EINZIGES RISIKO: SIE WOLLEN BLEIBEN Kolumbien kämpft noch immer etwas mit dem Ruf, ein unsicheres Reiseziel zu sein, dabei ist das Land seit Beginn des erfolgreichen Friedensprozesses, der in den touristischen Regionen schon vor Jahren eingekehrt ist, sicher und hat sich zur aufstrebendsten Tourismusdestination in Südamerika entwickelt. Wie friedlich, faszinierend und vielfältig Kolumbien ist, erlebte Gerhard Simunek, BEST4TRAVEL Produktleiter Lateinamerika, bei seiner Reise im vergangenen Februar. Er hatte das Vergnügen, einige spannende Orte und Plätze sowie die herzlichen, offenen Bewohner kennenzulernen, denen jeder Brocken Spanisch ein Lächeln ins Gesichter zaubert. VON LATEINAMERIKA-EXPERTEN GERHAR SIMUNEK PULSIERENDES ZENTRUM Unser erstes Reiseziel ist natürlich die Hauptstadt Bogota, mit mehreren Vierteln und mehr als 15 Millionen Einwohnern eine Mega-Metropole. Den schönsten Blick über die Stadt und ihre riesige Ausdehnung erhascht man am besten vom Hausberg Mount Monserrate aus. Starten Sie ihre Tour zum Berg früh morgens, da aufgrund der Höhenlage von Bogota – 2.640 Meter über dem Meeresspiegel – gegen Mittag gerne eine Wolkendecke die Sicht über die Stadt verstellt. Ein weiteres lohnendes Ausflugsziel ist das quirlige Viertel La Candelaria mit seinen Universitäten, der Münzanstalt und dem heutigen Museum Casa de Moneda de Colombia sowie mit dem Plaza Bolivar. Am größten öffentlichen Platz Bogotas beeindrucken eine wunderschöne Kathedrale und das Teatro de Cristobal Colon. Ein Muss ist abends ein Besuch des Viertels Zona Rosa. Hier steppt in den unzähligen Restaurants, Bars und Shoppingzentren der Bär. Gönnen Sie sich ein Dinner im Restaurant Andres, einem Steakhouse über fünf Etagen mit unterschiedlichen Themenbereichen, Livebands und traditioneller Küche. Das Andres ist bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebt und trotz der Größe werden Tischreservierungen empfohlen. ALLES AUS SALZ 48 Kilometer von Bogota entfernt wartet schon das nächste Highlight meiner Reise auf mich: die Salzkathedrale von Zipaquira. Die unterirdisch in einem Bergwerk komplett aus Salz gebaute Kirche gehört zu den größten religiösen Bauwerken der Welt und erstaunt mit ihren zahlreichen Kreuzen, Engeln und Madonnenstatuen, die ebenfalls aus Salzkristallen gemeißelt wurden. Zipaquira selbst erfreut mit einer hübschen, kolonialen Altstadt mit zahlreichen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert. MYSTISCHE STEINSKULPTUREN Mit unzähligen Eindrücken im Gepäck setze ich meine Reise nach San Agustín fort. Abgesehen von der üppig-tropischen Natur und den riesigen Kaffeeplantagen, besticht die Region mit monumentalen Steinskulpturen, Tempeln und Gräbern, die ab dem 33. Jahrhundert v. Chr. entstanden und der San Agustín-Kultur zugeordnet werden. Zu bewundern sind diese im archäologischen Park. Trotz der zahlreichen Funde ist über die damalige Lebensweise der Menschen nur sehr wenig bekannt. Auch der Aufstieg und der Verfall der bislang noch sehr unerforschten Kultur sowie die Bedeutung der Statuen liegen im Dunkeln. San Agustín ist aber auch ein Eldorado für Aktivurlauber: Wandern, Reiten und Mountainbiking sind nur einige der möglichen Unternehmungen. Bei einem Besuch in der Region darf zudem ein Abstecher zu einer der kleinen Kaffeeplantagen nicht fehlen. Ein besonderer Übernachtungstipp ist das Hotel Monasterio, eine kleine gemütliche Anlage, eingebettet in die Hügel oberhalb des Ortes mit einem traumhaften Ausblick auf die umliegenden Kaffeeplantagen. Fotos: Gerhard Simunek, Jess Kraft_182591375/ shutterstock.com, Evelyn Dutra/shutterstock.com 52 BEST4TRAVEL
INSIDER TIPP KOLUMBIEN Mount Monserrate, Bogota Salzkirche, Zipaquira Landschaft nahe Silvia Popayan Bogota REISEN AUS LEIDENSCHAFT 53