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HS Modul 07 Meteoseminar für die Törnplanung

Interessierst Du Dich für Yachting und Boating? Und das weltweit...? Dann besuche einen Hochseescheinkurs bei der Schweizerischen Seefahrtschule. Dieses moderne Hochseeschein Coaching Modul zum Thema "Meteoseminar für die Törnplanung" kannst Du Dir als App auf Dein Ipad oder Tablet herunterladen. Für nur CHF 10.-. Mach den Schweizer Hochseeschein - am besten suchst Du Dir einen Kurs unter www.schweizerische-seefahrtschule.ch.

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Wetterkartenbeispiele<br />

1. Mistrallage<br />

Fragestellung:<br />

Wir wollen am Mittwochnachmittag, dem 19. Juni 1996 <strong>die</strong> Überfahrt von<br />

Korsika nach Nizza starten.<br />

Geschätzte Segelzeit rund 20 Stunden.<br />

• Welche Windstärke und -richtung erwarten wir anhand der vorliegenden<br />

Wetterkarte vom 19.6. wenn wir <strong>die</strong>se am Nachmittag bereits zur Verfügung<br />

haben?<br />

• Sind <strong>die</strong> meteorologischen Bedingungen <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Strecke günstig?<br />

Kaltluftvorstösse aus nördlichen Breiten ins Mittelmeer bevorzugen besondere Bahnen, auf <strong>die</strong><br />

sie durch <strong>die</strong> Orographie gezwungen werden. Der bekannteste <strong>die</strong>ser Winde ist der Mistral.<br />

Bei der Entstehung von Mistral-Situationen unterscheidet man vor allem drei Varianten:<br />

• Es liegt ein Hochdrucksystem in einer blockierenden Situation über Englang/Irland und ein<br />

Tiefdrucksystem über Skandinavien, mit einer weit nach Süden reichenden Kaltfront. Atlantische<br />

Luft des Hochdrucksystems wird auf seiner Zugbahn in hohen Breiten stark abgekühlt<br />

(Vorstösse arktischer Kaltluft). Dann erfolgt <strong>die</strong> düsenartige Verstärkung zwischen Alpen und<br />

dem Massiv central. Da er vor <strong>die</strong>ser Verengung leicht nordnordöstlichen Charakter hat, wird<br />

er „Mistral Rhodanien“ genannt.<br />

• Westwindzyklonen machen einen Bogen über ein Hochdruckgebiet und treffen dann auf <strong>die</strong><br />

Pforte zwischen Alpen und Massiv central. Diese Winde haben nicht kontinentalen, sondern<br />

subpolar-maritimen Charakter. Dieser Mistral ist kühl und feucht und wird seiner Entstehung<br />

wegen „Mistral Dynamique“ genannt.<br />

• Diese Variante tritt vor allem im Herbst und Winter ein. Es liegt ein Hochdruckgebiet über der<br />

Biskaya und ein Tief im Bereich des Alpenbogens. Der Mistral windet über <strong>die</strong> französische<br />

Küste aus, kommt in einen zyklonalen Drehsinn (Gegenuhrzeigersinn), nimmt dabei Wasserdampf<br />

in grossen Mengen auf und geht in einen oder mehrere Randwirbel (Genua-Zyklonen)<br />

über.<br />

Eine <strong>für</strong> alle Jahreszeiten typische Mistral-Lage zeigt <strong>die</strong> Wetterkarte vom 19. Juni 1996. Im<br />

Sommer sind lediglich <strong>die</strong> Temperaturen höher, und volle Sturmstärke wird dann auch seltener<br />

bzw. weniger lang anhaltend erreicht. Aus der Düse zwischen Alpen und Pyrenäen strömt <strong>die</strong><br />

Mistral-Luft mit kräftigen, im Winter durchweg mit stürmischen Böen über den Golfe du Lion. Im<br />

vorliegenden Beispiel ist durch Wettermeldungen auch deutlich belegt, wie der Hauptstrom über<br />

das Gallische Meer zwischen Korsika und den Balearen in Richtung Sardinien erfolgt und dabei<br />

sogar voller Sturm (9 Bft) aufkommt. Der Westteil der Balearen bleibt auch hier – wie so oft – vom<br />

kräftigen Mistral verschont. Die Umlenkung vom anfänglichen Nordwind auf NW-Wind geschiet<br />

durch ein Tief vor Ober bzw. Mittel-Italien. Begünstigt wird ein derartiger Mistral-Vorstoss, wenn<br />

– wie im Beispiel des 18. Juni 1996 – an einer südwärts vordringenden Kalrtfront sich ein Tief<br />

über dem Golf von Genua als Leewirbel kräftig entwickelt. Solch ein „Genua-Zyklon“ bewirkt<br />

dann jene Winddrehung (auf NW) über dem Gallischen Meer.

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