19.12.2018 Aufrufe

Nr. 23 (IV-2018) - Osnabrücker Wissen

Nr. 23 (IV-2018) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

Nr. 23 (IV-2018) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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<strong>Nr</strong>. <strong>23</strong> · kostenlos · Ausgabe <strong>IV</strong> / <strong>2018</strong><br />

November · Dezember · Januar<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

KOSTENLOS!<br />

25<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wie helfen Roboter in der Landwirtschaft?<br />

29<br />

NATUR & UMWELT<br />

Wer hört, was sich unterm Schnee bewegt?<br />

36<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Hatte Jesus Geschwister?<br />

50<br />

FAMILIE & SOZIALES<br />

Klappers Reise oder Wo bitte geht’s nach Afrika?<br />

Titelfoto © Jana Lange, www.jana-fotografiert.de<br />

Wie sicher<br />

ist Osnabrück?<br />

Seite 4


IMPRESSUM<br />

EDITORIAL<br />

Ein Verlagsobjekt der<br />

sinus Marketing GmbH<br />

Gartenkamp 19<br />

49492 Westerkappeln<br />

Telefon: +49 5404 / 95 750 20<br />

E-Mail: kontakt@sinus-marketing.de<br />

Internet: www.sinus-marketing.de<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur:<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Weitere Redaktionsmitglieder<br />

dieser Ausgabe:<br />

Ebba Ehrnsberger<br />

Yörn Kreib<br />

Heiko Schulze<br />

Michael Luttmer<br />

Dr. Hermann Queckenstedt<br />

Rebecca Schulze<br />

Sina-Christin Wilk<br />

Laura Seewald<br />

Redaktionsbeiträge<br />

Gastbeiträge in dieser Ausgabe:<br />

Anna Brandewiede,<br />

Museum Industriekultur Osnabrück<br />

Judith Franzen<br />

Stadt- und Kreisarchäologie<br />

Svenja Vortmann<br />

Zoo Osnabrück<br />

Beatrice le Coutre-Bick<br />

Literaturbüro Westniedersachsen / Osnabrück<br />

Carina Sander<br />

Schüler-Forschungs-Zentrum Osnabrück<br />

Jan Hendrik Hoerner<br />

Museum am Schölerberg<br />

Projekt- & Anzeigenleitung<br />

Stephan Buchholz<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

<strong>Nr</strong>.<br />

Weitere Highlights dieser Ausgabe<br />

Wohin führte die Bogenbrücke<br />

am Felix-Nussbaum-Haus?<br />

Welcher Teppich berichtet<br />

vom Ende der Welt?<br />

Welche Erlebnisse passen unter<br />

den Weihnachtsbaum?<br />

<strong>23</strong><br />

12<br />

Foto © Jana Lange<br />

„Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um eine<br />

vorübergehende Sicherheit zu gewinnen,<br />

verdient weder Freiheit noch Sicherheit.“<br />

Benjamin Franklin (1706-90),<br />

Schriftsteller, <strong>Wissen</strong>schaftler und Staatsmann<br />

Liebe Leserinnen & Leser,<br />

Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten,<br />

lebte in gefährlichen Zeiten und war doch nicht bereit, existenzielle Freiheiten<br />

für ein vermeintliches Mehr an Sicherheit aufzugeben.<br />

Sind wir ängstlicher als der Mann, der vor fast 300 Jahren den Blitzableiter<br />

erfand? Fast scheint es so, denn die gesellschaftliche Debatte nimmt<br />

mitunter hysterische Züge an.<br />

DANKE,<br />

ImmoSenio<br />

... für das Vertrauen bei der<br />

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Strategie & Coaching<br />

art & design<br />

Vermarktung<br />

Laura Seewald, Igor Hafner<br />

Leitung Mediengestaltung<br />

Laura Fromm<br />

Projektmanagement & Distribution<br />

Sebastian Buchholz<br />

FOTOGRAFEN<br />

Jana Lange · www.jana-fotografiert.de<br />

Marlen Rasche · www.mara-fotografie.jimdo.com<br />

Oliver Schratz · www.blendeneffekte.de<br />

sowie siehe Bildnachweise<br />

DRUCK & PRODUKTION<br />

Levien-Druck GmbH<br />

Eduard-Pestel-Straße 16<br />

49080 Osnabrueck<br />

Telefon: +49 5 41 / 9 59 29-0<br />

Internet: www.levien.de<br />

REDAKTIONSSCHLUSS:<br />

November <strong>2018</strong><br />

COPYRIGHT<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung im Internet<br />

oder Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach vorheriger<br />

schriftlicher Genehmigung der Medienagentur KreativKompass.<br />

Trotz sorgfältiger Prüfung keine Gewähr für eventuelle Druckfehler.<br />

Unsere Redaktion ist selbstverständlich bemüht, alle<br />

Ansprüche im Bereich der Urheberrechte (insbesondere der<br />

Bildrechte) vor Drucklegung zu klären und zu berücksichtigen.<br />

Sollte uns trotzdem mal ein unbeabsichtigter Fehler unter-<br />

laufen, wenden Sie sich bitte direkt per E-Mail an: redaktion@<br />

osnabruecker-wissen.de, damit wir umgehend eine einvernehmliche<br />

Lösung finden.<br />

Wo finden Heimtiere<br />

Ihre letzte Ruhe?<br />

Wo reiten Klänge<br />

durch den Körper?<br />

16<br />

Kaputte Sachen<br />

wegwerfen?<br />

19<br />

30 37<br />

42<br />

Klappers Reise oder Wo<br />

geht‘s bitte nach Afrika?<br />

50<br />

Wie es um unsere Sicherheit bestellt ist und inwiefern die gefühlte<br />

Bedrohungslage der tatsächlichen entspricht, untersuchen wir in unserem<br />

neuen Topthema. In der letzten Ausgabe des Jahres fragen unsere<br />

Redakteure sich (und Sie) außerdem, ob Plastiktaschen ins Museum<br />

gehören, warum in Osnabrück in Kürze die Spannung steigt oder wo<br />

Bad Laers Golgatha liegt.<br />

Im November <strong>2018</strong> jährte sich das Ende des Ersten Weltkrieges zum 100.<br />

Mal – wir stellen aus diesem Anlass fünf <strong>Osnabrücker</strong> vor, die entscheidend<br />

daran beteiligt waren, dass in Deutschland demokratische Verfassungen<br />

entwickelt wurden.<br />

Zu guter Letzt wünschen wir Ihnen schöne Feiertage und einen rundum<br />

gelungenen Jahreswechsel. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in 2019!<br />

Stephan Buchholz<br />

Herausgeber<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Chefredakteur<br />

Jetzt auch online noch mehr Fragen zur Region entdecken!<br />

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www.osnabruecker-wissen.de/facebook<br />

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Wir sind der Meinung: <strong>Wissen</strong> sollte frei verfügbar sein!<br />

Deshalb ist „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ seit der ersten Ausgabe<br />

bis heute für interessierte Leserinnen und Leser kostenlos<br />

an ausgewählten Vertriebsstellen erhältlich.<br />

Aufwendungen wie z.B. für die Redaktion, Gestaltung,<br />

Logistik und den Druck werden durch Werbeeinnahmen<br />

refinanziert und ermöglichen so erst die regelmäßige<br />

Erscheinung dieser Printpublikation. Neben klassischen<br />

Werbeanzeigen werden auch zum Teil „bezahlte Beiträge“<br />

von Unternehmen veröffentlicht. Um Ihnen als Leser hier<br />

größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, markieren<br />

wir alle diese Beiträge deutlich mit dem Wort „Anzeige“.<br />

Darüber hinaus werden einige Rubriken und Artikel von<br />

Unternehmen „präsentiert“, d.h. sie haben keinerlei Einfluss<br />

auf die Inhalte selbst, unterstützen das Projekt aber<br />

ebenfalls finanziell und können ihr Unternehmen im<br />

Gegenzug in der jeweiligen Rubrik z.B. durch ihr Logo<br />

und die Kontaktdaten werblich darstellen.<br />

Wir bedanken uns bei allen treuen Werbepartnern für das<br />

Vertrauen und die Unterstützung dieses Projektes!<br />

2<br />

3


TOPTHEMA<br />

Wie sicher ist Osnabrück?<br />

Ähnlich emotional wie über die „Flüchtlingsfrage“ wird dieser Tage deutschlandweit über ein<br />

weiteres Megathema gestritten – die innere Sicherheit. Alarmiert durch schockierende Schlagzeilen<br />

über brutale Verbrechen in der Presse, zuweilen aber auch aufgehetzt von Privatvideos in<br />

sozialen Netzwerken, kommen immer mehr Bürger zu der Überzeugung, dass das Leben hierzulande<br />

gefährlicher geworden ist. Der Sicherheitsdebatte kann sich niemand entziehen – auch der<br />

„friedliche <strong>Osnabrücker</strong>“ nicht. Wie es um dessen Sicherheit (objektiv und subjektiv) bestellt ist,<br />

haben wir herausgefunden.<br />

Einige meinen, dass der Zuzug Geflüchteter aus Afrika und der<br />

arabischen Welt die neue Unsicherheit auslöst. Andere ängstigt<br />

die „offene Flanke“ Deutschlands nach Osteuropa. Von dort, so<br />

meinen sie, dränge die organisierte Kriminalität schubweise ins<br />

gelobte Land, um – nach Kindergeldbetrügereien, organisierten<br />

Einbruchsserien und brutalem Straßenraub – unbehelligt im<br />

Hinterland zu verschwinden. Senioren rümpfen die Nase über<br />

respektlose Jugendliche in öffentlichen Verkehrsmitteln. Lehrer<br />

kapitulieren vor prügelnden Schülern. Und immer weniger Bürger<br />

glauben, dass die Polizei sie im Ernstfall schützen kann. Stehen<br />

Recht und Ordnung tatsächlich auf dem Spiel? Oder entpuppt sich<br />

manch alarmierende Nachricht nur als plumpe „Panikmache“, die<br />

niedere Instinkte bedient, um als solche besonders grell im Nachrichtengrau<br />

anno <strong>2018</strong> herauszustechen?<br />

Frau mit Handtasche © rock_the_stock, Kaupuutes Glas © animaflora, EInbrecher © AA+W, Hintergrund © Laura Сrazy, Polizits oben rechts © Tobias Arhelger; fotolia.de / Polizeiauto © Jana Lange / Sirene © WSO<br />

Zahlen lügen nicht – oder etwa doch?<br />

Nach amtlichen Angaben der hiesigen<br />

Polizeiinspektion waren die angezeigten<br />

Straftaten in Osnabrück Stadt und Land im<br />

vergangenen Jahr rückläufig – 2017 sogar so<br />

stark wie seit der Jahrtausendwende nicht<br />

mehr. Demnach registrierte die Polizei<br />

33.269 Straftaten – 1.813 weniger als 2016.<br />

Prozentual ausgedrückt bedeutet das einen<br />

„Rückgang“ von zwei Prozent für die Stadt<br />

und von 8,33 Prozent für den Landkreis.<br />

2017 konnten zudem mehr Straftaten aufgeklärt<br />

werden als im Vorjahr, nämlich 60,55<br />

Prozent aller angezeigten Delikte. Unter<br />

den 13.888 ermittelten Tatverdächtigen<br />

waren wesentlich mehr Männer als Frauen:<br />

Sie stellten mit 77 Prozent den Löwenanteil,<br />

Frauen mit <strong>23</strong> Prozent den wesentlich<br />

geringeren „Batzen“. Nach amtlichen<br />

Angaben waren 29,89 Prozent aller ermittelten<br />

Tatverdächtigen 2017 „nichtdeutsch“<br />

– der Anteil ermittelter Asylbewerber als<br />

Tatverdächtige stieg um 2,81 Prozent auf<br />

8,21 Prozent gegenüber 2016.<br />

Zu den angezeigten Straftaten in „Einzelfeldern“<br />

weisen die Statistiker bei Wohnungseinbrüchen<br />

und Diebstählen „erfreulichere“<br />

Zahlen gegenüber denen früherer Jahre<br />

aus: So sanken registrierte Diebstähle um<br />

792 gegenüber dem Jahr 2016 auf 12.815<br />

im zurückliegenden. Gleichzeitig stieg<br />

deren Aufklärungsquote um 3,39 Prozent<br />

auf nunmehr 35,86 Prozent. Und auch die<br />

Zahl registrierter Wohnungseinbrüche war<br />

2017 rückläufig: 2015 und 2016 beängstigend<br />

stark gestiegen sank sie im vergangenen<br />

Jahr um 367 auf 710 – bei gleichzeitig<br />

verbesserter Aufklärungsquote.<br />

Polizisten als Opfer?<br />

Im Feld „Raubstraftaten“ verzeichnete<br />

die Polizeiinspektion Osnabrück 2017<br />

allerdings einen gegenläufigen Trend: Hier<br />

registrierte die Behörde <strong>23</strong> Fälle mehr als<br />

2016. So kam es zu 271 polizeibekannten<br />

Fällen von Raub, häufig im Umfeld großer<br />

Diskotheken oder Gaststätten, bisweilen<br />

aber auch an Tankstellen. Nach wie vor<br />

besorgniserregend sei der Statistik zufolge<br />

aber auch eine andere absolute Zahl:<br />

die der registrierten Minderjährigen als<br />

Tatverdächtige in Stadt und Landkreis. Sie<br />

sei 2017 stark gestiegen und ebne – unter<br />

ungünstigen Umständen – manchem<br />

Heranwachsenden den Weg in die Berufskriminalität.<br />

Aber auch andere Zahlen<br />

der Statistik lassen aufhorchen: Demnach<br />

wurden <strong>Osnabrücker</strong> Ordnungshüter<br />

2017 häufiger Opfer von Straftaten als in<br />

den Vorjahren – insgesamt 242 Mal. So<br />

kam es sogar zu körperlichen Übergriffen<br />

auf Polizisten im<br />

Dienst. Fazit:<br />

Osnabrück liegt im<br />

Bundestrend. Denn<br />

die Zahl angezeigter<br />

Straftaten sank 2017<br />

in vielen Feldern im<br />

gesamten Land im<br />

Vergleich zu denen<br />

der jüngeren Vergangenheit<br />

– zum<br />

Teil sogar deutlich.<br />

Gibt es<br />

Bürgerwehren in<br />

„Problemvierteln“?<br />

„Dass Privatpersonen<br />

‚Ihren‘ Wachmann<br />

im heimischen<br />

Garten aus<br />

Sicherheitsgründen<br />

Patrouille laufen lassen,<br />

gibt es in unserer<br />

Region und in<br />

der Stadt zum Glück<br />

noch nicht“, sagt<br />

Axel Mauersberger,<br />

geschäftsführender Gesellschafter des<br />

WSO Sicherheitsdienstes auf Anfrage. Und<br />

dass sich Nachbarn in sogenannten „Problemvierteln“<br />

wegen Polizeiversagen zusammenrotteten<br />

und sich eine Security-Streife<br />

von privater Hand leisteten, sei im „an<br />

sich friedlichen Osnabrück“ bis dato auch<br />

noch nie vorgekommen. Davon unberührt<br />

entwickele sich die Auftragslage des<br />

WSO für das Segment Gewerbetreibende<br />

„sicherheitskonjunkturunabhängig“ – und<br />

stagniere deswegen seit Jahren auf einem<br />

stabil-hohen Niveau. Nach Mauersber-<br />

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gers Angaben findet man Wachleute der<br />

Gesellschaft vor allem in Empfangszentralen<br />

hiesiger Firmen, als „Pfortendienstleister“<br />

beim LKW-Umschlag oder – dezent<br />

im Hintergrund – bei öffentlichen Veranstaltungen<br />

wie beispielsweise an Tagen der<br />

offenen Tür.<br />

Zu vorgerückter Stunde nehmen hiesige<br />

Firmen „Revierdienste“ des WSO in<br />

Anspruch: Pünktlich auf die Minute<br />

und zu vereinbarten Zeiten kontrollieren<br />

Wachleute Geschäftseingänge, patrouillieren<br />

in Gewerbegebieten oder schauen<br />

anderswo nach dem Rechten.<br />

Die Citystreife, im Dezember 1993 auf<br />

Initiative von <strong>Osnabrücker</strong> Einzelhändlern<br />

ins Leben gerufen, vom WSO gestellt<br />

und aus privater Tasche bezahlt, habe<br />

maßgeblich zum Rückgang des organisierten<br />

Ladendiebstahls in der Innenstadt<br />

beigetragen, sagt Axel Mauersberger.<br />

Sie sei übrigens die älteste ununterbrochen<br />

existierende ihrer Art im Land –<br />

und darauf sei man besonders stolz. Die<br />

Auftragslage der ATG, die das Sicherheitstechniksegment<br />

bedient, sei ebenfalls<br />

gut. Allerdings führt Mauersberger die<br />

gestiegene Nachfrage in erster Linie auf<br />

verschärfte Auflagen der Feuerwehr und<br />

der Versicherer für Gebäude und Inventar<br />

zurück, weniger auf „gefühltes“ oder auf<br />

tatsächlich belastbar-begründetes Unbehagen<br />

seiner Kunden.<br />

Was steht zwischen den<br />

Zeilen der Kriminalitätsstatistik?<br />

Georg Röwer, geschäftsführender Gesellschafter<br />

von Röwer Fullservice. Technik,<br />

schätzt Osnabrück generell als „ziemlich<br />

sicher“ ein. Von Verhältnissen in Ballungsgebieten<br />

wie Frankfurt, Hamburg oder<br />

Berlin sei man erfreulicherweise weit<br />

entfernt. Eindeutige Belege dafür liefere<br />

die Kriminalitätsstatistik, die für Osnabrück<br />

in strafrechtlich-relevanten Feldern<br />

rückläufige Zahlen ausweise, sagt Röwer.<br />

Dennoch müsse man sie „zwischen den<br />

Zeilen lesen können“, um sie richtig zu<br />

interpretieren.<br />

So erfasst sie nach Röwers Meinung zwar<br />

einen Rückgang von Tageseinbrüchen,<br />

lässt aber den Aspekt „Professionalisierung<br />

von Einbrüchen“ gänzlich außer<br />

Acht. Und da die Nachfrage nach professioneller<br />

Sicherheitstechnik in den<br />

zurückliegenden Jahren spürbar gestiegen<br />

ist, schließt er daraus, dass das Thema<br />

„Sicherheit in den eigenen vier Wänden“<br />

derzeit in aller Munde ist. Abgrenzen<br />

möchte Röwer die Dienste seines Hauses<br />

von sogenannten „Baumarktlösungen“,<br />

angemessenen Gebäudeschutz für etwa<br />

200 Euro aufwärts versprechend. Denn:<br />

„Sicherheit ist ein Profithema“, sagte der<br />

Experte. So biete Röwer mit seinen 120<br />

Mitarbeitern den mehr als reibungslos-<br />

Frau vor Tunnel © Jürgen Fälchle , Einbrecher © AA+W ,Hintergrund © Laura Сrazy,<br />

