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Nr. 19 (III-2017) - Osnabrücker Wissen

Nr. 19 (III-2017) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

Nr. 19 (III-2017) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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<strong>Nr</strong>. <strong>19</strong> · kostenlos · Ausgabe <strong>III</strong> / <strong>2017</strong><br />

Oktober · November · Dezember<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

KOSTENLOS!<br />

20<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Was suchte die Hase im Kanal?<br />

Was macht Osnabrück<br />

Seite 4<br />

zu einem Tourismusmagnet?<br />

29<br />

NATUR & UMWELT<br />

Wann lebte Megafauna in der Region?<br />

32<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Was bedeutet „Reformation“ in Osnabrück?<br />

42<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wer erkennt Diabetes?<br />

Foto © www.jana-fotografiert.de


IMPRESSUM<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Ein Verlagsprojekt der Medienagentur<br />

KreativKompass, einer Marke der<br />

sinus Wirtschaftsmanagement GmbH<br />

Im Hamme 7<br />

49205 Hasbergen<br />

Telefon: +49 5405 / 80 83 216<br />

E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />

Internet: www.kreativkompass.de<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur:<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Weitere Redaktionsmitglieder<br />

dieser Ausgabe:<br />

Ebba Ehrnsberger<br />

Gordon Bell<br />

Tom Herter<br />

Yörn Kreib<br />

Heiko Schulze<br />

Michael Luttmer<br />

Evgenij Unker<br />

Sina-Christin Wilk<br />

Redaktionsbeiträge<br />

Gastbeiträge in dieser Ausgabe:<br />

Rolf Spilker<br />

Museum Industriekultur Osnabrück<br />

Dr. Hermann Queckenstedt<br />

Diözesanmuseum Osnabrück<br />

Melanie Müller/Axel Friederichs<br />

Stadt- und Kreisarchäologie<br />

Svenja Vortmann<br />

Zoo Osnabrück<br />

Beatrice le Coutre-Bick<br />

Literaturbüro Westniedersachsen / Osnabrück<br />

Carina Sander<br />

Schüler-Forschungs-Zentrum Osnabrück<br />

Gabriele Dlubatz<br />

Museum und Park Kalkriese<br />

Lisa Mammitzsch<br />

Museum am Schölerberg<br />

Leitung Vermarktung & Mediengestaltung<br />

Stephan Buchholz<br />

Mediengestaltung<br />

Laura Fromm, Hannah Ruthemeyer<br />

Projektmanagement & Vermarktung<br />

Igor Hafner<br />

<strong>19</strong><br />

<strong>Nr</strong>.<br />

INHALT<br />

Welche Fragen zur <strong>Osnabrücker</strong> Region<br />

beantworten wir in dieser Ausgabe?<br />

TOPTHEMA<br />

Was macht Osnabrück zu einem Tourismusmagnet? 4<br />

Touristische Highlights in Osnabrück Stadt und Landkreis 8<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wie können komplexe zusammenhänge einfach<br />

und interaktiv erklärt weden? 11<br />

Was trank der deutsche Mann <strong>19</strong>60? 12<br />

AUSBILDUNG & KARRIERE<br />

Kann man aus Geschichten lernen? 13<br />

Wie baut man eine Schlauchtaschenlampe? 14<br />

Was ist ein Plagiat (Teil 1) 16<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Warum klingen neue Straßennamen<br />

in Bramsche so archäologisch? 18<br />

Was suchte die Hase im Kanal? 20<br />

Wie kommt eine Ausstellung zu Ihrem Gesicht? 22<br />

Bramsche: Rose oder Dornenstrauch? 23<br />

Wieso gibt es einen Gesellenweg (Teil 3)? 24<br />

Wer ging im <strong>Osnabrücker</strong> Land<br />

mit Hitler und Stalin spazieren? 28<br />

MOMENTAUFNAHMEN<br />

Wo liegt das Venner Moor? 26<br />

NATUR & UMWELT<br />

Wann lebte Megafauna in der Region? 29<br />

Was wächst im gefallenen Moor? 30<br />

Welcher Neugeborene wiegt 100 Kilo? 31<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Was bedeutet "Reformation" in Osnabrück? 32<br />

Was ist ein Team? 34<br />

Was verbirgt der Reginenschrein? 36<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Wie wird ein Schwimmbad gereinigt? 38<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

Wo wird Handgebäck zum nachhaltigen Genuss? 40<br />

Die besten Lebensmittel der Region:<br />

Welches Gemüse ist niedersächsische KULTurpflanze? 41<br />

Foto © Paul Stegemann<br />

EDITORIAL<br />

„Zukünftig wird es nicht mehr darauf ankommen,<br />

dass wir überall hinfahren können, sondern ob<br />

es sich lohnt dort anzukommen.“<br />

Hermann Löns (1866-<strong>19</strong>14), Schriftsteller<br />

was Besucher staunen lässt, ringt Bewohnern oft nur ein müdes<br />

Lächeln ab. Sie kennen ja schon alles. Doch ist das wirklich<br />

so? Können wir den touristischen Wert unserer Region richtig<br />

einschätzen? Und wie sehen Nicht-<strong>Osnabrücker</strong> unsere vielen<br />

Attraktionen und Besonderheiten?<br />

Die letzte Ausgabe des Jahres <strong>2017</strong> stellt noch viele weitere<br />

interessante Fragen: Was verbirgt der Reginenschrein im<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Dom? Wie baut man eine Schlauchtaschenlampe?<br />

Welcher Neugeborene wiegt 100 Kilo? Und wer ging im<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Land mit Hitler und Stalin spazieren? Logische,<br />

überraschende und verblüffende Antworten erwarten Sie auf<br />

den nächsten Seiten.<br />

Im Januar 2018 erscheint dann mittlerweile die 20. Ausgabe von<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“. Anlass genug, unser Lieblingsmagazin<br />

konzeptionell, optisch und inhaltlich etwas aufzufrischen.<br />

2018<br />

Stilvolle Kalender von<br />

Die perfekte Geschenkidee:<br />

Kalenderdesign<br />

„Bilderrahmen“<br />

12 stylische Hintergründe & exklusive Rahmen<br />

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im DIN A4-Format.<br />

Nur solange der Vorrat reicht.<br />

18,99 Euro<br />

Projektmanagement & Distribution<br />

Sebastian Buchholz<br />

BILDMATERIAL<br />

Jana Lange · www.jana-fotografiert.de<br />

Oliver Schratz · www.blendeneffekte.de<br />

sowie siehe Bildnachweise.<br />

DRUCK & PRODUKTION<br />

Levien-Druck GmbH<br />

Eduard-Pestel-Straße 16<br />

49080 Osnabrueck<br />

Telefon: +49 5 41 / 9 59 29-0<br />

Internet: www.levien.de<br />

REDAKTIONSSCHLUSS:<br />

September <strong>2017</strong><br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wer erkennt Diabetes? 42<br />

Was bewegt <strong>Osnabrücker</strong>? 44<br />

KUNST & KULTUR<br />

Wo laufen die Klassiker? 45<br />

Wie aristokratisch ist der Kapitalismus? 46<br />

FAMILIE & SOZIALES<br />

Was bringen Reisende mit? 48<br />

HANDGEZEICHNET<br />

Brilon als Bundeshauptstadt? 49<br />

Seien Sie also gespannt – und bleiben Sie uns gewogen!<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Chefredakteur<br />

Stephan Buchholz<br />

Herausgeber<br />

... und viele weitere<br />

schicke Kalenderprojekte!<br />

COPYRIGHT<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung im Internet<br />

oder Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach vorheriger<br />

schriftlicher Genehmigung der Medienagentur KreativKompass.<br />

Trotz sorgfältiger Prüfung keine Gewähr für eventuelle Druckfehler.<br />

Unsere Redaktion ist selbstverständlich bemüht, alle Ansprüche<br />

im Bereich der Urheberrechte (insbesondere der Bildrechte)<br />

vor Drucklegung zu klären und zu berücksichtigen. Sollte uns<br />

trotzdem einmal ein unbeabsichtigter Fehler unterlaufen, wenden<br />

Sie sich bitte direkt an: redaktion@osnabruecker-wissen.de,<br />

damit wir schnell eine einvernehmliche Lösung finden.<br />

RÄTSELN & GEWINNEN<br />

Wie viel <strong>Wissen</strong> steckt in Ihnen? Kreuzworträtsel 50<br />

Was gibt es zu gewinnen? Preisübersicht 51<br />

Jetzt auch online noch mehr Fragen zur Region entdecken!<br />

Einfach „liken“ und regelmäßig weitere spannende Antworten finden:<br />

www.osnabruecker-wissen.de/facebook<br />

Kalendershop & Bildergalerie:<br />

www.mara-fotografie.jimdo.com


TOPTHEMA<br />

Das Theater Osnabrück<br />

Nettedrom - die E-Kartbahn am Nettebad<br />

Das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück<br />

WAS MACHT OSNABRÜCK<br />

ZU EINEM TOURISMUSMAGNET?<br />

Ein facettenreiches Angebot an attraktiven Einkaufsmöglichkeiten, Kultur- und Sportveranstaltungen<br />

sowie abwechslungsreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sorgen das ganze Jahr<br />

über für zahlreiche Gäste in der Friedensstadt und machen den Tourismus zu einem bedeutenden<br />

Wirtschaftsfaktor. Petra Rosenbach, Geschäftsführerin Osnabrück-Marketing und Tourismus<br />

GmbH (OMT) und Tourismusverband <strong>Osnabrücker</strong> Land e.V. (TOL), bestätigt: „Die Stadt Osnabrück<br />

ist touristisch im Aufwind. In der Fachwelt wird sie bereits als hidden champion gehandelt.“<br />

Was macht Osnabrück so besonders?<br />

Osnabrück hat einiges zu bieten, was die<br />

Stadt zur Perle mit außergewöhnlichem<br />

Charme sowohl für die 170.000 Einwohner<br />

als auch für die Besucher macht. Die Friedensstadt<br />

verbindet erfolgreich Tradition<br />

und Moderne und gibt sich trotz der beschaulichen<br />

Größe als weltoffene Stadt,<br />

die am Puls der Zeit agiert und laut dem<br />

Marketingverbund „Historic Highlights<br />

of Germany e.V.“ zu den 17 historischen<br />

Highlights Deutschlands zählt. Gelegen<br />

zwischen Wiehengebirge und Teutoburger<br />

Wald, ist Osnabrück die einzige Stadt<br />

in Deutschland, die sich inmitten eines<br />

Naturparks (UNESCO Global Geopark<br />

TERRA.vita) befindet und so auch außerhalb<br />

der Stadtgrenzen zu begeistern weiß.<br />

Im 2.121 km² großen <strong>Osnabrücker</strong> Land<br />

laden zahlreiche Schlösser und Burgen<br />

zu Besuchen ein. Besonders beliebt sind<br />

Maiwoche_Osnabrück © OMT // Theater © Uwe Lewandowski // NettedromImage © Bettina Meckel-Wolf // Felix-Nussbaum-Haus ©<br />

Christian Finke-Ennen // CityCard Osnabrück © OMT<br />

Schloss Ippenburg mit seinen Gartenfestivals<br />

und Bad Iburg als Veranstalter<br />

der Landesgartenschau 2018 vor historischer<br />

Kulisse. Das Programm um<br />

die Varusschlacht in Kalkriese und der<br />

Kulturweg des Europarats „Straße der<br />

Megalithkultur“, auf dem die Überreste<br />

von Jungsteinzeitgräbern zu sehen sind,<br />

stellen Angebote mit historisch-archäologischem<br />

Alleinstellungsmerkmal dar.<br />

Wie sieht das kulturelle Programm aus?<br />

Für kulturbegeisterte Touristen bietet<br />

sich die <strong>Osnabrücker</strong> CityCard an, die als<br />

Eintrittskarte für alle Museen und als<br />

Fahrschein für das Stadtbusnetz genutzt<br />

werden kann. Zudem liegen Gutscheine<br />

bei, die einen attraktiven Nachlass auf weitere<br />

Freizeitaktivitäten bieten. Als einer<br />

der beliebtesten Hotspots für Touristen<br />

begrüßt alleine das Rathaus des Westfälischen<br />

Friedens von 1648 jährlich etwa<br />

70.000 Besucher. Noch heute gilt das Rathaus<br />

als Symbol des Friedens - ein Attribut,<br />

das als Leitbild für Stadt und Stadtmarketing<br />

bekannt ist.<br />

Dank ihrer bewegten Geschichte beherbergt<br />

die Stadt zahlreiche Museen mit<br />

unterschiedlichen Schwerpunkten. Wer<br />

sich mit historischen Aspekten der Stadtgeschichte<br />

auseinandersetzen möchte,<br />

kommt im Diözesanmuseum und im<br />

Kulturgeschichtlichen Museum mit<br />

angeschlossenem Felix-Nussbaum-Haus<br />

auf seine Kosten. Am Piesberg widmet<br />

sich das Museum für Industriekultur u.a.<br />

der Vergangenheit des Steinkohlebergbaus.<br />

Naturkundeinteressierten bietet das Museum<br />

am Schölerberg eine Dauerausstellung,<br />

ein Planetarium wie auch ein abwechslungsreiches<br />

Programm.<br />

Zeitgenössische Kunst gibt es in der<br />

ehemaligen Dominikanerkirche, die heute<br />

als Kunsthalle dient, und in zahlreichen<br />

kleineren Galerien zu sehen. Die ersten<br />

Hochrechnungen zeigen, dass die Besucherzahl<br />

en der Museen <strong>2017</strong> eine leicht<br />

steigende Tendenz gegenüber 2016 (insgesamt<br />

ca. 165.000) aufweisen.<br />

Berühmten Söhnen der Stadt wie dem<br />

Schriftsteller Erich Maria Remarque und<br />

den Malern Felix Nussbaum und Friedrich<br />

Vordemberge-Gildewart sind Dauerausstellungen<br />

gewidmet, die Einblicke in<br />

Leben und Wirken ermöglichen.<br />

Wer begeistert Fachmedien?<br />

Auch die Bühnen (Theater am Domhof,<br />

Emma-Theater, probebühne etc.) bieten ein<br />

breitgefächertes Programm, das über die<br />

Stadtgrenzen hinaus wertgeschätzt wird:<br />

In der Spielzeit 2016/<strong>2017</strong> sind von 160.000<br />

verkauften Karten des Theaters Osnabrück<br />

75.000 an Besucher gegangen, die<br />

außerhalb von Osnabrück wohnen. Dank<br />

der positiven Resonanz der Fachmedien<br />

hat das Haus eine erhöhte Auslastung zu<br />

verzeichnen. Sowohl der leitende Tanzdramaturg<br />

Mauro de Candia als auch der<br />

Generalmusikdirektor Andreas Hotz gelten<br />

als Ausnahmetalente, die Zeitschrift DIE<br />

DEUTSCHE BÜHNE würdigt das Theater<br />

Osnabrück gleich mehrfach als „bestes<br />

Theater abseits der Zentren“.<br />

Nadja Schulze, Referentin für Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit am Theater, resümiert:<br />

„Besucher, die eine längere Anreise<br />

in Kauf nehmen, zeigen, dass das Theater<br />

Osnabrück überregionale Strahlkraft<br />

besitzt. Die aktuell gestiegenen Auslastungszahlen<br />

beweisen den Erfolg beim<br />

Publikum und bestärken die jetzige<br />

Leitung und das ganze Team in der geleisteten<br />

Arbeit.“<br />

Welche Freizeitaktivitäten<br />

werden in Osnabrück geboten?<br />

Spaß für Jung und Alt garantieren die Freizeitbäder<br />

Schinkelbad, Moskaubad und<br />

das Nettebad mit dem Rutschenpark (2016:<br />

1.177.569 Besucher insg.; lt. 1. Quartal <strong>2017</strong><br />

auf konstantem Niveau: 302.454), sowie<br />

die im März <strong>2017</strong> eröffnete E-Kartbahn<br />

Nettedrom (ca. 12.000 Besucher nach 100<br />

Tagen). Dazu kommen zahllose Sportangebote<br />

der Vereine in Stadt und Land, wobei<br />

die Strahlkraft des VfL Osnabrück oder der<br />

Damen-Basketballmannschaft Giro Live<br />

Panthers weit über die Region hinausreicht.<br />

Mit 1.020.000 Besuchern (2016) ist und<br />

bleibt das bedeutendste Ausflugsziel der<br />

Zoo Osnabrück, der gemäß einer Analyse<br />

des Instituts für Tourismusforschung 13,3<br />

Mio. Euro im Jahr zur regionalökonomischen<br />

Wertschöpfung für Stadt und<br />

Landkreis beiträgt, obwohl er sich aus Eintrittsgeldern<br />

und Sponsoring finanziert.<br />

„Über die Hälfte unserer Besucher kommt<br />

4<br />

Die CityCard bietet Touristen viele<br />

Vorteile und Vergünstigungen<br />

5


Der Weihnachtsmarkt in der <strong>Osnabrücker</strong> Altstadt<br />

inzwischen von außerhalb der<br />

Region Osnabrück. Die durchschnittliche<br />

einfache<br />

Wegstrecke unserer<br />

Gäste beträgt 75 Kilometer.<br />

Ohne sie könnten<br />

wir den Zoo<br />

nicht betreiben“,<br />

erklärt<br />

Lisa Josef, Pressesprecherin<br />

Zoo Osnabrück<br />

gGmbH.<br />

Welche Veranstaltungen<br />

sind Publikumsmagnete?<br />

Als besonders attraktive Highlights gelten<br />

die großen Volksfeste. „Weihnachtsmarkt<br />

und Maiwoche ziehen jährlich ca. 800.000<br />

Besucher an und sind ein wichtiger Imagefaktor<br />

für die Stadt. Die Maiwoche zeigt<br />

sich dabei eher als eine Veranstaltung für<br />

Besucher aus der gesamten Region, den<br />

Weihnachtsmarkt besuchen auch viele<br />

Gäste aus ganz Deutschland sowie dem<br />

Ausland, darunter Niederländer und<br />

Amerikaner,“ berichtet Beate Krämer,<br />

Pressesprecherin der Osnabrück - Marketing<br />

und Tourismus GmbH.<br />

Zwei international angesehene Festivals<br />

haben ebenfalls jedes Jahr einen größeren<br />

Besucherandrang zu verzeichnen. Das<br />

„European Media Art Festival (EMAF)“<br />

setzt sich in 37 Filmprogrammen und<br />

über 400 Exponaten, Installationen und<br />

Performances sowie Vorträgen und Musik<br />

mit persönlichen und politischen Themen,<br />

gestalterischen Experimenten und provokanten<br />

Aussagen aus dem Spannungsfeld<br />

„Medienkunst und Gesellschaft“<br />

Maiwoche mit Maibaum<br />

auseinander. Anlässlich des 30 jährigen<br />

Bestehens wurden im April <strong>2017</strong> gleich<br />

drei Preise verliehen: Der EMAF-Medienkunstpreis<br />

der Deutschen Filmkritik, der<br />

Dialog-Preis des Auswärtigen Amtes und<br />

der EMAF-Award.<br />

Weiterhin gilt das Musikkulturfestival<br />

„Morgenland Festival Osnabrück“ (seit<br />

2005) als „Pioneering Festival“ (Songlines<br />

magazine, GB), das sich „[...] zu einem der<br />

international renommiertesten Vermittler<br />

der zeitgenössischen Musik des gesamten<br />

Nahen und Mittleren Ostens und Zentralasiens<br />

entwickelt hat.“ (Bernd Neumann,<br />

Kulturstaatsminister a.D.)<br />

Auch Pressevertreter aus dem In- und Ausland<br />

sowie Fachleute loben die geleistete<br />

Arbeit als „Paukenschlag in kultureller,<br />

aber auch in politischer Hinsicht“ (ARTE<br />

Kultur) und „kreativen‚ Clash of Cultures‘“<br />

(Dr. Vladimir Ivanoff, Musiker und Musikwissenschaftler).<br />

Seit 2015 lädt das zweitägige „Schlossgarten<br />

Open Air“ unter Federführung<br />

der Goldrush Productions GmbH zu<br />

einem Musikfestival, das die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Open Air Konzerte überregional auf ein<br />

neues Level hebt. Auch im August 2018<br />

erwarten die Besucher jeden Abend drei<br />

(inter)nationale Top-Acts der Rockund/oder<br />

Pop-Szene. Da die 12.000<br />

Tickets pro Veranstaltungstag schnell<br />

vergriffen sind, ist eine zukünftige<br />

Erweiterung des Events um einen<br />

weiteren Tag nicht ausgeschlossen.<br />

Wie attraktiv ist die Innenstadt?<br />

„Welkom“ heißt es auf dem Hollandmarkt mit<br />

Niederländischen Spezialitäten<br />

Die günstige Lage bzw. Erreichbarkeit<br />

spiegelt sich auch in der Frequentierung<br />

des Einzelhandels in der Innenstadt<br />

wieder. Nicht nur an den sogenannten<br />

Westfalentagen - Allerheiligen und Fronleichnam<br />

-, die im benachbarten Nordrhein-Westfalen<br />

Feiertage sind, strömen<br />

Besucher von auswärts in die Innenstadt,<br />

um das Angebot von Gastronomie und<br />

Shoppingmöglichkeiten zu nutzen. So<br />

wohnt ein Drittel der durchschnittlich 5<br />

Millionen Besucher pro Monat nicht vor<br />

Ort. Der <strong>Osnabrücker</strong> Handelsmonitor<br />

wertet jährlich relevante Daten aus und<br />

bestätigt, dass Osnabrück eine attraktive<br />

Einkaufsstadt mit stabilem Niveau ist, die<br />

angesichts der Größe mehr als wettbewerbsfähig<br />

ist.<br />

Die bundesweite Kundenstudie „Vitale<br />

Innenstadt“ des Instituts für Handelsforschung<br />

Köln (IfH) stützt diese Ergebnisse<br />

mit einer Gesamtbewertung von 2,2.<br />

Neben der Angebotsausstattung trage<br />

vor allem das Ambiente zur Attraktivität<br />

der Stadt bei und mache Osnabrück im<br />

Vergleich zu Städten ähnlicher Größe zu<br />

einem herausragenden Handelsstandort.<br />

Weihnachtsmarkt © Joachim Viertel // maiwoche © Christian Finke-Ennen // © nextchoice // Petra Rosenbach © OMT // morgenland Festival © Andy Spyra // Osnabrück isst gut © Christian Finke-Ennen<br />

