Theater, aber ichhalte nichts<br />
vom Schubladendenken. Ich<br />
habediesen Beruf gelernt, um<br />
möglichst vieldamit anzustellen,<br />
egal ob Theater, Filmoder<br />
Fernsehen –esgehörtzuunseremBerufsbilddazu,<br />
vielseitig<br />
zu bleiben. Dieunterschiedlichen<br />
Genres können sich ja<br />
auch durchaus bereichern!“<br />
Was sagenSie eigentlichzur<br />
OscarnominierungIhres Vaters,<br />
Peter Simonischek mit<br />
„ToniErdmann“, und waren<br />
Siebei der Verleihung dabei?<br />
„Jeder,der diesen Beruf verfolgt,<br />
träumtnatürlich von so einer<br />
Auszeichnung.Umso schöner<br />
istes, dass es nun jemandenaus<br />
meiner Familie ,erwischt’<br />
hat. Bei derVerleihung<br />
warich allerdings nicht dabei,<br />
schließlich hatte ich mit derProduktion<br />
nichts zu tun.“<br />
Sie sind bei den <strong>Festspiel</strong>en<br />
im „Jedermann“als Koch einmal<br />
an derSeiteIhres Vaters<br />
auf der Bühnegestanden. Ist<br />
Foto: Monika Rittershaus<br />
Foto: Micha Marhoffer Foto: Micha Marhoffer<br />
2014 stand er bei<br />
den Salzburger<br />
<strong>Festspiel</strong>en in<br />
Horváths„DonJuan<br />
kommt aus dem<br />
Krieg“ aufder Bühneder<br />
Pernersinsel.<br />
Auch als Regisseur zeigt<br />
Simonischek Talent:Er<br />
inszenierteKafkas „Der<br />
Bau“ alsSolostück.<br />
Als Kommissar Lukas Laim<br />
ermittelt SimonischekimZDF<br />
eineweitere Zusammenarbeit<br />
geplant?<br />
„Esist ein großer Wunsch von<br />
ihm und auch ichhalte es für eine<br />
schöne Sache. Allerdingsist<br />
dassoetwas Besonderes, da<br />
müssen die Bedingungen(Rollen,<br />
Regie, Haus) einfach stimmen.Und<br />
nachdemesnoch<br />
kein passendes Angebotgab,<br />
muss dieses Projekt erstmal<br />
noch warten. Denn dieser<br />
Schuss muss sitzen!“<br />
Ihre Elternhaben Ihnen zunächst<br />
vomSchauspielberuf<br />
abgeraten.<br />
„Siehaben sich, wieessich für<br />
anständige Eltern gehört,ziemlich<br />
rausgehalten. Allerdings<br />
haben sie es in demMoment,<br />
wo ich den Beschluss dazu gefasst<br />
habe, denBeruf zu ergreifen,<br />
akzeptiert.“<br />
Sie haben am Mozarteum<br />
studiert.Eine schöne Rückkehr<br />
in dieMozartstadt?<br />
„Ich verbinde ein tolleZeitmit<br />
Salzburg undhabeauch noch<br />
vieleFreunde hier. Ich binsehr<br />
gerne in Salzburg, allerdings<br />
am liebsten imWinter,wenn die<br />
Stadtverschneit undein bisserl<br />
,verschlafen’ ist.“ <br />
<strong>Festspiel</strong><strong>Krone</strong> 13<br />
12 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong>
Der Mozarteums-Detektiv<br />
Mozart-Forscher Leisin-<br />
ger mitseinen AssistentinnenI.Geanta<br />
und M.<br />
Pfadt mit KV-Werken in<br />
der Stiftungs-Bibliothek,<br />
Detail unten<br />
rühmten Physikers.“Bis heute<br />
sind alleVerzeichnisse imVerlag<br />
Breitkopf&Härtel erschienen,<br />
dieaktuellste stammtaus<br />
1964, Autoren Franz Giegling,<br />
GerdSievers undAlexander<br />
Weinmann. Derjüngste unveränderte<br />
Nachdruck erfolgte<br />
1999 -wobei dies das Kuriosum<br />
gebiert, dass vorgenommeneÄnderungen<br />
inder Chronologieund<br />
damitneue KV-<br />
Nummern jenseits der Wissenschaft<br />
keinen Eingang indie<br />
Musikindustriefanden.<br />
Maximalen Adrenalinausstoß<br />
verzeichnet der Mozarteums-<br />
Detektivbei den Kapiteln der<br />
übertragenen, zweifelhaften<br />
oder unterschobenen Werke.<br />
Da arbeitetdas Triozum Teil mit<br />
Methoden, die auch jedem TV-<br />
Kommissarzur Ehre gereichten.<br />
Wennetwa aufgrund der zuordenbaren<br />
Wasserzeichen auf<br />
denPapierbögen, die der große<br />
Meister für seine Autografen<br />
verwendet hat,erkannt wird, wo<br />
und wann die Komposition erfolgte.<br />
Da wird Leisinger zum<br />
Fachmann für Entwicklung und<br />
VerwendunghistorischenPapiers.<br />
So ließsichfeststellen,<br />
dass Mozart auf einerReise<br />
nachWien seine Linzer Klaviersonateauf<br />
handgeschöpften<br />
Bögen aus Steyr schrieb. Die<br />
Grundlage für diesen filigranen<br />
Zugang liefert ein nahezu absurd<br />
mühevolles Werk vonAlan<br />
Tyson, einem britischen Mediziner,<br />
der sich von 1970bis 1990<br />
auf die Analyse der WasserzeicheninWerken<br />
von Mozart konzentrierte<br />
und1992 einen diesbezüglichen<br />
Katalog -Selenometrie<br />
&Wasserzeichen -publizierte.<br />
Seit1964 sind, so<br />
Leisinger, 30 neueStücke aufgetaucht,<br />
dieauf ihre Mozart’scheUrheberschaftgeprüft<br />
werden. Jenseits des großen<br />
Teichsarbeitet von der vorhin<br />
erwähntenUS-Hochschule Neal<br />
Ergänzendes Material -Mozartist ein Musik-Universumfür sich<br />
Zaslaw am neuenKöchl, er ist<br />
eine Art forscherisches Gegenstück<br />
zu Leisinger. „Wenn das<br />
1000Seiten umfassende Buch<br />
in einem Jahr auf den Markt<br />
kommt, wird es in etwa so viele<br />
Interessentenwie für die Neue<br />
Mozart-Ausgabe geben. Die<br />
Nachfragenachdem Verzeichnis<br />
istkonstant, ichrechne mit<br />
rund 4000 Käufern weltweit, mit<br />
Universitäts- und anderen Fachbibliotheken.“<br />
Und was sind Leisingers<br />
persönliche Favoriten<br />
im Portfolio desGenius?„Als<br />
Oper Idomeneound unter den<br />
sinfonischen Werken das Klavierkonzert<br />
A-DUR KV 488.“ <br />
ROLAND RUESS<br />
Fotos: Neumayr/MMV<br />
Es hat einen Hauch von Cold Case -ohne Mord und Totschlag<br />
–wenn Ulrich Leisinger ungelösten Fragen im<br />
Kompositionswerk von Mozart nachgeht. 2018 soll es dann,<br />
nach einer Modifikationsausgabe von 1964, ein völlig neues<br />
Köchelverzeichnis für kommende Jahrzehnte geben.<br />
14 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong><br />
Ulrich Leisingerist offiziell Direktor<br />
der Forschungsabteilung der Internationalen<br />
Stiftung Mozarteum.Zubehaupten,<br />
es gäbederzeitfünf<br />
Menschen auf dem Planeten, dieüber<br />
Mozartmehrwüssten als der aus Baden-<br />
Baden stammende Musikwissenschaftler,<br />
wäreüberaus risikobehaftet.Denn<br />
der53-Jährigeist zum Ersten eine ArtlebenderMozart-Almanach,<br />
und zum<br />
Zweitender Mann, derseit einem Jahr<br />
daran („mindestensvierStunden täglich,<br />
habeauchnoch andereAufgaben“) arbeitet,<br />
dasberühmte Köchelverzeichnis<br />
(KV)umfassendzureformieren, korrigieren,<br />
neueste Erkenntnisse einfließen zu<br />
lassen. Und dabei werkt der Experte, der<br />
2005 dieNeue Mozart-Ausgabe (auch<br />
digital)herausgab,mit einer Akribie, die<br />
man alsDetektivarbeit auf denkompositorischen<br />
Spuren Mozarts bezeichnen<br />
Auch derartige Wappen in Wasserzeichen<br />
führen zu Zeitpunkt und Ort...<br />
darf. Unterstütztvon Mag.Ioana Geanta,<br />
dieLiteratur- undMusikwissenschaften<br />
studiert hat, und Mag. Miriam Pfadt mit<br />
einemähnlichen akademischen Bildungsprofil.Ihr<br />
Schwerpunkt beim„Makingofthe<br />
new Köchel“: Erschließung<br />
musikalischer Quellen, hier wirdeine gigantische<br />
Füllevon Fakten bisins winzigste<br />
Detailüberprüft.„Undesgibtunendlich<br />
vieleDetails“, sagt Leisinger -<br />
heutzutagenoch viel mehr,als sie vor<br />
155 Jahren für den eigentlichen Biologen<br />
Ludwigvon Köchel erkennbar sein konnten.<br />
Dessen Erstauflageerschien1862,<br />
zwei Exemplare befindensichimBestand<br />
der Stiftung.Diese„Urbibel“ Mozartscher<br />
Werkverzeichnisse endete mit<br />
KV 626. „In weiterer Folge“, weißLeisinger,der<br />
auch im Bach-Archiv von Leipzig<br />
einschlägige Erfahrung erwarb und<br />
an der Cornell University (USA) unterrichtet<br />
hat, „kamen weitereAusgaben. Die<br />
von 1937 stammtvon einem Alfred Einstein,<br />
meines Wissens einNeffe desbe-
SPIELPLAN<br />
GROSSES FESTSPIELHAUS<br />
FR <strong>21</strong>. Jedermann • <strong>21</strong>:00<br />
DOMPLATZ<br />
RESIDENZ [RZ] HAUS FÜR MOZART · FELSENREITSCHULE [F] STIFTUNG MOZARTEUM · STIFTSKIRCHE ST. PETER [SP]<br />
SA 22. Symphonieorchester des BR Nagano (ZmG) [F] 19:00<br />
SO 23.<br />
Mozart-Matinee Gražinytė-Tyla<br />
Jedermann <strong>21</strong>:00 musicAeterna 1 Currentzis [F] 19:00<br />
11:00<br />
MO 24.<br />
KK Cuarteto Casals · Levit · Hinterhäuser 18:00<br />
DI 25. Camerata Salzburg · BR Chor<br />
Arman · Tamestit · Viotti<br />
18:00<br />
MI 26. L’Orfeo [F] 19:30<br />
DO 27. La clemenza di Tito • [F] 18:30 SK András Schiff 1 19:30<br />
FR 28. Wiener Philharmoniker Haitink <strong>21</strong>:00 Jedermann 17:00 Il ritorno d’Ulisse in patria [F] 19:00<br />
SA 29.<br />
SO 30. Wiener Philharmoniker Haitink 11:00<br />
Jedermann <strong>21</strong>:00 L’incoronazione di Poppea [F] 19:00<br />
Mozart-Matinee Bolton<br />
SK András Schiff 2<br />