fotolia.de / Polizeiauto © Jana Lange<br />

funktionierende Alarmanlagentechnik. Das Angebot beginne<br />

mit umfassenden Gebäudeanalysen, um „Schwachstellen“ im<br />

Eigenheim oder in Firmen auszumachen. „Danach entwickelt unser<br />

Team bedarfsgerechte Individuallösungen aus einer Hand, die<br />

auf professionelle Einbrecher mit Kennerblick nach dem ersten<br />

und zweiten Blick abschreckend wirken“, erklärt Lothar Röwer.<br />

Wie sicher fühlen sich <strong>Osnabrücker</strong>?<br />

„Unsicher“ fühlten sich zwei Studentinnen, die ihre Namen nicht<br />

im Magazin lesen möchten, als sie jüngst zu vorgerückter Stunde<br />

am Wochenende notgedrungen durch den Schlossgarten heimwärts<br />

zogen. „Man hört ja manchmal Schlimmes“, sagen sie. Und<br />

auch rund um den Rosenplatz gelte es, „manche Ecke“ zu meiden.<br />

Diese Warnung mache zumindest unter <strong>Osnabrücker</strong> Studierenden<br />

die Runde und werde – vor allem von Frauen – als Ratschlag<br />

beherzigt.<br />

Dennoch möchten sie ihre Einschätzung nicht als Hysterie<br />

verstanden wissen, zumal man gerade in Deutschland – im Vergleich<br />

zu vielen anderen Regionen der Welt – noch recht komfortabel<br />

und sicher lebe. Und in der Friedensstadt Osnabrück „an und für<br />

sich“ sogar noch sicherer als in den meisten Städten hierzulande.<br />

| Michael Luttmer<br />

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TOPTHEMA<br />

Gibt es in Osnabrück Orte, die man<br />

nach Einbruch der Dunkelheit meiden sollte?<br />

Interview mit Michael Maßmann, Leiter der Polizeiinspektion Osnabrück<br />

AUSBILDUNG & KARRIERE<br />

OSNABRÜCKER WISSEN: Herr Maßmann,<br />

nach amtlicher Erhebung ist die Zahl<br />

angezeigter Straftaten in den vergangenen<br />

Jahren bundesweit stark rückläufig. Dennoch<br />

fühlen sich viele Deutsche im öffentlichen<br />

Raum und zuhause unsicherer und bedrohter<br />

als früher. Wie erklären Sie sich diese<br />

Diskrepanz?<br />

Michael Maßmann: In Osnabrück können<br />

wir den bundesweiten Trend ebenfalls<br />

feststellen. Die Zahl der angezeigten Straftaten<br />

ist in den vergangenen Jahren stark<br />

rückläufig.<br />

Nichtsdestotrotz kann das subjektive Empfinden<br />

ein anderes sein. Erklären kann<br />

man das vielleicht damit, dass das Thema<br />

Kriminalität in der Öffentlichkeit in den<br />

letzten Jahren, insbesondere durch die mediale<br />

Präsenz (Printmedien, TV, Internet),<br />

immer mehr an Bedeutung gewonnen hat<br />

und von der Bevölkerung bewusster wahrgenommen<br />

wird.<br />

Aus der aktuellen Studie „Ängste der Deutschen“<br />

geht hervor, dass die Angst vor<br />

Straftaten erst an 18. Stelle steht. Zudem<br />

kann anhand der Studie festgestellt werden,<br />

dass mit zunehmendem Alter auch die<br />

Ängste der Menschen wachsen. Und wir<br />

haben eine immer älter werdende Gesellschaft.<br />

OSNABRÜCKER WISSEN: Auch in Osnabrück<br />

soll es Orte geben, die „man“ nach<br />

Einbruch der Dunkelheit besser meidet,<br />

etwa die Johannisstraße oder das Rosenplatzquartier.<br />

Halten Sie das für Hysterie<br />

oder gibt es berechtigte Gründe, dort auf der<br />

Hut zu sein?<br />

Michael Maßmann: Es gibt in Osnabrück<br />

keine Orte, die man nach<br />

Einbruch der Dunkelheit meiden sollte.<br />

Dass die Bürgerinnen und Bürger dennoch<br />

verunsichert sind, ist keine Hysterie, sondern<br />

ein persönliches Empfinden. Und auch<br />

diese in der Bevölkerung vorhandenen Eindrücke<br />

nehmen wir sehr ernst. Es gibt Orte,<br />

die allein aufgrund ihrer Gegebenheiten<br />

(z.B. Straßenbeleuchtung, Bebauung) bedrohlich<br />

auf Menschen wirken. Daher sind<br />

wir im ständigen Austausch mit anderen<br />

Behörden und Institutionen, wie z.B. der<br />

Stadt Osnabrück, um die Sicherheit und das<br />

Sicherheitsempfinden des Bürgers zu verstärken.<br />

OSNABRÜCKER WISSEN: Viele Bürger<br />

haben den kleinen Waffenschein beantragt,<br />

der zum Mitführen von Reizgaswaffen in<br />

der Öffentlichkeit berechtigt. Halten Sie das<br />

angesichts der aktuellen Sicherheitslage in<br />

unserer Stadt für übertrieben? Gibt es legale<br />

Alternativen, um sich selbst zu schützen?<br />

Michael Maßmann: Die Beantragung eines<br />

kleinen Waffenscheins ist ein bundesweiter<br />

Trend, der entsprechend auch in Osnabrück<br />

zu beobachten ist.<br />

Alternativen sich zu schützen sind immer<br />

davon abhängig, wovor ich mich schützen<br />

möchte. Wir setzen in allen Bereichen einen<br />

sehr starken Fokus auf Prävention.<br />

Wir empfehlen den Bürgern nicht, sich zu<br />

bewaffnen oder „aufzurüsten“, sondern setzen<br />

auf Prävention. Dadurch wollen wir erreichen,<br />

dass der Bürger sich gar nicht erst<br />

in Gefahr begibt oder einer Gefahr ausgesetzt<br />

wird.<br />

Daher bieten wir beispielsweise zum Thema<br />

„Sich selbst schützen“ Selbstbehauptungskurse<br />

für Frauen und beim Thema Wohnungseinbruch<br />

Vorträge und Hausbesuche<br />

an. Wir sind auf Wochenmärkten und Messen<br />

vertreten und wollen im Gespräch mit<br />

dem Bürger darüber informieren, wie man<br />

sein Heim am besten sichern kann.<br />

OSNABRÜCKER WISSEN: Die Polizei<br />

in Osnabrück ist bei den meisten Bürgern<br />

beliebt und angesehen. Gibt es trotzdem<br />

Pläne, die Polizei-Bürgerarbeit in unserer<br />

Stadt zu verbessern?<br />

Michael Maßmann: Wir arbeiten an einer<br />

stetigen Verbesserung. Deshalb sind wir für<br />

unsere Bürgerinnen und Bürger da und ihre<br />

Ansprechpartner.<br />

So nehmen wir zum Beispiel an „Stadtteiltreffen“<br />

und „Runden Tischen“ teil, wo<br />

die Sorgen und Nöte der Bürger vor Ort<br />

direkt an uns herangetragen werden können.<br />

Durch diesen direkten Kontakt ist es uns<br />

möglich, Probleme schnell zu erkennen und<br />

zeitnah zu reagieren.<br />

OSNABRÜCKER WISSEN: Die Polizei<br />

ist stets auf Mithilfe der Bevölkerung angewiesen.<br />

Wenn Sie einen Wunsch an die<br />

<strong>Osnabrücker</strong> in puncto Zusammenarbeit<br />

mit der Behörde richten dürften, wie würde<br />

der lauten?<br />

Michael Maßmann: Sicherheit ist eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe und diese<br />

können wir nur durch eine vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit der Bevölkerung<br />

erreichen. Wir als Polizei machen uns viele<br />

Gedanken darüber, wie man durch Maßnahmen<br />

und Projekte der Kriminalität<br />

vorbeugen kann. Bei unserer Arbeit sind<br />

wir besonders auf die Mithilfe der Bevölkerung<br />

angewiesen. Die Bürgerinnen und<br />

Bürger sollten sich nicht scheuen, mit uns in<br />

Kontakt zu treten. Wer etwas Verdächtiges<br />

beobachtet oder z.B. eine Notlage erkennt,<br />

der sollte nicht wegschauen, sondern die<br />

110 wählen. Wir wünschen uns, dass die<br />

Menschen lieber einmal mehr als einmal zu<br />

wenig den Notruf wählen.<br />

Interview: Michael Luttmer<br />

Hintergrund © Laura Сrazy, fotolia.de<br />

Gruppenbild © Hochschule Osnabrück, Julius Gervens, Projektleiterin © Hochschule Osnabrück, Julius Gervens<br />

Das Projektteam auf der Projektabschlussveranstaltung mit Rednerin Prof. Dr.<br />

Leonie Herwartz-Emden (oben links), Dr. Katja Kohrs vom MWK (unten links) und<br />

Vizepräsident der Hochschule Osnabrück Prof. Dr. Alexander Schmehmann (rechts)<br />

Wie finden Schülerinnen<br />

und Schüler erfolgreich ins Studium?<br />

Nach fünf Jahren Laufzeit endet das Projekt „Erfolgreich ins Studium!“<br />

an der Hochschule Osnabrück. Es hat sich das Ziel gesetzt neue, nicht<br />

traditionelle Zielgruppen für MINT-Studiengänge zu gewinnen und sie in<br />

ihrem Studienerfolg zu unterstützen.<br />

Das Projekt unterstützt seit fünf Jahren<br />

insbesondere junge Menschen, für die<br />

ein Studium besondere Hürden bedeutet.<br />

Diese Hürden können vielfältig sein: So<br />

entscheiden sich von 100 Kindern aus<br />

einer Akademiker-<br />

Familie 79 für ein Studium<br />

– bei Kindern aus<br />

Familien ohne akademischen<br />

Hintergrund<br />

sind es nur 27. Diesen<br />

Umstand nennt das<br />

Deutsche Zentrum für Hochschul- und<br />

<strong>Wissen</strong>schaftsforschung (DZHW) „Bildungstrichter“.<br />

Auch Migrationserfahrung,<br />

eine schwache soziale Lage oder<br />

fehlende Förderung können die Entscheidung<br />

für ein Studium erschweren und den<br />

Studienerfolg gefährden.<br />

Welche Erfolgsfaktoren helfen?<br />

Das Projekt beinhaltet drei Bausteine,<br />

die aufeinander aufbauen. Im ersten<br />

wird durch die Angebote des Schüler-<br />

Forschung-Zentrums Osnabrück das<br />

Interesse für MINT geweckt. Die Jungforscherinnen<br />

und Jungforscher erhalten<br />

zudem bereits Einblicke in Hochschule<br />

und Universität. Durch die frühzeitige<br />

Beschäftigung mit dem MINT-Bereich<br />

und entsprechenden Berufen wird eine<br />

frühzeitige Berufs- und Studienorientierung<br />

ermöglicht, die durch das Kennenlernen<br />

von Rollenvorbildern, wie<br />

<strong>Wissen</strong>schaftlern, Ingenieurinnen<br />

und Studierenden,<br />

ergänzt wird.<br />

Im zweiten Baustein werden<br />

Informationskonzepte<br />

und Veranstaltungsformate<br />

für eine erweiterte<br />

Berufs- und Studienorientierung und ein<br />

interkulturelles Mentoring-Programm<br />

für den Übergang vom Studium in den<br />

Beruf entwickelt und umgesetzt. Schließlich<br />

wird durch das Mentoring-Programm für<br />

den Studieneinstieg im dritten Baustein<br />

der Studienstart erleichtert. Hier betreuen<br />

Mentorinnen und Mentoren verschiedene<br />

Gruppen von Erstsemesterstudierenden.<br />

Das Projekt begleitet somit Schülerinnen<br />

und Schüler von der Sekundarstufe<br />

I - über die Sekundarstufe II - in einen<br />

erfolgreichen Einstieg ins Studium und<br />

schließlich vom Studium in den Beruf.<br />

| Carina Sander<br />

Projektleiterin Prof. Barbara Schwarze begrüßt<br />

die Anwesenden auf der Projektabschlusstagung<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

WIE GEHT ES WEITER?<br />

Das Projekt „Erfolgreich ins Studium!“<br />

wurde vom Niedersächsischen<br />

Ministerium für <strong>Wissen</strong>schaft und<br />

Kultur für fünf Jahre bis Ende <strong>2018</strong><br />

gefördert. Nach dem Ende der Projektlaufzeit<br />

werden die Maßnahmen<br />

aus den verschiedenen Bausteinen<br />

von der Hochschule Osnabrück und<br />

ihrem LearningCenter für weitere<br />

Jahre fortgeführt.<br />

8<br />

9


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Orte in Stadt und Land (16)<br />

Wie steil ist Jeggen?<br />

Jeggen ist nicht nur ein Ortsteil von Bissendorf, sondern auch eine Station an der Straße der Megalithkultur,<br />

die zwischen Osnabrück und Oldenburg verläuft. Der Name des Ortsteils Jeggen wird<br />

in seiner heutigen Schreibweise schon seit Jahrhunderten verwendet. Was mag er bedeuten?<br />

Jeggen war schon in der Steinzeit besiedelt.<br />

Vor mehr als 5000 Jahren entstand das<br />

Hünengrab am heutigen Niederfeldweg.<br />

Aus schweren Findlingen, Hinterlassenschaften<br />

der Eiszeit, haben damals nicht<br />

etwa Riesen, sondern technisch versierte<br />

Menschen eine 17 m lange Grabkammer<br />

gebaut. Die mächtige Anlage gehört zu<br />

den bedeutenden Großsteingräbern an<br />

der Straße der Megalithkultur. Mega heißt<br />

auf griechisch riesig, und lithos bedeutet<br />

Stein.<br />

Die Menschen, die damit einen würdigen<br />

Ort für die Bestattung ihrer Toten gefunden<br />

hatten, waren sesshafte Ackerbauern.<br />

Das hat der Prähistoriker Georg Driehaus<br />

herausgefunden. Wie die Erbauer des<br />

Großsteingrabs den Ort damals nannten,<br />

wird sich wohl nie herausfinden lassen.<br />

Die Siedlungsspuren der heutigen Bauernschaft,<br />

so vermuten Historiker, dürften in<br />

vorchristlicher Zeit liegen. Urkundliche<br />

Belege finden sich aber zum ersten Mal<br />

im Einkünfteverzeichnis des <strong>Osnabrücker</strong><br />

Domprobstes Leutfried. 1180 werden da-<br />

rin die Höfe genannt, die ihre Abgaben<br />

an den Meyerhof in Schledehausen zu<br />

leisten hatten. In eben diesem Verzeichnis<br />

ist die Rede von „Geyne“ (1240). Im Laufe<br />

der Zeit änderte sich der Ortsname über<br />

„Gene“ (1320), „Yene“ (1402) und „Yegne“<br />

(1442). Schließlich tauchte im Jahr 1634<br />

zum ersten Mal „Jeggen“ auf.<br />

Ob sich das alte Jeggen auf dem Gebiet der<br />

heutigen Bauerschaft Jeggen ausdehnte?<br />

Das alte Steinwerk auf dem Hof Uthoff<br />

könnte aus der Zeit stammen, in der der<br />

Ort noch „Geyne“ genannt wurde.<br />

Welche Bedeutung ist dem Namen<br />

Jeggen zuzuschreiben? Der<br />

Ortsnamenforscher Herrmann<br />

Jellinghaus vermutet, dass es<br />

hier um die geografische Lage<br />

geht. Er betont, dass Jeggen<br />

unter dem Kamm des<br />

Lechtenbrinks liegt, einem<br />

Höhenrücken, der sich<br />

maximal 118 m über dem<br />

Meeresspiegel erhebt.<br />

Unterstützung erfährt<br />

die Annahme im niederhochdeutschen<br />

Sprachgebrauch. Hier bedeutet der Wortteil<br />

„jäh“ steil. Jellinghaus berichtet, dass in der<br />

Bevölkerung auch die Bezeichnung „up<br />

dem Jeggen“ verwendet wurde, was soviel<br />

bedeuten könnte wie: „auf dem Steilen“.<br />

Vielleicht eine steile These. Denn wer heute<br />

in Jeggen mit dem Rad unterwegs ist, wird<br />

feststellen, dass der Hang auch ohne elektrischen<br />

Zusatzantrieb bequem zu bewältigen<br />

ist. | Ebba Ehrnsberger<br />

Bilder © Ebba Ehrnsberger<br />

Bilder der aktuellen Tassen <strong>2018</strong> © Franziska Gähr, OMT / Bild unten, Bild Weihnachtsbude © Jens Lintel / Weihnachtsmarkt<br />

© Detlef Heese<br />

Die Tradition der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Weihnachtstasse entstand hingegen<br />

erst 1991, als die Plastikbecher<br />

gegen umweltfreundlichere<br />

Behältnisse ausgetauscht<br />

wurden.<br />

Seither gibt es sie in verschiedensten<br />

Formen und Farben.<br />

Die Kultbecher sind ein beliebtes<br />

Sammlerstück und haben<br />

in den letzten Jahren sogar den<br />

weiten Weg über den großen<br />

Teich in die USA gefunden. Natürlich<br />

landen auch einige der<br />

beliebten Weihnachtstassen in<br />

heimischen Küchenschränken.<br />

Jedes Jahr aufs Neue entscheiden<br />

die Beschicker von Heißgetränken<br />

des <strong>Osnabrücker</strong><br />

Weihnachtsmarktes, welches<br />

Tassenmotiv im Folgejahr<br />

produziert wird. <strong>2018</strong> hält die<br />

Keramiktasse wieder Einzug<br />

in die Glühweinstände,<br />

da einige Besucher den ausdrücklichen<br />

Wunsch danach<br />

geäußert haben. Die Auflage<br />

ist auf 35.000 Becher limitiert,<br />

wovon ca. 500 Stück jährlich<br />

zu Bruch gehen. Am Ende<br />

jedoch, haben (fast) sämtliche<br />

Tassen einen neuen stolzen<br />

Besitzer!<br />

Dieser Kultbecher kann ausschließlich<br />

auf dem historischen<br />

Weihnachtsmarkt ergattert<br />

werden. Der Eiszauber<br />

am Ledenhof, sowie<br />

das Winterdorf am<br />

Schloss benutzen<br />

andere Behältnisse.<br />

| Laura Seewald<br />

Haben die <strong>Osnabrücker</strong><br />

alle Tassen im Schrank?<br />

Seit mehr als 180 Jahren existiert der historische <strong>Osnabrücker</strong> Weihnachtsmarkt. In einem überlieferten<br />

