3-2017

Produktion
mittelfluss. Die innenliegenden
kreisförmigen Kühlkanäle mit
einem Durchmesser von 1,2 mm
leiten die thermische Energie weg
von der Werkzeugschneide. Um
die Kühlmittelzu- und -abfuhr zu
ermöglichen wurden Horizontalbohrungen
eingebracht, die den
Kühlkreislauf mit dem Bohrer verbinden.
Zur Fixierung des Verteilers
ist ein Einstich für einen
Sicherungsring vorhanden. Eine
weitere Herausforderung stellte
das Abdichten der beiden Kammern
im Verteiler dar.
Schicht für Schicht zum
Erfolg
Zunächst definierte das Projektteam
die Kühlleistung hinsichtlich
Durchflussvolumen, Temperatur
und Wärmekapazität des Kühlmediums.
Danach entwickelten
sie eine Methodik zum Einbringen
eines geschlossenen Kühlkreislaufs
in das Werkzeugsubstrat
unter Erhalt der Werkzeugstabilität
und der Prozessfähigkeit.
Als Material wurde der biokompatible
Werkstoff 1.4404 gewählt.
Anschließend folgte die Planung
der geometrischen Beschaffenheit
des Bohrers sowie der
innenliegenden Kühlkanäle mittels
CAD- und Simulationssoftware.
Hierbei war das Unternehmen
Schmidt WFT behilflich. Nach
der Herstellung des Bohrers im
3D-Druckverfahren und der zerspantechnischen
Nachbearbeitung
erfolgten die Einsatzuntersuchungen
durch das IFW. Unter
dem Einsatz von Wasser als Kühlmittel
bohrten sie in Kunst- und
Rinderknochen bei gleichzeitiger
Überwachung der Prozesstemperatur
im Knochen. Dabei nahmen
sie Referenztemperaturmessungen
mit ausgeschalteter und
eingeschalteter Werkzeugkühlung
sowie größerem und geringerem
Vorschub vor.
3D-gedruckter
Knochenbohrer
verbessert Operationsverfahren
Die Ergebnisse der Bohruntersuchungen
zeigen eine signifikante
Temperaturreduzierung (um
bis zu 70 %) mit dem 3D-gedruckten
Bohrwerkzeug. Geringe Vorschübe
können nicht mehr zu
erhöhten Temperaturen führen,
da die Innenkühlung die Temperaturentwicklung
ausgleicht. Somit
beeinflusst die Wahl eines geeigneten
Werkzeuges maßgeblich den
Erfolg einer Operation am Knochen.
Die Problematik der Knochenschädigung
durch zu hohe
Prozesstemperaturen besteht bei
Innengekühlter Knochenbohrer
fast allen Knochenbearbeitungsoperationen.
Daher könnte die Technologie
auch bei der Herstellung
von beispielsweise Sägewerkzeugen
Anwendung finden.
MBFZ toolcraft GmbH
toolcraft@toolcraft.de
www.toolcraft.de
IFW, Leibniz Universität
Hannover
www.ifw.uni-hannover.de
Portfolio der Reinigungsanlagen erweitert
GS Electronic ist neuer Distributor für die
Reinigungsanlagen vom amerikanischen Hersteller
Austin American Technology – AAT.
Das Vertriebsgebiet umfasst Deutschland
und alle angrenzenden Länder.
Die Reinigungsanlagen von AAT sind nach
den neuesten prozesstechnischen Erkenntnissen
entwickelt worden und entsprechen
den höchsten Anforderungen. Das Produktspektrum
beinhaltet Batch- und Inline-
Anlagen: wässrig oder mit Lösungsmittel
und Sprühen in Luft oder Sprühen unter
Ultraschall. Die Reinigungsanlagen von AAT
werden in der Medizintechnik, in der Militärtechnik,
in der Raumfahrtindustrie und in der
Elektronikindustrie zum Reinigen von Leiterplatten
(wässrig oder halb-wässrig) und
SMT, Flip Chip, BGA usw. sowie zur Reinigung
von Solarzellen eingesetzt.
Neu im Programm ist der „Aqua ROSE“
Batch Cleaner/Tester. Diese Anlage reinigt
Leiterplatten und testet die Reinheit nach
dem ROSE-Verfahren gemäß IPC TM-650
automatisch in einem Produktionsschritt.
Der ROSE-Test ist der anerkannte Industriestandard
beim Messen und Überwachen
der Reinheit von Baugruppen für Produkte
im militärischen und medizinischen Bereich
sowie in der Raumfahrttechnik.
Die Firma GS Electronic GmbH & Co. KG
ist Distributor für Siebdruckanlagen von
HMI (früher AMI), Infrarot-Durchlauföfen
und Kammeröfen von Despatch Industries
und Inspektionssysteme von ScanCAD. Die
Reinigungsanlagen von AAT ergänzen sehr
gut das Produktportfolio von GS Electronic.
GS Electronic
GmbH & Co. KG
info@gselectronic.de
www.gselectronic.de
32 meditronic-journal 3/2017