// Frauen beim Shoppen © Jana Lange // Aussenansicht Steinberger Hotel Remarque © Steinberger Hotel Remarque // Schimpansen © Zoo Osnabrück gGmbH // Giraffe © AVD, fotolia.de<br />

Wo lässt man es sich schmecken?<br />

Ebenso vielfältig und attraktiv präsentiert<br />

sich Osnabrück in kulinarischer Hinsicht<br />

als Volltreffer. Neben zwei Weinfesten<br />

und einem Bierfest prägen Street Food<br />

Festivals und Veranstaltungen wie „Osnabrück<br />

isst gut“ den Sommer und warten<br />

mit nationalen und internationalen Spezialitäten<br />

auf. Hinzu kommt eine ausgereifte<br />

Kneipenkultur – teils in der lebendigen<br />

Innenstadt gelegen, teils etwas idyllischer<br />

außerhalb. Unter den Restaurants machen<br />

vor allem das mit drei Michelin-Sternen<br />

ausgezeichnete „La Vie“ und das Angebot<br />

des traditionsreichen Vier-Sterne-Hotels<br />

„Walhalla“ überregional von sich reden<br />

und bescheren der Stadt prominente Gäste<br />

und Besucher mit einer Vorliebe für<br />

exklusives Essen.<br />

Petra Rosenbach, Geschäftsführerin<br />

OMT und TOL<br />

Wie viele Gäste<br />

übernachten in den Hotels?<br />

Die Übernachtungszahlen bestätigen,<br />

dass es immer mehr Besucher gleich für<br />

mehrere Tage in die Friedensstadt und<br />

das Umland verschlägt. Laut Landesamt<br />

für Statistik Niedersachsen (LSN) sind<br />

2016 insgesamt 2.087.518 Übernachtungen<br />

in Stadt und Landkreis verbucht worden<br />

(80.000 Gäste aus dem Ausland) – die<br />

2-Millionenmarke wurde geknackt! Mit<br />

470.000 Übernachtungen in <strong>Osnabrücker</strong><br />

Hotels war eine Steigerung von <strong>19</strong>,7%<br />

zum Vorjahr zu verzeichnen.<br />

Tages- und Übernachtungsgäste brachten<br />

bereits bei der zuletzt 2013 im Rahmen einer<br />

DWIF-Studie erhobenen Daten einen<br />

Bruttoumsatz von 457 Mio., von dem Einzelhandel,<br />

Gastgewerbe und der Dienstleistungssektor<br />

profitieren. Zurückzuführen<br />

sind<br />

diese Zahlen<br />

zum einen auf die<br />

gute Entwicklung<br />

der Stadt als<br />

Kongress- und<br />

Wirtschaftsstandort,<br />

zum anderen<br />

greifen Maßnahmen<br />

und erweiterte Angebote des<br />

Stadtmarketings.<br />

Befragte Tagungsgäste zeigen sich von<br />

dem Kongressstandort überzeugt: "Wir<br />

hatten vorher noch nie etwas von Osnabrück<br />

gehört und waren erstaunt, dass<br />

die Konferenz hier stattfindet. Bei unserem<br />

ersten Spaziergang in die Stadt nach<br />

unserer Ankunft ist uns sofort der gute<br />

Mix zwischen Alt- und Neustadt aufgefallen.<br />

[...]", berichten Leonardo Ghezzi und<br />

Tommaso Ferraresi aus Florenz.<br />

Dr. Christine Wilcken aus Berlin reiht sich<br />

ein: "Ich bin tatsächlich zum ersten Mal in<br />

Osnabrück, was ich mittlerweile als großes<br />

Versäumnis betrachte. Osnabrück hat<br />

einen tollen Charakter [...]. Es ist schön,<br />

dass Osnabrück seiner Tradition treu<br />

bleibt und bis heute das Thema Frieden<br />

eine große Rolle im Selbstverständnis der<br />

Stadt spielt. Das Stadtbild wirkt mit den<br />

vielen kleinen Cafés und den jungen Menschen<br />

sehr lebendig. Insgesamt also ein<br />

attraktives Gesamtpaket, das den Eindruck<br />

einer hohen Lebensqualität vermittelt!“<br />

Wer kümmert sich<br />

um das Stadtmarketing?<br />

Städtepartnerschaften, Auslandsmarketing,<br />

sowie gezielte Umsetzung von<br />

touristischen Maßnahmen sorgen für<br />

zunehmende Besucherzahlen. Um sowohl<br />

Stadterlebnis als auch Freizeitaktivitäten<br />

in der Natur optimal aufeinander abzustimmen,<br />

stehen die OMT und der TOL in<br />

TOPTHEMA<br />

enger Kooperation. Zudem bringt<br />

der <strong>Osnabrücker</strong> City Marketing<br />

e.V. über 130 Mitglieder aus<br />

verschiedensten Branchen zusammen,<br />

um die Interessen der<br />

Stadtentwicklung voranzutreiben.<br />

„Es gilt, den Erlebnisraum Innenstadt<br />

aktiv zu gestalten, die Qualität unserer Betriebe<br />

auszubauen und mit Themenjahren<br />

kulturelle Akzente zu setzen. Das ist eine<br />

Gemeinschaftsaufgabe aller Akteure. In<br />

der Kommunikation spielen die digitalen<br />

Medien eine zentrale Rolle! Da sind wir gut<br />

aufgestellt!“, versichert Petra Rosenbach.<br />

| Sina-Christin Wilk<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

REISEMAGAZIN OSNABRÜCK<br />

Das jährlich erscheinende Reisemagazin<br />

für die Region Osnabrück<br />

stellt wertvolle Tipps für<br />

einen abwechslungsreichen Aufenthalt<br />

zur Verfügung. Neben<br />

Sehenswürdigkeiten werden<br />

Geheimtipps bezüglich Shopping,<br />

Gastronomie und Wellness<br />

gegeben.<br />

Das Reisemagazin online und<br />

weitere Informationen gibt es auf<br />

www.osnabruecker-land.de im<br />

Kunstführer, in den Kulturseiten,<br />

im Tourismus-Blog des <strong>Osnabrücker</strong><br />

Landes unter: blog.osnabruecker-land.de/<br />

und bei aboutcities.de/<br />

Das Reisemagazin ist als Printversion in der<br />

Tourist Information Osnabrück | <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land erhältlich.<br />

6


TOPTHEMA<br />

Touristische Highlights<br />

in Osnabrück Stadt und Landkreis<br />

- Anzeigensonderseite -<br />

Tierisches Abenteuer<br />

Zoo Osnabrück<br />

Natur & Umwelt · Planetarium<br />

Museum am Schölerberg<br />

Projektions-Biennale<br />

lichtsicht 6<br />

Stadtführungen von<br />

Zeitseeing<br />

Einmal um die Tierwelt<br />

In den Afrika-Tierwelten „Takamanda“ oder „Samburu“ leben<br />

Löwen, Giraffen oder Schimpansen. In „Südamerika“ warten<br />

die Tapire und Totenkopfaffen. Im asiatischen „Angor Wat“<br />

streifen Sumatra-Tiger durch den Bambus, während nebenan<br />

Orang-Utan Buschi an den Seilen schwingt. Über Höhenpfade<br />

geht es in „Manitoba“ und „Kajanaland“ vorbei an Bären,<br />

Rentieren und Wölfen. Weitere Highlights: Der „Unterirdische<br />

Zoo“ & die Abenteuerspielplätze.<br />

Zoo Osnabrück gGmbH<br />

Klaus-Strick-Weg 12 · 49082 Osnabrück<br />

Telefon: 05 41 / 95 105 -0<br />

E-Mail: zoo@zoo-osnabrueck.de<br />

www.zoo-osnabrueck.de<br />

Geöffnet/ Preise:<br />

Winterzeit: 9 bis17 Uhr<br />

Sommerzeit: 8 bis18.30 Uhr<br />

(Kassenende je 1h vor Zooschluss)<br />

Erwachsene: 20,50 €<br />

Kinder (bis 12): 13,50 €<br />

Ermäßigt: 17,00 €<br />

Entdeckungsreisen in die Natur und entfernte Galaxien<br />

Das Museum am Schölerberg ist ein Ort, an dem Natur und<br />

Umwelt spielerisch erlebbar werden. In den Dauerausstellungen<br />

können Besucher 300 Millionen Jahre Erdgeschichte erleben<br />

und in die verschiedenen Ökosysteme der Region eintauchen.<br />

Im Planetarium wird in weit entfernte Galaxien gereist! Dazu<br />

gibt's im Museumsgarten über 800 heimische Pflanzenarten zu<br />

entdecken. Ein lohnswerter Besuch für die ganze Familie!<br />

Museum am Schölerberg<br />

Klaus-Strick-Weg 10, 49082 Osnabrück<br />

Telefon: 05 41 / 5 60 03 -0, E-Mail:<br />

museum-am-schoelerberg@osnabrueck.de<br />

Anz_134x235_Layout 1 31.03.17 10:03 Seite 1<br />

www.museum-am-schoelerberg.de<br />

Anz_134x235_Layout 1 31.03.17 10:03 Seite 1<br />

Anz_134x235_Layout 1 31.03.17 10:03 Seite 1<br />

Geöffnet/ Preise:<br />

Öffnungszeiten siehe Internet.<br />

Museum: 5 € Erw., Ermäßigte &<br />

Erw. mit Kids: 3 Euro, Kinder: frei!<br />

Planetarium: 6,50 € Erw. , Ermäß. &<br />

Erw. mit Kindern: 3,50 €<br />

Kinder ab 4 Jahren: 2,50 Euro<br />

Visuelle Mediengeschichte & meisterhafte Projektionen<br />

Mit einem „Best-of“ feiert die Projektions-Biennale noch bis<br />

zum 28. Januar 2018 ihr zehnjähriges Bestehen. Bad Rothenfelde<br />

versammelt zum sechsten Mal internationale Video- und<br />

MedienkünstlerInnen zu einem Ereignis, das an Innovation,<br />

Faszination wie Umfang einzigartig ist. Mehr als 50 lichtstarke<br />

Beamer werfen Bilder auf bis zu elf Meter hohe, insgesamt über<br />

einen Kilometer lange Gradierwände der historischen Salinen.<br />

Öffentliche Führungen & Gruppenführungen<br />

buchen unter Tel.: 05424 22180 oder online<br />

unter AD-Ticket www.lichtsicht-biennale.de<br />

Tickets gibt's auch vor Ort:<br />

lichtsicht-Shop am Kurmittelhaus<br />

(Kreisverkehr Hannoversche/Salinenstraße)<br />

Geöffnet/ Preise:<br />

Projektionszeiten bis 29. Oktober:<br />

Immer nach Einbruch der Dunkelheit<br />

Ab 29. Oktober <strong>2017</strong>:<br />

So.- Do. 17.30 Uhr - 22.00 Uhr<br />

Fr. / Sa. von 17.30 Uhr - 23.00 Uhr<br />

Der Besuch der Biennale ist kostenlos<br />

Aufgeweckte Stadtgeschichte<br />

Tourismus ohne Stadtführungen ist<br />

wie ein Hotel ohne Betten. Mit den<br />

aufgeweckten Stadtführern und<br />

Stadtführerinnen von Zeitseeing<br />

wird Stadtgeschichte lebendig<br />

erzählt. Erleben Sie Osnabrück mit<br />

dem Nachtwächter in den Abendstunden,<br />

am Feierabend mit „Bier<br />

und Wein“ oder zur Mittagszeit in<br />

den Altstadtgassen und im historischen<br />

Rathaus. Unsere Spezialisten<br />

kennen sich aus mit der Reformation<br />

in Osnabrück oder führen Sie<br />

durch die historische Neustadt.<br />

ZEITSEEING Stadtführungen<br />

Bierstraße 17/18 · 49074 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 / 750 23 40<br />

E-Mail: zeitseeing@osnanet.de<br />

Alle Führungen unter:<br />

www.osnabrueck-stadtfuehrungen.de<br />

HERZLICH WILLKOMMEN!<br />

Ob still bewundernd oder aktiv<br />

genießend: was uns die letzten<br />

300 Millionen Jahre äußerst<br />

bewegter Erdgeschichte hinterlassen<br />

haben, lässt sich bei<br />

uns auf ganz besondere Weise<br />

erleben.<br />

FESTIVALS<br />

FESTIVALS<br />

FÜHRUNGEN FESTIVALS<br />

FÜHRUNGEN<br />

FÜHRUNGEN FAMILIEN-<br />

FAMILIEN-<br />

FAMILIEN-<br />

SPASS<br />

UND NOCH VIEL MEHR<br />

SPASS<br />

UND SPASS<br />

NOCH VIEL MEHR<br />

UND NOCH VIEL MEHR<br />

Traditionsbus<br />

Stadtrundfahrten<br />

Entdeckungstouren im Doppeldecker<br />

Das Angebot umfasst verschiedene Touren. Der MAN Doppeldeckerbus<br />

aus dem Baujahr <strong>19</strong>80 bringt Sie zu den architektonischen,<br />

historischen und kulturellen Höhepunkten Osnabrücks.<br />

Die Zeitreise durch die abwechslungsreiche Geschichte<br />

beginnt und endet an der Haltestelle Lortzingstraße vis a vis<br />

dem Lieblingskaffee am Domhof in der Nähe des Theaters.<br />

Freizeitstandort<br />

nettebad<br />

Freizeitspaß und Erholung pur<br />

Erleben Sie mit unseren Kombitickets einen aufregenden Tag<br />

am Freizeitstandort Nettebad. Drehen Sie rasante Runden<br />

auf unserer E-Kartbahn „Nettedrom“ oder nutzen Sie unser<br />

Nettebad mit Norddeutschlands größtem Rutschenpark.<br />

Erholung pur bietet unsere Loma-Sauna mit neun Themensaunen,<br />

vielfältigen Aufgüssen und weitläufigem Saunagarten.<br />

8<br />

www.geopark-terravita.de<br />

Der Veranstaltungskalender<br />

für Stadt und Landkreis Osnabrück<br />

Der Veranstaltungskalender<br />

für Stadt und Landkreis Osnabrück<br />

Stand aller Daten: Oktober<br />

Der Veranstaltungskalender<br />

<strong>2017</strong> / Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

für Stadt und Landkreis Osnabrück<br />

Stadtwerke Osnabrück AG<br />

Alte Poststraße 9, 48074 Osnabrück<br />

Telefon: 05 41 / 2002 2211<br />

www.facebook.com/Stadtwerke.Osnabrueck<br />

www.swo.de/stadtrundfahrten<br />

Geöffnet/ Preise:<br />

März bis November,<br />

immer samstags um<br />

12 Uhr sowie 15 Uhr<br />

Preise der einzelnen Touren<br />

im Internet (siehe links)<br />

Foto <strong>Osnabrücker</strong> Marktplatz: Oliver Schratz, www.blendeneffekte.de<br />

Stadtwerke Osnabrück AG<br />

Freizeitstandort Nettebad<br />

Im Haseesch 6 · 49090 Osnabrück<br />

Telefon: 05 41 / 20 02 -22 70<br />

www.nettebad.de<br />

Geöffnet/ Preise:<br />

Öffnungszeiten und<br />

detaillierte Konditionen<br />

unter:<br />

www.nettebad.de/<br />

standortangebote<br />

9


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wie können komplexe<br />

Zusammenhänge einfach<br />

und interaktiv erklärt werden?<br />

DAS EHEMALIGE ICO-UNTERNEHMEN COMMEO GMBH<br />

STELLT MODULARE ENERGIESPEICHER FÜR INDUSTRIELLE ANWENDUNGEN HER. DURCH DIE VON<br />

COMMEO ENTWICKELTEN, UNTERSCHIEDLICHEN VERSCHALTUNGSTOPOLOGIEN KÖNNEN INSBE-<br />

SONDERE DIE SPANNUNG, DIE GESPEICHERTE ENERGIE UND DIE ABRUFBARE LEISTUNG DES<br />

GESAMTSYSTEMS VOM KUNDEN INDIVIDUELL AUSGEWÄHLT WERDEN.<br />

Bilder © Commeo GmbH<br />

„Unsere Kunden und Interessenten<br />

sollen unter unseren<br />

unzähligen Kombinationsmöglichkeiten<br />

schnell und<br />

einfach die für sie optimale<br />

Lösung finden“, war der<br />

Wunsch des Commeo-Geschäftsführers<br />

Michael Schnakenberg an<br />

das Entwicklungsteam der Symbic GmbH.<br />

Das Ergebnis ist eine Konfigurator-<br />

Software, welche auf einem großen<br />

Touch-Bildschirm erstmals auf der<br />

Hannover Messe <strong>2017</strong> vorgestellt wurde.<br />

In dem Konfigurator können die technischen<br />

Anforderungen an den Energiespeicher<br />

eingegeben werden. Die Symbic<br />

hat ein mathematisches Modell entwickelt,<br />

über das eine Zusammenstellung gefunden<br />

wird, die entweder möglichst kostengünstig<br />

ist oder den kleinstmöglichen<br />

Platzbedarf hat. Um die trockenen, tech-<br />

nischen Daten der gewählten Konfiguration<br />

zu illustrieren, hat die Symbic<br />

eine dynamische, grafische Darstellung<br />

programmiert. Hierfür werden isometrische<br />

Abbildungen der Speicherblöcke in<br />

einem Bild eines Schaltschranks passgenau<br />

platziert. Zubehör wie Türen und Wände<br />

können vom Benutzer ein- und ausgeblendet<br />

werden, um einen detaillierteren<br />

Einblick ins System zu erhalten. Der Konfigurator<br />

wurde auch für die Commeo-<br />

Internetseite erweitert und angepasst und<br />

kann dort von jedem ausprobiert werden.<br />

„Weil wir auch bei einer Lösung für den<br />

Einsatz auf Messen und Ausstellungen mit<br />

moderner Internet-Technologie arbeiten,<br />

gelingt uns der Transfer der Software auf<br />

eine Website sehr schnell und einfach“,<br />

erklärt Achim Hendriks, Mitgründer und<br />

Geschäftsführer der Symbic GmbH, die<br />

innovative Technik.<br />

Symbic-Geschäftsführer Philipp<br />

Mamat ergänzt: „Das Schönste<br />

an solchen Projekten ist, dass<br />

wir unsere vorhandene<br />

Technologiebasis<br />

effizient<br />

auf neue Anwendungsfälle<br />

übertragen<br />

und so schnell Lösungen für spannende<br />

Problemstellungen schaffen können.“<br />

| Redaktion<br />

www.commeo.com | www.symbic.de<br />

Kontakt<br />

ICO InnovationsCentrum Osnabrück GmbH<br />

Albert-Einstein-Straße 1<br />

49076 Osnabrück<br />

fon +49 541 202 80 - 0<br />

info@innovationscentrum-osnabrueck.de<br />

www.innovationscentrum-osnabrueck.de<br />

11


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Was trank der<br />

deutsche Mann <strong>19</strong>60?<br />

Kann man aus<br />

Geschichten lernen?<br />

Dass man aus Märchen die eine oder andere<br />

Lebensweisheit mitnehmen kann, ist allgemein<br />

bekannt. Wie ist das aber bei Geschichten?<br />

Es heißt, sie vollenden sich im Kopf des<br />

Lesers, will sagen: Hier passiert noch etwas<br />

über die Geschichte hinaus. Wir denken beim<br />

Lesen mit.<br />

AUSBILDUNG & KARRIERE<br />

Wir stöbern erneut im Depot des Museums Industriekultur und entdecken zwei Bierkrüge<br />

aus dem Jahr <strong>19</strong>60. Sie sind – parallel zum Erscheinen dieser Ausgabe –<br />

natürlich wieder im Museum zu sehen.<br />

Als die <strong>Osnabrücker</strong> Aktien-Bierbrauerei<br />

(OAB) <strong>19</strong>60 ihr 100-jähriges Jubiläum<br />

feierte, war die Welt soweit es das Biertrinken<br />

betraf noch weitgehend „in Ordnung“.<br />

Die statistische Kurve, die jährlich<br />

den bundesdeutschen Bierkonsum<br />

anzeigte, verlief stetig nach oben (<strong>19</strong>50:<br />

35,6 Liter pro Kopf; <strong>19</strong>60: 94,7 Liter; <strong>19</strong>70:<br />