Mozart-Matinee Bolton<br />
Camerata Salzburg Viotti<br />
La clemenza di Tito [F] 19:00<br />
MO 31. LA Gerhaher · Huber 19:30<br />
DI 1. SK Sokolov <strong>21</strong>:00 KK Tetzlaff · Andsnes (ZmS) 19:30<br />
MI 2. Lady Macbeth von Mzensk • 18:00 SK András Schiff 3 19:30<br />
DO 3. Jedermann <strong>21</strong>:00 LA Garan ča · Martineau 19:30 c-Moll-Messe * · Mozarteumorchester Bolton [SP] 19:30<br />
FR 4.<br />
SK Kissin 19:30 La clemenza di Tito [F] 19:00<br />
SA 5.<br />
YCA Preisträgerkonzert · ORF Radio-<br />
Lady Macbeth von Mzensk 19:30<br />
Symphonieorchester Wien Shokhakimov [F] 20:00<br />
SO 6. Wiener Philharmoniker Nelsons (ZmS)<br />
11:00<br />
11:00<br />
19:30<br />
11:00<br />
19:30<br />
YCA Award Concert Weekend 1 15:00<br />
Mozart-Matinee Antonini<br />
YCA Award Concert Weekend 2<br />
Mozart-Matinee Antonini<br />
YCA Award Concert Weekend 3<br />
Aida<br />
• 18:00 Gala-Soiree [RZ] 22:00<br />
KK Wiener Philharmoniker<br />
MO 7. Wiener Philharmoniker Nelsons (ZmS) <strong>21</strong>:00 Jedermann 17:00 KK Hagen Quartett · Gabetta (ZmS) 19:30<br />
DI 8. Jedermann <strong>21</strong>:00 Wozzeck • 20:00 LA Crebassa · Say 19:30<br />
MI 9. Aida 19:00 SK Levit 1 (ZmS) 19:30<br />
DO 10. Lady Macbeth von Mzensk 20:00 musicAeterna 2 Currentzis [F] 19:30<br />
FR 11.<br />
I due Foscari (konzertant) 19:30 LA Goerne · Trifonov (ZmS) 20:30<br />
SA 12. Aida 15:00<br />
ORF Radio-<br />
Mozart-Matinee Luks<br />
Jedermann <strong>21</strong>:00 Symphonieorchester Wien Meister (ZmG) [F] 20:30 SK Levit 2<br />
SO 13.<br />
Mozart-Matinee Luks<br />
Wiener Philharmoniker Muti 19:30 La clemenza di Tito [F] 19:00<br />
MO 14. Wiener Philharmoniker Muti<br />
I due Foscari (konzertant)<br />
DI 15. Wiener Philharmoniker Muti<br />
Lady Macbeth von Mzensk<br />
MI 16.<br />
DO 17.<br />
FR 18.<br />
11:00<br />
15:30 Jedermann <strong>21</strong>:00 Wozzeck 20:30<br />
11:00<br />
19:00 SK Uchida 19:30<br />
Aida 19:30 Ariodante • 19:00<br />
La clemenza di Tito<br />
[F] 15:00<br />
SK Pollini 20:00<br />
Wozzeck<br />
20:30<br />
LA Yoncheva · Academia Montis Regalis<br />
West-Eastern Divan Orchestra 1 Barenboim <strong>21</strong>:00 Jedermann 17:00 Ariodante 19:30 LA Stoyanova · Springer 19:30<br />
SA 19. Wiener Philharmoniker Blomstedt<br />
11:00<br />
La clemenza di Tito<br />
[F] 15:00 Mozart-Matinee Carydis 11:00<br />
KK Frang · Altstaedt · Lonquich · Schmidinger<br />
Aida<br />
19:30<br />
Grubinger · Goerne · Hinterhäuser (ZmS)<br />
20:00<br />
SO 20. Wiener Philharmoniker Blomstedt<br />
11:00<br />
Mozart-Matinee Carydis 11:00<br />
West-Eastern Divan Orchestra 2 Barenboim (ZmS) 17:00 Jedermann <strong>21</strong>:00 Lear • [F] 19:30<br />
MO <strong>21</strong>. Lady Macbeth von Mzensk 19:00 La clemenza di Tito [F] 18:30 Camerata Salzburg Norrington 19:30<br />
DI 22. Aida 19:30 Ariodante 19:00 SK Gringolts 19:30<br />
MI 23. SK Argerich · Barenboim <strong>21</strong>:00 Lear [F] 19:30<br />
DO 24. Jedermann 17:00 Wozzeck 20:00 KK Trio Zimmermann 19:30<br />
FR 25.<br />
Aida 19:30<br />
SA 26. Wiener Philharmoniker Barenboim<br />
SK Mutter · Orkis<br />
SO 27.<br />
Wiener Philharmoniker Barenboim<br />
Lucrezia Borgia (konzertant)<br />
Berliner Philharmoniker 1 Rattle<br />
Ariodante<br />
Gustav Mahler Jugendorchester Metzmacher<br />
11:00<br />
<strong>21</strong>:00 Jedermann 17:00 Lear [F] 19:00<br />
11:00<br />
15:00<br />
20:30<br />
Blasmusikkonzert ***<br />
Wozzeck<br />
11:00<br />
15:00<br />
11:00<br />
15:00<br />
19:30<br />
11:00<br />
19:30<br />
11:00<br />
19:30<br />
15:00<br />
[F] 20:00 Preisträgerkonzert Sommerakademie ** 19:30<br />
YSP Abschlusskonzert<br />
Mozarteumorchester Salzburg Kelly 19:30<br />
[F] 11:30<br />
MO 28. Berliner Philharmoniker 2 Rattle (ZmS) <strong>21</strong>:00 Jedermann 17:00 Ariodante 19:00<br />
DI 29. Pittsburgh Symphony Orchestra Honeck 20:00 Lear [F] 19:00<br />
MI 30. Lucrezia Borgia (konzertant) 19:00<br />
20:00<br />
FR <strong>21</strong>.<br />
KOLLEGIENKIRCHE · UNIVERSITÄTSAULA [U]<br />
LANDESTHEATER · HECKENTHEATER [HT]<br />
STEFAN ZWEIG CENTRE [SZ]<br />
STUDIO UNIVERSITÄT MOZARTEUM [SM]<br />
SA 22. YSP Meisterklasse Ludwig [U] 15:00 Abschluss Jedermann-Camp [HT] 18:15<br />
SO 23. KK Hagen Quartett · musicAeterna Choir<br />
Salzburger Bachchor Currentzis (ZmS) <strong>21</strong>:30 Abschluss Jedermann-Camp [HT] 18:15<br />
MO 24. The Tallis Scholars · Klangforum Wien Pomàrico (ZmG)<br />
The Tallis Scholars Phillips<br />
<strong>21</strong>:00<br />
23:30<br />
DI 25. La Capella Reial · Le Concert des Nations Savall <strong>21</strong>:00<br />
MI 26.<br />
DO 27.<br />
PERNER-INSEL · REPUBLIC [R]<br />
FR 28. Oper für Kinder · Der Schauspieldirektor • [U] 15:00 Die Geburtstagsfeier • 19:30<br />
SA 29.<br />
Rose Bernd • 19:30<br />
SO 30. Oper für Kinder · Der Schauspieldirektor [U] 15:00 RE Die neue Liebesordnung<br />
[SZ] 17:00 Abschluss Aida-Camp 1 [R] 11:00<br />
Die Geburtstagsfeier<br />
19:30<br />
MO 31. Solistes XXI Safir (ZmG) 20:30 Die Geburtstagsfeier 19:30 Rose Bernd 19:30<br />
DI 1. LE Der Mann ohne Eigenschaften 19:00 Rose Bernd 19:30<br />
MI 2. Die Geburtstagsfeier 19:30<br />
DO 3. Klangforum Wien Rundel (ZmG) 20:30 Die Geburtstagsfeier 19:30<br />
FR 4. Abschluss Aida-Camp 2<br />
Rose Bernd<br />
SA 5.<br />
SO 6.<br />
YSP Meisterklasse Martineau [U] 17:00<br />
[R] 16:00<br />
19:30<br />
Die Geburtstagsfeier 19:30 Rose Bernd 19:30<br />
RE Film- und Bühnenkunst<br />
Neshat · Tsangari [SZ] 11:00<br />
MO 7. Die Geburtstagsfeier 19:30<br />
Rose Bernd 19:30<br />
DI 8. Oper für Kinder · Der Schauspieldirektor [U] 15:00 Rose Bernd 19:30<br />
MI 9. LE Fräulein Else 20:00 Rose Bernd 19:30<br />
DO 10. Die Geburtstagsfeier 19:30<br />
FR 11. Oper für Kinder · Der Schauspieldirektor<br />
Grubinger · Percussive Planet · œnm Rundel (ZmG)<br />
[U] 15:00<br />
20:30 Kasimir und Karoline • [SM] 20:00<br />
Abschluss<br />
Wozzeck-Camp [R] 16:30<br />
[U] 15:00<br />
Die Geburtstagsfeier 19:30<br />
SO 13.<br />
YSP Meisterklasse Goerne [U] 15:00<br />
RE Zertretene Rosen<br />
Die Geburtstagsfeier<br />
Kasimir und Karoline<br />
[SZ] 11:00<br />
19:30<br />
[SM] 20:00<br />
MO 14.<br />
Kasimir und Karoline [SM] 20:00 Vortex Temporum (ZmG) [R] 19:30<br />
[U] 15:00<br />
Kasimir und Karoline [SM] 20:00<br />
MI 16. ORF Radio-<br />
Symphonieorchester Wien Pascal (ZmG) 20:30 Kasimir und Karoline [SM] 20:00<br />
DO 17. YSP Meisterklasse Piau [U] 15:00<br />
FR 18. LE Ich liebe nicht den Hundetrab<br />
Kasimir und Karoline<br />
20:00<br />
[SM] 20:00<br />
Lulu • 19:30<br />
SA 19. Schlussmarathon<br />
Angelika-Prokopp-Sommerakademie<br />
der Wiener Philharmoniker [U] 16:00 / 18:00 / 20:00 Lulu 19:30<br />
[SZ] 11:00<br />
Lulu 19:30<br />
MO <strong>21</strong>. Searching for William? 20:00<br />
DI 22. Oper für Kinder · Der Schauspieldirektor [U] 15:00 Lulu 19:30<br />
MI 23.<br />
DO 24. Lulu 19:30<br />
FR 25.<br />
SA 26.<br />
SO 27.<br />
Oper für Kinder · Der Schauspieldirektor [U] 15:00<br />
Lulu 19:30<br />
Lulu 19:30<br />
MO 28. Lulu 19:30<br />
ZmG Zeit mit Grisey<br />
ZmS Zeit mit Schostakowitsch<br />
YSP Young Singers Project<br />
YCA Young Conductors Award<br />
KK Kammerkonzert<br />
SK Solistenkonzert<br />
LA Liederabend<br />
LE Lesung<br />
RE Recherchen<br />
• Premiere<br />
* In Zusammenarbeit mit der Stiftung Mozarteum Salzburg<br />
** In Zusammenarbeit mit der Universität Mozarteum Salzburg<br />
*** Mit jungen Blasmusiktalenten unter Mitwirkung der Wiener Philharmoniker<br />
TICKETS UND INFORMATIONEN · T +43-662-8045-500·www.salzburgfestival.at<br />
OUVERTURE SPIRITUELLE<br />
16 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Festspiel</strong><strong>Krone</strong> 17
MÜNZE ÖSTERREICH<br />
Die Münze wird bunt<br />
Die <strong>Festspiel</strong>krone im Interview mit dem Generaldirektor der Münze Österreich AG,<br />
Mag. Gerhard Starsich, der erfolgreich eines der traditionsreichsten und zugleich innovativsten<br />
Unternehmen Österreichs leitet.<br />
DieProdukteder MünzeÖsterreichAGerfreuen<br />
sich in<br />
den letztenJahren steigender<br />
Nachfrage. Insbesondere Österreicher<br />
und Deutschekaufen<br />
sehr viel Goldund Silber.<br />
Woran liegt das?<br />
Generaldirektor Gerhard Starsich:<br />
Österreich und Deutschland<br />
sinddie münzaffinsten<br />
Märkte derWelt. Das liegt wohl<br />
an denKriegen,die diese Länder<br />
und ihre Einwohnermiterleben<br />
mussten –und an dendamit<br />
einhergehendenvölligen<br />
Vermögensverlusten. Deswegen<br />
vertrauendie Menschen oft<br />
