Arbeitsbeispiele_Kellersmann_Meerbuch

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© Martin Kellersmann, www.sinntransfer.de
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1.123 Meter
Ein grandioser Durchbruch – auch technisch gesehen
Schildvortrieb. Hinter diesem zahmen Begriff verbirgt sich ein
wahres Monstrum an Bohrmaschine. Ein Hightech-Gigant mit
einem Durchmesser von 9,44 Metern, 1.100 Tonnen Gewicht
und 53 Metern Länge. Der eigens für dieses Vorhaben von der
Firma Herrenknecht gebaute Tunnelbohrer arbeitete sich über 6
Monate lang Meter um Meter durch Kies- und Tertiärschichten
und schuf so den Platz für zwei nebeneinander verlaufende U-
Bahn-Gleise.
Da ist leicht nachzuvollziehen, dass die ungewöhnliche
Bauweise unkonventionelle Lösungen in fast allen Aspekten
erforderte. Vor allem in der Baustellen- und Abraumlogistik. Die
vom Schneidrad gelösten Erdmassen wurden mit Hilfe von
Spülflüssigkeit zu Tage gefördert. Der geschlossene
Flüssigkeitskreislauf schwemmte innerhalb der sechs Monate
Bohrzeit rund 78.600 Kubikmeter Ausbruch ans Tageslicht.
Der gesamte Tunnelverlauf liegt im Grundwasserbereich. Schon
deshalb waren hier patente Lösungen und Präzisionsarbeit
unabdingbar: Sobald man durch Vortrieb dem Erdreich einen
weiteren Meter abringen konnte, wurde der neue
Tunnelabschnitt mit acht einzeln nummerierten, passgenauen
und mit Dichtungen versehen Betonfertigteilen (Tübbinge
genannt) ausgekleidet. Jedes der millimetergenau
einzupassenden Elemente wog rund 6,5 Tonnen.
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(Abbildung)