Schriftstück vom 4. November 1836 ist vermerkt, dass „Handwerker, KuchenBacker und<br />

alle welche mit kurzen Waaren handeln, auf dem alten Rathause Waaren zum Verkauf 8 Tage<br />

vor Weihnachten öffentlich ausstellen dürfen.“<br />

Sparen<br />

ist<br />

einfach.<br />

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10<br />

Schaustellerchef Bernhard Kracke jr.<br />

mit den Tassen aus 2017<br />

11


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

„Plan des zu demolirenden Ravelins und<br />

Heger Thores“ von J. C. Siekmann, 1814<br />

Wohin führte die Bogenbrücke<br />

am Felix-Nussbaum-Haus?<br />

Wer schon einmal im Felix-Nussbaum-Haus war, der kennt sie ganz bestimmt – die Steinbrücke<br />

am Museumseingang. Manch einer wird sich gefragt haben, was es damit auf sich hat, steht sie<br />

doch scheinbar einfach so ohne erkennbare Verbindung im Stadtraum. Mit welcher spannenden<br />

Geschichte die Brücke aufwarten kann, wissen die wenigsten. Lange Zeit war sie in Vergessenheit<br />

geraten – aber nur beinahe.<br />

Bei Baggerarbeiten für die Fernwärmeversorgung stieß man<br />

im Mai 1996 im damaligen Museumsgarten auf eine besondere<br />

Überraschung, mit der niemand gerechnet hatte. Zutage<br />

kamen Mauern und Brückengewölbe einer alten Wehranlage. Die<br />

Überreste dieser ehemaligen Stadtbefestigung lagen jedoch dem<br />

geplanten Felix-Nussbaum-Haus im Weg. Um die spektakuläre<br />

Entdeckung zu erhalten, veränderte der Architekt Daniel Libeskind<br />

spontan seine Baupläne. Kurzerhand wurde die Brücke in<br />

den Neubau integriert und das Museum 1998 feierlich eröffnet.<br />

Die Ausgrabungen der Stadt- und Kreisarchäologie brachten<br />

drei steinerne Brückenbögen wieder zum Vorschein, insgesamt<br />

15 Meter lang und sechs Meter breit. Als Teil der ehemaligen<br />

Festungsanlage vor dem Heger Tor verband die Brücke das feindseitige<br />

Ufer des Wehrgrabens mit einem Ravelin,<br />

einem dreieckigen Außenwerk<br />

der Hauptbefestigung. Sogar<br />

Reste des hölzernen Baugerüstes<br />

konnten ergraben und dendrochronologisch<br />

untersucht werden.<br />

Demnach wurde die Brücke<br />

um 1671 errichtet. Sie überspannte<br />

den Stadtgraben und bot Platz<br />

Gläserner Gang, Modell © Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück / Plan © NLA OS Dep 03b <strong>IV</strong> <strong>Nr</strong>. 5477 / Hintergrund Mauer © vulcanus<br />

für zwei sich begegnende Fuhrwerke. Die<br />

Archäologen legten zudem die äußere<br />

Mauer des Ravelingrabens auf einer Länge<br />

von 40 Metern frei.<br />

Wie sah das Areal vor<br />

dem Heger Tor aus?<br />

Mit dem Bau der ersten Mauer um die<br />

damalige Altstadt entstand auch das Heger<br />

Tor, zunächst als einfaches Tor, überbaut<br />

mit einem viereckigen Turm, später<br />

dann als Doppeltoranlage. Infolge der<br />

sich rasant entwickelnden Waffentechnik<br />

wurde die nur etwa einen Meter breite<br />

mittelalterliche Stadtmauer bald zu einem<br />

mehrere Meter breiten Wall erweitert.<br />

Rondelle und Bastionen verstärkten ab<br />

Mitte des 16. Jahrhunderts zusätzlich die<br />

Stadtbefestigung. Dem Bau des Rondells<br />

1553/55 am Heger Tor folgte 1632 eine<br />

vorgelagerte kleine Redoute, wie auf dem<br />

Schwedenplan von 1633 zu erkennen.<br />

Vermutlich zehn Jahre später begann<br />

dann der Ausbau zum Ravelin nach neuesten<br />

wehrtechnischen Standards wohl<br />

durch Fürstbischof Ernst August I. Nach<br />

schwierigen Verhandlungen zwischen<br />

Bischof und Stadt hatte man sich geeinigt,<br />

die Stadttore mit Schanzen zu sichern.<br />

Das Vorhaben, alle Festungswerke massiv<br />

zu verstärken, wurde jedoch nur teilweise<br />

umgesetzt.<br />

Wie veränderte<br />

sich der Stadtraum?<br />

Neben Mauern und Wällen war die Stadt<br />

auch durch Wassergräben<br />

gesichert. Dort<br />

wo heutzutage<br />

der vierspurige Heger-Tor-Wall verläuft,<br />

hätte man Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

noch nasse Füße bekommen. Mit Aufhebung<br />

des Festungsgebotes 1843 erweiterte<br />

sich die Stadt über die mittelalterlichen<br />

Grenzen hinaus. Dabei hinderliche alte<br />

Befestigungsanlagen wie Ravelins und<br />

Rondelle mussten weichen. Mauern und<br />

Wälle wurden abgetragen, so auch am<br />

Heger Tor. Ein Plan des Wegbaumeisters<br />

Johann Christian Siekmann zeigt, aus welchen<br />

Bauelementen die Wehranlage kurz<br />

vor ihrem Abbruch 1814 bestand, ehe man<br />

dort zwei Jahre später das Waterloo-Tor errichtete.<br />

Es ist den <strong>Osnabrücker</strong> Soldaten<br />

gewidmet, die gegen die Franzosen unter<br />

Napoleon im Frühjahr 1815 bei Waterloo<br />

in die Schlacht gezogen waren.<br />

Heutzutage sind kaum noch sichtbare<br />

Spuren der mittelalterlichen Stadtmauern<br />

bzw. der Befestigungsanlagen erhalten.<br />

Der Bereich<br />

vor dem Heger<br />

Tor hat sich in<br />

den vergangenen<br />

Jahrhunderten<br />

stark gewandelt<br />

und die Veränderungen<br />

haben<br />

umfassend in die<br />

Raumgestaltung<br />

eingriffen. So liefern<br />

häufig allein<br />

archäologische<br />

Forschungen Erkenntnisse<br />

zum<br />

Stadtbild früherer<br />

Zeiten. | Judith<br />

Franzen<br />

www.gewerbeverein-hasbergen.de<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

JUBILÄUM<br />

In diesem Jahr feierte das<br />

Felix-Nussbaum-Haus sein 20-<br />

jähriges Bestehen. Auch die<br />

Stadt- und Kreisarchäologie<br />

beteiligte sich und startete<br />

die Reihe der 20 Freunde an<br />

20 Tagen mit einer Aktion,<br />

bei der die historische Brücke<br />

im Fokus stand. Wer also den<br />

Spuren entlang des ehemaligen<br />

Ravelins vor dem<br />

Heger Tor folgen möchte findet<br />

weitere Informationen unter:<br />

plus.google.com/+Magischeor<br />

teEu2015.<br />

www.gemeinde-hasbergen.de<br />

© sinus-marketing.de<br />

12 13


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wann gab es<br />

<strong>Osnabrücker</strong> „Verfassungsväter“? (1)<br />

Wie entstand ein Recht auf körperliche Unversehrtheit? Eines für Gleichheit vor dem Gesetz?<br />

Wer setzte Grundsätze für Oppositions-, Meinungs-, Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit<br />

durch? Oder das Recht auf freie Wahlen? Die aufgezählten Errungenschaften kamen niemals<br />

von selbst. Bis heute müssen sie, oft mit hohen Opferzahlen, immer wieder mühsam erkämpft<br />

werden.<br />

Ein offen dargebotener „Hitler-Gruß“,<br />

nationalistische und rassistische Töne,<br />

nicht zuletzt brutale Angriffe auf Journalisten,<br />

Demokraten und Menschen<br />

anderen Aussehens führen uns leider<br />

immer wieder vor Augen, dass demokratische<br />

Rechte von uns allen<br />

couragiert verteidigt und wenn möglich,<br />

stets neu ausgebaut werden müssen.<br />

Niedergelegt werden demokratische<br />

Grundrechte gemeinhin in feierlichbeschlossenen<br />

Verfassungen. In Deutschland<br />

wurden derartige Grundlagen<br />

eines friedvollen und toleranten Zusammenlebens<br />

in den letzten 170 Jahren dreimal<br />

beschlossen: 1849, 1919 und 1949.<br />

Bei allen Verfassungswerken waren auch<br />

<strong>Osnabrücker</strong> „Verfassungsväter“ aktiv<br />

beteiligt.<br />

Wann flatterten in<br />

Osnabrück erstmals<br />

schwarz-rot-goldene<br />

Fahnen?<br />

In der Revolution von 1848/49 setzte sich<br />

die aus den anti-napoleonischen Freiheitskriegen<br />

stammende Farbkombination<br />

– sie fußte auf den Uniformfarben des<br />

sogenannten Lützower Regiments - als<br />

Erkennungsmerkmal durch. Die Farben<br />

einten alle, die sich für ein vereinigtes<br />

Deutschland und für ein frei gewähltes<br />

Parlament einsetzten. Schwarz-Rot-<br />

Gold prangte auch in der Hasestadt auf<br />

Fahnen, Wimpeln oder Kokarden. Selbst<br />

entschiedene Konservative wie der<br />

örtliche Bürgermeister und zeitweilige<br />

hannoversche Innenminister Johann<br />

Carl Bertram Stüve (1798-1872) waren<br />

sich – überliefert ist eine große Manifestation<br />

auf dem schwarz-rot-gold beflaggten<br />

Marktplatz am 20. März 1848 - nicht<br />

zu schade, feierliche Reden unter den<br />

Farben eines demokratischen Deutschland<br />

zu halten. Die Turner des Arbeiterturnvereins<br />

schmückten sich später mit<br />

schwarz-rot-goldenen Kokarden.<br />

Wer waren die konsequentesten<br />

Verfechter<br />

einer ersten Republik?<br />

Während Konservative wie Stüve grundsätzlich<br />

am Staat Hannover, an dessen<br />

König und an Privilegien der herrschenden<br />

Klassen festhalten wollten, scharten<br />

sich entschiedene Republikaner um die<br />

Herausgeber des „<strong>Osnabrücker</strong> Tageblatts“<br />

wie Johann Detering (1808-1876)<br />

oder Carl Rosenthal (1803-1877). Konsequent<br />

an ihrer Seite stand der Präsident<br />

des Arbeiterbildungsvereins, Johann<br />

Heinrich Schucht (1826-1908).<br />

Ein vorläufiger Höhepunkt der demokratischen<br />

Debatten bildete der Wahlgang<br />

zum ersten, frei von allen erwachsenen<br />

Männern gewählten deutschen<br />

Parlament, das von Mai 1848 bis Mai<br />

1849 in der Frankfurter Paulskirche tagte,<br />

um dort gemeinsam eine Verfassung<br />

zu beschließen.<br />

Bilderl © commons.wikimedia.org / Hintegrund © oly5, fotolia.de<br />

Paulskirche zur Zeit der Nationalversammlung,<br />

Wer wirkte<br />

in Frankfurt mit?<br />

Carl Theodor Breusing (1789–1867) war<br />

ein <strong>Osnabrücker</strong> Kaufmann, der an der<br />

Großen Straße 43 eine Manufakturwaren-<br />

Handlung betrieb und das Bankhaus C.<br />

Breusing gründete. Auf überregionaler<br />

Ebene war er im Königreich Hannover<br />

Mitglied der 2. Kammer, einem ständischen<br />

Vorgänger des heutigen Landtags.<br />

Für den 20. Wahlkreis Hannover (Osnabrück)<br />

wurde er schließlich vom 19. Mai<br />

1849 bis 20. Mai 1849 gewähltes Mitglied<br />

der Frankfurter<br />

Nationalversammlung. Politisch<br />

zählte der Konservative zur sogenannten<br />

Landsberg-Fraktion, einer Abspaltung der<br />

nationalliberalen Casino-Fraktion und<br />

der linksliberalen Fraktion („Frankfurter<br />

Hof“). Breusing war entschiedener Befürworter<br />

einer konstitutionellen Monarchie.<br />

Im Jahre 1859 war er Mitverfasser des<br />

sogenannten „Eisenacher Programms“ der<br />

Demokraten und Konstitutionellen, welche<br />

bereits gut elf Jahre vor der Reichseinheit<br />

ein einheitliches deutsches Parlament<br />

forderten.<br />

Johann Werner Detering wiederum war<br />

Advokat und Mitglied des sogenannten<br />

Frankfurter Vorparlaments. Wie Breusing<br />

gilt er als Wegbereiter der dort beschlossenen<br />

Verfassung. 1849-1849 war er darüber<br />

hinaus - wie Breusing – Mitglied der<br />

hannoverschen 2. Kammer, Redakteur des<br />

linksdemokratischen „<strong>Osnabrücker</strong> Tageblatts“,<br />

gehörte in der Revolutionszeit zu<br />

den linken Demokraten und war später<br />

Mitglied der Fortschrittspartei. Von 1869<br />

bis 1876 wirkte der langjährige Widersacher<br />

Stüves schließlich als <strong>Osnabrücker</strong><br />

Bürgermeister.<br />

Was wurde aus dem<br />

Verfassungsentwurf?<br />

Die alten Mächte um Könige und Landesfürsten<br />

erstritten mit massiver militärischer<br />

und polizeilicher Gewalt ihren<br />

Machterhalt. Konservative und liberale<br />

Abgeordnete wie der <strong>Osnabrücker</strong> Breusing<br />

fügten sich gehorsam der Obrigkeit.<br />

Das nach Stuttgart übergesiedelte<br />

„Rumpfparlament“, das nur noch aus<br />

linken Abgeordneten bestand, wurde am<br />

18. Juni 1949 mit Waffengewalt aufgelöst.<br />

Alle demokratischen Strukturen wurden<br />

für Jahrzehnte zerschlagen.<br />

Wann gab es die erste<br />

offizielle Verfassung?<br />

Dies war erst im Zuge der Novemberrevolution<br />

des Jahres 1918 der Fall. Der Kaiser<br />

und alle adeligen Landesherren hatten<br />

abgedankt. Während noch in Teilen des<br />

Reiches Unruhen herrschten, wurde am<br />

19. Januar 1919 eine verfassungsgebende<br />

Versammlung gewählt, die im thüringischen<br />

Weimar tagte. Der Verfassungstext<br />

wurde am 31. Juli 1919 in Weimar beschlossen<br />

und am 14. August 1919 verkündet.<br />

Endlich fanden Ideen wie die Gleichheit<br />

aller vor dem Gesetz und die Abschaffung<br />

der Standesunterschiede,<br />

Sprachrohr der entschiedenen Republikaner:<br />

Das „<strong>Osnabrücker</strong> Tageblatt“<br />

die Rechtsgleichheit, die Unverletzlichkeit<br />

der Wohnung und das Recht<br />

auf freie Meinung ihre Rechtsgültigkeit.<br />

Erst die Nazis sollten ab dem<br />

30. Januar 1933 wieder all diese Rechte zerschlagen.<br />

Wer schrieb<br />

mit in Weimar?<br />

Gleich zwei <strong>Osnabrücker</strong> wirkten in der<br />

Schiller- und Goethestadt daran mit, eine<br />

republikanische Verfassung zu formulieren.<br />

Es waren der Sozialdemokrat Otto Vesper<br />

(1875-19<strong>23</strong>) sowie der Zentrumsvertreter<br />

August Josef Hagemann (1875-1950).<br />

Beide waren engagierte Arbeitersekretäre,<br />

denen insbesondere die Rechte der werktätigen<br />

Bevölkerung am Herzen lagen. |<br />

Heiko Schulze<br />

DER 2. TEIL IN AUSGABE 24<br />

In der nächsten Printausgabe von<br />

OSNABRÜCKER WISSEN wird auf die<br />

beiden genannten Verfassungsväter sowie<br />

auf den einzigen örtlichen Mitautor des<br />

Grundgesetzes von 1949, Hans Wunderlich<br />

(1899-1977), eingegangen.<br />

Reichsgesetzblatt mit der Reichsverfassung von 1849<br />

15


Geschichte(n) aus<br />

Osnabrücks Partnerstädten<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Frohes<br />

Fest!<br />

Welcher Teppich berichtet<br />

vom Ende der Welt?<br />

In Osnabrücks französischer Partnerstadt Angers hängt der größte Wandteppich, der jemals<br />

in Europa gewebt wurde: Der Wandteppich der Apokalypse, „La tenture de l’ Apocylpse“.<br />

Ursprünglich maß das imposante Ergebnis kunstfertiger Handwerker 140 m in der Länge. Noch<br />

heute beeindruckt es mit seinen Maßen: 103 Meter Länge, 4,5 Meter Höhe. Darauf zu sehen sind<br />

84 Szenen, welche die Offenbarung des Johannes wiedergeben, u.a. Johannes‘ Christus-Vision,<br />

die Ankunft der apokalyptischen Reiter oder den Fall von Babylon.<br />

Wo wurde der Wandteppich gefertigt?<br />

Ludwig I. von Anjou, Bruder des Königs<br />

Karl V., gab das Werk 1375 in Auftrag.<br />

Ein zeitaufwendiges und kostspieliges<br />

Unterfangen. Für die Vorlagen beauftragte<br />

er den Maler Jan Bondol. Beaufsichtigt<br />

und koordiniert wurden die Arbeiten<br />

vom Webermeister Nicolas Bataille. Der<br />

Teppich entstand im Pariser Atelier von<br />

Robert Poisson. Die Ausführung gilt<br />

als Meisterleistung und außergewöhnliches<br />

Zeugnis der Farbenpracht mittelalterlicher<br />

Tapisserien: Detaillierte<br />

Abbildungen, feinste Webstrukturen. Sogar<br />

die Rückseite ist derartig hochwertig gearbeitet,<br />

dass alle abgebildeten Szenen<br />

statt der üblichen Fäden zu sehen sind.<br />

Was ist über den Teppich bekannt?<br />

Warum der Wandteppich in Auftrag<br />

gegeben wurde, ist bis heute ein ungelöstes<br />

Rätsel. Denn ausreichend Platz für eine<br />

angemessene Präsentation war in Angers<br />

nicht vorhanden. Bekannt ist hingegen,<br />

dass das Kunstwerk anlässlich besonderer<br />

Zeremonien im Freien enthüllt wurde. Ein<br />

dokumentierter Fall ist die Hochzeit von<br />

Ludwig II. von Angers und Yolande von<br />

Aragon im Jahr 1400.<br />

Seit 1480 befindet sich der Wandteppich<br />

im Besitz der Kathedrale von Angers. 1782<br />

versuchten die Domherren, das Geschenk<br />

von René d’Anjou zu veräußern. Der<br />

Versuch blieb erfolglos, jedoch verschwanden<br />

einige Szenen: Im Zuge der französischen<br />

Revolution wurde der Teppich<br />

zerschnitten, um die Stoffbahnen als<br />

Planen und Decken zu verwenden. Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts sorgte der Bischof<br />

von Angers für eine aufwendige Restaurierung<br />

des Kunstwerks. Seit 1954 schmückt<br />

der Wandteppich eine öffentlich zugängliche<br />

und eigens hierfür gebaute Galerie.<br />

| Sina-Christin Wilk<br />

Bild oben rechts © commons.wikimedia.org, Bild unten © wikipedia.de,<br />

Bild oben Header © L’office de tourisme d’Angers<br />

Angers<br />

Frankreich<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

ÜBER DIE<br />

STÄDTEPARTNERSCHAFT<br />

Osnabrück und die erste Partnerstadt<br />

Haarlem unterschrieben am<br />

3. September 1964 im Friedenssaal<br />

des Rathauses einen Dreierpartnerschaftsvertrag<br />

mit Angers. In<br />

der Hauptstadt des Departements<br />

Maine-et-Loire leben rund 150.000<br />

Einwohner, bekannt wurde Angers<br />

vor allem durch seine Textil- und<br />

Teppichkunst sowie durch die Herstellung<br />

des Likörs Cointreau.<br />

16<br />

Außenansicht der Halle, die Anfang der 1950er Jahre<br />

eigens zur Austellung des Teppichs gebaut wurde<br />

«


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WIE KOMMEN FRAGEN & ANTWORTEN INS MAGAZIN?<br />

