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GenussWandern | Region Zentralschweiz

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Tiefblick von der Marbachegg<br />

auf das Tal zwischen Marbach<br />

und Wiggen.<br />

sie lange Zeit als Wohnstätte des Teufels. Es seien sogar da und dort<br />

Spuren seiner Füsse im Fels zu erkennen; in Wirklichkeit handelt es sich<br />

natürlich um Abdrücke fossiler Meeresmuscheln.<br />

Als man noch nichts von Gebirgsbildung wusste, durch die einst im<br />

Meer abgelagerte Kalksteinschichten bis auf 2000 Meter hochgetürmt<br />

wurden, suchten die Einheimischen bereits eine Erklärung für die wie<br />

ein Fremdkörper in der Landschaft stehende Schrattenfluh: Einst hätten<br />

saftige Matten das nach Nordwesten steil, nach Südosten sanfter abfallende<br />

Bergmassiv bedeckt, doch aus Strafe für menschliche Habgier sei<br />

der Ort verflucht und unfruchtbar gemacht worden. Der Flurname «In<br />

der Not» zwischen dem Hilferepass und der Alp Ämmental mag daran<br />

erinnern.<br />

Statt fruchtbarer Weiden bedecken nun kahle Karren – tiefe Rinnen<br />

im Gestein, voneinander getrennt durch oft messerscharfe Grate – die<br />

Schrattenfluh. Schratten ist übrigens der Entlebucher Dialektausdruck<br />

für solche Karren und hat in der Bezeichnung «Schrattenkalk» Eingang<br />

in die erdgeschichtliche Fachsprache gefunden.<br />

Auf der Marbachegg führt ein zwei Kilometer langer Rundweg Richtung<br />

Westen zur Gassenegg, wo ein Grenzstein aus dem Jahr 1831 den<br />

Übergang vom Kanton Luzern zum bernischen Emmental markiert. Wer<br />

unterwegs den Blick von der dominierenden Schrattenfluh wegwenden<br />

kann, sieht in Gegenrichtung, jenseits des Tals von Marbach, den Wachthubel.<br />

Früher wurden von dort bei Gefahr die wehrfähigen Männer durch<br />

Rauchzeichen oder Feuersignale alarmiert.<br />

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Zweiteilige Gemütlichtour im westlichsten Luzernerland

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