141,1 Liter) und nach der Arbeit<br />

fand die physische Reproduktion<br />

des deutschen Mannes<br />

noch häufig in der Gaststätte<br />

statt.<br />

Für die OAB gab es also<br />

etwas zu feiern. Und so<br />

erstreckten sich die Jubiläumsfestlichkeiten<br />

(„Die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Bier-Festwoche“)<br />

über eine ganze Woche, nämlich vom 10.<br />

bis zum 18. September<br />

<strong>19</strong>60. Eine<br />

der Attraktionen war ein sonntäglicher<br />

Festumzug, der vom Ledenhof zur Halle<br />

Gartlage führte, wo es ein großes Festprogramm<br />

mit zwei Musikkapellen und Theateraufführungen<br />

gab. Tauschbörsen für<br />

Bierdeckelsammler, Betriebsfeiern <strong>Osnabrücker</strong><br />

Unternehmen<br />

und Familienabende<br />

rundeten<br />

das Wochenprogramm<br />

ab. Selbstverständlich<br />

fanden<br />

sich auf den<br />

Tischen die eigens<br />

zum Jubiläum zu Tausenden<br />

hergestellten Bierkrüge<br />

aus Steingut.<br />

Inzwischen gibt es die OAB nicht<br />

mehr, der Bierkonsum ist wieder auf<br />

104,1 Liter pro Kopf gesunken, und neben<br />

den Produkten der OAB (u. a. Bergquell-Pilsener,<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Edel-Export)<br />

sind auch andere Biere nicht mehr<br />

zu bekommen,<br />

die <strong>19</strong>60 ausgeschenkt<br />

wurden.<br />

So gab es z. B. das<br />

Langenberger Pils, dessen Bierdeckel mit<br />

der Aufschrift „Plagt dich Kummer oder<br />

Ärger, trinke Dittmann’s Langenberger“,<br />

heute als eine launige Randnotiz in der<br />

Geschichte des Bierkonsums gilt. Ein<br />

glatzköpfiger Herr war darauf zu sehen,<br />

der, wenn man den Deckel um 180 Grad<br />

drehte, einen mürrisch oder gut gelaunt<br />

anschaute. Weitere Biersorten, für die an<br />

den noch zahlreicher vorhandenen Kneipen<br />

aufwendig gestaltete Schilder warben,<br />

sind kaum noch bekannt: Das Isenbeck<br />

Bier aus Hamm, Dortmunder Union,<br />

Dortmunder Ritter Bier oder das Herrenhäuser<br />

Pilsener. Längst sind die Brauereien<br />

nicht mehr existent oder von anderen<br />

übernommen worden. | Rolf Spilker<br />

Bilder © Museum Industriekultur Osnabrück<br />

Bilder © privat<br />

Mittlerweile belegt auch die Forschung,<br />

dass wir uns zum Beispiel Fakten sehr<br />

viel besser merken können, wenn sie in<br />

eine Geschichte eingebaut sind, weil so ein<br />

Zusammenhang entsteht. Also nicht: Dies<br />

ist passiert, das ist passiert, jenes ist passiert.<br />

Sondern: Dies ist passiert, weil das<br />

passiert ist, nachdem jenes passiert ist. Das<br />

Storytelling macht sich diese Zusammenhänge<br />

gezielt zunutze. Wer eine Geschichte<br />

erzählt, bietet dem Leser eine Möglichkeit,<br />

in eine Situation einzutauchen,<br />

© TRÄGERGEMEINSCHAFT „500 JAHRE REFORMATION – OSNABRÜCK“<br />

<strong>2017</strong><br />

?<br />

WAS IST<br />

sich mit ihr zu identifizieren, um Interesse<br />

für ein Thema zu schaffen. Genau das passiert<br />

in einem soeben erschienenen Buch,<br />

das der in Osnabrück geborene Autor Jörg<br />

Ehrnsberger zusammen mit der Psychologin<br />

Katrin Hille geschrieben hat (hep<br />

Verlag, 24 €).<br />

Es entwickelt in unterhaltsamen Kurzgeschichten<br />

Situationen aus dem Schulalltag,<br />

wie etwa Lernprobleme, soziale Konflikte<br />

oder Schwierigkeiten mit den Hausaufgaben.<br />

Die Szenen werden dann wissenschaftlich<br />

erklärt. So<br />

bekommt der Leser,<br />

ob nun Lehrer oder<br />

interessierter Elternteil<br />

einen plastischen<br />

und tiefreichenden Einstieg<br />

in aktuelle Ergebnisse der Bildungsforschung<br />

und kann anhand der in den<br />

Geschichten auftauchenden Figuren sein<br />

<strong>Wissen</strong> über Pädagogik auffrischen oder<br />

auch noch erweitern. | Redaktion<br />

Klassiker der 50er & 60er<br />

In Petticoat und Blue Jeans serviert das Team<br />

Gerichte der Wirtschaftswunderzeit: Toast-Hawaii,<br />

Königsberger Klopse, Sauerbraten, Kalte Schnauze<br />

und viele weitere Gerichte.<br />

Jetzt reservieren Telefon +49 541 56954-0<br />

Lecker!<br />

500 JAHRE REFORMATION | REGION OSNABRÜCK<br />

www.<strong>2017</strong>osnabrueck.de<br />

Wirtschaftswunder einfach essen + trinken<br />

im arcona LIVING OSNABRÜCK<br />

Neuer Graben 39 · 49074 Osnabrück<br />

Tel. +49 541 56954-0<br />

www.osnabrueck.arcona.de<br />

arcona Hotelbetriebs GmbH · Steinstr. 9 · 18055 Rostock<br />

12<br />

13


AUSBILDUNG & KARRIERE<br />

AUSBILDUNG & KARRIERE<br />

Mit der Lochzange wird der Schlauch für die<br />

Taschenlampe mit Löchern versehen<br />

Betreut werden die Schülerinnen und Schülern bei den<br />

Workshops von studentischen Tutoren und Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern vom SFZ Osnabrück<br />

Wie baut man<br />

eine Schlauchtaschenlampe?<br />

Ein durchsichtiger Schlauch aus dem Baumarkt, zwei Batterien, eine LED, einen<br />

passenden Widerstand, eine Büroklammer, zwei Holzdübel, drei Reißzwecken<br />

und etwas Draht: Mehr Material braucht man nicht, um eine Schlauchtaschenlampe<br />

selber zu bauen. Dann noch einen Hammer, eine Spitzzange, eine Lochzange<br />

und eine Wasserpumpenzange und es kann losgehen.<br />

Dieses und noch zwei weitere Module bietet das SFZ<br />

Osnabrück als Workshop beispielsweise an Schulen<br />

oder anderen Einrichtungen an, um bei jungen Schülerinnen<br />

und Schülern die Lust auf Technik und Naturwissenschaften<br />

zu wecken und zu stärken.<br />

Bei den Workshops wird mit älteren Schülerinnen und<br />

Ausprobieren der Programmierung bei einem Robotics-<br />

Workshop an der Von-Ravensberg Schule Bersenbrück<br />

Schülern auch die dahinterliegende Theorie be·sprochen.<br />

Unter anderem wird der benötigte Widerstand<br />

berechnet, damit die LED nicht zu viel Spannung erhält.<br />

Und auch die Kleinen merken, dass die LED nicht<br />

lange brennt, wenn der Widerstand nicht richtig eingebaut<br />

wurde.<br />

Bilder © Carina Sander, SFZ Osnabrück // Hintergrund © Davidus, fotolia.de<br />

13 Schüler haben an einem Robotics-Workshop<br />

in Bersenbrück teilgenommen<br />

Und wie einfach ist es, einen<br />

Roboter zu programmieren?<br />

Mit LEGO © gespielt hat fast jedes Kind<br />

einmal, manche haben sogar bereits Fahrzeuge<br />

oder andere Maschinen und Geräte<br />

gebaut. Bei den neuen Workshops des<br />

Schüler-Forschungs-Zentrums Osnabrück<br />

zum Thema Robotics geht es für die Schülerinnen<br />

und Schüler einen Schritt weiter:<br />

Sie können ausprobieren, wie man einen<br />

Roboter programmiert. Die Programmierung<br />

erfolgt auf der Basis von farbigen Blöcken,<br />

die miteinander kombiniert werden.<br />

Dazu muss nicht direkt eine Programmiersprache<br />

und die dahinter stehende Syntax<br />

von den Schülerinnen und Schülern gelernt<br />

werden. Zunächst geht es recht einfach<br />

los. Der Roboter soll eine Strecke von<br />

einem Meter fahren und dann stoppen.<br />

So lernen die Kinder auf welche Weise die<br />

Laufdauer der Motoren eingestellt werden<br />

kann. Weiter geht es mit der Aufgabe ein<br />

Viereck mit einer Kantenlänge von einem<br />

Meter zu fahren und am Ausgangspunkt<br />

wieder anzukommen. Diese Aufgabe ist<br />

schon schwieriger – wie bringe ich den Roboter<br />

dazu, eine exakte 90 Grad Kurve zu<br />

fahren? Hier kommt es darauf an, die beiden<br />

Motoren aufeinander abzustimmen.<br />

Mit der Aufgabe an einer schwarzen Linie<br />

zu halten, werden schließlich die Sensoren<br />

des Roboters miteinbezogen, die Farben<br />

erkennen können.<br />

Die Robotics-Workshops werden durch<br />

eine Finanzierung der Felicitas und Werner<br />

Egerland-Stiftung möglich gemacht<br />

und sollen seit August verstärkt angeboten<br />

werden. | Carina Sander<br />

Lehrbuch zur<br />

FDM-Schmerztherapie<br />

Auftraggeber:<br />

Dr. med. Wilhelm Kurz<br />

Magazin zum<br />

Addi-Vetter-Cup<br />

Auftraggeber:<br />

Sportagentur profits GmbH<br />

Karrieremagazin<br />

jobinsider<br />

Auftraggeber:<br />

INSIDER Osnabrück<br />

Kundenmagazin<br />

Pflegeimmobilien-Kompass<br />

Auftraggeber:<br />

ImmoSenio<br />

Campingmagazin für<br />

Bramsche & <strong>Osnabrücker</strong> Land<br />

Auftraggeber:<br />

Campingplatz Waldwinkel<br />

Regionales <strong>Wissen</strong>smagazin<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> & Sonderausgaben<br />

Eigene Verlagsobjekte<br />

Originelle Ideen · klassische Werbung<br />

Experten für Magazine, Bücher und<br />

(regionale) <strong>Wissen</strong>smedien<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

Eine Marke der sinus Wirtschaftsmanagement GmbH<br />

Im Hamme 7 · 49205 Hasbergen<br />

Telefon: 0 54 05 / 80 83 216<br />

E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />

www.kreativkompass.de


AUSBILDUNG & KARRIERE<br />

Teil1<br />

Was ist ein Plagiat?<br />

Insbesondere im akademischen und wissenschaftlichen<br />

Bereich sind viele Schreiber und Leser verunsichert. In<br />

seiner dreiteiligen Artikel-Serie sorgt der Plagiatsprüfer<br />

und Schreibcoach Evgenij Unker für<br />

Klarheit.<br />

Als plagium bezeichneten<br />

die alten<br />

Römer nichts<br />

Geringeres als<br />

einen Menschendiebstahl.<br />

Heute<br />

verstehen wir unter<br />

Plagiat umgangssprachlich<br />

den „Diebstahl<br />

geistigen Eigentums“.<br />

Eine präzisere Definition wäre: Plagiat ist<br />

die unerlaubte Übernahme fremder Ideen<br />

oder Inhalte ohne korrekte Angabe der<br />

Quelle. Die Handlung beschreiben wir<br />

mit dem Verb plagiieren, den Handelnden<br />

schimpfen wir mit dem Substantiv Plagiator.<br />

Plagiiert werden können – ganz oder<br />

teilweise – Texte, Bilder, Filme, Designs,<br />

technische Erfindungen. Kurz: alles, was<br />

mit künstlerischer, wissenschaftlicher<br />

oder wirtschaftlicher Tätigkeit verbunden<br />

ist.<br />

Warum und in welchem Kontext<br />

ist das Thema wichtig?<br />

In der Wirtschaft geht es um Nutzungsrechte<br />

an bestimmten Ideen und Inhalten,<br />

also (potentielle) Einnahmen. Im wissenschaftlichen<br />

Kontext werden die Nachverfolgbarkeit<br />

und Überprüfbarkeit der Quellen<br />

sowie die Anerkennung als Pionier<br />

großgeschrieben. Bei Prüfungsleistungen<br />

dreht sich alles um die Vergleichbarkeit<br />

und Fairness der Benotung. Die<br />

Eigenleistung des<br />

Prüflings soll in möglichst<br />

unverfälschter<br />

Form bewertet werden.<br />

Was sind die wichtigsten<br />

Plagiatsarten im akademischen Kontext?<br />

Beim wörtlichen oder Komplettplagiat<br />

wird ein Text auszugsweise oder ganz<br />

ohne entsprechende Kennzeichnung<br />

Wort für Wort aus der Originalquelle<br />

übernommen. Die Originalquelle leicht,<br />

etwa durch Verwendung von Synonymen,<br />

oder sogar komplett umzuformulieren<br />

(zu paraphrasieren) hilft allerdings nicht –<br />

Plagiat bleibt Plagiat.<br />

Eine unerlaubte Paraphrase stellt auch das<br />

Übersetzungsplagiat dar, sofern die Übersetzung<br />

aus einer fremden Sprache ohne<br />

entsprechende Kennzeichnung erfolgt.<br />

Beim Ideenplagiat werden entscheidende<br />

Inhalte, beim Strukturplagiat wird der logische<br />

Aufbau eines Textes geklaut. In Analogie<br />

zum Schachspiel sprechen Plagiatsforscher<br />

vom „Bauernopfer“, wenn die<br />

wörtliche oder beinahe wörtliche Übernahme<br />

über die Passagen hinausgeht,<br />

die – gleichsam zur Ablenkung – als Zitat<br />

korrekt kenntlich gemacht sind.<br />

Wer Quellenverweise, bibliografische<br />

Angaben oder Zitate abkupfert und damit<br />

sich die Literaturrecherche-Arbeit<br />

eines anderen zu eigen macht, begeht ein<br />

Zitatsplagiat. Wer eigene veröffentlichte<br />

oder für Prüfungszwecke bereits verwendete<br />

Texte wiederholt und ohne entsprechende<br />

Kennzeichnung einreicht, kann<br />

(je nach Auslegung<br />

bzw. Prüfungsordnung)<br />

des Eigenplagiats<br />

beschuldigt<br />

werden. Werden<br />

Bilder wie Fotos<br />

oder Grafiken, aber auch Tabellen und<br />

Diagramme der Form oder dem Inhalt<br />

nach aus anderen Quellen entlehnt,<br />

muss dies ebenfalls deutlich gemacht<br />

werden. Sonst liegt ein Bildplagiat vor. |<br />

Evgenij Unker<br />

Worum geht es in<br />

den nächsten beiden Teilen?<br />

In der Januarausgabe beantworten wir die<br />

Frage, welche Folgen einen überführten<br />

Plagiator erwarten. Im April widmen wir<br />

uns dem Thema Plagiatsvorbeugung und<br />

-prüfung.<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

ÜBER DEN AUTOR<br />

Evgenij Unker betreibt seit<br />

2011 die <strong>Osnabrücker</strong> Textagentur<br />

Lektorat Unker (www.<br />

unker.de). Mit seinem Team<br />

bietet er Korrekturlesen, Übersetzungen,<br />

Texterstellungen<br />

und Plagiatsrecherchen in<br />

zahlreichen Sprachen an.<br />

Pro Jahr führt Lektorat Unker<br />

über hundert Plagiatsprüfungen<br />

und Beratungen zum korrekten<br />

Umgang mit Quellen<br />

durch.<br />

Evgenij Unker © Janina Stenzel // Hintergrund © Romolo Tavani, fotolia.de<br />

16


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Reste eines frühmittelalterlichen Holzkastenbrunnens<br />

Warum klingen neue Straßennamen<br />

in Bramsche so archäologisch?<br />

„An den Grubenhäusern“, „Am Spinnwirtel“ und „Am Kumpf“, so lauten die gänzlich untypischen<br />

Straßennamen im Neubaugebiet „Stapelberger Weg“. Warum hat sich die Bramscher Stadtverwaltung<br />

für so ungewöhnliche Benennungen entschieden?<br />

Zwischen August 2016 und Juni <strong>2017</strong><br />

fand in Bramsche-Hesepe parallel zu den<br />

Erschließungsmaßnahmen für das Neubaugebiet<br />

eine archäologische Ausgrabung<br />

statt. Insgesamt wurde eine Fläche<br />

von annähernd zwei Hektar zusammenhängend<br />

aufgedeckt und eingehend<br />

dokumentiert. Auch beim Ausbaggern<br />

eines Regenrückhaltebeckens zeigten sich<br />

weitere Spuren aus der Vergangenheit.<br />

Bei einer der größten Flächengrabungen,<br />

die bislang im Arbeitsbereich der Stadtund<br />

Kreisarchäologie Osnabrück durchgeführt<br />

werden konnten, wurden Relikte<br />

aus mehreren Zeitabschnitten freigelegt.<br />

Was wurde ausgegraben?<br />

Auf der östlichen Hälfte der Grabungsfläche<br />

konzentrierte sich ein zentraler,<br />

einstmals dicht besiedelter Kern einer<br />

handwerklich geprägten Siedlung<br />

des Frühmittelalters. Es<br />

zeigten sich mindestens sechs<br />

Hausgrundrisse von bis zu 25 m<br />

Länge. Unter anderem um die<br />

70 Grubenhäuser – halbkellerartig<br />

in den Boden eingetiefte<br />

kleine Handwerkerhütten –<br />

sowie ein halbes Dutzend Brunnen<br />

z.T. mit Holzkasteneinbau ergänzen das<br />

Siedlungsbild. Geborgen werden konnten<br />

zahlreiche Keramikfragmente bis hin zu<br />

fast vollständig rekonstruierbaren Kümpfen<br />

und Kugeltöpfen, Webgewichte, Spinnwirtel,<br />

Steinartefakte und Metallfunde.<br />

Die vorläufige Datierung dieser Funde<br />

reicht vom 5. bis ins 11. Jahrhundert nach<br />

Christi Geburt.<br />

Aus dem letzten Jahrhundert vor Christus<br />

stammen die Siedlungsreste aus dem Bereich<br />

des westlich gelegenen Regenrückhaltebeckens.<br />

Die Reste eines Langhauses,<br />

eines Grubenhauses sowie weniger Gruben<br />

datieren ans Ende der vorrömischen Eisenzeit.<br />

Sie gehen der Varusschlacht des<br />

Jahres 9. n. Chr. in Kalkriese nur um eine<br />

oder wenige Generationen voraus. Herausragender<br />

Fund war<br />

eine kleine Bronzefibel,<br />

eine Gewandschließe,<br />

die diesen<br />

Töpfereiabfall des 5.–3./2. Jahrhunderts v. Chr.<br />

Zeitansatz untermauert. Noch einige Jahrhunderte<br />

älter ist die Abwurfgrube eines<br />

Töpfers. Ganz im Norden der Grabungsfläche<br />

entdeckt, enthielt sie zahlreiche<br />

Fehlbrände und andere Reste von Keramikgefäßen<br />

der vorrömischen Eisenzeit<br />

aus dem 5. bis 3./2. vorchristlichen Jahrhundert.<br />

Im Umfeld erkannte man Pfostenspuren,<br />

Gruben und andere Befunde/<br />

Bodenverfärbungen dürften ähnlich zu<br />

datieren sein. Die ältesten Hinterlassenschaften<br />

der vorgeschichtlichen Bewohner<br />

des <strong>Osnabrücker</strong> Landes waren vier<br />

Grabstätten aus der Einzelgrabkultur.<br />

Als jüngste Phase<br />

Bilder © denkmal3D, Vechta // Kumpfartiges Gefäß © Stadt Bramsche // Schilder © Sir_Oliver, fotolia.de<br />