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Bei einer Tätigkeit in unserer Medienabteilung gestaltest Du zukünftig auch viele<br />

Artikel unseres Magazins „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“. Aber was gibt es überhaupt in<br />

der Region zu entdecken? Schreib mindestens 5 Fragen zur Region auf, denen<br />

unsere Redakteure einmal auf den Grund gehen sollten - und die Du später<br />

gerne illustrieren würdest.<br />

WIE VISUALISIERST DU DEINE IDEEN?<br />

3 WIE VISUALISIERST DU DEINE IDEEN?<br />

Scribbelst Du ganz klassisch mit Stift und Papier? Bastelst Du mit Zeitungsausschnitten und Ausdrucken?<br />

Oder gefällt es Dir doch lieber digital? Damit wir uns das ganze besser vorstellen können,<br />

visualisier uns bitte folgende Szene für eine fiktive Werbekampagne: Menschen lesen inspiriert an<br />

bekannten Plätzen in Stadt oder Landkreis das Magazin „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“.<br />

... (fast) fertig!<br />

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21


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ESSEN & TRINKEN<br />

Wo gibt’s die<br />

schnellste Nudel der Stadt?<br />

Seit Anfang Dezember soll das erste „Premium-Pasta To-Go-Konzept“ den Gastronomiemarkt<br />

in Osnabrück revolutionieren. Die Macher versprechen Top-Qualität, gesundes Essen und dazu<br />

eine bemerkenswert kurze Wartezeit von gerade einmal 3 Minuten.<br />

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Die sogenannte „Königsnudel“, eine Neuinterpretation<br />

der klassischen Tortellini,<br />

soll so auch in der Hasestadt der Renner<br />

unter den Fastfood-Produkten werden. In<br />

anderen Städten wie Frankfurt, Bremen,<br />

Braunschweig oder London hat sich das<br />

Konzept bereits bewährt. Für die leckeren<br />

Pasta-Kombinationen im neuen Schnell-Restaurant<br />

Tellys TST („Tellys-Sauce-Topping“)<br />

kommen nur 100% naturbelassene Produkte<br />

in den Topf – ganz ohne Geschmacksverstärker!<br />

Die Gäste können ihr Gericht aus<br />

80 kombinierbaren Geschmackswelten zusammenstellen<br />

- die Grundlage hierfür bilden<br />

selbstkreierte Rezeptideen von keinem<br />

geringeren als dem bekannten Sternekoch<br />

und RTL-Restauranttester Christian Rach.<br />

Durch eine übersichtliche Bestell-App im<br />

Shop werden die individuell ausgewählten<br />

Speisen direkt übermittelt und in kurzer<br />

Zeit serviert. Der Besucher kann durch das<br />

„Open-Kitchen-Konzept“ live bei der Zubereitung<br />

des Essens zusehen. Die originellen<br />

und schnellen „Takeaway-Nudelgerichte“<br />

werden auf Wunsch auch für Vegetarier oder<br />

Veganer zubereitet. | Laura Seewald<br />

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Was wird eingerollt?<br />

präsentiert das Kochrezept:<br />

Sie sind DER Klassiker unter den Sonn- und Feiertagsgerichten, aber nicht nur bei<br />

Freunden rustikaler Hausmannskost beliebt. Kein Wunder, bietet doch die Rouladenfüllung<br />

zahlreiche Variationsmöglichkeiten.<br />

Traditionalisten schwören auf den bewährten<br />

Mix aus Speck, Zwiebeln<br />

und Gewürzgurken, doch<br />

Rouladen kann man auch<br />

mit einer Füllung aus Paprika<br />

und Bohnen, Sauerkraut<br />

oder Spinat und<br />

Schafskäse genießen. Experimentierfreudige<br />

versuchen<br />

es mit Feigen, Datteln<br />

und Walnüssen, Pilzen und Kräutern oder<br />

Porree und Äpfeln.<br />

Wir mögen es heute mal besonders<br />

deftig und kombinieren die<br />

Roulade, die ihren Namen dem<br />

französischen Wort „rouler“<br />

(= rollen) verdankt, mit<br />

einer weiteren Fleischzutat.<br />

| Redaktion<br />

Rouladen<br />

(für 4 Personen)<br />

Rouladen waschen und trockentupfen. Mit<br />

Salz, Pfeffer, Paprikapulver bestreuen,<br />

anschließend mit Senf bestreichen. Gehacktes<br />

mit Salz und Pfeffer würzen, zu vier Kugeln<br />

formen und diese vom Ende der Längsseite<br />

der Rouladen einrollen. Die Rollen mit Spießen<br />

feststecken, das Fleisch dann noch einmal von<br />

der Außenseite mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver<br />

bestreuen und abschließend mit Senf bestreichen.<br />

Butter in einem großen Bratentopf erhitzen.<br />

Die Rouladen von beiden Seiten scharf<br />

anbraten. Mit Rotwein ablöschen. Dann die<br />

kleingeschnittenen Zwiebeln und Tomaten hinzugeben.<br />

Das Ganze bei mittlerer Temperatur<br />

schmoren lassen, hin und wieder Wasser und<br />

Brühe nachgeben.<br />

Nach zwei Stunden die Flüssigkeit zur Sauce<br />

andicken und das Ganze mit Kartoffeln oder<br />

Klößen und Gemüse nach Wahl servieren.<br />

Wir wünschen Guten Appetit!<br />

Zutaten Rouladen:<br />

4 Rouladen aus der Oberschale<br />

400 Gramm Gehacktes halb/halb<br />

400 ml Wasser<br />

250 ml Fleischbrühe<br />

100 ml Rotwein<br />

2 mittelgroße Zwiebeln<br />

2 mittelgroße Tomaten<br />

Salz, Pfeffer, Paprikapulver (edelsüß), Senf<br />

8 Rouladenspieße<br />

22<br />

<strong>23</strong>


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Gehören Plastiktaschen<br />

ins Museum?<br />

„Ist das geschichtlich wertvoll?“ Diese Frage hat in historischen<br />

Museen in etwa den Stellenwert von „Ist das Kunst oder kann das weg?“<br />

Besonders bei Alltagsgenständen verschwimmen oft die Grenzen. So<br />

auch hier.<br />

Denn so sehr man sich wünscht, Plastiktaschen<br />

würden bald der Vergangenheit<br />

angehören, historischen Wert scheinen<br />

sie (noch) nicht zu besitzen. Oder doch?<br />

Betrachtet man die Plastiktaschen in der<br />

Sammlung des Museums Industriekultur,<br />

fallen<br />

sofort die unterschiedlichen<br />

Beschriftungen und Gestaltungen ins<br />

Auge. Da ist zum Beispiel die Tasche des<br />

Kaufhauses Horten, das an der Wittekindstraße<br />

lag, auf der das unverkennbare,<br />

auf Egon Eiermann<br />

zurückgehende<br />

Muster zu sehen ist, das auch<br />

noch heute die Fassade des Gebäudes<br />

prägt. Eine andere Tasche stammt wiederrum<br />

von „Radio Deutsch“, das sich<br />

damals so selbstverständlich im Stadtbild<br />

wiederfand wie heute etwa L+T. So sind<br />

sie Zeugen der Wirtschaftsgeschichte und<br />

können, gerade weil sie Alltagsgegenstände<br />

(gewesen) sind, viel<br />

über die Zeit ihrer jeweiligen Entstehung<br />

aussagen.<br />

Wie begann der Siegeszug<br />

der Plastiktüten?<br />

Es war sogar eine Filiale von<br />

Horten, die 1960 als erstes Kaufhaus<br />

in Deutschland Plastiktüten ausgab,<br />

bevor diese aufgrund der billigen Herstellungskosten,<br />

der hohen Belastbarkeit<br />

im Vergleich zu Papiertaschen und der<br />

Effizienz als Werbeträger in den folgenden<br />

Jahren zum Massen- und Wegwerfprodukt<br />

wurden, das man zum Transport<br />

des Einkaufes als kostenlose Serviceleistung<br />

bekam. In den letzten Jahren jedoch<br />

sind die Tüten aufgrund ihrer hohen<br />

Schädlichkeit für die Umwelt in Verruf<br />

geraten, da sie nicht recyclebar sind und<br />

trotzdem als Wegwerfprodukt daherkommen.<br />

Daher hat die EU-Kommission im Jahr<br />

2015 eine Richtlinie zur drastischen<br />

Senkung des Plastiktütenverbrauches<br />

erlassen. Die deutsche Regierung kommt<br />

dieser Richtlinie nach, indem sie auf<br />

eine Selbstverpflichtung der Händler<br />

baut, Plastiktüten nicht mehr kostenlos,<br />

sondern gegen Geld an den Kunden zu<br />

geben. Viele Händler, darunter sehr viele<br />

große Ketten, haben diese Selbstverpflichtung<br />

angenommen und so ist der Plastiktütenverbrauch<br />

in den letzten drei Jahren<br />

tatsächlich zurückgegangen.<br />

Das Ganze ist aber wohl nur ein einzelner<br />

Schritt in die richtige Richtung. Eine<br />

Richtung deren Ziel vielleicht sein könnte,<br />

dass nachfolgende Generationen Plastiktüten<br />

wirklich nur noch aus dem Museum<br />

kennen würden. Vielleicht ist das Museum<br />

Industriekultur in dieser Hinsicht der<br />

Zeit voraus? | Anna Brandewiede<br />

Bilder © Stadtwerke Osnabrück<br />

Bilder © M. Kiupel<br />

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SEIT 2011 WERDEN IN DER HASESTADT KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UND ROBOTIK FÜR<br />

MODERNSTE LANDTECHNIKANWENDUNGEN NUTZBAR GEMACHT. IM INNOVATIONS-<br />

CENTRUM OSNABRÜCK ARBEITET EINE AUSSENSTELLE DES „ROBOTICS INNOVATION CENTERS DES<br />

DEUTSCHEN FORSCHUNGSZENTRUMS FÜR KÜNSTLICHE INTELLIGENZ“ (DFKI).<br />

Seit Anfang <strong>2018</strong> kooperieren <strong>Wissen</strong>schaftler<br />

des DFKI mit der Arbeitsgruppe<br />

„<strong>Wissen</strong>sbasierte Systeme“ der Universität<br />

Osnabrück unter der Leitung von<br />

Prof. Hertzberg. Gemeinsam arbeiten die<br />

Forscher an einem System, das Umgebungsdaten<br />

mit hohem Informationsgehalt<br />

für Agraranwendungen bereitstellt.<br />

Zu diesem Zweck wurde ein autonomer<br />

Agrarroboter mit einem hochauflösenden<br />

3D-Laserscanner ausgerüstet. Damit<br />

können auch große Areale detailgenau<br />

geometrisch erfasst werden. Darüber<br />

hinaus wurde das System mit einer Hyperspektralkamera<br />

kombiniert – Algorithmen<br />

kombinieren schließlich die Daten der<br />

Sensoren.<br />

Das Ergebnis ist eine Umgebungserfassung<br />

in völlig neuer Qualität: Jeder Punkt<br />

des geometrischen Abbilds hat nun die<br />

Informationen der Hyperspektralkamera.<br />

Dies erlaubt es beispielsweise, den Feuchtegehalt<br />

in der räumlichen Verteilung zu<br />

analysieren.<br />

WER ANTWORTET<br />

AUF SEMANTISCHE ANFRAGEN?<br />

Parallel zur Erfassung der Daten wird<br />

ein Geoinformationssystem (GIS-System)<br />

entwickelt, in dem die großen Datenmengen<br />

abgelegt und verarbeitet werden<br />

können. Die <strong>Wissen</strong>schaftler wollen auf<br />

Teilbereiche und spezifische Informationen<br />

dieser Bereiche zugreifen können.<br />

Am Ende geht es darum, die Semantik<br />

der Daten (Was und welche Objekte<br />

wurden erfasst?) zu klassifizieren, um dann<br />

semantische Anfragen an das GIS-System<br />

zu stellen. Auf diese Weise wäre es z. B.<br />

möglich, auf einem Obstfeld die Daten<br />

aller Bäume zu ermitteln, die mindestens<br />

1,5 m groß sind. Langfristig<br />

wollen die Forscher eine Datenbasis<br />

für Entscheidungsunterstützungssysteme<br />

erstellen, die Landwirten und<br />

Pflanzenzüchtern bei ihrer Arbeit<br />

helfen. Darüber hinaus soll die<br />

Datenbasis kontinuierlich von<br />

Agrarrobotern und Landmaschinen<br />

in landwirtschaftlichen Bearbeitungsprozessen<br />

genutzt und aktualisiert werden.<br />

| Redaktion<br />

Kontakt<br />

ICO InnovationsCentrum Osnabrück GmbH<br />

Albert-Einstein-Straße 1<br />

49076 Osnabrück<br />

fon +49 541 202 80 - 0<br />

info@ico-os.de | www.ico-os.de<br />

24<br />

25


MOMENTAUFNAHMEN<br />

Wo baute das Kalkwerk<br />

in Hilter seine Steine ab?<br />

1886 wurde die Bahnstrecke Osnabrück–<br />

Brackwede, besser bekannt als „Haller<br />

Willem“, eröffnet, bald darauf nahm die<br />

Kalkbrennerei am Bahnhof Hilter ihre<br />

Arbeit auf. Mit Material aus dem nahe<br />

gelegenen Steinbruch, das über eine 1,5 Kilometer<br />

lange Feldbahn transportiert wurde,<br />

brannte man hier Wasserkalk, um ihn<br />

zu Mauer- und Putzmörtel zu verarbeiten.<br />

Schon 1928 musste das Werk schließen,<br />

seine Ringöfen dienten später der<br />

Aufzucht von Champignons und als Übergangsbleibe<br />

für Heimatvertriebene.<br />

Das Bild unserer Fotografin Marlen<br />

Rasche zeigt den Steinbruch, der im<br />

Verlauf von 90 Millionen Jahren entstand,<br />

in herbstlichem Ambiente. | Redaktion<br />

Foto: Marlen Rasche<br />

www.mara-fotografie.jimdo.com<br />

27


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

NATUR & UMWELT<br />

Startschuss für die erste regionale Spendenplattform am 15. März <strong>2018</strong>.<br />

Der Ideen-Waggon des Piesberger Gesellschaftshauses<br />

Wann ist mehr mehr?<br />

Schwarm-Verhalten ist nicht nur in der Natur von Vorteil. Auch in unserer Gesellschaft birgt es<br />

ungeahnte Möglichkeiten, wenn viele zusammen etwas bewegen. So ist das Prinzip des Crowdfunding<br />

eine Chance für Vereine, Institutionen und auch Privatmenschen, ein Projekt bekannt zu<br />

machen und mithilfe von Spenden zu verwirklichen.<br />

Über die erste regionale Crowdfunding-Plattform<br />

www.unser-projekt.de<br />

können sich Interessierte und Spendenfreudige<br />

informieren und eigene Projekte<br />

einstellen. Wird innerhalb von 30 Tagen<br />

die angestrebte Spendensumme erreicht,<br />

verdoppeln die Stadtwerke Osnabrück alle<br />

privaten Spenden in Höhe von 5 € bis 50 €,<br />

die auf dieser Plattform getätigt werden,<br />

bis das Spendenbudget von 20.000 € pro<br />

Quartal aufgebraucht ist. Scheitert ein<br />

Projekt, erhalten sämtliche Spender ihr<br />

Geld zurück. „Natürlich kann ein Projekt,<br />

dass das Ziel in den 30 Tagen nicht erreicht,<br />

nochmals eingereicht werden. Dafür<br />

muss man es aber neu anlegen,<br />

da es technisch nicht reaktiviert<br />

werd<br />

e n<br />

kann. Es macht auch inhaltlich Sinn, die<br />

´crowd´ beim zweiten Versuch anders<br />

anzusprechen“, erläutert Angelina Lindemann,<br />

die die Plattform seitens der Stadtwerke<br />

betreut.<br />

Gespendet wird jedenfalls reichlich – vom<br />

Start der Plattform im März dieses Jahres<br />

bis Mitte November kamen mehr als<br />

180.000 Euro zusammen.<br />

Erfolgreiche Projekte waren zum Beispiel<br />

der Ideen-Waggon, der über das Piesberger<br />

Gesellschaftshaus ins Leben und mithilfe<br />

der Spenden am 31. Oktober <strong>2018</strong> realisiert<br />

werden konnte. Auch die Heilpädagogische<br />

Hilfe Osnabrück freute sich über<br />

ein gelungenes Crowdfunding im Bereich<br />

Medienpädagogik. Hier wird Kindern das<br />

Thema Tablets & Co. spielerisch nähergebracht,<br />

aber auch der sinnvolle Umgang<br />

eingeübt.<br />

Der <strong>Osnabrücker</strong> Ruderverein freute sich<br />

ebenfalls über Unterstützung. Im „Traumschiff“<br />

war der Wurm drin. Deshalb musste<br />

ein neues Ruderboot angeschafft werden,<br />

was mit Hilfe von „Unser Projekt“ am<br />

Ende gelang. | Rebecca Schulze<br />

Bild oben rechts © Gesellschaftshaus / Bild oben links © Stadtwerke Osnabrück IPad © thechatat, fotolia.de<br />

Bilder oben © Zoo Osnabrück / Eule im Kreis oben rechts © Nadine Haase , EUle auf Ast © klickit24, fotolia.de<br />

Wer hört, was sich<br />

unterm Schnee bewegt?<br />

Den Kopf kann sie bis zu 270 Grad drehen und ihre Ohren trägt sie etwas höhenversetzt: Die<br />

Schnee-Eule ist eine sehr gute Jägerin, die Geräusche in ihrer Umgebung räumlich einordnen<br />

kann. Selbst Mäuse unter einer Schneedecke entgehen ihr nicht. Allerdings werden die Raubvögel<br />

auch selbst gejagt und gelten laut der Weltnaturschutzorganisation IUCN seit diesem<br />