nicht mehr auf Papierversprechenund<br />
sagen: Wir wollen einen<br />
Teilunseres Vermögensin<br />
etwas veranlagen, dasman angreifen<br />
kann.<br />
Aber auch Ihre Sammlermünzen<br />
lösen wieder Begeisterung<br />
aus. Bilder von Menschen,die<br />
ab 4Uhr morgens<br />
vor denGeschäftenwarten,<br />
kennt man in den letzten Jahren<br />
vor allem aus demIT-Bereich.Was<br />
istpassiert?<br />
GeneraldirektorGerhardStarsich:<br />
Wirarbeitenkontinuierlich<br />
an Innovationen unduns sind<br />
hier einige Weltneuheitengelungen,<br />
die auchunsere Kunden<br />
freuen. Gegenwartund Zukunft<br />
der Münze Österreich AG sind<br />
bunt,denn Farbe spiegelt die<br />
Dynamik unserer Zeit undbietet<br />
uns dieMöglichkeit zur Differenzierung<br />
und Wiedererkennbarkeit.<br />
So ist es unsmit den Silber-<br />
Niob-Münzengelungen, die<br />
Zweifarbigkeit zu einemCode<br />
zu machen, der sie schnell als<br />
einProduktder MünzeÖsterreichAGerkennen<br />
lässt. Mit den<br />
nachleuchtenden 3-Euro-Tier-<br />
Talernhaben wir noch eines<br />
drauf gesetzt undeine überaus<br />
hoheNachfrageausgelöst.<br />
Die Richtungstimmt, unser<br />
Foto: Michael Stelzhammer<br />
künstlerische Qualität und Innovationen<br />
Variantenreiche Münzen<br />
Haus ist bunter geworden, dass<br />
dies von unseren Kunden begrüßt<br />
wird, lässt uns auch künftig<br />
verstärkt über Innovationen<br />
nachdenken.<br />
Münzen waren immer einbeliebtes<br />
Geschenk, nun aber<br />
scheinen zu den Klassikern<br />
wie Wiener Philharmoniker<br />
oder Dukaten noch einige Produktemehrdazu<br />
gekommen<br />
zu sein.<br />
Generaldirektor GerhardStarsich:<br />
WirÖsterreicher schenken<br />
uns gernezum Jahreswechsel<br />
Glücksbringer und da passt<br />
doch eine Silber- oder Kupfermünzemit<br />
Motiven wie dem Donauwalzer,<br />
der Pummerin oder<br />
dem Neujahrskonzert hervorragend.<br />
Ichselbstmachebei Einladungen<br />
zu Silvestergerne auf<br />
diesem WegFreude. Mit dem<br />
berühmtenDürer-Hasenhaben<br />
wir nun auchdie Tradition der<br />
Ostermünzeeingeläutetund ich<br />
muss feststellen, unsereStrategie,<br />
Sammlermünzen nicht nur<br />
alsSammel- und Wertanlageobjektezubetrachten,<br />
sondern die<br />
Attraktivitätals Geschenkmotiv<br />
hervorzuheben, hat sich bestätigt.Dies<br />
schlägt sich in den<br />
Verkaufszahlen<br />
der 5-Euro-Neujahrs- und Ostermünzewieder.<br />
Ich freue mich<br />
über diesenBeweis, dass wir<br />
mit unseren Münzen bei den Österreichern<br />
positive Reaktionen<br />
auslösen können.<br />
Die Wiener Philharmoniker<br />
und die MünzeÖsterreich AG<br />
–das darf man wohl als Musterbeispieleiner<br />
gelungenen<br />
Zusammenarbeit bezeichnen?<br />
Generaldirektor Gerhard Starsich:<br />
Auf jeden Fall! Musik ist eine<br />
Sprache, dieweltweitgesprochenwirdund<br />
was eignet<br />
sich besserals ein Motiv auf einer<br />
österreichischen Anlagemünzeals<br />
die typischen Instrumenteder<br />
Wiener Philharmoniker?<br />
Foto: Michael Himml<br />
Mag. GerhardStarsich,<br />
GeneraldirektorMünze Österreich<br />
AG<br />
Daherhaben wir uns selbstverständlich<br />
zum175-Jahr-Jubiläum<br />
mit einerSammlermünze<br />
eingestellt,die wir jetzt auchals<br />
„silbernes Duett“mit der Silbermünze„Wiener<br />
Philharmoniker“<br />
anbieten. Ichbin froh und dankbar<br />
über diese erfolgreiche Kooperation<br />
mit dem Orchester.<br />
Foto: Wiliam Minke<br />
Die „Polizisten“ der <strong>Festspiel</strong>e<br />
Nagut, da könnte man<br />
nun anmerken, dass der<br />
bei uns berühmteste TV-<br />
Ordnungshüter ja eigentlich der<br />
Mannist, der heuer den Jedermann<br />
verkörpert. Aber bei Kommissar<br />
Rex, der einst Tobias Moretti<br />
in seiner Exekutivarbeit massiv<br />
unterstützte,weiß man nicht<br />
wirklich, ob der jeweiligeVierbeiner<br />
oder Inspektor Richard Moser<br />
(Moretti von 1994 bis1998)<br />
der wirkliche Star war.<br />
Oliver Stokowski reizte an seiner<br />
Ermittler-Rolle vor allem, dass er<br />
sich keinen seltsamen oder kruden<br />
Plots ausgesetzt sah, er<br />
konnte sich sein Drehbuch selber<br />
komponieren. Zudem hat er eine<br />
Art Polizei-Gen im Blut, denn einige<br />
seiner männlichenVorfahren<br />
waren im realen Exekutivdienst.<br />
Derursprünglich am Kontrabass<br />
ausgebildete Mime studierte<br />
Schauspiel in Graz, bei den Salzburger<br />
<strong>Festspiel</strong>en war er seit<br />
1996 (Lysander in Leander Haußmanns<br />
„Sommernachtstraum“)<br />
nicht mehr aktiv. In der „Geburtstagsfeier“,<br />
Regie Andrea Breth,<br />
wechselt er mitHinblickauf seine<br />
TV-Karriere das Genre, er verkörpertmit<br />
McCann einen Kleinkriminellen.<br />
Martin Wuttke, der knorrigeCharakterkopf<br />
aus dem Ruhrgebiet,<br />
istwie sein Landsmann 1962 geboren<br />
und war erst kürzlich bei einem<br />
„Kulturbegräbnis“ erster<br />
Klasse, dem Ende der Schaubühne<br />
Berlin. Sieben Jahre agierte<br />
der Burgschauspieler als eigenwilliger,<br />
nicht selten schräg<br />
neben der Spur schnüffelnder<br />
Tatort-Ermittler, der mitseiner Krimi-PartnerinSimone<br />
Thomalla in<br />
der Rollenicht nur auf Verbrecherjagd<br />
ging, sondern zudem<br />
eine Art Off-On-Verhältnis zur<br />
Oliver Stokowski (Bild rechts)und Martin Wuttke sinddem breiten<br />
Publikum vor allem durch ihreTV-Präsenz bekannt: Der Eine als<br />
„DerErmittler“, der Andereals Tatort-KommissarKeppler. In<br />
Salzburg sind sie in Pinters „Geburtstagsfeier“ respektive in<br />
„Lulu“ auf der Bühne zu erleben.<br />
Dameunterhielt. Burgschauspieler<br />
Wuttke, selbiges Prädikat schmückt<br />
auch Stokowski, ist mitAuszeichnungenüberhäuft<br />
(Nestroy-Preis2010),<br />
im <strong>Festspiel</strong>-Sommer ist Dr.Schöning,<br />
derLulu verfällt. Charaktere am<br />
Rand komplizierter Existenzräume<br />
sind ja das Spezialfach des Mannes,<br />
der schon in jungen Jahren (1985)in<br />
Frankfurt den Hamlet gab... <br />
Foto: Jacqueline Krause-Burberg<br />
18 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong> |Anzeige<br />
<strong>Festspiel</strong><strong>Krone</strong> 19
Wunderbare Beziehung zur Camerata<br />
Lorenzo Viotti, YCA-Sieger von 2015, ist heuer zweimal im <strong>Festspiel</strong>-Einsatz<br />
Herr Viotti,zweiJahre istes<br />
her,als Siezum Gewinner<br />
des Nestlé and Salzburg Festival<br />
Young Conductors<br />
Award gekürt wurden. Wie<br />
fühltenSie sich<br />
damals?<br />
Ich war überglücklich<br />
–daranerinnere<br />
ich<br />
michals erstes.<br />
Aber das war<br />
vielleicht<br />
nicht nur<br />
wegen<br />
des Preises,<br />
sondern<br />
auch,<br />
weildarausunmittelbar<br />
diese<br />
Foto: Stephan Doleschal<br />
Mozartwoche 2018<br />
Das Klassik-Highlight des Winters vom 26. Jänner bis 4. Februar<br />
in Salzburg mit Eröffnungs-Oper „Die Entführung aus dem Serail“<br />
20 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong><br />
ganz wunderbare Beziehung<br />
zur Camerata Salzburg entstanden<br />
ist–und dieist natürlich<br />
sehr wichtigfür mich.<br />
In Salzburgzugewinnen, war<br />
auch deshalb eine sehr emotionaleErfahrung,<br />
weil ich mir vor<br />
ein paar Jahren als „Akademist“der<br />
WienerPhilharmoniker,als<br />
ich gerade mit dem Dirigieren<br />
begann, angesichts<br />
des damaligenGewinners sagte,<br />
dass ich eines Tagesandiesem<br />
Wettbewerbteilnehmen<br />
und auch an dieser Stelle stehen<br />
würde–das war eine Art<br />
Traum von mir.<br />
Mozartimmer wieder<br />
neuund zeitgemäß<br />
erlebbar machen,<br />
das bietet dieMozartwoche<br />
derStiftung Mozarteum Salzburg,die<br />
traditionellrundum<br />
Wolfgang Amadés Geburtstag<br />
stattfindet. DieMozartwoche<br />
2018 wirdvon Maren Hofmeister<br />
künstlerisch geleitet, sie<br />
stellt dieersten Jahre Mozarts<br />
inWien undseine Beschäftigungmit<br />
den Partituren Johann<br />
SebastianBachs in den Mittelpunkt.<br />
So ziehensichKompositionen<br />
Bachs und seiner Söhne<br />
ebenso wiedie anderer Zeitgenossen<br />
alsroter Fadendurch<br />
dasProgramm.<br />
Eröffnet wird dasFestival miteinerNeuinszenierung<br />
der Mozart-Oper<br />
„Die Entführung aus<br />
demSerail“.Die musikalische<br />
Leitung übernimmt derbelgische<br />
Dirigent René Jacobs,<br />
derzuden führenden Persönlichkeiten<br />
der Alten Musik und<br />
derMozart-Interpretenzählt.<br />
Regieführt die etabliertedeutsche<br />
RegisseurinAndrea Moses.<br />
„Moses bringt Menschen<br />
auf dieBühne und keine Abziehbilder,sie<br />
zeichnet die<br />
Bühnenfiguren mitCharakter,<br />
Tiefe, Poesie und Humor.Dafür<br />