Kumpfartiges Gefäß des<br />

8./9. Jahrhunderts<br />

der Jungsteinzeit in<br />

unserem Raum<br />

folgt diese auf<br />

die Zeit der<br />

Großsteingräber.<br />

Sie<br />

dauerte von<br />

etwa 2.800<br />

bis 2.000<br />

vor Christus<br />

an, also bis<br />

zum Beginn der<br />

Bronzezeit. Drei der Gräber<br />

waren von zeittypischen Kreisgräben<br />

eingefasst, von denen zwei als Doppelgraben<br />

ausgeprägt waren. Die vierte Bestattung<br />

zeigte sich als einfache Grabgrube.<br />

Menschliche Knochen hatten sich aufgrund<br />

der vorherrschenden Bodenverhältnisse<br />

in keinem Fall erhalten. Es fanden<br />

sich jedoch Scherben von vier für die Einzelgrabkultur<br />

kennzeichnenden, schlanken<br />

S-förmig profilierten Tongefäßen.<br />

Alter<br />

ist einfach.<br />

sparkasse.de/alter<br />

Was bleibt übrig?<br />

Während der Ausgrabung konnten alle<br />

Funde von der Grabungsfirma „denkmal3D“<br />

aus Vechta geborgen und die<br />

archäologischen Befunde wissenschaftlich<br />

durch Fotos, Aufmessung, Zeichnungen<br />

und Beschreibungen erfasst werden. Die<br />

Grabungsdokumentation und die Funde<br />

verbleiben bei der zuständigen Denkmalfachbehörde,<br />

der Stadt- und Kreisarchäologie<br />

Osnabrück. Zur Verdeutlichung der<br />

Ergebnisse sind kleinere Präsentationen<br />

und eventuell eine dauerhafte Ausstellungseinheit<br />

im Tuchmacher Museum<br />

Bramsche geplant. Vor Ort entsteht seit<br />

Anfang Juli <strong>2017</strong> wie vorgesehen eine<br />

Neubausiedlung mit Ein- und Zweifamilienhäusern.<br />

In Zukunft werden aber die<br />

Straßennamen „An den Grubenhäusern“,<br />

„Am Spinnwirtel“ und „Am Kumpf“ dauerhaft<br />

an die hier vor vielen Generationen<br />

lebenden Menschen erinnern.<br />

| Melanie Müller / Axel Friederichs<br />

Wenn man sich<br />

mit der passenden<br />

Vorsorgestrategie<br />

auch bei niedrigen<br />

Zinsen auf die Zukunft<br />

freuen kann.<br />

Sprechen Sie mit<br />

uns.<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Teilfläche der Grabung in Hesepe<br />

Postadresse: Bierstraße 17/18 49074 Osnabrück<br />

Tel. 0541-750 23 40 Fax 0541-20 20 622<br />

zeitseeing@osnanet.de<br />

www.osnabrueck-stadtfuehrungen.d e<br />

Inh. Renate Frankenberg<br />

18<br />

<strong>19</strong>


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Was suchte die Hase im Kanal?<br />

präsentiert: Osnabrück in den 50er und 60er Jahren<br />

Dezember <strong>19</strong>60: Nach tagelangen Regenfällen liegt der Pegelstand der Hase 2,50 Meter über<br />

dem Wasserspiegel des Stichkanals. Der Damm, der beide Gewässer voneinander trennen soll,<br />

bricht zusammen. Ein reißender Strom wälzt sich Richtung Hollager Schleuse.<br />

Die Fluten zerstören Böschungen und<br />

Uferbefestigungen und treffen mit voller<br />

Wucht auf die Schleuse, die den Wassermassen<br />

nichts entgegenzusetzen hat.<br />

Pumpenhaus und Betriebsgebäude werden<br />

weggerissen, das Wohnhaus des Schleusenwärters<br />

bricht auseinander - eine Hälfte<br />

versinkt in der Tiefe. Einen Tag später dokumentieren<br />

die <strong>Osnabrücker</strong> Zeitungen<br />

eine „Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes“<br />

und zitieren fassungslose Augenzeugen:<br />

„Wir wussten nicht, wo wir zuerst hinsehen<br />

sollten. Das Pumpenhaus brach zusammen.<br />

Das Reservetor wirbelte weg. Mauern<br />

platzen auseinander. Es war fast wie bei einem<br />

Erdbeben.“<br />

Bramsche – eine<br />

Siedlung am See?<br />

Durch die Niederschläge kam es in weiten<br />

Teilen Nord- und Westdeutschlands<br />

zu schweren Überschwemmungen. In<br />

der Region war folgerichtig nicht nur die<br />

Hollager Schleuse betroffen, denn neben<br />

der Hase traten auch Düte, Nette oder<br />

Wierau über die Ufer. Sowohl in der Altstadt,<br />

am Pappelgraben und in der Wüste<br />

als auch in vielen umliegenden Gemeinden<br />

verursachte das Wasser Schäden in Millionenhöhe.<br />

Die Große Straße in Dissen<br />

verwandelte sich laut „<strong>Osnabrücker</strong> Tagespost“<br />

in einen reißenden Fluss, aber auch<br />

in Oesede, Wissingen, Melle, Bad Rothenfelde<br />

oder Hilter liefen Straßen, Gärten,<br />

Ställe und Keller voll.<br />

Bild oben links © Unbekannt (<strong>19</strong>60-12-06) / Bundesanstalt für Wasserbau // Bilder rechts © Stadtwerke Osnabrück // Wohnzimmer © arcona LIVING<br />

Am Oberlauf der Hase wurden die Wiesen<br />

bis nach Malgarten überspült. Bramsche<br />

gleiche nun einer „Siedlung am Ufer eines<br />

Sees“, befand das „<strong>Osnabrücker</strong> Tageblatt“.<br />

Noch während des Hochwassers begann<br />

die Diskussion über die Ursachen und<br />

dabei spielten nicht nur Maulwurfsgänge<br />

und Kaninchenbauten eine Rolle, die möglicherweise<br />

den Damm zwischen Hase und<br />

Kanal unterminiert hatten. Nach der Verlegung<br />

von Flussläufen sei der Hochwasserschutz<br />

sträflich vernachlässigt worden,<br />

monierten Kritiker. Ein (technisch und<br />

geografisch allerdings kaum vermeidbarer)<br />

Fehler lag möglicherweise bereits<br />

ein halbes Jahrhundert zurück. Denn als<br />

der Stichkanal, die Verbindung zwischen<br />

Hafen und Mittellandkanal, gebaut wurde,<br />

verlegte man die Hase auf einer Länge von<br />

1,2 Kilometern. Im Dezember <strong>19</strong>60 strömte<br />

sie in ihr altes Flussbett zurück.<br />

Wann war der Hafen<br />

wieder betriebsbereit?<br />

Trotz der gewaltigen Schäden gab es auch<br />

positive Nachrichten. Das Hochwasser<br />

forderte kein Todesopfer und die Aufräumarbeiten<br />

kamen so schnell voran,<br />

wie man es in Zeiten des Wirtschaftswunders<br />

erwarten konnte. Feuerwehr, Polizei,<br />

Technisches Hilfswerk, Bauunternehmen,<br />

Belegschaften und Freiwillige waren im<br />

Dauereinsatz. Auch die britischen<br />

Streitkräfte, die beispielsweise<br />

3.000 Sandsäcke<br />

nach Oesede brachten, beteiligten<br />

sich am Kampf gegen<br />

die Fluten.<br />

So konnte der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Hafen den Schifffahrtsbetrieb<br />

nur zwei Monate später, am 5.<br />

Februar <strong>19</strong>61, wiederaufnehmen.<br />

Es blieb nicht die einzige<br />

positive Schlagzeile dieses<br />

Jahres. Aber es gab auch andere<br />

… | Thorsten Stegemann<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

KINDERGELD<br />

<strong>19</strong>61 wurde die Auszahlung des<br />

Kindergeldes in Deutschland<br />

ein weiteres Mal reformiert. Monatlich<br />

zahlte der Bund nun 25<br />

Deutsche Mark – allerdings erst<br />

ab dem zweiten Kind. Nicht bezugsberechtigt<br />

waren Familien<br />

mit einem Jahreseinkommen von<br />

mehr als 7.200 DM sowie Beschäftigte<br />

im öffentlichen Dienst. Erst<br />

14 Jahre später wurde die staatliche<br />

Zuwendung auch für das erstgeborene<br />

Kind gewährt. Aktuell<br />

liegt sie bei <strong>19</strong>2 Euro.<br />

Schlagzeilen<br />

des Jahres <strong>19</strong>61<br />

Das Wirtschaftswunder steht in voller<br />

Blüte: <strong>19</strong>61 beträgt die Arbeitslosenquote<br />

in Deutschland 0,8 %, die Löhne steigen um<br />

rund 9 %.<br />

6. März<br />

Die Deutsche Mark wird um 4,75 % aufgewertet,<br />

um die Wirtschaftsbeziehungen zwischen<br />

Deutschland und seinen wichtigsten Handelspartnern<br />

auszubalancieren.<br />

12. April<br />

Juri Gagarin fliegt als erster Mensch in den<br />

Weltraum.<br />

1. Juni<br />

In Deutschland wird die „Anti-Baby-Pille“<br />

zugelassen.<br />

13. August<br />

In Berlin beginnt die DDR mit dem Bau<br />

der Mauer.<br />

1. August<br />

Samstags geschlossen! Die Banken<br />

führen die Fünf-Tage-Woche ein.<br />

14. November<br />

Nach der Wahl im September bilden CDU,<br />

CSU und FDP die neue Bundesregierung.<br />

Mit Elisabeth Schwarzkopf, die das Gesundheitsressort<br />

übernimmt, wird erstmals eine<br />

Frau Ministerin.<br />

20<br />

Das "Wohnzimmer" im <strong>Osnabrücker</strong> acrona LIVING,<br />

eingerichtet im original Stil der Wirtschaftswunderzeit.<br />

Schleuse Hollage nach Hochwasser der Hase<br />

21


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wie kommt eine<br />

Ausstellung zu Ihrem Gesicht?<br />

Wenn der Museumsgast durch die Ausstellung läuft, fasziniert von den Objekten, eingefangen<br />

von ihrer Geschichte und dabei die Zeit vergisst – dann hat das Ausstellungsteam seine Arbeit<br />

gemacht.<br />

Ganz am Anfang der Planung stehen das<br />

Thema, die Exponate und – natürlich die<br />

Idee.<br />

Die Gestaltungsarbeit beginnt mit der<br />

Entwicklung des Raumes. Der Einklang<br />

von Ausstellungsthema, Fundobjekten<br />

und Geschichte bestimmen das Raumgefühl.<br />

Liegt eine thematisierte Epoche<br />

weit zurück, kann der Raum aus der<br />

Gegenwart gelöst zu einer Art Zeitinsel<br />

werden. Diese „Insel“ ist in Kalkriese ein<br />

abgeschirmter Raum, der alle Sinne auf<br />

das richtet, was in ihm ist. Innerhalb dieses<br />

Rumes lassen Licht, Farbe und Flächen<br />

neue Räume entstehen. Akzentuierungen<br />

leiten den Besucher durch Themenkomplexe<br />

und lenken die Aufmerksamkeit auf<br />

Objekte und dazugehörige Informationen.<br />

Lichte, farbige oder auch dunkle Passagen,<br />

in denen ausgeleuchtete Exponate „wie<br />

von selbst“ strahlen, stehen in spannungsvoller<br />

Wechselwirkung zueinander.<br />

Steht der Raum, folgt das Konzept für die<br />

grafische Gestaltung. Ihm voraus geht<br />

eine umfassende Materialrecherche zu<br />

allen Themen der Ausstellung. Sind die<br />

Schriften- und Gestaltungsregeln festgelegt,<br />

werden Textmengen und Informationsebenen<br />

abgestimmt. Dabei und bei<br />

der Entwicklung grafischer Schaubilder<br />

arbeiten Gestalter und Kuratoren eng zusammen.<br />

Weiter geht es in die eigentliche<br />

22<br />

Entwurfsphase. Gestaltet werden die in<br />

dem Ausstellungsraum geplanten Flächen<br />

mit Bildern Texten und Grafikelementen.<br />

Hinzu kommen zahlreiche Objekte wie<br />

auf Exponate abgestimmte Vitrinen,<br />

Leuchtkörper, Möbel und in den Raum<br />

konstruierte Installationen. Eine Fülle<br />

aufeinander abgestimmter Komponenten<br />

mit vielen Herausforderungen im Detail.<br />

Der große Moment für den Ausstellungsgestalter<br />

ist, wenn in der spannenden<br />

Phase des Aufbaues alles nach dem<br />

Vorstellungsvermögen Geplante und auf<br />

dem Bildschirm Entworfene nach und<br />

nach in den Raum gebracht wird und<br />

seine Wirkung entfaltet. Sind alle Objekte<br />

an ihrem Platz entscheidet sich, ob die<br />

Planung aufgegangen ist. Oft wird dann<br />

noch bis spät in die Nacht geräumt und<br />

geschoben und an Details gewerkelt, bis<br />

alles so ist, wie das geschulte Auge und<br />

ästhetisches Empfinden es wollen.<br />

Und dann, wenn die Türen sich endlich<br />

öffnen, steht im Mittelpunkt der Eindruck<br />

des Besuchers … | Gabriele Dlubatz<br />

Museum und Park Kalkriese<br />

Venner Str. 69 | 49565 Bramsche<br />

Telefon: 05468 / 92 040<br />

www.kalkriese-varusschlacht.de<br />

Ausschnitte aus den Ausstellungen: „Neues<br />

Gold aus Kalkriese“ und „15 Jahre Archäologie“<br />

Bilder © Varusschlacht im <strong>Osnabrücker</strong> Land<br />

Ab 18 Jahren. Ausweispflicht. Suchtrisiko.<br />

Bilder © Ebba Ehrnsberger // Wappen © Stadt Bramsche<br />

Das Stadtwappen: Die Bramscher Rose<br />

Orte in Stadt und Land (12)<br />

Bramsche: Rose oder Dornenstrauch?<br />

Die Farbe Rot hat Bramsche einmal europaweit bekannt gemacht. Ihren Ursprung hat die<br />

Tuchmacherstadt in einem kleinen mittelalterlichen Dorf, ihren Namen verdankt sie einer Pflanze.<br />

Zur Zeit Karls des Großen gab es am<br />

westlichen Ausläufer des Wiehengebirges,<br />

an der linken Seite der Hase, bereits eine<br />

hölzerne Kirche, die St. Martins-Kirche.<br />

Unweit davon wurde in einer Urkunde von<br />

1097 eine kleine Siedlung mit Meierhof<br />

und Wassermühle beschrieben. Sie trug<br />

den Namen „Bramezche“.<br />

Im Spätmittelalter entwickelte sich dieser<br />

Ort zu einem Zentrum des Tuchmacherhandwerks.<br />

Die Textilwirtschaft blieb über<br />

Jahrhunderte der entscheidende Wirtschaftsfaktor<br />

für die Stadt. Eine Blütezeit<br />

erlebte Bramsche gegen Ende des<br />

18. Jahrhunderts mit der Schönfärberei.<br />

Das „Bramscher Rot“ bescherte den Textilbetrieben<br />

der Hasestadt reißenden Absatz.Wie<br />

die Tuchmacher dem ganzen Ort<br />

ihren Stempel aufgedrückt haben, können<br />

Theodor-Heuss-Platz 6–9<br />

Tel. 0541 33546-0<br />

www.spielbank-osnabrueck.de<br />

Besucher im Tuchmachermuseum erfahren.<br />

Als Stadtwappen dient heute noch die<br />

Bramscher Rose. Sie wurde dem Bleisiegel<br />

des Bramscher Tuchmacheramts entnommen.<br />

Warum gerade eine Rose als Qualitätssiegel<br />

diente, ist nicht bekannt.<br />

Bekannt ist aber, dass die Herkunft des<br />

Ortsnamens ebenfalls in der Pflanzenwelt<br />

zu finden ist. Aus dem erstmals erwähnten<br />

„Bramezche“ (1097) entstanden im Laufe<br />

der Zeit die Varianten „Brametske“ (1221)<br />

und „Bramezghe“ (1240). Erst 1274 tauchte<br />

der heutige Name Bramsche auf.<br />

Der vordere Teil des Wortes „bram“ weist<br />

auf Ginster - bzw. Brombeersträucher hin.<br />

Im Altsächsischen bezeichnete man mit<br />

„bram“ einfach den Dornenstrauch, der<br />

dichte Hecken bildete und einen natürlichen<br />

Schutz bot (Dr. K. Casemir). Der<br />

hintere Abschnitt ist von „esch“ abzuleiten,<br />

womit ein Acker gemeint ist, der im<br />

Laufe der Zeit immer höher wurde, weil<br />

er mit Plaggen und Mist gedüngt wurde.<br />

Die Erklärung des Ortsnamens Bramsche<br />

ist dann vermutlich „ein Feld, das von<br />

einer dichten Dornenhecke umgeben ist.“<br />

| Ebba Ehrnsberger<br />

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STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Teil 3<br />

Wieso gibt es einen „Gesellenweg“?<br />

Vor den Sommerferien wurde in der Gartlage, jenem Waldabschnitt<br />

zwischen Schinkel und Dodesheide, direkt am<br />

Haster Weg eine Informationstafel aufgestellt. Sie<br />

erinnert an den blutig verlaufenen "<strong>Osnabrücker</strong><br />

Gesellenaufstand" von 1801. Heiko Schulze<br />

hat in seinem Roman „Geplatzte Kragen“<br />

dieses wichtige Ereignis beschrieben. Im<br />

3. Teil unserer kleinen Serie geht Schulze<br />

der Frage nach, wie sich das blutige Kampfgeschehen<br />

in der Gartlage entwickelte und weshalb<br />

das Ereignis bis heute einen wichtigen Platz in<br />

der allgemeinen Historie wie auch in der Stadtgeschichte<br />

besitzt.<br />

Postkarte © Medienzentrum Osnabrück // Bild Tafel © Thorsten Stegemann // Zeitungsausschnitt © Niedersächsisches Landesarchiv, Standort Osnabrück<br />