Jahr als „gefährdet“.<br />

Schnee-Eulen leben in den Tundragebieten<br />

von Island, Nordeuropa, Sibirien,<br />

Alaska und Nordamerika. Wer nicht<br />

so weit reisen möchte, kann die weißen<br />

Eulen aber auch im Zoo Osnabrück beobachten:<br />

Hier leben sie in der neuen nordamerikanischen<br />

Tierwelt „Manitoba“.<br />

Wieso trägt die Schnee-<br />

Eule Winterstiefel?<br />

Schnee-Eulen sind perfekt an ihren arktischen<br />

Lebensraum angepasst.<br />

Das dichte weiße Gefieder tarnt<br />

die Vögel gut im Schnee und<br />

hält sie warm. Sogar an den<br />

Beinen und Füßen haben<br />

sie Federn, die sie vor der<br />

Kälte schützen und verhindern,<br />

dass sie im Schnee<br />

einsinken.<br />

Wie schleicht sich die<br />

Schnee-Eule an ihre Beute?<br />

Durch spezielle Federn mit einem kammförmigen<br />

Rand können Schnee-Eulen fast<br />

geräuschlos fliegen. Sie lauern auf erhöhten<br />

Plätzen wie Bäumen, Büschen oder<br />

Baumstümpfen. Wenn sie ihr Ziel erspäht<br />

haben, jagen sie die Beute in einem langsamen,<br />

geräuschlosen Gleitflug und fangen<br />

sie mit ihren langen Krallen. Den Flug der<br />

Schnee-Eulen können Besucher im Zoo<br />

Osnabrück mit etwas Glück beobachten,<br />

wenn Kurator und Falkner Andreas Wulftange<br />

die Weibchen „Smilla“ und „Frida“<br />

beim Flugtraining in der Nordamerika-Tierwelt<br />

„Manitoba“ fliegen lässt.<br />

Sind alle Schnee-<br />

Eulen schneeweiß?<br />

Spätestens seit den „Harry-Potter“-Filmen<br />

sind Schnee-Eulen bekannt und beliebt.<br />

Allerdings haben die Filmemacher bei der<br />

schneeweißen Eule „Hedwig“ ein wenig<br />

gemogelt: Nicht alle Schnee-Eulen haben<br />

ein komplett weißes Gefieder. Jüngere<br />

Vögel und Weibchen haben dunkle Flecken<br />

und Querstreifen auf dem weißen<br />

Federkleid. „Hedwig“ wird in den Filmen<br />

also von älteren männlichen Schnee-<br />

Eulen gespielt. Den Unterschied im Gefieder<br />

können Besucher im Zoo Osnabrück<br />

gut bei dem Pärchen in der Schnee-<br />

Eulen-Scheune erkennen. | Svenja Vortmann<br />

28<br />

29


NATUR & UMWELT<br />

Wo finden Heimtiere<br />

ihre letzte Ruhe?<br />

Längst sind Hunde, Katzen, Meerschweinchen und andere Kleintiere für viele Menschen zu<br />

Familienmitgliedern geworden. Ihr Tod reißt Lücken und löst Trauer aus. Plötzlich stellt sich die<br />

Frage nach der letzten Ruhestätte des verstorbenen Tieres. Hierfür bieten sich in Osnabrück<br />

und im <strong>Osnabrücker</strong> Land eine ganze Reihe von Möglichkeiten an.<br />

Dürfen Tiere im eigenen Garten beerdigt werden?<br />

In Stadt und Landkreis ist dies erlaubt, wenn das Grundstück<br />

nicht in einem Wasserschutzgebiet und die Grabstelle nicht in<br />

unmittelbarer<br />

Nähe öffentlicher Wege und Plätze liegen. Die Tierkörper<br />

dürfen nur so vergraben werden, dass sie mit einer mindestens<br />

50 Zentimeter starken Erdschicht bedeckt sind. Diese Regelung<br />

gelte aber nur für Heimtiere, betont Burkhard Riepenhoff, Pressesprecher<br />

des Landkreises Osnabrück.<br />

Was sind eigentlich Heimtiere?<br />

„Unter Heimtier ist ein Tier einer Art zu verstehen, die normalerweise<br />

von Menschen zu anderen als zu landwirtschaftlichen<br />

Bilder © Yörn Kreib / Bild im Kasten rechts © abbiesartshop, fotolai.de<br />

Nutzzwecken gefüttert und<br />

gehalten, jedoch nicht verzehrt<br />

wird. Also, Hunde,<br />

Katzen, Meerschweinchen<br />

und Wellensittiche sind<br />

Heimtiere. Schafe, Hühner,<br />

Enten, Schweine sind<br />

dagegen beispielsweise keine<br />

Heimtiere, da diese Tierarten<br />

normalerweise zu landwirtschaftlichen<br />

Nutzzwecken<br />

gehalten und auch verzehrt<br />

werden“, erklärt Riepenhoff.<br />

Endstation für tote Nutztiere<br />

ist die Tierkörperbeseitigung<br />

der Firma Rendac Icker<br />

GmbH & Co.KG.<br />

Wo befinden sich<br />

Tierfriedhöfe?<br />

Seit 1981 betreibt der Verein<br />

für Tierbestattung Osnabrück e.V. einen<br />

Tierfriedhof in Hellern. „Hier sind bisher<br />

etwa 1.000 Bestattungen, überwiegend<br />

von Hunden und Katzen, durchgeführt<br />

worden“, sagt die Vereinsvorsitzende<br />

Sigrid Kürtz. Die Tendenz sei allerdings<br />

rückläufig. Insbesondere würden aber<br />

Menschen, die zur Miete wohnen, also<br />

nicht über einen eigenen Garten verfügen,<br />

den Service des Vereins sehr gerne<br />

in Anspruch nehmen. Eine weitere<br />

„Begräbnisstätte für Kleintiere“ befindet<br />

sich in Wallenhorst/Pente. Dort können<br />

die Überreste der verstorbenen Tiere auf<br />

einer Art Waldfriedhof beigesetzt werden.<br />

Hat der Zoo Osnabrück<br />

einen eigenen Tierfriedhof?<br />

Hanna Rickert, Pressesprecherin des<br />

Zoos, verneint diese Frage. „Größere Tiere<br />

dürfen wir auch gar nicht privat beerdigen.“<br />

Im Zoo verstorbene Tiere landen<br />

entweder in Icker oder aber zur genaueren<br />

Untersuchung der Todesursache in der<br />

Tierärztlichen Hochschule Hannover.<br />

„Tiere wie Hasen, Hühner oder auch<br />

seltene Ziegen dürfen wir fachgerecht entsprechend<br />

den Vorschriften töten und als<br />

Futtertiere an Raubtiere wie die Löwen<br />

oder Hyänen geben“, erläutert Rickert.<br />

Die fachgerechte Tötung dieser Tiere sei<br />

vorgegebener Bestandteil der Ausbildung<br />

zum Zootierpfleger.<br />

Wo befindet sich das<br />

größte Tierkrematorium<br />

Deutschlands?<br />

Immer mehr Heimtierhalter würden sich<br />

für die Einäscherung ihres verstorbenen<br />

Lieblings entscheiden, hat auch Sigrid<br />

Kürtz vom Verein für Tierbestattung<br />

Osnabrück e.V. festgestellt. Das im Landkreis<br />

Osnabrück, in Badbergen angesiedelte<br />

Kleintierkrematorium war kürzlich<br />

sogar dem TV-Magazin „Hallo Niedersachsen“<br />

einen Bericht wert.<br />

Immerhin handele es sich bei dem vor<br />

16 Jahren gegründeten Unternehmen um<br />

das größte Tierkrematorium Deutschlands<br />

mit etwa 150 Mitarbeitern bundesweit.<br />

Nach Schätzungen des Bundesverbandes<br />

der Tierbestatter in Deutschland<br />

würden jährlich etwa 640.000 Hunde und<br />

Katzen kremiert, Tendenz weiter steigend.<br />

Was wird den Trauernden<br />

in Badbergen geboten?<br />

Von der Möglichkeit, eine Vorsorgeversicherung<br />

abzuschließen über die Abholung<br />

und Überführung des toten Tieres<br />

bis zum persönlichen Abschiednehmen,<br />

der Kremierung und Bestattung reicht<br />

das Portfolio des Familienunternehmens.<br />

So haben die Trauernden allein bei der<br />

Kremierung die Qual der Wahl zwischen<br />

verschiedenen Varianten. Zur Aufbewahrung<br />

der Asche steht eine riesige Auswahl<br />

an Urnen zur Verfügung. Darüber hinaus<br />

Erinnerungsalben, 3-D-Pfotenabdrücke<br />

usw. Ein Online-Trauerprotal rundet den<br />

Service ab. | Yörn Kreib<br />

Wichtige<br />

Adressen<br />

Veterinärdienst<br />

Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück,<br />

Tel.: 0541-501-2183, Veterinaerdienst@<br />

Lkos.de, www.landkreis-osnabrueck.de/<br />

veterinaer-gesundheit<br />

Tierfriedhof Hellern<br />

Zum Flugplatz 3, Verein für Tierbestattung<br />

Osnabrück e.V., Tel.: 0541-128434<br />

8 (Familie Zymla).<br />

www.tierschutz-osnabrueck.de/index.<br />

php/magazin/108-tierbestattung<br />

L&L Tierbestattung GbR<br />

Fröbelstr.3, 49134 Wallenhorst, 05407-<br />

2945, service@lahrmann-lange.de,<br />

www.lahrmann-lange.de/tierfriedhof/<br />

Rosengarten Kleintierkrematorium<br />

Badbergen<br />

Devern 13, 49635 Badbergen, 05433-<br />

9137-0, info@kleintierkrematorium.de,<br />

www.kleintierkrematorium.de<br />

Online Trauer-Portal<br />

www.rosengarten-sterne.de


NATUR & UMWELT<br />

NATUR & UMWELT<br />

Geschichte(n) aus dem<br />

Wo liegt Bad Laers<br />

Golgatha?<br />

Museum am Schölerberg<br />

Natur & Umwelt - Planetarium -<br />

Umweltbildungszentrum<br />

Klaus-Strick-Weg 10<br />

49082 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 56003-0<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag: geschlossen · Dienstag: 9 bis 20 Uhr<br />

Mittwoch bis Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />

Samstag: 14 bis 18 Uhr · Sonntag: 10 bis 18 Uhr<br />

www.museum-am-schoelerberg.de<br />

Was ist die dünne Haut der Erde?<br />

Einst stand der Boden im Mittelpunkt vieler Kulturen. Als heilige Mutter Erde war er Spender und Empfänger<br />

allen Lebens. Erst mit seiner Hilfe konnten ausreichend Lebensmittel produziert werden, die Bevölkerung<br />

wachsen und Hochkulturen sich entwickeln. Heute jedoch erfährt der Boden bei weitem nicht mehr die<br />

verdiente Aufmerksamkeit. Im Gegenteil: Boden wird als schmutzig wahrgenommen – fällt Seife, Staubsauger<br />

und Straße zum Opfer.<br />

Näher betrachtet ist der Boden überaus<br />

faszinierend. Er ist Lebensraum<br />

einer enormen Vielfalt von Bodenorganismen.<br />

Erst durch ihr komplexes<br />

Zusammenspiel entsteht Boden überhaupt<br />

– und das über lange Zeit.<br />

Wie lange wächst ein Zentimeter Boden?<br />

Durchschnittlich vergehen 150 Jahre für<br />

den Aufbau von nur einem Zentimeter<br />

Boden. Erst dann kann dieser seinen<br />

wichtigen Funktionen nachkommen:<br />

Boden ermöglicht beispielsweise Recycling<br />

in der Natur und hält so die Nährstoffkreisläufe<br />

in Gang. Er filtert und speichert<br />

Wasser, bindet Kohlenstoff und beeinflusst<br />

das Klima. Er ist Rohstofflieferant, aber<br />

auch Siedlungs- und Verkehrsfläche<br />

zugleich. Die Wachstumsrate<br />

der Versiegelung beträgt 90<br />

Fußballfelder pro Tag in<br />

Deutschland. Tagtäglich<br />

geht also frucht-<br />

barer Boden verloren; auch durch Erosion<br />

und unsachgemäße Bewirtschaftung.<br />

Daher ist ein nachhaltiger Umgang mit<br />

dem Boden unabdingbar, wenn zudem<br />

bald fast 10 Milliarden Menschen von ihm<br />

ernährt werden wollen.<br />

Gibt es ein Bodenbewusstsein in Osnabrück?<br />

Im <strong>Osnabrücker</strong> Stadtgebiet nehmen<br />

Siedlung und Verkehr 85 % des Bodens in<br />

Anspruch. Dennoch ist Osnabrück heute<br />

international für sein Engagement in<br />

diesem Bereich bekannt. Bereits 1996<br />

wurde ein Studiengang der Bodenwissenschaften<br />

eingerichtet (damals bundesweit<br />

einzigartig, das Bundes-Bodenschutzgesetz<br />

trat übrigens erst 1999 in Kraft).<br />

Im Rahmen der EXPO 2000 wurde am<br />

Schölerberg der Ausstellungspark<br />

Faszination Boden<br />

eröffnet. Ein Jahr später<br />

erfolgte die Eröffnung<br />

der Bodenerlebnisausstellung<br />

„unter.<br />

Welten“ im Museum am Schölerberg. Im<br />

Jahr 2002 wurde Osnabrück als Sitz des<br />

Europäischen Sekretariates von ELSA<br />

(European Land and Soil Alliance) e. V.<br />

einstimmig festgelegt. Fortwährend wird<br />

hier für das Thema Boden sensibilisiert<br />

und Akteure werden miteinander vernetzt:<br />

Denn man achtet und schützt nur,<br />

was man kennt und versteht. | Hendrik<br />

Hoerner<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

SONDERAUSSTELLUNG<br />

AM SCHÖLERBERG<br />

Wer mehr über die Faszination<br />

Boden und seine Lebewesen erfahren<br />

möchte, ist herzlich eingeladen<br />

die aktuelle Sonderausstellung<br />

dazu im Museum am<br />

Schölerberg zu besuchen. Noch<br />

bis zum 17. März 2019.<br />

Bilder © Hendrik Hoerner<br />

Bilder © Paul Stegemann<br />

Mehrere Dutzend „Calvarienberge“ erinnern in ganz Deutschland<br />

an das Leiden Christi auf dem sagenumwobenen Hügel Golgatha.<br />

Auch im <strong>Osnabrücker</strong> Land gibt es einen „Ort des Schädels“.<br />

Wer aus Bad Laer kommend auf der Glandorfer<br />

Straße unterwegs ist, sieht linkerhand<br />

einen imposanten Baum, der im Volksmund<br />

„Prediger-Linde“ heißt. In die gekappte<br />

Krone wurde einst eine Kanzel gebaut,<br />

damit der Geistliche von erhöhter Stelle zu<br />

den Gläubigen sprechen konnte. Am Fuß<br />

der Linde erinnert das sogenannte „Buschkotten<br />

Krüß“ an einen schwer kranken<br />

Sohn des Bauern Buschkotte, der hier vor<br />

fast 200 Jahren nach einer Telgter Wallfahrt<br />

geheilt erwacht sein soll.<br />

„Wer reuig blickt zum Kreuz hinauf, / vollendet<br />

gut den Lebenslauf“, mahnt die alte<br />

Inschrift und korrespondiert so mit dem<br />

Ensemble auf der gegenüberliegenden Straßenseite.<br />

Hier steht eine Kapelle am Beginn<br />

eines 275 Meter langen Kreuzweges, den der<br />

Schulvikar Mathias Sommer in den 1850er<br />

Jahren errichtete. Links finden sich 14 Stationsbilder,<br />

denen auf der rechten Seite 14<br />

Stelen entsprechen, die den sogenannten<br />

„Nothelfern“, Heiligen der katholischen<br />

Kirche, gewidmet sind. Sie erinnern aber<br />

auch an Glaubenszeugen unterschiedlicher<br />

Konfessionen, die im 20. Jahrhundert Geschichte<br />

schrieben – etwa an Edith Stein,<br />

Martin Luther King, Pater Alfred Delp<br />

oder Maximilian Kolbe. Seit 1930 wird die<br />

Anlage, an deren Stelle einst eine germanische<br />

Burg und Gerichtsstätte gestanden<br />

haben soll, von einer großen Kreuzigungsgruppe<br />

beschlossen.<br />

Der Calvarienberg im <strong>Osnabrücker</strong> Land<br />

gehört zum Bad Laerer Ortsteil Hardensetten<br />

und zieht vor allem in der Karwoche<br />

viele Besucher an. Landschaftsfreunde finden<br />

hier außerhalb der Feiertage ein wenig<br />

Ruhe und Entspannung – trotz der nahe<br />

gelegenen Schnellstraße. | Thorsten Stegemann<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

ZU FUSS ZUM KREUZWEG<br />

Wer aus Bad Laer die Glandorfer<br />

Straße entlangfährt, findet bereits<br />

vor der Prediger-Linde<br />

einen Hinweis auf einen Parkplatz,<br />

den Besucher des Kreuzweges<br />

nutzen können. An der<br />

Hauptstraße herrscht absolutes<br />

Halteverbot.<br />

32 Fruchtbarer Boden ist eine zentrale Grundlage des Lebens.<br />

« Der Kompostwurm Eisenia foetida ist ein wahrer Bodenbildner<br />

33


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Was schenkte Osnabrück zur Hochzeit?<br />

präsentiert: Osnabrück in den 50er und 60er Jahren<br />

1965 erschien das Büchlein bereits in 10. Auflage, um „den Aufgebotenen“ Glück zu wünschen<br />

und sie mit der Stadt ihrer Trauung (noch) besser bekannt zu machen. Verkehrsverein, Rat und<br />

Verwaltung vereinten Tipps für das weitere Zusammenleben mit jeder Menge Werbebotschaften<br />

aus der Wirtschaftswunderzeit.<br />

„Es gibt nur wenige Städte in Deutschland,<br />

die von berühmten Männern ob<br />

ihrer Schönheit und herrlichen Lage mehr<br />

gepriesen wurden als Osnabrück.“ Mit<br />

dieser bescheidenen Einleitung beginnt<br />

die Präsentation der Hasestadt, die Historisches,<br />

Kulturelles und den „Tiergarten“<br />

vorstellt, bevor das Thema Hochzeit in<br />

allen Facetten beleuchtet wird. Weiter geht<br />

es mit Finanz-, Bau- und Einrichtungshinweisen,<br />

dann beschäftigen sich die Stadtwerke<br />

mit dem Thema „Elektrizität, Gas,<br />

Wasser im Dienste der Hausfrau“.<br />

Auf den Folgeseiten bekommt vor allem<br />

die Dame des Hauses Ratschläge für die<br />

perfekte Bekleidung in jeder Lebenslage.<br />

Sollte sie beispielsweise zum ersten Mal<br />

beim Chef ihres Mannes erwartet werden,<br />

muss sie elegant und modisch wirken,<br />

„aber doch sehr dezent, in keinem<br />

Falle herausfordernd oder allzu originell“.<br />

Daheim gilt der Grundsatz: „Machen Sie<br />

sich recht hübsch und gefallen Sie Ihrem<br />

Ehemann.“<br />

Welche Zeitung gelesen, welche Versicherung<br />

abgeschlossen und welche Nähmaschine<br />

gekauft werden könnte, wird<br />

anschließend abgehandelt, dann erst<br />

kommen die Themen Kinder, Gesundheit<br />

und Schönheit, Wäsche, Gäste sowie<br />

Essen und Trinken an die Reihe.<br />

Bilder Bücher © Osnabrück wünscht Glück zum gemeinsamen Lebensweg, hrsg. v. Verkehrsverein Stadt und Land Osnabrück e.V., 10. Auflage, Osnabrück 1965/66, Bld oben links © olegparylyak; fotolia.de<br />

