Arbeitsbeispiele_Kellersmann_Meerbuch

Vom Einfachen in der Komplexität
Simplexität
Das Einfache in der Komplexität,
das klingt wie ein Widerspruch.
Und auch nicht. Denn
tatsächlich trägt das Einfache
die Komplexität umfassender
Nutzbarkeit in sich. Nehmen
wir dagegen ein komplexes
Instrument zur Hand, taugt es
oft nur für einen eingeschränkten
speziellen Anwendungsfall.
Besonders bedeutsam sind
Überlegungen zum „Einfachen
in der Komplexität“ im gewerblichen
Rechtsschutz. Hier wird
der Schutzanspruch umso
weitreichender, je einfacher
und grundsätzlicher er formuliert
ist. Nun, das ist nicht
einfach zu machen und es ist
tatsächlich eine Kunst, den
Schutzanspruch so zu fassen,
dass er ausreichend präzise
und dennoch einfach ist, also
das Allgemeine wie auch das
Komplexe umspannt.
Es braucht Sachverstand,
Klugheit, Gespür und Erfahrung,
um allen inhaltlichen wie
formalen Anforderungen nachzukommen.
Dabei lohnt es sich,
mit akribischer Genauigkeit
vorzugehen. Es hat Fälle gegeben,
in denen allein das Fehlen
eines Buchstabens (z. B. eines
Plural-S) Schutzansprüche in
Millionenhöhe zunichtegemacht
hat.
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