02.08.2017 Aufrufe

Nr. 18 (II-2017) - Osnabrücker Wissen

Nr. 18 (II-2017) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

Nr. 18 (II-2017) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TOPTHEMA<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

WIE FUNKTIONIERT<br />

EINE DROHNE?<br />

Der notwendige Auf- und Vortrieb<br />

wird durch mehrere unabhängig<br />

steuerbare Motoren<br />

ermöglicht. Da die manuelle<br />

Kontrolle der einzelnen Motoren<br />

über ein Steuergerät nicht ausreicht,<br />

um einen stabilen Flug<br />

zu gewährleisten, sind Drohnen<br />

mit einer Art Bordcomputer, dem<br />

„Flight-Controller“ ausgestattet.<br />

GPS-Ausstattung zur Steuerung<br />

ist weitestgehend Standard.<br />

Für den nötigen Antrieb<br />

der Motoren sorgen wiederaufladbare<br />

Lithium-Polymer Akkus.<br />

Nick-Achse<br />

Roll-Achse<br />

Gier-Achse<br />

Bei einem Quadrocopter laufen die<br />

sich jeweils gegenüberliegenden<br />

Rotoren in die gleiche Richtung,<br />

das eine Paar nach links, das andere<br />

nach rechts. Die am Rumpf enstehenden<br />

Giermomente heben sich<br />

vollständig auf.<br />

Mikromechanischer<br />

Sensor<br />

Tritt Wind auf, wird<br />

die nun entstehende<br />

Drehbewegung mit<br />

mikromechanischen<br />

Sensoren mit der<br />

Genauigkeit vom<br />

Durchmesser eines<br />

Siliziumatomas erfasst.<br />

Die Elektronik<br />

sorgt dafür, dass die<br />

Rotoren sich unterschiedlich<br />

schnell<br />

drehen und ein gezieltes<br />

Drehmoment<br />

am Drohnen-Rumpf<br />

erzeugen.<br />

Bild links © OSNA-Copter // Drohne links © sssheina; Chip © Wuttichai; Drohne Hochzeitspaar © Halfpoint; fotolia.de // Luftbild rechts © Fa. Hartman-Hilter Filmproduktion Osnabrück // Drohne mit Paket © Mopic; Drohne weiß © Oleksandr Delyk<br />

Drohnen über Osnabrück<br />

Wird's im Luftraum zu eng?<br />

Rund 400.000 privat und gewerblich genutzte Drohnen gibt es in Deutschland, schätzt die DFS<br />

Deutsche Flugsicherung GmbH. Diese Zahl wird sich bis zum Ende des Jahrzehnts voraussichtlich<br />

verdreifachen. Bereits jetzt häufen sich Fälle, bei denen Drohnen der bemannten Luftfahrt<br />

gefährlich nahekommen. Bald auch eine Plage am Himmel über Osnabrück?<br />

Standbild aus dem Film „Der Kupferschatz von Osnabrück“, Fundstelle Lüstringen am Nordrand des Hasetals<br />

Was ist eine Drohne?<br />

Eine Drohne ist ein unbemanntes Luftfahrzeug.<br />

Sie fliegt ohne einen Piloten an<br />

Bord. Der Pilot befindet sich vielmehr am<br />

Boden und steuert die Drohne mittels einer<br />

Steuerungseinheit (Fernbedienung).<br />

Eine Drohne kann aber auch autark über<br />

einen Computer gesteuert werden. Angetrieben<br />

werden die Drohnen über mehrere<br />

Motoren bzw. Propeller (z.B. Quadrocopter<br />

mit vier Motoren/Propellern).<br />

Die Niedersächsische Landesbehörde für<br />

Straßenbau und Verkehr versteht unter<br />

einer Drohne „unbemannte Luftfahrtsysteme<br />

und Flugmodelle.“ Unter ersteres<br />

fallen alle „unbemannten Fluggeräte,<br />

die nicht zu Zwecken des Sports oder der<br />

Freizeitgestaltung betrieben werden.“<br />

Gemeint sind der gewerbliche Einsatz,<br />

in der Forschung, unentgeltliche Beauftragung<br />

durch Dritte sowie sogenannte<br />

Nachbarschafts- bzw. Freundschaftsdienste.<br />

Bei Nutzung zu Zwecken des<br />

Sports oder der Freizeitgestaltung handelt<br />

es sich demnach um Flugmodelle.<br />

Wer entwickelte Drohnen?<br />

Sie dienten zunächst als Augen, dann als<br />

Waffen, schreiben die Journalisten Kai<br />

Biermann und Thomas Wiegold in ihrem<br />

lesenswerten Standardwerk „Drohnen.<br />

Chancen und Gefahren einer neuen Technik.“<br />

Treibende Kraft bei der Entwicklung<br />

von Drohnen war das Militär. Die ersten<br />

Vorläufer der Drohne, unbemannte<br />

Fesselballons mit einer Sprengladung,<br />

wurden bereits <strong>18</strong>49 beim Angriff der<br />

Österreicher auf die Stadt Venedig eingesetzt.<br />

Der Wind trieb sie allerdings<br />

in die falsche Richtung. In der Folge<br />

wurde nicht nur nach fliegenden Verbesserungen<br />

gesucht, sondern auch<br />

unter Wasser witterte das Militär<br />

zahlreiche Einsatzmöglichkeiten.<br />

Anfang des 20.Jahrhunderts sah man<br />

sich allerdings mit einem riesigen Kommunikationsproblem<br />

zwischen Drohne<br />

und Steuermann konfrontiert. So waren<br />

ferngelenkte Boote zunächst noch durch<br />

einen 20 Kilometer langen Kupferdraht<br />

mit der Steuerstation an Land verbunden.<br />

Weitere Einsatzmöglichkeit einer Drohne: Fotoshootings<br />

Können Drohnen sehen?<br />

Die Entwicklung entsprechender Kameras<br />

und Übertragungsmöglichkeiten ab den<br />

60er Jahren brachte den Durchbruch. Aber<br />

erst durch die Miniaturisierung, Digitalisierung<br />

und Satellitennavigation avancierten<br />

Drohnen zu selbstverständlichen<br />

militärischen Aufklärungswerkzeugen.<br />

Ausspähen und zielgenaues Schießen wird<br />

dank hochkomplexer Programmierung<br />

möglich, das Militär ist begeistert.<br />

Doch „Drohnen sind fliegende, fahrende<br />

oder schwimmende Computer in einer<br />

windschnittigen Hülle. (..) und werden deshalb<br />

von den gleichen Problemen geplagt<br />

wie jeder Rechner. Daten können manipuliert,<br />

Programme gehackt werden“, geben<br />

Biermann und Wiegold zu bedenken.<br />

Drohnenabstürze sind deshalb durchaus<br />

keine Seltenheit.<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!