Ehepaare als<br />

werberelevante Zielgruppe?<br />

Dass sich der Ratgebende Glücksbringer<br />

auch in der <strong>Osnabrücker</strong> Wirtschaft großer<br />

Beliebtheit erfreute, beweist die stattliche<br />

Zahl von 45 Anzeigen auf 128 Buchseiten.<br />

Ehepaare gelten Mitte der 60er Jahre<br />

offenbar als kauffreudige Zielgruppe. In<br />

erster Linie werden allerdings die Frauen<br />

adressiert, freilich in einer Weise, die von<br />

Emanzipation und Gleichberechtigung<br />

der Geschlechter wenig ahnen lässt.<br />

Fast alle Anzeigen zeugen vom Optimismus<br />

der Wirtschaftswunderjahre. Die<br />

Stadtsparkasse offeriert „Geld für jeden<br />

Zweck“, Hans Bahlmann verspricht eine<br />

große Auswahl modernster Fernsehgeräte,<br />

G. Klenk wirbt für „Wäschepflegen und<br />

Chemischreinigen in einer Hand“ und die<br />

Landesbausparkasse reimt „Mach es doch<br />

den anderen nach – spare für ein eigenes<br />

Dach!“.<br />

Auch die Großrösterei Graute mag es<br />

poetisch und kleidet ihren „guten Rat für<br />

die junge Hausfrau“ in die Verse:<br />

„Deck den Kaffeetisch manierlich,<br />

Ordne Tassen, Kuchen zierlich.<br />

Beim Kaffee-Kauf sei auf der Hut,<br />

Nimm GRAUTE-Kaffee, der ist gut.“<br />

Zu guter Letzt gibt es auch noch einen<br />

Gutschein für das junge Paar, gestiftet<br />

vom Einrichtungshaus Rincklake van<br />

Endert, das seinerzeit in der Krahnstraße<br />

1/2 zu finden ist. | Thorsten Stegemann<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

AUTOS FÜR ALLE<br />

Der Deutschen liebstes Kind<br />

avanciert in den 1960er Jahren zu<br />

einem der wichtigsten Symbole<br />

des Wirtschaftswunders. 1965<br />

werben rekordverdächtige 90 Automarken<br />

um Käufer - 9.267.4<strong>23</strong><br />

Pkw sind in diesem Jahr zugelassen.<br />

Volkswagen liegt mit gut 2,6<br />

Millionen Fahrzeugen an der Spitze,<br />

gefolgt von Opel, Ford und<br />

Mercedes-Benz.<br />

Schlagzeilen<br />

des Jahres 1965<br />

15. Februar<br />

In Köln wird Bernd Alois Zimmermanns<br />

Oper „Die Soldaten“ uraufgeführt, die<br />

heute als Meilenstein des modernen<br />

Musiktheaters gilt.<br />

18. März<br />

Alexei Archipowitsch Leonow verlässt<br />

sein Raumschiff „Woschod 2“ und<br />

schwebt als erster Mensch im Weltraum.<br />

31. Mai<br />

Weltpremiere: Die Deutsche Bundespost<br />

nimmt die erste elektronische Briefsortieranlage<br />

in Betrieb.<br />

26. Juni<br />

Die Deutsche Bahn fährt schneller als 200<br />

km/h –auf der Strecke München-Augsburg<br />

mit dem Schnellzug der Baureihe<br />

103.<br />

4. September<br />

Eine Fee und ein Aufsichtsbeamter<br />

gehen auf Sendung. Das Fernsehen<br />

überträgt zum ersten Mal die Ziehung der<br />

Lottozahlen.<br />

9. November<br />

Im Nordosten der USA und Teilen Kanadas<br />

müssen rund 30 Millionen Menschen<br />

bis zu zwölf Stunden ohne Strom auskommen.<br />

Das „Wohnzimmer“ im <strong>Osnabrücker</strong> acrona L<strong>IV</strong>ING,<br />

34 eingerichtet im original Stil der Wirtschaftswunderzeit.<br />

35


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Kaputte Sachen wegwerfen?<br />

Geduld, Erfahrung und Präzision bracht Marita Schlüter, um die Heilige<br />

Sippe / die Annaselbdritt wieder mittelalterlich erscheinen zu lassen.<br />

Hatte Jesus Geschwister?<br />

Nicht nur der heilige Hieronymus stolperte gedanklich über Bibelstellen, an denen von den<br />

Brüdern Jesu die Rede ist. Theologisch versiert bemühte sich der Kirchenvater um eine Erklärung<br />

dieser Passagen, denn als Gottessohn sollte der Heiland eher ein Einzelkind sein.<br />

Daraus entwickelte sich die Legende von<br />

der „Heiligen Sippe“, in der die heilige<br />

Anna zunächst der Gottesmutter das<br />

Leben schenkt und nach dem Tod ihres<br />

Mannes Joachim noch zweimal heiratet.<br />

Aus diesen Ehen gehen zwei weitere Töchter<br />

hervor, die ebenfalls Maria heißen und<br />

insgesamt sechs Söhne haben. Am Vorabend<br />

der Reformation hatte sich die heilige<br />

Anna zu einer besonders geschätzten<br />

Heiligen entwickelt, die als sogenannte<br />

Anna Selbdritt gemeinsam mit Maria und<br />

Jesus dargestellt wurde. 1483 schuf ein<br />

bedeutender Maler für den Hochaltar des<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Domes ein Tafelgemälde, das<br />

auf der Vorderseite die Heilige Sippe zeigt<br />

und auf der Rückseite Anna Selbdritt.<br />

Letztere war alltags zu sehen, während die<br />

17-köpfige Heilige Sippe an den Festtagen<br />

beim Aufklappen des Hochaltars im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Dom zur Geltung kam.<br />

Nach dem 1563 beendeten Konzil von<br />

Trient erkaltete das Interesse an der heiligen<br />

Anna, ihren Ehemännern und Nachfahren,<br />

weil ihre Geschichte in dieser Form<br />

nicht in den Evangelien zu finden war. Der<br />

spätmittelalterliche Hochaltar des Domes<br />

wurde 1664 durch einen barocken Nachfolger<br />

ersetzt. Danach verliert sich die<br />

Spur der beidseitig bemalten Eichentafel<br />

zunächst, bis der Domvikar Franz Carl<br />

Berlage sie um 1870 stark beschädigt als<br />

Abdeckung über einer Bodenöffnung in<br />

den Gebäuden neben dem Dom wiederentdeckte.<br />

Er erkannte die große Qualität<br />

des Werkes, so dass die Tafel zunächst in<br />

der Mitte geteilt, beide Seiten restauriert<br />

und im Bischofshaus aufgehängt wurden.<br />

Der Restaurator fügte manches im Stil des<br />

19. Jahrhunderts hinzu. Diese Erkenntnis<br />

sowie weitere weniger gelungene spätere<br />

Restaurierungen führten dazu, dass 2013<br />

zunächst die Heilige Sippe und <strong>2018</strong> nun<br />

auch die Tafelhälfte mit der Anna Selbdritt<br />

von der Restauratorin Marita Schlüter eingehend<br />

untersucht und zum großen Teil<br />

bis auf die mittelalterlichen Farbschichten<br />

freigelegt wurde.<br />

Anschließend stellte sie das Gesamtbild so<br />

wieder her, dass ihre Ergänzungen nachvollziehbar<br />

sind. In der diesjährigen Weihnachtsausstellung<br />

des Diözesanmuseums<br />

nehmen das Christkind auf dem Schoß<br />

von Mutter und Großmutter sowie seine<br />

heilige Sippe den zentralen Platz ein und<br />

Anna Selbdritt wird erstmals nach der<br />

Restaurierung wieder öffentlich zu sehen<br />

sein. | Hermann Queckenstedt<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

VORTRAG DER RESTAURATORIN<br />

Marita Schlüter wird in der Vortragsreihe<br />

zum 100-jährigen Bestehen<br />

des Diözesanmuseums<br />

am Dienstag, 12. Februar 2019<br />

um 19.30 Uhr im Forum am<br />

Dom in Osnabrück unter dem<br />

Titel „Mit Pinsel und PC“ über<br />

die Restaurierung beider Werke<br />

berichten.<br />

Bild unten © Diözesanmuseum / Foto: Marita Schlüter / Bild oben © Diözesanmuseum / Foto: Stephan Kube<br />

Stuhl reparatur, Gummistiefel, Nähmaschine © Ralf Baalmann / Hintergrund © ontzet<br />

Denkste! Das ist die Philosophie des Repair-Cafés. Die<br />

Konzeptidee entstand 2009 in den Niederlanden und hat sich<br />

mittlerweile auch bei uns etabliert.<br />

Seit 2014 bietet das Café OASE - Träger ist<br />

die Diakonie Osnabrück Stadt und Land -<br />

in der Lohstraße dem Projekt Räume auf<br />

drei Ebenen. Und die werden gebraucht,<br />

denn die Macher reparieren so ziemlich<br />

alles, was ihnen in die Finger kommt: Das<br />

kann ein Fön sein oder eine Schreibmaschine,<br />

aber auch Teddybären und sogar<br />

ein Akkordeon wurden erfolgreich wiederhergerichtet.<br />

Die Arbeitsbereiche Nähen,<br />

Schmuck, PC, Fahrrad und Werkstatt<br />

bieten viele Möglichkeiten, um das<br />

zu retten, was Menschen besonders am<br />

Herzen liegt.<br />

27 Experten stehen den Besuchern mit<br />

Rat und Tat zur Seite und freuen sich mit<br />

ihnen über eine fast siebzigprozentige<br />

Erfolgsquote. „Zum Reparieren ist jeder<br />

herzlich eingeladen, wichtig ist jedoch,<br />

dass wir in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe<br />

bieten. Der Besitzer soll also selbst aktiv<br />

werden,“ erläutert Lothar Schnober, einer<br />

der Fahrradexperten. Er war 25 Jahre lang<br />

Inhaber eines Fachhandels und ist seiner<br />

Profession treu geblieben.<br />

„Es geht uns darum, die eigenen Fähigkeiten<br />

kennenzulernen und Kompetenzen<br />

weiter auszubauen – und natürlich darum,<br />

in Kontakt mit anderen Menschen zu<br />

kommen“, ergänzt Ralf Baalmann, einer<br />

der Hauptbetreuer des Cafés.<br />

Reparieren sei dann eine Aktion, die über<br />

das bloß Materielle hinausgehe. „Zu uns<br />

kommen auch Menschen, die einsam<br />

sind. Hier können sie sich unterhalten,<br />

neues <strong>Wissen</strong> erwerben, sich aussprechen,<br />

wenn sie Hilfe brauchen“, weiß<br />

Baalmann. Oberste Priorität und einzige<br />

Bedingung für das Betreten der Räume:<br />

Besucher dürfen keine Fahne haben, denn<br />

das Repair-Café<br />

versteht sich als<br />

suchtmittelfreier<br />

Treffpunkt. Auch<br />

ausgebildete Sozialarbeiter<br />

sind<br />

mit von der Partie.<br />

Sie stehen all<br />

denjenigen mit<br />

großem Engagement<br />

zur Seite, die<br />

womöglich etwas<br />

mehr belastet als<br />

ein defekter Fön...<br />

| Rebecca Schulze<br />

SoNderaUSStellUNg<br />

bis 17.03.2019<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

REPAIR CAFÉS IN DER REGION<br />

Ein halbes Dutzend Reparatur-Initiativen<br />

gibt es in der<br />

Stadt – mehr dazu auf www.<br />

osnabrueck.de (Stichwort „Reparatur-Initiativen“).<br />

Im Landkreis<br />

sind sechs weitere aktiv,<br />

die man unter www.awigo.de<br />

(Suchwort „Repair Café“) finden<br />

kann.<br />

Museum am Schölerberg<br />

Natur und Umwelt · Umweltbildungszentrum · Planetarium<br />

Klaus-Strick-Weg 10 · 49082 Osnabrück<br />

www.museum-am-schoelerberg.de<br />

Drei Generationen der Verwandtschaft Jesu hat ein namentlich nicht bekannter Künstler für den <strong>Osnabrücker</strong> Dom<br />

auf eine Eichentafel gemalt. Die kostbaren Brokatstoffe und die topmodische Kleidung verweisen auf die Bedeutung<br />

der Dargestellten. Bei den spielenden Jungen soll es sich um die Cousins Jesu handeln.<br />

37


HINTER DEN KULISSEN<br />

Schnitt drei bis vier Jahre länger als ein<br />

herkömmlicher Bus mit Verbrennungsmotor.<br />

Die Wartungs- und Ersatzteilkosten<br />

sind 25 bis 30 % geringer, überdies ist<br />

Strom günstiger als Diesel.<br />

che Motorengeräusche erzeugt, weil die<br />

geräuscharmen Fahrzeuge von Fußgängern<br />

und Radfahrern leicht überhört<br />

werden können. | Rebecca Schulze<br />

Warum steigt die<br />

in Osnabrück?<br />

Bis spätestens 2025 wollen die Stadtwerke Osnabrück auf den Hauptlinien des ÖPNV rein elektrisch<br />

fahren. Das ehrgeizige Vorhaben beginnt aber bereits im März 2019. Die bisherige Linie 41<br />

zwischen Düstrup und Haste wird zur Premierenbühne für die neuen Elektrobusse.<br />

An der Endwende in Düstrup befindet<br />

sich ein Mittelspannungszugang (10 kV).<br />

Ein 640 kVA Trafo wandelt die Mittel- in<br />

Gleichspannung um, mit der die Busse<br />

geladen werden. Unterirdisch gelangt<br />

diese über ein 167 m langes Kabel zum<br />

Lademast. 100 Prozent Ökostrom, den die<br />

Stadtwerke Osnabrück seit 1999 zu großen<br />

Teilen regional erzeugen, können die neuen<br />

Busse aber auch an den Schnellladestationen<br />

„tanken“, mit denen die Endwenden<br />

ausgerüstet sind.<br />

Wie kommt der Strom<br />

in den Elektrobus?<br />

Der Pantograf (zu Deutsch: Dachstromabnehmer)<br />

des Busses „dockt“ an der Ladehaube<br />

der Station an. Sie misst lediglich<br />

1,30 m in der Länge und 0,70 m in der<br />

Breite. Eine Art Besenvorrichtung säubert<br />

die Kontaktstellen von Schnee-, Eis- und<br />

Regennässe. Der Schutzleiter ist immer<br />

als erster Kontakt an der Ladehaube und<br />

wird als letzter Kontakt wieder von ihr<br />

entfernt. Er sorgt mit einem Minimum<br />

von vier Kontaktpolen für ein Maximum<br />

an Sicherheit. Die Ladung erfolgt mit einer<br />

Spannung von bis zu 800 V und einer<br />

Ladeleistung von bis zu 400 kW und landet<br />

sicher in der Batterie des E-Busses. Beim<br />

nächtlichen „Cell-Balancing“ auf dem<br />

Busbetriebshof der Stadtwerke wird zusätzlich<br />

kontrolliert, wie stark die einzelnen<br />

Zellen zu laden sind. Hierbei orientiert<br />

sich das System an der schwächsten, um<br />

ein Überladen bereits voller oder fast voller<br />

Zellen zu vermeiden. Dadurch wird die Lebensdauer<br />

der Batterie erhöht - da sie den<br />

optimalen Ladezustand („State of Charge“)<br />

zwischen 60 und 90 % halten kann.<br />

Was kostet<br />

das E-Zeitalter?<br />

Der Umstieg ist teuer. Ein E-Bus kostet<br />

knapp das Doppelte wie ein Bus mit Verbrennungsmotor,<br />

also um die 700.000<br />

Euro. 12 Fahrzeuge sind für die Linie<br />

41 vorgesehen, ein 13. dient als Reservefahrzeug.<br />

Außerdem schlagen die Ladestationen<br />

– pro Stück – mit rund 300.000<br />

Euro zu Buche. Trotzdem ist die Initiative<br />

ökonomisch und ökologisch sinnvoll. So<br />

fährt ein E-Bus, der auf 10.000 Kilometer<br />

etwa 70 Kilogramm CO2 einspart, im<br />

Bild ©Stadtwerke OS / Hintergrund © releon8211, fotolia.de<br />

Außerdem gibt es erhebliche Fördersummen<br />

von Land und Bund, ohne die ein solches<br />

Projekt nicht realisierbar wäre. Etwa<br />

40 % der Millioneninvestition übernimmt<br />

die öffentliche Hand.<br />

Schließlich starten die Stadtwerke mit<br />

jahrelangen Erfahrungswerten in das neue<br />

Zeitalter. Seit 2013 wurde ein Elektrobus<br />

vom Typ PVI-Oreos bereits auf der Linie<br />

94 eingesetzt. Er hat mittlerweile über<br />

100.000 Kilometer zurückgelegt.<br />

Warum reicht der<br />

Busführerschein nicht<br />

mehr aus?<br />

Neben dem Führerschein der Klasse D benötigen<br />

die E-Bus-Fahrerinnen und -Fahrer<br />

eine ausführliche Einweisung. Das fachgerechte<br />

Laden mithilfe des Pantografen<br />

braucht einige Routine und die sogenannte<br />

Rekuperation entscheidet mit über den<br />

ökologischen Erfolg des Projekts.<br />

Dieser Fachbegriff beschreibt die Energierückgewinnung<br />

durch Nutzbremsung, bei<br />

der Fahrer bis zu 40 % der Energie einsparen<br />

können. Während der Rekuperation<br />

wird der E-Motor durch den Schwung des<br />

Busses weiter angetrieben. So verliert das<br />

Fahrzeug an Tempo, ohne dass der Fahrer<br />

tatsächlich bremsen muss. „Die zurückfließende<br />

Energie kann direkt wieder vom<br />

System genutzt werden“, erklärt Joachim<br />

Kossow, Stadtwerke-Projektleiter für die<br />

Einführung der E-Busse.<br />

Wo herrscht<br />

elektrische Stille?<br />

„Im Stand ist der E-Bus nahezu geräuschlos,“<br />

meint Joachim Kossow, aber auch in<br />

den verkehrsberuhigten Zonen tritt bald<br />

elektrische Stille ein. Denn in der Praxis<br />

verringert sich die Geräuschkulisse um ein<br />

Vielfaches. Tatsächlich müssen E-Autos ab<br />

Sommer 2019 im Stadtverkehr mit einem<br />

Gerät ausgerüstet werden, das künstli-<br />

Steckbrief<br />

E-Bus<br />

Name: Citea SLFA-181 E<br />

Höhe: 3,49 m<br />

Länge: 18,15 m<br />

Breite: 2,55 m | ca. 125 Fahrgastplätze<br />

Technik: Komplette Batterie und<br />

Batterie-Management-System auf dem<br />

Dach<br />

Reichweite: mind. 60 Km<br />

Motorleistung: 210 kW<br />

Durchschn. Verbrauch:<br />

ca. 2,5 kWh pro km<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

BUSSE AUF DER WAAGE<br />

Das Herz des E-Busses, die Batterie,<br />

wiegt knapp 2.000 Kilogramm.<br />

Ähnlich verhält es sich<br />

bei einem Verbrennungsmotor<br />

für einen vergleichbaren Gelenkbus.<br />

Ein leerer E-Bus wiegt<br />

18 Tonnen, der Gelenkbus mit<br />

Verbrennungsmotor bringt 16<br />

bis 18 Tonnen auf die Waage.<br />

Ein Elektrobus darf eine zulässige<br />

Gesamtmasse von 29 t<br />

haben und damit 1 Tonne mehr<br />

als ein Dieselbus. Dadurch<br />

sollen die Gewichtsnachteile<br />

durch die Batterie ausgeglichen<br />

werden.<br />

Anlieferung des E-Busses im Verkehrsbetrieb<br />

Detailaufnahme des Pantografen,<br />

dem Stromabnehmer auf dem Dach der E-Busse.<br />

38<br />

39<br />

Klein aber oho – der rad-nahe Siemens-Motor<br />

hat eine Leistung von 210 kW.