Warum wurde das Gasthaus in<br />

der Gartlage zum "Streiklokal"?<br />

Das Traditionsgasthaus in der Gartlage, betrieben<br />

vom katholischen Elite-Gymnasium Carolinum, lag<br />

außerhalb der Stadtgrenzen und somit außerhalb der<br />

Gerichtsbarkeit der Stadt. Zudem lag es innerhalb<br />

eines angenehmen Ambientes, beherbergte Belustigungen<br />

wie eine Kegelbahn und garantierte eine<br />

ordentliche Bewirtung durch einen Hausverwalter,<br />

der "Colon Dierker" genannt wurde.<br />

Was hatte man gegen "Rotröcke"?<br />

In Zeiten, in denen es noch keine Kasernen gab, mussten<br />

Soldaten in Privathäusern des "gemeinen Volks"<br />

beherbergt und beköstigt werden. Begüterte <strong>Osnabrücker</strong><br />

konnten sich von dieser Pflicht freikaufen, ärmere<br />

nicht. Auch dies schürte die Ablehnung der in knallrote<br />

Uniformen gesteckten Waffenbrüder, was sich<br />

immer wieder in Form von Gezänk im Alltag zeigte.<br />

Gab es eine "Waffengleichheit"?<br />

Keineswegs. Die Rotröcke der hannoverschen Armee<br />

waren mit 120 Mann, Musketen und Bajonetten<br />

angerückt. Für alle Fälle hatten sie sogar eine Kanone<br />

in Stellung gebracht, die mehrere Pferde in die Gartlage<br />

gezogen hatten. Der Truppe gegenüber standen<br />

lupenreine Zivilisten: Männer, Frauen und Kinder.<br />

Überliefert ist, dass die sich hauptsächlich auf Steine,<br />

allenfalls auf Kugeln und Kegel der ortsansässigen<br />

Kegelbahn stützen konnten.<br />

Was passierte<br />

im Kampfgeschehen?<br />

Alles begann mit Beschimpfungen, Gerangel und<br />

sonstigen Turbulenzen. Gesellen hakten sich unter und<br />

widersprachen laut der Aufforderung, sofort wieder<br />

zu arbeiten. Militärs sagten später vor Gericht aus, bei<br />

Aufständischen sei Branntwein im Spiel gewesen.<br />

Entscheidend war aber, dass der befehlshabende<br />

Hauptmann Langrehr irgendwann den Befehl gab,<br />

zunächst die Bajonette aufzupflanzen und dann in die<br />

Reihen der Gegner zu feuern. Heftige Kämpfe und ein<br />

erbittertes Abschlachten der Unbewaffneten folgten.<br />

Am Ende bedeckten zahllose Schwerverletzte und<br />

zehn Tote, darunter auch ein Kind, den blutgetränkten<br />

Boden der Gastlichkeit.<br />

Wie ging es in die Stadt zurück?<br />

Die Verzweifelten und Empörten verluden Tote und<br />

Schwerverletzte auf Fuhrwerke, Karren oder gar Leitern<br />

und schleppten sie zum Markt vor das Rathaus. Die<br />

Stadtoberen sollten sehen, was sie in den Augen der<br />

Protestierenden angerichtet hatten. Ein Toter wurde direkt<br />

im Rathaus aufgebahrt, andere im alten Rathaus,<br />

das dort stand, wo heute die Stadtbibliothek zu finden ist.<br />

Was geschah danach?<br />

Das im Stadtbild massiv auftretende Militär garantierte<br />

den Herrschenden, dass jede weitere Unruhe im Keim<br />

erstickt werden konnte. Voller Empörung fanden in den<br />

folgenden Tagen Bestattungen der Toten statt. Aufwändige<br />

Prozesse verurteilten etliche Beteiligte zu hohen<br />

Geldstrafen und auch zu vielen Jahren Festungshaft.<br />

Allein die streikenden Wandergesellen wurden unbestraft<br />

mit dem Versprechen aus der Stadt gelassen,<br />

einen "Schimpf" über Osnabrück zu verhängen.<br />

Warum ist das<br />

Thema bis heute brisant?<br />

Der <strong>Osnabrücker</strong> Gesellenaufstand von 1801 bildet bis<br />

heute den blutigsten Arbeitskampf der Stadtgeschichte.<br />

Dabei ging es um Rechte, die für heutige Arbeitnehmer<br />

selbstverständlich erscheinen, aber von den Gewerkschaften<br />

im Verlauf von zwei Jahrhunderten erst mühsam<br />

erkämpft werden mussten: Um das Streikrecht,<br />

um das Recht auf freie Wahl des Arbeitsplatzes, um<br />

Konfliktregelungen ohne Einmischung von außen, um<br />

selbstverwaltete Hilfskassen und um die Anerkennung<br />

einer eigenen Interessenvertretung. | Heiko Schulze<br />

«<br />

Bericht in den Wöchentlichen Osnabrückischen<br />

Anzeigen vom 25. Juli 1801<br />

Postkarte von <strong>19</strong>04<br />

25


MOMENTAUFNAHMEN<br />

Wo liegt das Venner Moor?<br />

Verwechslung keineswegs ausgeschlossen: Venne ist ein Ortsteil<br />

der Gemeinde Ostercappeln, gehört – 15 Kilometer südwestlich<br />

von Münster - aber auch zur Gemeinde Senden im Kreis Coesfeld.<br />

Um den Ortsunkundigen komplett zu verwirren, liegt in beiden<br />

Regionen ein sehenswertes Naturschutzgebiet mit dem Namen<br />

„Venner Moor“.<br />

Das Moor bei Senden umfasst 147 Hektar, der Namensvetter aus<br />

dem <strong>Osnabrücker</strong> Land, den unser Fotograf Oliver Schratz hier<br />

ins Bild gesetzt hat, kommt auf 218 Hektar. Dafür avancierte das<br />

kleinere Naturschutzgebiet bereits zum Filmschauplatz. Hier<br />

wurde in „Der dunkle Fleck“, dem ersten Münster-Tatort überhaupt,<br />

eine Moorleiche entdeckt. | Redaktion<br />

Foto © Blendeneffekte.de, | Oliver Schratz<br />

26


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

NATUR & UMWELT<br />

Wer ging im <strong>Osnabrücker</strong> Land mit<br />

Geschichte(n) aus dem<br />

Hitler und Stalin spazieren?<br />

Bernard Law Montgomery (1887-<strong>19</strong>76) besiegte Erwin Rommels Afrikakorps in<br />

Ägypten und war maßgeblich an der alliierten Landung in der Normandie beteiligt.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Oberbefehlshaber der britischen<br />

Besatzungstruppen und nahm Quartier im <strong>Osnabrücker</strong> Land.<br />

Auf Gut Ostenwalde<br />

führte Montgomery<br />

seine Hunde<br />

spazieren, die er während<br />

des Krieges nach Hitler<br />

und Stalin genannt hatte. Das Pferd<br />

seines früheren Erzfeindes hieß folgerichtig<br />

Rommel und wurde ebenfalls im<br />

Grönegau bewegt. Vielleicht nutzte Montgomery<br />

gerade seine karge Freizeit, um<br />

über eine erfolgversprechende Zukunftsstrategie<br />

im besiegten Deutschland nachzudenken.<br />

Tatsächlich änderte er sie offenbar innerhalb<br />

kurzer Zeit. Diesen Eindruck vermitteln<br />

jedenfalls die persönlichen Botschaften<br />

an die deutsche Bevölkerung, die am<br />

10. Juni und 6. August <strong>19</strong>45 veröffentlicht<br />

und vom Niedersächsischen Landesmagazin<br />

wieder zugänglich gemacht wurden.<br />

Das erste Schreiben steht noch ganz unter<br />

dem Eindruck des beispiellosen Vernichtungskrieges,<br />

der <strong>19</strong>39 von deutschem Boden<br />

ausgegangen war. Eine Freundschaft<br />

zwischen Besiegten und Besatzern sei<br />

nach Lage der Dinge unmöglich, schrieb<br />

Montgomery. „Unsere Soldaten haben<br />

gesehen, wie ihre Kameraden niedergeschossen,<br />

ihre Häuser in Trümmerhaufen<br />

verwandelt wurden und wie ihre Frauen<br />

und Kinder hungerten. Sie haben in den<br />

Ländern, in die Eure Führer den Krieg<br />

trugen, schreckliche Dinge gesehen.“ Der<br />

Feldmarschall schloss mit den Worten:<br />

„Dies sollt ihr Euren Kindern vorlesen,<br />

(…). Erklärt ihnen, warum sich englische<br />

Soldaten nicht mit ihnen abgeben.“<br />

Zwei Monate später sah die Situation<br />

offenbar anders aus. Noch war<br />

Deutschland kein Bündnispartner<br />

in einem sich abzeichnenden kalten<br />

Krieg, doch „die ersten Schritte<br />

zur Rehabilitierung“ seien getan,<br />

meinte Montgomery. Man könne<br />

nunmehr zum „zweiten Stadium<br />

der alliierten Politik“ übergehen<br />

und den Empfängern (die in diesem<br />

Schreiben gesiezt wurden)<br />

„Hoffnung auf die Zukunft“<br />

geben. Der Oberbefehlshaber<br />

der britischen Besatzungstruppen<br />

versprach den Deutschen<br />

unter anderem mehr Pressefreiheit,<br />

die Bildung demokratischer<br />

Parteien, eine Neugestaltung des<br />

Rechtssystems und Hilfe für den<br />

absehbar schweren Winter<br />

<strong>19</strong>45/46.<br />

Ein weitreichendes Friedensangebot,<br />

das allerdings nicht<br />

bis zum anderen Ende der<br />

Welt reichte. An eben diesem<br />

6. August <strong>19</strong>45 explodierte die<br />

Atombombe über Hiroshima.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

Persönliche Botschaften des<br />

britischen Feldmarschalls<br />

Montgomery an die deutsche<br />

Bevölkerung vom 10. Juni und<br />

6. August <strong>19</strong>45<br />

Persönliche Botschaften © Niedersächsisches Landesarchiv // Portrait © Bernard Law Montgomery<br />

Bild unten links © Francie Neinhuis // Bild Megafauna © commons.wikimedia.org<br />

Wann lebte Megafauna in der Region?<br />

Vor etwa 110.000 Jahren begann im nördlichen Europa die letzte Eiszeit, auch Weichsel-Kaltzeit<br />

genannt. Zu dieser Zeit breitete sich von Skandinavien ein riesiger Eisschild aus. Seine Ausdehnung<br />

reichte unter anderem bis nach Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Brandenburg.<br />

Vom Begriff „Eiszeit“ sollte man sich<br />

allerdings nicht in die Irre führen lassen, da<br />

es auch gemäßigtere Perioden mit Waldwuchs<br />

gab. In dieser Zeit entwickelten sich<br />

besonders große Tiere (wissenschaftlich:<br />

Megafauna): Das Wollhaarmammut, das<br />

Wollnashorn, der Riesenhirsch, das Steppenwisent<br />

und der Höhlenlöwe. Das Vorkommen<br />

einiger dieser Tiere wurde auch<br />

in Osnabrück beim Rubbenbruchsee mittels<br />

fossiler Funde nachgewiesen. Obwohl<br />

eher selten zu finden, sind im Museum am<br />

Schölerberg einige Zahn- und Knochenfossilien<br />

von Mammut und Co. ausgestellt.<br />

Mammut und Steppenwisent sowie Elch<br />

und Rentier sind typische kälteliebende<br />

Tierarten. Das Wollhaarmammut beispielsweise<br />

stammt ursprünglich aus<br />

Sibirien. Von dort breitete es sich mit dem<br />

Voranschreiten der Eiszeit in Richtung<br />

Mitteleuropa aus. Es war zwar ein typischer<br />

Bewohner von offenen Landschaften<br />

wie Steppen, aber es konnte ebenso in<br />

Gebieten mit Waldwuchs leben. Mit seinem<br />

dichten Fell, seiner etwa 10 cm dicken<br />

Fettschicht und den großen Stoßzähnen<br />

zum Beseitigen von Schnee für die Nahrungssuche<br />

war es hervorragend an ein<br />

Leben in der Kälte angepasst.<br />

Seine Zähne waren lamellenartig aufgebaut<br />

und damit für die harte Nahrung<br />

der Steppe (Gräser, Seggen, Kräuter und<br />

Sträucher) bestens geeignet. Wie heutige<br />

Elefanten besaßen auch Mammuts nur<br />

eine begrenzte Anzahl an Zähnen, die sich<br />

aufgrund von Abnutzung im Kiefer von<br />

hinten nach vorn schoben. War der letzte<br />

Zahn ausgefallen, musste das Tier verhungern.<br />

Mit einer zunehmenden Erwärmung<br />

am Ende der letzten Eiszeit vor etwa<br />

11.500 Jahren starben viele Vertreter der<br />

Megafauna aus (Mammut) oder wanderten<br />

in nordische Regionen ab (Rentier,<br />

Elch). Damit begann das Zeitalter des sogenannten<br />

Holozän, das bis heute andauert.<br />

| Lisa Mammitzsch<br />

Museum am Schölerberg<br />

Natur & Umwelt - Planetarium -<br />

Umweltbildungszentrum<br />

Klaus-Strick-Weg 10<br />

49082 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 56003-0<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag: geschlossen · Dienstag: 9 bis 20 Uhr<br />

Mittwoch bis Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />

Samstag: 14 bis 18 Uhr · Sonntag: 10 bis 18 Uhr<br />

www.museum-am-schoelerberg.de<br />

28<br />

29


NATUR & UMWELT<br />

Welcher Neugeborene<br />

wiegt 100 Kilo?<br />

Mit rund zwei bis fünf Tonnen bringen ausgewachsene Elefanten ein stolzes Gewicht auf die<br />

Waage – kein Wunder also, dass auch ihr Nachwuchs bei der Geburt in der Regel schon rund<br />

100 Kilogramm wiegt und etwa einen Meter groß ist. So auch Minh-Tan: Der kleine Asiatische<br />

Elefant kam am 4. Juli im Zoo Osnabrück zur Welt.<br />

Was wächst im gefallenen Moor?<br />

Inmitten großer Felder liegt nordöstlich von Bramsche ein Landstrich, der seit 80 Jahren unter<br />

Naturschutz steht. Schwingrasen, Weidenbüsche, Farne und Bruchwälder haben hier einen<br />

seltenen Lebensraum geschaffen.<br />

Wann genau aus diesem versteckten Ort<br />

ein „gefallenes Moor“ wurde, ist nicht<br />

bekannt. Experten gehen davon aus, dass<br />

im Mittelalter unterirdische Salzlager<br />

vom Grundwasser aufgeweicht wurden,<br />

sodass die Erdoberfläche um mehrere<br />

Meter einbrach. Erdfälle ereigneten sich in<br />

der Region häufiger – durch ein ähnliches<br />

Phänomen entstanden auch Darn- und<br />

Feldungelsee, die Mulde bei Astrup oder<br />

das „Icker Loch“.<br />

Im Zentrum des Vallenmoors befindet<br />

sich ein kleiner See, der von Verlandungszonen<br />

umgeben und von einem Bach<br />

durchflossen wird, welcher in den Nonnenbach<br />

mündet. Wer das Vallenmoor<br />

besuchen will, braucht von fast allen Seiten<br />

etwas Geduld und festes Schuhwerk.<br />

Von der Malgartener Straße zweigt allerdings<br />

auch ein schmaler Waldweg ab,<br />

der am Naturschutzgebiet entlangführt.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

DAS VALLENMOOR IN DEN<br />

SCHLAGZEILEN<br />

„Gruselfund bei Osnabrück - Jäger<br />

entdeckt Leiche im Moor“ titelte<br />

eine große deutsche Boulevardzeitung<br />

im Februar <strong>2017</strong>. Über den<br />

Fall wurde bundesweit berichtet,<br />

bei dem Toten handelte es sich<br />

um einen Mann aus Bad Essen,<br />

der seit Oktober 2016 vermisst<br />

wurde.<br />

Bilder © Paul Stegemann<br />

Bilder oben © Zoo Osnabrück // Bild Elefanten unten © misspin, fotolia.de<br />

Elefantenkühe tragen ihr Jungtier 22 Monate<br />

in sich, bevor sie es auf die Welt bringen.<br />

Für die 29-jährige Douanita ist Minh-Tan<br />

bereits das fünfte Jungtier – für den Zoo<br />

Osnabrück dagegen ist die Elefantengeburt<br />

in 81 Jahren Zoogeschichte und 56 Jahren<br />

Elefantenhaltung eine Premiere.<br />

Was müssen junge Elefanten lernen?<br />

Junge Elefanten können bereits kurz nach<br />

der Geburt stehen und machen direkt ihre<br />

ersten Laufversuche. Weil die Herden auf<br />

der Suche nach Futter und Wasser oft lange<br />

Strecken zurücklegen, müssen die Jungtiere<br />

von Anfang an mithalten können. Sie selbst<br />

trinken in den ersten sechs Lebensmonaten<br />

allerdings ausschließlich Muttermilch.<br />

Dabei ist jedoch häufig der Rüssel im Weg –<br />

mit ihm umzugehen müssen Elefanten erst<br />

lernen. Kein Wunder, denn so ein Rüssel besitzt<br />

rund 40.000 Muskeln, die menschliche<br />

Hand im Vergleich nur 33. Obwohl der Rüssel<br />

eines Elefanten sehr massig ist, können<br />

die Dickhäuter extrem geschickt damit<br />

umgehen – sie können mit der Rüsselspitze<br />

sogar einen einzelnen Grashalm vom<br />

Boden aufheben. Auch Minh-Tan muss erst<br />

noch lernen wie er seinen Rüssel einsetzen<br />

kann und probiert dabei viel aus: Er greift<br />

beispielsweise nach kleinen Stöckchen und<br />

schleppt diese dann auch mal quer über die<br />

Anlage.<br />

Wer zieht die jungen Elefanten auf?<br />

In der Wildbahn leben Elefantenkühe –<br />

meist Mütter, Schwestern und Töchter –<br />

zusammen mit ihren Jungtieren in Herden.<br />

Mit rund fünf Jahren verlassen Bullen dann<br />

die Herde und bilden sogenannte Jungbullengruppen.<br />

Geschlechtsreife Bullen sind<br />

eher Einzelgänger und schließen sich meist<br />

nur zur Paarung einer Herde an. In Osnabrück<br />

lebt der kleine Minh-Tan momentan<br />

mit Mutter Douanita und seiner 4-jährigen<br />

Schwester Sita zusammen. Junge Elefantenkühe<br />

lernen die Jungenaufzucht von ihren<br />

Müttern und Tanten – auch Sita schaut sich<br />

bereits eine Menge von Douanita ab und<br />

hat ebenfalls ein wachsames Auge auf ihren<br />

kleinen Bruder.<br />

Was haben Zuchtbücher mit<br />

Elefanten zu tun?<br />

Asiatische Elefanten sind stark gefährdet,<br />

weil der Mensch zunehmend ihren Lebensraum<br />

zerstört. Um die Art zu erhalten, wird<br />

in Zoos für eine stabile Population der Tiere<br />

gesorgt. Sollte der Lebensraum der Dickhäuter<br />

langfristig gesichert werden können,<br />

könnte diese Population der Grundstein<br />

für eine Auswilderung sein. Die Zucht wird<br />

im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms<br />

(EEP) wissenschaftlich<br />

begleitet und koordiniert. Damit es beispielweise<br />

nicht zu Inzucht kommt, gibt es<br />

ein sogenanntes „Zuchtbuch“. Darin sind<br />

alle Vertreter einer Tierart, die in den teilnehmenden<br />

Zoos leben, dokumentiert. Der<br />

Zuchtbuchkoordinator kann anhand dieses<br />

Zuchtbuches Empfehlungen für mögliche<br />

Verpaarungen aussprechen und hilft somit<br />

eine stabile Population aufzubauen.<br />

| Svenja Vortmann<br />

31


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Was bedeutet<br />

„Reformation“ in Osnabrück?<br />

1517 sorgte der Mönch Martin Luther mit seinen Thesen<br />

für Aufsehen. 500 Jahre später feiern die evangelischen<br />

Kirchen in Deutschland gemeinsam mit der katholischen<br />

Kirche die Reformation. <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong><br />

hat bei dem ev.-luth. Superintendenten Dr.<br />

Joachim Jeska und dem röm.-kath. Stadtdechant<br />

Dr. Bernhard Stecker nachgefragt,<br />

was das historische Ereignis 500<br />

Jahre später für Osnabrück bedeutet.<br />

Interview mit dem ev.-luth. Superintendenten Dr. Joachim Jeska<br />

(rechts) und dem röm.-kath. Stadtdechant Dr. Bernhard Stecker (links)<br />

Hallo Herr Dr. Jeske und Herr<br />

Dr. Stecker! Was bedeutet Reformation<br />

für Sie persönlich?<br />

Jeska: Reformation ist natürlich erstmal die<br />

Gründung der protestantischen Kirchen.<br />

Ohne sie säße ich heute nicht hier als protestantischer<br />

Geistlicher. Daneben halte<br />

ich aber den Grundansatz der Reformation<br />

für zentral, auch in unserer Zeit immer<br />

wieder nach den eigenen Wurzeln und den<br />

Grundlagen des Glaubens zu fragen und<br />

nicht zuletzt danach, wie sich Kirche heute<br />

verändern muss, damit ihre Botschaft in der<br />

Gesellschaft gehört wird.<br />

Stecker: Zwar komme ich aus einem katholischen<br />

Umfeld, aber auch für uns bedeutet<br />

Reformation, sich den Herausforderungen<br />

der heutigen Zeit zustellen und das Evangelium<br />

glaubwürdig zu verkündigen. Dahinter<br />

steht die Frage, wie wir heute Strukturen,<br />

Personen und Wege finden, das zu sagen,<br />

was neue Sprachen und Formen braucht.<br />

Wie leben Sie in unserer Stadt – 500 Jahre<br />

nach der Reformation - die Gemeinschaft<br />

der Kirchen?<br />

Jeska: In erster Linie zeichnet das Miteinander<br />

der Kirchen in Osnabrück aus, dass wir<br />

uns auf Augenhöhe begegnen. Das ist sehr<br />

auffällig. Ich bin schon in anderen Regionen<br />

der Republik unterwegs gewesen, in denen<br />

das ganz anders war. Hier herrscht eine sehr<br />

große Offenheit. Das führt auch dazu, dass<br />

man die Kirchen in den Dialogen der Stadt<br />

und der Gesellschaft wiederfindet. Wir werden<br />

nach unserer Meinung gefragt und können<br />

so das einbringen, wofür wir stehen.<br />

Bilder Interview © Sebastian Buchholz // Luther Statur oben © ArTo // Hintergrund © eleonora_77; fotolia.de<br />