hat sie einhervorragendes<br />
Sängerensemblezur Seite, das<br />
die Rollennichtnur musikalisch<br />
verkörpert, sondernauch szenisch<br />
glaubwürdigdie Charaktereund<br />
derenSeelenleben<br />
Wie wichtig sind solcheWettbewerbe<br />
fürjunge Talente?<br />
.Es istsehr fein, den ersten<br />
Preiszugewinnen; aberdanach<br />
ist vielleicht das Wichtigste,<br />
dierichtige Auswahl zu treffen<br />
und „Nein“ zu Orchestern<br />
und Projekten zu sagen, wenn<br />
es für dieeigene Entwicklung<br />
noch zu früh ist.<br />
Wie wichtig warder Gewinn<br />
des YCAfür Ihre Karriere?<br />
Der Salzburger Wettbewerb<br />
folgte auf jenen in Cadagues,<br />
der mirdie Möglichkeitgab,23<br />
Orchester zu dirigieren –eine<br />
unglaublicheErfahrung für einen<br />
jungenDirigenten, der<br />
nochganz am Anfang steht.<br />
Außerdem verschaffte der<br />
SalzburgerWettbewerbmir die<br />
Möglichkeit, sehroft beiden<br />
<strong>Festspiel</strong>enzusein und meine<br />
Beziehung zum Festival zu vertiefen.<br />
wiedergibt“,soIntendantinMaren<br />
Hofmeister.Auf der Bühne<br />
stehen unter anderem Robin<br />
Johannsen und Julian<br />
Prégardinsowie der renommierteTheater-und<br />
Filmschauspieler<br />
Peter Lohmeyer als<br />
Bassa Selim.<br />
Die WienerPhilharmoniker werden<br />
mitdrei Konzerten unter<br />
der Leitung von AlainAltinoglu,<br />
RobinTicciatiund Valery<br />
Gergiev zu Gast sein. Wie unterschiedlichMozartinterpretiertwird,<br />
zeigen auch Solisten<br />
wie Daniel Barenboim, Sir<br />
AndrásSchiff, Piotr Anderszewski,David<br />
Fray, MarlisPetersenoderAnna<br />
Lucia Richter,<br />
ebenso wiejunge Ensembles<br />
wiedas Schumann Quartett<br />
oder das B’Rock Orchestra.<br />
JörgWidmann präsentiert als<br />
Komponist, Dirigentund Klarinettenvirtuose<br />
Mozarts Werk im<br />
Spiegel der zeitgenössischen<br />
Beim Award-Concert-Weekend<br />
haben Sie die Camerata<br />
Salzburgdirigiert, wie auch<br />
heuer. IhreVerbindungzu<br />
diesem Orchester?<br />
Vonder ersten Probeanhat die<br />
Chemie zwischenuns gestimmt;<br />
ich kann das gar nicht<br />
richtig erklären. Deshalb macht<br />
es mich sehr glücklich, wenn<br />
ich mitder Camerata auf der<br />
Bühne stehen kann.<br />
Sie spielen heuer Beethoven,<br />
Schumann und Bruckner.<br />
Was verbindet die Stücke?<br />
Esgibt eigentlichkeinen Zusammenhang.<br />
Das Schumann-<br />
Beethoven Konzert entstand<br />
aus dem Wunsch, mitder Camerata<br />
einStück von Schumannzumachen...<br />
<br />
Musik.<br />
Rolando<br />
Villazóngestaltet<br />
das<br />
Abschlusskonzert.<br />
Der<br />
Star-Tenor<br />
liest aus<br />
dem Briefwechsel zwischen<br />
den Eheleuten Constanze und<br />
Wolfgang Amadéund zeigt,<br />
was dengroßenKomponisten<br />
zu dieser Zeit beschäftigt hat.<br />
<br />
KARTENUND<br />
INFORMATIONEN<br />
Kartenbüroder Stiftung Mozarteum<br />
Theatergasse 2, A-5020<br />
Salzburg<br />
Tel.+43 (0) 662 87 31 54<br />
tickets@mozarteum.at,<br />
www.mozarteum.at<br />
Foto: ISM/Philippe Matsas<br />
TRAUMWERK<br />
…viel mehr als eine Sammlung<br />
Nur 10kmvon Salzburg, im<br />
benachbarten Bayern,haben<br />
Siesich mit dem TRAUM-<br />
WERK sozusagen einen<br />
Traum erfüllt. Was kann man<br />
sich darunter vorstellen?<br />
Ich binseitvielen Jahren ein leidenschaftlicherSammler<br />
von<br />
historischem Blechspielzeug<br />
und so hat sich über dieZeiteine<br />
großeMengeanEisenbahnen,<br />
Schiffen, Flugzeugen und<br />
natürlich Autos angehäuft. Mein<br />
Wunsch warimmer,diese<br />
Freude an den schönen Dingen<br />
mitvielen Menschen teilen zu<br />
können –und so entstand die<br />
Idee, mitdem TRAUMWERK<br />
meiner Sammlung einneues<br />
Zuhause zu geben. Aber das<br />
TRAUMWERK ist kein Museum,<br />
es istauch viel mehr alsdie<br />
Ausstellung einer Sammlung,<br />
man muss es einfach mal<br />
selbst gesehen und erlebthaben….<br />
Ihr Familienname wird natürlich<br />
mitAutos in Verbindung<br />
gebracht. Sind im TRAUM-<br />
WERK auch „echte“Porsches<br />
zu sehen?<br />
Ja natürlich kann man im<br />
TRAUMWERK auch Porsche-<br />
Modelle sehen. Im Wechselwerk<br />
werdenneuere Modelle,<br />
wie911 GT3, 918 Spyder oder<br />
Carrera GT präsentiert und in<br />
derAusstellung sind z.B. ein<br />
Austro Daimler und ein paar<br />
seltene 356er zu sehen. Wenn<br />
man aus dieser berühmten Autobauerfamiliestammt,hat<br />
man<br />
auch denein oder anderen<br />
Hans-Peter Porsche<br />
Hans-Peter Porsche (76), passionierter Spielzeugsammler in einer Autobauer-Dynastie, lebt in Salzburg<br />
in Österreich. Er hat einen Sohnund vierEnkelkinder. Ein Steiff-Teddy begleitet ihn schon<br />
sein ganzes Leben.<br />
Porsche in der Garage. Mein<br />
Großvater Ferdinand Porsche<br />
war ja nichtnur Konstrukteur,<br />
sondernauch Visionär –erpräsentiertebereits<br />
1900 das erste<br />
Allradauto der Welt, konstruierte<br />
Flugmotoren und baute nach<br />
dem 1. Weltkrieg den ersten<br />
zweisitzigen Sportwagen. Seine<br />
berühmteste Konstruktion ist<br />
der Volkswagen. MeinVater<br />
Ferry Porsche konstruierte<br />
1948 den356er und meinBruderFerdinand<br />
Alexander entwickelte<br />
den911er, derheute als<br />
Inbegriff derMarke Porsche<br />
gilt.<br />
Fotos: Luigi Caputo<br />
Das TRAUMWERKfeierte vor<br />
kurzem den 2. Geburtstag -<br />
hatsich seit der Eröffnung etwas<br />
verändert?<br />
Ja, wirhatten ein großes Fest<br />
mit über 4000 Besuchern, die<br />
mit unsden 2. Geburtstag feierten.<br />
DasTRAUMWERK entwickelt<br />
sich sehr gut und es gibt<br />
viel Neues–noch bisEnde Augustist<br />
zum Thema„100 Jahre<br />
Landgeschwindigkeitsrekorde“<br />
eine Sonderausstellung zu sehen,<br />
seit Kurzem kann das<br />
TRAUMWERK für Events und<br />
Seminare gemietet werden, wir<br />
haben den Kinderbereich ausgebaut,und<br />
im Garten gibt es<br />
alsneue Attraktion eine Miniatur-Dampflokomotive.<br />
Und wir<br />
haben noch vieleIdeen für die<br />
Zukunft…<br />
Gehen Sie selbst in die Ausstellung,umIhre<br />
Sammlung<br />
zu bewundern?<br />
Zwei- bis dreimal in derWoche<br />
binich dortund entdecke jedes<br />
Maletwas Neues. Ich treffe Erwachsene,die<br />
früher selbst mit<br />
solchen Autos, Flugzeugen,<br />
Schiffen und Zügen gespielt haben.<br />
DieKinderbegeistern sich<br />
vor allem fürdie große Modelleisenbahnanlage.<br />
Die ist rund<br />
400 Quadratmeter groß und fünf<br />
Meterhoch;180 Züge fahren<br />
auf insgesamt 2,7 Kilometer<br />
Schienenlänge in detailgetreu<br />
nachgebauten Landschaften,<br />
durch Semmering, Arlberg,<br />
Tauern, Gotthard Süd und Nord<br />
und am Bodenseeentlang. Die<br />
Villameines Großvaters steht<br />
auchals Modell in derAnlage.<br />
In der Garage wurde 1936 der<br />
erste VW-Käfer gebaut.<br />
Was wünschen Sie sichfür<br />
die Zukunft?<br />
Ich hoffe, dass ich noch weiterhinviele<br />
Menschenmit meiner<br />
Sammlungerfreuenund begeistern<br />
kann.<br />
INFOBOX<br />
HansPeter Porsche TRAUM-<br />
WERK<br />
Zum Traumwerk 1<br />
D-83454 Anger/BGL<br />
Nur 10 km von Salzburg<br />
Öffnungszeiten Ausstellung:<br />
Di –So9:30 –17:00 Uhr<br />
Öffnungszeiten Restaurant:<br />
Di –So9:00 –17:30 Uhr<br />
+49(0)865698950-0<br />
info@hanspeterporsche.com<br />
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Anzeige |<strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong> <strong>21</strong>
Chefdirigent Riccardo Minasi mitdem Mozarteumorchester<br />
Salzburgs größter<br />
Konzert-Veranstalter<br />
Seit über 70 Jahren setzt sich die Salzburger<br />
Kulturvereinigung dafür ein, klassische Musik<br />
einem möglichst breiten Publikum zu öffnen<br />
INFORMATIONEN & TICKETS<br />
Das erste Konzert veranstaltete<br />
dieSalzburgerKulturvereinigungam17.<br />
Oktober 1952 in<br />
derGroßen Universitätsaula.<br />
RobertWagner dirigiertedas<br />
Mozarteumorchester Salzburg.<br />
Damit legteDr. HeinzErich<br />
Klier den Grundsteinfür den<br />
Aufstieg derKulturvereinigung<br />
zu Salzburgs führendem Konzertveranstalter.Mit<br />
insgesamt<br />
916 Konzerten war dasMozarteumorchester<br />
über vieleJahrzehnte<br />
derengste Partner.<br />
Im Jubiläumsjahr <strong>2017</strong> wird<br />
dieses Ursprungs gedacht.<br />
Vom Salzburger Mozarteumorchesterunter<br />
derneuen Leitung<br />
desitalienischen Dirigenten<br />
Riccardo Minasi wird das<br />
Programm von damals aufgeführt.<br />
Das Programm ist –bis<br />
auf das Lieblingswerk von<br />
Langzeit-Generalsekretär Dr.<br />
Heinz Erich Klier –dem Konzert<br />
für Klavier und OrchesterKV<br />