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Blick auf das Klinikum Osnabrück<br />

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Taugt eine Bushaltestelle<br />

auch als Lebensanker?<br />

Im Juli dieses Jahres stellten die Stadtwerke Osnabrück im Notaufnahmezentrum des Klinikums<br />

eine Haltestelle auf, an der garantiert nie ein Bus vorbeikommt. Sie soll Demenz-Patienten<br />

und sogenannte „Wegläufer“ daran hindern, das Krankenhaus sofort wieder zu verlassen. Die<br />

Maßnahme löste kontroverse Diskussionen aus. „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ sprach mit Dr. Mathias<br />

Denter, dem Ärztlichen Leiter des Notaufnahmezentrums im Klinikum.<br />

Die Haltestelle ist echt, ein Foto unter dem Fahrplan zeigt den<br />

Neumarkt, wie er vor 40 Jahren aussah. Da Menschen, die an<br />

Demenz erkrankt sind, oft noch über ein funktionierendes Langzeitgedächtnis<br />

verfügen, könnten sie sich hier an eine vertraute<br />

Situation aus früheren Jahren erinnert fühlen - und dann eher auf<br />

der einladenden Bank Platz nehmen als die Notaufnahme fluchtartig<br />

zu verlassen. Patientinnen und Patienten mit Weglauf- und<br />

Hinlauftendenz stellen Krankenhäuser und auch das Klinikum<br />

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vor eine stetig wachsende Herausforderung. Gerade beim allerersten<br />

Kontakt, der in der Regel in der Notaufnahme stattfindet,<br />

versuchen manche erkrankte Senioren, den ungewohnten Ort<br />

schnellstmöglich zu verlassen und beispielsweise in die vertraute<br />

Wohnung zurückzukehren. Dass der „Fluchtversuch“ gelingt und<br />

schwerwiegende Folgen hat, kann nicht ausgeschlossen werden,<br />

denn in der Notaufnahme ist ständig Bewegung: Über 500 Menschen<br />

gehen hier täglich ein und aus.<br />

Bild © Klinikum Osnabrück<br />

„Wir müssen zwischen zwei elementaren,<br />

im Grunde gleichwertigen Aspekten<br />

abwägen. Auf der einen Seite steht das<br />

Selbstbestimmungsrecht des Patienten, auf<br />

der anderen die Fürsorgepflicht eines Krankenhauses“,<br />

erklärt Dr. Mathias Denter.<br />

Die Scheinhaltestelle, die in den Niederlanden<br />

entwickelt wurde, kann in dieser<br />

Situation eine wertvolle Hilfe sein, meint<br />

der Ärztliche Leiter des Notaufnahmezentrums.<br />

„Viele Menschen haben über<br />

Jahrzehnte eine emotionale Beziehung zu<br />

Bussen, Bahnen und Haltestellen aufgebaut<br />

und verbinden damit positive Erinnerungen.<br />

Dass dieser Ort tatsächlich wie ein<br />

lebensgeschichtlicher Anker wirkt, sehen<br />

wir seit dem Sommer immer wieder, wenn<br />

Patienten an der Haltestelle Platz nehmen.“<br />

Die Argumente der Kritiker - Demenzkranke<br />

würden nicht ernst genommen<br />

oder sogar nervös werden, wenn der angekündigte<br />

Bus auf Dauer ausbleibt – teilt<br />

Mathias Denter nicht. Trotzdem freut<br />

den Arzt die kontroverse Diskussion, die<br />

sich auch in Osnabrück entwickelt hat.<br />

„Es geht nicht um Recht haben oder um<br />

Besserwisserei. Wir freuen uns, dass wir<br />

eine Debatte anstoßen konnten, durch die<br />

ein wichtiges Thema mehr Aufmerksamkeit<br />

bekommt. Es gibt schließlich noch<br />

viele andere Aspekte, über die wir in diesem<br />

Zusammenhang diskutieren sollten,<br />

auch wenn das nicht immer angenehm ist:<br />

Altersarmut zum Beispiel, Krankheit und<br />

Tod, Verwahrlosung oder den Verlust der<br />

Selbstbestimmung.“<br />

Klinikum Osnabrück GmbH<br />

Am Finkenhügel 1 · 49076 Osnabrück<br />

Telefon: : 0541 405 0 · Fax: 0541 405 4997<br />

E-Mail: info@klinikum-os.de<br />

www.klinikum-os.de<br />

In der Notaufnahme wird dann immer<br />

noch kein Bus halten. Aber vielleicht<br />

kommt in eine zentrale gesellschaftliche<br />

Debatte so endlich mehr Bewegung … |<br />

Redaktion<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

IN NIEDERSACHSEN WERDEN<br />

„DEMENZDÖRFER“ ERFORSCHT<br />

Alternative Wohnformen für demenzerkrankte<br />

Menschen gibt es<br />

seit 2009 in den Niederlanden und<br />

vereinzelt auch schon in Deutschland.<br />

In den sogenannten „Demenzdörfern“,<br />

die nach ganz eigenen<br />

Regeln funktionieren, spielen<br />

Scheinbushaltestellen ebenfalls<br />

eine wichtige Rolle. Am Institut<br />

„Ethik und Geschichte der Medizin“<br />

der Universität Göttingen werden<br />

die Dörfer derzeit wissenschaftlich<br />

untersucht.<br />

40<br />

41


SPORT & GESUNDHEIT<br />

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Andrea Maug bringt eine gestresste Klientin durch sanftes Anstupsen zum Lachen<br />

Wo reiten Klange durch den Korper?<br />

Vor etlichen Jahren schob man „Entspannungswillige“ mit Vorliebe für Klangmassagen in die<br />

esoterische Ecke. Heute hat sich dieses harsche Urteil in seiner Pauschalität relativiert, zumal<br />

immer mehr Fachkräfte aus Pädagogik, Beratung und Heilwesen die „eisernen Helfer“ für sich<br />

und ihre Arbeit entdecken und auch als Instrument mit Pfiff nicht mehr missen möchten.<br />

Außerdem boomen in vielen Städten<br />

sogenannte „offene Klangabende“, die<br />

gestresste Hausfrauen, doppelbelastete<br />

Alleinerziehende oder überforderte Manager<br />

aufsuchen – in der Hoffnung, im<br />

geschützt-reizreduzierten Raum<br />

zur Ruhe zu kommen und bei<br />

sanften Klängen zu entspannen.<br />

Andrea Maug, Klangmassagepraktikerin<br />

aus<br />

Büren, bestätigt diesen<br />

Trend: „Mittlerweile<br />

sind Klangmassagen<br />

´in´, sodass ich<br />

sogar gezwungen war, meine Behandlungsräume<br />

zu vergrößern“.<br />

Wie Behandlungen<br />

wirken, erklärt sie sehr<br />

anschaulich: „Richtig gehandhabt,<br />

sanft geschlagen und<br />

optimal auf oder neben dem<br />

Klienten positioniert ´reiten´<br />

sanfte Klänge der Schalen wellenförmig<br />

durch Körperpartien,<br />

die im Alltagsstress häufig ´taub´<br />

bleiben.“ Begünstigt vom körpereigenen<br />

Wasser als Träger schlagen<br />

die Klänge nach Maugs Angaben<br />

mitunter sogar bis in Extremitäten<br />

Wellen und leiten im Hirn<br />

einen vorübergehenden „Stressstopp“<br />

ein, der unter günstigen<br />

Umständen dazu führt, dass sich Klienten in Morpheus`<br />

Arme begeben! Neben körperlicher Entspannung können<br />

regelmäßige Klangmassagen aber auch zur seelischen<br />

Gesundheit von Menschen beitragen. So berichteten ihr<br />

Klienten mit nervösem Leiden immer wieder, dass sie schon<br />

nach relativ kurzer Zeit stressresistenter geworden seien und<br />

auch Schlafstörungen das Weite suchten. Und sogar Vertreter<br />

der einst mit alternativen Heilmethoden „fremdelnden“<br />

Schulmedizin forcieren derzeit vereinzelt deren gebremsten<br />

Einsatz in der Praxis. * AB DEM 1.1.2019<br />

So hat beispielsweise ein Berliner Facharzt für Innere Medizin<br />

und Kardiologie Klangmassagen in das Präventions- und<br />

Stressmanagementangebot der Herzpraxis Berlin aufgenommen.<br />

| Michael Luttmer<br />

42 43<br />

Bild © Andrea Maug / Klangschale © Björn Wylezich, fotolia.de<br />

Klangschalen gibt es in vielen Größen; hier stellt Andrea Maug<br />

ihr Lieblingsinstrument vor.<br />

* AB DEM 1.1.2019<br />

* AB DEM 1.1.2019<br />

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:42<br />

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SONNE<br />

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Wo wird die<br />

Leinwand zur Opernbühne?<br />

Ab Dezember <strong>2018</strong> bietet die Filmpassage Osnabrück allen Musikfreunden ein ganz besonderes Highlight. Einmal im Monat<br />

wird im „de luxe“-Saal eine hochkarätig besetzte Aufführung des weltberühmten Royal Opera House in London zu sehen<br />

sein. Die Besucher können sich auf Weltstars wie Anna Netrebko oder Plácido Domingo und außerdem auf eine <strong>Osnabrücker</strong><br />

Opernlegende freuen. In der Filmpassage Osnabrück eröffnet der Tenor Hans-Hermann Ehrich sämtliche Vorstellungen mit<br />

einer persönlichen Einführung.<br />

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WINTERFLUGPLAN <strong>2018</strong> / 19<br />

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IN DEN<br />

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Z.B. SALZBURG<br />

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Header © www.roh.org.uk / Traviata, nussknacker Bild © wikimedia.org / Kinosessel © peych_p; fotolia.de<br />

WER TANZT INS<br />

LAND DER SÜSSIGKEITEN?<br />

Der Kampf zwischen Nussknacker und Mäusekönig<br />

gehört zu Weihnachten wie Tannenbäume,<br />

Kerzen und Lebkuchen. Peter Tschaikowskys<br />

berühmtes Ballett erzählt die Geschichte der<br />

kleinen Clara, die von einem Nussknacker<br />

träumt. Der hölzerne Geselle verwandelt sich,<br />

nachdem er den bösen Mäusekönig besiegt<br />

hat, in einen Prinzen und reist mit ihr ins Land<br />

der Süßigkeiten. Zu schade, dass auch dieser<br />

Traum einmal zu Ende geht …<br />

09.12.‘18<br />

WELCHE KARTE<br />

BRINGT DEN TOD?<br />

Lange bevor die Spielsucht als Krankheit erkannt<br />

wurde, sorgte diese Oper weltweit für<br />

Furore. In Tschaikowskys „Pique Dame“<br />

treibt der Offizier Hermann zwei Frauen, die<br />

sich seiner einzigen wahren Leidenschaft entgegenstellen,<br />

in den Tod. Dann setzt er alles auf<br />

eine Karte, um das größte Spiel seines Lebens<br />

zu gewinnen. Doch er hat die Rechnung ohne<br />

„Pique Dame“ gemacht.<br />

In der prachtvoll kostümierten Inszenierung<br />

von Stefan Herheim singen Eva-Maria<br />

Westbroek, Felicity Palmer und Aleksandrs<br />

Antonenko.<br />

HANS-HERMANN EHRICH<br />

AUS WELCHEM DEBAKEL<br />

WURDE EIN WELTERFOLG?<br />

Giuseppe Verdis‘ heute wohl beliebteste Oper<br />

fiel bei ihrer Uraufführung gründlich durch.<br />

Die Zuschauer, die am 6. März 1853 ins<br />

Teatro La Fenice gekommen waren, störten<br />

sich sowohl an dem Umstand, dass hier eine<br />

Kurtisane die Titelheldin spielte, als auch an<br />

der musikalischen Darbietung. Die Hauptdar-<br />

stellerin Fanny Salvini-Donatelli sei überdies<br />

„so rund wie eine Zervelatwurst“, befand ein<br />

böswilliger Kritiker.<br />

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Hotline: 03871 – 211 40 40<br />

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45


KUNST & KULTUR<br />

Vergessene Bücher (11):<br />

Karl von Holteis Erzählung „Der Henker“<br />

Wie blind ist Justitia?<br />

Der schlesische Dichter Karl von Holtei (1798-1880) hinterließ der Nachwelt ein<br />

schier unüberschaubares Oeuvre. Allein die Werkausgabe seiner erzählenden<br />

Schriften, die zwischen 1861 und 66 erschien, umfasste mehr als drei Dutzend<br />

Bände. Im vierten Teil der „Kriminalgeschichten“ publizierte er eine vergleichsweise<br />

kurze Erzählung mit dem Titel „Das wär´ der Henker“, die später als „Der Henker“<br />

erschien.<br />

In der Stadt Grundau ist ein vierzehnjähriges<br />

Mädchen verschwunden.<br />

Der Vater verdächtigt ihren vor<br />

kurzem entlassenen Musiklehrer<br />

Richers. Seine haltlosen Anschuldigungen<br />

finden schnell Gehör.<br />

Der öffentliche Ankläger Streber<br />

ist eifersüchtig auf Richers und<br />

braucht überdies einen prominenten<br />

Fall für die weitere Karriere. Als<br />

die Leiche des Mädchens in einem<br />

Karl von Holtei in der Zeitschrift<br />

„Die Gartenlaube“ (1873)<br />

See gefunden wird, kann der Staatsanwalt<br />

das Gericht überzeugen,<br />

die Todesstrafe zu verhängen. Streber<br />

glaubt sich am Ziel:<br />

„Welches Aufsehen mußte nicht diese<br />

Hinrichtung in einer Stadt machen,<br />

wo seit einem halben Jahrhundert<br />

niemand gehängt worden war! Und<br />

nun gar an einem Menschen, welcher<br />

sozusagen der Künstlerwelt<br />

angehörig, allgemein bekannt,<br />

durch seine musikalischen<br />

Lektionen mit manchen angesehenen<br />

Häusern mehr oder<br />

weniger in Verbindung stand!<br />

Ein schöneres Exemplar konnte<br />

sich der ehrgeizige, öffentliche<br />

Ankläger kaum wünschen.“<br />

Doch der Henker von Grundau<br />

ist schon lange tot, einen<br />

Nachfolger gibt es bislang<br />

nicht. Die städtischen Behörden<br />

sahen hier schlichtweg<br />

keinen Bedarf, so verrät uns<br />

der Erzähler, „da es nicht<br />

in den Gewohnheiten der<br />

Grundauer lag, sich gegenseitig<br />

umzubringen“.<br />

Streber reist ins benachbarte<br />

Landwinkel. Dort scheint sich der<br />

zwielichtige Oskar Seelig seinen<br />

Wünschen zu fügen, doch am Ende<br />

kommt alles anders als erwartet …<br />

Appell oder<br />

Unterhaltung?<br />

Ging es Karl von Holtei – mitten im<br />

19. Jahrhundert - um ein Plädoyer<br />

gegen die Todesstrafe? Oder wollte<br />

er einfach eine spannungsgeladene<br />

Geschichte schreiben? Bei intensiver<br />

Lektüre spricht manches für<br />

die erste Variante, denn der Erzähler<br />

mischt sich mehrfach in den<br />

Fortgang der Handlung ein und<br />

beleuchtet die Schwächen des<br />

Justizsystems ebenso hartnäckig<br />

wie die Unzulänglichkeiten<br />

menschlicher Charaktere. Die<br />

deutlichsten Indizien liefert allerdings<br />

der Tonfall, in dem Holtei,<br />

der auch in religiösen und gesellschaftlichen<br />

Fragen vergleichsweise<br />

liberal dachte, die (dann doch nicht<br />

stattfindende) Hinrichtung inszeniert:<br />

Statue der römischen Göttin Justitia © wikimedia.de, Bild unten links © Karl von Holtei in der Zeitschrift „Die Gartenlaube“, Bild unten rechts © Karl von Holtei, Lithographie<br />

von Joseph Kriehuber (1856)<br />

„Zärtliche Mütter tragen, besorgt,<br />

daß sie sich ja nicht verspäten, ihre<br />

kleinen Kinder hinaus. Alles wandelt<br />

einen Weg. O gewiß ein Volksfest.<br />

Eine sommerliche Morgenfeier. Ein blumengeschmücktes<br />

Wäldchen, wo Musik<br />

ertönt? Nein, nichts von alledem. Es soll<br />

ein armer Sünder aufgehängt werden,<br />

weiter nichts. Aber was tut‘s?<br />

Ist es doch ein Schauspiel wie jedes<br />

andere auch – und gratis obendrein.“<br />

Zu viele Texte<br />

für die Nachwelt?<br />

Karl von Holtei war einer der fleißigsten<br />

Dichter im schreibfreudigen<br />

19. Jahrhundert. Neben zahllosen Erzählungen<br />

und monumentalen Romanen<br />

wie „Die Vagabunden“ und<br />

„Christian Lammfell“ brachte er Gedichte,<br />

Lieder, Theaterstücke und<br />

Opernlibretti zu Papier. Er war mit<br />

Goethe und Eichendorff befreundet<br />

und arbeitete mit Richard Wagner am<br />

Theater in Riga.<br />

Karl von Holtei, Lithographie von Joseph<br />

Kriehuber (1856)<br />

Holtei trug entscheidend dazu bei,<br />

Dialekte literarisch salonfähig zu<br />

machen und schrieb mit „Der Henker“,<br />

„Mord in Riga“ oder „Schwarzwaldau“<br />

einige der ersten Kriminalgeschichten<br />

in deutscher Sprache. Daneben machte<br />

er sich als Autor großer Essays, der<br />

Lebenserinnerungen „Vierzig Jahre“<br />

sowie als Vorleser, Intendant, Regisseur<br />

und Schauspieler einen Namen.<br />

Dass Holteis Mammutproduktion<br />

hier und da qualitative Einbußen zur<br />

Folge hatte, steht außerfrage. Warum<br />

er jedoch fast vollständig aus der öffentlichen<br />

Wahrnehmung verschwand,<br />

lohnt sicher eine eingehendere<br />

Untersuchung. | Thorsten Stegemann<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