Zum Beispiel?<br />

Stecker: Wir erleben eine gute Zusammenarbeit<br />

bei den Kindertagesstätten. Beide<br />

Kirchen sind Träger einer ganzen Reihe solcher<br />

Einrichtungen. Die Stadt ist froh, dass<br />

wir uns als Kirchen gut verstehen und so die<br />

Kooperationen einfacher sind. Außerdem<br />

finden am „Runden Tisch der Religionen“<br />

interreligiöse Gespräche in Osnabrück statt.<br />

Dort können Themen wie Integration und<br />

Ausgrenzung angegangen werden. Das hat<br />

auch Ausstrahlungskraft über die Stadt hinaus.<br />

Jeska: Ich würde gerne noch die Bereiche<br />

Diakonie und kulturelle Angebote ergänzen.<br />

Auch hier sind wir wichtige Akteure in der<br />

Stadtgesellschaft.<br />

Anlässlich des Reformationsjubiläums<br />

gibt es eine Reihe von Veranstaltungen in<br />

Osnabrück und Umland. Was waren ihre<br />

Highlights?<br />

Jeska: Für mich war das ganz klar der Versöhnungsgottesdienst<br />

in der St. Katharinen-Kirche.<br />

Ich habe ihn als einen historischen<br />

Moment erlebt, da sowohl unser<br />

evangelischer Bischof Ralf Meister als auch<br />

Bischof Bode ihren Dank und ihre Wertschätzung<br />

gegenüber der jeweils anderen<br />

Konfession ausgedrückt haben. Hier sind<br />

Grenzen weiter abgebaut geworden.<br />

Stecker: Es gibt viele kleinere Veranstaltungen<br />

und Aktionen, das Erzählcáfe beispielsweise.<br />

Aber der Versöhnungsgottesdienst<br />

war schon etwas Besonderes.<br />

Welche Reformation gab es in<br />

Ihrer Kirche <strong>2017</strong> hier in Osnabrück?<br />

Stecker: Wir befinden uns in einem enormen<br />

Wandlungsprozess bezogen auf unsere<br />

Leitungsmodelle. Wir haben z.B. unseren<br />

Beerdigungsdienst neu aufgestellt, der nun<br />

auch von Laien und damit von Männern<br />

und Frauen durchgeführt werden kann. Wir<br />

wollen, dass Ehrenamtliche mehr Verantwortung<br />

übernehmen können und unsere<br />

Kirche nicht mehr so priesterzentriert strukturiert<br />

ist.<br />

Jeska: Wir öffnen uns weiter dem Sozialraum<br />

und schaffen bestimmte Angebote in<br />

den Quartieren. Das erfordert unter anderem<br />

konkrete bauliche Veränderungen. Wir<br />

fragen uns, wie wir nah bei den Menschen<br />

sein können. Das bedeutet eben auch Neues<br />

zu schaffen und Altes zu lassen.<br />

Nach welcher Reformation<br />

sehnen Sie sich in Osnabrück?<br />

Jeska: Ich sehe großen Handlungsbedarf<br />

beim Verkehr und der Infrastruktur. Als leidenschaftlicher<br />

Radfahrer wünsche ich mir<br />

mehr Sicherheit und weniger Chaos auf Radwegen<br />

und Kreuzungen.<br />

Stecker: In Osnabrück wie an anderen Orten<br />

wollen wir uns gegen Ausgrenzung und<br />

Segmentierungen einsetzen. Es gibt immer<br />

weniger Überschneidungen zwischen<br />

einzelnen Lebenswelten. Kirche kann ein<br />

wichtiger Ort sein, an dem unterschiedliche<br />

Menschen zusammen kommen und<br />

miteinander im Gespräch sind. Das ist<br />

gleichzeitig eine große Herausforderung,<br />

der wir uns stellen möchten.<br />

Zum Schluss: Wie müsste sich die<br />

jeweils andere Kirche reformieren?<br />

(beide lachen)<br />

Jeska: Das müssen sie selber entscheiden, das<br />

kann ich ihnen nicht diktieren. Ich sehe große<br />

Öffnungen und die Bereitschaft auf uns zuzugehen.<br />

Aber ich diktiere keine Agenda. Ich<br />

würde die Frage sogar gerne umdrehen: Was<br />

kann ich denn von der katholischen Kirche<br />

lernen?<br />

Stecker: Früher gab es viele Vorbehalte. Aber<br />

die sind heute so nicht mehr vorhanden. Wir<br />

merken viel stärker, dass wir gemeinsam<br />

auftreten müssen. Auch mit den Freikirchen<br />

und den kleineren Kirchen vor Ort. Wir<br />

wollen nicht mehr nur unser konfessionelles<br />

Süppchen kochen. Klar ist die Zusammenarbeit<br />

mal schwer, das liegt aber nicht daran,<br />

dass wir katholisch oder evangelisch sind.<br />

| Tom Herter<br />

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32<br />

33


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Persönlichkeits-Ratgeber | Teil 5<br />

Was ist ein Team?<br />

Nach einer allgemein gültigen Definition ist ein Team eine Gruppe, die miteinander ein gemeinsames<br />

Ziel verfolgt. In einem Team gibt es Regeln und es wird miteinander kommuniziert. Teams gibt es im<br />

Sport, in der Freizeit, auf der Arbeit und auch die Familie ist eins. Jeder ist Mitglied in einem Team und<br />

nimmt in unterschiedlichen Teams auch unterschiedliche Rollen ein.<br />

Wie löse ich<br />

Konflikte in einem Team?<br />

Viele Konflikte können im Vorwege<br />

vermieden werden. Indem der Teamleiter<br />

durch Gespräche mit den Teammitgliedern<br />

klärt, was ihre persönlichen Ziele in<br />

dem Team sind und die Mitglieder dementsprechend<br />

einsetzt. Im Sport macht es<br />

keinen Sinn jemanden ins Tor zu stellen,<br />

der gerne Tore schießt. Im Job gibt es diejenigen,<br />

die sich durch ein Projekt profilieren<br />

wollen um Karriere zu machen, und es gibt<br />

den, der im Moment ganz andere Sorgen<br />

hat und daher nur Dienst nach Vorschrift<br />

machen will oder kann.<br />

Wenn der Teamleiter das weiß und mit<br />

diesem <strong>Wissen</strong> Aufgaben verteilt, können<br />

Konflikte vermieden werden. Allerdings<br />

können sich die persönlichen Ziele im Laufe<br />

der Zusammenarbeit verschieben, daher<br />

sollte es vermieden werden für Andere,<br />

zu denken. Stattdessen sollte mit ihnen<br />

gesprochen werden. „Ich dachte, du hast<br />

freitagsnachmittags immer frei, darum<br />

haben wir dich nicht zur Sitzung eingeladen.“<br />

„Ich dachte, dir ist das Alles zu viel,<br />

daher haben wir dir keine Aufgaben übertragen.“<br />

Sollten doch Konflikte entstehen,<br />

ist es wichtig, dass alle Konfliktparteien an<br />

einer Lösung interessiert und auch bereit<br />

sind einen Kompromiss einzugehen. Eine<br />

Moderation von einem Unbeteiligten mit<br />

einem „Rollentausch“ der Konfliktparteien<br />

kann Wunder wirken. Wenn Sie in<br />

einem Konflikt Partei ergreifen führt das<br />

häufig zu neuen Konflikten. Reibereien in<br />

einem Team gehören dazu und können<br />

das Team erfolgreicher machen.<br />

Wen brauche ich<br />

in meinem Team?<br />

Ich verzichte darauf, Typen oder Eigenschaften<br />

aufzählen, die in keinem Team<br />

fehlen sollten, da jedes Team<br />

und jedes Teammitglied<br />

ganz individuell sind.<br />

Der Chef sollte seine<br />

Teammitglieder<br />

gut kennen,<br />

dies kann man<br />

durch persönliche<br />

Gespräche<br />

erreichen. Spielen<br />

funktioniert noch<br />

besser. Wenn ich früher<br />

„Mensch ärgere dich nicht“<br />

oder etwas Anderes gespielt habe, ist es<br />

irgendwann zu dem Punkt gekommen,<br />

dass die liebste Oma plötzlich heimlich<br />

geschummelt hat, nur um Opa um den<br />

Sieg zu bringen. Kennen Sie das? Konfuzius<br />

sagte: „In einem Spiel über eine Stunde<br />

lernt man sein Gegenüber besser kennen<br />

als in einem Gespräch über 1.000 Stunden“.<br />

Aus diesem Grund ist der Betriebssport<br />

ein so erfolgreiches Mittel. Sie können<br />

die Teammitglieder nochmal besser<br />

kennen lernen. Das persönliche Gespräch<br />

sollte hierbei trotzdem nicht zu kurz<br />

kommen.<br />

Was hat ein Zoo mit<br />

meinem Team zu tun?<br />

Überlegen Sie sich, welches Teammitglied<br />

könnte aufgrund seiner Eigenschaften<br />

welches Tier sein? Haben Sie<br />

vielleicht einen Elefanten dabei, der<br />

sich nicht aus der Ruhe bringen<br />

lässt? Oder eine fleißige<br />

Ameise oder einen schlauen<br />

Fuchs? Vielleicht verbinden<br />

Sie auch andere Eigenschaften<br />

mit Tieren. Überlegen<br />

Sie, welches Tier bereits in<br />

Ihrem Team ist und welches<br />

Tier Ihnen noch fehlt. Vielleicht<br />

brauchen Sie ja einen sturen Esel<br />

oder einen lustigen Affen, der für gute<br />

Stimmung sorgt. Wenn Sie wissen, welche<br />

Tiere Ihnen in Ihrem Zoo noch fehlen um<br />

erfolgreich zu sein, ist es Ihre Aufgabe, sich<br />

um diese Tiere zu bemühen.<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Gordon Bell<br />

Quid agis* GmbH<br />

Scharfe Hegge 35 · 49086 Osnabrück<br />

E-Mail: info@quid-agis.de<br />

Telefon: 05 41 / 58 05 78-10<br />

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Portrait Gordon Bell © Bildreich / Mölln, Gordon Bell // Football Team © 103tnn, Team Hände © REDPIXEL, Team am Tisch © Robert Kneschke<br />

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auf Seite 50 / 51.<br />

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34


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Blick in das Innere des Reginenschreins<br />

Was verbirgt der Reginenschrein?<br />

Eines haben der gallische Comic-Held Asterix und die heilige Regina gemeinsam: Sie standen<br />

in einer ganz besonderen Beziehung zum Ort Alesia. Während Asterix auf der Suche nach<br />

dem Arvernerschild nur Zeitgenossen begegnet, die den Schauplatz der gallischen Niederlage<br />

gegen Julius Caesar aus dem Gedächtnis getilgt haben, ist Alesia für Regina der Ursprungsort<br />

ihrer Heiligenverehrung.<br />

In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts<br />

soll die junge Frau hier den Märtyrertod erlitten<br />

und bereits wenige Jahrzehnte später<br />

im Ruf einer Heiligen gestanden haben.<br />

Über ihrem Grab errichteten die merowingischen<br />

Frankenkönige im 7. Jahrhundert<br />

eine Basilika, doch Kaiser Karl der Kahle<br />

übertrug die sterblichen Überreste am 22.<br />

März 1866 in die nahegelegene<br />

Benediktinerabtei<br />

Flavigny-sur-Ozerin.<br />

Vielleicht kamen in jenen<br />

Jahren andere Gebeine<br />

Reginas nach Osnabrück,<br />

wo sie zusammen mit<br />

den Reliquien der heiligen<br />

Schuhmacher Crispin<br />

und Crispinian zu den bedeutendsten<br />

Heiligtümern der Domkirche St. Petrus<br />

gehören und im 14. Jahrhundert in einen<br />

besonders großen und aufwändigen Reliquienschrein<br />

gebettet wurden. Der sogenannte<br />

Reginenschrein ist 1,<strong>19</strong> Meter lang,<br />

86 Zentimeter hoch, 65 Zentimeter breit<br />

und befindet sich ständig im vergoldeten<br />

Hochaltar vor der Ostwand des Domes. Er<br />

birgt zudem Gebeine der Heiligen Prokopius<br />

und Hermagoras sowie anderer Heiliger.<br />

Eine weitere Reliquie Reginas befindet<br />

sich noch heute im Haupt Christi des über<br />

Dr. Hubert Pelleter öffnet ein kleines Knochenpaket zur anatomischen<br />

Begutachtung während die Kirchenhistoriker Dr. Wolfgang Seegrün und Dr.<br />

Heinrich Bernhard Kraienhorst das Siegel einer anderen Packung betrachten.<br />

Bilder © Diözesanmuseum Osnabrück, Michael Hehmann<br />

sechs Meter messenden Triumpfkreuzes<br />

zwischen den Vierungspfeilern des Domes.<br />

Der Reginenschrein lockte auch Wallfahrer<br />

in den Dom, sodass der Fürsprache Reginas<br />

dem Vatikanischen Archiv in Rom zufolge<br />

16 Wunderheilungen zugeschrieben<br />

werden. Sie galt als Helferin gegen Fieber,<br />

Fallsucht, verrenkte Glieder und Blindheit<br />

sowie bei schweren Geburten, in deren<br />

Verlauf man die Pilgerfahrt in den Dom<br />

gelobte<br />

Als schwedische Truppen 1633 nach ihrem<br />

Einmarsch in Osnabrück vom Domkapitel<br />

eine Sondersteuer forderten, war dieses<br />

nach zermürbenden Kriegsjahren zahlungsunfähig.<br />

Die Domherren beschlossen<br />

daher den Besatzern silberne Gefäße und<br />

Kunstwerke aus dem Domschatz zu übergeben,<br />

unter denen sich auch der Figurenschmuck<br />

des Reginenschreines befand.<br />

Leider wurden die meisten dieser Stücke<br />

eingeschmolzen und als Sold für die<br />

Soldaten vermünzt, sodass sie unwiederbringlich<br />

verloren sind.<br />

Im Sommer 2001 musste<br />

der Reginenschrein<br />

gründlich gesäubert<br />

und teilweise restauriert<br />

werden. Um dabei<br />

die Würde der Heiligen<br />

zu wahren, wurden die<br />

insgesamt sechs Knochenpakete<br />

und vier<br />

Schädel in einem feierlichen<br />

Gottesdienst in<br />

der Domschatzkammer<br />

aus dem Schrein<br />

entnommen. Dieser<br />

Akt sowie die Öffnung eines der Knochenpakete<br />

wurde seinerzeit fotografiert<br />

und gefilmt und ist daher auf den Monitoren<br />

im heutigen Diözesanmuseum sowie<br />

im seinerzeitigen Sonderausstellungskatalog<br />

„Heilige Helfer“ nachzuvollziehen.<br />

Heute schlägt Regina nicht die einzige<br />

Brücke zwischen Alesia und dem <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land. Seit einigen Jahrzehnten<br />

vergleichen Schlachtfeldarchäologen die<br />

dortigen Ausgrabungen mit den archäologischen<br />

Befunden von Kalkriese und<br />

bemühen sich so um grundlegende wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse zum Militär<br />

unter Caesar und Augustus, die weit in die<br />

Zeit vor Regina zurückreichen. | Hermann<br />

Queckenstedt<br />

37


Gruppenführungen<br />

Die Besucherführungen der Stadtwerke Osnabrück ermöglichen<br />

regelmäßige Einblicke hinter die Kulissen von<br />

Verkehrsbetrieb, Wasserwerk und Co. Die nächste<br />

Führung im Nettebad findet am 20. November um 16 Uhr statt.<br />

Die Führungen sind kostenlos.<br />

Anmeldungen unter www.swo.de/besucherfuehrungen<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Wie wird ein Schwimmbad gereinigt?<br />

Osnabrück im Juli <strong>2017</strong>: Badleiter Tilo Schölzel blickt in eine große Leere des Nettebads und<br />

seufzt. Denn dort, wo sich normalerweise Familien zum Badevergnügen tummeln, Schwimmer<br />

Bahnen ziehen und Waghalsige ihre Sprünge vom Dreimeterbrett mit artistischen Einlagen<br />

krönen, blicken Besucher in ein trocken gelegtes Sportbecken.<br />

Dabei scheint die Mittagssonne in die Schwimmhalle;<br />

Stadt und Land warten sehnsüchtig aufs<br />

Wochenende, um „ins Bad“ zu fahren und<br />

einander „Alltag adieu“ zu wünschen.<br />

Höchste Zeit für Badefreizeit also –<br />

beinahe rund um die Uhr und selbst<br />

an hohen Feiertagen, denn das<br />

Bad an der Nette ködert Besucher<br />

mit großzügigen Öffnungszeiten.<br />

1.000 gute Gründe auch für Badegäste<br />

aus dem benachbarten NRW,<br />

den Grenzübertritt zu wagen<br />

und im Nettebad<br />

ins kühle Nass zu<br />

hüpfen.<br />

„Das ist bei Revisionsarbeiten<br />

leider nur eingeschränkt<br />

möglich“,<br />

sagt Schölzel,<br />

während er<br />

seine Mitarbeiter bei Reinigungsarbeiten beobachtet<br />

und anspornt. Denn einmal im Jahr, meistens zur Jahresmitte,<br />

seien Revisionsarbeiten im Sportbad nötig,<br />

um etwaige Materialschäden zu beheben, technische<br />

Anlagen unterhalb der Hebebühnen zu warten und<br />

alle Kacheln - am Grund und an den Beckenseiten -<br />

gründlich zu desinfizieren.<br />

Wie lange dauert die Revision?<br />

Eine wichtige Arbeit, die man umfassend planen<br />

müsse, zumal Riesenbecken, wie zum Beispiel das<br />

des Sportbades, nicht im Handumdrehen geleert werden<br />

könnten. Und so nimmt man sich in der Regel<br />

vier Tage Zeit, um die 2.600 Kubikmeter Wasser des<br />

50 Meter langen und etwa 21 Meter breiten Sportbeckens<br />

auszupumpen und fachgerecht zu entsorgen.<br />

Wäre das in einem „Rutsch“ geschehen, hätte man<br />

unter Umständen Schäden im Becken in Kauf nehmen<br />

müssen, denn Wasser, erläutert Schölzel, sei zwar<br />

ein quirlig-leichtes Element, könne aber in Massen<br />

Bauten erheblich schaden – wie auch hier: Zumal das<br />

Entlasten das Personal: Die „Miniroboter“ reinigen die Beckenböden<br />

nach oben strebende Grundwasser unterhalb<br />

des Sportbads so mächtig auf dessen<br />

Beckengrund drücke, dass ein zu rasch<br />

schwindendes Gegengewicht Risse im Boden<br />

verursachen könnte. „Ein vermeidbarer<br />

Fehler“, findet Schölzel, der an einem<br />

reibungslos funktionierenden Badbetrieb<br />

an beinahe 365 Tagen des Jahres interessiert<br />

ist.<br />

Wenn die große Leere wieder geflutet<br />

werden kann, ist das Bad nach drei Tagen<br />

wieder betriebsbereit. Gut so, denn<br />

das Nettebad gehört zu den beliebtesten<br />

Schwimmbädern im Land und belegt bei<br />

den Jahresbesucherzahlen den fünften<br />

Platz im bundesweiten Vergleich.<br />

An normalen Schwimmwochenenden<br />

sind hier samstags und sonntags rund<br />

2.700 Besucher zu Gast, während der „Revisionswoche“<br />

sinkt der Schnitt auf 1.700.<br />

Dieser Besucherschwund auf Zeit ist für<br />

Schölzel allerdings kein Grund, die Revision<br />

als solche in Frage zu stellen oder sie<br />

fortan nach dem Prinzip „Oberflächigkeit<br />

statt Genauigkeit“ abzuwickeln. Denn „Si-<br />

cherheit“ und „Hygiene“<br />

stehen oben auf der Agenda<br />

des Nettebades; und diesen<br />

Prinzipien sieht sich Schölzel als Badleiter<br />

allemal verpflichtet.<br />

Wer arbeitet im<br />

Schwimmbad nach 23 Uhr?<br />

Genauso wie gründliche Revisionsarbeiten<br />

für ihn selbstverständlich sind, besteht<br />

er auf der Tagesreinigung des Bades nach<br />

Toresschluss um 23.00 Uhr. Speziell zusammengestellte<br />

Teams wienern und desinfizieren<br />

bis 3.00 Uhr morgens Sanitäranlagen,<br />

Umkleiden und den Barfußbereich<br />

des Bades. Gespenstisch leer sei es deshalb<br />

im Nettebad so gut wie nie, sagt Schölzel<br />

– „Selbst zur Geisterstunde nicht!“. Ein<br />

absolutes Vakuum gebe es nur zwischen<br />

3.00 und 5.00 Uhr morgens. Dann aber<br />

erscheinen bereits die ersten Techniker zur<br />

Frühschicht, um das hoch technisierte Bad<br />

startklar zu machen. Oder um Kontrollrundgänge<br />

zu absolvieren. Gelegentlich<br />

führt sie ihr Weg auch ins<br />

Sportbad, in dessen Becken<br />

die 2,6 Millionen Liter Wasser<br />

auf Frühschwimmer warten. | Michael<br />

Luttmer<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Reinigungsteams des Nettebads lassen<br />

zu vorgerückter Stunde Miniroboter<br />

auf die Beckenböden sinken,<br />

um auf Grund gesunkenen Unrat<br />

wie Haare, Pflaster oder Sand aufzusaugen.<br />

Die kleinen Helfer fahren<br />

dann Nacht für Nacht ihre Bahnen<br />

ab und werden morgens „vollgesogen“<br />

geborgen. Sie leisten ihren unverzichtbaren<br />

Beitrag zur Hygiene<br />

im Bad und entlasten das Personal,<br />

weil sie vollkommen selbstständig<br />

operieren.<br />

Weitere Informationen z. B. zur Reinigung der<br />

Rutschen finden Sie auch im Blog der Stadtwerke<br />

Osnabrück unter www.swo.de/blog<br />

Bilder Schwimmbad © Stadtwerke Osnabrück AG // Blasen © sester1848, fotolia.de<br />