466 von Wolfgang A. Mozart,<br />
identisch mitjenem von1952.<br />
Die Salzburger Kulturvereinigungist<br />
heuteder führende<br />
Konzertveranstalter der Mozartstadt.<br />
WeitereHöhepunkte:<br />
Soul meets Classic (13.10. u.<br />
14.10.<strong>2017</strong>) alsCrossoverprojektmit<br />
Mano Ezoh und ChefdirigentinElisabethFuchs<br />
sowie<br />
diedrei Neujahrskonzerte zu<br />
Jahresbeginn am 1.1.2018. <br />
Salzburger Kulturvereinigung<br />
Kartenbüro Trakl-Haus // Waagplatz 1a, 5020 Salzburg<br />
Öffnungszeiten: Mo–Fr, 9.00–16.00 Uhr // +43 (0)662 845346<br />
tickets@kulturvereinigung.com // www.kulturvereinigung.com<br />
€12<br />
22 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong><br />
für Kinder und Jugendliche<br />
(bis zum 26. Lebensjahr)<br />
ausgenommen Soul meets Classic<br />
am 13./14. Oktober –20%<br />
Frühbucherbonus<br />
bis Ende September<br />
für die Neujahrskonzerte<br />
am 1. Jänner<br />
Foto: Mozarteumorchester<br />
Sommer in Salzburg.<br />
Zeit der großen<br />
Töne. Zeit<br />
großer Gestik und<br />
Mimik. Gipfel der<br />
Gefühle. Respekt<br />
und Wertschätzung<br />
gegenüber<br />
der kulturellen<br />
Tradition und der<br />
neuen Kreativität.<br />
Was derMount Everest<br />
weltweit für Alpinisten<br />
bedeutet, diese<br />
Bedeutung haben dieSalzburger<strong>Festspiel</strong>e<br />
fürdie Kulturszene,<br />
österreichweit,<br />
europaweit und rund um den<br />
Globus. Nicht alles, was hinkt<br />
ist ein Vergleich. Dennoch! Das<br />
sind jene Gedanken, diemir<br />
durch denKopf gehen, verbunden<br />
mitdem Vergnügen am<br />
Ort des Geschehens, inSalzburg<br />
nämlich,das ORF Landesstudio<br />
führen zu dürfen.<br />
Kultur liegt in der Luft -warum<br />
wohl?<br />
Salzburg ist Wirtschaft. Salzburg<br />
ist Wissen. Salzburg hat<br />
Kultur in den Genen und<strong>Festspiel</strong>eimBlut.Das<br />
war, das ist<br />
Foto: SF/Anne Zeuner<br />
Salzburgs DNA unddas wird<br />
sie auchbleiben. Die erste<br />
Oper nördlich der Alpen wurde<br />
hier aufgeführt. OpulenteMessen<br />
verwandeltenden Salzburger<br />
Dom in einenKlangkörper.<br />
Der „große“ Max Reinhardt<br />
hatte mitFinanzsorgen<br />
zu kämpfen, trotzdem schaffte<br />
er, gemeinsam mit anderen,<br />
den Start und damit den<br />
Grundsteindafür, dass die<br />
Salzburger <strong>Festspiel</strong>e auffast<br />
einhundertJahre zurückblicken<br />
können. Es ist damit auch<br />
der Grundstein dafürgelegt<br />
worden, Land und StadtSalzburg<br />
zu jenem Weltkulturstandort<br />
zumachen,der er<br />
heute ist. Anerkannt,bekannt<br />
und aus aller Herren Länder<br />
besucht.<br />
SeineerstenSalzburger <strong>Festspiel</strong>e alsDirek-<br />
tordes ORF Salzburg–und Dr. Christoph Takacslegt<br />
ein ambitioniertes und emotionales<br />
Bekenntniszudem Kultur-und Wissen-<br />
schaftsstandort ab.Dass mit seiner Bestel-<br />
lung auch entsprechendeAkzente in derPro-<br />
grammgestaltung erfolgen, zeigt allem anderen<br />
voran das neue <strong>Festspiel</strong>journal,das ab<br />
<strong>21</strong>.Juli von der<strong>Festspiel</strong>stadtaus ganz Kultur-Österreich<br />
informiert<br />
Mein Salzburg: Warum man (ich) gar<br />
nicht genug Rosen streuen kann<br />
Wir>Ich:Die Kraft der Kollaboration<br />
550.000 Salzburgerinnen und<br />
Salzburger gebendem idyllischen<br />
Landund derStadt ihren<br />
Reiz. Es istdie Wirtschaftskraft,<br />
das Wissen, die Kreativität, der<br />
Zug zumTor. Alles menschliche<br />
Eigenschaften, die letztlich zu<br />
weltweiter Strahlkraft führen.Daran<br />
will ich, daran muss ich mich<br />
-nichtnur,weilich kulturaffinbin<br />
-beteiligen.Man wird einfach<br />
mitgerissenvon dieser Dynamik<br />
und inden Banngezogen.Die<br />
Idee, mein, unser Beitrag:Er<br />
muss adäquatsein, innovativ,<br />
komplementär, zündendund<br />
begeisternd. Viele Denkphasen,<br />
vieleGespräche später und<br />
doch so einfach: Das was hier<br />
stattfindet, muss vorden Vorhang,<br />
muss eine nochbreitere<br />
Öffentlichkeit erreichen.<br />
Einmalig. Erstmalig.<br />
„Jedermann/Jederfrau -Das<br />
Salzburger <strong>Festspiel</strong>magazin“<br />
wargeboren. Einvölligneues<br />
Fernseh-Format inSalzburg für<br />
Österreich produziert, wird den<br />
vielfältigen ORF-Kultursommer<br />
bereichern.Esist einePremiere,<br />
denn noch niehat ein Landesstudioeinenationale,<br />
periodische<br />
LIVE-Kulturfernsehsendungproduziert.Sechsmal,ab<br />
<strong>21</strong>. Juli,jeweilsfreitags um<br />
18:30 Uhr in ORF 2, stelltder<br />
ORF Salzburgdie <strong>Festspiel</strong>e<br />
monothematisch in den Fokus.<br />
3sat istebenso dabei,wie „fidelio“,die<br />
Klassikplattform von<br />
ORF und Unitel.<br />
Der natürliche Feind von<br />
GerüchtensindFakten<br />
Glücklicherweise haben wir mit<br />
Land undStadt Salzburg, der<br />
Salzburg AG undZell am See<br />
Partner gefunden,ohne dieeine<br />
Realisierung der Ideeeiner regelmäßigenTV-Sendungunmöglich<br />
gewesen wäre. Das musste auch<br />
gesagtwerden, aberaus einem<br />
ganzanderen Grundals die aufmerksame<br />
Leserin oderder Leser<br />
vermuten möchte. Keine<br />
(Schleich-)Werbung, kein Bauchpinseln.<br />
Nein ganzund gar nicht.<br />
Tatsächlich ist es dergelebte Beweis<br />
dafür,dass diese Eigenwilligkeit<br />
und dieNostalgieverliebtheit,<br />
das„eing’naht sein“,mit demdie<br />
Menschen in diesem gebirgigen<br />
Land immer wiedermal gerne in<br />
Verbindung gebracht werden, eine<br />
Märsind. Fakt istvielmehr,<br />
dassder Weitblick derMenschen,<br />
ihre Offenheit,ihr Willezur dynamischen<br />
Entwicklung,erstdas alles<br />
ermöglicht,was Salzburg ist: Für<br />
mich subjektiv derliebenswerteste<br />
Ortder Welt. Es ist nämlich der<br />
Ort,woMenschen miteinander etwaserreichenwollenund<br />
zeigen,<br />
dassman gemeinsam mehrerreichenkann.<br />
Zeugnisdafür legen<br />
nicht nur dieunzähligenvolkskulturellenund<br />
kulturellen Aktivitäten,<br />
an deren Spitze die Salzburger<br />
<strong>Festspiel</strong>e stehen, ab. In Salzburg<br />
entsteht aus der Tradition dieModerne.<br />
Und diesebeidenSäulen<br />
bilden etwas ganz Neues: dieZukunft.<br />
Undgenau darum kann<br />
man dem Land und denMenschen<br />
hier nicht genug Rosen<br />
streuen. Chapeau! <br />
<strong>Festspiel</strong><strong>Krone</strong> 23
HerrBloéb, Siestehen<br />
diesen<strong>Festspiel</strong>sommerinHauptmanns<br />
Sozialdrama „Rose Bernd“als<br />
Arthur Streckmann aufder<br />
Perner Inselauf der Bühne.<br />
Streckmann istein verschmähter<br />
Liebhaber, der<br />
zum Vergewaltiger wird und<br />
mitunter daran Schuld hat,<br />
dass sichRose in den Abgrund<br />
stößt. Wiesehen Sie<br />
Streckmann bzw. wie legen<br />
Sie dieRolle an?<br />
„Sie haben’s fast aufden Punkt<br />
gebracht.Erist ein Verschmähter,der<br />
zum Vergewaltiger wird.<br />
„Es gibt keine<br />
Peinlichkeiten –<br />
alles ist erlaubt“<br />
Gregor Bloéb steht diesen<br />
Sommer als Arthur Streckmann<br />
in Hauptmanns<br />
Sozialdrama „Rose Bernd“<br />
auf der Pernerinsel auf der<br />
Bühne.<br />
Allerdings war er nie ihr Liebhaber...<br />
Er brüstet sich als Weiberheld,<br />
aberist letztlich nur ein eitler<br />
Gockel, ein Komplexler und<br />
gleicht mehr einemverwundeten<br />
Raubtier...Esgibt auch<br />
nichts zum „Anlegen“ -der Text<br />
gibt alles vor. Hauptmannist<br />
Präzision.“<br />
Hauptmanns Stückbasiert auf<br />
einer wahren Begebenheit –<br />
er war 1903 Geschworener bei<br />
einem Gerichtsprozess. Das<br />
Stückgibt einem das Gefühl,<br />
Hauptmann bringt Verständnis<br />
auf für die Leidenschaft<br />
Foto: Guenther Egger<br />
zwischenRoseund demverheirateten<br />
Flamm, aber auch<br />
für RosesVerzweiflung, die<br />
aufden Hass undder Verachtung<br />
in einer Welt ohne Liebe<br />
zurückzuführen ist,und die<br />
sie letztendlich zur Kindsmörderin<br />
macht. WiesehenSie<br />
das Stück?Versucht im Endeffekt<br />
jeder nurseine Hautzu<br />
retten?<br />
„Erbrachte vorallem Verständnisfür<br />
dieAngeklagte aufund<br />
setzte sich für einen Freispruch<br />
ein–einungeheuerlicherAkt<br />
damals. Allerdings hielt der<br />
<strong>Festspiel</strong><br />
nicht lange,inzweiterInstanz<br />
wurde sie auch zum Todeverurteilt...“<br />
Die Rohheit dieserWelt wird<br />
durchden schlesischen Dialekt<br />
noch zusätzlich verstärkt.<br />
Stellt diese „Kunstsprache“<br />
nicht noch zusätzlich eine<br />
enorme Herausforderung<br />
dar?<br />
„Ja und nein...Einerseits muss<br />
