BOLD THE MAGAZINE No.31
ELEGANZ SPECIAL TOPIC: INTERIEUR | DESIGNTEMPEL ZUHAUSE: WIE WIR WOHNEN | IM GESPRÄCH: DIANE KRUGER | 60 JAHRE FIAT 500 | IM INTERVIEW: CARL F. BUCHERER CHEF SASCHA MOERI | MYTHOS TOSKANA
ELEGANZ
SPECIAL TOPIC: INTERIEUR | DESIGNTEMPEL ZUHAUSE: WIE WIR WOHNEN | IM GESPRÄCH: DIANE KRUGER | 60 JAHRE FIAT 500 | IM INTERVIEW: CARL F. BUCHERER CHEF SASCHA MOERI | MYTHOS TOSKANA
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30 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
LIFESTYLE | 60 JAHRE FIAT 500<br />
Der Fiat 500 ist mehr als nur ein Auto: In<br />
den vergangenen 60 Jahren hat er sich<br />
zu einer Ikone entwi ckelt, einer Symbolfigur<br />
italienischen Stils, die Fans schöner<br />
und origineller Dinge immer wieder<br />
begeis tert. Seit 1957 bringt der Fiat 500<br />
Leben und Fröhlichkeit auf die Straßen<br />
der Welt, als ideales Auto für die unterschiedlichsten<br />
Ansprüche. Auch wenn<br />
der Fiat 500 nur ein klitzekleines Auto<br />
war, als er am 4. Juli 1957 der Öffentlichkeit<br />
präsentiert wurde. Doch ein großes<br />
konnte sich damals ja kaum einer leisten,<br />
schon gar nicht südlich der Alpen.<br />
Noch beherrschten vor allem die Zweiräder<br />
das Straßenbild in Europa, auch<br />
wenn sich von Jahr zu Jahr mehr Kleinwagen<br />
daruntermischten. In Deutschland<br />
hießen die Goggo oder Heinkel,<br />
Isetta oder Lloyd. In Italien war es der<br />
Fiat 500 Cinquecento, was – ausgesprochen<br />
– so elegant über die Zunge floss<br />
wie der Grappa zum Essen. Der „Nuova<br />
Cinquecento“ der 50er Jahre ist auch<br />
heute noch ein Auto voller Emotionen.<br />
Er weckt Erinnerungen an eine Zeit, als<br />
die Menschen vom eigenen Fernseher<br />
und einem Urlaub in Rimini träumten,<br />
der Rock’n’Roll Europa eroberte und der<br />
Petticoat die Mode auf den Kopf stellte.<br />
Ein Auto von ungeheurer Bedeutung,<br />
denn es symbolisierte den Aufbruch in<br />
eine bessere Zukunft.<br />
Der Fiat 500 kann mit Fug und Recht als<br />
geniale Konstruktion und als Design-<br />
Ikone einer ganze Epoche bezeichnet<br />
werden, denn 1957 ging es um Mobilität<br />
für Millionen. Dies konnte nur mit einer<br />
gehörigen Portion Minimalismus funktionieren.<br />
Reduzierung auf das Wesentliche,<br />
gepaart mit praktischen Ideen<br />
und Witz. Clever und smart. Beinahe<br />
logisch, dass so ein Auto nur aus Italien<br />
kommen konnte. Fiat war längst zur italienischen<br />
Institution aufgestiegen und<br />
besaß schon damals große Erfahrung<br />
im Bau von Klein- und Kleinstwagen.<br />
Diese Reputation basiert nicht zuletzt<br />
auf dem legendären „Topolino“, dem<br />
allerersten Fiat 500 von 1936. Der<br />
hatte sich als kleinstes und preisgünstigstes<br />
Auto seiner Zeit einer stürmischen<br />
Nachfrage erfreut und ganz<br />
nebenbei auch seinen jungen Konstrukteur<br />
berühmt gemacht – Dante Giacosa.<br />
Der Ingenieur – 1905 in Rom geboren<br />
– erhielt den Auftrag, den „Nuova 500“<br />
zu entwickeln. Und dabei zog er alle<br />
Register, um Material, Gewicht und<br />
Produktionskosten zu sparen. Vor allem<br />
Bleche waren in den 50er Jahren eine<br />
teure Angelegenheit. So kam es zu einer<br />
dieser genialen Ideen, die den Mythos<br />
des kleinen Sympathieträgers begründeten:<br />
dem großen Stoffdach mit Kunststoff-Heckfenster,<br />
das zusammengerollt<br />
und über der Motorhaube im Heck festgezurrt<br />
werden konnte – das Cabriolet<br />
für alle war geboren.<br />
Die Vorstellung des neuen Kleinwagens<br />
entwickelte sich Anfang Juli 1957<br />
in Italien zu einer Angelegenheit von<br />
nationalem Interesse. Die RAI, das drei<br />
Jahre zuvor gegründete Staatsfernsehen,<br />
sendete live. Der Ministerpräsident<br />
persönlich setzte sich für eine erste<br />
Testfahrt hinter das Zweispeichen-