39


ESSEN & TRINKEN<br />

Die besten<br />

lebensmittel<br />

der<br />

region<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

Wo wird Handgebäck<br />

zum nachhaltigen Genuss?<br />

-Anzeigensonderseite-<br />

Ein Handgebäck kommt selten allein. Häufig tritt es in Begleitung eines Brotkönigs oder eines<br />

MunterMachers auf. Hinter ihnen steht ein ganzes Familienunternehmen. Die Drei sind der sichtbarste<br />

Beleg für das Engagement der Bäckerei Brinkhege um nachhaltigen Genuss.<br />

„Bei uns kommen Brot und Brötchen beim<br />

Kauf in einem unserer aktuell 42 Fachgeschäfte<br />

in natronbraune Papiertüten“, erklärt<br />

Wiebke Schwegmann vom Marketing<br />

der Bäckerei. Seit Herbst 2016 stammt<br />

das Holz für dieses Papier aus<br />

PEFC-zertifizierten nachhaltigen<br />

Wäldern. Besonders stolz<br />

ist die Bäckerei auf den seit<br />

kurzem eingesetzten Brotkönig.<br />

Dabei handelt es sich um<br />

eine braune wiederverschließbare<br />

Papiertüte, die innen mit einer Frischhaltemembran<br />

versehen ist. Der Brotkönig<br />

kommt zum Einsatz, wenn die Kunden geschnittenes<br />

Brot wünschen und ist die Alternative<br />

für bisher verwendete Plastiktüten.<br />

Zusammen mit den übrigen Einkäufen lässt<br />

sich der Brotkönig bequem im Handgebäck<br />

nach Hause transportieren. Das „Handgebäck“<br />

ist eine seit kurzem in allen Brinkhege-Geschäften<br />

für 1,50 € zu erwerbende<br />

praktische Baumwolltasche mit extra langen<br />

Trägern.<br />

Was kann <strong>Osnabrücker</strong><br />

munter machen?<br />

Ohne den schnellen Coffee to go auf dem<br />

täglichen Weg zur Arbeit, zur Schule oder<br />

zur Uni läuft für viele Menschen gar nichts.<br />

Der beliebte Muntermacher ist ein Muss. Mit<br />

fatalen Folgen: Riesige Müllberge und enormer<br />

Ressourcenverbrauch. Brinkhege hat<br />

deshalb den „MunterMacher“ kreiert.<br />

Der handliche Mehrwegbecher<br />

besteht zu 70 % aus Bambus,<br />

10 % aus Maisstärke und 20 %<br />

aus Melamin. Banderole und<br />

Deckel aus Silikon sorgen dafür,<br />

dass sich der Kunde nicht<br />

am heißen Getränk die Finger<br />

verbrennt. Der Becher kostet nur 6,95 €<br />

und der Käufer erhält gleichzeitig einen Gutschein<br />

für eine Gratisbefüllung mit Kaffee<br />

oder Tee nach Wahl. Und auch wer seinen eigenen<br />

Kaffeebecher zum Befüllen mitbringt,<br />

wird von Brinkhege für sein Engagement in<br />

puncto Nachhaltigkeit ebenfalls mit einem<br />

Rabatt in Höhe von 0,20 € belohnt.<br />

Abfall vermeiden - mit der praktischen<br />

Baumwolltasche<br />

Wie nachhaltig<br />

ist die Produktion?<br />

Brinkhege nutzt die Abwärme der Kälteanlagen<br />

und Backöfen zur Beheizung der<br />

Büros und anderer Räume, zur Erhitzung<br />

von Wasser der großen Spülanlagen in der<br />

Produktion, für Fußbodenheizungen und<br />

einiges mehr. Der Einsatz von LED-Leuchten<br />

reduziert den Energieverbrauch. Wo<br />

möglich, werden Rohstoffe aus der Region<br />

bezogen. „Bei dem von uns verwendeten<br />

Kaffee haben wir uns ganz bewusst für einen<br />

qualitativ hochwertigen und verantwortungsbewusst<br />

angebauten und gehandelten<br />

Kaffee entschieden“, erzählt Heike Brinkhege,<br />

Geschäftsführerin des Familienbetriebs.<br />

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema, das<br />

die Firmenentscheidungen auch in Zukunft<br />

wesentlich beeinflussen wird. | Yörn Kreib<br />

Weiter geht´s<br />

Freuen Sie sich auf den nächsten Teil unserer<br />

Brinkhege-Serie, in dem es um das Thema<br />

Ausbildung gehen wird.<br />

„Muntermacher“ - Der handliche Mehrwegbecher<br />

05402-60 80 90<br />

Bilder © Brinkhege<br />

Bilder Essen unten © Sina-Christin Wilk // Bild im Kreis © commons.wikimedia.org // Grünkohl oben groß © PhotoSG, fotolia.de<br />

präsentiert von<br />

www.dransmann.com<br />

Welches Gemüse ist niedersächsische KULTurpflanze?<br />

Ursprünglich im östlichen Mittelmeerraum beheimatet und seit 400 v. Chr. bekannt,<br />

hat eine der ältesten Kulturpflanzen so manche Region erobert und zählt auch in<br />

Norddeutschland zum kulinarischen Brauchtum mit Kultstatus: Der Grünkohl – auch<br />

bekannt als Braunkohl, Krauskohl, Winterkohl oder „Oldenburger Palme“.<br />

Niedersachsen sorgt mit einem Ertrag von<br />

7534 t (Stand 2016) auf einer Anbaufläche<br />

von 456 ha jedes Jahr für ein Drittel der deutschen<br />

Ernte. Auch im Landkreis Osnabrück<br />

bedienen gleich mehrere Gemüsebauern die<br />

Wochenmärkte, um der großen Nachfrage<br />

von Privat- und Geschäftskunden nachzukommen.<br />

Denn der Verzehr der norddeutschen<br />

Spezialität mit Kollegen, Familie oder<br />

im Verein ist Tradition und fester Bestandteil<br />

der regionalen Restaurant-Speisepläne.<br />

Klassisch zubereitet wird das beliebte Gemüse<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> Land mit Bratkartoffeln,<br />

Kasseler und Kohlwurst. Seit <strong>19</strong>52 richtet<br />

der Verkehrsverein Osnabrück Stadt und<br />

Land (VVO) die Männer-Mahlzeit mit politischem<br />

Beigeschmack aus, bei der ein offizieller<br />

Kohlkönig gekrönt wird. 2016 wurde<br />

eine Rekordteilnehmerzahl von 1.300 Grün-<br />

kohl-Genießern verzeichnet.<br />

In der Kohltourhauptstadt Oldenburg<br />

geht die Gemüse-Liebe sogar so weit, dass<br />

Kohlfahrten – winterliche Spaziergänge –<br />

mit regionalen Spielen wie Boßeln verbunden<br />

werden. In der Grünkohlakademie<br />

widmet man sich zudem dem Erhalt des<br />

kulturellen und kulinarischen Erbes.<br />

In den USA und Australien wird die Nährstoffbombe<br />

als Superfood gehandelt: Eine<br />

Portion Grünkohl deckt den Tagesbedarf<br />

an Vitamin C, enthält so viel Kalzium<br />

wie zwei Gläser Milch und der Vitamin A<br />

Gehalt liegt höher als bei einer vergleichbaren<br />

Menge Möhren. So finden auch in<br />

unserer Heimat vermehrt kreative Zubereitungsvarianten<br />

wie Smoothies, Salate,<br />

Pesto und Gemüsechips zahlreiche Fans.<br />

| Sina-Christin Wilk<br />

Einkaufsliste<br />

150 g Crème fraîche<br />

Geriebene Schale: ½ Zitrone<br />

1 TL Chiliflocken<br />

Salz<br />

1 Pck. Flammkuchenteig<br />

125 g Bacon<br />

200 g Grünkohlblätter<br />

2 EL Olivenöl<br />

30 g Parmesan<br />

Zubereitung<br />

„Flammkuchen mit<br />

Grünkohl“<br />

1) Backofen vorheizen:<br />

E-Herd 220 °C/Umluft: 200 °C.<br />

2) Crème fraîche, Zitronenschale, Chili verrühren<br />

und mit Salz abschmecken. Teig auf<br />

einem Backblech entrollen, darauf die Crème-fraîche-Mischung<br />

verstreichen und mit Bacon<br />

belegen. Im unteren Drittel backen.<br />

2) Grünkohl putzen, waschen und in Stücke<br />

zupfen. In kochendem Salzwasser 2 Min.<br />

blanchieren, abgießen, abschrecken und trocken<br />

tupfen. Grünkohl mit Öl und etwas Salz<br />

mischen. Nach ca. 10 Min. Backzeit auf dem<br />

Flammkuchen verteilen.<br />

3) Nach weiteren 10 Min. aus dem Ofen nehmen<br />

und mit Parmesan bestreuen.<br />

Wir wünschen Guten Appetit!<br />

Der "Brotkönig" - Brinkheges neue Brotverpackung<br />

41


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Freudenberg. „Über 100 Mitarbeiter<br />

haben sich an jeweils zweitägigen Fortbildungen<br />

beteiligt, damit auf allen<br />

Stationen genug geschultes Fachpersonal<br />

vorhanden ist. Letztlich haben wir in dem<br />

Prozess in allen medizinischen Bereichen<br />

ganz neue Standards für den Umgang mit<br />

Diabetes-Patienten erarbeitet und eingeführt.“<br />

optimale weiterführende Behandlung zu<br />

sichern. „Das Diabetes-Team besteht zur<br />

Zeit aus Frau Dr. Stefanie Tesche und Dr.<br />

Hildegard Wiggershaus, die nach Vorgaben<br />

der DDG speziell weitergebildet wurden.<br />

Wir betreiben also mehr Aufwand,<br />

aber unter dem Strich verbessern wir die<br />

Versorgung der Patienten und sparen auch<br />

noch Kosten“, bilanziert Freudenberg.<br />

Wer erkennt Diabetes?<br />

Nach Einschätzung der Deutschen Diabetes-Hilfe leben in Deutschland derzeit mehr<br />

als 6 Millionen Menschen mit Diabetes. Jeder Fünfte weiß allerdings überhaupt<br />

nichts von seiner Erkrankung. Im Klinikum Osnabrück werden nun alle<br />

Patienten, die über die Notaufnahme kommen, schon bei der Aufnahme<br />

routinemäßig getestet.<br />

<strong>Wissen</strong>schaftliche Untersuchungen<br />

zeigen, dass eine Krankenhaus-<br />

Behandlung, die exakt auf eine<br />

mögliche Diabetes-Erkrankung<br />

abgestimmt ist, entscheidende Vorteile<br />

für die Patienten mit sich bringt.<br />

Folgeerkrankungen wie etwa Wundheilungsstörungen<br />

treten deutlich seltener<br />

auf und die Dauer der Klinikaufenthalte<br />

verkürzt sich.<br />

-Anzeigensonderseite-<br />

Eben deshalb hat das Klinikum am Finkenhügel<br />

ein umfangreiches Maßnahmenpaket aufgelegt.<br />

Sämtliche Patienten werden schon bei der Aufnahme<br />

untersucht, ob bei ihnen ein Diabetes<br />

mellitus vorliegt. Wenn das der Fall sein sollte,<br />

stellen neue Behandlungsstandards sicher, dass<br />

Operationen, Narkosen oder Medikamente<br />

individuell auf die jeweiligen Diabetes-Erkrankungen<br />

abgestellt werden. Darüber hinaus<br />

arbeiten auf allen 35 Stationen mindestens<br />

Spritze © Africa Studio // Blutzuckersensor © b4producer // Titelbild oben © Photographee.eu //<br />

Blutzuckermessung © Robert Kneschke // Zucker © Thomas von Stetten; fotolia.de<br />

zwei Schwestern und Pfleger, die zur<br />

diabetes-versierten Pflegekraft ausgebildet<br />

wurden.<br />

Zwei Jahre lang hat das Klinikum unter<br />

der Leitung von Oberarzt Dr. Martin<br />

Freudenberg (Klinik für Allgemeine<br />

Innere Medizin) an neuen Standards<br />

gearbeitet, die von der „Deutschen<br />

Diabetes Gesellschaft“ (DDG) schließlich<br />

mit dem Siegel „Klinik für Diabetespatienten<br />

geeignet“ honoriert wurden.<br />

„Das Verfahren war wirklich sehr aufwändig“,<br />

erinnert sich der Diabetologe<br />

Neben den bereits erwähnten Routineuntersuchungen<br />

gehören zu den Neuerungen<br />

u.a. genauere Kontrollen bei<br />

Schwangeren, besondere Regeln für<br />

operationsbegleitendes Diabetesmanagement,<br />

eine disziplinübergreifende<br />

Abstimmung von medizinischen Therapien,<br />

eine detaillierte Dokumentation und<br />

genau festgeschriebene Notfall-Abläufe<br />

für den Umgang mit Patienten bei Blutzucker-Entgleisungen<br />

(also akute Überoder<br />

Unterzuckerung) sowie eine Abklärung<br />

von Diabetes-Folgeerkrankungen.<br />

Außerdem wurde ein „Diabetes-Team“<br />

zusammengestellt, das auf alle Patienten<br />

zugeht, bei denen ein schlecht eingestellter<br />

oder neu entdeckter Diabetes festgestellt<br />

wurde. Es berät die Betroffenen, leitet aber<br />

auch Diabetes-Therapien ein und vernetzt<br />

sich mit Haus- und Fachärzten, um eine<br />

Klinikum Osnabrück GmbH<br />

Am Finkenhügel 1 · 49076 Osnabrück<br />

Telefon: : 0541 405 0 · Fax: 0541 405 4997<br />

E-Mail: info@klinikum-os.de<br />

www.klinikum-os.de<br />

Die Klinik für Allgemeine Innere<br />

Medizin plant unter der Leitung von<br />

Prof. Dr. Bernhard Högemann, nach<br />

den positiven Erfahrungen, eine weitere<br />

DDG-Qualifikation zu erwerben, die<br />

auch zur Ausbildung von Diabetes-<br />

Fachärzten berechtigt. | Redaktion<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

DIABETES MELLITUS<br />

Bei der sogenannten Zuckerkrankheit<br />

handelt es sich um eine chronische<br />

Stoffwechselerkrankung,<br />

die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel<br />

führt. Man unterscheidet<br />

zwischen dem seltenen Typ 1 und<br />

dem viel häufigeren Typ 2. Es gibt<br />

aber auch Sonderformen, etwa die<br />

Schwangerschaftsdiabetes. Im Klinikum<br />

Osnabrück liegt bei etwa 20<br />

Prozent aller Patienten ein Diabetes<br />

mellitus als Nebenerkrankung<br />

vor. Bei jedem zehnten wurde die<br />

Diabetes-Erkrankung vorher nicht<br />

festgestellt.<br />

42 43


SPORT & GESUNDHEIT<br />

KUNST & KULTUR<br />

Susanne Guder leitet die Gesundheitswanderkurse<br />

der Bergschule Osnabrück<br />

Wo laufen<br />

die Klassiker?<br />

Was bewegt die <strong>Osnabrücker</strong>?<br />

Etwa die Hälfte der Bevölkerung legt täglich nicht mehr als 1-2 Kilometer zu Fuß zurück, genauso<br />

viele Menschen klagen über Stress. Bewegungsmangel und Stress sind folgenschwere Gesundheitskiller<br />

und ein erheblicher Kostenfaktor im Gesundheitswesen. Der Deutsche Wanderverband<br />

(DWV) fordert deshalb zum Gesundheitswandern auf: „Let’s go – jeder Schritt hält fit!“.<br />

Was ist<br />

Gesundheitswandern?<br />

„Es unterscheidet sich vom Wandern<br />

durch die ergänzten Präventionsmodule<br />

(Aufwärmen, Dehnen, Rotationsübungen<br />

u.a., gemäß den Richtlinien des DWV)“,<br />

erläutert Matthias Guder, Leiter der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Bergschule, gegenüber<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“. Die Gesundheitswanderkurse<br />

des Reiseveranstalters<br />

erstrecken sich über sechs Wochen mit<br />

steigenden Anforderungen. Zu Beginn<br />

geht es durch das Heger Holz, die Abschlusswanderung<br />

führt über den Hüggel.<br />

Das Angebot richtet sich an <strong>Osnabrücker</strong>,<br />

die aktiv sein wollen bzw. müssen, aber<br />

keine Lust auf Indoorsport haben.<br />

Wer kann Gesundheitswanderführer<br />

werden?<br />

Die Kurse der Bergschule leitet Susanne<br />

Guder, Krankenschwester und zertifizierte<br />

Gesundheitswanderführerin. Ausbildungsträger<br />

der fünftägigen Zertifizierungskurse<br />

ist der DWV in Kassel.<br />

Zur Teilnahme berechtigt sind ausgebildete<br />

Wanderführer, Natur- und Landschaftsführer<br />

sowie Sportwissenschaftler,<br />

Krankengymnasten/Physiotherapeuten,<br />

Sportlehrer und Ärzte. Jedoch nur die<br />

Teilnahme an den von medizinisch ausgebildeten<br />

Gesundheitswanderführern<br />

angebotenen Kursen werden von einigen<br />

Krankenkassen als präventive Maßnahme<br />

nach §20 Präventionsgesetz anerkannt<br />

und bezuschusst.<br />

Wo können <strong>Osnabrücker</strong><br />

Gesundheitswandern?<br />

Zum einen bei der Bergschule Osnabrück,<br />

deren Kurse jedoch seit Anfang<br />

<strong>2017</strong> nicht mehr von den Krankenkassen<br />

bezuschusst werden, „da die Qualifikation<br />

Krankenschwester merkwürdigerweise<br />

nicht mehr berücksichtigt wird“, wundert<br />

sich Guder. Sie wird diese Kurse aber auch<br />

weiterhin anbieten. Das Feedback der bisherigen<br />

Teilnehmer sei einfach sehr gut<br />

gewesen. Insgesamt werden in der Liste<br />

des DWV in der Region Osnabrück aktuell<br />

sechs zertifizierte Gesundheitswanderführer<br />

gelistet.<br />

Wo wurde das Gesundheitswandern<br />

entwickelt?<br />

„Das Konzept des Gesundheitswanderns<br />

wurde 2009 in einer Kooperation des<br />

DWV mit Prof. Dr. Christoff Zalpour<br />

vom Institut für Physiotherapie an der<br />

damaligen Fachhochschule Osnabrück<br />

entwickelt“, erklärt Jürgen Wachowski<br />

vom DWV. Die gesundheitliche Bedeutung<br />

des Programms wurde inzwischen<br />

mehrfach (u.a. vom Institut für Leistungsdiagnostik<br />

und Gesundheitsförderung<br />

e.V. / Uni Halle) nachgewiesen. Einen<br />

Run auf die entsprechenden Angebote<br />

hat dies bisher aber nicht ausgelöst, wie<br />

Anke Brämer von der Barmer in Osnabrück<br />

berichtet. Dabei sei die Barmer<br />

neuen Angeboten gegenüber generell sehr<br />

aufgeschlossen – bisher aber fragen die<br />

<strong>Osnabrücker</strong> eher nach Yoga, Rückenschule<br />

und Entspannungsübungen.<br />

| Yörn Kreib<br />

www.gesundheitswanderfuehrer.de<br />

www.bergschule-osnabrueck.de<br />

(Termine und Preise auf Anfrage)<br />

Angebote der zertifizierten Gesundheitswanderführerin<br />

und Gymnastiklehrerin<br />

Marita Fehr in Bad Laer auf<br />

Anfrage unter: www.solevital.de<br />

Leitung der Kurse © Bergschule // Teilnehmer bei einer Übung unten © Peter Dickel / www.diwandertouren.de // Übung © Bergschule<br />