ich mir quasiSilbe fürSilbe reinpauken,<br />
aberauf deranderen<br />
Seite kommt man über den Zugang<br />
der Sprachegleich direkt<br />
zur Figur–esgibt keine Variationsmöglichkeit.“<br />
RegisseurinKarin Henkel betonte<br />
in einem Interview, dass<br />
sie die Unausweichlichkeitder<br />
Tragödie in dieserchauvinistischen<br />
Welt, in derdie Frau keineEntscheidungsfreiheit<br />
hat,<br />
schonungslos sichtbar machen<br />
will.Wie äußert sich<br />
das?<br />
„Abgesehen vom, wieder einmal<br />
grandiosen Bühnenbild von Volker<br />
Hintermeier,legen wirviel<br />
Wert auf dieSprache, dieeben<br />
dieseHärte bloß legt. Das Spiel<br />
ist archaisch, strukturiert und<br />
klar.Esgibt kein Wischiwaschi...“<br />
2014Salzburger <strong>Festspiel</strong>e: Gregor Bloéb (Optimist) und Dietmar<br />
König (Nörgler) in Kraus’ „Die letztenTage derMenschheit“.<br />
Wie glaubenSie wird dasPublikum<br />
auf das Stück reagieren?<br />
Odergibtes, wenn man<br />
sichdie Vorkommnisse in letzter<br />
Zeit ansieht, ohnehinaktuelle<br />
Bezüge?<br />
„UnserLeben hat sich stark verändert.<br />
Angstmacht sich breit,<br />
drängt sich in unsere Gesellschaft<br />
hinein.Und oft, wennsich<br />
Ängste ineinemLeben Raum<br />
machen, legen wir uns ein<br />
strengeres Regelwerk auf,das<br />
uns klarer zeigt,was gut und<br />
was böse ist...Esist in sich ein<br />
ganz normaler Vorgang und zutiefstmenschlich.<br />
Aberman<br />
muss ihn immer hinterfragen,da<br />
es schnellnur noch um richtig<br />
und falsch gehenkönnte, und<br />
es keine Auseinandersetzungen<br />
mehr zulässt. Horvath hat schon<br />
gesagt: nur der Spießer weiß,<br />
was richtig undfalsch ist, und<br />
der Spießer, der Kleinbürger ist.<br />
Immerder Beginn einer nationalistischen<br />
Bewegung –die<br />
Zeit, in der RoseBernd geschriebenwurde<br />
–war genau<br />
so... Hanekehat es auchim<br />
„Weißen Band“ uns so nah gebracht,<br />
und es war letztlich diese<br />
Generation,die für zweiWeltkriege<br />
verantwortlich war... also<br />
wir können es auch alsZukunftsvision<br />
sehen.“<br />
Henkel und ihre Kollegin Lina<br />
Beckmann (siespieltRose),<br />
haben bereits mehrfachmiteinander<br />
gearbeitet u.a.in<br />
Hauptmanns „Ratten“. Hatten<br />
Sie schondas Vergnügen mit<br />
einer von den beidenzuarbeiten?<br />
„Nein,mit beiden jungfräulich. ..<br />
Obwohl ich Karin Henkelund ihre<br />
Arbeiten sicher schonseit 20<br />
Jahren kenne,aber –„s’hood<br />
sich ni nischt ergebn“ (uman<br />
dieserStelle etwas Schlesisches<br />
einzubauen).“<br />
Sie spielenimJuni an der<br />
Burg in Nestroys „Liebesgeschichten<br />
und Heiratssachen“<br />
denneureichen Fleischer Fett<br />
unter derRegie von Georg<br />
Schmiedleitner. Mit ihmarbeiteten<br />
Siebereits dreiMal,<br />
ist man sich da beiden Proben<br />
vertrauter? Wie stürzen Sie<br />
sichgenerellindie Proben?<br />
„Prinzipiellsind für mich Proben<br />
zum Ausprobieren da, Versuche<br />
zu starten... Es gibt keine<br />
Peinlichkeiten–alles ist erlaubt.<br />
Regisseure, Kollegen, mit denen<br />
ich schon öfterszusammengearbeitet<br />
habe, wissenund<br />
schätzenauch meist diese<br />
Lust... Aber ganz ehrlich,abeinem<br />
gewissen Niveauist es relativ<br />
wurscht...Esgibt am Burgtheater<br />
keinenschlechten Regisseur.<br />
Es gibtander Josefstadt,<br />
am Hamburger<br />
Schauspielhauskeine schlechten<br />
mehr. ..Esgibt Fleißigere<br />
und apaar Faulere. Es gibt vielleicht<br />
Geschmäcker,einenStil,<br />
dereinem mehrzusagt, aber<br />
letztendlich genießeich es immer,<br />
mich aufMenschen einzulassen.<br />
Mit Altbekannten oder<br />
Freunden zu arbeiten, bedeutet<br />
nur,dass man halt öfter hinterher<br />
zusammensitzt,was aber dafür<br />
auch nicht immer gesünder ist...“<br />
Foto: Juergen Skarwan/Red Bull Content<br />
Foto: Salzburger <strong>Festspiel</strong>e<br />
Foto: KRISTIAN BISSUTI<br />
In MajaHaderlaps„Engeldes Vergessens“ amAkademietheater.<br />
2013 bestritt er mit Bruder TobiasMoretti,der heuer den Jedermannmimt,die<br />
Paris-Dakar-Rallye.<br />
Wennman Ihre Bühnen-Engagements<br />
betrachtet, hat man<br />
dasGefühl,Sie haben eine<br />
Vorliebefür „schwereCharaktere“<br />
¬-Sie spielten den<br />
Kriegsdienstverweigerer<br />
Franz in Felix Mitterers „Jägerstätter“<br />
und wurden dafür mit<br />
dem Nestroy ausgezeichnet,<br />
oder schlüpften in die Rolle<br />
des Sinti-Boxer RukeliTrollmann,<br />
der im KZ ermordet<br />
wurde, und 2014gaben Sie bei<br />
den Salzburger <strong>Festspiel</strong>enin<br />
Kraus’ “Die letzten Tage der<br />
Menschheit“ den Optimist.Ist<br />
dem so?<br />
„Deswegenbin ich ja zu Karin<br />
Bergmann und hab gesagt:Ich<br />
will wiedermal auf den Putzhauen.<br />
Und sie gab mir den Fettin<br />
Nestroys „Liebesg’schichten“.<br />
Und unsere Aufführungist wirklich<br />
soo lustig undsoo gutgeworden,<br />
wir sind permanent<br />
ausverkauft –Sie müssen jetzt<br />
schon für Herbst die Karten kaufen.<br />
..Außerdemnehmen wir<br />
wieder „Engel des Vergessens“<br />
(Anm. MajaHaderlap) ab Septemberins<br />
Programm auf –ein<br />
großartiger Theaterabend...“<br />
Mit derSchauspielchefinder<br />
Salzburger<strong>Festspiel</strong>e Bettina<br />
Hering haben Siebereits in Ihrer<br />
Zeit als Intendant des Theatersommers<br />
Haagzusammengearbeitet.<br />
Sie inszenierte<br />
„Cyrano de Bergerac“ mit Ihnen<br />
in der Hauptrolle. Wieist<br />
die Zusammenarbeitmit ihr,<br />
und freuenSie sichnun auf ein<br />
Wiedersehen in Salzburg?<br />
„Mit Bettina Hering verbindet<br />
mich nichtnur eine „uralte“ und<br />
tiefe Freundschaft, sondern natürlich<br />
sindwir auchkünstlerische<br />
Wegbegleiter. Wir haben<br />
Haag zu dem erfolgreichsten<br />
Sommertheater gemacht, sie<br />
hat meine ersten „One-Man-<br />
Shows“ inszeniert, ichhab unter<br />
ihrgespielt,über ihr gewohnt<br />
und vor ihrgekniet...Es gibt<br />
keine Arbeit,bei der ich Bettina<br />
Hering nichtindie Generalprobe<br />
setzeund siemir dann „die<br />
Levitenliest.“<br />
Sie sindmit derSchauspielerin<br />
Nina Proll verheiratet, sie<br />
standen auch schon in dem<br />
Stück„Sein oder Nichtsein“<br />
gemeinsam auf derBühne.<br />
SindweitereProjekte geplant?<br />
„Es wird selbstverständlich immer<br />
wieder Zusammenarbeiten<br />
geben.“<br />
Sie sindVater von vierKindern.Ihre<br />
Tochter Josephine<br />
ist in IhreFußstapfengetreten.<br />
MachtSie dasstolz? Und was<br />
würden Sieihr fürihren weiterenWeg<br />
mitgeben?<br />
„Dass es ihrWeg ist und dass<br />
es eben einWeg ist –aber das<br />
weiß sie alles.“ <br />
24 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong><br />
<strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong> 25
Das Hören als Erweckung der Sinne<br />
Ohne sie wäre vermutlich die Geschichte der Salzburger<br />
<strong>Festspiel</strong>e ganz anders verlaufen: Die Wiener Philharmoniker<br />
feiern das 175-Jahre-Jubiläum.<br />
Mit vierOpern („Lady<br />
Macbeth“, „Aida“,<br />
„Wozzeck“ und<br />
„Lear“) und fünf großen Konzertserien<br />
sind die„Wiener“,<br />
das „<strong>Festspiel</strong>orchester“<br />
schlechthin, auch inihrem Jubiläumsjahrnaturgemäß<br />
gewichtig<br />
vertreten.<br />
DieKonzerte dirigieren BernardHaitink<br />
(Mahlers „Neunte“),<br />
AndrisNelsons (Prokofjew<br />
mit DaniilTrifonov am Klavier<br />
und Schostakowitsch), RiccardoMuti<br />
(Brahms mit Yefim<br />
Bronfman am Klavier, und<br />
Tschaikowski), der Grandseigneur<br />
HerbertBlomstedt und<br />
zum Finale DanielBarenboim<br />
mit Mahlers Symphonie Nr.7.<br />
Angesetzt sind jeweils Doppeltermine,mit<br />
MutiamPult<br />
wird es drei Aufführungen geben.<br />
Die Orchester zu Gast: Es ist<br />
einer dererstaunlichsten, ja<br />
„unerhörtesten Neuzugänge“<br />
(Achtung:Ironie!) derletzten<br />
Jahre–das von Teodor Currentzis<br />
gegründete musicAeterna<br />
Ensemble wird zusätzlich<br />
zu Mozarts „La clemenza di<br />
Tito“ mitzweiKonzerten vertreten<br />
sein: Mozarts Requiem in<br />
der Felsenreitschule, Mahlers<br />
SymphonieNr. 1sowieBergs<br />
Violinkozert, das die„barfüßige<br />
Geigengräfin“ PatriciaKopatchinskaja<br />
spielt.<br />
Daniel Barenboims West-Eastern<br />
Divan Orchestra istdesgleichen<br />
zweimal vertreten, u.a<br />
mitder „Klavierkönigin“ Martha<br />
Argerich, dieSchostakowitschs<br />
c-Moll Konzert fürKlavier,Trompete<br />
undStreichorchester<br />
interpretiert.<br />
Das GustavMahler Jugendorchester<br />
tritt mit Ingo Metzmacher<br />
am Pult und mitWerken<br />
von Schönberg, Gershwin,<br />