HOLTEI LESEN<br />

In Sammelbänden, eBooks<br />

und Reprints findet man heute<br />

einige Werke Karl von Holteis –<br />

u.a. auch den „Henker“ - nicht<br />

selten allerdings in zweifelhaften<br />

Fassungen. Die Mehrheit<br />

seines opulenten Schaffens<br />

wurde bei Google Books digitalisiert.<br />

In der Universitätsbibliothek<br />

Osnabrück gibt es viele<br />

Texte in Mikrofiche-Ausgaben.<br />

47


KUNST & KULTUR<br />

KUNST & KULTUR<br />

Kunst oder Propaganda?<br />

Der „Staatsschauspieler“<br />

Mathias Wieman<br />

Er war einer der großen Charakterdarsteller des 20. Jahrhunderts und begeisterte sein Publikum<br />

auf Theaterbühnen, Kinoleinwänden und Schallplatten. Aber er rührte auch Joseph Goebbels zu<br />

Tränen und trat in nationalsozialistischen Propagandafilmen auf.<br />

Mathias Wieman in der<br />

Storm-Verfilmung „Der Schimmelreiter“<br />

Mathias Wieman wurde am <strong>23</strong>. Juni 1902 in Osnabrück geboren,<br />

wuchs aber in Berlin auf. Nach dem Abitur begann er Philosophie<br />

und Kunstgeschichte zu studieren, dann wechselte er für<br />

einige Monate zur Schauspielschule des Deutschen Theaters, um<br />

schließlich bei einer schleswig-holsteinischen Wanderbühne anzuheuern.<br />

Wiemans Entscheidung für das Theater führte zu „heftigen Auseinandersetzungen<br />

daheim“, doch er hatte die richtige Wahl<br />

getroffen. Mitte der 1920er Jahre holte ihn Max Reinhardt ans<br />

Deutsche Theater. Wieman war fortan in zahlreichen Klassikern,<br />

vielen zeitgenössischen Stücken und später immer wieder in Goethes<br />

„Faust zu sehen“. Schnell wurde sein außergewöhnliches Talent<br />

auch für den noch jungen Film entdeckt.<br />

Hitlers angehende Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl holte ihn<br />

für ihr Debüt „Das Blaue Licht“ (1932) vor die Kamera, dann bekam<br />

er die Hauptrolle in der ideologisch verbogenen Storm-Verfilmung<br />

„Der Schimmelreiter“ (1933) und als er in „Viktoria“ um<br />

Luise Ullrich warb, schrieb Joseph Goebbels in sein Tagebuch:<br />

„Ergreifend. Wieman und Ulrich. Zu Tränen rührend. Das wird,<br />

hoffe ich, ein ganz großer Wurf.“ Auch der Streifen „Patrioten“, in<br />

dem der zukünftige Staatsschauspieler an der Seite von Goebbels´<br />

Geliebter Lída Baarová zu sehen war (1937), fand den Beifall des<br />

Propagandaministers.<br />

Doch die Gunst des Mächtigen war nicht von langer Dauer.<br />

Goebbels störte sich insbesondere an Wiemans Offiziersrollen,<br />

die er als wenig martialisch und „zuweilen unausstehlich“ empfand.<br />

Nach 1945 gab der Schauspieler zu Protokoll, seinerseits<br />

auf Distanz zu einem System gegangen zu sein, dessen verbrecherischen<br />

Charakter er immer deutlicher erkannt habe. Trotzdem<br />

bekam Mathias Wieman, dem anfällige Figuren tatsächlich<br />

Pferdebild © : "Filmwelt" - Aufnahme Fritsch-Produktion-Europa / Angst: Illustrierte Film-Bühne <strong>Nr</strong>. 2560 / Unternehmen Michael: www.imdb.com / Hintergrund © abbiesartshop, fotolia.de<br />

mehr lagen als pathetische Helden, noch<br />

eine fatale Rolle in einem NS-Propagandawerk.<br />

„Ich klage an“ (1941) warb unter<br />

dem Deckmantel eines Ehedramas für die<br />

nationalsozialistische „Vernichtung lebensunwerten<br />

Lebens“. Einer „der infamsten<br />

Propagandafilme des Dritten Reiches“,<br />

urteilte der Filmhistoriker Hans Schmid.<br />

In den letzten Kriegsjahren spielte Wieman<br />

wieder vermehrt Theater, präsentierte<br />

am Sonntag im Rundfunk „Das Schatzkästlein“<br />

deutscher Dichtung und begann<br />

mit der Aufnahme zahlreicher Schallplatten.<br />

Er las Werke von Goethe, Hölderlin<br />

oder Mörike, Märchen der Gebrüder<br />

Grimm und aus Tausendundeiner Nacht,<br />

aber auch Homers „Odyssee“ – Literatur,<br />

die er für einen humanen Gegenentwurf<br />

zur Nazi-Diktatur hielt, während ihm Kritiker<br />

vorwarfen, dem Dritten Reich noch<br />

einen kulturellen Anstrich zu geben.<br />

In den 1960er Jahren war seine Stimme<br />

so populär, dass er eine späte Karriere als<br />

Werbesprecher startete. „Wenn einem so<br />

viel Gutes widerfährt …“, raunte es durch<br />

Deutschlands Wohnzimmer und auch die<br />

Film- und Theaterengagements wurden<br />

ab 1950 wieder häufiger. Mathias Wie-<br />

DAS GESPRÄCH<br />

Der Wieman kommt herein und sagt: „Eggebrecht, können<br />

Sie mir helfen? Ich bin von den Engländern als Nazischauspieler<br />

verboten und darf nichts mehr machen.“ Ich<br />

habe ihm einen Vorschlag gemacht: „Wieman, wir setzen<br />

uns jetzt vor ein Mikrofon, und ich werde sie hart und böse<br />

fragen, wie kamen Sie dazu, Gedichtabende für die ´Hitler<br />

Jugend´ zu veranstalten, (...) Und so habe ich ihn befragt<br />

und er hat mit schöner Offenheit alles zugegeben. Und<br />

dann habe ich den Engländern das Band vorgespielt, als<br />

ein Musterfall sinnvoller Entnazifizierung. Er durfte wieder<br />

arbeiten und ist dann der große Sprecher und Schauspieler<br />

gewesen.“<br />

Das Gespräch mit dem Journalisten und Schriftseller Axel<br />

Eggebrecht wurde am 5. September 1945 gesendet und<br />

ist unter www.hamburg.de als mp3-Datei verfügbar.<br />

man, über dessen Rolle im Dritten Reich<br />

immer wieder diskutiert wurde, spielte in<br />

Berlin, Hamburg, Stuttgart, Zürich oder<br />

Wien und stand mit Stars wie O.W. Fischer,<br />

Brigitte Horney, Romy Schneider,<br />

Liselotte Pulver, Maximilian Schell, Horst<br />

Buchholz und Gert Fröbe vor der Kamera.<br />

Auch internationale Produktionen setzten<br />

auf den Charakterdarsteller – so etwa die<br />

deutsch-italienische Stefan-Zweig-Verfilmung<br />

„Angst“ (1954), in der Wieman unter<br />

der Regie von Roberto Rossellini neben<br />

Ingrid Bergman zu sehen war.<br />

Im November 1969 stand er als Pastor<br />

Manders in Henrik Ibsens „Gespenster“<br />

auf der Bühne des Hamburger Thalia<br />

Theaters. Es sollte seine letzte Rolle werden.<br />

Mathias Wieman starb am 3. Dezember<br />

1969 in Zürich an den Folgen einer<br />

schweren Operation. Er wurde auf dem<br />

Johannisfriedhof in Osnabrück beigesetzt.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

Link-Tipp: Ausführliche Informationen<br />

zu Leben und Werk sowie zahlreiche<br />

Daten und Bilder gibt es auf der Seite:<br />

www.dieterleitner.de<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

VORBEHALTSFILME<br />

Unter diesem Begriff versammelt<br />

die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftungrund<br />

40 Propagandafilme des<br />

Dritten Reiches, „die eine<br />

deutlich rassistische, antisemitische,<br />

volksverhetzende und/<br />

oder kriegsverherrlichende<br />

Botschaft beinhalten“ und<br />

nicht für den Verleih freigegeben<br />

werden. In diese Kategorie<br />

fallen – neben „Ich klage<br />

an“ – drei weitere Wieman-Filme:<br />

„Togger“, „Unternehmen<br />

Michael“ (beide 1937) und<br />

„Kadetten“ (1941).<br />

48<br />

Filmprogramm zu Roberto Rossellinis „Angst“<br />

mit Ingrid Bergman und Mathias Wieman<br />

49


FAMILIE & SOZIALES<br />

HANDGEZEICHNET<br />

Eine Redaktions<br />

Kooperation mit dem<br />

Buchautorin Tina Birgitta Lauffer<br />

Wer macht beim Arzt sein T estament?<br />

Klappers Reise oder<br />

Wo bitte geht’s nach Afrika?<br />

Die Störche sind hoffentlich bereits sicher in ihrem Winterquartier in Afrika gelandet. Doch der<br />

weite Weg dorthin ist für die Zugvögel nicht leicht, was der kleine Storch Klapper am eigenen Leibe<br />

erfahren muss. Erst traut er seinen Flügeln nicht, und dann fliegt seine Familie auch noch ohne ihn<br />

los nach Afrika. Was soll der kleine Storch nur tun?<br />

Doch unterkriegen lassen gilt für ihn<br />

nicht: Er nimmt seinen ganzen Mut<br />

zusammen und macht sich alleine auf den<br />

Weg, um seine Familie wiederzufinden.<br />

Auf seiner langen Reise kommt Klapper<br />

durch verschiedene Länder, wo er zum<br />

Glück auf viele hilfreiche Tiere trifft.<br />

Diese spannende Geschichte mit einer<br />

ganzen „Arche Noah“ voller Tiere – vom<br />

Löwen über das Krokodil bis zum Elefanten<br />

- hat die Autorin Tina Birgitta Lauffer<br />

auch als lebendiges Puppenspiel im<br />

Programm. Die quirlige Künstlerin ist<br />

nämlich auch als Illustratorin, Komponistin,<br />

Liedermacherin, Bauchrednerin und<br />

Puppenspielerin aktiv.<br />

Geboren 1975 in Magdeburg, kam sie 1991<br />

nach Osnabrück und lebt, schreibt und<br />

arbeitet im schönen Hagen am Teutoburger<br />

Wald. Dort genießt sie die Nähe<br />

zur Natur, doch am wichtigsten ist ihr<br />

die Nähe zu Kindern. Für die Kleinsten<br />

schreibt (und spielt) sie daher am liebsten.<br />

„Kinder (er)leben den einen schönen<br />

Moment und dann den Nächsten,<br />

heute, jetzt und hier – großartig!“,<br />

sagt Lauffer und<br />

ergänzt:<br />

„Gemeinsame Erlebnisse machen stark<br />

und glücklich – klein UND groß!“. Und<br />

für ein gemeinsames Lese- oder Vorlese-<br />

Erlebnis von Groß und Klein sind die<br />

handlichen und liebevoll gemachten<br />

Bücher der Autorin tatsächlich wie gemacht.<br />

Die fantasievollen Bücher „Klappers Reise“,<br />

„Der Schneemann und der Hase“ und<br />

„Nilas und die Piraten“ von Tina Birgitta<br />

Lauffer für Kinder ab 3 Jahren sind im<br />

Verlag Monika Fuchs erschienen. Die Geschichten<br />

können auch unabhängig von<br />

den gleichnamigen Puppentheaterstücken<br />

(vor-)gelesen werden. Erhältlich sind sie<br />

direkt beim Verlag (www.verlag-monikafuchs.de)<br />

oder im Buchhandel.<br />

Ende Januar, pünktlich<br />

zur „Buch Osnabrück“,<br />

erscheint Lauffers neues<br />

Buch „Applejucy – Abenteuer<br />

in Amerika“ für Kinder<br />

ab 10 Jahren.<br />

Termine und Infos zu den Programmen<br />

und weiteren Veröffentlichungen sind auf<br />

der Webseite von Tina Birgitta Lauffer<br />

www.tijo-kinderbuch.de zu finden.<br />

| Beatrice le Coutre-Bick<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

DER STORCH L<strong>IV</strong>E<br />

Montag, 10.12.<strong>2018</strong>,<br />

Bücherei Hagen a.TW<br />

Puppenspiel: „Klappers Reise<br />

oder Wo bitte geht’s nach Afrika?“.<br />

Beginn: 15.30 Uhr<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“<br />

verlost 2x1 Exemplar des Buches<br />

"Klappers Reise oder Wo bitte<br />

geht‘s nach Afrika". Mehr zum<br />

Gewinnspiel auf Seite 52/53.<br />

Bilder von Lauffer © Pollert<br />

Karikatur © Marcus Wolf, www.Fritz-Wolf.de<br />

Den Zahnarzt als Folterknecht stellte<br />

sich Fritz Wolf 1956 vor, als er für seinen<br />

Freund Dr. Heinrich Wehberg und dessen<br />

Familie ein Weihnachtsgeschenk brauchte.<br />

Der verzweifelte Patient hat sich in sein<br />

Schicksal ergeben und auf dem Tisch ein<br />

handschriftliches Testament hinterlassen:<br />

„Mit ist alles gleich!“<br />

Im realen Haus des Zahnarztes aus Haste<br />

war der Karikaturist oft zu Gast und heckte<br />

mit dem humorvollen Freund manche<br />

Schelmerei aus.<br />

Rund um den 7. Mai <strong>2018</strong> wurde der 100.<br />

Geburtstag von Fritz Wolf mit vielen<br />

Veranstaltungen gefeiert. „<strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Wissen</strong>“ erinnert in jeder Ausgabe an<br />

den legendären Karikaturisten. | Hermann<br />

Queckenstedt<br />

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50<br />

51


Wie viel <strong>Wissen</strong><br />

steckt in Ihnen?<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Die Konstruktionsform<br />

einer<br />

Brücke<br />

5<br />

Gemeindeteil<br />

von<br />

Bissendorf<br />

15<br />

Gebiet,<br />

Gelände<br />

Findet alle<br />

4 Jahre<br />

statt<br />

7<br />

Das<br />

Gegenteil<br />

von out<br />

Etwas<br />

gutes für<br />

sich tun<br />

<strong>Wissen</strong>schaftliches<br />

Lernen<br />

Gesamtwerk<br />

eines<br />

Künstlers<br />

Stift zum<br />

hervorheben<br />

Lateinisches<br />

Wort für<br />

Schatten<br />

4<br />

Das<br />

Gegenteil<br />

von zu<br />

Franz.<br />

Partnerstadt<br />

Historischer<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Osnabrück <strong>2018</strong><br />

13<br />

- Anzeige -<br />

Zerstörende<br />

Wirkung von<br />

fließendem<br />

Wasser<br />

9<br />

Nicht<br />

gleich,<br />

sondern...<br />

Zu keiner<br />

Zeit<br />

Jeder<br />

Anfang<br />

hat auch<br />

ein..?<br />

1<br />

1575 bis<br />

1770<br />

europäische<br />

Kunstgeschichte<br />

Zusammenschluss<br />

von<br />

Handwerkern<br />

gleichen<br />

Handwerks<br />

Wo entstand<br />

die Konzept-Idee<br />

des<br />

Repair-Cafe?<br />

11<br />

Ein<br />

beliebtes<br />

Sonntagsessen<br />

12<br />

Dachstromabnehmer<br />

Nachbildung<br />

einer<br />

Kreuzigungsstätte?<br />

Ort der<br />

Einäscherung<br />

von<br />

Tieren<br />

14<br />

Eine<br />

Tierwelt im<br />

OS-Zoo<br />

Lösungswort:<br />

täglich 12 bis 21 Uhr<br />

26. November<br />

bis<br />

22. Dezember<br />

Früher<br />

Deutsche<br />

Industrie-Norm,<br />

2 www.osnabrueck.de/weihnachtsmarkt<br />

Kurzform<br />

3<br />

16<br />

8<br />

Die Begeisterung<br />

durch<br />

Klatschen?<br />

6<br />

Das<br />

Gegenteil<br />

von eckig<br />

Ein Sinnesorgan<br />

Eine Tonart<br />

10<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Bitte Kontaktdaten nicht vergessen ...<br />

12<br />

13 14 15<br />

16<br />

Einsendeschluss: 31. Januar 2019<br />

Die Gewinner werden benachrichtigt. Sollten<br />

mehr richtige Antworten eingehen als Preise<br />

zur Verfügung stehen, entscheidet das Los.<br />

Das Redaktionsteam wünscht viel Erfolg!<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Auszahlung der Preise in bar.<br />

Mitarbeiter und Angehörige der teilnehmenden Unternehmen sind<br />

von der Verlosung ausgeschlossen.<br />

52<br />

Schicken Sie uns einfach das Lösungswort<br />

sowie Ihre Kontaktdaten per E-Mail an:<br />

gewinnspiel@osnabruecker-wissen.de<br />

Alternativ auch gerne per Post:<br />

Redaktion <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong><br />

Stichwort „Gewinnspiel“<br />

Gartenkamp 19, 49492 Westerkappeln<br />

ACHTUNG! Neue Postanschrift.<br />

Datenschutz-Hinweise<br />

Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklären Sie sich damit<br />

einverstanden, dass wir Ihre Daten bis zum Widerruf speichern<br />

und Sie ggf. per E-Mail, Telefon oder postalisch kontaktieren,<br />

um Ihnen im Gewinnfall eine Benachrichtigung<br />

zukommen zu lassen. Ihre Daten werden nach den Vorgaben<br />

des Bundesdatenschutzgesetzes erhoben, gespeichert und<br />

nur für den o.g. Zweck genutzt - selbstverständlich geben wir<br />

Ihre Daten nicht an Dritte weiter.<br />

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Sie uns gerne per E-Mail unter kontakt@os-wissen.de.

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