-Anzeigensonderseite-<br />

Plakate © Filmpassage Osnabrück // Kamera © fergregory // Kinosessel © peych_p; fotolia.de<br />

Wer Lust auf Popcornkino der besonderen Art hat, sollte sich das Programm der Filmpassage näher anschauen.<br />

Denn jeweils am letzten Donnerstag des Monats werden im Oktober, November und Dezember preisgekrönte Filmklassiker<br />

gezeigt, die für Spaß und/oder Nervenkitzel sorgen. Spannende Hintergrundinformationen gibt es bei uns!<br />

26.10.<br />

Wo sorgen Schmusekatzen<br />

für blanken Horror?<br />

Bekannt für seine Horror-Romane gilt Stephen<br />

King mit über 400 Millionen verkauften Büchern<br />

als einer der erfolgreichsten Autoren der<br />

Gegenwart. Mit einer FSK 18-Altersfreigabe erschien<br />

die Bestseller-Verfilmung „Der Friedhof<br />

der Kuscheltiere“ <strong>19</strong>89 gespickt mit düsteren<br />

Thriller-Elementen unter der Regie von Mary<br />

Lambert. Weil ein alter Indianerfriedhof verstorbene<br />

Haustiere wieder zum Leben erweckt,<br />

sollen hier auch geliebte Menschen vom Tod<br />

zurückgeholt werden. Ein fataler Plan, von dem<br />

sich Stephen King in einem Cameo-Auftritt<br />

persönlich ein Bild macht und als Priester eine<br />

Beerdigung vornimmt.<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

Malte Wegmann<br />

(Betriebsleitungsassistent)<br />

30.11.<br />

Wer quasselte sich<br />

zum Star?<br />

„Nur 48 Stunden“ gibt Regisseur Walter Hill<br />

seinen Protagonisten, dem Polizisten Jack<br />

Cates (Nick Nolte) und dem Gangster Reggie<br />

Hammond (Eddy Murphy), um eine Lösegeldforderung<br />

unblutig zu beenden. 48 Stunden, die<br />

Eddy Murphy gut zu nutzen wusste. Obwohl<br />

der damals 21-jährige das erste Mal vor der Kamera<br />

stand, wurde er direkt als „New Star of the<br />

Year“ für einen Golden Globe nominiert und<br />

legte mit der Buddy-Rolle als dauerquasselnder<br />

Ganove den Grundstein für seine Schauspielkarriere.<br />

Jeden letzten<br />

Donnerstag im<br />

Monat | 20.30 Uhr<br />

Eintritt:<br />

6 €<br />

28.12.<br />

Welcher Leinwand-Polizist<br />

wurde als Mörder angeklagt?<br />

Als Slapstick-Komödie mit Kultstatus gilt „Die<br />

nackte Kanone“, welche <strong>19</strong>88 die Kinoleinwände<br />

eroberte. Als ZAZ bekannt, ließen die drei<br />

Filmemacher David Zucker, Jim Abrahams und<br />

Jerry Zucker hier einen skurrilen Gag auf den<br />

nächsten folgen und verhalfen Leslie Nielsen<br />

alias Lieutenant Frank Drebin zu Weltruhm.<br />

Sein Kollege O. J. Simpson, ein ehemaliger<br />

Football-Profi, schaffte als Polizist Nordberg<br />

ebenfalls den internationalen Durchbruch. Im<br />

wahren Leben wechselte Simpson kurz nach<br />

dem Dreh des dritten Teils die Seiten, als er<br />

<strong>19</strong>94 in einem aufsehenerregenden Prozess des<br />

Mordes an seiner Ex-Frau angeklagt wurde. |<br />

Sina-Christin Wilk<br />

Johannisstraße 112-113<br />

49074 Osnabrück<br />

Hotline: 03871 – 211 40 40<br />

www.filmpassage.de<br />

45


KUNST & KULTUR<br />

Ida Boy-Ed an ihrem 60. Geburtstag<br />

Ein gutes Jahr später kehrte Boy-Ed auf Druck der Familie nach Lübeck zurück<br />

und begann später eine leidenschaftliche Affäre mit dem rebellischen Naturalisten<br />

Georg Michael Conrad. Die Schriftstellerei gab sie nicht mehr auf. Im Gegenteil,<br />

nach dem Bankrott ihres Mannes sorgte Ida Boy-Ed für den Lebensunterhalt.<br />

„Wunderlicher Kreislauf der Dinge: Die einst so verhöhnte und verachtete Feder<br />

umschrieb nun die bürgerliche Existenz mit der Linie der Sicherheit“, notierte sie<br />

nicht ohne Genugtuung.<br />

Vergessene Bücher (7): Ida Boy-Eds Roman „Ein königlicher Kaufmann“<br />

Wie aristokratisch ist der Kapitalismus?<br />

Zwei Kaufleute bewerben sich in der altehrwürdigen Hansestadt Lübeck<br />

um die Nachfolge des verstorbenen Senators Leitolfs. Was die bessere<br />

Gesellschaft, die das Duell mit zunehmender Spannung verfolgt, nicht<br />

ahnt: Jakob Bording, der aussichtsreichste der beiden Kandidaten, unterhält seit sechs Jahren<br />

ein Verhältnis mit der Frau seines Konkurrenten.<br />

Allerdings nicht mehr lange. Noch vor der<br />

entscheidenden Wahl geht Bording daran,<br />

sein Leben neu zu ordnen. Er trennt sich<br />

von der Geliebten und heiratet aus wohlerwogenen<br />

strategischen Gründen die<br />

kluge und warmherzige, aber durchaus<br />

unscheinbare Therese. Dann widmet sich<br />

Bording wieder seinen Geschäften, die der<br />

passionierte Autofahrer, Fabrikbesitzer<br />

und Gründer von Aktiengesellschaften<br />

weit erfolgreicher betreibt als seine traditionsbewussten<br />

Mitbürger. Schließlich hat<br />

es der umtriebige Kapitalist „zu fürstlicher<br />

Größe“ gebracht, die ihm gesellschaftliches<br />

und soziales Engagement erlaubt –<br />

oder selbiges von ihm fordert. Alles läuft<br />

46<br />

Cover einer Buchausgabe von <strong>19</strong>20<br />

nach Plan. Bis Therese herausfindet, dass<br />

ihre Liebe gekauft wurde. Nun driften die<br />

Unternehmungen des Senators in schwieriges<br />

Fahrwasser …<br />

Im Leben mutiger<br />

als im Roman?<br />

„Ein königlicher Kaufmann“ erschien<br />

<strong>19</strong>10, erreichte eine Auflage<br />

von 60.000 Exemplaren und<br />

wurde nicht selten in einem<br />

Atemzug mit den „Buddenbrooks“<br />

genannt. Tatsächlich<br />

hat Ida Boy-Eds Roman mit<br />

dem weltberühmten Werk<br />

des von ihr geschätzten und<br />

lange Zeit protegierten Thomas Mann<br />

nicht nur Thematisches gemein. Auch<br />

ihr gelingt ein zwar sympathisierender,<br />

aber durchgehend kritischer Blick in eine<br />

Gesellschaft, die sich durch Selbstüberschätzung,<br />

Doppelmoral und zwielichtige<br />

Geschäftspraktiken auf gefährliches<br />

Terrain begibt. „Ein königlicher Kaufmann“<br />

überzeugt deshalb als souverän<br />

inszenierter, psychologisch interessanter<br />

und streckenweise höchst unterhaltsamer<br />

Roman. Und irritiert trotzdem. Denn das<br />

Frauenbild der Autorin kreist allzu oft um<br />

häusliche Fragen oder die anspruchslose<br />

Begleitung des gefeierten Gatten - und<br />

bleibt somit in Klischees stecken, die Ida<br />

Boy-Ed im „wirklichen Leben“ längst<br />

überwunden hatte.<br />

Immerhin sorgte die 1852 in Bergedorf<br />

geborene Tochter des Zeitungsverlegers<br />

und Reichstagsabgeordneten Christoph<br />

Marquard Ed einst selbst für handfeste<br />

Skandale. 1878 verließ sie ihren Mann Karl<br />

Johann Boy und drei gemeinsame Kinder,<br />

um mit ihrem Sohn Karl nach Berlin zu<br />

ziehen. Hier verkehrte sie in den von ihren<br />

Schwiegereltern verhassten Künstlerkreisen<br />

und tat, was ihr, der verheirateten Frau<br />

und Mutter, ausdrücklich untersagt worden<br />

war: Schreiben.<br />

Die Hanse<br />

Lübeck war lange Zeit die Führungsmacht<br />

der Hanse, die im Mittelalter zum mächtigen<br />

Handelsbündnis aufstieg. Osnabrück<br />

wurde 1482 Mitglied des Städtebundes<br />

und gehörte zu den Mitbegründern der "Internationalen<br />

Hanse der Neuzeit" im Jahr<br />

<strong>19</strong>80. 2006 fand hier des 26. Internationale<br />

Hansetag statt.<br />

Bilder © commons.wikimedia.org<br />

Außerdem machte sie sich als Förderin junger Künstler einen Namen und<br />

unterstützte neben dem bereits erwähnten Thomas Mann auch Dirigenten wie<br />

Wilhelm Furtwängler oder Hermann Abendroth. Als Ida Boy-Ed <strong>19</strong>28 in<br />

Travemünde starb, hinterließ sie rund 70 Romane und Erzählbände sowie biografische<br />

Studien über Charlotte von Kalb, Charlotte von Stein oder Germaine de Staël. |<br />

Thorsten Stegemann<br />

Ida Boy-Ed mit ihrem Sohn Karl<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

IDA BOY-ED LESEN<br />

Das umfangreiche Werk der Autorin<br />

wurde teilweise digitalisiert<br />

und in Form (oft kostenloser<br />

eBooks) wieder zugänglich gemacht.<br />

Die Qualität dieser Neuausgaben<br />

lässt mitunter aber zu<br />

wünschen übrig. “Ein königlicher<br />

Kaufmann“ gibt es auch in einer<br />

Buch-Neuausgabe, allerdings weder<br />

in Uni-noch Stadtbibliothek.<br />

Gemälde von Max Slevogt aus Anlass des 75.<br />

Geburtstages von Ida Boy-Ed<br />

Gratis-<br />

Zustellservice!<br />

Die nächste Ausgabe von<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ erscheint<br />

im Januar 2018.<br />

Um zukünftig keine Ausgabe mehr zu verpassen,<br />

einfach für unseren kostenlosen Zustellservice<br />

unverbindlich online anmelden unter:<br />

www.os-wissen.de<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />

30. November 2018<br />

redaktion@osnabruecker-wissen.de<br />

Telefon: 0 54 05 / 80 83 216


FAMILIE & SOZIALES<br />

HANDGEZEICHNET<br />

Brilon als Bundeshauptstadt?<br />

Der Gedichtband "Glockenluft" der Autorin<br />

Daniela Boltres<br />

Daniela Boltres, Lyrikerin und Sprachaktivistin, wurde <strong>19</strong>71 in<br />

Rumänien geboren. Sie emigrierte <strong>19</strong>87 nach Deutschland und<br />

lebt nach Stationen in Dormagen, Freiburg, Tübingen, Berlin,<br />

Rostock bzw. Jassy und Kronstadt / Rumänien, seit 2015 in<br />

Osnabrück.<br />

Die engagierte Autorin schreibt nicht nur<br />

Lyrik und Prosa auf Deutsch, Rumänisch<br />

und Siebenbürgisch-Sächsisch, sondern<br />

gestaltet auch Installationen und partizipative<br />

Projekte im öffentlichen Raum.<br />

Seit 2012 ist sie in dem mehrsprachigen<br />

Lyrikprojekt „Wer versteht das schon?“<br />

mit Geflüchteten und Migranten aktiv.<br />

Darüber hinaus leitet sie mehrsprachige<br />

Erzähl- und Schreibwerkstätten und gibt<br />

Kurse für Kreatives und Biografisches<br />

Schreiben.<br />

Daniela Boltres ist Mitglied des VS<br />

Verbandes Deutscher Schriftstellerinnen<br />

und Schriftsteller sowie der autorinnenvereinigung<br />

und arbeitet freiberuflich als<br />

Netzwerkerin und interkulturelle Trainerin<br />

für öffentliche Institutionen im<br />

Bereich Internationales, Flucht und Versöhnung.<br />

Aktuell arbeitet Daniela Boltres<br />

an ihrem zweiten Gedichtband, an einem<br />

Theaterstück für Kinder und an einem Libretto<br />

zum Thema Flucht zusammen mit<br />

der Komponistin Dörte Heidecker.<br />

Einen anonymen Stolperstein<br />

für meine Mutter<br />

Einen anonymen Stolperstein Versenke ich.<br />

In meine Biobibliographie.<br />

Da bin ich weder Ein Lese-, noch ein Hör-,<br />

Kein Bild-, und auch kein Schreibtyp:<br />

Meiner gekreuzigten Mutter<br />

Den anonymen Juden Abzuziehen! Ihre Haut<br />

Da schimmern die ungezählten Varianten ihrer<br />

Geschichte durch, in der ich mich beim täglichen<br />

Ankleiden beharrlich Verheddere.<br />

Der Buchtipp für<br />

Ausflugsziele wird<br />

präsentiert vom<br />

Am 11. November <strong>2017</strong> (15.00 – 18.00 Uhr)<br />

bietet Daniela Boltres im Rahmen der<br />

„Impulstage für Schreibfans“ der VHS<br />

Osnabrück und des Literaturbüros Westniedersachsen<br />

in ihrer Schreibwerkstatt<br />

Raum dafür, Erfahrungen des Neuanfangs<br />

in Deutschland zu Papier zu bringen.<br />

| Beatrice le Coutre-Bick<br />

Anmeldung: VHS, Bergstraße 8,<br />

Tel.: 0541/ 323-2243<br />

Bilder oben © Daniela Boltres // Buch unten © tomertu, fotolia.de<br />

Karikatur © Marcus Wolf, www.Fritz-Wolf.de<br />

Mit dem sogenannten „Hauptstadtbeschluss“ entschied der Deutsche Bundestag am<br />

20. Juni <strong>19</strong>91, den Regierungssitz von Bonn nach Berlin zu verlegen. Parteiübergreifend<br />

votierten 338 Abgeordnete für Berlin, 320 stimmten für die alte Hauptstadt am Rhein.<br />

Vorausgegangen war eine kontroverse, oft hitzige Debatte über das Für und Wider, die<br />

Höhe der Kosten, die historische Signalwirkung und den technischen Ablauf.<br />

Fritz Wolfs humoristischer Kommentar aus eben diesem Jahr wurde (leider?) nie ernsthaft<br />

in Erwägung gezogen. | Thorsten Stegemann<br />

Bild: Fotolia/Westend61<br />

Es ist Zeit ...<br />

... für eine kurze „Vollzeit“,<br />

die man sich leisten kann.<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

KARIKATURIST FRITZ WOLF<br />

Fritz Wolf wurde <strong>19</strong>18 in Mülheim<br />

an der Ruhr geboren.<br />

Er starb am 23. Dezember 2001<br />

in Bad Rothenfelde. Im Vorfeld<br />

seines 100. Geburtstages erinnert<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ in<br />

jeder Ausgabe an den großen<br />

Karikaturisten.<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

ZUM NACHLESEN<br />

Boltres Gedichtband „Glockenluft“<br />

ist in Osnabrück in den<br />

Altstädter Bücherstuben erhältlich<br />

oder auch unter:<br />

www.mueckenschwein.de/<br />

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Eine echte Wahl hat man nur, wenn man es sich leisten kann.<br />

Wir halten einen tariflich geregelten, ausreichenden Entgeltausgleich<br />

für eine zeitgemäße Sozialleistung des Arbeitgebers. Zeit für Kinder<br />

und Pflege gehören mit zur gesellschaftlichen Verantwortung.<br />

www.mein-leben-meine-zeit.de<br />

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48<br />

49


Wie viel <strong>Wissen</strong><br />

steckt in Ihnen?<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Preise<br />

RÄTSELN & GEWINNEN<br />

Berühmter<br />

Platz in Berlin<br />

Bestandteil<br />

von Schmuck<br />

oder einer<br />

Kette<br />

Etwas stark<br />

beschädigen<br />

5<br />

Eine Gruppe,<br />

die miteinander<br />

ein<br />

gemeinsames<br />

Ziel hat<br />

Bierbrauerei<br />

die 1860<br />

gegründet<br />

wurde<br />

Stechmücken<br />

Anderes wort<br />

für Toilette<br />

Wichtiger<br />

Imagefaktor<br />

für die Stadt<br />

Osnabrück<br />

Ortsteil in<br />

Osnabrück<br />

1<br />

Wo klingen<br />

neue Straßennamen<br />

archäologisch?<br />

Kleidungsstück<br />

für den<br />

Fuß<br />

Ein kleines<br />

Bild oder<br />

Piktogramm<br />

Was ist<br />

unteranderem<br />

der Weihnachtsmarkt<br />

in OS<br />

4<br />

Liebenswürdigkeit<br />

Sinn eines<br />

Putsch in der<br />

Politik<br />

10<br />

Das rhythmische<br />

Schlagen<br />

des Herzens<br />

(mehrzahl)<br />

3x 1 Familien-<br />

Jahreskarte<br />

für den Zoo<br />

Osnabrück<br />

für das Jahr 2018<br />

1x eine exklusive<br />

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in Hasbergen<br />

im Wert von<br />

350,- €<br />

Anteil der Tiere,<br />

welcher die körperlich<br />

größten<br />

Organismen<br />

stellt.<br />

3<br />

Lösungswort:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Bitte Kontaktdaten nicht vergessen ...<br />

Auch dieses Mal können Sie mit dem<br />

regionalen Kreuzworträtsel Ihr (vielleicht<br />

gerade erst neu gelerntes?) <strong>Wissen</strong> testen und<br />

unter Beweis stellen. Mit etwas Glück gewinnen<br />

Sie sogar einen der attraktiven Preise, die<br />

wir mit freundlicher Unterstützung einiger<br />

unserer Partner verlosen (siehe rechte Seite).<br />

50<br />

12<br />

Der Punkt,<br />

an dem zwei<br />

Linien oder<br />

Kanten zusammenstoßen<br />

9<br />

Der Fluss der<br />

in der Hase<br />

endet<br />

Druck, der<br />

niedriger<br />

ist als der<br />

Luftdruck<br />

Bestimmte<br />

Strecke, die man<br />

zurücklegen<br />

muss, um ein<br />

Ziel zu erreichen<br />

Eine verlobte<br />

Frau bis zum<br />

Tag nach der<br />

Hochzeit<br />

Veranlassen,<br />

dass jmd. oder<br />

etwas seinen<br />

Aufenthaltsort<br />

wechselt.<br />

Eine<br />

französische<br />

Branntweinsorte<br />

Berghoffstraße 28<br />

49090 Osnabrück<br />

Telefon 05 41 / 96 20 60<br />

Hoher,<br />

militärischer<br />

Dienstgrad<br />

(mehrzahl)<br />

2<br />

Sachverstand,<br />

Fähigkeiten<br />

Eine Kopie<br />

Derjenige ,<br />

der ein literarisches<br />

Werk<br />

aufnimmt<br />

Einsendeschluss: 29. Dezember <strong>2017</strong><br />

Die Gewinner werden benachrichtigt. Sollten<br />

mehr richtige Antworten eingehen als Preise<br />

zur Verfügung stehen, entscheidet das Los.<br />

Das Redaktionsteam wünscht viel Erfolg!<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Auszahlung der Preise in bar.<br />

Mitarbeiter und Angehörige der teilnehmenden Unternehmen sind<br />

von der Verlosung ausgeschlossen.<br />

Üblicher Austragungsort<br />

von Handball<br />

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12<br />

7<br />

11<br />

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geschlossene<br />

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Schicken Sie uns einfach das Lösungswort<br />

sowie Ihre Kontaktdaten per E-Mail an:<br />

gewinnspiel@osnabruecker-wissen.de<br />

Alternativ auch gerne per Post:<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

Stichwort OsWi-Gewinnspiel<br />

Im Hamme 7, 49205 Hasbergen<br />

6<br />

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Wahl, einzulösen in<br />

jedem Brinkhege<br />

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für ein<br />

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"Die Farben des<br />

Fortschritts" von<br />

Herausgeberin<br />

Daniela A.<br />

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Tipp zur Gewinnspiel-Teilnahme: Geben Sie beim Lösungswort auch gerne mit an,<br />

welche(n) der Preis(e) Sie am liebsten gewinnen möchten. Bei der Auslosung versuchen<br />

wir daraufhin, die Preise den Gewinnern möglichst passend zuzuordnen.<br />

51<br />

Starte<br />

deine<br />

Ziele!<br />

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