Bartók und Ravel auf. Die Berliner<br />
Philharmoniker kommen<br />
traditionellzum <strong>Festspiel</strong>-Finale,<br />
es wird auch einanderes<br />
Ende sein: SimonRattles Abschied<br />
alsChefdirigent der<br />
„Berliner“. KleineAnmerkung<br />
des VerfassersamRande: Ich<br />
schriebeinmal vor hundertJahrenineinem<br />
Titel„Sir Solti“,weil<br />
es sich so gut fügte. Daraufhin<br />
kam derRüffel eines erbosten<br />
Lesers, ich solle niewiederdas<br />
tun, das zeuge nämlich von unwissender<br />
Bürger-Banalität.<br />
Entweder „SirGeorg“, odergar<br />
nicht. Gut. Rattle ist auch Sir,<br />
korrekt „SirSimon“. Aberwoher<br />
wissen dann dieunaristokratischen<br />
Leser, ob nicht demnächst<br />
der Regisseur Simon<br />
Stone (inszeniert „Lear“bei den<br />
<strong>Festspiel</strong>en) gemeint ist? Na ja,<br />
wir habenjasonst nichts Bedeutsames.<br />
Jetzt aber wiederindie Erweckung<br />
der Sinne durch dasHören.<br />
Den definitiven Konzert-<br />
Schlusssetzt das Pittsburgh<br />
SymphonyOrchestra mit<br />
Manfred Honeck, da wird Anne-Sophie<br />
Mutter zudem ihr<br />
40-jähriges Bühnenjubiläum<br />
nach Pfingsten nochmalsfeiern,<br />
und zwar mitViolinkonzerten<br />
von Witold Lutoslawski.Ein<br />
Fest.<br />
Bei den Solistenkonzerten<br />
könnte man frisch verwegen<br />
werdenobder Größe: András<br />
Schiff gestaltetet einenZyklus<br />
mitBach, Bartók, Janáček und<br />
Schumann. Igor Levit, ein<br />
Salzburg-Debüt, kommt, ebenso<br />
Grigory Sokolov, der Klavier-Gigant,<br />
EvgenyKissin, die<br />
Tasten-Zauber-Fee Mitsuko<br />
Uchida, derGeiger Ilya Gringolts,<br />
die Legende Maurizio<br />
Pollini unddie „Klavier-Königin“<br />
Martha Argerich. Sollte<br />
Foto: AMC/Franco Panozzo<br />
es einen geben, dann ist<br />
das ein„Solisten-Himmel“.<br />
Die Liederabende werden<br />
Christian Gerhaher,Elina<br />
Garanča, Marianne<br />
Crebassa, Matthias<br />
Goerne, Sonya<br />
Yoncheva und Krassimira<br />
Stoyanova zuHör-<br />
Erlebnissen machen. <br />
HANS LANGWALLNER<br />
Er ist nicht der<br />
„Schreckliche“,er<br />
ist ein Magier des<br />
Verborgenen:TeodorCurrentzis<br />
Sie ist wahrlicheine, „die Königin“<br />
des Klaviers: Martha Argerich<br />
Waserausden Tasten des Klaviers holt, dasist ein<br />
furchterregendesWunder: Grigory Sokolov<br />
Foto: Anton Zavyalov<br />
Foto: Adriano Heitmann<br />
Die Ferdinand Porsche Erlebniswelten -<br />
von der Kutsche bis zum Käfer<br />
Eine Hommage an den Großvater.<br />
Automuseen gibt es ja einige<br />
–was istdas Besondere am<br />
fahr(T)raum?<br />
„Ich möchte nicht nur schöne<br />
alte Autos ausstellen, sondern<br />
mehrbieten.MeinGroßvater<br />
entwickelte seine ersten Fahrzeuge<br />
zuerst mitJacob Lohner<br />
inWienund ab 1906 beiAustro<br />
DaimlerinWiener Neustadt.<br />
Sensationellist, dass er zu Beginn<br />
seiner Karriere Elektround<br />
Radnabenmotoren bevorzugte<br />
und erst 19<strong>07</strong> zu Benzinmotoren<br />
überging. Im<br />
fahr(T)raum sind diese außergewöhnlichenFahrzeuge,<br />
die<br />
von Großvater selbst, seinem<br />
Team und seinen Nachfolgern<br />
konstruiertwurden, ausgestellt.<br />
Das Besondereist allerdings,<br />
dass alle Autos inder Ausstellung<br />
auch fahrbereitsind. Sie<br />
sind alleangemeldet.“<br />
Welches Auto ist eigentlich<br />
auf der fahr(T)raumWerbung<br />
abgebildet –dieser weiße<br />
Wagen mit der besonderen<br />
Form?<br />
„Dasist derAustroDaimler<br />
Prinz Heinrich.Ferdinand Porsche<br />
hatte ihn 1910 für die<br />
Prinz Heinrich Fahrtkonstruiert<br />
–einemRennen über 1.800 km<br />
durchganz Deutschland.Damalswar<br />
er mit drei solcher<br />
WagenamStartund gewann<br />
auch dieerstendrei Plätze damit.<br />
Er wählte einen besonders<br />
leichtenFlugzeugmotor mit<br />
sehr hoher Leistung. Der Luftfahrtpionier<br />
Igo Etrich empfahl<br />
ihmzudem,den Luftwiderstand<br />
der Karosserie zu verringern.<br />
Foto: TaroEbihara<br />
Ing.Ernst Piech aufdem Lohner Porsche MixteBaujahr1901.<br />
So entstand diese besondere<br />
Tulpenformund der weltweit<br />
erste richtige Sportwagen.Jedes<br />
derExponate im<br />
fahr(T)raum hat eine eigene<br />
faszinierendeGeschichte.“<br />
Wie wird den Besucherinnen<br />
undBesuchern die Technik<br />
dahinter nähergebracht?<br />
„DiePräsentation der wertvollenAutomobile<br />
istmuseumsdidaktisch<br />
soangelegt, dass allesWissenswerte<br />
über multimediale<br />
Touchscreensabgefragt<br />
werdenkann. In „Hands<br />
on“ Stationen sind einzelne<br />
technische Komponenten<br />
genauer erklärt<br />
und können „begriffen“werden.<br />
Zum Beispiel ein<br />
Windkanal,die Funktion des<br />
Boxermotorsoderder elektrische<br />
Antrieb des ersten Hybridautos<br />
von 1901. Videos erklären<br />
zusätzlich dieGeschichten<br />
dahinter und mitdem eigenskonzipierten<br />
Prinz Heinrich<br />
Simulator kann manselbst<br />
eine Rundemit dem weltweit<br />
ersten Sportwagen drehen und<br />
sich an derGangschaltung<br />
probieren–mitZwischengas<br />
undDoppelkuppelnversteht<br />
sich.<br />
Wirklicheinzigartig sinddie<br />
Ausfahrten, dieman mitden<br />
biszu100 Jahre alten Automobilenunternehmen<br />
kann. Das<br />
Fahrgefühl von damals mitallen<br />
Sinnenerleben–soetwas gibt<br />
es nur im fahr(T)raum!<br />
Attraktive Veranstaltungen von<br />
Outdoor-Eventswie die Modellsporttage<br />
über Kabaretts und<br />
Konzerte biszuSonderausstellungen<br />
halten den fahr(T)raum<br />
das ganze Jahr über lebendig.<br />
Auch viele Firmen nutzen das<br />
Angebot für Seminare und<br />
Abendveranstaltungen.<br />
26 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong><br />
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Robbie Williams<br />
26. 8. <strong>2017</strong>, 18 Uhr, Ernst-Happel-Stadion, Wien<br />
29. 8. <strong>2017</strong>, 18 Uhr, Wörtherseestadion, Klagenfurt<br />
Thommy Ten & Amélie van Tass<br />
28. 8. <strong>2017</strong>, Wolkenturm Grafenegg, 19.30 Uhr<br />
ab 1. 2. 2018 auf Österreich Tournee<br />
The Addams Family <strong>2017</strong><br />
25. 10.–29. 10. <strong>2017</strong><br />
Museumsquartier Wien Halle E<br />
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Xavier Naidoo <strong>2017</strong><br />
4. 12. <strong>2017</strong>, 19.30 Uhr<br />
Wiener Stadthalle – Halle D<br />
Fotos: Sony Music Entertainment, Brinkhoff/Mögenburg, Sebastian Konopix, Live Nation GmbH<br />
Wiener Staatsopernchor jubiliert<br />
Seit vielen Jahrzehnten unbestritten<br />
der erste Chor<br />
derSalzburger <strong>Festspiel</strong>e–<br />
da gabesanlässlich des 90-jährigenJubiläumsder<br />
Konzertvereinigung<br />
Wiener Staatsopernchor<br />
auch einen würdevollen<br />
Empfang inder Kulisse der Salzburger<br />
<strong>Festspiel</strong>häuser. <strong>Festspiel</strong>präsidentin<br />
HelgaRabl-<br />
Stadler an dieAdresse der Jubilare:<br />
„Wir sind glücklich, mitden<br />
WÜSTENROT<br />
Schnittmenge Kunstund Finanzwelt –gibt es sie?<br />
Wüstenrot Generaldirektorin Dr. Susanne Riess spricht über ihr<br />
Kunstverständnis und unternehmerische Zukunftsstrategien<br />
Sängerinnen und Sängerndes<br />
Choresein Ensemblezuhaben,<br />
dassichmusikalisch und darstellerisch<br />
auf diebesonderen<br />
Ansprüche der Salzburger <strong>Festspiel</strong>eeinlässt.“<br />
Schon daserste<br />
Konzert am 10. März1927 wurde<br />
von derPresse als „musikhistorisches<br />
Ereignis“ gerühmt, derzeit<br />
wird der Chor inWien von Thomas<br />
Lang betreut, und inSalzburgvon<br />
Ernst Raffelsberger,<br />
istVorreiter im Bereich derDigitalisierung<br />
Sie gelten als Kunst-affiner<br />
Mensch. Musik, Bücher, Theater<br />
und Opern Besuche haben<br />
einen ganzwichtigen Platz in Ihrem<br />
Leben. Beruflich sind Sie<br />
seit vielen Jahren alsSpitzenmanagerin<br />
in der Finanzwelt fix<br />
verankert undleiten dieWüstenrot<br />
Gruppe sehrerfolgreich.<br />
Was kanndie Finanzwelt von<br />
Kunst undKulturlernen, gibt es<br />
Schnittmengen?<br />
Riess: Kunst und Kultur dreht sich<br />
immer um Themen, die den MenscheninseinemInnerstenberühren<br />
undaufrühren, Themen, die<br />
kein Ablaufdatumhaben und<br />
über Generationenhinweg Bedeutung<br />
haben. Dahersind ihre<br />
Werke auch unvergänglich. Die<br />
Finanzwelt hingegen ist vordergründigkurzfristig,<br />
Produkte kommen<br />
und gehen wieder. Bei näherer<br />
Betrachtung haben die Themen<br />
Geld und finanzielle Sicherheit<br />
aber einenviel tieferen Wert.<br />
Das gilt insbesondere fürunser<br />
Kerngeschäft, die Immobilienfinanzierung.<br />
Zu wissen, dass man<br />
sich undseine Familie gut versorgen<br />
kann, zählt zu den ganz wesentlichen<br />
menschlichenZielen<br />
und Aufgaben. Auch zu wissen,<br />
dass vermögendsein heißt, Verantwortung<br />
für das größere Ganze<br />
zu übernehmen. Viele Werke<br />
der Kunst undKultur beschäftigen<br />
sich mitdiesen Themen: so<br />
zum Beispiel auch der Jedermann.<br />
Sie haben alsWüstenrot Generaldirektorin<br />
für rund2.500 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
Verantwortung. Wiegehen Sie<br />
mit dieser großen Aufgabe um?<br />
Riess: Die Formel istganz klar:<br />
Chorleiter der Züricher Oper, der<br />
auch das Konzert inder Wiener<br />
Hofburg am Allerheiligentag dieses<br />
Jahres dirigiert. Im Lauf der<br />
Jahrzehnte arbeitete der Staatsopernchor<br />
mitden größten Dirigenten<br />
der jeweiligen Epochen,<br />
wie Arturo Toscanini oder Karl<br />
Böhm, der meinte: „Jeder Dirigent<br />
kann sich glücklich schätzen,<br />
der mitdiesem Ensemble<br />
arbeiten darf.“ Das taten unter<br />
Foto: Werner Jaeger 0043 676725 9912<br />
Empfang in Salzburg<br />
zum 90-jährigen<br />
Bestand des<br />
Klangkörpers mit<br />
dem grenzenlosen<br />
Repertoire<br />
anderen auch Leonard Bernstein,<br />
SirGeorgeSolti ,Nikolaus<br />
Harnoncourt oder RiccardoMuti.<br />
Herausragend ist derimmer wiederansichselbst<br />
gestellte hohe<br />
Anspruch, einer großen Tradition<br />
im Sinne von höchster Qualität<br />
gerecht zu werden. Der autonome<br />
Verein hat ein unvergeichlich<br />
großes Repertoire –von der Chorliteraturder<br />
Renaissance und<br />
Klassik bisindie Moderne. <br />
wenn es dem Unternehmen gut<br />
geht, geht es auchden Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern gut.<br />
Meine Vorstandskollegen undich<br />
sind gefordert, aufdie vielfältigen<br />
Herausforderungen richtig und<br />
rechtzeitig zu reagieren, damit die<br />
Wüstenrot Gruppe im Wettbewerb<br />
besteht undnachhaltig guteErgebnisse<br />
erzielt.<br />
Wüstenrot zählt zu den VorreiternimBereich<br />
derDigitalisierung.<br />
Mit klickmal.at haben Sie<br />
sogar eine eigene Markeentwickelt<br />
und vor kurzem alserstes<br />
Versicherungsunternehmen am<br />
heimischenMarkteinen Chatbot,<br />
virtuellen Berater, präsentiert.<br />
Wohin wollen Sie?<br />
Riess: Unsere Gesellschaftist im<br />
Wandel von analog zu digital: als<br />
Bausparkasse und Versicherungsunternehmen<br />
haben wireine<br />
sehr breite Zielgruppemit sehr<br />
unterschiedlichen Ansprüchen.<br />
Wir wollen den digitalen User mit<br />
unseren Produktenebenso ansprechen<br />
wieMenschen, die eine<br />
persönliche Beratungwollen. Es<br />
geht darum, den Kunden in seiner<br />
Welt abzuholen.Und da<br />
schließt sich der Kreis wieder<br />
RichtungKunstund Kultur. Auch<br />
wir müssen uns den Themen stellen,<br />
die die Menschen aufrühren<br />
und beschäftigen. Damit schaffen<br />
wir bleibende Unternehmenswerte.<br />
VielenDank für das Gespräch!<br />
Anzeige |<strong>Festspiel</strong><strong>Krone</strong> 29<br />
Foto: Wüstenrot
Transfiguration und Disputationes<br />
Die Ouverture Spirituelle führt großartige Sakralmusik mit<br />
wissenschaftlich-philosophischen Aspekten zusammen<br />
Die Überschreitung unserer<br />
Sinnenwelt, die<br />
Transfiguration, wiesie<br />
Matthäusbei Jesus beschreibt<br />
–mag am ehesten über dieMusik<br />
möglich sein. Eine Überlegung,<br />
dieder Ouverture Spirituelle<br />
heuer voran steht. Mit zwei<br />
Jedermann-Vorstellungen vor<br />
demeigentlichen Beginn der<br />
<strong>Festspiel</strong>e, mit den Disputationes<br />
des Herbert Batliner-Europainstituts<br />
mitPro Arte Europapreis-VerleihunganFranz<br />
Welser-Möst<br />
und miteinem qualitativ<br />
eindrucksvollen<br />
Musikprogramm:Schon zum<br />
Einstand dirigiert Kent Nagano<br />
am 22. Juniinder Felsenreitschule<br />
Chor und Symphonieorchester<br />
desBayerischen Rundfunks<br />
zu Ligetis Lux aeterna<br />
und Olivier Messiaens Transfiguration,<br />
diefamose Mirga<br />
Grazinyte-Tyla ist mitdem Mozarteumorchester<br />
(Schubert,<br />
Bruckner, Mozart) tags darauf<br />
zu erleben. Ganz gewiss ein<br />
einprägsamer Höhepunkt<br />
verspricht Mozarts Requiem d-<br />
MollKV626 zu werden, mitdem<br />
Tito-Inszenierer Teodor Currentzis,<br />
der sich auch des Hagen<br />
Quartetts in der Kollegienkirche<br />
(Schostakowitsch,<br />
Schnittke) annimmt. Wie überhaupt<br />
dieOuverture-Präsenz<br />
weiterer großer Dirigenten dominiert:JordiSavall,<br />
John Eliot<br />
Gardiner und Bernard Haitink.<br />
Foto: Felix Broede<br />
Glauben, Staunen, Denken,<br />
Hoffen –sodie plakativenEckpfeiler<br />
derDisputationes, die<br />
ein Wiedersehen mitFranz Morak<br />
bringen,der sich vor 20<br />
Jahren auch in politischen Disputationes<br />
üben durfte, als<br />
Staatssekretär. Auch „Woran<br />
glauben?“-Autor RudolfTaschner<br />
oder Quantenphysiker Anton<br />
Zeillinger sind im hochkarätigen<br />
Referenden-Kader. <br />
Kent NaganodirigiertLigeti, Mirga Grazinyte-Tyla Schubert<br />
Foto: Frans Jansen<br />
Salzburg macht Lust auf Shopping<br />
Sommerzeit ist <strong>Festspiel</strong>zeit und Shopping-Zeit. Der EUROPARK Salzburg,<br />
gemanagt von SES Spar European Shopping Centers, bietet weit über 1.000<br />
Marken und superbequemes Einkaufen.<br />
DerEUROPARKliegt direktinSalzburg<br />
bei der AutobahnabfahrtKlessheim.<br />
Bestens erreichbar auch mitS-Bahn,<br />
Busund Fahrrad, bieteter130Shops<br />
und ist damitShopping-Treffpunkt<br />
Nummer1in Salzburg.Internationale<br />
Labelswie Tommy Hilfiger, Scotch&<br />
Soda, MACCosmetics und ZARA<br />
Homesindgenauso zu finden wiehervorragende<br />
Gastro-Lokale: Yaoyao begeistert<br />
mit spannendenAsia-Kreationen<br />
und Starkoch Didi Maier führt mit<br />
The Bakeryund DIDIlicious gleich zwei<br />
hochwertige Hotspots für Foodies.<br />
DIDIlicious wurde 2016 eineGault Millau<br />
Haube verliehen. Exzellente italienische<br />
Küche im Magazino oder Bodenständiges<br />
imRaschhofersRossbräu<br />
runden das Angebot ab.<br />
www.europark.at<br />
30 <strong>Festspiel</strong> <strong>Krone</strong> |Anzeige<br />
Foto: eva trifft.<br />
Über 1.000 Marken –von Apple/McShark biszuZaraHome –lassen Shopping-Herzenim<br />
EUROPARKSalzburg höher schlagen.<br />
Shopping <strong>Festspiel</strong>e<br />
in ganz Österreich<br />
Marktführer in Österreich: SES Spar European<br />
Shopping Centers, Teil der SPAR Österreich-<br />
Gruppe, betreibt in Österreich flächendeckend<br />
Shopping-Center. Heuer feiert SES das 10-Jahre-<br />
Jubiläum. Insgesamt ist SES in sechs europäischen<br />
Ländern (Österreich, Slowenien, Italien, Ungarn,<br />
Tschechien, Kroatien) aktiv und bietet europaweit<br />
rund 30 Shopping-Standorte.<br />
SES hat als Mehrwert für die Kunden den centerübergreifenden<br />
Shopping-Gutschein„Zehner“: Dieser<br />
gilt in 12 österreichischen Shopping-Centern und<br />
erfreut sich als Geschenk für verschiedene Anlässe<br />
großer Beliebtheit.<br />
Lust auf ein hochwertiges Shopping-Erlebnis? In<br />
der <strong>Festspiel</strong>stadt Salzburg bietet zum Beispiel der<br />
EUROPARK über 1.000 Marken in 130 Shops. Direkt<br />
bei der Autobahn-Abfahrt Klessheim in Salzburg<br />
gelegen, ist der EUROPARK öffentlich und mit dem<br />
Auto bestens erreichbar. www.europark.at<br />
Weitere Infos:<br />
www.ses-european.com<br />
20<br />
19<br />
18<br />
1. EUROPARK Salzburg<br />
2. FORUM 1 Salzburg<br />
3. WEBERZEILE Ried<br />
4. VARENA Vöcklabruck<br />
5. MAX.CENTER Wels<br />
6. MARIANDL Krems<br />
7. Q19 Wien<br />
17<br />
16<br />
1 2<br />
15<br />
3<br />
4<br />
8. aspern Seestadt Wien<br />
9. GERNGROSS Wien<br />
10. HUMA ELEVEN Wien<br />
11. SCS (SES-Teil) Vösendorf<br />
12. FISCHAPARK<br />
Wiener Neustadt<br />
13. CITYPARK Graz<br />
5<br />
13<br />
14<br />
6<br />
12<br />
11<br />
8<br />
14. MURPARK Graz<br />
15. ATRIO Villach<br />
16. FMZ Nussdorf-Debant<br />
17. SILLPARK Innsbruck<br />
18. KRONENHAUS Bludenz<br />
19. ZIMBAPARK Bludenz-Bürs<br />
20. MESSEPARK Dornbirn*<br />
7<br />
9<br />
10<br />
* Assoziiert, nicht im Management von SES
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Audi wünscht schöne <strong>Festspiel</strong>-Momente.<br />
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Stolzer Partner der Salzburger <strong>Festspiel</strong>e.<br />
*Sonderausstattung gegen Mehrpreis erhältlich.<br />
Kraftstoffverbrauch gesamt in l/100 km: 4,9 – 7,1.<br />
CO 2 -Emission gesamt in g/km: 129 – 162. Symbolfoto.